Was ich an diesem Buch als besondere Schwierigkeit empfand, waren die vielen gefühlten Parallelen zum Schatten. Zynisch gesprochen fühlt es sich so an, als sei ein Schema nach Vorlage von Schatten des Windes entwickelt worden, in das dann nur Details eingesetzt wurden.
Grade diese ewige Wiederkehr von Handlungen und Motiven aus der Generation davor, wie sie schon bei Schatten vorkam, fand ich furchtbar. Das ist sicherlich einmal als literarisches Mittel und Handlungsstrang nutzbar, in diesem Fall fand ich es aber relativ öde.
Und vielleicht aus diesem Grund sprang bei mir der Funke nicht über.
Die Sprache ist zwar wunderschön und das Buch keineswegs schlecht, aber wie oben schon erwähnt, es fehlen so markante Punkte und Gestalten wie Fermin oder aber der sich immer mehr als Antagonist herauskristallisierende Polizist.
Während man bei Schatten noch mit dem Protagonisten, seiner Freundin sowie den Gefährten drum herum mitfiebert, geht das dem Spiel eigentlich ab.
Was die Dialoge mit Corelli angeht: Für mich klang das so, als ob das eine Vorwegnahme der Ideologie des spanischen Faschismus in Form der Falange und dem Regime Francos ist. Grade der erste Entwurf, den David Corelli quasi als Hinhaltetaktik anbietet, klingt auch nach der politischen Religion des NS-Regimes und aller dann in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts auftauchenden hypernationalistischen Bewegungen.
Oder auch nach dem fundamentalistischen Islam, Bevölkerungsboom, hohe Quote männlicher junger Unzufriedener, Unterdrückung der Frau...