Habe etwas länger gebraucht
In dem Buch „Mutige Menschen“ stellt Christian Nürnberger in kurzen, aber sehr informativen Biographien Personen vor, welche Ungerechtigkeiten nicht mehr auf sich beruhen lassen konnten und sich für „Frieden, Freiheit und Menschenrechte“ eingesetzt haben.
Die Kurzbiographien umfassen zwölf Personen. Sieben Frauen und fünf Männer. Einige von den Personen waren mir zuvor bekannt, andere kannte ich vor dem Lesen des Buches nicht.
Etwas skurril fand ich das Vorwort. Immerhin nimmt Herr Nürnberger seinen Kater als Veranschaulichung für ein „über sich hinaus wachsen“.
Dann folgen die Biographien welche ich zumeist sehr informativ und fundiert fand (im hinteren Teil des Buches liegt ein Quellenverzeichnis vor).
Die von mir im Leseeindruck kritisierte Wortwahl war zunächst befremdlich, dann jedoch zunehmend positiv zu Lesen. Dadurch ist dieses Buch sicherlich auch für geschichtlich interessierte Jugendliche eine gute Wahl.
Ich denke nicht, dass Herr Nürnberger mit diesem Buch beabsichtigt jeden Leser aufzufordern ab sofort mutig zu sein. Viel mehr regt dieses Buch zum Nachdenken an.
Es wird gezeigt, dass nicht Gewalt zu mehr Freiheit, mehr Frieden oder mehr Gerechtigkeit führt, sondern der Wille vieler Menschen auf friedlicher Basis gegen Missstände zu protestieren.
Die Missstände gegen die es zu protestieren galt waren sehr unterschiedliche. So schloss man sich gegen die Diskriminierung von Minderheiten, für Frauenrechte, für Pressefreiheit, für Unabhängigkeit ... zusammen. Richtungsweisend waren die im Buch aufgeführten Persönlichkeiten. Da es Kurzbiographien sind, mache ich es Herrn Nürnberger nicht zum Vorwurf, dass ich persönlich gerne mehr über die ein oder andere Person erfahren hätte. Dafür kann man sich die Biographien zulegen.
Schade, dass Mahatma Ghandi erst relativ spät aufgeführt wird, da die davor beschriebenen Personen zum Teil durch ihn inspiriert wurden.
Als ich das Kapitel zu Rosa Parks Lebensgeschichte las kam teilweise die Frage in mir auf, warum Herr Nürnberger in diesem Kapitel nicht Martin Luther King portraitiert hat. Immerhin wird Rosa Parks nur in einem Bruchteil des Kapitels erwähnt.
Ich finde dieses Buch trotz der wenigen Kritikpunkte sehr gelungen und kann es guten Gewissens weiterempfehlen.