Beiträge von brasida

    Mich hat dieses Buch total positiv überrascht.
    Hätte ich selber nicht gedacht, dass ein Buch noch so eine Wendung für mich nehmen kann.
    :-)


    Hier ist meine Rezi.


    Inhalt:
    Ein alter Mann berichtet in der Art eines Tagebuchs von seinen Begegnungen mit einer jungen Frau.
    Angefangen mit der ersten zufälligen Begegnung im Park, versucht er mehr über diese Frau heraus zu bekommen. Er beobachtet sie täglich, bringt ihren Namen -Elena- in Erfahrung und folgt ihr bis nach Hause. Jede dieser kleinen Begegnungen ist ihm eine Erwähnung wert.
    Doch was steckt hinter seiner Faszination für diese junge Frau?


    Meine Meinung:
    "Sehnsucht nach Elena" ist ein Buch von gerade einmal 152 Seiten, die teilweise auch nur zur Hälfte beschrieben sind. Die ersten 120 Seiten handeln von den Begegnungen mit Elena, bzw. der Suche nach ihr. Meine erste Reaktion auf dieses Buch war daher etwas enttäuschend, da ich in der Handlung keinen wirklichen Verlauf, sondern eher Eintönigkeit sah.
    Doch die letzten 30 Seiten haben einen ganz anderen Klang.
    Der Leser wird eingeweiht in das Geheimnis um die Sehnsucht nach Elena.
    Durch diese Offenbarung bekommen auch die ersten 120 Seiten einen ganz anderen Geschmack.
    Vormals hatte die Geschichte eines alten Mannes, der ein junges Mädchen beobachtet, einen ziemlich faden Beigeschmack für mich. Doch Elena ist eigentlich nur ein Synonym für die Vergangenheit und so gewann auch die Geschichte für mich eine andere Bedeutung.
    Ich kann daher nur jedem Leser empfehlen, dieses Buch bis zum Ende zu lesen und nicht vorher mangels Spannung oder Abwechslung aufzugeben.
    Joel Haahtela findet schöne Worte für das was wir eigentlich täglich vor Augen haben. Sei es die einfache Beschreibung eines Schmetterlings an einem Sommertag, oder auch den Schnee der Stille über die Stadt bringt. Gleichzeitig scheinen diese Beschreibungen jedoch auch Symbole für den Gemütszustand des alten Mannes zu sein und so wird man sicherlich auch noch bei einem erneuten lesen des (leider sehr dünnen) Buchs noch Neues entdecken können.
    Wer stille Geschichten mag, wird hier sicherlich ein neues Lieblingsbuch gefunden haben.
    Stimmig zur Handlung finde ich auch den Titel und das Cover des Buchs. Der aufklarende Himmel in Anwesenheit des Regenschirms spiegelt auch ein wenig den Charakter des Buchs wieder (auch wenn die junge Frau auf dem Cover nicht der Beschreibung von Elena entspricht).
    Das Buch ist herausgegeben in der Reihe "Piper Nordiska", was jedoch keinen Bezug zum Genre, sondern lediglich zum Herkunftsland des Autors wiedergibt.


    Fazit:
    Ein melancholisches Buch für einen ruhigen Abend, das erst am Ende seinen Geist offenbart.

    Ich bin auch absolut begeistert von dem Buch! :-)


    Hier ist meine Rezi:


    Der legale Arm des Mörders


    Inhalt:
    Fünf Jahre nach "Gottes Gehirn" gibt es ein Wiedersehen mit Troller und Jane. Beide arbeiten weiterhin für das Wissenschaftsmagazin Fazit in Berlin und zuweilen an gemeinsamen Artikeln. Privat sind sie nun ein Paar, doch zu einer gemeinsamen Wohnung konnten sie sich bisher nicht durchringen.
    Während Jane als Gerichtsjournalistin am Fall des "Erlösers" in London tätig ist, erhält Troller mysteriöse E-Mails einer Person, die sich selber mit dem Namen Kant betitelt. In den E-Mails wird die Nacht der praktischen Kritik angekündigt, die sich in der Ermordung des Hirnforschers Professor Ritter zeigt. Am Tatort hat der geheimnisvolle Kant ein Zitat aus Trollers Buch "Terror der Wissenschaft" zurückgelassen.
    Doch dieser Todesfall ist erst der Anfang von Kants Kritik. Weitere Wissenschaftler werden angegriffen oder getötet. Aber wer ist Kant und wieso hält er Kontakt zu Troller?


    Meine Meinung:
    "Kritik der mörderischen Vernunft" ist ein Nachfolger von "Gottes Gehirn". Die Bücher sind jedoch inhaltlich voneinander gelöst. Dies wird noch verstärkt durch den geschickten Schachzug des Autors, das erste Buch innerhalb des zweiten Buchs auftauchen zu lassen. Es wird klargestellt, dass die Darstellung von Troller und Janes Recherchereise in "Gottes Gehirn" die Science-Fiction Umsetzung eines Autoren Duos ist. Somit kann "Kritik der mörderischen Vernunft" völlig unabhängig von den vorherigen Ereignissen agieren und einen sehr viel direkteren Bezug zur Gegenwart herstellen.
    "Kritik der mörderischen Vernunft" ist eins meiner Highlights des Jahres 2008.
    Obwohl das Buch nicht in der Ich-Perspektive geschrieben ist, baut sich ein sehr vertrautes Verhältnis zwischen den Protagonisten und dem Leser auf. Durch Einblicke in die Gefühlswelt der Figuren ist es gut möglich, sich in die Geschichte hineinzuversetzen.
    Orientiert am aktuellen Weltgeschehen, werden Verbindungen geknüpft und Möglichkeiten aufgezeigt, die auf eine sehr fundierte Recherchearbeit hindeuten. Die mit dem Buch vermittelten Thesen bezüglich der Zusammenarbeit von Unternehmen, Wissenschaftlern und politischen Interessen halte ich für durchaus möglich. Gleichzeitig wird hier jedoch auch mit den Ängsten der Leser gespielt, denn wer hat sich nicht schon mal Gedanken darüber gemacht, was der Normalbürger überhaupt von den Vorgängen hinter den politischen und wirtschaftlichen Kulissen mitbekommt.
    Da in "Kritik der mörderischen Vernunft" jedoch die wissenschaftlichen Erkenntnisse geschickt mit kriminalistischen Ermittlungen, sowie philosophischen Grundfragen verknüpft werden, ergibt sich ein stimmiges und sehr unterhaltsames Gesamtbild.
    Die Hauptfiguren kommen sehr sympathisch rüber, trotz der einen oder anderen Charakterschwäche. Auch die Nebenfiguren sind gut ausgearbeitet.
    Die Handlung findet zum größten Teil in Berlin und London statt, jedoch haben auch einige andere Deutsche Städte ihren Auftritt. Der Roman ist schlüssig, wirkt jedoch nicht zu konstruiert.
    Die Sprache ist flüssig und die wissenschaftlichen und philosophischen Aspekte werden gut erläutert.
    Ebenfalls gut gewählt finde ich den Titel, da die Neugier des Lesers geweckt wird.
    Ich hoffe sehr, dass noch eine Fortsetzung mit Troller und Jane folgt.


    Fazit:
    Ein packender Wissenschaftsthriller mit erschreckender Realitätsnähe.

    Hallo,
    ich bin ganz neu hier im Forum und auf die Buechereulen aufmerksam geworden, weil ich eine Inhaltsbeschreibung zu "Die verborgene Kammer" gesucht habe (amazon u.a. haben da leider noch keine Angaben zu).


    Mir haben die bisherigen Bücher von Corinna Kastner sehr gut gefallen und ich möchte auch gerne "Die verborgene Kammer" lesen. :-)


    Wenn man hier auch als Grünschnabel willkommen ist, dann würde ich gerne in der Leserunde mitmachen!

    Mir hat das Buch auch gut gefallen! :-)


    Inhalt:
    „Meister der Stürme“ ist der zweite Band einer Reihe des französischen Autors Pierre Bottero.
    Nachdem Nathan und Shaè in „Das achte Tor“ Jaalab, die Kraft des Anderen, besiegen konnten, müssen sie sich nun neuen Gefahren stellen.
    Die Macht des Anderen greift um sich. Onjü, das Herz des Anderen, bringt Stürme, Unwetter und Seuchen über die Welt während Eqkter, die Seele des Anderen, Kraft sammelt für die endgültige Vernichtung der Menschheit.
    Es gelingt Onjü sich Verbündete unter den Kogisten zu schaffen und so stehen Nathan und Shaè nicht nur dem mächtigen Gegner, sondern auch der Gefahr aus der Familie gegenüber.
    Doch Onjüs größte Macht sind die Zweifel, die er in den Herzen der Menschen sät. Wird es ihm gelingen zwischen Nathan und Shaè einen Keil zu treiben?


    Meine Meinung:
    Nachdem ich zuvor „Das achte Tor“ gelesen hatte, waren meine Erwartungen an den Nachfolger groß.
    Ich wurde nicht enttäuscht. „Meister der Stürme“ ist inhaltlich in sich abgeschlossen. Da der Andere jedoch nicht nur aus den Teilen Kraft und Herz, sondern auch aus der Seele besteht und er noch nicht besiegt ist, gehe ich davon aus, dass es noch einen dritten Teil geben wird. Bottero hat jedoch einen schönen Abschluss für „Meister der Stürme“ gefunden, so dass ich nun nicht ruhelos auf den nächsten Band warten muss, sondern eher in Vorfreude, was wohl noch kommen mag.
    Positiv an dieser Reihe ist, dass die Gestaltung der beiden bisherigen Bände auch wirklich gut zueinander passt. Die gesamte Aufmachung des Buchs gefällt mir sehr gut.
    Sicherlich ist die Zielgruppe des Romans ein eher jugendlicher Leserkreis. Aber da mein Geschmack wohl auch eher jugendlich ist und man sowieso immer so alt ist wie man sich fühlt, hat das gut gepasst. Die meisten erwachsenen Leser werden sich wahrscheinlich etwas gelangweilt und unterfordert fühlen, aber für mich ist immer noch das entscheidende Kriterium, dass ich mich beim Lesen gut unterhalten fühle. Es muss nicht immer schwere Kost sein und solange die Story fesselt und keine Langeweile beim Lesen auftritt, sind das für mich Anzeichen eines guten Buchs.
    Die Sprache und auch die Romanstruktur sind einfach gehalten und es ist ein klassischer Kampf „Gut gegen Böse“, der hier ausgefochten wird. Große Überraschungen im Plot darf man daher nicht erwarten.
    Was mich aber dennoch fasziniert hat, sind die Details mit denen Nathan und Shaè und vor allem ihre Beziehung untereinander dargestellt sind. Auch wenn es sich hier um einen Fantasyroman handelt, kann man sich als Leser gut in die Charaktere hinein versetzen. Einige der Fantasyelemente, wie die Eigenschaften der sieben Familien und das Haus mit den 1707 Türen fand ich sehr bemerkenswert. Aber es waren doch die leisen Töne und die stille Botschaft im Kampf gegen Onjü die mich an meisten bewegt haben.
    Wie es schon Antoine de Saint-Exupery sagte: „Man sieht nur mit dem Herzen gut“ und diese Botschaft bringt auch Pierre Bottero in einem modernen Ambiente an seine jugendlichen Leser rüber.


    Fazit:
    Ein gelungener Fantasyroman für junge Leser (und jung gebliebene).