Beiträge von Steena

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    Original von Regenbogenratte
    Nach dem ersten Harry-Potter-Film hatte ich plötzlich nur noch die Bilder aus der Verfilmung im Kopf und meine eigenen Vorstellung waren komplett davon überdeckt.


    Das ist auch ein großes Problem, was ich habe. An sich ist meine Fantasie blühend, aber da braucht nur etwas verfilmt zu werden, ich brauche lediglich die Kinoplakate zu sehen und *zack* Harry Potter sieht augenblicklich Daniel Radcliffe zum Verwechseln ähnlich! :wow


    Ich kann mich spontan nicht an eine einzige Buchverfilmung erinnern, die mir gefallen hat. Deswegen mache ich mittlerweile auch einen großen Bogen drum. Vor ein paar Wochen habe ich mich zu "The Golden Compass" breitschlagen lassen und seitdem bete ich, dass der Drehbuchautoren-Streik wirklich eine weitere Verschandelung unterbinden kann! Mit diesen Buchverfilmungen stehe ich auf Kriegsfuß, zumal ich ja sehr Fantasy-lastig lese, also generell schon Dinge in den Büchern vorkommen, die es in der Realität nun mal so nicht gibt (Drachen, Feen und was sich da noch so alles tummelt) - also ist der Film auf die Einbildungskraft derer angewiesen, die die Sache umsetzen wollen, und derer, die die Sache letztendlich mit technischen Mitteln möglich machen sollen.
    Ich weigere mich bisher vehement, mir den Eragon-Teil anzuschauen, da habe ich aus Freundeskreis & Co. auch noch nichts Positives gehört, also lassen wir das lieber!


    Mein Kopfkino bleibt im Kopf und von Verfilmungen halte ich mich besser fern!

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    Original von Adi
    Oh, freut mich schon eine Meinung darüber zu hören. Ich hab meinen Gutschein nämlich extra noch für dieses Buch aufgehoben.


    Morgen darf ich endlich *hibbel*



    Ihr habt mich zugegeben etwas neugierig gemacht auch Darling Jim - so etwas lese ich eigentlich eher nicht, aber es hat was!

    Da das Buch, was mein Jahreshighlight 2008 war, erst in diesem Jahr erscheint, weiche ich wohl auf meinen zweiten Liebling aus.
    Sehr beeindruckt war ich von


    Jenny Downham - Bevor ich sterbe


    :-) Das ist definitiv ein Buch, was bei mir über den Jahreswechsel hinaus nachgewirkt hat und das macht für mich so ein Buch des Jahres aus!

    Was sie bei der Uralten Metropole immer ganz toll hinbekommen, sind diese Cover, die mich förmlich anschreien: "Nimm mich mit! Du musst mich haben!" - da könnte ich glatt schwach werden. Auch Somnia gefällt mir sehr gut äußerlich, obwohl es fraglich ist, wer da eigentlich drauf ist. Scarlet? Oder doch nicht? Man weiß es nicht ...


    Ich bin ein großer Fan des unsympathischen Wittgensteins, ich glaube der war's, der mich beim ersten Band an die Reihe gefesselt hat, denn sonst bin ich nicht so Marzi-begeistert.

    Mittlerweile habe ich diesen Roman ein bisschen auf mich wirken lassen. Er war mein erster historischer, nachdem ich bisher immer um diese Dinger einen großen Bogen gemacht hatte (ich befürchte fast, das wird sich jetzt ändern :chen).


    Auch mir ist es leicht gefallen, die Geschichte vor dem inneren Auge zu sehen, der Schreibstil hat mir wirklich zugesagt, schöne in einander verwobene Sätze teilweise und dann dazu dieses traumhafte Setting - ja, war ich die ersten 50 Seiten noch auf dem "Bääh - historischer Roman"-Tripp, war das ab 51 anders! Die Figuren wurden schön charakterisiert, mir hat es auch besonders gefallen, dass er nicht nur einen versteiften Blick auf Elisa und Fatima hatte, sondern auch Personen wie Nadir mit reichlich Zeilen Beachtung geschenkt wurde.


    Die zweite Hälfte ist nahezu brilliant, ich hätte ja alles erwartet, nur das nicht! Prange schafft es immer, genau in dem Moment, ein Kapitel zu beenden (und natürlich an einer ganz anderen Stelle weiter zu machen), dass die Spannung schon fast unerträglich ist!


    Von mir 9/10 Punkten für dieses schöne Buch, sehr sehr gerne gelesen. Es darf ruhig mehr von diesem Autor sein!

    Für meine Verwandten bin ich tot, da meine Frau sich von mir scheiden lassen will. Rahul muss mich sogar nachts anrufen, damit es niemand bemerkt.


    Taschenbuch: 190 Seiten
    Verlag: Wunderlich (Januar 2009)
    Sprache: Deutsch



    Kurzbeschreibung
    Dreizehn ist kein Alter. Dreizehn ist ein Schicksal!
    Mirja Boes hat beschlossen – oder besser gesagt jemand anderes hat beschlossen –, dass sie ein Buch schreiben sollte. Das Thema ist mehr oder minder schnell gefunden, ihre eigene Lebensgeschichte will sie als Aufhänger benutzen und kramt deshalb auf dem elterlichen Dachboden in einer Kiste mit Erinnerungen. Vollgeweinte Taschentücher, Liebesbriefchen und ... ach ja, ihre superpeinlichen Tagebücher befördert sie dabei ans Licht. Sie kann ja bekanntlich nichts wegschmeißen, obwohl diese Aufzeichnungen wirklich so ernüchternd sind, dass sie ständig dem Drang widerstehen muss, diese zu vernichten. Gemeinsam mit dem Leser streift sie – nach keinem wirklich erkenntlichen Muster – durch ihre Kindheitserinnerungen und Jugendsünden, das Leben mit ihrer Katze Minki, ihre zahlreichen Liebschaften im Teenageralter und alles, was dazugehört ... Zungenküsse, das erste Bikinioberteil und seine Tücken, Urlaubsflirts – schonungslos lässt sie nichts in ihrer Erzählung aus!



    Zur Autorin
    Mirja Boes, Jahrgang 1971, studierte an der Hochschule für Musik in Leipzig. Sie spielte im Theateressemble "Compagnia 82" und beim Improvisationstheater "Frizzles", ehe sie im Fernsehen bei den "Dreisten Drei" als Comedian bekannt wurde.



    Meine Meinung
    Unterstützt werden Mirjas Geschichten durch zahlreiche schwarz-weiß Abbildungen und Farbfotos, die oft als Beweismittel einiger hanebüchener Dinge zählen, die man unter anderen Umständen vermutlich nicht geglaubt hätte. Besonders im letzten Drittel wendet sich die aus dem Fernsehen bekannte Comedian auch allgemeinen Themen ihres Lebens zu: Dem Zusammenleben mit Männern, Autofahren und so manche Anekdote aus Nächten, in denen der Alkohol zahlreich floss. Trockenen Auges schafft das keiner! Zu sehr fühlt man sich als Leser an eigene Erlebnisse erinnert, kann manches, was Mirja behauptet, sogar durch Beispiele belegen und muss ihr letztendlich an vielen Stellen zustimmen. Sollte das – aus welchen Gründen auch immer – nicht der Fall sein (kann ja sein, dass Sie immer sehr brav waren und niemals vor dem Spiegel Choreographien gesungen haben, geschweige denn ein Haustier hatten, mit dem Sie sonderbare Kunststücke aufgeführt haben ... ach, doch so ein klitzekleines bisschen?), bleibt zur Not noch die Schadenfreude – bekanntlich die schönste Freude und über Mirja lachen, das fällt hier nicht schwer!


    Sonderbar ist nur die leicht diffuse Abfolge, in der die Ereignisse an einander gereiht werden. Da versucht man vergeblich ein Muster, eine Absicht zu erkennen. Mirja Boes erzählt von der Leber weg, was ihr gerade einfällt, der Leser rutscht von einem Lachen ins nächste, Struktur sucht man jedoch ohne Ergebnis.



    Fazit
    Ein boeser Angriff auf die Lachmuskeln, den niemand ohne eine Gefühlsregung in den Gesichtszügen überstehen wird. Locker und frisch erzählt aus dem Leben eines Teenagermädchens, das doch eigentlich ganz normal scheint, wenn wir in eigenen Erinnerungen zu kramen beginnen.


    Wertung
    8/10 Punkten

    Bei Amazon is Wolfsgier irgendwie immer noch nicht verfügbar :cry


    Mit Vampir-Romanen habe ich es gar nicht so, dem Bann um Twilight habe ich mich bisher entzogen, dafür aber Tanja Heitmanns Buch gelesen und für gut befunden - Werwölfe haben es mir in der Tat viel mehr angetan, auf Wolfsgier bin ich jetzt unheimlich neugierig! Mal sehen, wann es hier die erste Rezension zu lesen gibt.

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    Original von Sigrid2110
    @ Steena: wie lang ist denn diese "Mitte"? Bei über 1300 Seiten ist das ja etwas dehnbar. Wenn die Mitte 800 Seiten sind, dann werde ich weiter :gruebel.


    Und ich frage mich auch, da es ja ursprünglich zwei Bücher waren, müsste es doch irgendwo in der Mitte sowas wie einen Cliffhanger geben und dann eine Art "Neustart"?


    Mir fiel so um Seite 400 bis 500 das Weiterlesen ungemein schwer, danach dann aber nicht mehr. Natürlich ist das eine subjektive Einschätzung, vielleicht merkt ein anderer Leser da gar nichts und liest wie gehabt weiter.


    Wie die Trennung bei den einzelnen Teilen gehandhabt wurde, weiß ich nicht. Die englische Originalausgabe ist nur ein Buch. Ich kenne spontan leider auch niemanden, der die beiden Einzelbücher hat. Eine sinnvolle Trennung in der MItte kann es nirgends geben, da erst am Ende alles zusammenkommt.

    Ich finde es schön, dass Leute sich Zeit nehmen, ausführlich etwas zu einem Buch zu schreiben, obwohl sie davon selbst nicht immer unbedingt etwas haben. Wenn ich die Argumentation der Rezi nachvollziehen kann oder Elemente hervorgehoben werden, auf die ich selbst Wert lege, dann kann es durchaus sein, dass ich mir ein vorgestelltes Buch eher kaufe. Der Thread über "Faunblut" von Nina Blazon hat mich beispielsweise so neugierig gemacht, dass mir jetzt schon die Finger kribbeln, obwohl ich von dem Buch trotz starkem Cbj/Cbt-Interesse vorher noch nichts gehört hatte.

    Freut mich, dass euch die Rezi gefällt und ihr über den Buchkauf nachdenkt. In der Mitte muss man Sitzfleisch beweisen (das muss man generell bei dieser Seitenanzahl, das ist selbst für meine Verhältnisse ungewöhnlich viel), aber man wird belohnt. Vikram Chandra hat auch einen tollen Schreibstil, die Figuren erwachen zwischen den Seiten richtig zum Leben und man vergisst ganz, dass man eigentlich nur ein Buch liest.


    Love and Longing in Bombay vom gleichen Autor (Dt.: Die fünf Seiten des Lebens. Bombay- Geschichten) habe ich noch ungelesen hier liegen.

    Schmitz' Katze: Hunde haben Herrchen, Katzen haben Personal :chen


    Kurzbeschreibung
    "Hunde haben Herrchen, Katzen haben Personal"! Ralf Schmitz muss es ja wissen, denn seit 23 Jahren lebt er mit seiner Katze zusammen. Wie WG-tauglich seine Mietze ist, davon erzählt der beliebte Comedian in seinem Hörbuch: Was tun, wenn die Katze aufs Klo muss, sich den Magen verrenkt, in die Pubertät kommt, das Liebesleben empfindlich stört oder an Alzheimer leidet? Schmitz'Katze ist pickepackevoll mit witzigen Anekdoten, hilfreichen Tipps und lustigen Gags, bei denen nicht nur Katzenfreunde auf ihre Kosten kommen!


    Gelesen wird der Text vom Autor selbst.

    Taschenbuch: 1359 Seiten
    Verlag: Aufbau Verlag (Dezember 2008)
    Sprache: Deutsch
    Orginaltitel: Sacred Games



    Kurzbeschreibung
    Mit »Der Pate von Bombay« veröffentlicht der Aufbau Verlag eine Gesamtausgabe der beiden Einzelteile »Der Gott von Bombay« und »Bombay Paradise« von Vikram Chandra. Der in Indien und den USA lebende Autor folgt auf einer Vielzahl von Seiten gleich zwei Personen: Dem Polizisten Sartaj Singh, der in seines Vaters Fußstapfen getreten ist, und dem gefürchteten Gangster Ganesh Gaitonde, der schon seit Jahren die Unterwelt Indiens beherrscht. Diese beiden Menschen treffen gleich zu Beginn des Buches aufeinander, da Sartaj einen anonymen Hinweis über den Aufenthaltsort des Ganoven erhielt. Bevor der Polizist jedoch zu ihm vordringen kann, hat Ganesh sowohl die sich ebenfalls im Haus befindliche Frau als auch sich selbst erschossen. Während Singh innerhalb seiner Ermittlungen den Fall zu klären versucht, erzählt Ganesh als eine Art Rückblende nach seinem Tod von den Ereignissen.



    Zum Autor
    Vikram Chandra wurde 1961 in Neu Dheli geboren. Er besuchte das Ponoma College in den USA und studierte an der Filmschule der Columbia University, an der Hopkins University und der University of Houston. Gegenwärtig unterrichtet er Creative Writing an der George Washington University. Vikram Chandra lebt in Indien und den USA. Chandra veröffentlichte Erzählungen in "The New Yorker" und "The Paris Review". Sein erster Roman "Tanz der Götter", in zwölf Sprachen übersetzt und in Indien verfilmt, wurde mit dem David Higham Prize for Best English First Novel und dem Commonwealth Writers Award for Best First Novel ausgezeichnet. Für den Erzählungsband „Die fünf Seiten des Lebens“ erhielt Chandra 1998 den Best Book Award of The Commonwealth Writers Prize for the Eurasia Region.
    Quelle: Aufbau-Verlag.de



    Meine Meinung
    Diese Ausgabe wartet mit fast 1400 Seiten auf, es ist deshalb von Nöten, dass man sich wirklich lesefreudig zeigt und auch streckenweise ein enormes Durchhaltevermögen beweist. Die Figuren sind sehr lebensnah gezeichnet, man erfährt viel über Land und Leute zu den unterschiedlichen in der Erzählung erwähnten Zeiten. Im Mittelpunkt stehen natürlich Ganesh und Sartaj, aber auch dessen Mutter, ein junges Model und nicht zuletzt die Schwester der zusammen mit Ganesh verstorbenen Frau spielen wichtige Rollen innerhalb des Beziehungsgeflechtes, das der Autor entfaltet. Jeder dieser Persönlichkeiten gibt er etwas Eigenes mit auf den Weg. Dadurch strahlt das Buch in Vielseitigkeit, verzettelt sich aber auf der anderen Seite besonders im Mittelteil immer öfter.


    Erst am Ende zeigt sich die wahre Brillanz des Werkes – denn hier passt jedes Detail in einem aufwendigen Mosaikpuzzle zusammen. Während zur Mitte hin die Spannung etwas verloren geht, nimmt die Handlung dann schnell wieder Fahrt auf und bleibt fast bis zur letzten Zeile fesselnd.


    Das Interesse an anderen Kulturen und Religion ist eine wichtige Grundvoraussetzung, die man zum Lesen des Buches mitbringen sollte, denn sie stellen einen entscheidenden Pfeiler in Auflösung und Entfaltung der Geschichte dar. Vorwissen braucht es nicht unbedingt, Interesse schon. Sonst würde ich von der Lektüre abraten, da »Der Pate von Bombay«, wie schon die Seitenzahl zeigt, keine unterhaltsame Lektüre für Zwischendurch ist.


    Die beiden vorrangigen Erzählperspektiven – leicht distanziert mit Blick auf Sartaj und direkt mit Ganeshs eigens formulierten Worten – sind aufeinander abgestimmt, ja, sie ergänzen einander gegenseitig. Immer wenn dem Polizisten die Aufdeckung eines weiteren Puzzleteils gelingt, eröffnet Ganesh seinerseits die passenden Hintergründe zu dem Sachverhalt und erläutert anhand seiner Vergangenheit das Vorgehen.



    Fazit
    Wer sich an die Größe des Werkes heranwagt, wird belohnt. Facettenreich und aufwendig recherchiert kommt »Der Pate von Bombay« daher und weiß zwischen Rückblick und Gegenwart eine gelungene Verbindung zu ziehen.


    Wertung
    9/10 Punkten