David Benioff; 25 Stunden; 3,5
Kjell Ola Dahl; Blutfeinde; 4,5
Frank Goosen; Weil Samstag ist; 2,5
Vincent Kliesch; Die Reinheit des Todes; 2,0
Craig Clevenger; Der geniale Mister Fletcher; 1,5
Zoë Beck; Das alte Kind; 2,0
Christopher Moore; Ein todsicherer Job; 2,5
Simon Beckett; Leichenblässe; 2,0
Markus Zusak; Der Joker; 1,5
Inge Löhnig; Der Sünde Sold; 2,0
Beiträge von Gringo Grinder
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Biografische Hintergründe interessieren mich zwar schon, allerdings dienen sie nicht als Kriterium, um darüber zu entscheiden, ob ich mir ein Buch zulege oder lieber die Finger davon lasse. Wenn ich denke, dass mir ein bestimmter Titel gefallen könnte, weil er mich thematisch anspricht, positive Kritiken erhalten oder mir eine Leseprobe gefallen hat, dann schlag ich zu - unabhängig davon, ob der Verfasser einschlägige Studiengänge absolviert oder sein Geld bislang als Heizungsbauer verdient hat ...
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Wenn ich ihn richtig verstanden habe, sucht der Themenstarter neue deutsche Thrillerautoren, deren Bücher sich nicht im Krimi- oder Psychothrillerbereich ansiedeln. Von daher weiß ich nicht, ob Dorn, Fitzek oder Strobels aktueller Titel hier richtig platziert sind. Kann aber auch sein, dass ich den Eingangsbeitrag falsch verstanden habe ...
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Mit "Der geniale Mr. Fletcher" ist Craig Clevenger ein wirklich fesselndes und innovatives Erstlingswerk gelungen. Erzählt wird die Geschichte des John Vincent, der circa alle sechs Monate von heftigen Migräneattacken heimgesucht wird, die er mit unkontrolliertem Tablettenkonsum zu bekämpfen versucht. Und auch ansonsten ist der gute Mann diversen Substanzen gegenüber nicht abgeneigt. Diese Migränebekämpfungsversuche enden für John, der über einen vollständig ausgebildeten, überzähligen Finger an seiner linken Hand verfügt, regelmäßig in der Notaufnahme eines Krankenhauses und anschließend in einem Gespräch mit einem psychologischen Gutachter, der überprüfen soll, ob dem erhöhten Tablettenkonsum ein Suizidversuch zugrunde lag. Um in diesem Zusammenhang als unbeschriebenes Blatt in Erscheinung zu treten, sieht John sich gezwungen, immer wieder neue Identitäten zu kreieren und anzunehmen. Und John ist ein wahrer Meister seines Fachs.
Während Vincent dem psycholigischen Gutachter, der ihm nach seiner letzten Krankenhauseinlieferung unter die Lupe nehmen soll, nur teilweise wahrheitsgemäß antwortet und ansonsten auf ein selbst erstelltes Lügenkonstrukt zurückgreift, wird dem Leser stückweise die wahre Lebensgeschichte des John Vincent offenbart - und die ist alles andere als langweilig oder eintönig. Sehr interessant fand ich zudem die bis ins kleinste Detail geschilderten Arbeiten, denen Vincent in äußerster Gründlichkeit nachzugehen hat, um die perfekte Identitätsfälschung hinlegen zu können. Wie gesagt, Vincent ist ein Meister seines Fachs.
"Der geniale Mr. Fletcher" ist ein absolut lesens- und empfehlenswertes Buch, das ich insbesondere den Freunden der Werke von Palaniuk ans Herz legen möchte, dem dieses Buch offensichtlich auch außerordentlich gut gefallen hat ("Bei Gott, das ist mit Abstand das beste Buch, das ich in den letzten Jahren gelesen habe"). Aber auch all jenen, die grundsätzlich Spaß an außergewöhnlicher Literatur haben, sie dieses Buch wärmsten empfohlen.
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Kjell Ola Dahl hat hier eine wirklich komplex angelegte, gut durchdachte und logisch nachvollziehbare Story hingelegt; aber die Art und Weise, wie der Autor sie vorträgt, fand ich nahezu unerträglich, denn dieses Buch besteht - grob geschätzt - zu fünfundneunzig Prozent aus Dialogen. Grundsätzlich mag ich dialoglastige Bücher, dennoch sollte die Handlung nicht zu kurz kommen - doch genau das ist hier der Fall. Seitenweise darf der Leser mitverfolgen, wie die ermittelnden Beamten Vermutungen anstellen, Fakten darlegen, das Für und Wider abwägen und der Auflösung des Ganzen somit immer näher kommen. Das hat schon Endlosschleifencharakter und sorgte dafür, dass - zumindest bei mir - zu keiner Zeit Spannung aufkam. Letztlich hat nur mein Interesse an der Auflösung und die Hoffnung, dass es möglicherweise doch noch mal spannend wird, dafür gesorgt, dass ich mich durch die knapp vierhundert, zum Teil sehr ermüdenden Seiten gequält habe. "Blutfeinde" ist das erste Buch, das ich von diesem Autor gelesen habe - und es wird mit Sicherheit auch das einzige bleiben. Prädikat Schmerzgrenze.
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Kjetil Try; Denn ihrer ist das Himmelreich; 3,0
A. Lee Martinez; Diner des Grauens; 2,0
Arno Strobel; Der Trakt; 2,0
Charlie Huston; Bis zum letzten Tropfen; 3,0
Dan Wells; Mr. Monster; 2,5
Tess Gerritsen; Leichenraub; 2,0 -
Ich hab's mittlerweile ebenfalls gelesen, jedoch konnte mich auch der vierte Teil - genauso wie "Das Blut von Brooklyn" - nicht überzeugen.
Ganz groß sind wieder mal die von Huston verfassten Dialoge. Allerdings muss man dieses Dialoglastige mögen, denn es nimmt ein Großteil des Buchs ein. Über viele Seiten hinweg wird sich ausschließlich unterhalten; unterbrochen wird das Ganze lediglich durch kurze Einschübe der Marke "Ich fische mir eine Zigarette aus der Schachtel." - "Ich zünde mir die Zigarette an." - "Ich drücke die Zigarette auf dem Boden aus."
Und auch der Hauptprotagonist, Privatdetektiv Joe Pitt, ist einfach eine Marke für sich.
Allerdings fehlt mir auch in diesem Teil ein vordergründiger und abgeschlossener Handlungsstrang, den die ersten beiden Teile dieser Serie noch aufweisen konnten. Bitte nicht falsch verstehen: "Bis zum letzten Tropfen" gestaltet sich alles andere als handlungsarm, aber irgendwie werden hier nur jede Menge Fässer aufgemacht, die sich im Rahmen des letzten Teils weiterführen und - hoffentlich - auch schließen lassen, aber das ist mir einfach zu wenig. Die Joe-Pitt-Serie befindet sich meines Erachtens seit zwei Teilen in der Schwebe.
Okay, ich schreibe hier über einen Mehrteiler, dementsprechend scheint es logisch, dass die einzelnen Teile aufeinanderaufbauen und der Autor immer etwas Futter hinterlässt, das Lust auf mehr macht. Aber, wie gesagt, mir fehlte dennoch der in sich abgeschlossene Handlungsteil.
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"Bis zum letzten Tropfen" ist mittlerweile lieferbar und wurde sofort eingepackt.
Huston hat auch direkt nachgelegt - im Februar 2011 erscheint "Die Plage".
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Peter James; Nicht tot genug; 4,0
David Benioff; Stadt der Diebe; 1,0; Monatshighlight!
Josh Bazell; Schneller als der Tod; 2,5
Zoran Drvenkar; Sorry; 1,5
Oliver Uschmann; Wandelgermanen; 2,5 -
Ich habe vor der vergangenen Saison mit einem Kumpel gewettet, dass der HSV irgendwo zwischen Platz fünf und acht landen wird - Wette gewonnnen!
Und auch in dieser Saison wird es nicht anders laufen.
Wetten?
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Zitat
Original von Engel16
naja auf jeden fall, wollte ich ihn nicht enttäuschen und wollte so tun als ob ich es gelesen hätte, nur müsste ich ja dafür auch das ende wissen...
jaa, das ist der grund.....Warum versuchst du es nicht lieber mit der Wahrheit und erklärst deinem Freund, dass du kein Thrillerfan bist? Ich persönlich hätte jedenfalls überhaupt kein Problem damit, solange ich nicht ein "Boah, was haste mir denn da für einen Scheiß geschenkt!" zu hören bekäme.
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Durch die vielen positiven Rezensionen und das Prädikat "Psychothriller" beeinflusst, ging ich mit hohen Erwartungen an dieses Buch heran - und wurde bitterlich enttäuscht. Auf mich wirkte "Das Kind auf der Treppe" wie ein plumper Versuch, so viele Grausamkeiten wie möglich zu schildern. Eigentlich recht clever, schließlich lässt sich unfassbar grausam geschilderte Brutalität aktuell sehr gut verkaufen.
Grundsätzlich habe ich auch kein Problem damit, wenn mir ein Thrillerautor (oder eine Thrillerautorin) derbe Kost anbietet; aber vorrangig erwarte ich einen gut durchdachten und spannend aufgebauten Plot. Ich mag es, wenn mir als Leser häppchenweise Informationen preisgegeben werden, anhand derer ich versuche, ein Gesamtbild zu konstruieren, um dann irgendwann feststellen zu müssen, dass ich auf die falsche Fährte geleitet wurde. Werden diese Irrungen und Wendungen noch plausibel aufgeklärt - umso besser.
Nebenbei bemerkt: Bei einem Psychothriller darf die Handlung gerne mal fernab des logisch Nachvollziehbaren verlaufen und die Auflösung etwas verworrener ausfallen, denn das macht den Reiz der Bücher, die sich diesem Genre zuordnen lassen, für mich aus.
Karla Schmidt gelang es - aus meiner Sicht - jedoch leider nicht, einen Psychothriller zu verfassen, der diese Qualitätsmerkmale vorweisen kann. Denn: Letztendlich ist der Verlauf der Handlung sehr vorhersehbar und hat - neben den geschilderten Absurditäten und Grausamkeiten - nicht viel mehr zu bieten als die Geschichte einer junge Frau, die sich auf der Flucht vor ihrem Ehemann befindet und im Rahmen dieser Flucht einer kleinen Anzahl von Menschen begegnet, denen das Leben bislang übel mitgespielt hat und die versuchen, mit ihrem vorgegebenen Leidensweg einigermaßen klarzukommen. Und auch der Nebenhandlung "Hauptprotagonistin produziert experimentelle Musik mit einer blinden Frau ..." konnte ich nichts abgewinnen, da sie den Gesamtkontext nicht bereichert hat.
Wer sich auf der Suche nach einem raffinierten Psychothriller befindet, sollte also lieber einen großen Bogen um dieses Buch machen. All jenen, die über einen schwachen Handlungsstrang hinwegsehen können, solange ihnen ein möglichst tiefer Einblick die Abgründe des menschlichen Daseins gewährt wird, sei dieses Buch wärmstens empfohlen.
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Simon Beckett; Voyeur; 4,5
Mo Hayder; Der Vogelmann; 5,0
Gerard Donovan; Winter in Maine; 3,0
Karla Schmidt; Das Kind auf der Treppe; 4,5
Camilla Läckberg; Die Totgesagten; 3,0
Chris Mooney; Enemy; 3,5
C.J. Box; Mörderischer Abschied; 3,0
Sebastian Fitzek; Splitter; 4,0 -
Jo Nesbø; Kakerlaken; 2,5
Dan Wells; Ich bin kein Serienkiller; 3,5
Tom Rob Smith; Kind 44; 1,5; Monatshighlight!
Chris Mooney; Secret; 2,5
Tom Liehr; Radionights; 2,0
Duane Louis; Blondes Gift; 3,5 -
Bayern verliert zuhause gegen Stuttgart, womit klar sein dürfte, dass Leverkusen und Schalke sich die Punkte heute Abend teilen werden ...
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Zitat
Original von Bodo
Ich denke dieser abgefahrene Roman könnte gut passen:
Charlie Huston Der PrügelknabeDie Bände II & III sind "Der Gejagte" und "Ein gefährlicher Mann"
Passt!
Des Weiteren:
Matias Faldbakken - The Cocka Hola Company
Irvine Welsh - Porno; Drecksau
DBC Pierre - Jesus von Texas
John Niven - ComaDie Krönung des Ganzen: Chuck Palahniuk!
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SPITZENREITER, SPITZENREITER, HEY, HEY!!!
[SIZE=7](Morgen mag das zwar schon wieder anders aussehen, aber das ist mir im Moment scheißegal!)[/SIZE]
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Um es gleich vorweg zu nehmen: Meiner Meinung nach ist es Katzenbach sehr gut gelungen, dieses nicht einfach zu behandelnde Thema in einen seiner Spannungsromane, der in den Staaten bereits 1995 veröffentlicht wurde, einzubauen. Auf die von den Nazis verübten Greueltaten geht er nur andeutungsweise ein, anstatt diese detailliert zu schildern.
Vielmehr richtet der Autor seinen Blick auf die sogenannten "Greifer"; das waren Juden, die im Auftrag der Nazis jüdische Bürger aufgespürt und an die Nazis ausgeliefert haben, in der Hoffnung, dem eigenen Tod dadurch entkommen oder diesen wenigstens hinauszögern zu können. Und ebendieser Gruppierung gehörte auch Der Schattenmann" an, der es sich zum Auftrag gemacht hat, auch Jahre später Zeitzeugen, die ihn als Greifer entlarven könnten, auszulöschen.
Mir persönlich hat auch dieser Katzenbach-Roman erneut sehr gut gefallen; ich mag dessen Schreibstil einfach ungemein. Knapp 600 Seiten umfasst das Werk, das ich innerhalb eines Tages regelrecht verschlungen habe. Die Handlung ist vielschichtig angelegt und darauf basierend gestalten sich die von Katzenbach spannend geschilderten Ermittlungsarbeiten sehr umfangreich.
Darüber hinaus kommen auch in diesem Roman die Charakterzeichnungen und die Umgebung, in der Katzenbach sein Story ansiedelt, nicht zu kurz. Führt diese Eigenschaft häufig dazu, dass dessen Bücher aufgrund dieser - angeblichen - Langatmigkeit kritisiert werden, erkenne ich hier einen großen Pluspunkt, denn im Gegensatz zu vielen anderen Autoren, deren Romane sich im Bereich der Spannungsliteratur ansiedeln, wirken Katzenbachs Charaktere lebendig und zudem besitzen dessen Bücher etwas, was vielen anderen fehlt: Atmosphäre.
Jedoch gibt es einen Aspekt, der mir überhaupt nicht gefallen hat: Die Befürwortung der Todesstrafe. Ganz egal ob Ermittler oder Staatsanwältin - für sie alle kommt, wenn eine bestimmte Verbrechensgrenze überschritten wurde, nur eine gerechte Strafe infrage. Und das ist die Todesstrafe. Zudem erhalten überführte Verbrecher im Vorbeigehen ein paar Tritte und wenn sich ein Jugendstraftäter während einer Vernehmung oppositionell verhält, wird diesem mal eben die Nase gebrochen. Gut möglich, dass Katzenbach dem Leser dadurch einen ungeschminkten Blick auf den Polizeialltag und den dort vorherrschenden Moralvorstellungen bieten wollte - Sympathiepunkte haben seine Protagonisten in diesem Zusammenhang jedoch nicht gesammelt.
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Heinz Strunk; Die Zunge Europas; 2,5
Grant McKenzie; Die Stimme des Dämons; 3,0
Matt Beaumont; E-Mail an alle; 1,0
Andreas Winkelmann; Hänschen klein; 4,5
Sarah Kuttner; Mängelexemplar; 4,0
Raymund Krauleidis; Schmoltke und ich; 5,0
Simone van der Vlugt; Schattenschwester; 3,0
Dirk Bernemann; Satt. Sauber. Sicher.; 2,5
Peter James; Stirb schön; 2,0
Tommy Jaud; Hummeldumm; 2,0
Chuck Palahniuk; Fratze; 1,0; Monatshighlight!
John Katzenbach; Der Täter; 2,0 -
Zitat
Original von Minerva1978
er liebt die bücher von chuck palahniuk...Wer Palahniuk mag, wird dieses Buch lieben. Und den Leuten, die seine Bücher noch nicht kennen, kann ich nur empfehlen, sie unbedingt mal anzutesten. Denn dieser Autor ist einfach eine Marke für sich und wirklich jedes seiner Bücher konnte mich bislang aufs Neue überraschen. Etwas Vergleichbares habe ich bislang jedenfalls noch nicht gelesen.