Ich fand das Buch weit weniger blutig als das zweite, allerdings auch nicht ganz so gut.. Aber die Abstufung ist minimal , auch die "Letzte Ernte" lohnt durchaus.
Hier meine Rezension:
ch liebe das Herzogtum und vor allem die Stadt Luxemburg und ich liebe Xavier Kieffer, den luxemburgischen Koch! In diesem spannenden Krimi hat man beides zusammen - was will man mehr?!
Nun geht es schon zum dritten Mal weiter mit Xavier - unkonventionell, sympathisch und ein Feinschmecker in jeder Hinsicht hat sich der Protagonist aus der "Teufelsfrucht" und "Rotes Gold" kein bisschen verändert: das freut die geneigten Leser, die bereits ungeduldig auf die Fortsetzung dieser stimmungsvollen Reihe gewartet haben.
Wie so oft hofft Xavier auf ein romantisches Wochenende an der Seite seiner Valerie, der berühmten Gastrokritikerin, die sicher nicht nur von mir glühend um ihren kochenden und charismatischen Freund beneidet wird. Diesmal ist allerdings er selbst während ihres Besuchs gut beschäftigt, hat er doch einen Stand mit seinen Delikatessen auf dem Stadtfest. Dort kommt es zu einem Zwischenfall mit einem merkwürdigen Gesellen, in den auch seine Valerie verwickelt ist - wenig später ist dieser eine Leiche - er ist über die höchste Brücke der Stadt gesprungen - oder gestoßen worden? Xavier gerät flugs in die Ermittlungen, wie immer eskortiert von seiner Valerie und Freund Pekka, dem finnischen EU-Beamten. Valerie hat nämlich etwas, das dem Toten gehört - und auf das ziemlich viele scharf sind. Es wird ganz schön gefährlich, wobei leider immer wieder eher unspannende Episoden dazwischen liegen, die vor allem von Xaviers ehemaligen Mitschüler auf der Kochschule und gewissermaßen auch Konkurrenten Esteban, dem Argentinier, einer eigentlich sehr unterhaltsamen Figur handeln. Nur ist dieser jetzt Fernsehkoch und diese Handlung, die mit dem Kriminalfall rein gar nichts zu tun hat, langweilt den Leser dann doch.
Trotzdem ist dieser deutschsprachige, vor allem in Luxemburg, doch wie immer auch in den Nachbarländern Deutschland und Frankreich, diesmal zusätzlich in der Schweiz spielende Roman durchaus zu empfehlen, lernt man doch einiges über gute Küchen - sowohl bodenständige als auch besternte und erfährt dies und das über das Großherzogtum Luxemburg und nicht zuletzt auch über seine Mitmenschen. Auch die Figuren, allen voran Xavier Kieffer mit seiner Valerie und dem Kumpel Pekka, sind liebevoll und mit viel Humor gezeichnet und lassen auf den Ausbau dieses amüsanten Krimis zu einer Serie hoffen! Herrlich, wie der Autor die Atmosphäre im beschaulichen Luxemburg, doch auch bei der von mir gar nicht so goutierten Kochshow einfängt!
Aber ob das Rauchen am laufenden Band - fast keine Seite, auf der sich Xavier nicht mindestens einen Glimmstengel gönnt - unbedingt sein muss? Hier wird es als typisch französische und auch luxemburgische Eigenart verkauft: nun, ich kenne jede Menge überzeugte bis militante Nichtraucher sowohl aus Frankreich als auch aus den Benelux-Ländern, für die genussvolles Essen und Zigarettenqualm am besten auf zwei unterschiedliche Planeten verteilt sein sollten... mir scheint, der Autor will hier auf charmante Art ein ganz persönliches Laster legitimieren. Das stört mich ein ganz kleines bisschen, tut dem Lesevergnügen in ganz großem Stil jedoch keinen Abbruch.
Ein Buch für "Freunde" der Wirtschaftskriminalität - natürlich nur in literarischer Form, aber vor allem für Gourmets und für Xavier-Kieffer-Fans wie mich!