Beiträge von Wurzelsepp

    Mit dem eBook-Reader im Internet herumsurfen ist nicht so wirklich der Hit... höflich ausgedrückt. In der Zeit, wo ich das in der Bücherei versuche, bin ich auch schon zu Hause vor der Kiste und kann es dort machen ;)


    Natürlich ist das mit der Adobe ID ein Problem, aber das liesse sich mit etwas Goodwill von allen Seiten (Adobe, Bücherei, VERLAG) sicherlich schon irgendwie lösen... wenn man denn wollte.

    Wurde auch Zeit, dass sich die Büchereien etwas intensiver damit beschäftigen und gleich ein gutes Angebot machen.


    Einen Verbesserungsvorschlag hätte ich aber schon: Ich möchte das eBook direkt im Laden kaufen können, und zwar so: Ich suche mir das Buch aus (ob mit oder ohne eBookCard ist mir egal), stöpsle meinen Reader an und schwupps, das Buch ist drauf... für technisch ganz unbedarfte sollte man den Reader auch an der Kasse zum Befüllen abgeben können.
    So könnten auch Techniklaien problemlos eBooks kaufen und der lokale Buchhandel hätte erst noch etwas davon.


    Bei den eBooks vermisse ich das Durchstöbern der Bücherei schon ein bisschen... und dort in Büchern herumblättern und sie dann online kaufen gefällt mir einfach nicht, es ist nicht das gleiche. Könnte ich aber in den Büchern ohne das geringste schlechte Gewissen herumblättern und das Buch dann gleich elektronisch heimtragen, so wäre das ganz nett.

    Ein Trick, der eigentlich immer funktioniert, wenn die Ausleihfrist abgelaufen ist:


    Das Datum im Reader zurückstellen, damit kann man das Buch in Ruhe fertig lesen...

    Mir hat das Buch sehr gut gefallen, 1000 Seiten finde ich eigentlich immer besser als 200 Seiten, da hat man etwas fürs Geld ;)


    Im Vergleich zum ersten Buch hat es mir ein bisschen besser gefallen, aber ein paar Schwächen muss ich dich erwähnen:


    1. Es ist viel mehr schwarz-weiss als Buch 1: Gerade die Deutschen sind entweder elende Nazis (Macke...) oder Widerständler (Carla, Werner,...), dazwischen gibt es nichts. Im ersten Buch gab es zB Walter, der eigentlich gegen den Krieg war, aber dann halt doch gegangen ist, einfach aus Pflichtbewusstsein. Solche Typen haben im zweiten Buch gefehlt, leider. Ich persönlich hätte gerne einen "sympathischen Nazi" im Buch gesehen, er hätte keine Hauptrolle gebraucht, aber einfach vorkommen hätte er sollen.


    2. Auch wenn es zT stimmen mag, schien mir die ganze Sache zu einseitig Anti-Deutsch (und ein bisschen Anti-japanisch) zu sein: Es wird nur von Spionageringen in Deutschland erzählt, die immer gerade zum perfekten Zeitpunkt das perfekte Dokument gekriegt haben... und alle bis am Schluss gut überlebt haben. Deutsche Spionage in England oder Russland wird in keinem einzigen Nebensatz auch nur erwähnt, das fand ich etwas schade, hängt aber auch ein bisschen mit Punkt 1 zusammen: "Der Deutsche" war entweder ein Nazi oder ein Widerständler, etwas dazwischen gibt es nicht.


    Abgesehen von diesen Schwächen habe ich es sehr schnell gelesen, dabei einiges gelernt (speziell über Russland) und mich auch prächtig unterhalten.


    Darum gibt es 9 von 10 Punkten.