Beiträge von india1966

    Ketisa : was hat das denn mit dem Spoilern auf sich? Kann man das auch lesen? Mir zeigt sich da nur ein gelber Block :gruebel


    Und dann hab ich noch eine Verständinsfrage: HüD ist doch schon als Leserunde abgschlossen und die Rezi gibt es ja auch schon lange. Soll man dann immer noch so allgemein über das Buch reden, damit diejenigen, die es noch nicht gelesen haben, nicht vorher zu viel erfahren???


    Ich fände es gerade interessant, die Parallelen zum Beispiel zwischen den Büchern von Rebecca Ryman und HüD oder der "englischen Erbin" zu diskutieren - aber geht das denn ohne Beschreibungen / Vergleiche der Charaktere, ja manchmal sogar von Vergleichen von Textpassagen?


    Nicole : vielen Dank, dass Dir (ich duze hier mal so ungefragt, da das alle machen...) meine Rezi so gefallen hat. Fühle mich ganz geehrt (rot werd!). Wenn es nicht zuviel ist - eine Frage hätt ich noch: Du schreibst in der Gestehungsgeschichte zum Buch, dass Du den Gedanken dazu gehabt habest und dann Rymans "Shalimar" rauskam und es Dir dann klar war, dass Du deinen Roman erst mal nicht schreiben musstest. Warum? Weil die Grundidee gleich war? Es sind doch im Endeffekt zwei völlig eigenständige Romane und das ich den einen kenne, macht mir den anderen nicht uninteressant. Im Gegenteil, wenn ich nicht von "Wer Liebe verspricht" so begeistert gewesen wäre, hätte ich wahrscheinlich nie ein Interesse für die anderen Indienromane entwickelt und gar nicht gewußt, welche Perlen mir da entgehen. Und in jedem Buch erfährt man zusätzlich zur Geschichte der Protagonisten interessante Hintergründe, die wie ein großes Puzzle das Bild des kolonialen Indiens vervollständigen, in diesem Fall über Tee, den Sepoy-Aufstand, das Massaker von Kanpur (das ja auch eine entscheidende Rolle in Jais Leben spielt), die wirtschaftliche Entwicklung Indiens durch die Eisenbahn und natürlich die hinduistische Religion. Für mich eines der Highlights des Buches.


    LG India1966

    Hallo, ich hab das Buch vor einigen Monaten beim Stöbern nach weiterer Indien - Literatur in unserer Buchhandlung entdeckt und war gleich vom Cover und der BEschreibung angesprochen. Das mich das Buch aber so faszinieren und fesseln würde - das hab ich ehrlich gesagt nicht erwartet. Wie ich bereits in einen anderen Thread schrieb, bin ich der absolute "Wer Liebe verspricht" - Fan und lese seit März diesen Jahres jedes Buch, das ich über das koloniale Indien in die Hände bekommen kann.
    Und HüD konnte mich fast von der ersten Seite an genauso packen wie mein Lieblingsbuch. Es ist das zweite Buch, bei dem ich beim Lesen absolut die Zeit vergessen habe und das ich in einem Rutsch verschlungen habe (oder hat das Buch mich verschlungen??). NAch dem ersten Durchgang brauchte ich erst mal einige Zeit, um wieder in unsere kalte, neblige Winterwelt aufzutauchen. Und auch dieses Buch habe ich sofort wieder angefangen und noch einmal durchgelesen - dieses Mal mit mehr Ruhe und auch auf die kleinen Details achtend - da habe ich es fast noch lieber gewonnen.
    Ian erinnert mich sehr an Jai, er hat die gleiche geheimnisvolle Art - und das er ein eurasicher BAstard ist, das ahnte ich schon ziemlich früh (das erste Mal kam mir die Idee bei seinem vertraulichen Gespräch mit MohanTajid). Seine Launen und Eskapaden haben mich nicht gestört - Helenas Abneigung konnte ich gar nicht verstehen. Was will sie denn noch alles? Ian kümmert sich doch - bis auf die Ausnahme mit der Ohrfeige - ziemlich verantwortungsbewußt und oftmals auch recht liebevoll um sie, er bemüht sich mehr als sie merkt, ihr das Eingewöhnen und das Zusammenleben zu erleichtern. Okay, er erzählt ihr nichts über sich - aber sie fragt auch fast nie danach und lässt ihrerseits ihm gegenüber auch kein Interesse erkennen - bis es fast zu spät ist.
    In diesem Aspekt erinnerte es mich auch an Shalimar, aber ansonsten fand ich die Parallelen nicht so groß, größer die zu Jai und Olivia.
    Ian ist für mich ein etwas zivilisierterer, etwas gezähmterer Jai, aber genauso wie er eigentlich ein Krieger mit Auffassungen und Ehrbegriffen, die nicht mehr so ganz in die Zeit und Umgebung passten, in der sie lebten. Und weshalb sie damit Unverständnis und Ablehnung weckten und eher allein blieben.
    Die Erläuterungen MohanTajids zur hinduistischen Religion und Götterwelt fand ich sehr interessant. Ich hatte davor schon über Bücher und Internet versucht, etwas mehr Hintergrundinformationen zu erhalten - aber da wird man entweder oberflächlich abgespeist oder von der Fülle der Götter und Bedeutungen erschlagen. Dieses Wirrwarr hat HüD für mich anschaulich aufgelöst.
    Alles in allem - ein tolles Buch und ich werde es sicherlich in Kürze wieder lesen. Und begeisterte Teetrinkerin bin ich sowieso, da hab ich mir gerade wieder einen neuen Großbedarf an Darjeeling- Tee bestellt.
    LG India

    Hey, nach der netten Definition trau ich mich ja kaum - aber kannst Du mich auch als Zaungast eintragen? Ich habe auch alle 6 Bände schon mehrfach gelesen, kenne die Inhalte gut, aber ich weiß nicht, ob ich die Zeit aufbringen kann, Anfang des Jahres alle in einem Stück nochmal durchzulesen. Bin ab Anfang Dezember auch noch bei einer anderen LR dabei und habe als Neuling noch keine Ahnung, wie zeitintensiv das ist.


    Aber freu mich jedenfalls auch schon auf die 7. Ausgabe - das müßte ja dann lt. Gabaldons Idee der Abschluß der Reihe sein. Wie's wohl ausgeht? Ob Claire wieder in die Neuzeit zurückreist? :gruebel


    LG India

    Danke, freu mich schon total darauf. Ist schon lustig, ich wollte das Buch eigentlich sowieso gerade wieder lesen - die Sehnsucht war wieder zu groß geworden, nachdem ich 3 andere Indien-Romane zwischengeschoben habe. Wie ich schon in der Rezi schrieb, bin ich von diesem Buch völlig gefesselt und kann / muß es immer wieder lesen. Mich interessiert jetzt besonders, wie es Leser erleben, die es das erste Mal lesen - ohne die ganzen Vorkenntnisse und ohne zu wissen, wie alles ausgeht und warum die Personen so handeln. Ich denke, das wird total spannend - und freu mich jetzt schon riesig darauf.


    Bis dahin schieb ich mal schnell noch eine Runde Shalimar ein, das habe ich erst einmal gelesen...


    LG India

    Werden Leserunden noch zu so "alten" Büchern gemacht??
    Da bin ich sehr gerne dabei - wie geht das? Muß man sich da anmelden?


    Oi, und dann muß ich ja aufpassen, dass ich nicht zu viel schreibe über die Story vor lauter Begeisterung.


    Also, wenn ich Fehler mache - sagt es mir bitte - bin ja neu hier und lernfähig (hoffentlich).
    LG India

    Hallo, bin neu hier und ganz glücklich, dass ich dieses Forum gefunden habe. Endlich einige Leute, mit denen ich mich über mein absolutes Ober-Lieblingsbuch austauschen kann.
    Dieses Buch ist fantastisch !!!!!!!!!!!!!!!


    Ich habe es vor vielen Jahren das erste mal gelesen, als Ausleihe von unserer Stadtbücherei. Hat mir damals wohl ganz gut gefallen, denn ich hab mir kurz darauf den zweiten Teil gekauft, als er als TB erschien (die schöne blaue Ausgabe). Teil 1 habe ich allerdings bis zum Frühjahr 2008 nicht besessen. Aber er hat immerhin soviel Eindruck hinterlassen, dass Teil 2 diverse Ausmistaktionen unbeschadet überstanden hat, obwohl ich ihn nicht nochmal gelesen habe. Und irgendwie hat sich auch der Inhalt nachdrücklich bei mir festgesetzt, wenn ich auch keine Einzelheiten mehr wußte. Als dann an Ostern das ZDF den Film dazu ankündigte, kam mir gleich große Skepsis, ob Erol Sander denn den Jai verkörpern könnte - warum schreibt eigentlich keiner hier was über den Film ?? GEhört das nicht hier rein, oder wollte sich nur keiner dazu äußern, da er ja außer den Namen der Akteure und den groben Spielort koloniales Indien nicht viel mit dem Buch gemeinsam hat.
    Na ja, dem Film hab ich trotzdem entgegengefiebert und mich während des Filmes über den weichgespülten Jai geärgert und immer wieder gefragt, ob ich das Buch jetzt soooo falsch in Erinnerung hatte.
    Also bin ich gleich am Dienstag nach Ostern bei uns in eine gute Buchhandlung und hab mir das Buch bestellt. Um die Wartezeit zu überbrücken, hab ich Teil 2 wieder gelesen - fand es aber nicht so prickelnd.
    Am darauffolgenden Dienstag war ich wieder in der Stadt und hab ich das Buch abholen können (es ist leider die TB-Ausgabe mit dem fürchterlichen Cover), konnte es kaum erwarten, nach Hause zu kommen und loszulesen und am Freitag irgendwann nach Mitternacht war ich dann fertig. Die Woche war der horror. Tagsüber völlig unausgeschlafen bei der Arbeit, konnte mich gar nicht konzentrieren und hab nur auf den Abend gefiebert, wenn's Kind im Bett war und ich endlich weiterlesen konnte. Dann die halbe NAcht durchgelesen, den Rest der Nacht von Jai und Indien geträumt und morgens todmüde vom WEcker rausgerissen.
    Die letzten 300 Seiten hab ich ohne Pause durchgelesen, so sehr hat mich das Fieber gepackt. Und als ich endlich am Ende des Buches angelangt war, mußte ich wie aus einer anderen Welt langsam erst mal wieder zu mir kommen. So etwas war mir noch nie passiert. Dass ein Buch so eine Macht besitzt - fast unheimlich.
    Und seither hat mich dieses Buch einfach nicht losgelassen. Ich hab dann am Samstag in aller Ruhe den Schluß nochmals gelesen (von dem Moment an, als Olivia Jais Brief öffnet), 2 Tage absolute Lesepause gemacht und dann das Buch nochmal von vorne angefangen!!


    Und seither (also seit März diesen Jahres) habe ich es noch weitere 5 Mal gelesen. Ich habe beim Lesen alles zu Jais leben gesammelt, denn irgendwo fragt Olivia sich das, was auch alle Leserinnen wissen wollen - wie alt mochte er sein - 25, 35 oder 45? und dabei festgestellt, dass wenn man alle Hinweise in dem Buch von vorne bis hinten zusammenträgt, Jais Leben von der Geburt bis zum endgültigen Zusammenfinden mit Olivia vor einem ausgebreitet wird. Dazu hab ich dann natürlich auch Band 2 nochmals lesen müssen, um den Rest auch noch hinzufügen zu können.


    Und Jai begleitet seitdem irgendwie mein Leben - ich kann ihn mir genau vorstellen (und Erol Sander trifft das Bild nicht!!), vorstellen, wie seine Stimme klingen mochte (tief und volltönend wie ein Wagner-Tenor oder Bariton). Auch seine widersprüchlichen Stimmungen konnte ich sehr gut nachvollziehen - meine Sympathien gelten eindeutig ihm.
    Leider weiß ich nciht mehr, was meine Empfindungen waren, als ich das Buch das erste Mal las und erst nach und nach die Hintergründe für seine oftmals irrational erscheinenden Entscheidungen erfuhr, aber Olivias Entscheidung für ihre Familie und gegen Jai zu akzeptieren, machte es mir schon schwer, sie zu mögen.


    Das Buch hat in mir noch eine weitere Liebe geweckt - das Interesse am kolonialen Indien. Daher auch mein Benutzername. Seither lese ich alle Bücher, die ich zu diesem Thema in die Hand bekommen kann, angefangen vom Klassiker "Kim" bis zu den neuen Romanen der zeitgenössischen Schriftsteller (innen). Und da sieht man doch oftmals Parallelen, bei Leila El Omaris "englischer Erbin" tauchte sogar ein Satz auf, den Jai genau so zu Olivia gesagt hatte - da mußte ich doch schmunzeln.
    Am besten hat mir noch "Der Himmel über Darjeeling" gefallen. Dieses Buch konnte mich nach wenigen Seiten fast genauso packen, vielleicht weil ich so viele Parallelen sah. Ian ist für mich eine zivilisiertere, etwas gezähmtere Wiedergeburt Jais und in seiner Art ähnlich widersprüchlich und faszinierend.


    Ich freue mich auf weiteren Austausch über mein Lieblingsbuch und werde jetzt mal noch in anderen Themen stöbern
    Eure India