Beiträge von Vulkan

    Sie erwartet trotzdem, dass mein Mann und ich da am 6. Dezember kommen. Das ist eine Familienfeier, und da haben wir eben aufzutauchen (sie ist nicht autoritär, aber es würde ihr sehr, sehr leid tun, wenn ich nicht käme). Und ich möchte diese alte Dame nicht enttäuschen. Sie hat mir nichts getan, im Gegenteil. Ich würde also mit meiner Nichtanwesenheit nur sie treffen, nicht aber die Stiefmutter meines Mannes. Die ist wahrscheinlich sowieso nur froh, wenn sie mich nicht sieht, oder wieder ein Grund hat, meine Abwesenheit zu bemängeln. (Ich habe mich zu Beginn unserer Beziehung von Familienangelegenheit sehr, sehr fern gehalten. Diesen Ruf habe ich heute noch, obwohl ich mich sicher mehr um die alte Frau kümmere als die Stiefmutter meines Mannes.)


    Herrje, ich weiß, dass das alles verfahren ist, bitte nicht schimpfen.

    Zitat

    Original von Eskalina
    :-( Ich bin bei diesem Thema nicht höflich - ich sage klar und deutlich "Nein!" und nehme kein weiteres "Gläschen. Wer einen Alkoholkranken im nahen Umfeld hatte und hilflos daneben stehen musste, wie alle Welt versuchte, ihm Alkohol aufzuschwatzen, sieht das vielleicht extremer- auch heute noch (obwohl der Betreffende längst an seiner Krankheit verstorben ist...)


    Daher rührt auch mein Absolutismus auf diesem Gebiet - aber ich bin da auch selbstkritisch, inwiefern ich Menschen, die weder mich noch meine Vergangenheit und Umgebung kennen, das einordnen können.

    Ich kann Eure Meinung völlig nachvollziehen. Ich würde da auch nicht hingehen, wenn es nicht die Großmutter geben würde. Die ist ziemlich betagt - und zu ihr habe ich ein sehr gutes Verhältnis - mit Abstand das beste von allen Personen der Familie meines Mannes.
    Sie hat keine Lust auf Streit, sie sieht das ganze auch nicht als Ausgrenzungsverfahren ihrer neuen Schwiegertochter.
    Für mich persönlich ist (in dieser Familie) die Großmutter das Familienoberhaupt und was sie möchte, wird gemacht. Ich will sie nicht verprellen und ihr diesen Familienabend madig machen, wirklich nicht.


    Mein Frust bezieht sich gerade darauf, dass ich aus diesem Grunde die Farce mitspiele, weil ich die Bedürfnisse der Großmutter für wichtiger halte als meinen Ärger. Ich gebe zu, dass das nicht logisch ist, aber ich möchte Menschen, die ich mag, nicht verletzen, und schon gar nicht alte Damen...
    Ich hoffe, ich kann in irgendeiner stillen Minute (ohne Anwesenheit der Großmutter) meinen Frust an der Stiefmutter meines Mannes auslassen. (Jaja, ist inkonsequent und überhaupt nicht friedlich. :-()


    Aber danke, dass Ihr meinen Frust abgefangen habt.

    Darf ich mich mal ganz kurz bei Euch aufregen?


    Es gibt folgende Situation: Mein Mann kommt aus einer Patchwork-Familie: Nach dem Tod seiner Mutter hat sein Vater geheiratet. Die Frau hat 2 erwachsene Söhne.
    Der ältere Sohn hat bereits 2 Kinder, will aber dieses Jahr nicht in großem Kreis Weihnachten feiern, sondern nur mit Kindern und Frau.
    Soweit so gut. Nun hat aber die Stiefmutter meines Mannes entschieden, dass sie dann eben zu Weihnachten wegfährt - mit dem Vater meines Mannes.
    Zuerst war geplant, Weihnachten am 4. Advent "vorzufeiern" mit den Söhnen der Frau und der Familie meines Mannes (dazu gehört neben meinem Mann dessen Großmutter und natürlich ich).
    Nun wurde aber die Großmutter "ausgeladen" mit den Worten "das ist doch alles zuviel Stress mit 2 kleinen Kindern".
    Das heißt, Großmutter, mein Mann und ich feiern mit dem Vater und Stiefmutter meines Mannes jetzt Weihnachten "vor" am 6. Dezember.


    Muss ich das alles normal finden? Wenn Stiefmutter und Vater keine Lust auf Weihnachten haben und deshalb wegfahren, warum feiert man dann vor?
    Ich finde es fürchterlich, wie die Familie meines Mannes systematisch ausgegrenzt wird, und der Vater meines Mannes merkt nichts, oder will nichts merken. Und dann tun immer alle, als wenn sich alle ganz doll lieb haben! Bei mir ist auch nicht alles golden in meiner Familie. Aber wir sagen uns dann wenigstens mal die Meinung, versuchen aber nicht, den anderen durch Ausgrenzung zu verletzen und dabei immer freundlich zu lächeln!


    Sorry, dass Ihr das jetzt abbekommen habt, aber ich koche seit Stunden, und mein Mann sagt nur: "Ja, was soll ich denn machen. Wenn es meine Oma so will..."
    Die Großmutter ist übrigens der Grund, warum ich dieses Affentheater mitmachen werde, obwohl mein Mann und ich uns natürlich mit der Großmutter zu Weihnachten treffen werden!

    Zitat

    Original von Leserättin


    So mache ich das, wenn mir das Sektglas in die Hand gedrückt wird, auch. ;-)
    Ich nippe dran, trinke maximal zwei Schluck und hab meine Ruhe und es ist auch nicht unhöflich.


    Oh mann, ich sehe schon, ich muss ernsthaft meine Strategie überdenken... Ich find's immer so doof, dann irgendwo das Glas verschwinden zu lassen. ?(

    Gut, dann hast Du die perfekte Kompromiss-Lösung gefunden: Die anderen denken, Du trinkst Alkohol, tust Du aber nicht, oder zumindest nur in den Maßen, die Du für richtig hälst.
    Ich fahre eher die Strategie, 10 mal NEIN zu sagen, in der Hoffnung, beim 11. Mal nicht mehr gefragt zu werden. (Die Hoffnung stirbt zuletzt.)
    Aber Du hast recht, unter gesellschaftlichen Aspekten kann das "Pseudo- oder Anstandsglas" einfacher sein. Ich habe die "kritisiert", die wirklich trinken, obwohl sie es nicht wollen oder vertragen.


    Edit: Nicht nur Dir...

    Zitat

    Original von Leserättin
    Und gar keinen Alkohol trinken zu wollen, ist meist auch ein Problem, weil er einem teilweise geradezu aufgenötigt wird. Da ich nie welchen trinke, selbst bei Sektempfängen nur dran nippe, hab ich mir auch schon die ganze Riege dummer Sprüche anhören müssen und mich rechtfertigen müssen, warum ich nichts mag. Denn es wird nicht einfach so akzeptiert, wenn man Wasser, Apfelsaft o. ä. möchte, es wird direkt nachgehakt, warum man denn den Likör oder was auch immer gerade angeboten wird, ablehnt. Von "Bist du etwa schwanger? Nee, nech? Du doch ganz bestimmt nicht." bis hin zu "Oh, hast du da mal ein Problem mit gehabt?"
    Und das empfinde ich auch als ziemlich dreist, wenn statt das Nein zu akzeptieren direkt spekuliert wird. Würde ich sagen, ich mag keinen Kakao, würde sich keiner dran stören, würde hingenommen werden. Bei Schnaps funktioniert das allerdings nicht.


    Und damit wären wir wieder bei dem gesellschaftlichen Umgang mit Alkohol...
    Ich bin auch ein Fast-Nichttrinker und kenne die damit verbundenen Sprüche. Aber das ist genau der Punkt, an dem ich von (jungen) Erwachsenen erwarte, dass ihnen ihre eigenen Gründe fürs Nichttrinken (die ja sehr vielfältig sein können) wichtiger sind als irgendwelche blöden Kommentare, so sehr sie auch nerven. Womit wir wieder bei Gruppenzwang wären... :wave

    Ich habe vor einigen Jahren mal 2 Lederhüllen bekommen. Eine kleinere schwarze aus ganz weichem Leder, passend für die meisten HCs und TBs und eine größere rote, die aber aus härterem Leder ist und entsprechend weniger biegsam und angenehm in der Hand.


    Für die meisten Bücher reicht die kleinere Hülle und die mag ich wirklich sehr, sehr gern.


    Übrigens gab's die Hüllen bei Manufactum, aber inzwischen haben die wohl die schöne weiche aus dem Programm genommen.
    Link

    Hallo Salonlöwin,


    also Monster würde ich die kleinen armen Kinder ja nun doch nicht nennen... Mir tun sie leid, und ich bin bestimmt kein Kinderfanatiker.


    Aber ich bin Deiner Meinung, dass technische Geräte in Kinderzimmern wenig zu suchen haben. Ich hatte zwar sehr früh Zugang zu einem Computer - ohne elterliche Aufsicht. Ich würde es bei meinem Kind anders machen. Es gibt sinnvollere Beschäftigungen als Computer zu spielen, aber Computer können einen ziemlichen Sog auswirken. Meine Eltern hatten jedenfalls keine Kontrolle, was ich wie lange mit dem Ding gemacht habe. (Was daraus geworden ist, verleitet Voltaire nun zu wiederholtem Kopfschütteln. :grin)


    Im Ernst: Kinder sollten meiner Meinung nach Legobausteine, Stofftiere und Buntstifte in die Hand bekommen (und was es sonst noch an kreativem Spielzeug gibt). Mit Computern würde ich warten, bis sie sie auch sinnvoll nutzen können, und sie nicht nur als Spielgerät missbrauchen.
    Spielkonsolen, Fernseher, etc. haben in einem Kinderzimmer nichts verloren.


    Mir tut mein (evt. irgendwann einmal vorhandenes) Kind jetzt schon leid - die Grabenkämpfe mit den Eltern werden schrecklich werden! Mein Mann ist nämlich noch eine Spur konservativer in dieser Hinsicht. Wenn das Kind also mal eine Spielkonsole in seinem Zimmer hat, hat es entweder das Zeug zu einem meisterhaften Diplomaten oder das Zeug zu einem ... Lassen wir das! :wave

    Zitat

    Original von Babyjane
    Um Kurz auch auf Vulkan Bezug zu nehmen.
    wer ordnet sich denn da schon so strikt in eine Gruppe ein, wie du das hier erwähnst? .
    Leute die sich so klar in ihre Gruppen eingliedern, wie du das hier nennst, waren und sind mir immer schon sehr suspekt gewesen....


    Ok, ich sollte also doch Selbstzweifel bekommen...
    Babyjane, unsere (also in meiner Klasse persönlich erlebte) Einordnung bezog sich letztlich v.a. auf den Umgang mit Alkohol und Drogen. Das hat sich bei unserer Jugendweihefeier etabliert, an die eine Hälfte der Klasse Erinnerungen hatte und die andere nicht.
    Insgesamt war da aber innerhalb der Cliquen viel Raum für Musikgeschmack, Literaturgeschmack, Kleidungsgeschmack, politischer Orientierung. Aber die Frage, ob jemand gern Herr seiner selbst bleibt, war für uns schon relevant - zumindest hinsichtlich gemeinsamer Abendgestaltung. (Ja, ich habe die Leute nicht zu Parties in meine Wohnung eingeladen, die die Jugendweihefeier nicht bei Bewusstsein beendet haben! Ich gestehe, dass ich ein schlechter, von Vorurteilen durchseuchter Mensch bin!)


    Ich stimme Dir zu, dass ich Gruppenzugehörigkeiten suspekt gegenüber stehe, weil ich oft genug Jugendliche gesehen habe, die unter Einfluss anderer leicht Dinge taten, die ihnen später leid taten und mit denen sie sich nicht identifizieren konnten. Diese Einstellung hatte ich auch schon mit 14. Ich erwarte allerdings nicht, dass jeder Jugendliche ebenso eingestellt ist. Ich weiß genug über Psychologie, um zu wissen, dass ich da eher untypisch gepolt bin. Aber ich weigere mich einfach, jungen Menschen jeden Mist zu entschuldigen, nur weil sie "halt unter Gruppenzwang standen". Für mich zeichnet sich ein Mensch immer noch vorrangig durch eine eigene Meinung und Selbstverantwortung aus. Vielleicht noch nicht vollständig mit 13, aber spätestens mit 15, 16. Und vorher sollten Eltern genügend Kontrolle haben, um Drogenexzesse zu verhindern.
    Wie sich jemand kleidet, was er hört, liest, etc. war und ist mir wirklich weitgehend egal. Aber mit Menschen, die sich regelmäßig die Birne zudröhnen, kann ich einfach nicht. Ich bin da früh geschädigt worden, also seid bitte milde mit mir. :-)

    Voltaire,
    Kommunikation besteht immer aus 2 Seiten. Ich ziehe in Erwägung, mich falsch ausgedrückt zu haben, wenn mich einige falsch verstehen.
    Wenn mich aber immer eine bestimmte Person falsch versteht, zweifle ich (inzwischen) weniger an mir. :-)


    (Sorry, mein Edit und Dein Beitrag haben sich überschnitten, mir war die Rechtfertigung irgendwie zu blöd...)

    Zitat

    Original von Voltaire
    Wer in Rock- bzw. Popkonzerte ging/geht, der raucht und trinkt und will andere Grenzerfahrungen machen? Welche denn? Sex schon vor der Ehe beispielsweise? Muss ich das jetzt alles so verstehen?


    Und die anderen, von dir als die "Langweiler" tituliert sind dann wohl die Gutmenschen, oder? Ordentlicher Haarschnitt, tadellos gebügelte Hemden und Hosen - angepasst und schon so konservativ, das sie fast wie eine Karrikatur von sich selbst daher kommen. Hauptsache immer schön angepasst und Blümchensex (nach der Eheschliessung, versteht sich). :-)


    Kann man Menschen wirklich so in fest Gruppen einordnen? Wohl kaum! :wave


    Natürlich kann man das, Voltaire. Dass jemand, der Sex außerhalb der reinen Fortpflanzung betreibt, das nicht versteht, wundert mich nun nicht...
    Und ohne Anzug mit Weste, bzw. Rüschenbluse ist bei uns auch keiner von den "Langweilern" in die Schule gekommen. Wir wollten uns schließlich ausreichend von denen in zerrissener Hose, roten Haaren und Tüte im Mund abgrenzen. :wave

    Batcat


    Naja, Klappentexte sagen mir überhaupt nichts...
    Einige haben ja schon geschrieben, dass sie aus Rezensionen ihre Schlüsse ziehen.
    Und was das Rezensionen schreiben angeht: Wenn man das hobbymäßig macht (also kein Geld damit verdient), sollte man es auch wie ein Hobby betrachten: Man macht es, weil es Spaß macht, weil man die Möglichkeit nutzen möchte, seine Gedanken zu dem Buch zu ordnen, evt. auch als kleine "Fingerübung" im SChreiben. Mehr sollte man doch davon nicht erwarten, oder? :-)

    Was mich an der ganzen Sache beunruhigt, ist wie 1. wie stark Gruppenzwang in dem Alter zu sein scheint und 2. wie schrecklich das Leben vieler Jugendlicher sein muss, dass sie es in nüchternem Zustand nicht ertragen.


    Meine Teenagerjahre sind noch nicht mal ein Jahrzehnt her, aber ich habe wirklich kein Verständnis für Jugendliche, die meinen, es sei cool, sich mit Freunden zu betrinken, zumal besinnungslos zu betrinken. Ich hatte dafür übrigens auch in meiner Teenagerzeit kein Verständnis. In unserer Klasse gab es zwei große Gruppen: die Coolen, die regelmäßig in Rock- und Pop-Konzerte gingen, tranken, rauchten und andere Grenzerfahrungen machen wollten und die "Langweiler", die sich selbst aber nicht langweilten, aber stolz darauf waren, auch ohne Alkohol und Zigaretten Spaß haben zu können.


    Ich finde es schon schlimm, wenn 16, 17-jährige dermaßen beeinflussbar von ihrer Umgebung sind. Ich finde, es ist ein Erziehungsziel, junge Menschen zu unabhängigen und selbständigen Personen zu erziehen, die selbst wissen, was gut und richtig für sie ist. Wenn man sich vorstellt, dass 18jährige bereits Wehrdienst leisten, Waffen in die Hand bekommen und in Afghanistan oder Irak Krieg führen, schüttelt es mich immer, wenn man gleichzeitig weiß, wie gleichaltrige Jugendliche (bzw. die Soldaten selbst?) sich beeinflussen lassen und abhängig von anderen sind.

    Mal 'ne blöde Frage an diejenigen, deren Bücherbestand die 1000 überschreitet:
    Woher wisst ihr das? Gebt Ihr alle Bücher in eine Datei ein? Zählt Ihr?
    Ich bin ja schon zu faul, meine aktuell zu lesenden Bücher zu zählen. Einen SuB gibt es bei mir nicht - da müsste ich ja noch mehr zählen. :help Wenn ich einen Überblick haben will, zähle ich Anzahl der Regalböden und multipliziere mit der durchschnittlichen Bücherzahl/Regalboden. Da kommt dann irgendwas über 3000 raus. Aber ob das stimmt?


    Ich habe mal meine Cds katalogisiert, aber das waren damals nicht so viele. Inzwischen würde ich nicht mehr auf solche Scherze kommen. :lache
    Statt dessen gehe ich regelmäßig durch die Regale, damit ich den Überblick behalte, wo welches Buch steht. Inzwischen habe ich ein ganz gutes photographisches Abbild der Bücherregale im meinem Kopf. :-)

    Ich lasse mich gern eines besseren belehren, aber ich glaube prinzipiell, dass Bücher, die ungeeignet für Kinder sind, auch uninteressant für Kinder sind.
    Im Gegensatz zu Filmen muss man ja beim Lesen seine eigenen Bilder entwickeln und ich habe die Erfahrung gemacht, dass man nur das selbständig entwickeln kann, mit dem auch klar kommt. Ansonsten wird das Buch schnell genug in der Ecke landen.
    Ich bin prinzipiell gegen Zensur bei Büchern (ganz im Gegensatz zu Filmen), weil ich immer die Erfahrung gemacht habe (vor allem bei selbständigem lesen), dass man nur das versteht, mit dem man auch umgehen kann.
    Allerdings würde ich dann solche Bücher, wo Du selbst Zweifel hast, bewusst NICHT vorlesen, weil ich Angst hätte, als Erwachsener mit eigenen Reaktionen und Emotionen auf das Gelesene das Kind zu überfordern.

    Zitat

    Original von hollyhollunder
    Wer meinen Geschmack hat, weiß ich leider noch nicht. Habe auch festgestellt, dass selbst gute Lesefreunde, mit denen ich die Begeistertung für bestimmte Bücher teile, bei anderen Büchern überhaupt nicht mit mir konform gehen.
    Der Geschmack eines jeden ist so subjektiv, dass man es wirklich nur als Anregung oder Hilfestellung beim Bücher-aussuchen verwenden kann.


    Das Problem ist auch, dass das Buch selbst nur die eine Seite ist. Die andere ist der Leser, der in einer bestimmten Situation nur für bestimmte Bücher offen ist.
    Ich habe inzwischen viele Bücher gelesen, die auch meine Eltern gelesen haben. Aber wenn sie mir zu einem bestimmten Zeitpunkt eine Empfehlung geben, geht es meistens schief.
    Das heißt nicht, dass die Bücher schlecht sind, nicht mal, dass sie mich nicht interessieren oder für mich unpassend sind, sondern lediglich, dass jetzt zu diesem Zeitpunkt dieser Autor nicht meine Bahnen kreuzt.
    Aber wie gesagt, obwohl fast jede Buchempfehlung zu dem damaligen Zeitpunkt schieflief, habe ich inzwischen vieles gelesen, was sie mir - irgendwann mal empfohlen haben.


    Deswegen ist es, meine ich, auch wichtig, bestimmte Bücher einfach irgendwo stehen zu haben, um jederzeit auf sie zurückgreifen zu können.

    Bisher habe ich nur meine Kinderbücher mehrmals gelesen, und die dann oft solange, bis ich sie auswendig kannte - z. B. "Die Kinder von Bullerbü", "Pippi Langstrumpf", "Bille und Zottel", "Britta und ihre Pferde" und noch so einige. Ich gebe zu, selbst einige HPs doppelt gelesen zu haben: ich habe die Bände 5-7 zusammengekauft, und dann vorher nochmal 1-4 gelesen, um wirklich im Bilde zu sein. :-)


    Zur Zweitlektüre der Bücher, die ich sonst so in den letzten 10-12 Jahren gelesen habe, bin ich noch nicht gekommen. Aber ich glaube, dass sich das wirklich lohnt. Vieles erschließt sich erst beim zweiten lesen. Sei es, weil man nicht mehr so auf die reine Handlung konzentriert ist und den Blick öffnen kann für scheinbare "Nebensächlichkeiten", sei es, weil sich in 10 Jahren die eigene Persönlichkeit und der Bildungshorizont doch erheblich ändern kann.


    Ich freue mich jedenfalls schon darauf, im nächsten Jahr die "Buddenbrooks" von Th. Mann wiederzulesen nach fast 12 Jahren. Ich weiß jetzt schon, dass - so sehr mir das Buch damals gefallen hat - ich eben wirklich nur die Handlung verstanden haben, nicht aber vieles an Assoziationen, Metaphern, Konstruktionen und geistesgeschichtliche Inhalte, die Th. Mann dort eingebaut hat.


    Bei Städten ist es so, dass ich zwar gerne eine neue Stadt kennenlerne. Aber es gibt zwei Städte, in die ich einfach regelmäßig (wenn auch in großen Abständen) fahre, weil ich mich dort zu Hause fühle, weil ich wissen will, wie sich die Städte und Menschen dort verändern (oder auch nicht). Ich glaube, so ähnlich wird es mit Büchern sein, nur dass die Verlockung, ein neues Buch zu lesen, statt eines wiederzulesen, immer unendlich groß ist.

    Eine kurze Meldung statt einer "SuB-Abbau-Meldung":
    Da ich keinen richtigen SuB habe, kann ich Euch auch nicht sagen, um wieviel der SuB abgebaut wurde. Mein Regal "aktuell zu lesender Bücher", das so 20 Bücher umfasst, wurde leider noch nicht angegriffen, statt dessen habe ich mir aus dem größeren Bücherfundus meiner Familie drei Bücher geklaut:
    Orhan Pamuk - Museum der Unschuld - ist beendet und für fantastisch befunden worden
    Kenzaburo Oe - Sayonara, meine Bücher - ist angelesen, aber etwas zäh, allerdings durchaus nicht schlecht, aber jetzt auf Eis gelegt, und gewonnen hat:
    "Der Zauberberg" von Thomas Mann, auf den ich Samstag geklettert bin, und seitdem nicht mehr runtergekommen bin!


    Noch ein kleiner "Sucht-Zwischenstand":
    Obwohl ich einmal die Woche in einem riesigen Buchladen bin, komme ich eigentlich ganz gut klar, aber ich will Euch nicht weiter ärgern. :grin

    Bei mir spielt eine große Rolle, wie die Rezension geschrieben ist. Man merkt an dem Aufbau einer Rezension und wie sie geschrieben ist, worauf der Rezensent geachtet hat, wofür er ein Gespür hat.
    Obwohl ich Rezensionen der großen Feuilletons bevorzuge, finde ich auch einige Amazon-Rezensionen durchaus erhellend. Und hier gibt es natürlich ebenso Rezensionen, bei denen ich merke, dass Rezensent und ich gleiche Erwartungen an ein Buch haben.


    Prinzipiell kaufe oder lese ich aber nicht aufgrund von einer Rezension, egal wie gut oder schlecht. Erst wenn ich mehrere ausführliche Rezensionen lese und dabei merke, dass das Buch mich wirklich interessiert (ich lese also auch oft genug viele gute Rezis zu einem Buch und kann trotzdem darauf verzichten), kommt es in die engere Wahl. Meistens spielt dann eine Rolle, dass mich der Autor ohnehin schon interessiert hat.


    Wofür ich sehr anfällig bin, sind Buchempfehlungen von Schriftstellern selbst. Proust und Gide habe ich durch Klaus Mann kennengelernt, Tolstoi u. a. aufgrund der Äußerungen von Thomas Mann gelesen.
    Ich liebe auch Bücher wie die Zeit-Bibliothek, in der Leser, Publizisten, etc. ihre "100 Bücher" vorstellen. Natürlich sagt einem da nicht jedes zu, aber aus diesen Aufsätzen kann ich gut erkennen, ob es eventuell gerade Zeit in meinem Leben für eines dieser Bücher ist.