Klappentext:
Dieses Werk ist ein lutherisches Bekenntnisbuch. Es beginnt mit Sylvester und Dreikönig, Schwerpunkt liegen auf Oster- und Pfingstbotschaft. Hier wird kein erbauliches Christentum gezeigt, sondern ein kämpferisches. In Gedichten wie »Der Fall von Malta« wird das Versagen der Christenheit gegeißelt, eine wehrhafte Kirche mit dem Bilde Michaels als Drachentöter beschworen. Die Moderne wird ohne Beschönigung als Teufelswerk entlarvt, und das Zurückweichen der Kirche vor den Machenschaften des Antichrists schonungslos beleuchtet. Die im europäischen Bewußtsein fast vergessenen Salomoniden werden als eindrucksvoller Beweis für die Möglichkeiten des Dauerns christlicher Herrschaft gewürdigt. Außerdem wird das vielfältige Fortleben heidnischen Brauchs und heidnischer Vorstellungen nicht als Abweichung mißdeutet, sondern als Indiz und Hoffnung gewertet, daß das Christentum der antiken Weisheit einen größeren Himmel geben kann. Hervorzugeben ist das Gedicht »Pilatus«, eine Charakterstudie, in der die ganze Tragik von Ratio und Mythos mit metaphysischem Humor geschildert wird. Das Buch fügt mit der Sammlung »Babylon des Worts« eine Vielzahl kleinerer Arbeiten des Autors hinzu. Hier ist das Thema von Heimat und Exil zentral, der Dichter kündigt seine Heimkehr nach Thüringen an.
Rezension:
Mehr als 14 Sammlungen an Gedichten umfasst das lyrische Werk von Uwe Lammla – das ist auch für jemanden, der seit mehr als 30 Jahren Gedichte schreibt, eine große Anzahl an Versen. Und zum Fleiß kommt bei Uwe Lammla auch der richtige Nerv: für die Ansprache des Lesers, für das richtige Versmaß, für die Vielzahl an Themen. Uwe Lammla wurde 1961 in Neustadt an der Orla in der damaligen DDR geboren. Schon mit 17 Jahren entdeckte der Thüringer seine Liebe zur Lyrik, aber während mancher sich im Schwange des Verliebtseins aufs Dichten verlegte und schon bald davon abkam, ist Uwe Lammla dieser Liebe treu geblieben. Seine Biografie verlief keinesfalls glatt. Schon als Schüler fiel er politisch auf, bei der NVA konnte er ebenfalls nicht glänzen. Seine Leidenschaft für Lyrik und Prosa wurde indes größer und er fand seine Vorbilder bei den Klassikern: vor allem Novalis, Verlaine, Celan hatten es ihm angetan. Und die klassische Form seiner Gedichte zeigt die Anlehnung an diese seine Vorbilder noch heute, obwohl Uwe Lammla heute längst seinen eigenen Stil beim Schreiben gefunden hat. Nach seiner Ausreise nach Westdeutschland im Jahr 1984 entstanden weitere Werke. Eine interessante Biografie, ein interessanter Typ, der interessante Gedichte schreibt. Bemerkenswert ist das Interview eines Journalisten mit Uwe Lammla, das dieser auf seiner Homepage www.lammla.de zum Lesen präsentiert. Hier erfährt man viel über den Autor, über sein Anliegen, das ihn treibt Gedichte zu schreiben.
Im vorliegenden Band »Das Jahr des Heils« geht es – natürlich auch und vor allem – um die Liebe. Aber der Begriff zeigt ein breites Spektrum. Da ist die Liebe zu Gott, zur Mutter, zum Vater. Und es werden ganz alltägliche Geschichten erzählt: von einem Volksfest etwa und hier ist es die Liebe zum Detail, die das Gedicht durchzieht wie ein roter Faden. Freude und Trauer haben ebenso ihren Platz in Lammlas Gedichten wie Hoffnung und immer wieder Glaube, tiefer und echter Glaube. Zudem bekommt der Leser in einigen Gedichten eine ganz neue und individuelle Sicht auf historische Persönlichkeiten. Entstanden sind kleine, feine lyrische Meisterwerke. Sie machen neugierig auf mehr von Uwe Lammla.