Beiträge von claudiatoman

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    Original von SabineW
    Wobei ich es ja schon als recht wohltuend empfinde, dass Smartie NICHT dazu geschrieben hat: "Wie pfinde ich davür einen ferlag?" :schnellweg


    Natürlich nicht. Dafür muss man ja auch einen eigenen Thread eröffnen!
    "Mein erster Verlag"


    :grin

    Zitat

    Original von darknight
    ja verständlich,aber hier in foren muss man doch nicht alles mit groß und klein und zeichen schreiben ,oder?


    Das ist eigentlich ein Thema für sich! Denn ehrlich gesagt, es ist nicht mehr Arbeit, das doch zu tun. Ich hatte immer schon den Verdacht, dass diese zeichenlose Internetkleinschreibung von Leuten erfunden wurde, die mit den Regeln nicht so ganz vertraut waren. Willkommene Modeerscheinung. Ich persönlich bin da ganz dagegen. Weil irgendwann niemand mehr Orthografie beherrschen wird. Alles wird immer mehr, immer mehr simplifiziert. Ob das ein guter Weg ist? :gruebel


    lg :wave Claudia

    Also meld ich mich auch kurz.
    Ich war auch mal 13 und hab vom schreiben geträumt.
    Wir haben damals "Zeitungen" gebastelt und diese dann an die Nachbarn verkauft. Das war lustig und hat niemanden gestört.
    Heute bietet das Internet ganz andere Möglichkeiten. Man kann seine ersten selbstgebastelten Schreibversuche nun an eine riesige Masse fremder Menschen per Mausklick versenden und genau das ist das Problem. Denn diese fremden Leute haben nicht so viel Verständnis wie nette Nachbarn oder stolze Verwandte. Und auch zu Recht. Besonders dann, wenn diese Versuche eben nach Versuchen riechen, sprich von wenig Hintergrundwissen und viel Enthusiasmus erzählen und womöglich (no offense!) vor Rechtschreibfehlern strotzen.
    Da wäre es wirklich ratsamer, mit solchen Fragen zu erfahrenen, gutwilligen Verwandten zu gehen statt zu Fremden, ganz besonders wenn diese Fremde professionelle Autoren sind. Da darfst du Tom nicht böse sein, Smartie, sowas nervt irgendwann und dann reagiert man härter als man sollte.
    Mein Rat: Büffel Deutsch, lies alles, was du in die Finger kriegst, schreib auf, was du aufschreiben willst, gib es Freunden, Verwandten, Lehrern zu lesen, besorg dir Bücher, wo es um Plotting, Charakterisierungen und Dramaturgie geht und hab ganz viel Spaß an deinen Träumen!


    lg :wave Claudia

    Hallo mankell!!! :freundschaft


    Halleluja! Ein Mann hat hierher gefunden! Es ist so: Mein Verlag hat mir erklärt, dass 80% aller belletristischen Bücher von Frauen gekauft werden und daher die gesamte PR Strategie auf Frauen ausgerichtet wird. Ihr lesenden Männer seid sozusagen eine Minderheit. PRmäßig nicht relevant. :hmm Daher wurde das Buch äußerlich auf Frauen zugeschnitten. Keine Angst, meine Damen, das Feedback meiner Probeleser (w+m) war, dass das Buch für beide gleich unterhaltsam ist. Aber ich finde es schon schade, dass Männer sich dann ausgeschlossen fühlen. Ist nämlich keineswegs so. Ja, die Protagonistin ist eine Frau. Aber Klischees interessieren mich nicht. Ich habe eine Geschichte aufgeschrieben, die aus Märchen, Fantasie, Liebe, Mut, Chaos und Schreiben zu tun hat, Dinge, die eben in mir arbeiten...


    Also, lieber, lieber mankell, Landsmann, ich würde mich umso mehr über Feedback aus der 20% Ecke freuen und lade dich herzlich ein, dem "Frauenbuch" eine Chance zu geben.


    lg :wave Claudia

    Also ich hab das auch nicht so extrem erlebt. Vetorecht hin oder her, ich wurde zumindest bei jeder Entscheidung - Cover, Titel, Klappentext - gefragt und konnte überall sehr wohl Änderungen anbringen. Ich habe allerdings auch nie versucht, das komplette Konzept umzustoßen, sondern eben hier die Farbe, dort ein Wort oder eine Variation. Am nettesten fand ich es, dass für die Vorschaukataloge meine Slogans ausgesucht wurden (also statt dem unsäglichen "witzige spritzige Frauenunterhaltung" mein Vorschlag "magisch, tragisch, froschverachtend komisch"), was schon ein kleiner Sieg für meine eigene Marketingstrategie war, die manchmal mit der des Verlages nicht ganz konform geht. ;-) Aber so gar kein Mitspracherecht, nein, das ist mir zum Glück nicht passiert und hätte mich auch sehr unglücklich gemacht, weil ich gerne Anteil an diesen Dingen nehme. Ich finde es richtig, Profis dafür zu engagieren, aber Autoren sollte man auch nicht ganz und vor allem generell als weltfremde Schreiberlinge kategorisieren. Manch ein Autor hat sehr wohl auch andere Talente. Sabine ist Malerin und ich komme vom Theater, also ist es durchaus im Bereich unserer erlernten Fähigkeiten, mitreden zu können, wenn es um kreative Konzepte rund um unsere Bücher geht... Und von guten und schlauen Verlagen wird das durchaus auch geschätzt.


    lg :wave Claudia

    Nachdem ich den Thread durchgelesen hab find ichs halt etwas schade, wäre nett, etwas mehr von euch zu erfahren als Location und Dialekt. ;-) Wir sind in diesem Forum ja eine Minderheit, also bitte, mehr Infos Mitminderheitler! Was lest ihr denn am liebsten? Ich bin ganz stark bei Stephen King daheim, hab Harry Potter, Herr der Ringe und jeden einzelnen Murakami verschlungen, habe gerade Patrick Rothfuss für mich entdeckt (gute Fantasy mag ich allgemein), im Krimibereich liebe ich Elizabeth George und von den Literaten mag ich Hesse, Süskind, Schnitzler, Schneider und natürlich meinen geliebten William Shakespeare.


    Außerdem würd ich es super finden, wenn wir uns hier auch ein wenig über Lesungen und Literaturveranstaltungen in Österreich austauschen könnten. Wenn wer Tipps hat, nur her damit, ich würde gern mehr in dieser Richtung unternehmen...


    lg :wave Claudia

    Nachdem sich herausgestellt hat, dass hier so einige Büchereulen aus Österreich herumfliegen, wie wäre es, wenn wir uns hier mal versammeln und ein bisschen quatschen? Wäre doch nett, etwas über die Landsleute-Büchereulen zu erfahren und gemeinsam an die Österreichisierung des Forums zu gehen! ;-)


    Ich fang mal an. Ich heiße Claudia, bin zehnundzwanzig, lebe in Wien Margareten mit meiner Katze und bin Schriftstellerin, im Nebenjob außerdem Teilzeitregieassistentin/inspizientin im Kinderopernzelt der Wiener Staatsoper. Lesen und schreiben nimmt den Großteil meiner Zeit ein, dazu kommt eine recht umfangreiche DVD- und CD-Sammlung, auch Schi fahren geh ich, patriotisch und so, gerne, gutes essen, guter Wein und Reisen in Großstädte mag ich auch sehr.


    Also bitte, Östereulen, meldet euch, auf dass wir hier ein wenig rot-weiß-rot färbeln... :grin


    lg :wave Claudia

    Schöner Thread! Und viele interessante Aspekte, die angesprochen wurden.


    Bei mir ist es so, dass ich sehr schnell in der Schreibphase bin. Wenn ich schreibe, dann täglich zwei bis drei Seiten, wenn es fließt, dann auch mehr, und das geht am besten so von Mitternacht bis zwei, drei. Daher leidet das Sozialleben kaum, allerdings bin ich darin ohnehin nicht besonders extrem, sondern bin gerne und viel bei meiner Katze daheim und treffe Freunde meist zum essen. Dazu kommt aber, dass ich einen Theaterjob habe, wo ich unregelmäßig aber immer wieder beschäftigt bin, schätzungsweise ein Drittel des Jahres. Während ich am Theater arbeite, sammle ich zwar Ideen, recherchiere, schreib an meinem Blog, schreib Gedichte oder redigiere, aber ich krieg die Konzentration nicht zusammen, um konsequent einen Roman zu schreiben. Dafür brauche ich zwar nicht Klausur, aber doch ein in mich zurück ziehen. Am liebsten und besten arbeite ich wenn ich unterwegs bin. London ist da meine Hauptzuflucht, wo ich insgesamt ca 3 Wochen im Jahr intensiv schreibe. Das sieht dann so aus: Rumlaufen - schreiben bei Starbucks - rumlaufen - schreiben bei Starbucks - rumlaufen - schreiben bei Starbucks - Theater - schreiben bei Starbucks - schlafen. ;-) I love it! Das mit Starbucks ha ich mir auch daheim angewöhnt, sprich mittlerweile arbeite ich im Café besser als daheim. Starbucks hat Steckdosen, da ist mir die Akkuzeit egal, aber selbst ohne kann ich locker drei, vier Stunden sitzen und schreiben. Handschriftlich und abtippen, das wär mir viel zu öd, daher hab ich mir das Computerschreiben angewöhnt. Stubenhocker? Nein, so würde ich mich nicht nennen. Bin zwar kein "Fortgehmensch" oder Discobesucher, aber ich bin schon gern unter Menschen, liebe meinen Theaterjob, wo ich viel unter Leuten bin, gehe auch sonst viel ins Theater, in schöne Restaurants, shoppen, Freunde treffen, Schi fahren und werde meist nur dann nervös, wenn ich tief in meiner Geschichte stecke. Dann aber richtig! :rolleyes


    Zitat

    Was mir ein bisschen fehlt, ist direkter Kontakt zu anderen Autoren.


    Ja, mir auch. Ich kenne ja auch keine persönlich. Ich war so lange beim Theater, dass mein Freundeskreis zum Großteil aus Sängern, Pianisten, Schauspielern etc. besteht. Das Forum hier ist toll, aber das ist eben nicht das Gleiche wie persönlicher Kontakt. Ich hoffe, es gibt mal sowas wie ein "Autorentreffen", das fände ich nett...


    lg Claudia

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    Tom : Das Idiotentest-Cover IST der Knaller, wenn dein neues Cover noch besser wird ... wow.


    Das finde ich auch, man könnte richtig neidisch werden, ein perfektes Zusammenspiel von Titel und Cover!


    Die Mutation des Bronzepferdes zum Jadepferd finde ich spannend, das ist ja wirklich eine zentrale Sache. Eine Spinne oder eine Buchstabensuppe bringt man schon mal unter, aber so ein zentrales Motiv verändern, Hut ab! Aber schön zu hören, dass das anderen auch so geht. Meine Lektorin meinte ja "Vom Inhalt auf das Cover zu kommen, ist der falsche Weg, das Cover ist ein Marketinginstrument." Da hat sie wohl großteils recht. Trotzdem finde ich es immer noch ansatzweise gemogelt, wenn ein Cover etwas verspricht, das das Buch dann nicht hält... Wie bei "Dämliche Dämonen", sowas finde ich sehr ärgerlich, denn der knuddelige Dämon vorne kommt im Buch gar nicht vor!!!


    lg :wave Claudia

    Zitat

    Bei "Idiotentest" war ich vom Coverentwurf sogar so begeistert, dass ich das Motiv (Buchstabensuppe) noch in den Roman eingebaut habe - die wurde nämlich vorher nicht erwähnt.


    ;-) Meine Spinne fand auf ähnlichem Weg einen Platz im Roman. Das fände ich auch interessant zu hören: Wer hat denn noch das Cover in die Manuskriptüberarbeitung einbezogen? Ist ja eigentlich eine witzige Sache...


    lg :wave Claudia

    Nachdem es so viel Spaß macht, mal mit Autorenkollegen zu diskutieren, frage ich hier mal nach, was für Erfahrungen ihr mit euren Covers und euren Titeln gemacht habt, sowohl gute als auch schlechte. In größeren Verlagen hat man da ja, vor allem als Erstling einen schweren Stand und muss wohl den einen oder anderen Kompromiss in Kauf nehmen. Geht euch das auch so? Und wie ist das bei kleineren Verlagen? Gibt es dort mehr Mitspracherecht? Wie war die Entwicklung von eurem Arbeitstitel zum fertigen Titel? Und wie viel von euch steckt in euren Covers. Interessant auch so ein Phänomen wie die Amazon-Abstimmung bei Kerstin Giers neuem Roman. Denkt ihr, die Leser entscheiden zu lassen ist gut?


    Ich fang mal an.


    Das Manuskript, das ich im vergangenen Jahr glücklich an Diana verkaufen konnte, trug den Titel "Die Froschkönigaffäre" und eine Freundin hatte mir ein sehr mysteriöses Cover mit viel schwarz und einer Streichholzflamme angefertigt, das ich großartig fand. Sehr bald stellte sich heraus, dass Frösche überstrapaziert werden, weshalb der Froschkönig im Titel nicht in Frage kam, obwohl ich behaupte, dass wenn jemand ein Froschanrecht hätte, dann ich. ;-) Also startete die Titelsuche. Mein zweiter Favorit war "Das Wunschwellenprinzip", das Plenum im Verlag allerdings stürzte sich auf "Hexeneinmaleins", weil dieses Faust-Gedicht im Roman vorkommt. Damit war ich ziemlich unglücklich, auch weil es diesen Titel schon mehrfach gibt und mir die Einzigartigkeit gefehlt hat. Mein Papa hat es schließlich gerettet. Der meinte nämlich: "Warum drehst du es nicht einfach und machst es absurd? Etwa Hexenzweimaldrei." Da die Zahl Neun eine Rolle spielt, kam mir dann der Einfall "Hexendreimaldrei", der im Verlag begeistert angenommen wurde und mich, nach null Google-Resultaten :grin auch glücklich machte!!


    Das Cover, das ich zur Ansicht als pdf erhalten habe, hat mich erst einmal vom Sessel gehauen. Nicht vor Begeisterung allerdings, sondern aufgrund einer kurzfristigen Erblindung durch einen akuten Farbschock. Es war pink. Nicht ein bisschen pink oder so, sondern wirklich sehr, sehr pink. Das Motiv mit den Teichpflanzen, dem Frosch und der Spinne fand ich ja interessant, obwohl ich wahrscheinlich in ganz andere Richtungen gedacht hätte, aber gut, das war schon in Ordnung. Aber pink? Ich muss dazu sagen, ich bin ein absoluter Primärfarbenmensch! Pastell? Nicht meins. Außerdem kenne ich mein Buch sehr gut und es ist einfach kein pinkes Buch. Auch kein hellrosa oder himmelblaues Buch. Es schreit nicht "Frauenbuch", daher sollte es auch keine Frauenbuchhülle tragen. Dahingehend habe ich dann auch gekämpft und ich hatte Glück, eine wunderbare Lektorin und überzeugende Argumente, deswegen ist es jetzt ein rotes Buch und das passt perfekt. :-)


    So, jetzt bin ich aber auf eure Geschichten gespannt!


    lg :wave Claudia

    Zitat

    Ich erklärte Tom mal (am Bodensee war das), es langweile mich, alle diese Bestseller zu schreiben, die ich ja schon im Kopf habe, ich kenne sie ja schon. Hört sich doof an - ist aber tatsächlich so.


    Echt? :wow Da bin ich ganz anders. Es gibt bei mir nichts stärkeres und dringenderes als aus einer guten Idee eine gute Geschichte zu machen. Und nichts, wirklich nichts auf der Welt geht dann über das Gefühl, dass es auch tatsächlich eine gute Geschichte geworden ist. Und wäre mein Name dann irgendwann auf einer Bestsellerliste, fast glaub ich, ich würd sterben vor Glück... Insofern, nein, keine Art von Langeweile diesbezüglich! :zwinker


    lg Claudia