bartimaeus
Vielen Dank für deine Fragen - auch zu NEWBOOK. NEWBOOK schreibt gleich mehr dazu und dem was wir machen. Ich versuche derweil deine Fragen zu beantworten.
Handhabung und Dateien:
Das Cybook und der iLead sind kompatibel zu PDF und mobipocket und auch anderen Formaten. Dateien können über USB auf die Geräte gespielt werden oder über SD Karte ähnlich wie bei einer Digitalkamera eingesteckt werden. Der iLead mag auch einen USB-Stick. Beim Sony Reader und beim Kindle wird ja ein eigenes Format verwendet - ein Zuschickservice ist bei den aktuell in Deutschland erhältlichen Geräten noch nicht erhältlich, u.a. deshalb weil sie anders als der Kindle nicht an einen bestimmten Betreiber gekoppelt sind und somit "offen" sind.
Verleih von Ebooks:
Bei Ebooks, die man als freies PDF (z.B. Projekt Gutenberg) hat, kann man so verfahren wie man möchte. Wie das genaue Vorgehen bei urheberrechtlich geschütztem Material ist, ist derzeit noch unterschiedlich oder v.a. bei Belletristik auch noch unklar. Derzeit verzichten viele Verlage auf Schutztechnologien.
Der Kindle hat ein eigenes Format, d.h. der Tausch und Verleih der Dateien wird allein schon dadurch erschwert, dass es keine offenen Formate sind, wie z.B. PDF.
Gesetzlich hat die Bundesregierung mit der Novelle des Urheberrechts die Rechteinhaber gestärkt. Inwiefern aber bei Verstößen tatsächlich juristisch erfolgreich vorgegangen werden kann ist unklar, m.u. auch, weil ein Musterfall bis dato fehlt. Persönlich glaube ich, dass ähnlich wie in der Musikindustrie ein möglichst offener Umgang der Königsweg ist, auch wenn der eine oder andere ein kopiertes Buch lesen sollte.
Converter:
Converter gibt es und funktionieren unterschiedlich gut. Beispielsweise kann jedes PDF und jede Word Datei in das Mobipocket Format umgerechnet werden, dass weniger Speicherplatz verbraucht. Allerdings bietet sich eine Umrechung nicht immer an, da dadurch auch bestimmte Formatierungen verloren gehen können (Wie alle Converter erkennen verschiedene Programme verschiedene Formatierungen und Autoformen nicht/anders/fehlerhaft in unterschiedlichem Ausmaß).
Kindle:
Vorweg: Der Kindle ist in Deutschland noch nicht erhältlich, deshalb ist alles was folgt nicht auf persönlicher Erfahrung basiert. Der Hauptunterschied zum Kindle, wie er in den USA funktioniert ist mit Sicherheit, dass er an ein Vertriebsmodell gekoppelt ist, quasi tatsächlich der iPod für Bücher ist, mit amazon als iTunes. Außerdem kann man mit dem Kindel ePaper abonnieren, was ich sehr praktisch finde. Diese Funktion bietet übrigens auch der iLiad von iRex.
Rein äußerlich ist der Kindle weiß und klobig und die anderen Ebook Geräte eher schlank und schwarz. Aber das ist Geschmackssache. Zudem kann der Kindle ins Internet - was beispielsweise das Cybook nicht beherrscht.
Wie der Kindle in Deutschland funktionieren wird ist noch unklar, zum einen wegen des Vertriebsmodells (Buchpreisbindung verhindert Bücher-Flatrate wie in den USA) und zum anderen wegen der anderen mobilen Internet Standards in Europa und den USA:
Notizen:
Als einziges mir bekanntes Gerät ermöglicht der iLiad das annotieren von Anmerkungen im eBook. Gerade Lektoren finden das, wie du auch anmerkst, wunderbar.
Vertrieb:
Grundsätzlich würde ich sagen, dass sowohl kleine als auch große Verlage mit einer medienneutralen Datenhaltung am besten fahren. So können Ebooks schnell hergestellt werden (aber auch normale Bücher) bzw. man ist auch für zukünftige Entwicklungen (z.B. EBooks am iPhone) gerüstet.
Eine Monopolisierung im Vertrieb sehe ich mittelfristig nicht, da das Internet an sich schon sehr vielfältig ist. Diese Entwicklung hängt meiner Meinung nach sehr am Format und am Willen der Verlage, sich als Marke selbst zu schärfen (z.B. durch ihr Programm) oder ob sie lieber auf reichweitenstarke Vertriebspartner setzen, wie die Musikindustrie mit iTunes, Napster oder Musicload.
Ich hoffe, ich konnte deine Frage einigermaßen beantworten. Wenn nicht, einfach nochmal kurz posten.
Viele Grüße