A Seahorse in the Thamse – Susan Meissner
Deutscher Titel: Die Stimme meines Herzens
288 Seiten
Harvest House Publishers (2006)
Über die Autorin: Susan Meissner wurde 1961 in San Diego (Kalifornien) geboren und verlebte, wie sie selbst sagt, dort eine sehr "normale" Kindheit. 1980 brach sie ihr College-Studium ab, um zu heiraten. Die nächsten Jahre ihres Lebens widmete sie Ehemann und Kindern, hatte aber stets den Traum, irgendwann einmal ein Buch zu schreiben. 2002 kündigte sie ihren Job bei einer kleinen Lokalzeitung und verfasste ihren ersten Roman, "Why the sky is blue", dem inzwischen fünf weitere Bücher gefolgt sind.
Beschreibung (von Amazon): Alexa Poole intended to spend her week off from work quietly recuperating from minor surgery. But when carpenter Stephen Moran falls into her life— or rather off of her roof—the unexpected happens. His sweet, gentle disposition proves more than she can resist and now she’s falling for him. Her older sister, Rebecca, has lived at the Falkman Residential Center since a car accident left her mentally compromised—vulnerable, innocent. Now, 17 years later, she has vanished, leaving Alexa fearing the worst. After Alexa places a call to her twin sister in England and despite a strained separation from her family—Priscilla agrees to come home for a visit. As Alexa begins the search for Rebecca, disturbing questions surface. Why did the car that Rebecca was riding in swerve off the road killing her college friend, Leanne McNeil? And what about the mysterious check for $50,000 found in Rebecca’s room signed by her friend’s father, Gavin McNeil?
Meine Meinung: Susan Meissner schreibt gut, mit Feingefühl und dem Geschick, die Gedanken und Beweggründe ihrer Charaktere wirklich nachvollziehbar darzustellen. Und darum geht es in dieser Geschichte vor allem: Um Beziehungen, um Familie, um Konflikte – und darum wie man letzten Endes doch zu Frieden, Vergebung und Toleranz finden kann. Klingt zwar etwas langweilig, ist es aber nicht. "A Seahorse in the Thames" war vor allem auch deshalb für mich unterhaltsam, weil die Autorin ihre Familiengeschichte mit "Mystery"-Elementen gespickt hat, die erst nach und nach langsam aufgelöst werden.
Etwas weniger überzeugend fand ich die Liebesgeschichte zwischen Protagonistin Alexa und dem schwerkranken Stephen: Stephen, überzeugter bzw. bekehrter Christ, scheint irgendwie zu gut, zu edel. Der typische christliche Held eben wie ich ihn schon aus anderen Romanen kenne. Auch die (zwar sehr subtilen) Liebesszenen empfand ich als etwas übertrieben, weil die Autorin offensichtlich bemüht ist, ihnen eine fast überirdische, spirituelle Dimension zu verleihen. Alexa vergießt immer wieder Tränen, ihre Küsse sind "heavenly", "the absolute beauty", "borne of the divine" etc.
Abgesehen davon jedoch ein wirklich unterhaltsames Buch mit interessanten, lebendigen Charakteren und einer guten Geschichte. "A Seahorse in the Thames" gehört für mich zu den besten christlichen Romanen, die ich bisher gelesen habe.
Übrigens: Ich bin weder der christliche Leser, den dieses Buch eigentlich anspricht, noch bin ich uninteressiert an Glauben und Spiritualität. Ich lese hin und wieder einfach gerne christliche Romane, weil sie meistens andere Wertvorstellungen propagieren und auch aufgrund ihrer spirituellen Komponente. Ich mag es jedoch nicht, wenn die Autoren zu sehr "missionieren" wollen - das wäre mir jetzt allerdings bei diesem Roman weniger aufgefallen.