Beiträge von Steena

    Meine Meinung
    »Somnia« unterteilt sich in drei Bücher, Solitaire, Scarlet und einen dritten, kürzeren Teil, dem das Buch seinen Titel verdankt. Unterbrochen werden diese von Zwischenspielen, die zur Auflockerung des Textes beitragen. Der Bezug zu den Vorgängerbänden wird erst spät deutlich, denn Scarlet kann sich an nichts erinnern. Dies bietet für Leser, die die ersten drei Bände nicht kennen, eine perfekte Chance zum Quereinstieg und macht gleichermaßen das Wiedereinfinden in Marzis Welt nach längerer Lesepause möglich. Alle fremden Begrifflichkeiten werden erläutert und auch für diejenigen, die noch nie die uralte Metropole betreten haben, wird ihre Pracht deutlich. Leser der Vorgängertitel hingegen sehen sich im ersten Drittel lange auf der Suche nach einem Mysterium, das sie eigentlich schon in »Lumen« ergründet haben. Die eine oder andere Geschichte ist daher schon bekannt. Im zweiten Buch relativiert sich dies dann.


    Emily Laing, Mortimer Wittgenstein und ihre Freunde spielen im neuen Teil nur Nebenrollen, die Menschen, die innerhalb der Erzählung begleitet werden, sind andere. Besonders Wittgenstein habe ich vermisst, da diese Person klar die übrigen Titel der Reihe dominiert hat und mit ihrem seltsamen Humor zur Qualität des Textes beigetragen hat. Anthea oder Scarlet sind dagegen Figuren, denen diese Kraft fehlt. Sie haben andere Qualitäten und Freunde – beispielsweise Buster, der eine ähnliche Rolle einnimmt wie die Ratten in London und dabei ebenso amüsant sein kann.


    Faszinierend ist erneut, wie bekannte Lieder und geschichtlich dokumentierte Ereignisse wie die Hexenverfolgung oder die Geschichten um Rattenfänger in einem ganz neuen Licht betrachtet werden. Mit den vergangenen zehn Jahren finden leider keine genaueren Auseinandersetzungen statt. Nur sehr knapp, wie im Zeitraffer, werden die Ereignisse in London umrissen und klingen dabei doch so interessant, dass sie meiner Meinung nach mehr Beachtung verdient hätten.


    Der Schreibstil verortet sich vollkommen innerhalb der Vorgängerbände und hat dadurch für die Reihe einen enormen Wiedererkennungswert. Einzig ‚Fragen Sie nicht’ fehlt.
    Die Spannung kann Christoph Marzi gewohnt gut halten, so dass man die Zwischenspiele mit angehaltenem Atem liest, in der Hoffnung, dass die eigentliche Handlung bald weitergehe.



    Fazit
    Eine gelungen fantastische Erzählung, die die alte Metropole in der Neuen Welt wieder auferstehen lässt. Zwar mit neuen Hauptdarstellern, an die man sich erst einmal gewöhnen muss, aber mit gleich bleibender Qualität und Mystik. Nur Wittgensteins Art hat mir enorm gefehlt!


    Wertung
    8/10 Punkten

    Meine Meinung
    Nachdem ich die Reihe um die Uralte Metropole verschlungen hatte, wollte ich sehen, ob Marzis andere Bücher mir genau so gut gefallen würden wie diese (zum Glück ist es mehr durch Zufall zu dieser Reihenfolge gekommen!) - das war leider vor allem bei Fabula nicht der Fall. Die Idee finde ich nett, mancher Handlungszweig hat mir auch gefallen, aber richtig *klick* gemacht hat es nicht. Ich habe darauf gewartet, dass es mich in seinen Bann ziehen würde, dass die Fabelhaftigkeit mit gleichfalls begeistern würde. Aber mehr als ein "Nette Idee" bringe ich heute im Rückblick nicht über die Lippen. Sprachlich, das wurde ja hier schon erwähnt, überzeugte es mich gar nicht, da war ich selbst von diesem Autor um Längen Besseres gewohnt und so bleibt Fabula für mich bestenfalls Durchschnitt.


    Fazit
    Kann mit anderen Marzi- und Fantasy-Büchern nicht mithalten, nette Idee, bei der es meiner Meinung nach an der Umsetzung hapert.


    Wertung
    5/10 Punkten

    Kurzbeschreibung
    Die Geschwister Kendra und Seth Sørensen verbringen ihre Ferien bei ihren Großeltern, auf deren märchenhaften, großen Anwesen. Begeistert sind die beiden nicht, als ihre Eltern sich ohne sie auf eine Kreuzfahrt begeben, die Tage bei Oma und Opa versprechen nicht gerade sonderlich spannend zu werden. Dann kommt aber alles ganz anders und sie finden sich in einer verzauberten Welt wieder ...


    Unterhaltsam, voller Magie, hat mir gefallen.
    8/10 Punkten

    Klappentext
    Ein dramatisches und romantisches Fantasy-Epos, das seinesgleichen sucht ein unvergesslicher Roman nicht nur für die zahllosen Leserinnen von Marion Zimmer Bradleys »Die Nebel von Avalon«.


    Definitiv eines der besten Bücher, die ich in letzter Zeit gelesen habe.
    Und ich gebe eigentlich überaus selten 10/10 Punkten.

    Ich kann nicht ohne lesen, selbst im tiefsten Klausurstress brauche ich meine "Privatbücher", wie ich sie dann liebevoll nenne, den Lesestoff, den ich selbst wähle.


    Da nicht ständig ein neues Buch da ist, müssen dann auch schon mal die bereits vorhandenen mehrfach herhalten, wenn alles nichts hilft, fange ich eben zum wiederholten Male beim Goldenen Kompass vorne an :chen - ich freue mich jedes Mal, wenn neuer Lesestoff eintrudelt oder ein lang ersehntes Buch endlich auf dem Markt erhältlich ist. Ich komme nicht viel länger als einen Tag ohne Lesen aus, dann wird's schon kritisch - so mit Entzugserscheinungen, rastloses Umherstreifen, Klebenbleiben an Schaufenstern - wenn denn da mal ein Buch zu sehen ist - notfalls dem Lesen von Betriebsanleitungen - ich brauche Buchstaben!!

    Kein Roman aber mir unheimlich gut in Erinnerung geblieben ist "Black Elk Speaks" von Black Elk & John Neihardt - auf Deutsch leider seit langem vergriffen (aber gebraucht durchaus erhätlich), aber auch auf Englisch gut zu lesen.
    Vor einigen Jahren habe ich sehr gerne Literatur der Natives gelesen, vorrangig diese Art von Erzählungen anstatt der Romane, obwohl man mich sonst mit biografischen Werken eher jagen kann.


    Kurzbeschreibung zu "Ich rufe mein Volk. Leben, Visionen und Vermächtnis des letzten großen Sehers der Ogalalla-Sioux" (OT: Black Elk Speaks)
    "Ich rufe mein Volk" erzählt in Auszügen die Stammesgeschichte der Ogalalla-Sioux mit den Worten Black Elks (aufgeschrieben durch Neihardt), dem bekannten Seher und Heiler des Stammes, und begleitet die Menschen um die Jahrhundertwende sowie zu Beginn des zwanzigsten Jahrhunderts. Black Elk verfolgte die Vision einer Einheit der Menschen im Sinne der Humanität, dieses Buch bietet eine Art Autobiographie seines Lebens an.

    Gebundene Ausgabe: 416 Seiten
    Verlag: Ravensburger Buchverlag (Januar 2008)
    Sprache: Deutsch
    Gesamttitel: Der Lord ohne Namen – Die Zukunft liegt in der Vergangenheit. Die Chroniken der Zeitwandler 01.



    Kurzbeschreibung
    Peter und Kate werden von einer Anti-Gravitationsmaschine, die im Rahmen eines Nasa-Projektes für Personentransport im Weltall entwickelt wurde, ins England des 18. Jahrhunderts katapultiert. Die beiden Kinder sind in der Vergangenheit gefangen, denn ein finsterer Kerl, der Teermann, hat ihnen den Sender der Zeitmaschine gestohlen. In Begleitung des undurchsichtigen Gentlemans Gideon machen sie sich auf eine gefährliche Reise nach London, um sich das Maschinenteil zurückzuholen.
    Quelle: Ravensburger.de



    Über die Autorin
    Linda Buckley-Archer wurde in Sussex geboren und wuchs im ländlichen Staffordshire auf. Nach ihrem Studium der Französischen Literatur arbeitete sie zunächst einige Jahre als Dozentin, bevor sie sich als Drehbuchautorin und Journalistin einen Namen machte. „Der Lord ohne Namen“ sollte ursprünglich ein Hörspiel fürs Radio werden, doch ihre Kinder drängten Linda Buckley-Archer beim Vorlesen, aus dem knappen Skript einen Roman zu machen. Die Autorin lebt mit ihrer Familie in London und schreibt inzwischen am dritten Band der Zeitwandler-Chroniken.



    Meine Meinung
    Der Lord ohne Namen ist der Auftakt einer dreiteiligen Reihe, die in ihrem ersten Band Kate und Peter zurück ins 18. Jahrhundert folgt. Die Geschichte verliert von der ersten Seite an ihre Spannung und weiß durch Schauplätze zu verzaubern, die aus der Fantasie entsprungen zu sein scheinen, da sie unserem Leben so fern sind, und doch gleichzeitig realer nicht hätten sein können. Eine schön verpackte Geschichtsstunde liefert Linda Buckley-Archer hier, eingebunden in eine Sprache, die den Stoff für junge Leser verständlich macht.


    Nicht nur die Hauptpersonen Kate und Peter sind liebenswert, auch Gideon Seymour, mit dem sich die beiden im 18. Jahrhundert anfreunden, schließt man sofort ins Herz. Mit Diskussionen um das Zeitreisen generell wird seine Problematik aufgegriffen? Was, wenn Peter oder Kate durch eine unbedachte Handlung in der Vergangenheit den Lauf der Zukunft ändern? Was, wenn sie vielleicht gar nicht geboren werden?


    Für mich ein nett zu lesendes Buch, das im gegenwärtigen Strom der Fantasy-Literatur nicht auf Mord und Totschlag setzt, sondern ohne Probleme auch in die Hände lesefreudiger jüngerer Kids gegeben werden kann.


    Der zweite Teil ist mittlerweile unter dem Titel Der schwarze Reiter erhätlich, zum Lesen bin ich allerdings noch nicht gekommen.



    Fazit
    Eine spannende Geschichte in der Vergangenheit, die durch Fantasie besticht, und junge Leser zurück ins 18. Jahrhundert führt. Für wissbegierige Leser und Leserinnen ab 11 Jahren geeignet.



    Wertung
    7/10 Punkten

    Meine Meinung
    Sam Savage gelingt mit seinem Debüt ein kurioser Einblick in das Leben der 60er Jahre – durch die Augen einer Ratte. Firmin begeistert sich für die Helden des gegenwärtigen Kinos, findet in Fred Astaire seinen Helden. Immer wieder träumt er sich an dessen Stelle oder nimmt die Rolle bekannter Schriftsteller ein, interessiert sich letztendlich sogar für Jazz-Musik. Der Leser bleibt innerhalb dieses Schauspiels keineswegs außen vor, er wird vielmehr von der Ratte wiederkehrend ins Auge gefasst und direkt angesprochen. Der Autor bindet so seinen Leser in die Handlung ein, man ist hautnah dabei im täglichen Tagesablauf der Ratte zwischen Bücherregalen, Kino, seinem geheimen Versteck und dem seltsamen Zimmer mit der Aufschrift „Toilette“, in dem sich in den Augen des Tieres ganz sonderbare Dinge abzuspielen scheinen.


    Die Ratte weiß ihren Zuhörer in hanebüchene Geschichten zu verstricken und erinnerte mich dadurch des Öfteren an Hildegunst von Mythenmetz, eine für meisterhafte Lügen bekannte Figur von Walter Moers. Firmin ist zudem überaus sympathisch und seine Träume, die ihn an die Stelle großer Schauspieler und Denker setzen, kann man nur belächeln, ist es doch eine sonderbare Vorstellung, den Nager vor dem inneren Auge mit Ginger Rogers tanzen zu



    Fazit
    Firmin – Ein Rattenleben beleuchtet das Leben der von Menschen meist unliebsam betrachteten Tiere aus einem neuen Licht und lädt in eine Fantasiewelt der besonderen Art ein. Wenn man sich auf diese einlässt, wird das Buch zu einer unterhaltsamen Reise in eine amerikanische Großstadt der 60er Jahre.


    Wertung
    8/10 Punkten

    Meine Meinung
    Für einen Thriller entwickelt sich »Das letzte Buch« überraschend langsam, ja fast gemächlich. Es ist, da besteht kein Zweifel, von Beginn an spannend, braucht aber eine gewisse Zeit, bis eine erkennbare Handlung ins Rollen kommt. Die Starthemmungen sind dann jedoch schnell vergessen, denn die wahre Brillanz des Werkes des serbischen Autors zeigt sich in der zweiten Hälfte. Hier konnte er mich überzeugen, besonders die Bezüge zu »Der Name der Rose« sind gelungen – und auf ihre Art und Weise irreführend.


    Die als Traumsequenzen wahrgenommenen Kapitel stechen als besonders ansprechend hervor. Bis zuletzt sucht man den Sinn in ihnen und macht sich Gedanken, was dahinter stecken könnte. Vergebens. Bis zum letzten Kapitel, ja, fast bis zum letzten Satz, ist man eingesponnen in die Geschichte und spielt die dem Leser zugeschriebene Rolle in ihr. Ein schönes Spiel zwischen Wirklichkeiten und Traum. Mit Leichtigkeit und einer nicht zu verachten Portion schwarzen Humors wirft Zoran Živkovi Fragen auf, deren Antwort man nicht mal eben nebenbei findet. Denn wer kann schon sagen, was wirklich ist? Wer kann mit Gewissheit von sich behaupten, dass Živkovi Unrecht hat?



    Fazit
    Ein gut zu lesendes Buch, das sich zur Abwechslung im eher amerikanisch geprägten Bild der Thriller angenehm abhebt, ohne selbst abgehoben zu sein, denn »Das letzte Buch« ist ein Thriller, der auf dem Boden bleibt. Überaus lesenswert!


    Wertung
    8/10 Punkten

    Der Inhalt von »Das Versprechen der Wölfe« lässt es schon vermuten, dieses Buch ist ungewöhnlich. Kaala selbst, die junge Wölfin, ist es, die dem Leser ihre Geschichte und Eindrücke von Welpenbeinen an erzählt. Von der schweren Zeit der ersten Wochen ohne die Mutter, dem Leben mit dem Rudel, in dem sie kaum anerkannt wird, die kindlichen Kämpfe mit ihren neu gewonnen Wurfgefährten. Bei all diesen Elementen wird die Perspektive konstant eingehalten und durch das Wissen der Autorin gelingt sie, denn Dorothy Hearst ist Wolfsexpertin, die sich mit dem von ihr gewählten Thema bestens auskennt. Um ihr Buch zu schreiben, hat sie sich außerdem mit anderen weltweit bekannten Experten auseinandergesetzt – das tut dem vorliegenden Roman nicht immer gut, besonders zu Beginn hat man öfter den Eindruck, man wäre in einem Lexikon gelandet. Dorothy Hearst möchte ihr Wissen, das zweifellos sehr vielseitig vorhanden ist, als Teil ihrer Geschichte vermitteln, oft klingt es dann sehr belehrend, diese Eindruck habe ich zumindest am Anfang gewonnen. Mit den Seiten verschwindet dieser Effekt, Kenntnisse über Wölfe kann der Leser nebenher sammeln, ohne dass es den Fortgang der Geschichte behindern würde.


    Die Charaktere sind klischeehaft gezeichnet, da gibt es Kaala, die Heldin, und ihren Freund Azzuen, ein kluger Wolf, der jedoch von Geburt an eher schwächlich gebaut ist. Außerdem freunden sie sich mit der mutigen Marra, während ihnen die anderen drei Welpen gegenübergestellt sind: Die sie anführende Borrla, der hinterlistige Unnan, und Reel, der alles macht, was die beiden von ihm verlangen. Da fühlt man sich fast wie in einem beliebig ausgewählten Disney-Film, das Gute gegen das Böse, alle wichtigen Figuren sind besetzt. Dadurch werden leider auch weite Strecken der Handlung vorhersehbar, die Kämpfe der Welpen sind nicht immer interessant, erinnern sie doch mehr an Rangeleien aus dem Kindergarten.


    Lässt man sich auf die Perspektive ein und sieht über die Schwächen der Figurenzusammenstellung hinweg, bleibt ein beeindruckendes Werk zurück: Menschen und Wölfe sind sich ähnlicher, als man vermuten mag, und es ist ihr Schicksal zusammen zu sein und voneinander zu lernen. Ja, sie brauchen die jeweils anderen zum Überleben, das lernt auch Kaala im Verlaufe ihres noch jungen Lebens. Ich habe mich erinnert gefühlt an Jean M. Auels Reihe um Ayla, denn auch hier steht die Verbundenheit mit der Natur, mit einem Gleichgewicht, das es zu wahren gilt, im Mittelpunkt.



    Mein Fazit
    Vorzeit-Fantasy mit ungewöhnlichem Blick auf Mensch und Tier, die viele interessante Fragen aufwirft, so dass man über aufkommende Schwachstellen hinwegsehen kann. Ich freue mich auf die neuen Teile und hoffe, sie lässt sich damit nicht allzu viel Zeit!


    Wertung
    8/10

    1. Welches ist das längste und/oder langweiligste Buch, durch das Du Dich, aus welchen Gründen auch immer, erfolgreich hindurchgekämpft hast?
    Die Liste ist sicher lang, meistens sind das dann Bücher, zu denen man mich während der Schulzeit genötigt hat. Schreckliche Erinnerungen habe ich noch an Thomas Mann's Buddenbrooks, dieser Familie konnte ich nichts abgewinnen.


    2. Von welchem Autor (natürlich auch Autorin) kannst Du behaupten: Von dem (oder der) habe ich wirklich _jedes_ Buch gelesen.
    Jonathan Stroud, Christopher Paolini (Ok, das ist keine Kunst :chen), Nicholas Evans


    3. Welches ist Dein liebster Klassiker (vor mindestens 50 Jahren veröffentlicht)?
    Der Liebhaber von Maguerite Duras, wenn die 50 sein müssen, lande ich bei "Fabian: Die Geschichte eines Moralisten" von Kästner


    4. Welchen Titel hast Du in den letzten Jahren sicherlich am häufigsten verschenkt?
    Die von mir Beschenkten haben es selten mit Büchern, wenn dann bekommen sie einen Gutschein, um sich selbst eines auszusuchen.


    5. Von welchem Autoren würdest Du nie wieder freiwillig ein weiteres Buch in die Hand nehmen?
    Bei oben genanntem Thomas Mann überlege ich mittlerweile vorher stark, bei J.K. Rowling bekomme ich mittlerweile auch von Weitem Ausschlag auf den Händen, also mache ich einen Bogen drum.

    6. Welches Buch hast Du mehr als 2 Mal gelesen?
    Die Liste ist sehr lang und reicht von "Die unendliche Geschichte" von Michael Ende über so gut wie jedes Buch von Jonathan Stroud, "Mein fast perfektes Leben" von Jonathan Tropper, Die Trilogie um "His Dark Materials" von Philip Pullman und eine weitere Zahl von vor allem Fantasy-Büchern - es gab da mal eine Zeit, da konnte ich mir kaum neue Bücher leisten, also mussten die bereits vorhandenen herhalten.


    7. Welchen Titel hast Du erst nach einigen Seiten beiseite gelegt und dann tatsächlich später nochmals in die Hand genommen und durchgelesen?
    Da fällt mir keiner einer, es passiert selten, dass ich ein Buch weglege.


    8. Wenn man Dich 3 Wochen in eine Mönchszelle in Klausur stecken würde, und Du darfst nur 3 Bücher mitnehmen, welche drei Titel würdest Du wählen?
    Die drei Bücher von Philip Pullman um den Goldenen Kompass, "His Dark Materials", die würde ich in den drei Wochen vermutlich sechs Mal schaffen und auch beim fünften und sechsten Mal noch neue Dinge entdecken.


    9. Bei welchem Titel sind dir schonmal ernsthaft die Tränen (nicht vor Lachen!) gekommen, obwohl es doch nur ein Buch war?
    Das passiert überaus selten, das letzte Mal, an das ich mich erinnern kann, war der Brief an den Vater, der Teil von Jenny Downhams "Bevor ich sterbe" ist


    10. Welches sonst recht erfolgreiche Buch ist Dir bis heute ein großes Rätsel geblieben, d. h. Du hast es einfach nicht verstanden?
    Frau Rowling hat einige davon geschrieben :P

    Taschenbuch: 199 Seiten
    Verlag: Loewe Verlag (2008)
    Sprache: Deutsch



    Kurzbeschreibung
    Eigentlich kennen sie sich nur beiläufig. Sarah, Momo, Jenny, Ticker und Ette. Man kann nicht sagen, dass zwischen ihnen eine feste Freundschaft bestehen würde. Jede der Hauptpersonen aus »Bewegliche Ziele« ist in ihren eigenen Lebenszusammenhängen verhaftet. Momo beispielsweise feiert Erfolge als Leistungsschwimmerin, während Jenny eher gezwungenermaßen in einen Schießverein integriert ist. Viel lieber würde sie malen, doch davon hält ihr Vater wenig. Auf einer Party treffen sich die Jugendlichen zufällig und Sarah verliebt sich in Ticker, dessen Kumpel Ette nichts anbrennen lässt. Doch eins macht Ette schwer zu schaffen: Die Kälte mit dem ihm die unnahbare Sportlerin Momo begegnet. Das kann er nicht auf sich sitzen lassen und setzt alles daran, um dem jungen Mädchen zu zeigen, dass er stärker ist als sie. Während einer weiteren Party kommt es zu einem Verbrechen. Momo wird Opfer einer Vergewaltigung und schnell wird klar, wer die Täter sind.



    Über die Autorin
    Agnes Hammer wurde 1970 geboren und wuchs zusammen mit fünf Geschwistern im Westerwald auf. Später studierte sie Germanistik und Philosophie in Köln. Seit 1998 arbeitet sie mit sozial benachteiligten Jugendlichen in einem großen Berufsbildungszentrum. Außerdem ist sie seit 2005 Anti-Aggressivitäts-Trainerin.
    Quelle: Loewe-Verlag



    Meine Meinung
    »Bewegliche Ziele« besticht von der ersten Seite an durch etwas, auf das man sich aus meiner Sicht sehr einlassen muss. Die Geschichte wird direkt mit den Worten der Jugendlichen erzählt. Im Wechsel berichten sie – erst sehr fragmentarisch, später etwas verdichteter – über die Dinge, die sie in ihrem Alltag erleben, was ihnen zu schaffen macht, womit sie sich auseinandersetzen müssen. Agnes Hammer, die mit benachteiligten Jugendlichen innerhalb eines Berufsbildungszentrums arbeitet, überzeugt bereits am Anfang durch sprachliche Sicherheit und der Erzählstil tut sein Übriges, um »Bewegliche Ziele« zu einem rasanten Buch zu machen. Manchmal sind die erzählten Szenen nur knapp eine halbe Seite lang, selten mehr als drei. Auf die Ausschmückung der Vergewaltigungsszene, eigentlich einer Schlüsselszene des Buches, wird beispielsweise gänzlich verzichtet. Dahinter steckt eine unterschwellig sichtbare Intention: Es geht nicht um Handlungen, die Auseinandersetzungen mit den Handlungen sind im Kontext des Buches viel wichtiger.


    Entwicklungen – oder Nicht-Entwicklungen – der Charaktere werden deutlich und es gibt eine Menge an Hinweisen, die zwischen den Zeilen geschickt versteckt wurden. Oft machen die Fragmente nur eine Stimmung deutlich, ein Gefühl, das sich als charakterisierend für die Person erweist. Besonders bei Momo und Sarah wurde dies deutlich. Sarah beispielsweise fühlt sich nach der Tat hin- und hergerissen zwischen dem jungen Mann, in den sie sich verliebt hat, und den Dingen, die sich die Menschen in ihrer Umgebung über die Tat erzählen. Trotz der Erzählung, die nur ganz bestimmte Punkte beleuchtet, werden eben diese Entwicklungen und Gefühle sehr deutlich. Man ist dem Geschehen in allen Punkten nah und bekommt dieses aus verschiedenen Perspektiven beleuchtet. Dabei bringt jeder der beschriebenen Jugendlichen etwas Eigenes mit, Aspekte, die ihn oder sie ganz klar charakterisieren und von den anderen abheben. Mit dem Nachempfinden durch den Leser wird natürlich, das sollte schon durch die gewählte Perspektive deutlich werden, gespielt. Ich möchte behaupten, dass ein jeder junger Mensch sich zumindest in einer der beschriebenen Empfindungen wieder findet, wenn nicht sogar in mehreren.



    Fazit
    Empfohlen wird »Bewegliche Ziele« ab 13 Jahren, eine Altersangabe, die mir sinnvoll erscheint. Im Mittelpunkt stehen Themen, die Jugendliche in diesem Alter betreffen, aber gleichermaßen für Eltern interessant sein können. Ein lesenswertes Buch, das in Sprache und thematischer Bearbeitung gleichermaßen überzeugt. Ein empfehlenswertes Buch!


    Wertung
    9/10 Punkten

    Bei diesem Buch war ich auch enttäuscht. Nachdem Autoreninfo und Klappentext sich sehr pfiffig lasen und ich mir schon einen neuen Bartimäus (von Jonathan Stroud) erhoffte, war das eigentliche Lesen des Buches dann doch ernüchternd! Angepriesen wurde "Der Dracheflüsterer" ja als All-Age-Fantasy, den im Titel veranschlagten "ab 11 Jahren" kann ich dann nur zustimmen - jeder Leser, der älter als 13 ist, wird hier nicht viel Interessantes finden. Ich habe es zu Ende gelesen und mich dabei nicht einmal sehr gequält, aber eine Leuchte ist dieses Buch wahrlich nicht.
    Besonders am Anfang fehlt jegliche Spannung, an den Stellen, die dann endlich interessant sind, ist scheinbar keine Zeit mehr - Dinge, aus denen man etwas hätte machen können, fliegen vorbei als wäre man aus Versehen auf die Vorspultaste geraten.
    Sehr gut haben mir die Mythen und Geschichten gefallen, das ganze Drachenkonzept generell, aus der Grundhandlung hätte man eine Menge rausholen können, das gelingt Koch aber nicht. Eigentlich schade, ich hatte mich sehr auf dieses Buch gefreut.


    Wenn ich Punkte vergeben müsste ...
    3/10 Punkten

    Taschenbuch: 189 Seiten
    Verlag: Carlsen (2008)
    Sprache: Deutsch



    Kurzbeschreibung
    Auf einer Party lernt Chris ein Mädchen kennen, das in Gefahr geraten ist. Während sie sich versteckt, wimmelt er die Typen ab, die hinter ihr her sind. Doch auch danach gibt sich die Fremde verschlossen. Chris weiß nur, dass sie Jenny heißt und in seinen Augen wunderschön ist. Er möchte sie gerne wieder sehen, doch Jenny lässt sich darauf nicht ein und verschwindet wortlos in der Dunkelheit. Von diesem Moment an hält der 17-Jährige in Oxford nach ihr Ausschau – und der Zufall will es, er sieht sie wirklich wieder. Obwohl er bereit wäre, alles für sie zu tun, bleibt Jenny vorerst verschlossen und verschweigt ihm einen Großteil ihrer Vergangenheit. Jene verborgenen Geschichten holen sie erst ein, als es mit Chris und ihr bergauf zu gehen scheint. Und dann verlieren sich die beiden erneut aus den Augen ...



    Über den Autor
    Pullman verbrachte seine Kindheit in Rhodesien – dem heutigen Simbabwe –, Australien, London und Wales. Er studierte Anglistik am Exeter College in Oxford und war später Lehrer an einer Mittelschule, dann Literaturdozent am Westminster College in Oxford, wo er bis heute lebt. Er ist verheiratet und hat zwei Kinder.


    Berühmt wurde Pullman durch seine Trilogie His Dark Materials. Der Titel His Dark Materials wurde aus John Miltons Paradise Lost entnommen, welches für Pullman eine große Inspiration darstellte. Nach seiner Aussage wollte er die Geschichte umdrehen und bedauere, dass dieses Werk in Englands Schulen und Universitäten kaum noch gelesen werde.
    Quelle: Wikipedia



    Meine Meinung
    »Tödliche Missverständnisse« hat Philip Pullman verfasst, bevor er sich mit der Trilogie um den Goldenen Kompass beschäftigte. Der für Jugendliche geschriebene Thriller erscheint lediglich in Deutscher Erstausgabe wesentlich später. Lyra und die Magie, die das Mädchen umgibt, werden Leser hier eher vergebens suchen. Die Handlung ist ohne den leisesten Hauch von Fantasy angelegt, man findet sich aber dennoch in Oxford wieder. Der erste Satz, „Chris Marshall traf das Mädchen, das er töten würde, in einer warmen Juninacht ...“, verspricht mehr als das Buch zu halten vermag. Chris selbst stellt einmal fest, dass er sich wie der Teil eines Fernsehkrimis vorkommt – da hat er meiner Ansicht nach nicht Unrecht. Der gesamte Plot wirkt unheimlich konstruiert und verliert zur Mitte hin besonders an Glaubwürdigkeit.


    Sehr gelungen hingegen sind die Abschnitte der Kapitel, die die jeweils von Chris neu gewonnenen Erkenntnisse und halbe Wahrheiten komplettieren. So erzählt ihm beispielsweise auch Jenny zu Beginn ihrer Freundschaft nur einen Teil ihrer Geschichte, der dann vervollständigt wird, ohne dass Chris ihn als Ganzes wahrnehmen kann. Dieses Verwirrspiel fällt äußerst positiv auf und schafft es zum Ende des Buches, diesem wirklich Tempo zu verleihen und die Wahrnehmung des Lesers durcheinander zu bringen. Die letzten Seiten sind vielleicht sogar das Lesenswerteste am ganzen Werk.
    Die Entscheidung zu Perspektivwechseln innerhalb der Erzählung kommt diesem Thriller zugute, wenn auch die Teile, die Jenny näher betreffen, nicht immer überzeugend sind. Man versteht bis zur letzten Seite nicht wirklich, was ihr an Chris liegt. Die Begeisterungsfähigkeit, die bei dem jungen Mann vorhanden ist, kommt bei ihr nicht auf.



    Fazit
    An der Stärke eines Philip Pullman fehlt es hier klar. Stilistisch fallen keine Besonderheiten ins Auge, »Tödliche Missverständnisse« kann nicht verleugnen, dass es lediglich ein Erstlingswerk des mittlerweile hochgeschätzten Autors ist.


    Wertung
    5/10 Punkten

    Von diesem Buch war ich positiv überrascht. Schon äußerlich macht es was her, wenn ich die Werbung des Verlags auch bis heute nicht verstanden habe. Die warben doch glatt damit, es wäre wie "Der goldene Kompass" oder "Eragon" (Ok, das war der Grund, warum ich beschloss, dass das ein Muss wäre :rolleyes) - das stellte sich für mich dann als Trugschluss heraus, enttäuscht war ich aber keinesfalls.


    Die Figuren sind symphatisch gezeichnet, besonders der Werbär und das Irrlicht haben es mir angetan. Es sind Wesen, mit denen man etwas anfangen kann, verwoben in eine Welt, die mich verzaubern konnte, obwohl sie keinesfalls einmalig ist. Natürlich erfindet Bernd Perplies das Rad nicht neu, aber mir hat der erste Teil gefallen.


    Umso mehr freut es mich, dass im April endlich der zweite Teil bei Egmont Lyx erscheint - Erbe der Kristalldrachen. Ich hatte schon befürchtet, er lässt die Leser lange warten! Mal sehen, was er sich Neues ausgedacht hat!