Beiträge von Petralit

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    Original von Büchersally
    Das widerum freut mich. Das eine Buch wird sicherlich Die Eifelgräfin sein, deren Lesegenuss sich ja schon von der Anzahl der Seiten qualifiziert. Aber von welchem zweiten sprichst du?


    Stimmt, im Oktober kommt "Die Eifelgräfin", auf die ich selbst schon total gespannt warte. In diesem Buch steckt viel Herzblut, und ich bin so gespannt, wie es bei den LeserInnen ankommen wird!


    Auch im Oktober kommt außerdem mein neuer Weihnachtsromen bei Rütten & Loening heraus: "Suche Weihnachtsmann - Biete Hund". Nichts historisches, aber trotzdem noch etwas Lesestoff, bis dann im März 2010 "Der gläserne Schrein" kommt.


    Liebe Grüße
    Petra Schier

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    Original von Nightflower
    Hat sie wirklich ihrem 40 Jahre älteren Mann mit 14 die Meinung gesagt und den 6 Jahre alten Aldo erzogen?? Oder hab ich da was falsch verstanden?


    Ja, das hat sie wohl. Aber Gotthold Schrenger wusste damals, worauf er sich einließ, nämlich auf ihr sehr aufbrausendes, ungarisches Temperament. Und so selten waren solche Ehen gar nicht mal. Da sehr viele Frauen früh (im Kindbett) starben, nahmen sich die Männer natürlich neue Frauen, um weitere Kinder zu bekommen und/oder die, die bereits auf der Welt waren, zu versorgen.


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    Unglaublich, dass Enno Marysa geschlagen hat!
    Und Reinold, der typische "Un"Mann! *arrrg* Sagt ihr, dass sie nicht so und so wäre, aber ins Bett geht er mit ihr, auch dann, wenn sie gar nicht will :(


    Auch nichts wirklich Ungewöhnliches. Der Mann hatte das Recht auf den Vollzug der Ehe. (Umgekehrt die Frau übrigens auch.) Und zu oft ins Dirnenhaus geht ja auch irgendwann ins Geld, gelle. :grin


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    (die Liedtexte sind woher? Also wie kommt man an sowas? Ist die Sprache mittelalterlich? Ah und kannst du Ungarisch, Petra?


    Die Liedtexte habe ich hauptsächlich aus dem dreibändigen Werk "Deutsche Dichtung des Mittelalters", aber auch aus anderen Publikationen. Im Internet findet man aber auch einige mittelalterliche Liedtexte. Einfach mal googeln ...
    Außerdem besitze ich eine große Sammlung von Mittelaltermusik auf CDs, wobei ich darauf achte, nur solche Musik auszuwählen, die von den Gruppen möglichst original aufgenommen wurde, also nach den alten Noten und Texten und mit antprechenden alten Instrumenten.
    Diese Musik läuft auch oft, während ich schreibe, und auf meinen Lesungen bringe ich sie auch mit, wenn der Veranstalter es wünscht.


    Die Sprache der Lieder ist Mittelhochdeutsch, also tatsächlich die mittelalterliche Sprache. Wobei sich die Sprache auch während des Mittelalters ständig gewandelt hat. Man kann also nicht sagen, so und so haben die Leute in diesem und jenem Jahr gesprochen. Vor allem, da ja auch immer regionale Dialekte hinzukamen. Eine überall geltende "Hochsprache" gab es damals noch nicht.


    Ungarisch kann ich nicht. Ich habe einige Wörterbücher konsultiert und dies in Band zwei noch ein wenig verstärkt ...


    Liebe Grüße
    Petra Schier

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    Original von chiclana
    war das damals wirklich so verwerflich, wenn eine Frau alleine mit einem Mönch war? Haben die ihren ach-so-heiligen Kirchenmännern doch nicht wirklich getraut? Ich hätte irgendwie gedacht, dass Mönche über jeden Verdacht erhaben waren und somit auch ein Treffen mit einer Frau ok gewesen wäre.


    Normalerweise hat man Mönchen getraut, obwohl es durchaus bekannt war, dass nicht alle Mönche ein heiliges Leben führten. Nicht zuletzt wurde dies auch durch Gaukler und Schausteller bekräftigt, die gerne Schwänke und Lieder darboten, in denen es um den lüsternen Mönch geht, der in Abwesenheit des Ehemanns diesem Hörner aufsetzt.


    Aber in diesem Fall wehrt sich Marysa gegen ein Alleinsein mit Christophorus aus zweierlei Gründen: Erstens ist die ganze Situation schon ziemlich verfahren und sie will nicht das Risiko eingehen, noch mehr ins Gerede zu kommen. (Schon gar nicht bei dem Ehemann und dessen lieblichem Schwiegervater ...).


    Und zweitens beachte man: Es ist ausgerechnet Christophorus, der zu ihr ins Haus will. Und sie kann ihn ja nicht leiden ... :zwinker


    Liebe Grüße
    Petra Schier

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    Original von chiclana
    Ach, was mich mal wieder ärgert ist der Klappentext! Was soll der Hinweis, dass Marysa angeklagt wird und auf den Scheiterhaufen kommen soll, wenn das (wenn überhaupt) erst so spät passiert???
    Solche Ankündigungen finde ich völlig daneben...


    Darauf haben mich schon mehrere LeserInnen angesprochen, und ich habe das dem Verlag auch gleich weitergeleitet, damit er sich beim nächsten Mal was besseres einfallen lässt.


    Liebe Grüße
    Petra Schier

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    Original von chiclana
    Zum Thema Kleid: was ist denn ein Mi-parti??


    Mi-parti ist eine interessante Mode des Mittelalters. Dabei wurden Kleider quer oder noch öfter längs in zwei verschiedene Farben geteilt. Manchmal sogar diagonal.
    Oft waren es Hosen/Beinlinge mit zwei verschiedenfarbigen Beinen, aber auch die Oberteile wurden so farblich unterteilt. Eine Sonderform des Mi-parti ist das Schachbrettmuster.


    Liebe Grüße
    Petra Schier

    Darüber würde ich mich natürlich sehr freuen. Im Herbst kommen ja auch noch zwei neue, sodass bestimmt erst mal genug Lesestoff vorhanden sein wird. :-)


    Liebe Grüße
    Petra Schier, die jetzt wieder fleißig schreibt, damit Teil 2 (Der gläserne Schrein) dann auch bald fertig wird.

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    Original von Bouquineur
    Woher hat der Konkavelite eigentlich seinen Namen, Petra? Ich hatte den Begriff zwar vorher schon mal gehört, wusste aber nicht, dass es sich dabei um einen Mandelpudding handelt. Ist das eine Aachener Spezialität?


    Nein, eine Aachener Spezialität war das nicht. Der Name kommt wahrscheinlich von der Form. Wenn man diesen Pudding mit genügend Reismehl eindickt, soll er wohl so fest werden, dass man ihn stürzen kann. Und dann hat er eine konkave Form ... Ist mir aber noch nie gelungen, obwohl ich ihn (auch für Lesungen) schon ziemlich oft gekocht habe. Aber lecker ist er allemal, dass kann ich versichern. :mahlzeit


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    Original von Bouquineur
    Wie beschreib ich das? :gruebel
    Man hat dann das Gefühl, man wäre "zuhause", im Kreise seiner Lieben. Mittendrin eben und nicht als Zuschauer vor einer Bühne.


    Genau das ist es, du beschreibst es exakt. Besser hätte ich es auch nicht ausdrücken können. Bei jeder Geschichte, die ich schreibe, versuche ich genau dieses Feeling herüberzubringen.


    Liebe Grüße
    Petra Schier

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    Original von Lipperin


    gerade weil Marysa und Christophorus (wobei ich mir mal denke, dass er Marysas Widerpart ist) etwas sperrig daherkommen, ist ihnen meine vollkommene Aufmerksamkeit gewisse.


    Ich liebe solche sperrigen Charaktere. Das hat man wohl schon in meiner Adelina-Reihe bemerkt. :grin Sie bieten einfach ein enormes Potenzial, sich weiterzuentwickeln. Ich hoffe, man merkt dies besonders bei Marysa, die anfangs sehr zurückhaltend ist und sich nur sehr langsam und unter Anstrengungen aus ihren Fesseln befreien kann. Wobei diese Fesseln zu einem großen Teil in ihr selbst liegen. So etwas wie leichte Melancholie, könnte man heute vielleicht sagen. Oder zumindest der Anfang davon.)


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    Original von Lipperin


    Und was die Herren van Eupen und Enno angeht, so wäre ich ja ganz gerne mal ins Buch gesprungen und hätte dabei meinen Teppichklopfer nicht vergessen! :fetch Ja, ich weiß, die Zeiten waren so. Aber wieso hatte denn ein Schwiegervater das Recht, seine Schwiegertochter zu maßregeln? Zumal es den Herrn Gemahl ja durchaus auch noch gab. Sagte ich im ersten Abschnitt, Reinold sei ein Aufreger? Ich korrigiere: Vater und Sohn gehören an den Pranger, jawoll! :fetch


    Diese Meinung hätte damals wohl kaum jemand geteilt. Männer hatten damals die absolute Gewalt über ihre Frauen. Ob sie sie auch nutzten, steht ja auf einem anderen Blatt. Frauen, auch und vor allem verheiratete, galten ja als unmündig. Sie unterstanden der Munt (Vormundschaft) erst ihres Vaters und dann später ihres Ehemannes und als Witwe wieder ihres Vaters oder des nächsten noch lebenden männlichen Verwandten.
    Es gab zwar dennoch sehr viele sehr selbständige Frauen, die sich durchaus mutig zu Wort meldeten. Aber wehe, sie kamen damit an den Falschen (siehe Hexenprozesse in späteren Jahrhunderten).


    Liebe Grüße
    Petra Schier

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    Original von schnatterinchen
    Das mit Jolande und der Hochzeit ist ja nett :grin


    Finde ich auch. :-)


    Ich wollte hier einen Gegenpol schaffen zu der damals üblichen Art und Weise, zwei Menschen miteinander zu verheiraten. Dies geschah ja zumeist aus familiären, geschäftlichen oder politischen Gründen und äußerst selten, weil sich die beiden Beteiligten liebten.


    Liebe Grüße
    Petra Schier

    Und genau dieser Abschnitt, in dem der erste Tag der Heiltumsweisung beschrieben wird, hat sich wohl damals ziemlich genau so abgespielt. Ich habe bei meinen Recherchen eine Quelle aus dem 14. Jahrhundert gefunden, in der einer der Domherren des Marienstifts haargenau beschreibt, wie es damals abgelaufen ist, welche Gebete wann und wo gesprochen wurden, wer wann welche Reliquie präsentiert hat (da gab es nämlich eine ganz bestimmte Reihenfolge der beteiligten Personen) usw.
    Das konnte ich fast 1:1 übernehmen.


    Und ich finde, aus Christophorus' Sicht hat diese Szene noch zusätzlich etwas Besonderes ...


    Liebe Grüße
    Petra Schier

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    Original von chiclana


    Ein Glossar fände ich ganz hilfreich - und ich habe ausnahmsweise mal nach hinten geblättert und keins gefunden... Solche Begriffe wie z.B. "Acht" sind mir nicht geläufig...


    Und ein Personenregister hätte auch was - vorallem weil die ganzen Dienstboten immer so genau vorgestellt werden, dann müssen die Einzelnen ja noch eine größere Rolle spielen... :-)


    Ich habe mit meiner Lektorin erst überlegt, ein Glossar anzulegen, dann sind wir jedoch bei dem historischen Anhang verblieben, da sie meinte, die meisten Fremdwörter würden sich im Text selbst erklären. Ich habe aber jetzt schon verschiedentlich gehört, dass das nicht unbedingt so ist, also überlege ich, ob ich in Teil zwei (, den ich gerade schreibe) eines anhängen werde.


    Dass bei mir auch Nebenfiguren detailreich beschrieben werden, "muss nix heißen" ... :grin Oder doch: Dass ich es liebe, meinen Geschichten so viel Leben einzuhauchen, wie nur möglich. Ich versuche alles so zu beschreiben, wie es sich vor meinem inneren Auge abspielt, und hoffe dabei, dass sich dieser "Film" dann auch im Kopf meiner LeserInnen abspult. Nun, und dazu gehört es doch auch, dass man weiß, wie alles und jeder ausgesehen hat ...


    Liebe Grüße
    Petra Schier

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    Original von Rosina74


    Für die Nicht-Aachen-Kenner, am Büchel ist in Aachen die größte Buchhandlung, die Mayersche. :grin


    Dort habe ich übrigens auch schon eine Lesung gehabt ...


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    Original von Rosina74
    Frage an Petra:
    Zu dieser Kirmes :gruebel Könnte damit auch der heutige "Öcher Bend" gemeint sein?


    Die Kirmes in Aachen fand zweimal jährlich statt, im Januar eine kleine, im Juli die große, die alle sieben Jahre mit der Heiltumsweisung zusammenfiel bzw. aus ihr hervorging, da in diese Zeit das Kirchweihfest fiel/fällt. Und Kirmes heißt ja nichts anderes als Kirchweihe.


    Liebe Grüße
    Petra Schier

    Mensch, ihr seid aber schnell! Jetzt war ich gerade mal einen Vormittag im Gartencenter, und schon hagelt es hier Einträge! :-)


    Vielleicht sage ich es am besten gleich zu Anfang noch einmal:
    Das Buch ist der erste Teil einer Trilogie. Den zweiten Teil schreibe ich gerade, bin bereits zur Hälfte fertig. Er wird im März 2010 unter dem Titel "Der gläserne Schrein" erscheinen. Teil drei ist erst noch in Planung und hat noch keinen Titel.


    Ich freue mich schon auf den Austausch mit euch und auf eure Meinungen!


    Liebe Grüße
    Petra Schier

    Nach Möglichkeit arbeite ich immer nur an einem Projekt. Allerdings geht es mir auch so, dass zwischendurch andere Manuskripte lektoriert oder Druckfahnen korrigiert werden müssen. Da muss man eben lernen, aus der gerade aktuellen Welt aufzutauchen und später wieder hineinzufinden.
    Im Hinterkopf formen sich aber bei mir ständig neue Ideen, Plots, Figuren etc. Dafür habe ich Kladden bzw. Notizbücher. Und sobald ich mir meinem Jahrespensum von drei bis vier Büchern fertig bin, setze ich mich daran, auch all diesen Ideen neue Geschichten und Exposés zu stricken.


    Liebe Grüße
    Petra

    Anlässlich der Neugestaltung meiner Homepage läuft im Juni ein großes Gewinnspiel auf meiner Homepage www.petra-schier.de, bei dem es signierte Bücher zu gewinnen gibt.


    Und nicht nur das:
    Der Hauptgewinner erhält ab Juli 2009 zwei Jahre lang alle Buchneuerscheinungen von mir sofort bei Erscheinen und selbstverständlich signiert zugeschickt.


    Die Antworten auf die fünf Fragen, die ich mir ausgedacht habe, befinden sich allesamt (les- oder hörbar) auf meiner Homepage. Ggf. ist also ein wenig detektivischer Spürsinn gefragt.


    Der Einsendeschluss ist der 30. Juni 2009 (12 Uhr).


    Liebe Grüße
    Petra