Schon
als ganz kleines Kind erkrankt die Farmerstochter Christina an einer
seltsamen unerkannten fiebrigen Viruserkrankung und bleibt
verkrüppelt zurück. Trotz ihrer Einschränkungen kämpft sie sich
danke ihres Bruders Al, der sie immer ganz normal behandelt, in ein
aktives vitales Leben zurück. Immer unterstützt von ihrer
liebevollen Großmutter Mammey. Nach einer vergeblichen,
schmerzhaften Behandlung eines unfähigen Arztes verweigert sie
vehement alle weiteren Arztbesuche.
Chancen
auf eine Ausbildung oder eine Ehe zerschlagen sich. Christina
muss trotz ihrer Gebrechen ein sehr hartes Leben auf der Farm
bewältigen. Die ganze Hausarbeit bleibt an ihr hängen, auch wenn
sie Probleme bei der Erledigung hat, oder dadurch Schmerzen erleidet.
Das wird von der Autorin sehr nüchtern und sachlich beschrieben.
Zufällig
tritt der Maler Andrew
Wyeth in
ihr Leben und verbringt fortan regelmäßig viele Stunden im Haus,
mit der Arbeit in einem der alten Gästezimmer, das er sich als
Atelier eingerichtet hat. Durch ihn erlebt Christina Freundschaft und
beginnt ihr Leben mit Abstand aus anderen Augen zu betrachten. Er ist
für sie eine verwandte Seele und bringt Abwechslung in den
eintönigen Alltag. Sie wird zu seiner Muse.
Nach
einigen Jahren muss sie erkennen, dass ihre Erkrankung immer
schlimmer wird, aber auch Experten können ihr dann keine Hoffnung
mehr machen. Trotz aller Schwierigkeiten muss sie noch den Weggang
der Brüder erleben und die Pflege der Eltern übernehmen.
Man
versinkt in die Geschichte, kann mit Christina sehr gut mitfühlen,
wie der Betrachter eines Bildes. Die Autorin beschreibt die harten,
grausamen Umstände und Verhältnisse sehr nüchtern, sachlich und
rein beobachtend. Dies erzeugt eine etwas traurige und hoffnungslose
Stimmung. Es betrübt wie sehr Christina im Leben kämpfen muss,
trotz ihrer Einschränkungen, aber das zeichnet sie natürlich
wiederum aus. Ein sehr hartes Leben, an dem sie aber auch nicht
wirklich etwas wandeln will. Sie hat ein Schicksal zu tragen, das
sie aber auch nicht ändern mag oder kann. Lange Strecken ihres
Lebens verbringt sie einsam und abgeschottet, aber auch frei und
selbstbestimmt. Sie hat ihr Los gewählt. Die ganze Geschichte ist
für mich wie eine Gemäldeinterpretation in buchlänge.
Abschließend
muss ich sagen, dass das Buch nicht ganz die Gefühle in mir geweckt
hat, die von der Autorin laut Nachwort beabsichtigt waren.
Mich hat die Geschichte etwas betrübt und desillusioniert zurück
gelassen.
7 von 10 Eulenpunkten
Vielen Dank an Wolke und den Verlag!