Beiträge von claudiatoman

    Hast du in letzter Zeit wen geärgert? Ich frag nur, weil ich mir schon viel über Amazon Rezensionen den Kopf zerbrochen habe und es immer äußerst verdächtig finde, wenn jemand - speziell bei einem Debüt ohne große Werbemaschinerie - eine ausführliche, extrem gute oder schlechte Rezension verfasst und sonst keine Rezension dort geschrieben hat. So etwas spricht stark für persönliche Motive. Weil entweder jemand schreibt Rezensionen oder jemand schreibt keine. Wenn man es nur bei einem einzigen Werk macht, dann hat man einen Grund dafür. Oft ist man mit dem Autor verwandt und gibt 5 Sterne. Oft ist man ein neidvoller Bekannter/Kollege/Autoreforennutzer etc., dem es keine Ruhe lässt, dass da jemand eine Veröffentlichung hat und verreißt genüsslich unter Pseudonym.


    Nicht falsch verstehen, ich unterstelle so etwas nicht Rezensenten an sich, aber es gilt: Je mehr Rezensionen ein Rezensent vorzuweisen hat, desto vertrauenswürdiger ist sein Urteil. Und dein Rezensent da ist diesbezüglich nicht ernst zu nehmen. Also: Nicht ärgern lassen und Kopf hoch! :knuddel1


    lg Claudia

    Eine einfache Frage und doch so schwer zu antworten. ;-) Bisher für mich beste Antwort: "Der Name des Windes", damit bist du sicher auf dem Weg zu etwas ganz Besonderem. WENN es dir nichts macht, noch Jahre auf die Vollendung zu warten ( :bonk). Kennst du die Epen von Stephen King? Es ist zwar nicht rein Fantasy, aber "Der dunkle Turm" oder "The Stand" sind durchaus Dark Fantasy und stehen Herr der Ringe und Harry Potter in ihrer Unerreichtheit um nichts nach. Eine enttäuschende Nachricht: In der High Fantasy wird so ziemlich alles hinter Herr der Ringe zurück bleiben. Das ist einfach so. Alles, was hier im Thread so empfohlen wurde ist - wie eben die Gilde - gut, aber dein Anspruch auf wirklich outstanding wird bei deiner Vorgabe HdR und HP echt schwer.


    lg Claudia

    Nachdem ich das Männertaxi in eine Parklücke manövriert habe, die sich momentan in meiner begrenzten Lesezeit kaum findet, habe ich so ein warmes, schönes Gefühl im Bauch. Das gelbe Buch kriecht langsam durch die herbstlichen Ritzen wie einer dieser letzten sonnigen Tage vor dem Winter. Es tut gut. Genau das will dieses Buch, und genau das gelingt ihm mühelos.
    Mit sehr viel Ironie und Selbstkritik uns Frauen betreffend dreht Andrea Koßmann die Geschlechterrollen um und entwirft eine amüsante Vision, wie das denn wäre, wenn wir Frauen versuchen, uns wie Männer zu benehmen und Sex vor Liebe zu stellen. Isa und ihre Freundin Pia sind der Meinung, dass das die große Marktlücke ist: Männer, die Frauen zur Verfügung stehen, auf Bestellung und in jedem denkbaren Schärfegrad. Wie Pizza. Doch die Wahrheit ist ebenfalls höchst liebevoll und romantisch in der Geschichte verpackt: "Nur ein Herz kann mehr geben als ein Körper". So lernt auch Isa, dass Liebe ohne Verbundenheit, Verpflichtung und Nähe nicht das Gelbe vom Ei ist. Den Weg dahin geht man mit ihr durch alle Phasen weiblicher Logik und gespickt mit jeder Menge witziger, trauriger und verzwickter Situationen.
    Ein klassischer Chick Lit Roman, der sich dennoch wie das gelbe Cover angenehm aus der Masse abhebt, denn Andrea Kossmann scheut sich nicht davor, unkonventionell zu sein. Das Thema, das sie wählt, die manchmal sehr böse Ironie dahinter und die oft unorthodoxen Ansichten ihrer Protagonisten sorgen dafür, dass man nicht nur gut unterhalten wird, sondern auch über den Wert von Liebe und das "Gem" vor der Einsamkeit nachdenkt. Weil wir Frauen eben nicht so sind wie "die Männer" und sogar die Männer ganz oft nicht so sind wie "die Männer". Eine beruhigende Erkenntnis!


    9 von 10 Punkten!


    lg Claudia

    Ich muss sagen, dass mir die Schlusswende besser gefallen hat als der restliche Abschnitt. Die ganze Zeit dachte ich: Häh, so einfach? Von Murray einfach mal zum Schriftsteller Wells und der hat auch ruck zuck eine Zeitmaschine auf dem Dachboden rumstehen, die funktioniert super und ratz fatz wird die Vergangenheit geändert. Ich hab mich so veräppelt gefühlt. Aber komischerweise dachte ich nie, dass Andrew wirklich veräppelt wird. Ich dachte halt, es ist schlechte Dramaturgie und fand es dann köstlich, dass es genau das war und dass eben das der Clou ist. :chen Super! Kann mich daher nicht anschließen, ich fand gerade die Blödsinnigkeit des Schauspiels unter dem Aspekt dass es ein Schauspiel war wirklich gelungen. Obwohl ich mir sicher bin, dass das letzte Wort in Sachen Zeitreisen noch nicht gesprochen ist. Denn ich glaube an Murrays Geschichte. Da ist was dran! Aber es ist eben nicht so einfach wie der Gedanke an eine Zeitmaschine, wo man einfach das Datum wie das Ziel ins Navi eingibt. Ich bin sehr gespannt auf den nächsten Teil, muss aber leider ein paar Tage pausieren, ehe ich weiterlesen kann. Aber ich freu mich drauf!


    lg Claudia

    Ich könnte mir ja schon vorstellen, dass sich da am Ende noch was klärt. Immerhin spielt ein berühmter Autor in diesem Roman eine große Rolle. Vielleicht ist der ja der Erzähler?
    Ich finde es amüsant und stimme Mulle zu: Der Erzähler ist stark präsent, aber trotzdem kann ich auch in seine Figuren eintauchen. Ein Kunstgriff, der mich zum staunen bringt...


    lg Claudia

    So, ich bin durch den nächsten Abschnitt geflogen und bin verblüfft, wie es Palma gelingt, trotz häufiger langer Einschübe immer charmant die Kurve zu bekommen, sodass man ihm auch die eine oder andere Langatmigkeit, wie zB die Geschäftsidee, die Andrews Vater reich gemacht hat (Klopapier! :lache) nicht übel nimmt. Außerdem weiß ich jetzt bereits einiges über die Landkarte der Zeit und fand die abenteuerliche Entdeckungsreise in Afrika sehr schön zu lesen. Das Geheimnis der Firma Zeitreisen Murray macht mich neugierig. Ist das der Weg für Andrew, seine geliebte Marie zu retten? Oder wird ihm doch H.G. Wells dabei helfen? Das ist ja etwas, das ich in Romanen sehr gerne mag: Wenn reale Personen auftreten und fiktionalisiert werden.


    Besonders gefällt mir ja das Hündchen Eterno. Ich mag auch ein Zeitloch haben, in das ich meine Katze stecke, damit sie viel länger lebt! :)


    lg Claudia

    Die ersten 100 Seiten sind gelesen. Erst einmal zu den Äußerlichkeiten: Ein ganz toll gestaltetes Hardcover, das sich als Schmuckstück fein im Regal macht. Gefällt mir. Das große Ziffernblatt ist ein Blickfang und die alte London-Ansicht auf der Rückseite verrät etwas über den Schauplatz. Und spätestens der mach den Roman für Londonverrückte wie mich zu einem Lesemuss. Außerdem hat mich die Kombination gereizt. Spannung verbunden mit Fantasie, das ist meines, Zeitreise im historischen London mit Liebe, Mord und einem Schuss Phantastik, wie hätte ich dem widerstehen können. Erinnert mich in dieser Zusammensetzung an dieses tolle Buch einer hochbegabten Wiener Kollegin. (siehe unten)


    Nun mein erster Leseeindruck: Sehr auffällig die extreme auktoriale Erzählweise des Autors. Sehr interessant. Kurzes Beispiel:

    Zitat

    In den Augen seines Cousins las Charles, dessen Perspektive ich jetzt kurz einnehmen werde, wenn Sie mir diesen unverhohlenen Tanz der Blickwinkel um der der dramatischen Wirkung willen gestatten.


    Der Erzähler greift oft mit Sätzen in der Ich-Perspektive ein, wobei er sich bisher nicht als handelnde Figur sondern als reiner Erzähler einmischt. Mal sehen, wie sich das weiter entwickelt.
    Man erfährt etwas über die tragische Liebesgeschichte von Andrew Harrington, der sich unstandesgemäß in eine Prostituierte aus Whitechapel verliebt hat, die er wegen seines Zögerns nicht vor Jack the Ripper retten konnte. Sein Cousin Charles ist ihm auf den Fersen, als er sich acht Jahre später umbringen will. Wird er ihn retten?


    Palmas Roman ist, das kann man jetzt schon sagen, keine leichte Lektüre. Die Sprache ist komplex und sehr "literarisch", was aber einen ungeheuren Reiz hat. Man kann schon erahnen, dass das eine lange Reise wird und dass die Abenteuer einem auch etwas abverlangen. Aber ich freue mich drauf, zu erfahren wie es weiter geht!


    lg Claudia

    Ich kann es mir nicht verkneifen, wenn es diesen Thread schon gibt, ein wenig Eigenwerbung zu machen. :schuechtern


    Ende Oktober erscheint die Diana-Weihnachtsanthologie, wo ich die Ehre habe, mit so tollen KollegInnen wie Steffi von Wolff, Hera Lind oder Rebecca Fischer mit einer Kurzgeschichte ("Hering mit Heiligenschein") vertreten zu sein. Ich bin mir sicher, es wird durchwegs sehr romantisch und was für LeserInnen von Liebesgeschichten.


    Ebenfalls vertreten ist Stefan Rogall, dessen Debütroman "Verliebt, verschneit, verzaubert" gleich ein ganzer Weihnachtsroman ist. Mal ein Liebesroman aus Männerperspektive! :-)


    lg Claudia

    Die beste Endzeitgeschichte aller Zeiten. Stephen Kings Epos um die Welt nach der Seuche Captain Trips, um den großen Kampf Gut gegen Böse ist mehr als nur ein Roman, es ist eine Schöpfung, ein Geniestreich, den man nicht liest, sondern in den man rettungslos hinein fällt.


    Zitat

    In einem entvölkerten Amerika versucht eine Handvoll Überlebender, die Zivilisation zu retten. Ihr Gegenspieler ist eine mythische Gestalt, die man den Dunklen Mann nennt, die Verkörperung des absolut Bösen. In der Wüste von Nevada kommt es zum Entscheidungskampf um das Schicksal der Menschheit.


    lg Claudia

    Ich bin immer noch sehr groß in Spontankäufen, Bücher in Buchhandlungen haben ja die Angewohnheit "Kauf! Mich!" zu brüllen und gerne lasse ich mich von Intuition und Moment leiten. Aber ich habe festgestellt, dass es das Lesevergnügen extrem mindert, wenn man den Fehler macht und so einen Spontaneinkauf dann auf Rezensionen prüft. Wenn man da lauter schlechte findet, dann wandert es entweder im SUB nach unten oder man liest viel kritischer, immer an die Negativpunkte denkend. Ich kaufe also im Internet gezielt ein, nachdem ich Rezensionen und Empfehlungen gecheckt habe, aber die Liebe zur spontanen Buchversuchung lass ich mir nicht mehr verderben. Wenn spontan, dann auch völlig unbeeinflusst gelesen!


    lg :wave Claudia

    Zitat

    das Schlimmste sind Kinderbücher von Leuten mit betont pädagogischem Hintergrund.


    Ich bin ja keinesfalls der Meinung, dass es einen pädagogischen Hintergrund braucht, um Kinderbücher zu schreiben. Aber ich sehe auch nicht, warum das umgekehrte Vorurteil gelten soll. Ich glaube schon, dass Menschen, die mit Kindern arbeiten oder selbst Kinder oder Kinder in der engen Verwandtschaft haben, abgesehen vom zusätzlich nötigen schriftstellerischen Talent, logischerweise mehr über Kinder wissen. Kinder kann man ja auch relativ schwer im Internet recherchieren. ;-) Insofern ist es nicht falsch, bei Bewerbungen um eine Kinderbuchveröffentlichung zu erwähnen, dass man Pädagoge und/oder Elternteil ist. Finde ich halt. :-)


    lg Claudia, die von Kindern leider ziemlich wenig Ahnung hat.

    Karolina : Lass dich nicht kirre machen ;-)


    Das Anschreiben ist nicht mehr als "Sehr geehrter ... Ich sende Ihnen mein ... usw" Das ist ein einfacher, freundlicher, aber möglichst kurzer und professioneller Brief. Dann folgt das Exposé, da schreibst du auf der ersten Seite nur den Titel, deinen Namen, drunter "Exposé" und unten irgendwo deine Kontaktdaten. Das genügt, Deckblattgestaltung fällt unter Dinge, die kein Lektor braucht. Dann eine Seite, wo du die Idee, den Inhalt (bloß kein Klappentext und keine Geheimniskrämerei, einfach die Geschichte in ein paar knackigen, knappen Sätzen) und ein paar gute Argumente, warum diese Geschichte zu diesem Verlag passt, was das Besondere dran ist und welche Zielgruppe (nenn ein paar vergleichbare Autoren und Werke zur Einordnung) angesprochen werden soll. Und als dritte Seite hängst du noch eine kurze Biografie an, in der du besonders hervorhebst, dass du pädagogisches Wissen und Praxis hast. Das macht ca 3 Seiten plus ein kurzes Anschreiben. Alles ohne Verzierungen. Die wollen dich nicht als Grafikdesignerin engagieren, sondern, hoffentlich :-) als Autorin. Wenn du selbst illustrieren möchtest und von dir überzeugt bist, kannst du dann ruhig im Kinderbuchfall noch eine Arbeitsprobe beilegen, bei Kinderbüchern ist das ja ein gewichtiger Faktor.


    lg und alles Gute!
    Claudia

    Karolina : Wenn du noch eine letzte Meinung hören willst: Lass alles "nette" weg. Du willst schließlich dein Produkt verkaufen, nicht das Geschenkpapier in dem es verpackt ist. Im schlimmsten Fall (ich gehe jetzt vom alltagsgenervten Durchschnittslektor aus, der Stapel von Post bekommt) wird der eine oder andere die Augen verdrehen und sage "Ach ne, schon wieder rosa Bütten mit Glitzerlack" und dahinter jemanden vermuten, der nach Jahren das Häkeln von Deckchen zugunsten einer schriftstellerischen Tätigkeit etwas vernachlässigt, aber noch nicht ganz aufgegeben hat. Man wird dir auf den ersten Blick ansehen, dass du ein Neuling bist. Willst du das? Häkelst du Deckchen? ;-)


    Sorry für die direkten Worte, aber mach dir nicht so viele Gedanken, wie das Zeug verpackt ist. Es geht um den Inhalt, der muss zünden. Du brauchst nicht Stunden damit vergeuden, Briefpapier, Briefmarke und Papiersorte auszuwählen, diese Dinge sind professionellen Lektoren herzlich egal, der Großteil davon wird schon von den Praktikanten aussortiert, übrig bleibt das nackte Exposé. Schreib rein, warum genau dein Buch gedruckt werden soll. Streiche raus, was daran umwerfend und besonders ist. Aber tu es mit Worten.


    lg :wave Claudia

    Zitat

    Diese Dankesfunktion erinnert mich ein bisschen an Facebook ("Gefällt mir!"), genau wie die Kommentarfunktion...


    Möglich. Bin nicht bei Facebook. Und obwohl ich FB verweigere ist ja dort wohl nicht alles schlecht. ;-) Ich finde halt, dass dadurch mehr Konzentration und Ordnung reinkommt, es soll ja auch vorkommen, dass Dinge, die nicht so sind "wie es immer war" einen Fortschritt bringen.


    Aber eigentlich ist es jetzt auch nicht weltbewegend wichtig genug, um lange drüber zu diskutieren, ergo lass'ma halt alles wie es ist. ;-)


    lg Claudia