Christoffer Carlsson - Der Turm der toten Seelen
352 Seiten
C. Bertelsmann Verlag
ISBN-10: 3570102327
Autor:
Christoffer Carlsson, 28 Jahre alt, DER schwedische Krimi-Shooting-Star. Mit elf Jahren bekam er von seinem Großvater einen Wallander-Krimi geschenkt. Nicht die angemessene Literatur für einen Jungen in dem Alter, räumt Carlsson selbst ein. Aber der Anfang seiner Krimileidenschaft. Die beschränkt sich nicht nur auf das Schreiben. Gerade hat er seinen Doktor in Kriminalistik gemacht. (Quelle: WDR2)
Kurzbeschreibung:
Düster, beklemmend, gnadenlos spannend
Leo Junker, Anfang 30, ist als Polizist vorübergehend vom Dienst suspendiert, nachdem er versehentlich einen Kollegen erschossen hat. Körperlich und psychisch angeschlagen, ist er voller Sorge um seine Zukunft. Als in seinem Wohnhaus ein Mord geschieht, beginnt Leo – unerlaubt – zu ermitteln. Denn ein Detail an der Ermordeten erinnert ihn auf erschreckende Weise an seine eigene gewalttätige Jugend und an das brutale Ende seiner ersten Liebe. Leo weiß, dass ihm jetzt nur einer weiterhelfen kann: John Grimberg, früher sein bester Freund, der später jedoch zu seinem abgrundtiefen Feind wurde und nur auf eine Gelegenheit wartet, sich an ihm zu rächen.
Ein subtiler, unter die Haut gehender Thriller mit einem faszinierenden neuen Serienhelden!
Eigene Rezension:
"Der Turm der toten Seelen" ist Christoffer Carlssons erster Titel, der auch ins Deutsche übersetzt wurde, weshalb er mir bis dato völlig unbekannt war. Und wahrscheinlich wäre auch dieses Buch komplett an mir vorbeigegangen, wäre es nicht im Rahmen des WDR2-Krimitipps vorgestellt worden. Der dortige Rezensent zeigte sich absolut begeistert, wagte gar Vergleiche mit der Millennium-Trilogie. Nun soll jeder selbst entscheiden, ob er diesen Vergleich für angemessen hält - mir persönlich ist er etwas zu hoch angesetzt. Nichtsdestotrotz konnte mich Carlssons Deutschlanddebüt überzeugen und begeistern. Das Setting ist zwar ziemlich schwedenkrimitypisch angelegt - kaputter Ermittler, düstere, nahezu deprimierende Atmosphäre - und dennoch gelingt es Carlsson, mit seinem Buch herauszustechen. Denn er erzählt sie erstaunlich unaufgeregt und dennoch fesselnd, nimmt sich viel Zeit für seine Charaktere und hat sich da insgesamt eine verdammt kniffelige Handlung zusammengebaut. Vergangenheit und Gegenwart werden gleichermaßen ausführlich behandelt, was für den Leser auch wichtig ist, denn beides hängt unmittelbar miteinander zusammen. Hierbei gerät der Thrillerfaktor zwar ab und an in den Hintergrund - das Buch gleicht passagenweise einem Entwicklungsroman -, aber dennoch ist es gerade diese eher subtile Spannung, wie das alles wohl zusammenhängen mag, die das Buch so fesselnd, ungewöhnlich und interessant macht. "Der Turm der toten Seelen" ist Start einer Serie, und ich freue mich schon jetzt auf den zweiten Teil, der im Oktober hier in Deutschland erscheinen wird.
8/10