Mit ein paar Tagen Verspätung spiel ich jetzt auch mit
Die Aufmachung gefällt mir sehr gut! Das Cover ist prima und die Seekarte im Innenteil macht schon beim Aufklappen Lust auf mehr! Ich hab schon öfter mal gelesen das Autoren nicht immer Mitspracherecht bei Klappentexten, Covern und der allgemeinen Gestaltung haben. Wieviel Wilhelm steckt denn da drin?
Sokrates "Vorwort" find ich schön. Einerseits ists richtig, dass die mündliche Weitergabe von Geschichten nicht mehr so selbstverständlich ist wie in früheren Zeiten, andererseits kann man sich heutzutage auch gar nicht mehr alles merken und weitersagen was so als wichtige Information deklariert wird. Dagegen könnt man sagen, dass eben halt auch nicht mehr alles was "wichtig" ist wirklich bewahrenswert ist.
Der Einstieg in das Buch ist wie ein Bauchplatscher vom 5-Meter Brett: Wenn man nicht an der richtigen Stelle atmet kommt man nicht mehr dazu. Find ich sehr gelungen, auch wenn ich mit meiner vermaledeiten bildlichen Vorstellung erst mal das Gesicht verzogen hab bei der Geschichte mit der eingeklemmten Hand. Der Käptn scheint ein pragmatischer Charakter zu sein der es gewohnt ist, in sekundenschnelle alleine zu entscheiden was das Beste für alle ist. Ob ich den sympathisch finde weiß ich noch nicht, grad auch nach der "Gold oder Leben" Entscheidung gegen später.
Die Journalistin.. nu ja. Starke Frauencharaktere mag ich in Büchern, auch wenn sie ihre Reize zu ihren Zwecken einsetzen. Allerdings hab ich Peter und Patrick in den Vorgängerbüchern doch sehr ins Herz geschlossen. Wenn die Dame da allzuarg dazwischenpfuscht wird ihr Sympathiebonus aller Wahrscheinlichkeit nach leiden *g*
Kaum die ersten Zeilen im Buch und schon mag ich ihn... der Lieutenant Commander. Irgendwo auf einem Militärposten "versauern" und Leute für sich arbeiten lassen, warum nicht. Dann kann man auch mal vergessen was ein Code 50 ist. Für sowas hat man Zuträger und wenn die nicht merken sollen, das man von der kleinen Kleinigkeit keinen Plan hat, dann schaut man eben unbeobachtet nochmal nach. Erinnert mich ein bisschen an einen meiner Vorgesetzten. Viel Halbahnung von unendlich vielen Dingen, wenns konkret wird muss man ihn "aufschlauen", aber er macht einen verdammt guten Job. Als Führungskraft muss man nicht alles wissen, aber man muss sich sicher sein, dass man die Infos die man braucht auch schnell bekommt.
Auftritt Patrick! Indiana Nevreux in Hochform, so hab ich mir das Vorgestellt. Auch sein nicht gerade archäologisches Vorgehen passt. Keine Pinselchen und Schäufelchen sondern auch mal brachiale Gewalt ohne Rücksicht auf historische Befindlichkeiten... der Gegensatz zur vorsichtigen Öffnung des "Grabs" im nächsten Kapitel könnt kaum größer sein. Matsch hier, Staub da. Schön gemacht Auch wenn ich die Nummer mit der Statuette wahrscheinlich ohne Kenntnis der Vorgängerbücher nicht so ganz kapiert hätte.
Was mir an den bisherigen Büchern gut gefallen hat gibts auch hier wieder: Viele Dialoge in denen immer gerade soviel erklärt wird, dass es nicht trocken wird. Bei der Szene um Patrick in denen Peter erwähnt, dass der Ingenieur nicht grad ein Freund von trockenen Vorträgen ist, musst ich grinsen. Hat da der Autor auch an die Leser gedacht?
Die Vorgehensweise, nötiges Wissen einfach in wissenschaftliche Vorträge oder Erklärungen des Professors zu packen finde ich sehr schön. Hilfe, der Leser kann was lernen Nette "Schleichwerbung" übrigens für das Museum in Hamburg, vielleicht findet sich ja ein Mäzen durch das Buch. Wäre lustig!
Ab nach Miami! Auftritt der Medien in 2 Happen, noch ist die Dame in Ordnung, aber ich merke beim Lesen wie ich fast drauf warte, dass die Sympathie ins Gegenteil umschlägt. Der Auftritt des Fernsehteams geht dagegen gar nicht! Unhöflich, unverschämt, aufdringlich, pfui! Ich hab die Ahnung, dass wir Leser mit der Meute noch viel Spaß haben werden.
Der Kapitän ist klasse! So stell ich mir die Leute vor, die den Tag mit hochtrabenden Theoretikern verbringen müssen und selber doch Fußvolk sind. Stolz auf seine Arbeit, stolz auf die Ausrüstung und die Mannschaft und doch mit einem leichten Kopfschütteln wenn der Theoretiker mal wieder eine Idee hat. Ihm ists herzlich egal solang er bezahlt wird und sein Geld bekommt. Die ganzen Erklärungen zur Seefahrt und dem Equipment... jo mei... ich hab in letzter Zeit den "Schwarm" und "Magma" gelesen, langsam bilde ich mir ein mich ein wenig in Unterwassergeschichten auszukennen *g* zum Klugscheißen könnte es schon reichen.
Bin mal gespannt wie es weitergeht. Bisher erfüllt das Buch meine Erwartungen, die Vorgänger waren schon prima. Mal schaun ob das Buch die noch toppen kann