Zitat
Original von Insomnia
Aber die Realität da draussen, insbesondere im Berufsleben sieht doch nunmal anders aus, oder liege ich da so verkehrt? Das ist kein Ponyhof, das ist eine Wildnis mit Raubtieren und keine Teddybären. Und es wird schlimmer werden, nicht besser.
Leider (!) kann sich fast kein Geschäftsmann heutzutage mehr leisten, einen auf Gutmensch zu machen. Klar wäre mir das lieber, klar würden alle dann Arbeit finden, klar würde jeder seinen Traumjob ausüben...aber verdammt nochmal, so ist es aber doch nicht. Und schönreden machts auch nicht besser.
Ich habe bei Deinem Posting das Gefühl, dass zwei verschiedenen Dinge durcheinanderfliegen:
Natürlich muss man sich wappnen und schützen gegen andere, die ihre Macht in unangemessener Weise ausüben. Welche Maßnahmen man ergreifen muss/kann oder ob man bestimmte Dinge eine Weile aushalten muss, bzw. persönlich dagegen vorgehen kann, kommt immer auf die jeweilige Situation an.
Der andere Punkt ist aber, ob man überzeugt ist, dass so ein Verhalten für das eigene wirtschaftliche Überleben notwendig ist. Und das halte ich für Quatsch. Man kann faire und durchsichtige Arbeitsbedingungen haben und trotzdem ein Unternehmen erfolgreich führen. Das hat nichts mit 'Gutmenschentum' zu tun, sondern damit, dass eine ordentliche, angstfreie Arbeitsatmosphäre für alle Mitarbeiter nun mal produktiver ist auf lange Sicht, als eine Arbeitsatmosphäre, die Krankheiten und starke Mitarbeiterfluktuation nach sich zieht und Energien aufgrund von Grabenkämpfen und schlechter Kommunikation bindet.
Also schon betriebswirtschaftlich macht ein ordentliches Arbeitsklima Sinn. Abgesehen davon wehre ich mich als Mensch mit angeblich einigermaßen freiem Willen und Handeln gegen ein Weltbild, das mir vermittelt, dass wir alle nur und ausschließlich durch unsere Umwelt gesteuert werden und nicht selbst (aktiver) Teil dieser Bedingungen sind.