ZitatOriginal von KieraBrennan
Interessante Charakterisierung
Nicht böse sein, aber Roisin habe ich wirklich so als "Ronja Räubertochter" im Kopf! Keine Ahnung, weshalb!
ZitatOriginal von KieraBrennan
Interessante Charakterisierung
Nicht böse sein, aber Roisin habe ich wirklich so als "Ronja Räubertochter" im Kopf! Keine Ahnung, weshalb!
Die Verwickelungen werden verwickelter...
Ja, Ascall und Roisin, wer hätte das gedacht. Aber es wundert mich auch nicht, es passt ganz gut, weil Roisin im Gegensatz zu Caitlin erst handelt und dann denkt. (Caitin hätte einen fiebernden, kranken Kerl im Delirium wahrscheinlich nicht geohrfeigt. :chen) Obwohl ich finde, vom Hintergrund und vom Verhalten her, hätte Cailin auch sehr gut zu ihm gepasst. Wenn Ailillán mal nicht gewesen wäre...vielleicht hätte es ja tatsächlich noch geklappt?
Ascall und Roisin sollen glücklich werden, aber hmmm, mir ist es etwas zu vorhersehbar - der große Schweiger und die unbändige Trotzige.
Aiofe will Hermelin. Egal, wie. Na, dann sollte sich ihr besser niemand in den Weg stellen. Aber ohne Hilfe von durchaus intelligenteren Leuten als sie selbst (Pól! Eleonore!!!) wird sie schneller vom Thron fallen, als sie die Stufen überhaupt erklimmen würde. Am Ende sägt sie jemand ab, darauf möchte ich meinen Kopf verwetten.
ZitatOriginal von KieraBrennan
Ascall hat bis jetzt weder geheuchelt noch intrigiert, oder?
Nee, aber er ist so...ähm, spröde?
Weißt Du, an wen er mich ganz stark erinnert?
An die beiden Schiffsbauer von Charlotte Lyne: Aimery und Anthony.
Vom Typ her irgendwie seeehr ähnlich.
Von Caitlin bin ich auch sehr überrascht, ich kann nicht sagen, dass mir diese Entwicklung gefällt, obwohl ich sie nachvollziehen kann und eigentlich auch etwas bewundere: sie ist wirklich ausgesprochen zäh...
Aber diese Intrigen und Heucheleien passen irgendwie nicht so ganz ins Bild, das ich von ihr hatte.
Gibt's denn keine ehrlichen, anständigen Krieger mehr?
ZitatOriginal von LyFa
Riacan ist tot und seine Schwester hat es gespürt, dabei hatte er, bevor der Vogel ihn erreichte fast seinen Frieden gefunden.
Faolan sieht seine Chance, übrigens war es schon sehr geschickt von ihm, wie er sich zum Herrscher aufschwang. Er hofft Eilis zu erorbern und ich glaube inzwischen, dass er es schaffen kann, wenn er weiterhin so skrupellos agiert. Der kleine Cian hat eine neue Mutter, wobei ich schon glaube, dass Eilis liebevoll zu ihm ist, zumindest solange sie keine eigenen Kinder hat. Ceara ist auf ganzer Linie die Verliererin. Ob man von ihr später noch hören wird oder ist ihre Rolle mit dem Eintritt ins Kloster abgeschlossen?
Ich glaube Ascall ist der Mann den Roislin rettete und da er nicht grausam ist, wird er , wenn er wieder klar denken kann, sich seiner Retterin gegenüber nicht unfair verhalten.
Caitlin tut alles um zu überleben und will sogar diesen Cormac heiraten, ob es dazu wohl kommt?
Lyfa, Du hast das alles so schön gesagt, Du hast mir quasi meine Meinung aus dem Mund genommen.
Hm, dass Riacan stirbt, stimmt mich shcon ein wenig traurig, muss ich sagen, auch, wenn ich ihn wirklich nicht besonders leiden konnte. Da stimme ich Herrn Palomar zu, interessant war er trotzdem!
Dass Ascall stirbt, habe ich für relativ unmöglich gehalten, da er laut Klappentext ja wichtig ist! Und was wäre es für ein Buch geworden, ohne ihn. *lach* Nun, nun, ob sich da was zusammenspinnt, zwischen Roisin und dem brütenden Schweiger?
Faolan überrascht mich jetzt doch, aber gut, stille Wasser sind tief. Aber er hat einige Pluspunkte bei mir eingebüßt!
Was den kleinen Cian angeht, ahne ich auch Schlimmes. Sobal Eilis ein eigenes Kind oder einen Stimmungsumschwung bekommt, dann war es das mit der liebevollen Ersatzmutter.
ZitatOriginal von Herr Palomar
Das Aoife so auf ihr Hermelin fixiert war und den Verlust kaum verwindet, zeigt deutlich, wie einsam sie eigentlich ist. Eleonore ist für ihre Persönlichkeitsentwicklung in dieser Phase vermutlich das schlimmste, was ihr passieren konnte.
Das unterschreibe ich hier voll und ganz! Das wird ein böses Ende nehmen - Eleanore hat doch de Clare quasi schon als Aiofes Ehemann ausgesucht und die wird mit Sicherheit auch in diese Fall tappen, weil sie die Königin so bewundert.
Aber ob Diarmait und seine Tochter wirklich von den Henry und Eleanore das bekommen, was sie haben wollen?
So, die Tatsache, dass der scheinbar nettere Bruder Ailillán (ich muss den Namen jetzt kopieren, er geht mit weder über die Zunge, noch über die Tastatur!) als das wahre Biest hinter den Gerüchten um Ascall herausstellt, war allerdings eine Überraschung. Ein bißchen feige allerdings schon von ihm, dass er sich einfach mit dem geerbten väterlichen Wahnsinn aus der Affäre ziehen will. Ich frage mich, was passieren würde, wenn er diese Ergebenheit seinem Bruder gegenüber nicht hätte - wäre das Ungeheuer quasi von der Leine? Und wie weit wird er für Ascall gehen? Notfalls auch über dessen Leiche, wenn ihm gar nichts weiter übrig bleibt?
Pól erinnert mich immer mehr an Varys, die Spinne aus Game of Thrones.
Er muss nur aufpassen, dass ihm das Eis nicht mal schneller unter den Füßen wegbricht, als er denkt.
Jetzt bin ich auf Roisins Sicht gespannt und wie es auf Caitlins Seite weitergeht. Wird sie am Ende jetzt doch noch schwach und stellt sich vielleicht sogar gegen ihren Bruder?
ZitatOriginal von Zwergin
Ich glaube nicht, dass Riacans Frau irgendetwas an ihm liegt, sie hat nur einfach keine andere Wahl, entweder seine Aufmerksamkeit und vllt ein Kind oder gar nix, ich kann mir nicht vorstellen, dass die Iren mit fremdgehenden Frauen allzu zimperlich umgegangen sind.
Was, sie geht fremd? Hab ich was überlesen?...
ZitatOriginal von BelleMorte
Also Aiofe finde ich mittlerweile leicht gruselig. Königin werden damit sie totes Fell tragen kann. Und zieht dabei ähnliche Schlüsse wie Ascall. Na vielleicht lernt sie was bei Eleanore.
Was mich an Ascalls Bruder irritiert, ist die Tatsache, dass er so gelackt ist. Er passt nicht ins Bild mit seinem ganzen Aufzug.
Und Pol spielt weiter Schach.
Ich finde Aiofe gar nicht so blöd. Vielleicht lernt sie ja, über Leichen zu gehen, um wie Eleanore zu werden?
Und außerdem tut mir der Gedankengang wieder leid: totes Hermelinfell, damit sie ihr Liebstes immer bei sich behalten kann, ohne Gefahr zu laufen, es zu verlieren.
Und, einen Pelz tragen zu wollen und deswegen Königin zu werden, ist bestimmt nicht die dümmste Motivation ever. Das geht noch dümmer...
Pól lässt nun Roisin lieber zurück, damit seine Triebe nichtdoch die Überhand gewinnen. Naja. Und ob es so klug war, Henry den Treue-Eid zuschwören? Das kann auch ganz gewaltig nach hinten losgehen...
Also, Ascall und Caitlin haben wohl denselben Sturkopf.
Das Mädel bewundere ich langsam, muss ich sagen. Sie gibt nicht auf und lässt sich aber auch nicht einschüchtern.
Ich frage mich nur, was ascalls Brüderlein (ich kann mir den Namen immer noch nicht merken, tut mir leid!!) für eine Leiche im Keller hat. Ob Caitlin ihn dann immer noch so nett und anziehend findet? Sorry, aber als er sie im Vorbeigehen berührt hat, habe ich Gänsehaut bekommen - ich mag íhn nicht, da ist was faul...
Riacan finde ich immer noch unmöglich. Klar ist es clever, einen Überfall anzuzetteln, um seine Männer zusammenzuschweißen und sie dazu zu bringen, das zu tun, was er will. Aber es ist auch gleichzeitig feige - er hat einfach keine Führungsqualitäten. Er ist noch nicht mal clever genug, dass man sagen könnte, mit einem scharfen Verstand könnte er wenigstens punkten. Beinahe hätte er seine Bettgefährtin und das Kind verloren. Und ob die noch soviel auf ihn hält, nachdem sie erkannt hat, was er getan hat, ist fraglich...
Warum seine Frau (Eilin? Oder?) immer noch so darauf bedacht ist, seine Anerkennung oder überhaupt seine Aufmerksamkeit zu bekommen, ist auch fraglich. Liegt ihr tatsächlich was an ihm - und wenn ja, warum zum Teufel? Was sieht eine Frau in dem Kerl?!
So, dann gehe ich morgen mal mit Aiofe zu Eleanor...- warum lest ihr alle so schnell? *seufz*
Ich schaffe es erst morgen, den Abschnitt zu beenden.
Aiofe finde ich aufs erste etwas sympathischer, als Sansa Stark damals.
Das Hermelin mga ich auch.
Wen ich hingegen irgendwie noch nicht mag, ist Roisin. Ist zwar kein Wunder, dass man sich merkwürfig verhält, bei einem Vater, der sie permanent einsperrt, aber hmmm...- am ehesten kann ich mich Caitlin anfreunden, obwohl ich mir nicht so sicher bin, ob es für sie nun wirklich besser ist, Ascalls Frau als seine Sklavin zu sein.
Riacan ist ein Feigling, denke ich. Er zetert und wütet, aber im Endeffekt ist es nicht mal heiße Luft, was er produziert. Klar, bei den bis jetzt auftauchenden Vätern und Eltern generell ist es kaum ein Wunder, dass alle Figuren einen bleibenden Schaden zu haben scheinen.
Überhaupt, was hier manche Männer den Frauen hinterher lechzen (Riacan nach seiner Schwester, Pól nach seiner Tochter) hat etwas reichlich kriecherisches, ungesundes, was mich nicht sonderlich begeistert, sondern eher abstößt.
Bis jetzt habe ich noch zu kaum einer von den auftauchenden Figuren eine Verbindung, die für mich das weiterlesen erforderlich macht, das ist schon komisch. Ich finde sie alle reichlich merkwürdig und - tja "unnett" - und eigentlich interessiert mich ihr weiteres Schicksal so überhaupt nicht. Das sollte doch bei einem Buch dieses Ausmaßes nicht der Fall sein und stimmt mich etwas verwunderlich. *schnüff*
Mal schauen, ob das nächste Kapitel was ändern kann...
Also, leicht wird dieser Spaziergang durch Irland wirklich nicht!
Ich kann das eigentlich gar nicht leiden, wenn liebe Autoren einen netten, süßen Charakter einführen, um ihn dann 10 Seiten später mal schnell wieder umzubringen....
Nein, im Ernst, um den Pferdeflüsterer war es schade.
Caitlin mag ich ganz gerne, das Mädel hat Biß, hoffe ich. Ascall ist auf den ersten Blick ein wenig durchschaubarer Kerl. Hat er sie nun entführt, weil er sie damals nicht bekommen hat und immer noch haben will oder einfahc, um sich für die Schmach zu rächen und ist weiter gar nicht mehr an ihr interessiert?
Der Tiger ist mir ausgesprochen unsympathisch, da lobe ich mir doch den findigen Pól, der mich ausgesprochen sehr an eine bestimmte Buchreihe erinnert, wie noch ein zwei andere Figuren bis jetzt. Na, sowas.
Hui, ich hatte bei der Buchbeschreibung (noch) nicht ganz so viel Gräuel und Schrecken erwartet, aber es ging ja schon mal sehr eindrucksvoll los...Mir hat es bei dem Prolog auch in der Seele weh getan, dass Ascall das Kätzchen getötet hat - aber nicht nur, weil ich Tiere gerne mag. Sondern auch, weil mich der Gedanke so bedrückt, dass ein Kind sein liebstes Tierchen liebr tot sehen will, als der Gewalt des Vaters ausgeliefert. Er will das Kätzchen beschützen - und tötet es, weil er wohl genau weiß, dass er es nicht kann..?
Bei den Eltern auch kein Wunder, muss ich sagen. Ascalls Mutter war mir gerade noch sympathisch, bevor sie sich mit dem heimgekehrten Vater über das Kind lustig gemacht hat. Scharade hin oder her, um diese Beiden ist´s nicht schade!
(Einen alten Knecht einfach so zu ermorden, weil er den Hof verteidigen will...und eine alte Frau noch dazu. Waren das Helden! Oder eben gerade nicht.)
Was aus Ascalls Bruder geworden ist, interessiert mich auch sehr, im Prolog ist er ja noch eine Randfigur...
Riacan ist mir sonderlich sympathisch nicht. Er hat eine höllische Angst vor Ascall, das verstehe ich schon. Aber hängt er bloß an seiner guten Schwester, weil sie so schön ist, oder hat sie auch noch andere Werte? Das Verhältnis zu seiner Frau finde ich etwas merkwürdig, einerseits scheint er sie zu schätzen, aber andererseits sagt er, der gute Barde hätte sie ruhig haben können. Spricht nicht gerade für die große Liebe...
Mit den Namen tue ich mich noch schwer, außer Ascall und Riacan kann ich mir noch niemand merken. Gut, Caitlin mag noch gehen und die beiden Könige.
Tiger und Diamant sind übrigens wunderbare Eselsbrücken!!
ich war zunächst ein bißchen skeptisch, muss ich sagen - Petra Durst-Benning dieses Mal ganz ohne historische Bezüge? Etwa auf Chick-Lit-Pfaden?
Umso überraschter war ich nach wenigen Seiten - mittendrin im Geschehen und ruckzuck war das Buch vorbei! Furchtbar! Dabei habe ich mich so richtig wohlgefühlt in der Provinzfassung von "Chocolat" auf dem Lande! Und dann war das Buch gerade deswegen weg wie nichts...Auf jeden Fall muss eine Fortsetzung kommen oder ein ähnlich delikates Wohlfühlbuch von Petra - die "Kräuter" stehen jetzt jedenfalls in meinem Notfall-Regalfach gegen schlechte Tage und akute Stimmungstiefs.
Inhalt:
Frankreich 1884: in der Salpêtrière, der berühmten Pariser Klinik, herrscht Dr. Charcot – seines Zeichens der bedeutendste Neurologe seiner Zeit und Experte der Hysterie. Unter seinen Fittichen leben unzählige Frauen in der Klinik, die er seinen aufmerksamen Studenten und Ärzten couragiert in seinen Vorlesungen nahe bringt. Das tut er eindringlich und auf eine unnachahmliche Weise – die Zuhörer hängen an seinen Lippen und Ohren und zweifeln kaum an seinen Ausführungen.
So auch nicht der Schweizer Student Jori, der hier seinen Doktor machen will, um seine Jugendliebe Pauline heilen zu können, die erkrankt ist. Bis jetzt hat er noch kein passendes Thema für seine Doktorarbeit gefunden und geht dafür ganz im Schatten des großen Charcot auf. Bis diesem eines Tages bei einer Vorlesung ein unglaublicher Vorfall passiert – eine junge Patientin weigert sich, von ihm hypnotisiert zu werden, sie reagiert ganz einfach gar nicht. Charcot ist sprachlos, schafft es aber, den Vorfall gekonnt zu überspielen, indem er die Zuhörerschaft auffordert, eine mögliche Diagnose zu stellen. Ehe Jori sich versieht, meldet er sich und erklärt dem verblüfften Arzt und dem Publikum, er würde in seiner Doktorarbeit daran arbeiten, den kranken Frauen ihre Hysterie aus den befallenen Gehirnbereichen herauszuoperieren und dies an Runa versuchen wollen….Zu seiner Überraschung stimmt Charcot zu und Jori darf mit Runa arbeiten.
Doch Runas Dunstkreis passieren eigenartige Dinge – die Pflegerinnen haben Angst vor ihr, Jori sieht merkwürdige Zeichen in der Klinik und verzweifelt fast an der geplanten Operation.
Währenddessen tauchen in Paris merkwürdige Schriftzeichen auf, auch an zwei Schauplätzen von Verstorbenen. Hat alles mit dem Kind zu tun oder treibt jemand anderes sein Unwesen?
Meine Meinung:
Vera Bucks Debut hat mich sehr ratlos und zwiegespalten zurück gelassen. Es ist einer der wenigen Romane, bei denen ich wirklich überlegt habe, ob es besser gewesen wäre, ihn gar nicht erst gelesen zu haben.
Geschrieben ist das Buch ausgesprochen gut! Atmosphärisch dicht, spannend und sehr informativ. Einige bekannten Gesichter und Namen aus der Medizin tauchen hier auf und es ist ausgesprochen interessant, die wissenschaftlichen Entwicklungen dieser Zeit zu verfolgen.
Gleichzeitig jedoch ist der Roman auch ausgesprochen düster und unheimlich – das liegt aber für mich nicht unbedingt nur an Runa und ihrer Geschichte, sondern auch schlicht und ergreifend daran, wie die Autorin den Alltag an der Klinik schildert und den Umgang mit den kranken Frauen. Für damalige Verhältnisse waren die Erkenntnisse Charcots und Co. bahnbrechend und gewiss revolutionär. Trotzdem wurden die Frauen derart entmündigt und herablassend von den Medizinern behandelt, dass es schwer zu fassen ist. Von den Behandlungsmethoden mal ganz abzusehen.
Dieser Punkt ging mir so an die Nieren, dass für mich die positiven Aspekte dagegen leider ziemlich untergegangen sind. Es war stellenweise einfach kaum erträglich, weiterzulesen, auch wenn es natürlich vollkommen klar ist, dass es zu dieser Zeit gar nicht anders möglich war, vom heutigen Gesichtspunkt aus gesehen.
Vielleicht bin ich auch nur zu zart besaitet, was das angeht oder schlicht und ergreifend der falsche Leser für dieses Buch! Ich weiß es nicht. Ich war wirklich sehr neugierig und habe mir viel davon versprochen, was „Runa“ schlussendlich auch gehalten hat. Trotz des sehr guten Stils und der sehr guten Idee bleibt für mich ein unangenehmer Nachgeschmack, der das Wort Lesespaß in Zusammenhang mit diesem Buch leider überlagert.
7 von 10 Eulenpunkten
Ich muss sagen, das war das erste Leserunden-Buch, bei dem ich froh war, dass es nun zuende ist! Das Thema hat mich so angefressen, das hätte ich nicht gedacht.
Vom Schreibstil her fand ich es super, keine Frage - auch die Aufteilung der einzelnen Personen und die Verflechtung der Ereignisse waren top, aber in Summe war es schwer zu ertragen...Gute Bücher sollen zwar unter die Haut gehen, aber in dem Fall wünsche ich mir wirklich fast zum ersten Mal, ich hätte es gar nicht gelesen.
Mir sind Jori und seine Konsorten am Ende viel zu glimpflich weggekommen. Einzig Jori wird es vielleicht zu denken gegeben haben, dass auch das, was seinen Traum von Pauline ausmachte, nun gänzlich zerstört war. Ich glaube kaum, dass sie außer einer Beziehung die auf einseitiger Freundschaft und einseitiger Liebe beruhte und schlußendlich nur noch ein Schatten davon war, irgendwas füreinander empfunden haben.
Um Lecoq tat es mir leid, eigentlich war er ein heimlicher Held und sein Ende nun so unrühmlich und elend.
Runa? Nun ja, schade und gut zugleich, dass nicht mehr darüber preisgegeben wurde, was aus ihr geworden ist. Viel kann es leider nicht geworden sein, bei ihrer Vorgeschichte, aber zumindest war die letzte Begegnung mit ihr schön und sie bleibt so im Lesergedächtnis, wie sie hätte sein sollen: ein kleines Mädchen, dass sich über den Schnee freut.
Ich muss auf alle Fälle ein Stück über der Rezi brüten und erstmal ein bißchen über das Buch wegkommen.
Du liebe Güte, jetzt klärt sich ja einiges!
Die Kinder...oh Mann, darüber darf ich mir keine allzu großen Gedanken machen, das ist furchtbar.
Mit xexos stimme ich totel überein: Jori kuscht und tut so, als hätte er gar nichts vorzuweisen, dabei hat er quasi assistiert und ist Luys mit Sicherheit ebenbürtig!!
Ich weiß auch nicht, warum er noch auf die OP besteht..ich glaube, so langsam zweifelt er doch am Sinn der Klinik bzw. seiner bisherigen medizinischen Laufbahn. Das Mädchen könnte zumindest in einem anderen Heim ein ruhies restliches Leben haben, wenn davon dank Gerard und Luys auch nicht mehr viel übrig ist.
Lecoq ist mein heimlicher Held im Buch - ein unmöglicher Kauz mit einem absolut guten Riecher für die speziellen Sachen. Die vermeintlichen Morde machen so natürlich Sinn. Woher soll ein Kind wissen, was es tut, wenn es kaum noch weiß, wer und was es ist? Vielleicht ist für Runa auch alles nur ein Spiel...
Von Luys halte ich mittlerweile noch weniger, als von Jori!
Ich könnte wetten, er hat irgendetwas anderes vor bzw. wie andere auch andeuten, war er schon vorher bei Runa und hat irgendwas mit ihr erlebt bzw. mit ihr angestellt.
Wer sagt denn, dass sie das Kaninchen auf dem Gewissen hat?
Irgendjemand hat dem armen Ding den Hals umgedreht, es aufgeschnitten und dann dem Mädchen in die Hand gedrückt, was im Moment wieder auf Sparflamme lief.
Was auch immer mit Runa los ist, ich kann es nicht einschätzen - leichter wäre es natürlich, wenn sie spräche, aber ob sie das überhaupt kann?
Jori ist mal so, mal so. Zum einen tun ihm die Patienten und seine Versuchsobjekt leid, aber er macht trotzdem weiter, obwohl er eigentlich gar nicht weiß, was er tut.
Was Pauline angeht, glaube ich nicht, dass sie ihm jemals ernste Interessen entgegengebracht hat - zuerst war sie wahrscheinlich mit ihren depressiven Phasen beschäftigt, und nun will sie sicherlich von keinem Menschen mehr was wissen, was auch nicht sonderlich verwunderlich ist!
Jori verrennt sich einfach in die Vorstellung, dass Pauline sein Anker, sein Schlüssel zum Glück ist, denke ich.
Julie ist ein wirklicher Lichtblick, ja. Ich kann mir aber auch vorstellen, dass man an so einer Arbeit zerbricht, wenn man sie zu ernst nimmt. Sie können ja sowieso nichts ändern. Und dann ist es kein Wunder, dass man nach 44 Arbeitsjahren in der Klinik nicht mehr die Menschen oder die Kranken sieht, sondern nur noch die Dinge.
Babinski wird mir immer sympathischer. Aber es nützt auch nichts, wenn in ihm wenigstens ein kleines bißchen Menschlichkeit steckt, wie sich in der Szene mit Runa zeigt, er buclkelt ja doch wieder vor Charcot. Bei dessen Traumvorstellung hat es mich regelrecht geschüttelt - ein riesengroßes Badehaus, in dem er dann viele Frauen auf einmal mit dem Wasser drangsalieren und "behandeln" kann.
Vor allem, was für eine Diagnose - weil die Frau fremd gegangen ist (wenn überhaupt! bei einer Vergewaltigung damals war ja sicherlich auch immer die Frau Schuld!) und wahrscheinliche eine falsche Bewegung gemacht hat, die an Onanie mahnte, ist sie Nymphomanin...
Die Zeitebene mit Maxime kann ich jetzt nicht mehr richtig einordnen.
Und spinne ich eigentlich jetzt, oder kommt mir dieser Leierkastenmann auch etwas bekannt vor?
Ich musste erstmal eine Pause einlegen und kämpfe mich jetzt langsam wieder vorwärts.
Zur Szene mit der Zwangsernährung kann ich nichts weiter sagen...
Bei Jori wechseln Mitleid mit seinem Versuchsobjekt und dann wieder die allseits bekannte "Ich weiß, ich möchte etwas tun - nur was war es gleich? Pauline helfen? Oder doch die Doktorarbeit? Und wie bin ich hier überhaupt reingeraten?..."-Denkblase.
Bei Pauline denke ich auch, dass sie depressiv veranlagt ist und nach den Anstrenungen, die ihre Familie unternommen hat, jetzt natürlich erst Recht.
ZitatOriginal von Nightflower
Ja, das stimmt. Ist mir auch aufgefallen!
Das ist richtig, das ist mir auch gleich aufgefallen.
Nach Charcot habe ich dann auch mal geschaut und der Gute hat ja auch nicht wirklich wenig entdeckt und auf seine Fahnen geschrieben, aber durch die Beschreibung im Buch ist er mir sowas von unsympathisch!!