Beiträge von claudiatoman

    Murakami war immer toll, ich liebe ihn heiß, aber ich habe fast das Gefühl, dass er noch runder, noch psychologischer, noch feinfühliger wird, wenn das überhaupt möglich ist. Ein Buch wie eine Schüssel heiße, frische Udon-Nudeln an einem kalten Großstadtabend. Ich habe jetzt Lust, an einem Bahnhof zu sitzen und die Menschen beim Wegfahren zu beobachten. Sehnsucht nach Freunden von früher. Einen Schmerz im Bauch vor lauter Lebensmelancholie. Ach, war das schön!


    lg Claudia

    Es ist es so weit und mein "Neuer" erscheint.
    Zu diesem Anlass lade ich am Dienstag den 3.12. um 19:30 im extrem gemütlichen Café Lohner&Grobitsch in München zur kuscheligen, duftenden, wohlschmeckenden Premiere.


    Ich freu mich!!! :-]


    Eintritt: 5 Euro
    Einlass: 19:00
    Lesungsbeginn (pünktlich): 19:30
    Livestream!
    Reservierungen: veranstaltungen@droemer-knaur.de


    Was ist, wenn sich dein Facebook-Beziehungsstatus in nur sieben Minuten radikal ändert?
    Was tust du, wenn du ein geheimnisvolles Rezeptbuch für die Liebe und andere Herzensangelegenheiten findest?
    Und was passiert, wenn das Buch plötzlich mehr über dich weiß als du für möglich hältst?


    Anna Koschka entführt ihre Lesungsbesucher für einen Abend in die zauberhafte Welt von Liebe, Papier und süßem Backwerk. Die Heldin der Mauerblümchenbewegung aus „Naschmarkt“, Dotti Wilcek, ist wieder da und kämpft gegen Liebeskummer, tückische Vertragsklauseln und eine hartnäckige Leseblockade. Ob ihr die Rezepte in einem alten Büchlein dabei helfen, ihr Happy End wiederzufinden?


    Lesung mit Special Guest, Mohnschneckenverkostung, Teeverkostung und einem Rezept zum Behalten! Für Büchersüchtige, Romantiker, Mauerblümchen und alle, die es noch werden wollen.


    Anna Koschka ist das Pseudonym der Wiener Autorin Claudia Toman. 1978 geboren, lebt sie zusammen mit Katze, MacBook und hunderten geliebten Büchern in der Nähe des Wiener Naschmarktes. Sie arbeitet als Schriftstellerin, Theatermacherin und Museumsguide und schreibt bereits am nächsten Roman um die liebenswerten Heldinnen des Mauerblümchenclubs. Mehr über Anna Koschka: www.koschka.at.vu

    Mr. King, the trouble you're getting me into... :gruebel


    Das ist schwierig. Ich liebe King-Romane seit ich denken kann, bin mit ihnen aufgewachsen, habe durch sie gelernt, was Geschichten ausmacht und hätte ich "ES" nie gelesen, mehrfach, wer weiß, ob ich derselbe Mensch geworden wäre, der ich bin. Der Club der Verlierer hat mich geprägt. Für immer. Und jetzt habe ich Doctor Sleep zugeklappt und suche so gut ich kann nach diesem Gefühl. Nach dieser Welt in mir. Aber sie ist nicht da. Es war einfach ein gutes Buch. Ab ins Regal, was kommt als Nächstes dran? Her damit! Keine Träne, keine Sehnsucht, nicht ein bisschen Wehmut.


    Was schreibe ich also? Dass es ein wie immer gut geschriebener Roman ist. Dass darin sehr viel persönliche Aufarbeitung des Alkoholikers steckt, die sich nicht in Andeutungen hüllt sondern laut und deutlich wie bei den vielen erwähnten AA-Meetings "Mein Name ist Stephen, ich bin auch Alkoholiker" ruft. Dass die Spannung funktioniert und man das Buch kaum aus der Hand legen kann, sobald man die lange Introduktion geschafft hat. Dass es ums Erwachsenwerden, ums Trockenwerden und um Wut und Gerechtigkeit geht. Puh. Und dass eine Menge Anspielungen drin sind. Auf Shining natürlich. Auf Herr der Ringe, Harry Potter und sogar - wer hat es bemerkt? - aufs "Schweigen der Lämmer". Der neue King ist auch total up-to-date mit der modernen Technologie. Na ja. Fast. Und dass … Hm …


    Jetzt wird es schwieriger. Ich bewundere den Mann so sehr. :anbet "On Writing" ist meine Bibel. "The Stand" mein Jahrhundertroman, wie fasse ich das jetzt in Worte? Was schreibe ich nicht? Ich schreibe nicht, dass dieses Buch nur halb so lang ist, wie es sein müsste. Eine Story wie diese, die eigentlich die gesamte Menschheitsgeschichte umfasst, die eine größere Cast hat als jeder Tarantino, die einen dermaßen klassischen Heldenreise-Plot in sich trägt, die muss auf etwas über 480 Seiten zu kurz kommen. Ich schreibe nicht, wie er mir fehlt, der detailreiche, geniale Figurenzeichner, der einen an der Hand durch Derry oder Castle Rock führt und dessen Darsteller immer liebevoll gezeichnete Unikate waren. Dass so jemand dermaßen blasse, leblose Stereotype wie John, Lucy oder Dave (allein die Namen, meine Güte!) schreiben und so viele geniale Typen wie Crow Daddy, Billy oder Concetta nur streifen kann, ist mir ein Rätsel. Und Azzie, mein Gott, wie viel mehr hätte es da gegeben … Wie viel zu erzählen. Wie viele Biografien zu erleben. Wie viele Köpfe zu besuchen. Wer zur Hölle braucht John? Aber das schreibe ich nicht. Ich schreibe auch nicht, dass die Haupthandlung, also der Kampf von Abra und Dan gegen die so herrlich aufgebaute Truppe von True Knot voll glücklicher Fügungen, hastiger Entscheidungen, Logikfehlern und viel zu hindernislos ist. Was war das für ein Battle in The Stand. In Needful Things? Was für ein Ende in ES? Was war das für ein Weg jedesmal. In Doctor Sleep habe ich zu keinem Zeitpunkt Zweifel am Ausgang. Ob ich Recht hatte, das verrate ich natürlich hier nicht und zugegeben, etwas hat mich im Showdown schon überrascht, immerhin. Auch was Wichtiges, durchaus. Aber die große Enthüllung, auf die zugesteuert wird das, that which was forgotten, das war mir schon seit der ersten Anspielung klar. Aber das zu schreiben wäre wirklich eine Frechheit. Also tu ich es nicht. Weil es hier um ein Denkmal geht und Denkmäler holt man nicht vom Sockel. Und weil es ja doch ein gutes Buch ist. Wirklich.


    Was bleibt mir also noch zu schreiben? Doctor Sleep ist wie schon Joyland ein Roman für diejenigen King-Fans, denen "Es" oder "The Stand" oder gar "Dark Tower" zu episch und langatmig sind. Die selbst "Under the Dome" für zu geschwätzig halten? Die eine spannende, großteils rasante Geschichte mit einer originellen Idee lesen wollen. Vielleicht solche, die Duddits mochten? Die beiden Hauptfiguren Abra und Dan sind gut erzählt, besonders Abra hat ansatzweise auch eine kingsche Doppelbödigkeit, die ich mag, Dan, nun ja, ist kein Jack Torrance, aber wer sich für AA-Hintergründe und -Slogans interessiert, wird viel Material finden. Ein King-Roman wird nie ein schlechter Roman sein. Es wird ein guter Roman sein. Wirklich. Aber mir genügt das nicht. Ich will die Welt in mir. Ich will selbst in die Köpfe von Figuren rein, nicht von außen zusehen, wie sie gegenseitig in ihre Köpfe tauchen auf sehr widersprüchliche, die Logik oft biegende Art und Weise. Wem wie ich das Ende in "The Stand" zu rasch gekommen ist, wer fassungslos "ES" zugeklappt und dann erst bemerkt hat, dass aus Sommer Herbst geworden ist und wer Romane wie "Love", "Rose Madder", "Bag of Bones" oder "Misery" für ihre Figuren geliebt hat, der wird nicht so recht glücklich werden, fürchte ich. Aber was schreib ich da? Das schreib ich nicht! Lest Doctor Sleep, hört ihr? So wahr ihr steamheads seid!


    7 von 10 Punkte von mir.


    Edit: PS: Wegen der Seitenzahl: Ich habe die englische Ausgabe gelesen!

    Ich danke euch, liebe Eulen. Und danke maikaefer! ;-)
    Ich hab von meinen besten Freunden die Limited Edition Ausgabe von Doctor Sleep bekommen. Signiert von Stephen King. Bin immer noch im Glücksrausch!


    Alles Liebe aus Wien!
    Claudia

    "Ar Mor. Jede Auster war wie das Meer. Jenes Meer, das jeder im Herzen trug, weit und frei, wild oder sanft, zartblau oder schwarz."


    Ich finde, dieser Satz aus der "Mondspielerin" beschreibt das Buch am Besten. Auch Nina Georges Roman ist so eine Auster. Wenn ich vorher gewusst hätte, wie tief das Meer ist, das sich mit Mariannes Herz vor dem schwimmenden Leser auftut, ich wäre schon viel früher gesprungen, um mich an ihrer Seite auf die Suche nach dem Inneren der Liebe zu begeben.
    Denn Marianne springt. Vom Pont Neuf. Weil sie ihr Leben nicht erträgt, das Leben an der Seite von Lothar. Sein Leben, das sie lebt. Aber sie wird gerettet und findet im Krankenhaus eine Fliese, die als Untersetzer dient. Darauf ist ein Hafen mit einem zierlichen roten Schiff gemalt. Die "Mariann". Und mit kaum mehr als dieser Fliese in der Hand flüchtet Marianne nach Kerdruc, dem Ort in der Bretagne mit dem Hafen. Und der Auberge.
    Gemeinsam mit Marianne erlebt, erfühlt und erschmeckt man sich von da an das Leben. Erst findet sie einen roten Kater. Dann Arbeit als Köchin. Dann Freunde und dann die Liebe. Vor allem aber findet sie sich selbst. Mitten in den keltischen Mythen der Bretonen, zwischen liebevollen und an der Liebe doch so sehr scheiternden Figuren wirkt Marianne als "Heilerin" für so manches. Eine gute Hexe öffnet ihr Herz und ein empfindsamer Maler füllt es mit Dingen, die sie nicht gekannt hat. Sieht sie mit seinen Augen so wie sie nie gesehen wurde.
    Ich habe jeden Moment dieser Reise genossen. So viel Lust, in die Bretagne zu reisen, mehr über Megalithen zu erfahren, die alten Sagen von Merlin wiederzulesen, Moules zu essen, Butterkuchen zu backen oder das Meer anzuschreien. Ich kann die Geschichte nicht anders nennen als sinnlich. Alle Sinne werden berührt. Nie habe ich besser beschrieben gesehen, wie eine Auster schmeckt oder wie sich Liebe und Tod anfühlen. So nah war ich selten an einer Protagonistin dran und habe mich durch sie in mich verliebt. Oder in das Leben.
    Ich kann diesen Roman nicht einfach nur empfehlen. Das wäre nicht genug. Aber vielleicht hilft es, an den Geschmack von Austern, gutem Wein, frischem Weißbrot, den Geruch von Salz, Honig und altem Holz, die Farbe von einem bunten Gemüsegarten im Sonnenlicht, den Klang eines Akkordeons in der Nacht und den Gedanken an Feen und Hexen zu erinnern. So ist "Die Mondspielerin."

    Das ist soooooooooooo schade. Ich wollte diesmal wirklich, und nachdem SteffiB und Jenny so viel Schönes erzählt haben, hab ich es fest eingeplant. Aber das letzte Septemberwochenende ist normal immer das Montségur-Treffen. :-(


    Ich schau mal, vielleicht könnte ich zumindest von Do auf Fr kommen! Bzw. vielleicht plant Andreas ja mal anders.
    lg Claudia

    "Naschmarkt" in der Altstadt


    Dotti Wilcek hat der Männerwelt abgeschworen. Endgültig! Wer könnte weniger geeignet sein, eine Internetdatingagentur zu testen? Doch Dottis bissiger Blog über Männer, Mauerblümchen und Flirten für Anfänger spricht einer ganzen Generation von netzgeplagten Singles aus dem Herzen ...


    Die Altstadt Buchhandlung und Wood 'n Wine präsentieren am 27.September um 19.30 Uhr in der Eichenstraße 32 "Naschmarkt", den ersten Roman der Wiener Jung-Autorin Anna Koschka, die einige Kostproben ihres Romans zum Besten geben wird.


    Aber natürlich gibt es nicht "nur" Literarisches zum Naschen, sondern auch
    ausgesuchte Köstlichkeiten aus der Küche von Dagmar Elsen sowie dazu
    passende Weine!
    Eintritt: 15 Euro. Bitte anmelden bei:
    Dagmar Elsen
    Wood 'n wine
    Eichenstraße 32
    61476 Kronberg


    Telefon: +49 6173 6011686


    E-Mail: info[at]woodnwine.de
    Internet: www.woodnwine.de oder


    Kronberger Altstadt Buchhandlung
    Eichenstraße 4
    61476 Kronberg
    Telefon 06173 - 99 59 593
    Fax 06173 - 99 59 589
    E-Mail info@altstadtbuch-kronberg.de

    Oh, jetzt erst gesehen. Ich danke euch. :-)


    Die vier Geschichten gesammelt gibt es nur elektronisch. Das war sozusagen mein E-Book-Versuch. Allerdings sind 2 Geschichten ("Hering mit Heiligenschein" und "Ein Sommerabendtraum") in Anthologien erschienen und zwar in "Schneegeflüster" und "Immer schön cool bleiben". Ich kann allerdings beide als gesamte Anthologien nicht unbedingt empfehlen, tu es auch selten. ;-) Nachdem es sich um eine Sommer- und eine Wintergeschichte gehandelt hat, hatte ich die Idee, die beiden um Frühling und Herbst zu ergänzen, mit einem roten Faden zu verbinden und das mit den E-Books mal zu versuchen, trotzdem ich selbst ein Buch-muss-knistern-duften-und-aus-Papier-sein-Typ bin. die Geschichten kann man jedenfalls auch einzeln runterladen (passend zur Jahreszeit).


    lg Claudia

    Weil es so schon ausführlich geworden ist, möchte ich euch dieses Interview nicht vorenthalten.


    Interview Auszeit-Magazin


    Es ist ja kein großes Geheimnis (im Buch steht es auch drinnen), dass Naschmarkt mein Baby ist. Das Pseudonym hat es mir aber ermöglicht, erst einmal ohne Vorurteile beurteilt zu werden und dass es so viele tolle Reaktionen gibt, auch hier im Forum, das freut mich natürlich. Ich finde es immer schade, wenn uns Autoren wenig zugetraut wird und Verlage darum zu Pseudonymen greifen müssen, um einen Autor in verschiedenen Genres zu platzieren. Aber wenn ich mir anschaue, wie toll Zoe Beck/Henrike Heiland in zwei komplett unterschiedlichen Genres mit ähnlichem Erfolg schreibt, dann frage ich mich, warum das so sein muss. Auch eine Entwicklung wird uns oft nicht zugetraut, dabei lernt man von Geschichte zu Geschichte dazu.


    Nichtsdestotrotz bin ich froh, Anna zu sein. :-)
    lg Claudia

    *g* Also Wohnzimmer heißt das ja nur, im Grunde kann man den Gewinn handhaben wie man will. Die Autorin nächtlich zum Friedhof bestellen, wo sie am Grab der Lieblingsoma mit getragener Stimme vorträgt, sie in ein All-you-can-eat-Restaurant kommen lassen, damit sie den Gästen während ihrer Lesung regelmäßig Nachschub vom Büffet holt oder - hey, das wär mal cool - wie im Autokino auf dem Aldi-Parkplatz platzieren, die Lesung wird per Mikro übers Autoradio übertragen. :grin