Liebe alle,
zunächst einmal möchte ich mich von Herzen für eure Zeilen bedanken! Ich finde es fantastisch, dass ihr mit mir in meine Familiengeschichte eingetaucht seid - oder in das, was ich davon weiß, und was ich daraus filtern konnte. Für mich war dieses Buch auch eine aufregende Reise zu meinen Wurzeln. Das Buch zu schreiben, hat mich auch meinem Vater noch näher gebracht, als es ohnehin der Fall war. Gemeinsam haben wir überlegt, wie dies und jenes wohl passiert sein könnte. Wir haben jahrelang mit Archiven und Experten korrespondiert, wir haben Antworten erhalten, die uns verblüfft haben (wie zum Beispiel die Auskunft aus dem Militärarchiv, dass Christian zu keinem Zeitpunkt seines Lebens Mitglied einer nationalsozialistischen Vereinigung war), und wir haben immer wieder überlegt: Wie mag wohl die andere Frau gewesen sein? Gemeinsam waren wir der Meinung, dass sie Amerikanerin gewesen sein mochte und dass sie klug war und witzig. Einig waren wir uns auch dabei, dass Christian mit 30 nicht einfach so gestorben ist. Aber was könnte dann mit ihm passiert sein? Es gibt Hinweise auf verschiedene Möglichkeiten, und die habe ich am Ende angedeutet. Was genau geschehen ist - wir werden es vermutlich nicht mehr erfahren. Vielleicht forscht meine Tochter ja eines Tages weiter...
Für mich ist die Zeit zwischen den beiden Weltkriegen die aufregendste, widersprüchlichste, grandioseste und tragischste Zeit der Weltgeschichte. So viele Menschen glaubten, dass Elend, Krieg und Unterdrückung vorüber wären. Demokratien entstanden, Frauen begannen, sich zu emanzipieren, Fliegerinnen und Flieger verkürzten die Reisezeit zwischen den Kontinenten mit ihren Flugzeugen, Zeppelinfahrer mit ihren Luftschiffen. Die Welt rückte enger zusammen. Und dann kam all das, was wir heute wissen.
Ich wollte dieser unglaublichen und schillernden Epoche ein kleines Denkmal setzen. Mit meinem schillernden und bis heute in Teilen rätselhaften Großvater darin.
Schön, dass ihr mich bei dieser Reise begleitet habt. Danke dafür!