Beiträge von Alraune

    Nachtrag an Vulkan:
    Das israelische Ober-Rabbinat hatte gestern Vormittag die offiziellen Beziehungen zum Vatikan wegen der Rehabilitierung von Williamson ausgesetzt.
    Die Vorsitzende des Zentralrates der Juden in Deutschland, Charlotte Knobloch, hat beschlossen, den Dialog mit der Katholischen Kirche vorerst abzubrechen.


    Das sind schon recht heftige Reaktionen. Ob gerechtfertigt oder sinnvoll, sei dahin gestellt. Immerhin geben sie einen Gradmesser, wie gravierend diese Aktion des Papstes von diesen Seiten gesehen wird.


    @Licht
    Da es für andere Stellen ausser der Kirche selbst keine Möglichkeit gibt, hier einen genauen Überblick zu bekommen, sind absolut korrekte Zahlen natürlich schwerlich zu bekommen, da stimme ich dir zu.


    Liebe Grüße
    Alraune

    Zitat

    Original von Vulkan
    Vielen Dank an Euch für die kurze Zusammenfassung dieser Affäre - ich gebe zu, ich war zu faul, mir das alles in den Zeitungen zusammenzusuchen.


    Eine Frage an Alraune, weil Du jüdische Reaktionen erwähntest: Hast Du auch israelische Reaktionen mitbekommen? Ich frage, weil Israel ja in den letzten Jahren durchaus auch so seine Probleme mit (jüdisch-israelischen) Antisemiten hat, wenn ich mich recht erinnere, bis hin zur Holocaust-Leugnung. Israel weiß also, wie schwer es ist, mit solchen Personen, die man nach den Regeln der eigenen staatlichen und religiösen Gemeinschaft kaum ausschließen kann, umzugehen.


    @ Vulkan - kurz gesagt, Israel und auch sehr viele jüdische Gemeinden (sowohl orthodoxe als auch liberale) sehen in diesem Schritt des Papstes einen unangenehmen Hinweis darauf, dass die oft beschworene "Wiederannäherung" dieser beiden anerkannten Weltreligionen von römisch-katholischer Seite nicht so ernst gemeint sein könnte wie immer kommuniziert. SEHR orthodoxe Vertreter der Jüdischen Religion sehen sich in ihrer immer vorhandenen Skepsis zum dem Thema insgesamt sehr bestärkt.


    Allerdings kocht das Thema in Israel im Moment nicht ganz so hoch wie in jüdischen Gemeinden Deutschlands, z.B. Die haben halt im Moment auch noch ein paar andere Baustellen....


    -quote von Licht-
    Deine Darlegungen über die (möglichen) Beweggründe zur "Zurückholung verirrter Schäfchen" verrät ein reichlich platte Denkweise. Gesetzt, die Herren in Rom verfolgten tatsächlich so plumpe Gedanken, auf diese Weise ihren (von Dir angenommenen) Mitgliederschwund zu kompensieren, erwiesen sie sich doch damit einen kompletten Bärendienst: sie riskieren den Austritt von Unmengen empörter Gegner dieser Entscheidung... Nein, so einfach ist es nun mal nicht. (Und auch die Frage nach dem Mitgliederschwund sollte man sehr vorsichtig diskutieren und angesichts einer weltweit verfassten Organisation wenigstens versuchsweise den Blick über den Suppenlöffel wagen.)
    -unquote-


    Ich habe zwar nicht gesagt, dass ich denke, dies sei der Grund, dennoch: Die römisch-katholische Kirche hat schon so manches getan, was andere als "plump" angesehen haben. Es kommt immer darauf an, welche Strategie damit verfolgt wird. Wenn die Ziele erreicht werden, geht man auch solche - sicherlich sehr abgewogene - Risiken ein. Warum auch nicht?
    Die römisch-katholische Kirche wächst nicht in Europa oder den USA (wo Antisemitismus ein größeres Thema ist), sondern in anderen Regionen der Welt, in denen andere Prioritäten gesetzt werden. Insofern halte ich den eventuellen Mitgliederschwund für nicht so gravierend.


    Eine Frage: Warum sollte die Frage nach dem Mitgliederschwund der römisch-katholischen Kirche sehr vorsichtig diskutiert werden? Ich gehe jetzt aber einfach mal davon aus, dass dies für dich auf alle anerkannten Weltreligionen zutrifft.


    Und übrigens: den deutschen Part der HP kenne ich auch - ich lasse mir halt gerne das Original übersetzen von einer Person meines Vertrauens :-)


    Liebe Grüße
    Alraune

    Zitat

    Original von Doc Hollywood


    Alraune
    Hm, komisch. Für mich liest sich blaustrumpfs Beitrag informiert und durchdacht. Ist halt ein bisschen viel Text, da muss man sich auch mal anstrengen. Aber das hat gerade bei solchen Themen ja noch niemandem geschadet.
    Gruss.


    Doc


    Och Doc, wenn du wüsstest, wie viele "lange und durchdachte" Texte ich in diesem Thema schon er-, be- und verarbeitet habe .... :lache
    Vergleichende Religionswissenschaft gehört zu meinen "Hobbies" - sehr gleichberechtigt neben Politik, Geschichte, Soziologie, Psychologie und Anthropologie :-) - Alles nach dem Motto "Remember from hence you came" :wave


    Ich kann einen Beitrag, der diese Aktion des Papstes als "Ungeschicklichkeit seitens der römisch-katholischen Kirche beim Thema Kommunikationsmanagement" verharmlost, eben weder als sonderlich informiert noch als detailliert durchdacht akzeptieren.
    Erfahrung (ja, und auch der gelegentliche Blick in die offizielle Vatikanseite - zugegeben, mit einer Freundin, weil mein Latein doch sehr zu wünschen übrig lässt ;-() zeitigt, dass die römisch-katholische Kirche keine Probleme mit ihrem Kommunikationsmanagement hat. Hatte sie noch nie, sie hat in den letzten 2000 Jahren die besten PR-Manager gehabt und ausgebildet, die zu kriegen waren. Jede noch so große Firma beneidet sie darum. Und ungeschickt ist sie auch nicht.


    Ansonsten:
    Es mag sogar sein, dass die "Rückholung" der "verirrten" Schäfchen lediglich dem auch in dieser Vereinigung immer gravierender werdenden Mitgliederschwund geschuldet ist - geschenkt.
    Im Lichte der von J.P. II exessiv und inflationär betriebenen Selig- und Heiligsprechungen besonders konservativer, wenn nicht reaktionär zu nennender Persönlichkeiten der römisch-katholischen Kirche und dem in letzter Zeit zunehmend wieder vertretenen Alleinvertretungsanspruch im Christentum (vom "Heidentum" mal ganz abgesehen") ist dieser Schritt für mich jedenfalls lediglich ein weiterer Baustein der römisch-katholischen Kirchenoberen in Richtung "zurück ins Mittelalter".


    Liebe Grüße
    Alraune

    Vorweg - ich kenne dich nicht, blaustrumpf. Aber für mich liest sich dein gesamtes Posting sehr arrogant und oberlehrerhaft.



    Alles in allem eine recht harsche Reaktion von dir auf ein sicherlich mißverständlich formuliertes Posting. Was genau willst du damit eigentlich erreichen?


    Liebe Grüße
    Alraune

    Zitat

    Original von SiCollier
    Inzwischen habe ich die Posts durchgelesen und gesehen, daß ihr euch auch so aufregt. Das beruhigt denn doch etwas.
    -- :lache


    Aber im Vorwort meiner Weltbild-Ausgabe wird Bard als Mann von „Gesetz und Ordnung“ eingeführt. Und irgendwie paßt das nicht zu dem, was dann (erst mal?) kam.
    -- Wieso? Er ist ein Mann des DAMALS herrschenden Rechts und Ordnung. Er beugt sich (noch) seinen Oberen, der Hierarchie gemäß. Das, was er mit den Frauen macht, ist in seiner Zeit nicht wirklich gegen das Recht. Dass er in der Lage ist, es aus einem bestimmten Grund zu tun, wäre u.U. eine andere Sache, aber da das Recht nunmal von einem der 100 Könige der Königreiche abhängt - solange das keinem aufstößt, stimmt die Forumulierung. Ich denke, wir müssen uns bei solchen Sachen manchmal von unserer heutigen Vorstellung lösen und ein wenig versuchen, uns in die Zeit und Umstände des Romanes einzudenken. Nicht, dass mir das immer leicht fiele ... :-(


    Deine "Rhapsodie"-Einlassung versteh ich ich nicht :gruebel, macht aber nix :-].


    Finde einfach irgendwo im hintersten Kästchen noch ein wenig Geduld mit dem Buch, du wirst sehen, es lohnt sich!


    Liebe Grüße
    Alraune

    Naja, Bard ist ja eigentlich nicht wirklich eine absolute Ausnahmeerscheinung auf Darkover - speziell, was seinen Umgang mit Frauen betrifft. Da muss man gar nicht erst die Trockenstädte bemühen :cry
    Auch der Umgang der ach so "zivilisierten" Comyn lässt ja sehr zu wünschen übrig - sie haben ihre Anfangszeiten völlig vergessen (oder verdrängt) und kaufen und verkaufen ihre Frauen. Lediglich ihr in dieser Hinsicht "unseliges" Laran (sie verbinden sich beim Akt ja miteinander) verhindert wohl die schlimmsten Excesse. Und dieses Laran ist bei Bard halt noch nicht so ausgebildet.


    Den Übergang zu den "gewöhnlichen" Ehen halte ich übrigens für gar nicht notwendig - auch nicht auf Darkover. Ich habe diese Entwicklung immer als MZB Kunstgriff gesehen, uns diese Welt wenigstens ein bisschen näher an unsere Gesellschaft zu bringen.
    Diese Ehen "di Catenas" sind m.E. eine reine Auswirkungen von Machterhalt einer patriarchalen Gesellschaft - Mann will halt wissen, bei welchem Kind sich seine Manneskraft denn nun wirklich bewiesen hat .... Auch wenn ihm sein Laran sagen sollte, dass das eigentlich keine Rolle spielt...
    Auch heutzutage erinnert mich jeder werdende Vater daran. Wie sie hinter ihren schwangeren Frauen stehen, die Hände auf dem schwellenden Bauch, mit dem herausfordernden Blick "guck mal, was ich zustande gebracht habe" :lache


    Die "Fülligkeit" Meloras könnte durchaus auch eine Schutzfunktion haben, Atropos! Danke für die Idee. In einer solchen Gesellschaft wie in den 100 Königreichen tut eine Frau vielleicht gut daran, nicht ganz so attraktiv zu erscheinen ....


    Liebe Grüße
    Alraune


    Liebe Grüße
    Alraune

    :grin - JETZT weiss ich wieder, warum ich das Buch beim ersten Lesen vor etlichen Jahren zu Anfang beinah an die Wand geworfen hätte - und ich war kein Teenie mehr (meine Ausgabe ist von 1987). Ich hatte mehr oder weniger mit der Schwesternschaft-Trilogie angefangen, da war Bard natürlich wirklich ein riesiger Rückschritt...


    Ja, er ist ein Miststück. Ein Ekel. Einer, der sich für was Besseres hält als all die anderen, die ihm rangmässig vorgesetzt sind. Andererseits hat er in gewisser Hinsicht sogar Recht: ist er sehr intelligent und weiss strategisch zu denken. Ausserdem stellt er in gewisser Weise natürlich das althergebrachte Erbrecht unter den Comyn in Frage. Ein Rebell also - und die sind ja auch in der Realität nicht wirklich immer wie Robin Hood :grin.


    Ich freue mich aber sehr, die Kundschaftervögel mal wieder zu treffen. Wie Bard fasziniert mich die Vorstellung, wie eine junge, zarte (oder auch nicht so zarte wie Melora :-)) mit diesen Helfern umgeht....


    Der Prolog - wie das wirklich zustande kommt, habe ich nie begriffen.... Allerdings meine ich mich zu erinnern, dass auch MZB des öfteren gesagt hat, sie selbst habe das Prinzip von Laran nie verstanden :-].


    Liebe Grüße
    Alraune

    Hi!


    Vielen Dank für die vielen Wortmeldungen und Diskussionsbeiträge!


    Ich habe einige gute Tipps für mich mitgenommen, einige "alte", fast vergessene Schriftsteller wie Zweig wiederentdeckt. Vielen Dank dafür!


    Trotzdem möchte ich eins noch loswerden:
    Bücher sind emotional. Sie entführen uns in ein anderes Reich, in eine Realität ausserhalb unserer eigenen. Und deshalb werden sie - meiner Meinung nach - immer mit Emotionalität beurteilt.


    Ich finde es ein bisschen schade, dass es hier so ein ein wenig in die Beurteilung reingeht - ich hatte keinesfalls beabsichtigt, irgendeine Autorenschelte zu betreiben oder auch nur das gesamte Genre abzuqualifizieren ( Iris :-)).


    Ich lese seit 44 Jahren intensiv, da wollte ich einfach mal wissen, ob diese "Müdigkeit" in Bezug auf historische Bücher ein rein persönliches Problem ist.


    Ich habe keine Schwierigkeiten damit, dass bestimmte Autoren, die eben auch viel veröffentlichen, verlegt werden und alle gut damit verdienen. Ich muss ja nicht kaufen. Aber ich finde es schade, dass auch hier z.T. eine gewissen Konzentration auf bestimmte Autoren stattfindet, eine Sequel-Publikation am Werk ist, und da eben vielleicht gute Autoren, die nicht so beworben werden oder in den "falschen Topf" geworfen werden ( Charlie :-)) vielleicht ein wenig "untergehen".


    Und ja, es ist mir auch in einigen Genres (Fantasy z.B. Drachenbücher, oder Troll-, Elfen- etc. Trilogien) auch aufgefallen. Mit meinen doch schon 50 Jährchen auf dem Buckel muss ich sagen, das ich das erst seit einigen wenigen Jahren beobachte. Vorher wars m.E. nach nicht so.


    Just my 2 cents :-)


    Ich würde mich freuen, wenn ihr ein bisschen "übergeordneter" diskutieren könntet, einzelne Autoren anzugreifen fände ich nicht fair und auch nicht angemessen.


    Lieben Dank,
    Alraune

    Da einige der Serien noch laufen, kann ich nur sagen, ich habe sie –bis jetzt- komplett :-);. Soweit mir grad einfällt, sind das:


    Rita Mae Brown: Mrs Murphy-Reihe alle Katzenkrimis von Rita Mae Brown
    M.Z. Bradley: Die Komplette Darkover-Reihe
    Die „Schwester des …..“-Reihe
    Elizabeth George: Lynley/Havers – bis zu dem, in dem es zu seiner
    persönlichen Tragödie kam, das hab ich schon nicht
    mehr und die folgenden auch nicht
    Agatha Christie: Alle, müssten so ungefähr 85 sein (Serie aus den
    70er/80ern)
    Suzanne Frank: die Zeitreisenden-Reihe (Die Händlerin von Babylon ?
    und so …)
    Tokien: Herr der Ringe
    J.D. Robb: Eve Dallas-Reihe
    Martha Grimes: Insp. Jury (bis auf das letzterschienen
    Marzi: Lycidas ff
    Petra Oelker: Die Hamburg Krimis
    Verschiedene: die gesamten Star Trek Bücher, die sich auf die
    ursprüngliche TV-
    Serie/-Crew beziehen oder damit verbandelt sind
    (D und E)
    Michael Moorcock: Elric Saga
    Dorothy Sayers: Lord Peter Peter Whimsey
    Ellis Peters: Cadfael
    James Patterson: Lindsay Boxer
    Richard Dübell: Peter Bernward-Reihe
    John Maddox: SPQR (bis auf das letzterschienene)
    Derek Meister: Die Rungholt-Bücher
    Celia L. Grace: Die Heilerin von Canterbury-Reihe
    Margret Frazer: Schwester Frevisse-Reihe
    Anne McCaffrey: Die Pern-Reihe (zum Teil auf auf Englisch)
    Die Talia-Reihe
    Lilian J. Brown: Die Katze, die …
    Tad Williams: Ard-Saga
    S.L. Viehl: Star Doc
    Naomi Novik: Die Feuerreiter seiner Majestät
    Jörg Kastner: Engelspapst etc.
    Peter Tremayne: Fidelma-Serie
    Andrea Schacht: Beginen-Reihe


    Viele habe ich komplett gelesen, wie von Anne Perry z.B., Tempe Brennan, oder Harry Potter. Oder auch Diana Galbaldon. Hab sie mir aber nie gekauft.


    Klassiker hab ich auch etliche im Angebot, würde aber nie behaupten wollen, ich hätte sie komplett :-)


    Liebe Grüße
    Alraune


    Edit: Tippfehler

    Hi,


    ich bin auch seit ein paar Jahren Clubmitglied. Einmal im Vierteljahr was da kaufen, fällt mir nicht schwer. Ich bin mir auch nicht sicher, müssen es denn immer Bücher sein? Es gibt doch auch Kalender und Spiele und so da - reicht das denn nicht auch aus? Ich meine, ich hätte ein Vierteljahr mal nur einen Kalender gekauft, ein anderes ein Spiel .... :gruebel


    In den letzten Tagen gabs übrigens so ein Gewinnspiel, kam per Post. Ausserdem beigelegt: eine Marke für einen "100%-Nachlaß" :grin für Ludlums "Das Sigma Protokoll". Wurde heute geliefert - mitsamt einer LED-Bücherleselampe. Bezahlen muss ich nur das Porto. Sowas find ich dann doch immer mal wieder nett :-]


    Liebe Grüße
    Alraune

    Joi, eine Menge Antworten in der kurzen Zeit ... Danke!
    Ja, ich denke schon, es gibt da einen Zeitgeist, manchmal vielleicht auch das "auf einen Zug aufspringen". Legitim, durchaus. Aber für Vielleser eben halt tw. nicht sehr prickelnd...


    Siorac
    Peter Berling? - Ja - Die "Gral-Saga"
    Dorothy Dunnett: nein, noch nicht. Danke für den Tipp!
    Robert Merle: auch noch nicht, aber vor allem, weil ich das, was ich von ihm gesehen habe (franz. Epoche) nicht so prickelnd für mich finde. Trotzdem - ich werde auch ihm jetzt einen dritten Blick widmen, danke!


    Liebe Grüße
    Alraune

    Hi,


    ich wags mal, hier ein wenig Dampf abzulassen....


    Ich habe mich immer extrem für Geschichte interessiert. Und ich habe immer gerne historische Romane gelesen. Mit den Jahren immer mehr, weil irgendwann auch Leute, die etwas davon verstehen (auch wenn nicht alle Historiker sind :-)) oder sich wenigstens die Zeit genommen haben, anständig zu recherchieren, angefangen haben, so etwas zu schreiben.


    Ich hab mich gefreut. Nachgewiesene, nachgeprüfte historische Ereignisse eingebunden in einen romanhaften, der Fantasie der Autorin/des Autoren entsprungenen Kontext. Toll!


    Dann kamen recht schnell die "Frauen"-Romane. Starke, kluge, nicht nachgebende, ihren eigenen Weg gehende Frauengestalten. Meist mit irgendwelchen (nicht unbedingt übersinnlichen) besonderen Fähigkeiten. Auf einer Mission. Frauengestalten, die man so eigentlich erstmal nicht mit den jeweiligen Epochen verbunden hat. Es gab sie - immer. Das wurde mir dann klar, als ich tiefer in die Historie eintaucht bin. Heureka!


    Dann setzte bei mir so langsam die Langeweile ein. Bücherreihen auf Bücherreihen wurden publiziert. "Die Tochter der..." "Die Hebamme von...", "Die ....bäckerin" ... (man/frau setze beliebig ein)... Diese Aufzählung ist keineswegs eine Abqualifizierung der jeweiligen Autorin/Autoren, soll nur exemplarisch stehen...


    Die letzten Bücher, die ich in diesem Genre gekauft/geschenkt bekommen habe, habe ich nicht mal zu Ende gelesen. Zu vorhersehbar der Plot, zu "bekannt" die Story. Zum Teil auch - meiner Meinung nach - zu schnell und bruchhaft geschrieben. Nicht entwickelt, zu viele unlogische Wendungen, zu stereotypenhaft (für mich).


    Erinnert mich ehrlich gesagt an den 4. Sequel von irgendeinem Kinofilm, nimm "Rambo", oder auch "Piraten der KaribiK" ...


    Ich habs jetzt aufgegeben. Ich kaufe in dieser Hinsicht nichts mehr. Möchte auch nichts mehr geschenkt bekommen.


    Meine Frage an die Büchereulen:
    Gehts nur mir so? Bin ich überkritisch? Lese ich zuviel? Erwarte ich zuviel? Oder ist das Genre - im Moment - wirklich sehr ausgelutscht, und es fehlt an neuer Inspiration und neuen Ideen?


    Ich harre eurer Meinungen :-)


    Liebe Grüße
    Alraune

    Hi,


    dies ist meine erste Rezension, und ich hoffe auf Nachsicht bei evtl. Fehlern!
    Ich habe das Buch lediglich in der Originalfassung vorliegen, deshalb beziehe ich mich hier auch nur auf sie.


    Autor:
    Barack Hussein Obama - der 44. Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika


    Erschienen:
    1995, mit einer ergänzenden Keynote Address von 2004


    Klappentext:
    In this lyrical, unsentimental, and compelling memoir, the son of a black African father and a white American mother searches for a workable meaning of his life as a black American. It begins in New York, where Barack Obama learns that his father - a figure he knows more as a myth tha as a man - has been killed in a car accident. This sudden death inspires an emotional odyssey - first to a small town in Kansas, from which he retraces the migration of his mothers's family to Hawaii, and then to Kenya, where he meets the African side of his familiy, confronts the bitter truth of his fathers's life, and at last reconciles his devided inheritance.


    Meine Meinung:
    Ein wirklich beeindruckendes Buch. Die Sprache von Barack Obama ist recht schnörkellos. Ein sehr persönlicher Einblick in eine schwierige eigene Existenz und die nicht weniger schwierige Existenz der Eltern- und Großelterngeneration, der mich dazu gebracht hat auch bei mir mal zu reflektieren, wie das eigentlich alles zusammenhängt.
    Es ist ein streckenweise pragmatischer, streckenweise aber auch recht emotionaler Bericht über die Suche eines Mannes nach seinem "Woher" und "Wohin".
    Auf seinem Weg von Hawaii über Indonesien und zurück in die USA und später nach Kenia findet er immer wesentlich mehr Dinge, die die Menschen verbinden als nach welche, die sie trennen.
    In diesem Buch stellt Obama sehr früh die Fragen, die ihn auch später noch als Senator und sicherlich heute noch als Präsident bewegen, es hat mir wesentlich klarer gemacht, warum der heutige Präsident der USA so ist, wie er ist, und warum er die Problem, denen er und wir alle gegenüberstehen, so angeht, wie er es tut.


    Ich gestehe: ein wenig auf die "Nerven" gingen mir die Passagen, in denen er als "schwarzer bzw. gemischrassiger Mann" nach seiner "Männlichkeit" und dem besten Ausdruck seiner Persönlichkeit hierin sucht. Aber auch das gehört halt dazu :-)


    Wenn möglich würde ich raten, das Buch wirklich im Original zu lesen. Das bringt Obamas eigene Tonalität und dezidierte Sprach- und Denkweise einfach besser rüber.


    Fazit:
    Ein sehr gutes Buch, um - wenn man daran interessiert ist - den neuen Präsidenten der USA (und vielleicht auch die Wege, die Amerika in Zukunft gehen wird) zu verstehen.


    Durch die "Männlichkeits-Passagen" bedingt von mir "nur" 9 Punkte :grin


    Liebe Grüße
    Alraune



    P.S. Im Moment lese ich gerade sein Buch "The Audacity of Hope". Ich würde nach Fertiglesen auch dazu eine Rezension einstellen.


    Mein (ja, ungefragter!) Rat an dich: Bevor du solche Fragestellungen aufwirfst, was durchaus sehr gut und wichtig ist, mache dich über Definitionen bestimmter Begriffe schlau, die du verwenden möchtest. Überprüfe, ob du wirklich so viel Informationen hast zu dem Thema, wie du denkst. Übernimm nicht einfach irgendeine Ideologie oder eine Meinung zu einem Thema (auch nicht aus von dir sehr geschätzten Publikationen), überprüfe, ob du sie wirklich für DICH annehmen kannst und bringe dann über das Thema so viel wie nur irgendmöglich in Erfahrung. Mach dir dein eigenes Bild. Und DANN stelle es zur Diskussion!


    Liebe Grüße
    Alraune

    Ich schließe mich Charles Dickens an:
    „It was the best of times, it was the worst of times, it was the age of wisdom, it was the age of foolishness...“
    und füge hinzu:
    It's up to you to make it a better one!




    Liebe Grüße
    Alraune

    nomadenseelschen:


    Ich frag mich schon die ganze Zeit , die ich hie rdeine Threads verfolge, ob es hier eigentlich "nur" um ein Definitionsproblem geht.


    Z.B. die Definition vn Demokratie:


    -quote-
    Zunächst bezeichnete Demokratie (gr. ”·¼¿ºÁ±Ä¯±, von ´®¼¿Â [démos], „Volk“, und ºÁ±Ä¯± [kratía], „Herrschaft“, vgl. -kratie) im antiken Griechenland die direkte Volksherrschaft. Unter Volk verstand man unter damaliger Auffassung einen sehr eng gefassten Begriff, der nur einer bestimmten Gruppe von Bürgern politische Partizipationsrechte einräumte. So konnten in einer griechischen Polis nur Männer an Volksversammlungen teilnehmen. Heute wird Demokratie zumeist als allgemeiner Sammelbegriff für Herrschaftsformen gebraucht, deren Herrschaftsgrundlage aus einem weitgefassten und pluralistischen Volksbegriff abgeleitet wird, mit umfassenden Partizipationsrechten für alle Bürger ab Vollendung des 18. (oder etwa schon des 16.) Lebensjahres: diese betreffen z. B. die direkte Demokratie, repräsentative Demokratie, Radikaldemokratie, Basisdemokratie.
    -unquote-


    In diesem Sinn haben wir in Deutschland - und in den allermeisten Ländern der Welt - sicherlich keine Basisdemokratie.
    Also - was IST bzw. HEISST Demokratie eigentlich für dich?


    Was mich betrifft - ich neige zu diesem - aber bitte erst in ungefähr 200 bis 300 Jahren, noch ist die Menschheit nicht reif dafür:
    -quote-
    Allen obigen Anarchien gemeinsam ist per Definition die Abwesenheit von Herrschaft, die als repressiver Modus von Macht verstanden werden kann.[1] Demnach sind bestimmte Machtverhältnisse wie die Beeinflussung durch freiwillig angenommene Autoritäten (Mentoren, Trainer, Berater, etc.) mit Anarchie vereinbar, werden aber nicht durch Repression erzwungen. Insbesondere existiert in Anarchien keine lenkende Zentralgewalt, also kein Staat. Bekannte Anarchien sind dennoch von sozialen Normen und Regeln geprägt, unter anderem zur institutionalisierten Abwehr der Entstehung von Herrschaft.
    -unquote-


    Liebe Grüße
    Alraune

    Hi,


    ich hatte mir dieses Buch auf ein-zwei positive Rezensionen hier gekauft, und möchte mich bedanken!


    Mir hat das Buch ausnehmend gut gefallen, ich habe es in wenigen Stunden durchgelesen und mit einem Seufzer und Bedauern die letzten Sätze gelesen. Es erinnert mich ein wenig an "Antonias Welt", einen oskarprämierten Film aus den Niederlanden ...


    Ich würde gerne mehr über die Familie Belle - natürlich speziell über die Frauen :grin - lesen!


    Danke noch mal für den Tipp!


    Liebe Grüße
    Alraune

    Hi Humpenflug,


    Ah ok, ich war mir nicht bewusst, dass du offensichtlich detaillierte Insiderinformationen direkt von den Betroffenen hast. Da kann ich natürlich nicht mitreden. Ich war mir auch nicht im Klaren, dass dies ein reiner Regierungs- oder Steinmeier-bashing-Thread ist, sorry!


    Ich kann mir trotzdem nicht verkneifen, doch noch mal auf ein Ursprungsposting zurückzukommen, zu deinen Ursprungsthema hast du leider nichts mehr hinzugefügt. Warum eigentlich nicht?


    Übrigens ist die Tatsache, dass jemandem irgendwo anders die Todesstrafe droht, kein Grund für eine Asylgewährung. Da hast du vielleicht irgendetwas falsch verstanden?
    bin Laden würde entweder hier verurteilt werden oder dem Europäischen Gerichtshof ausgeliefert werden. Es sind auch sehr viele europäische Staatsbürger am 11. September 2001 ums Leben gekommen, insofern "liegt" gegen den Herrn hier durchaus etwas vor...


    Aber genug mit logischen Gesichtspunkten! Ich klinke mich an dieser Stelle aus der "Diskussion" aus und wünsche noch viel Spaß dabei!


    Liebe Grüße
    Alraune