Ich bin nicht der Typ, der einfach drauflos schreibt. Und das geht schon deshalb nicht, weil ich ja vorab ein Exposé für den Verlag liefern muss, aufgrund dessen ich erst mal einen Vertrag über das Buch bekomme.
Im Exposé wird die Handlung (inklusive Auflösung) auf ca. drei Seiten zusammengefasst. Die wichtigsten Handlungsstränge stehen dann also fest. So ein Exposé ist aber nicht in Fels gemeißelt, denn jeder Lektor weiß, dass sich manche Dinge während des Schreibens noch anders entwickeln können. Der rote Faden sollte aber schon bleiben, denn Aufgrund des Exposés werden Titel, Cover und Katalogvorschautext entworfen. (Nicht der Klappentext, der kommt erst viel später!)
Bevor ich zu schreiben beginne, lege ich mir zunächst ausführliche Personenregister an, zumeist auch mit den wichtigen äußeren und inneren Merkmalen der Figuren. Für die wichtigsten Personen (in diesem Buch Marysa, Christophorus, Reinold, Jolánda und Bardolf) entwerfe ich darüber hinaus noch ausführliche Steckbriefe mit allen äußeren Merkmalen, Vorlieben, Abneigungen und ihrer Biografie. Dann mache ich mir aufgrund des Exposés viele weitere Kurzexposés zu einzelnen Kapiteln oder Szenen, dies jedoch meist erst nach und nach und nur in Stichworten.
Der erste Satz geht mir glücklicherweise immer recht flott von der Hand, und ab dann schreibe ich an fünf Tagen die Woche jeweils 10 Seiten täglich (sehr selten mehr, nie weniger). Das ist ein straffes Pensum, aber es ermöglicht mir, pro Jahr drei bis vier Manuskripte fertigzustellen. Zwischen den einzelnen Büchern mache ich aber immer ausgedehnt Urlaub, recherchiere und kümmere mich um andere Dinge des (Autoren-)Alltags.
Mein Schreibtag beginnt zumeist um 7:30 Uhr und endet nicht selten erst um 17 Uhr oder noch später. Zwar mit mehreren kurzen Pausen, denn der Mensch muss ja auch noch essen und mein Hund will regelmäßig raus, aber dennoch ist die Schreibphase immer sehr anstrengend.
Liebe Grüße
Petra Schier