Nach all den Lobeshymnen auf "Tribute von Panem" musste ich mir das Buch selbstverständlich besorgen und bereue meine Wahl kein bisschen. Das hat sich wirklich runtergelesen wie nix und war darüberhinaus auch wirklich aufwühlend.
Die Story an sich ist natürlich harter Tobak und Hut ab, dass sich die Autorin an die Thematik gewagt hat, denn der Schuss hätte schnell nach hinten losgehen können. Ich habe mich nur eines gefragt: soll das Buch nachdenklich machen?
Soll es so etwas wie Medien- und Fernsehkritik sein? Denn dann würde das Buch mehr sein wollen, als es in Wirklichkeit ist - man mag ja von "Big Brother", Dschungelcamp und Co. halten, was man will, aber Gott sei Dank haben unsere gegenwärtigen Fernsehformate sehr wenig mit dem Kinder-Wettkampf in "Tribute von Panem" gemein (mal abgesehen von dem Rahmenprogramm, das die Fernsehwelt wiederum sehr treffend wiederspiegelt, wie zum Beispiel: wie vermarkte ich mich, um gut anzukommen? Welche Rolle soll ich spielen, um beim Publikum anzukommen? etc.)
Was bleibt ist ein kurzweiliges Jugendbuch, mit tollen Charakteren und einer einfachen, aber angenehmen Sprache. Für mich nicht unbedingt ein Jahres-Highlight (denn es wurde noch vor Silvester beendet), aber eine der spannendsten Lektüren in letzter Zeit.
9/10 Punkten