Beiträge von Matze

    @ Büchersally


    Zitat

    Ich bezeichne diese "Ausnüchterung" immer als die zertretene rosa Brille, die in der Ecke liegt. Lachen


    ...aber bleibt denn dann nicht dennoch Liebe bestehen?


    Wovon Ihr redet "rosarote Brille oder Ernüchterung" ist docht VER - liebt aber nicht Liebe!


    Ver - liebt sein beschreibt Precht doch als das "gribbeln" bei etwas Neuem und Unbekannten. Liebe ist für mich etwas ganz anderes - vorallem nichts Vergängliches!

    So...


    ..nu is also Ende :-(


    Ein recht versöhnliches Ende, wie ich finde.


    Das mit den Glücksökonomen fand ich nicht wirklich überaschend - hat das irgendjemand hier in der Runde ernsthaft anders gesehen - dass Streben nach Geld und materiellen Gütern wirklich glücklich machen könnte?


    Ich ziehe meine Kraft und Lebensfreude fast ausschließlich aus den zwischenmenschlichen Beziehungen :knuddel1 , sei es privat oder auf der Arbeit.


    Der Aussage von Tolstoi kann ich auch nur von Herzen zustimmen - Das Glück liegt darin das du immer willst, was du tust -, auch wenn die Verwirklichung mir dann doch manchmal Schwierigkeiten bereitet... :help


    Auch das der Sinn wohl immer nur persönlich im eigenen Leben gesucht und gefunden werden kann - bzw. erfahren!



    Also dann...


    ...ich werde weiterhin eure Beiträge mit Interesse verfolgen und vieleicht hier und da noch ein bischen mitdiskutieren. :write


    War schön mit euch und ich werd mich mal umgucken, ob ich nicht noch zu einem anderem Buch mal meine Ansichten preisgebe und mir Anregungen von den ganzen Büchereulen hier hole... :wave

    Hallo zusammen...


    ...erstmal möchte ich sagen: Freiheit ist was tolles!


    Aber was versteht man unter Freiheit? Und da sind wir meiner Meinung nach ganz schnell wieder beim einzelnen Individuum, denn jeder(e) versteht doch unter Freiheit etwas ganz persönliches.


    Und wenn es soetwas (vieleicht letztendlich zuende gedacht) wie eine universelle Freiheit geben sollte, dann geht das für mich in die selbe Richtung wie bei der Frage um die Gerechtigkeit!


    Am schönsten fand ich dabei die Aussage:

    Zitat

    Eine Gesellschaftsordnung ist also dann gerecht, wenn jeder dieser Ordnung zustimmen könnte, und zwar bevor er weiß, welchen Platz er in der Gesellschaft einnehmen wird.


    :anbet


    Den Gedanken finde ich... boah!!! Sowas von genial!


    Kein Wunder, dass sich so eine Definition, Maxime oder ein solcher Leitgedanke nicht durchsetzten konnte, denn es gebe gerade bei denen die dies verordnen und durchsetzten müssten, eine Menge die sich ganz schnell Umgucken würden angesichts Ihrer neuen Situation!


    Mit Eigentum hab ich irgendwie recht wenig am Hut (vieleicht weil ich nie wirklich welches hatte :lache ), aber selbst die Kleinigkeiten an denen ich manchmal noch ein wenig hänge...
    ...wenn mir das in einer entsprechenden Situation bewußt wird, versuche ich mir klar zu machen wie unsinnig es ist (und auch unwichtig), sich an irgendwelche Dinge oder Menschen oder Situationen zu klammern, als könnte man dies alles für immer festhalten - das ist leider immer eine Illusion!


    Letzten Endes :grab läßt man doch alles zurück...

    @ Magna


    mag sein, das Liebe ein anderer Bewußtseinszustand ist, doch wieso findest Du, dass man Glück hat, das der Kopf wieder die Oberhand übernimmt, dass man sich wieder in Gedanken gefangen halten läßt, die ein schlechteres Gefühl erzeugen (wie z.B. Neid oder Gier, Eifersucht usw.)?


    Ist es denn nicht wundedrvoll und auch erstrebenswert aus einem Gefühl heraus zu leben und die Welt zu betrachten, das aus Liebe besteht.


    Ist es denn nicht traumhaft schön wenn ich, um mich sorgenfrei, schön, wertgeschätzt und geliebt zu fühlen, keine Drogen brauche (dazu zähle ich auch Alkohol), sondern dies alles aus einem besonderen Verständnis und aus einzigartigen Erkenntnissen heraus entsteht?


    Der chemische Prozess mag dabei die körperliche Ebene wiedergeben, aber beschreibt doch nur ein Phänomen des Ganzen - und wenn es auf den körperlichen (chemischen) Prozess reduziert bleibt, dann verebt dieser Zustand (Rausch) ja auch wieder und muß ständig (von Außen zugeführt) und erneuert werden...


    :wave

    Zitat

    Matze 'Tschuldigung fürs Langsamlesen. Manchen Tag schaffe ich sogar zwei Kapitel und dann kann ich meine Gedanken nicht formulieren, weil die Themen es schon in sich haben. Also hab bitte etwas Geduld, ich will ja mit euch diskutieren.



    Bei mir dauerts auch gelegentlich, bis sich das ein oder andere Thema gesetzt hat...
    ...freu mich das Du noch dabei bist, denn die Fragen die Precht aufwirft finde ich spannend zu diskutieren und um so mehr ihren "Senf" dazugeben, desto interessanter ist es doch.


    Ich kann dieser ganzen Klon - Geschichte wohl nichts abgewinnen, weil ich glaube dass es ein Versuch ist seine Angst vor dem Tod zu verdrängen, indem man versucht den Tod zu verdrängen.


    Tod - und auch der Umgang mit Tod - gehört aber "natürlicher" Weise zum Leben dazu! Die Angst vor dem Altern und dem Sterben, hat aber in unsere Gesellschaft mittlerweile solche Ausmaße angenommen, dass die Formen sich vor der Auseinadersetzung zu drücken, recht seltsame Verhaltensweisen hervorgebracht haben.
    Ich denke da an die komplette Kosmetikbranche (Antiageing) oder Schöhnheitsschirugie oder aber auch, dass Tote (gerade in den Großstädten) schnellstens verschwinden, anstatt dass sich alle Beteiligten mit dem Tod, Abschied und Trauer bewußt auseinandersetzen.

    Hallo Zusammen (die noch Übriggebliebenen)...


    ...drei sehr unterschiedliche Kapitel wie ich finde.


    Gibt es Gott?


    Für mich eindeutig JA! Auch wenn natürlich schon eine Definition von Gott schwer formulierbar wäre.


    Allerdings ist es wohl wie bibliocat sagte:

    Zitat

    - man glaubt daran - oder nicht.


    Zu dem Thema Emotionen kann ich übrigens ein schon etwas älteres aber gutes Buch empfehlen: "Dialog mit dem Dalai Lama" von Daniel Goleman im Hanser Verlag.


    Ich glaube an Gott, obwohl ich weder einer Konfession angehöre oder getauft bin und ich das auch erst seit etwa 7 Jahren für mich entschieden habe, weil ich einige wenige Erfahrungen in meinem Leben gemacht habe, die ein Gefühl in mir erzeugt haben, das mehr war als nur die Wahrnehmung meiner selbst war.
    Es ist aber (wie ich gerade beim Versuch es zu beschreiben merke) leider nicht mitteilbar, sondern nur erlebbar.


    Aus dieser Sichtweise ist die zweite Frage: "Hat die Natur einen Sinn?", natürlich höchstens eine Rethorische (oder eine sehr Dumme!).


    Ich glaube ohnehin, dass die Frage nie lauten Kann: Macht die Realität so wie sie ist Sinn, sondern können wir den Sinn hinter der Realität erkennen und verstehen.


    Die Welt ist ohne uns entstanden und wird höchstwahrscheinlich auch ohne uns vergehen... Ihre Sinnhaftigkeit in Frage zu stellen, grenzt für mich ein wenig an Schwachsinn :pille , zumal der Mensch bei dieser Fragestellung immer so tut, als wäre er nicht Teil dieser ganzen Welt und Natur!
    Wohin diese Form von Größenwahn führt, haben wir ja schon oft genug beobachten dürfen - und dürfen es noch!


    Und vom letzten Abschnitt bin ganz schön entäuscht...
    ...was ist Liebe?


    Solch eine schöne Frage und dann eine so leidenschaftslose Abhandlung, als kenne Precht die Liebe bisher nur aus Vorleseungen und habe selbst die des öfteren geschwänzt.


    Liebe ist mehr als nur ein biologischer oder chemischer Prozess, mehr als die Geborgenheit, die einen die Mutter spüren lassen kann, mehr als nur die Aufregung, die durch Neues ensteht... Liebe ist ein Gefühlszustand der aus sich selbst heraus existiert und volkommen ist - nichts kann diese Liebe noch bereichern, daher wird jemand der wirklich Liebe empfindet auch nie etwas Erwarten.
    Da er kein Verlangen empfindet und keine Aversion, gibt es nichts was er an der Realität verändern möchte, da Sie aus seiner Sicht so wie sie ist, vollkommen ist.


    Natürlich ist dies ein absoluter Idealzustand, der wohl von sehr wenigen so empfunden wird und selbst wenn, dann nicht dauerhaft. Aber er kann angestrebt werden...
    ...und dort wo jemand diesem Idealzustand nahe kommt, wird diese erwartungsfreihe Liebe von anderen Wahrgenommen wird, wo die Handlungen die aus einer solchen erwartungsfreihen Liebe entstehen, die Menschen berührt, dort werden auch diese von dieser Liebe berührt, angesteckt und inspiriert.
    Das ist es, was ich unter dem Ausspruch verstehe "Liebe deinen Nächsten wie dich selbst".
    Es ist keine Aufforderung, sondern ein Hinweis...
    ...liebe dich selbst (Erwartungsfrei) und du wirst andere lieben können!


    Bin gespannt auf das Thema Freiheit...
    ...aber er hat seine Schwächen der liebe Precht (auch wenn er aus Sicht der Damen zum anschmachten gut aussieht) und auch wenn er viel Interessantes geschrieben hat - mir fehlt neben den Informationen mal eine bestechende und neue Erkenntnis.

    Zitat

    Würden der Mensch sich Fleisch verbieten, da Tiere leiden, müsste er auch alle Raubtiere abschaffen.



    Der Mensch (zumindest in den Überflussgesellschaften unserer Industrienationen) hat aber gegenüber den Raubtieren eine Wahl und eine Wahlfreiheit.


    Es leiden im Übrigen nicht nur Tiere unter dem übermäßigen Fleischkonsum der Industrienationen, sondern auch Menschen.
    Diese Hungern nämlich in den sogenanten "dritte Welt Ländern", weil sie durch einen übermäßigen Getreideanbau (vorwiegend Soja) ihre Exportbilanz retten wollen und damit unsere Zucht- und Mastbetriebe mit Futtermitteln versorgen.


    Zynischer Weise haben die aber dort dann selbst nicht genug zu essen...


    Aber auch das ist nur ein Teil des ganzen Ausmaßes...
    ...jedenfalls gibt es weit mehr Gründe auf Fleisch zu verzichten als Mitgefühl für Tiere zu empfinden (auch wenn das nicht der schlechteste ist).

    Zitat

    Was ist eine TEIL-Wahrheit?


    Eine Teilwahrheit, ist eine Wahrheit von einem gewissen Standpunkt aus, die zum Teil wahr ist (z.B. der Elephant besteht aus Elfenbein).
    Er besteht zwar - auch - aus Elfenbein, deshalb ist die Aussage zum Teil wahr, aber eben nicht nur und deshalb kann jemand diese Aussage anfechten, indem er (richtiger Weise behauptet) ein Elephant besteht aus Haut in Rüsselform.


    Umso umfangreicher die Sichtweisen sind, die in eine solche Beschreibung mit einfließen - z.B. Sichtbarer Teil, mikroskopischer Teil, atomarer Teil, riechbarer Teil, hörbarer Teil etc. - desto schwieriger wird es eine "allumfassende Wahrheit" zu formulieren.


    Ich glaube auch, dass dies (konsequent zu Ende gedacht) daher nicht möglich ist und wir bei der Beschreibung des Wesen Elephants nur eine der Wahrheit nahe Beschreibung abgeben können (mit möglichst vielen Teilwahrheiten) - aber keine Wahrhaftige!

    Hallo ihr lieben...


    ...das waren dann die letzten Kapitel vor dem nächsten großen Abschnitt: "Was kann ich hoffen" und ich hab mich entschieden erstmal nicht weiter zu lesen, um zu sehen ob auch noch ein paar Andere weiter Lust haben über dieses Buch zu sprechen...( dyke : schon aus der eigenen Runde ausgestiegen?)
    ...Hier auf diesen Seiten sind Selbstgespräche irgendwie nicht angebracht! :sonnenbrille


    Zu dem letzten kann ich eigentlich nur sagen: Menschen machen mir manchmal ganz schön Angst! :pille


    Muss man denn alles ausprobieren, nur weil es möglich ist?


    Warum ist im Menschen so ein übergroßes Bedürfniss vorhanden alles zu kontrollieren?


    Kann man das Gott sein nicht Gott überlassen und sich auf das Menschsein konzentrieren (haben die meisten doch genug mit zu tun)?


    Egal ob beim Thema Klonen, therapheutisches Klonen oder auch PID, ich finde man muss wirklich darauf achtgeben (und da sind wir Deutschen im besonderen Maße gefordert, weil die Erinnerung noch so frisch ist), dass Leben nicht in Wertekategorien eingeteilt wird.


    - Etwa von: Dumm, krank und häßlich bis klug, gesund und schön -


    Und ich meine das nicht nur aus Sicht der (vermeindlich) Schwachen, die unter solchen Bewertungen leiden müssten, sondern auch aus der Sicht derer die sich selbst dadurch um einige unglaublich schöne Erfahrungen bringen würden.


    Im Umgang mit Andersartigen liegt die Möglichkeit der Bereicherung, wer immer den gleichen Umgang wählt, nimmt sich die Chanze seine Erfahrungswelt und sein Bewußtsein zu erweitern...
    ...ist zumindest meine Erfahrung!


    Also noch viel Spass beim lesen (dies bitte nicht vergessen) und bis bald... :roeslein

    Hallo Zusammen...


    ...ich weiß, dass ich momentan ein wenig vorne weg renne, aber ich habe irgendwie Lust weiter zu lesen und möchte meine Gedanken doch gerne Abschnittsweise aufschreiben, ohne zuviel miteinander zu vermischen.


    Also fühlt euch bitte nicht gehetzt. :bruell


    Ich finde die Gedanken von Precht in diesen Kapiteln sehr interessant und wunder mich ein bischen, dass sie mir noch nicht so gekommen sind und dass das Thema so auch kaum (für mich noch nie) in der Öffentlichkeit diskutiert wurde.


    Ich glaube der Zentrale Punkt ist das Mitgefühl! :knuddel


    Mit einem Menschen aus meiner nächsten Umgebung, mit ähnlichem geistigen und gleichem kulturellem Hintergrund, der die gleiche Sprache (gleich gut) spricht und bestenfalls noch das gleiche Geschlecht hat, kann ich leicht eine Verbindung aufbauen - ich kann sehr leicht mit ihm mitfühlen.


    Wenn dieser Mensch jetzt aus einer anderen Kultur stammt wird es (trotz das er vieleicht noch meine Sprache spricht) schon schwerer und umso fremdartiger mir diese Kultur erscheint, weil ich vieleicht noch nie damit in Kontakt gekommen bin, desto schwerer fällt es mir mich noch komplett in ihn reinversetzten zu können. :pille


    Wenn dieser Mensch jetzt nicht mal mehr meine Sprache spricht oder ich ihn sogar nur aus einem Fernseh - oder Radiobericht her kenne...
    ...wie schwer ist es wohl dann noch echtes Mitgefühl empfinden zu können.


    Und jetzt kommt der Schritt von Precht - wie schwer ist dies bei einem Tier, das uns vieleicht noch recht ähnlich ist und wie schwer bei einem das mit unseren Verhaltensweisen fast keine Übereinstimmungen mehr hat?


    Wie schwer bei einem Insekt oder gar einer Pflanze?


    Ich glaube - wie schon bei der Abtreibungsgeschichte - das man niemanden rechtlich Mitgefühl verordnen kann! Jeder Mensch hat die Möglichkeit Mitgefühl auszuüben und jeder Mensch wird dies auf eine ganz individuelle Weise auch tun - und in dieser Hinsicht sich selbst weiterentwickeln.
    Für diese Entwicklung gute Voraussetztungen zu schaffen und Menschen generell dabei behilflich zu sein, halte ich für einen erstrebenswerten Weg.


    Wenn dies geschieht, wird sich das Verhältnis von Mensch zu Mensch, Mensch zu Tier und Mensch zu Pflanze automatisch verändern - hin zu einem größerem Mitgefühl und Verständnis.


    In diesem Sinne hoffe ich das ihr mit mir mitfühlen könnt und versteht, dass ich mich bei diesem miesen Wetter in eine warme, gemütliche Ecke zum weiterlesen zurückziehen werde... :lesend


    Bis bald (würde mich freuen mehr von eueren Meinungen zu lesen - meine kenne ich ja schon)... :winkt

    Hallo Ihr lieben...


    ...die zeit des Vorspiels ist vorbei, denn jetzt kommen die ganz harten Themen.


    Erstmal möchte ich Precht meinen Respekt zollen, da er sich nicht mit oberflächlichen philosophischen Betrachtung durchs Buch schaukelt und nur mit einem Schöngeist glänzen möchte. :anbet


    Mit diesen Kapiteln fragt er den Leser ab, ob das Vorhergegangene tief genug über- und durchdacht worden ist und er sich bei den strittigen philosophischen Fragen über die Definition von Leben nun zurechtfinden kann.


    Bei den gewählten, ganz konkreten und aktuellen, Themen wie Abtreibung und Sterbehilfe steigert er sich nicht langsam (zu meiner Überaschung) zu diesen Fragen hin, sondern hat mich direkt mit meinem inneren Engelchen und Teufelchen konfrontiert. :wippe


    Ich finde es sehr gut, wie er es geschafft hat, ohne dabei den moralischen Finger zu heben :nono , diese streitbaren Themen darzustellen und ich mich dabei nicht gezwungen gefühlt habe, die eine oder andere Position einnehmen zu müssen.


    Ich möchte nicht zu sehr polarisieren, daher versuche ich meine Gedanken zum Thema Abtreibung aus meiner Sicht als Mann zu beschreiben und fange ganz im Gegensatz zu Precht lieber erstmal etwas harmloser an:


    Wenn ich mir überlege, was ich für ein Gefühl hätte wenn meine Freundin Schwanger wäre - von einem Anderen - dann fällt mir vieleicht Eifersucht ein oder allgemeine Wut oder Entäuschung...
    ...und jetzt nur mal angenommen meine Haltung zu Kind Ja/Nein wäre auch für meine Freundin maßgeblich (was bestimmt selten so ist) und ich hätte sozusagen auch die Verantwortung für dieses (potentielle) Leben, dann habe ich doch genau genommen die wahl zwischen zwei Polaritäten:


    Entweder ich überwinde meine persönlichen Ängste - wie Habgier (Eifersucht), Minderwertigkeitsgefühle (Wut) und Selbstzweifel (Entäuschung) und entscheide mich, dass ganz unabhängig von meiner persönlichen Betroffenheit, ein neues Leben liebenswert ist...
    ...oder eben all diese Gefühle nehmen mich so stark ein, dass ich auch ein Leben zerstören kann.


    Zwischen diesen Polen gibt es so viele Abstufungen und Schattierungen wie es Menschen gibt... und das ist für mich das eigentlich entscheidende!
    Ein allgemeines Gebot zu erstellen, scheint mir nicht sinnvoll. Vielmehr muß jeder einzelne Fall ganz individuell betrachtet werden und das einzige was getan werden kann, ist den betroffenden Menschen zu helfen eine aus ihrer sicht liebevolle Lösung zu finden.


    Und wenn es Menschen gibt, die sich aus ihrer persönlichen Situation und Geschichte heraus fürs abtreiben entscheiden, dann sollte dies nicht stigmatiesiert werden, auch wenn ich dies selbst nicht befürworten würde.


    Also das waren - kurz gesagt :grin - die Gedanken, die mir dazu kamen...
    ...ohne Anspruch auf Vollständigkeit und Absolutheit und mit der Hoffnung niemanden persönlich gekränkt oder angegriffen zu haben... das kommt im Netz ab und an ja auch mal falsch rüber.
    Wie ich wirklich fühlen und handeln würde, wüßte ich ja ohnehin erst in der konkreten Situation und läßt sich in solchen Gedankenspielchen nur vermuten.

    Hallo zusammen...


    ...ich kann mich noch nicht ganz mit dem Gedanken anfreunden, dass es tatsächlich nur eine oder nur eine wesentliche Region im Gehirn geben soll, die dann für alles "Ich - empfinden" zuständig sein soll.


    Manchmal kommen mir diese ganzen Überlegungen vor, wie bei einer kleinen Geschichte die ich mal gehört habe:
    Fünf Menschen, von Geburt an blind, sollen einen Elefanten beschreiben, indem sie ihn betasten. Der eine bekommt ein Bein zu fassen, der nächste den Rüssel, einer einen Stoßzahn usw. und jeder gibt danach natürlich eine andere Definition von einem Elefanten ab.


    Jeder erkennt einen Teil der Warheit und doch kann diese Wahrheit immer wieder widerlegt oder muss ergänzt werden, da sie unvollständig ist.
    Erst alles zusammengenommen ergibt die ganze Wahrheit.


    Zum Thema angeborene Moral, teile ich dyke´s Auffassung. Und diese Geschichte mit dem Spiegelneuronen könnte vieleicht auch erklären, wieso diese angeborene Moral so unterschiedlich ausgelebt wird. Denn wenn Gehirnregionen schon durch bloßes zuschauen angeregt werden und man ja (glaube ich zumindest) davon ausgeht, dass Synapsen im Gehirn durch Wiederholung ausgebildet und gefestigt werden, dann muss ein Kind eben auch moralisches Handeln sehen und nachamen können, um es später selbst zur Verfügung zu haben.


    Kleine persönliche Randbemerkung:
    Da wird einem doch auch schnell klar, dass man die Erziehung nicht dem Fernsehn oder der Spielekonsole überlassen darf.


    :wave

    Hallo zusammen...


    ...diesmal fand ich es wieder sehr spannend und anregend.
    Einmal diese Gegenüberstellung von grundsätlich gut, aber leider verdorben -
    und grundsätlich schlecht, aber zum besseren erzogen.


    Aber wie dyke denke ich: weder noch (oder sowohl als auch) ist hier wohl richtig.


    Und das Entscheidende ist ja auch, wovon hängt dann die Entscheidung ab, ob nun Gut oder Böse gedacht und gehandelt wird.


    Ich glaube auch das der Gedanke von Schopenhauer sehr wichtig ist - super erklärt in dem Matheunterichtsbeispiel (bei mir wars Latein).


    Das schwierige sind vieleicht wirklich die Begrifflichkeiten, um es in einem Modell intellektuell fassen zu können, aber die Erfahrung etwas zu tun, was man sich erstmal auf der bewußten Ebene nicht erklären kann, das kenne ich. :grin


    Interessant wurde es bei mir immer, wenn ich das dann nicht mehr einfach akzeptiert habe, nach dem Motto: "ich bin nun mal so, wie ich bin" :hau


    ...sondern mein Verhalten hinterfragt habe (natürlich macht man das wohl meistens erst dann, wenn es einem zum Nachteil gereicht).


    Ich glaube dann in den meisten Fällen (will nicht so absolut sein und "alle" sagen, auch wenn mir das in letzter Instanz nur logisch vorkäme) bin ich darauf gekommen, dass der grundlegende Gedanke, nach dem ich dann erstmal zum erstaunen meines Bewußtseins gehandelt habe, Ausdruck eines tieferen und im Nachhinein verständlichen (nicht gerechtfertigten!) Gefühl war.


    Die mehr oder weniger angemessene Umgangsweise mit der Situation, hängt dann aber vor allem mit dem Bewußtheitsgrad zusammen.

    Kleiner Nachtrag...


    ...um auch noch mal was positives zu schreiben:


    Ich finde auch, dass seine Art zu schreiben angenehm zu lesen ist und dass es auch sehr schön und interessant ist, wie er die Geschichten der Philosophen und Wissenschaftler und Ihren formulierten Theorien miteinander verknüpft.


    Ich ebenfalls kein Freund von trockener Fachliteratur...


    :wave

    Hallo zusammen...


    ...also zu dem Kapitel über Erinnerungen, hätte man aus meiner Sicht auch noch deutlich mehr schreiben können.
    Zum Beispiel, dass Erinnerung nicht allein eine Sache der Gehirnzellen ist, sondern "aller!" Zellen eines Lebewesens.


    Die ganze alternative Heilkunde und auch die chinesische Medizin beruht auf diesem Ansatz (ich weiß gerade nicht ob das auch schon "normal" wissenschaftlich bewiesen ist).


    So gibt es eben eine Gewebeerinnerung, in der sich sowohl körperliche Traumata (z.B. ein Schlag), aber auch psychische Traumata in bestimmten Körperregionen/ - schichten manifestieren und als Erinnerung gespeichert bleiben (aber auch - im Sinne von Heilung - wieder gelöst werden können).


    Auch beim Thema Sprache, fand ich die bloße Reduzierung auf Worte zu kurz gegriffen, denn es Sprache ist für mich viel weiter begriffen, als eine Ausdrucksform und - möglichkeit, um sein innerstes mitzuteilen.


    Ich weiß nicht, ob es mir am Anfang nicht aufgefallen ist, ob ich jetzt mittlerweile zu kritisch bin oder ich ganz einfach falsch liege, aber ich finde, dass seine Argumentationsketten nicht mehr alzu umfassend und lückenlos sind, wo er sich doch gerade am Anfang darauf berufen hatte, dies wäre eines der wenigen sinnvollen Dinge, die er in seinem Studium lernen konnte.

    Guten Abend zusammen...


    ...also von dem "Spock - Kapitel" bin ich ein bischen entäuscht.
    Diese Herleitung (es sollte wohl vor allem eine künstlerisch wertvolle Einleitung für Freud werden) war aus meiner Sicht doch etwas sehr konstruiert.


    Prinzipiell ist das aus meiner Sicht natürlich eine ganz spannende Frage - nicht nur ob wir unbewusste oder nicht selbstbestimmte Anteile in uns haben, sondern auch in welchen Größenverhältnissen sich das abspielt.


    Aber auch, ob selbst das Unbewußte nicht in gewisser Weise ja doch wieder steuerbar ist und wir damit garn nicht so wenig selbstbestimmt sind, wie wir vieleicht meinen...
    ...denn wenn ich bewusst Einfluß nehme und dadurch unbewußte Verhaltensweise manipuliere - durch Therapien unterschiedlicher Form beispielsweise - dann handel ich ja danach zwar noch zu gleichen Teilen aus dem Unbewußten heraus, allerdings in einer Art und Weise die ich bewußt gewählt habe.

    ...


    @ Dyke


    Grundsätlich ist es für die Meditation völlig unerheblich, ob das "Ich" nun eingebildet ist oder nicht.
    Denn das Ziel der Meditation ist nicht primär die Überwindung des "Ichs", sondern das Erfassen (Erfahren) der Realität und die Befreiung von Illusion.


    Da das "Ich" aber als Illusion angesehen wird, ist die "Überwindung des Ichs" oder besser gesagt die Befreiung von dieser Illusion, ein Nebeneffekt bei der Erfahrung von Realität.


    - So habe ich es zumindest für mich verstanden -

    Also vorne weg möchte ich sagen, dass ich mir noch nicht aller meiner "Teil - Ichs" bewußt bin und möchte dadurch schon die ein oder andere widersprüchliche Aussage die noch folgen mag entschuldigen...


    ...aber den Gedanken Precht´s kann ich gut folgen, gerade weil ich da ja auch wieder meinen Fetisch "Zeit" mit einbringen kann ;-)


    Denn von der einen Sekunde zur nächsten ist es nicht gleich ersichtlich, aber auf Jahre oder besser Jahrzehnte gesehen ist es ja doch für jeden ersichtlich, dass sich das "Ich" ständig verändert - und zwar nicht nur auf der rein körperlichen Ebene, sondern wie Precht beschreibt auf allen Ebenen die eben das Leben ausmachen!


    Ich kenn leider den Namen des Wissenschaftlers nicht...(vieleicht weiß einer von euch wen ich meine)
    ...jedenfalls gibt es einen Nobelpreisträger der eine Methode gefunden hat das Entstehen von Atomen zu messen (ich glaub das Ding hieß "Blasenkammer") und hat damit bewiesen, dass wir in einer Sekunde Milliardenfach entstehen und wieder zerfallen und nur die wahnwitzige Geschwindigkeit dieses Vorgangs uns im Prinzip glauben läßt, das wir permanent vorhanden sind.


    Ich finde das Buch bisher sehr gut - leicht zu lesen, nicht zu langatmig und der "rote Faden" ist aus meiner Sicht so gut gewählt, dass man Neugierig bleibt wo er einen noch hinführt...

    Ok, das stimmt...


    ...ich bin auch nicht bibelfest genug, um da noch argumentieren zu können.


    Ich habe mal angefangen Teile der Bibel zu lesen und mein Empfinden dabei war, dass sehr vieles wohl eher metaphorisch zu verstehen ist und vieles von dem was vermittelt werden soll, durch Analogien dargestellt wurde.


    So denke ich also auch über diese Rippen - geschichte, die wörtlich gesehen natürlich nur schwer mit einer wissenschaftlichen Sichtweise vereinbar ist...


    ...aber wenn ich mich nicht irre, steht doch dort auch geschrieben, dass der Mensch aus Lehm (oder Dreck/Staub) geformt wurde und das könnte ja metaphorisch auch schon wieder der "Sternenstaub" beim Urknall gewesen sein...


    Mal so nebenbei...


    ...macht jetzt schon richtig spass hier bei euch,
    war echt ein tolles Geburtstagsgeschenk - nochmals vielen Dank Dyke