Beiträge von Edelfeder

    Wg. diverser Geburtstage musste ich eine kleine Pause einlegen, habe aber schließlich nach diesem Abschnitt nicht mehr aufhören können und alles in einem Rutsch verschmaust. :lesend


    Faraday nimmt Caroline mit auf seinen Ärzteball. Einerseits eine nette Geste damit sie mal raus kommt, andererseits habe ich darin eine gewisse Zuneigung gesehen, die wohl nun endlich Formen annimmt. Irgendwie konnte ich dann allerdings nur den Kopf schütteln. Nicht nur, dass die beiden sich reichlich schwerfällig tun - nee, da verliert der gute Doc wieder ein paar Punkte auf dem Sympathiekonto, weil er erstens ganz überrascht tut, dass es in dem Kuhkaff doch tatsächlich Gerede um ihn in Bezug auf die Ayres gibt und dannnnnnn ist er auch noch so übel oberflächlich, dass es ihm peinlich ist, mit dieser 'Vogelscheuche' Caroline in Verbindung gebracht zu werden ... Neenee Doc, damit gewinnst du bei mir keinen Blumenpott!


    Der Abschnitt an sich hat aber wieder ordentlich Pluspunkte gesammelt. Den Ball fand ich im Gegensatz zu vielen von euch ganz und gar nicht langweilig. In meinen Augen hat er die Personen noch mal ein Stück näher gebracht.


    Klasse waren natürlich wieder die Spukelemente! :yikes Deswegen konnte ich das Buch auch wieder gar nicht aus der Hand legen. Mein Gedanke ging natürlich auch gleich Richtung Susan - zumal das Klopfen ja extrem die Nähe von Mrs. Ayres suchte. Sehr spannend!


    Zwischendrin hatte ich dann mal (ohne es wirklich zeitlich einzuordnen) gedacht, vielleicht hat ja Faradays Auftauchen im Haus einen Geist (nämlich Susans) aufgescheucht, sich bemerkbar zu machen. Über das warum wieso weshalb kamen meine Hirnzellen ja gar nicht mehr zur Ruhe ... ;-)

    Ich stecke noch am Anfang dieses Abschnitts.


    Aber hier gab es wieder einen Punkt, wo ich mit Schauer gerechnet habe (wie beim Fotoalbum), Mrs Ayres hat ihre Brille 'verlegt' - und ich dachte der Spuk hätte sie versteckt ... :chen


    Und ich finde es soooo schade, dass die Familie gezwungen ist, ihr Anwesen Schritt für Schritt zu veräußern ... Dieses neuen Häuser da im Park gefallen mir ja gar nicht :nono (Vielleicht geht´s dem Haus da ähnlich und es fand die Tatsache gar nicht lustig, dass Rod immer mehr verkauft hat. ;-) Passt aber nicht zum little stranger ... )

    Zitat

    Original von Paradise Lost


    Das hat es bei mir zu dem Zeitpunkt auch noch nicht. Bin mal gespannt was Du dann zum weiteren Verlauf sagst. :grin


    Mich hat es völlig gepackt! Ich mag diesen leisen Grusel, der ohne große Effekthascherei auskommt. Da bekomme ich viel eher Gänsehaut, als wenn die Geister frontal angreifen ...


    Die Brandflecken erinnern mich an einen Film, dessen Titel mir aber partout nicht einfallen will. Auf jeden Fall erschien auch ein Fleck, der von unten nach oben hochwanderte und dabei die Gestalt eines Menschen einnahm. Das Ding entstand auch 'unter' der Oberfläche. Deswegen denke ich nicht, dass Rod oder gar Betty gezündelt haben. Abgesehen davon, dass es etwas mühselig wäre, will ich auch gar nicht, dass jemand bewusst gehandelt hat. Dann meinetwegen aus energetischen Gründen oder am allerliebsten etwas Paranormales richtung Geist, Seele der verstorbenen Tochter oder dergleichen. An jemanden von außerhalb denke ich absolut gar nicht. Dann schon eher das Haus selber.


    Faradays Plauderei fand ich auch nicht schön, wobei ich allerdings verstehe, dass er sich inzwischen persönlich invlviert fühlt und auf diese Weise vielleicht einfach nur die Familie warnen wollte und auch für Rod eigentlich nur Gutes damit bezweckt.


    Rods Abgang in die Klinik war mir etwas zu glatt. Er war ja definitiv dagegen, seine Mutter und seine Schwester im Haus allein zu lassen. Etwas mehr Gegenwehr wäre da nur verständlich gewesen ... Und dann schlägt er auch noch die Besuche aus - hmmmmmmmmmmmmm

    Nachdem ich vor Spannung fast geplatzt bin, musste ich heute früh 5 Minuten Pufferzeit zwingend dazu nutzen, diesen Abschnitt zu beginnen ...


    Wer auch immer die Abschnitte eingeteilt hat, hat ja grandioses Trefferpotenzial. Genau hier den Cut zu machen, war wirklich perfekt.


    Hätte ich diese "Heilanstalt-Erklärung" direkt nach dem Spuk gelesen, wäre ich wohl enttäuscht gewesen. So aber hat es mit kleiner Lesepause die Spannung enorm anwachsen lassen.


    Bei den Familienfotos dachte ich erst, jetzt kommt wieder etwas ... ZB ein dunkler Fleck anstelle eines Gesichts, eine Person, die die Ayres zur peinlich berührten Heimlichkeit veranlasst oder so etwas in der Art. Aber Faraday zieht von dannen ... (und dann musste ich leider zur Bahn ;-))

    Zitat

    Original von JaneDoe
    ...Ich glaube, dass Gyp gar nicht schuld an dem Vorfall war, sondern dass ihn entweder etwas so furchtbar erschreckt hat, dass er im Reflex zugebissen hat. Oder besser gesagt, etwas von ihm Besitz ergriff und er zum beißen gezwungen wurde. Mulle schrieb ja, dass es ungewöhnlich ist, dass ein solcher Hund so kräftig zubeisst...


    Mir hat in diesem Zusammenhang die Erklärung Rods gefallen, dass der Spuk bei ihm aufgehört hat, um dort weiter zu machen. Das würde deine Theorie ebenfalls stützen ...


    Zitat

    Original von JaneDoe
    ... Ich habe keinen Moment daran gedacht, dass sich das alles nur in Rods Phantasie abgespielt haben könnte. Caroline und Faraday haben die Flecken ja auch gesehen, Betty hat die unheimlichen Geräusche gehört.
    ...


    :write Nie im Leben wäre mir der Gedanke gekommen! (Obwohl ja nervliche Probleme angesprochen worden.)
    Wobei ich natürlich auch zugeben muss, die ganze Zeit auf weiteren Spuk gewartet zu haben. Bettys Aussage zu Beginn und die ganze düstere Atmo schrien ja förmlich danach, dass irgendwas Seltsames folgen wird. Die Flecken haben die Erwartungen zusammen mit Rods Geschichte vollends erfüllt ... :grin

    Eine Frage habe ich noch.


    Wie lange haben wir eigentlich Zeit, das jeweilige Buch zu lesen, kommentieren und rezensieren?


    Leider gehöre ich zu den Lese-Schnecken, da ich erstens ebenso lahm bin wie die neckischen Tierchen und zweitens fast nur am WE zum Lesen komme (Ausnahme-durchlesene-Nächte mal außen vor, wenn mich ein Buch so packt wie "Der Besucher" :yikes ).


    Bei einem dicken Wälzer (der in meinem Frage-Hintergrund-Beispiel ggf noch zu spät ankommt wie genanntes Buch), habe ich Bedenken, schwuppsdiwupps auf der Schwarzen Liste zu landen, obwohl ich keine bösen Absichten im Sinne von Buch abgreifen o.ä. habe.


    Im anderen LR- Thread konnte ich nichts zu den Laufzeiten finden ...

    Zitat

    Original von Vivian
    Gestern wollte ich nur ein paar Seiten lesen und das Buch hat mich so gefesselt, dass ich doch noch diesen Abschnitt zu Ende gelesen habe.
    ...


    Ging mir genauso, hab einen Nachtwächter gemacht und laufe dafür heute wie ein Zombie durch die Gegend ... aaaaber es hat sich gelohnt!


    Jetzt ist das Buch exakt da, wo ich es haben wollte!


    OK, die Entwicklung um Gyp meine ich jetzt nicht, das fand ich sehr sehr traurig (und im Grunde unnötig). Einerseits verstehe ich die Forderung, die aus Kummer und Verzweiflung entstanden ist. Andererseits hätte ich mir natürlich auch eine andere Lösung gewünscht.


    Was mich allerdings entschädigt hat, waren die folgenden Seiten. Noch fing es harmlos an, Geräusche und Schatten, meist im Zusammenhang mit (dem nicht mehr anwesenden) Gyp erklärt.
    Aber dann diese Flecken, sehr merkwürdig und Rods Erzählung war schließlich der Hammer. (Ich muss dazu sagen, ich habe im Dunklen mit Taschenlampe gelesen - die Wirkung der Zeilen war genial, um nicht zu sagen, ich hab mich nicht mal mehr auf die Toilette getraut Die Manschettenknöppe wie Spinnen UAAAAH :yikes *lach*).


    Jetzt haben wir also doch noch unseren Schauerroman. Ich bin gespannt, was noch kommt ...

    Während der Woche komme ich selten und wenig zum Lesen, deswegen habe ich den Abschnitt noch nicht fertig.


    Aber eines muss ich doch schon loswerden ...


    Letzte Nacht war ich heftig geschockt, als plötzlich von herabhängender Wange / Lippe die Rede war. URGHHHHHH!


    Nun bin ich natürlich gespannt, ob Gyp einfach nur seinen Unmut zum Ausdruck brachte, weil das kleine verzogene (unerzogene?) Gör ihm gehörig auf die Nerven ging, oder ob noch was anderes dahinter steckt. (Auf jeden Fall habe ich das Buch an der Stelle zur Seite gelegt, um möglichst noch (alb)traumfrei einschlafen zu können.


    Die Gesellschaft bis dahin war eher eine Angelegenheit zum Schmunzeln. All die Befindlichkeiten und dies und das ... :pille


    Und Faradays Reaktion, als er den Anlass der Veranstaltung herausgefunden hat, hihi. Hat sich da etwa ein Hauch von Eifersucht bemerkbar gemacht? :grin

    Sodele, am Wochenende habe ich nun auch endlich den ersten Abschnitt geschafft. Auf Grund der kleinen Schrift komme ich leider nur sehr langsam voran. Meine armen Heuschnupf-Äuglein haben doch arge Probleme damit. Ich hoffe, ihr seht es mir nach ...


    Nichtsdestotrotz hat mich die Geschichte sofort in ihren Bann gezogen. Der Schreibstil lässt sich prima lesen, die ausführlichen Beschreibungen von Land und Leuten (und natürlich Hundreds Hall) lässt alles nahezu bildlich ablaufen.


    Diese Herangehensweise, erst die guten Zeiten darzustellen und dann den Sprung von dreißig Jahren mit allen Veränderungen hat mir sehr gefallen. Den Unterschied der kindlichen Wahrnehmung (alles ist imposant, riesengroß und das Aufregendste der ganzen Welt, zudem unerreichbar für einen kleinen Jungen aus dem 'normalen' Volk) und der des erwachsenen Mannes (nicht nur durch den Verfall hat das Gemäuer arg gelitten, auch die Details wirken aus den Augen eines Mannes lange nicht mehr so überragend wie anno dazumal) sind absolut glaubhaft nachempfunden. Die Zerstörung durch Zeit und Krieg und allem was dazwischen liegen mag fand ich sehr berührend. Da kam regelrecht ein Hauch von Schwermut auf. (Bei einer Führung durch Haus und Garten wäre ich auch direkt dabei! :grin)


    Durch die lebendigen Charaktere ging dann trotz Geldmangel und verwildertem Park beim Lesen wieder die Sonne auf. Die 3 Ayres haben alle etwas Liebenswertes, jeder auf seine Weise. Der eine hält an seinem Stolz fest, die andere ist herrlich unkompliziert und die Mama hält am Ideellen fest und macht das Beste aus der Situation. Der Doc ist ebenfalls sehr sympathisch. (Und scheint sich wohl ganz gut mit der Tochter des Hauses zu verstehen - da erwarte ich mir auch noch mehr ...)


    Ganz überrascht war ich, zu lesen, dass es sich gar nicht um einen Schauerroman handelt?! Seid ihr da sicher? Da mir der Einstieg ganz wunderbar gefallen hat, wäre es zwar kein Weltuntergang, auch wenn ich mir vor allem aus dieser Erwartungshaltung heraus für die LR gemeldet hatte, allerdings finde ich die düsteren Gänge und unbenutzten Zimmer und den Verfall an sich eine klassische Grundbedingung für ein bisl Spuk. :gruebel


    Über den "little stranger" habe ich mir auch schon den Kopf zermartert. Entweder er hat seinen Auftritt noch vor sich, oder vielleicht gilt es doch dem Doc, aber eben in der jüngeren Version. Schon im ersten Abschnitt erinnert er sich nach und nach an Einzelheiten aus der Vergangenheit, die mit Hundreds Hall in Zusammenhang stehen, vielleicht gab´s da noch mehr?
    Naja oder es ist der Poltergeist aus der Literaturliste - der uns demnächst überraschen wird ... :chen Ich bin gespannt (und würde am liebsten Urlaub nehmen, um direkt weiterzulesen!


    Bisher ein klasse Buch, mit oder ohne Spuk ...

    Nachdem ich den Besucher nun auch auspacken durfte, war ich hellauf begeistert!


    Zum Lesen bin ich zwar nun in der Kürze der Zeit noch nicht gekommen, aber da ich ohnehin noch nichts beitragen konnte, dachte ich, schieß ich wenigstens schon mal mit einem Kommentar zur Optik los ...


    HC mit Schutzumschlag und Lesebändchen ist allein schon :anbet, hier haben wir nun einen tapetenartigen Prägedruck, der Umschlag ist super leicht - aber noch besser kommt´s darunter. Der Einband ist ebenso edel gestaltet. Rundum ein Muster von nostalgischer Tapete (da haben wir sie nochmal) in Braun/Beige.
    Hach, man muss den Roman gar nicht erst aufklappen und kann schon genießen.


    Dafür hat sich das Warten doch gelohnt ...

    Hallo liebe Bluteulen, einige unter euch sonst doch immer up to date ...


    Kann mir vielleicht eine von euch sagen, ob inzwischen definitiv feststeht, dass die Seanan McGuire Serie um October Daye von Lyx eingestellt wird?


    Und möööglicherweise hat auch jemand eine Ahnung, ob Teil 4 der Hell on Earth Serie von Jackie Kessler auch als Buch erscheinen wird oder nur als eBook über den Tisch geht?


    ?(

    Zitat

    Original von vingela
    Ich werde meins noch heute abholen, werde aber erst in ein paar Tagen in die Lesernde einsteigen. Meine Mom ist gestern ins Krankenhaus gekommen, sie hatte einen Schlaganfall, und ich werde mich mehr als sonst um meine Eltern kümmern müssen. Zum Lesen werde ich da wohl nicht kommen. Sehr schade, ich lese lieber gleich zu Beginn der LR mit.


    Ohweh, du hast mein aufrichtiges Mitgefühl! :-(
    Das habe ich mit meiner Mom nun seit 2008 auch schon mehrfach durch (mindestens 2 pro Jahr und selbst dieses Jahr war sie schon länger im Krankenhaus als zu Hause) - ich wünsche euch von Herzen alles Gute!!!

    Klappentext


    Distel und Orchidee


    Victoria ist eine richtige Kratzbürste, kennt sie doch von Geburt an nur Waisenhäuser und Pflegefamilien. Ihre Gefühle kann sie nur in der Sprache der Blumen ausdrücken: ein Strauß Ringelblumen für Trauer, eine Pfingstrose für Wut. Daher findet sie in einem kleinen Blumenladen einen Job. Mit Immergrün weckt sie zärtliche Erinnerungen in ihren Kunden, bringt mit Maiglöckchen das Glück für sie zurück. Doch ihre Vergangenheit holt Victoria immer wieder ein - auch als sie dem einen Mann begegnet, der ihre Sprache spricht.


    Rezension: Idee, Umsetzung, Meinung


    San Francisco, ein nebliger Morgen am ersten August – das Leben beginnt. Victoria blickt auf einen endlosen Wechsel von Adoptivfamilien, Heimen und schließlich auf ihre Zeit in der letzten betreuten Wohngemeinschaft zurück. Dies hat nun ein Ende. Mit Erreichen der Volljährigkeit geht die Verantwortung für ihre Person auf sie selbst über. Die Sozialarbeiterin Meredith Combs, seit Geburt für das Mädchen zuständig, fährt sie samt ihren wenigen Habseligkeiten, im gros Bücher botanischen Inhalts, zum Übergangswohnheim Gathering House im Bezirk Sunset. Nun steht Victoria die Welt offen … Doch was tun, ohne Schulabschluss, Beziehungen, gesellschaftliche Umgangsformen oder gar Motivation?


    Seit jeher interessiert sich Victoria für Pflanzen. Hat sie eine Botschaft zu übermitteln, tut sie dies in der Sprache der Blumen. Ringelblumen stehen für Trauer, Disteln für Menschenfeindlichkeit, Basilikum für Hass. So sieht sich Victoria. Sie liebt Blumen und sehnt sich vorgeblich nach Einsamkeit.


    Nach drei Monaten endet die Mietfreiheit im Gathering House. Sie landet auf der Straße, schläft im Park und ernährt sich von Essensresten in Restaurants und Kostproben der Feinkostläden. Als sie im Blumenladen Flora nach einem Job fragt, hat sie nichts vorzuweisen. Beim nächsten Versuch beweist sie Erfahrung mit einem persönlich zusammengestellten Hochzeitsstrauß. Renata, die Inhaberin des Ladens, ist beeindruckt und gewillt, der jungen Frau eine Chance zu geben. Zunächst unterstützt Victoria die Floristin bei einzelnen Aufträgen. Schließlich vertraut Renata ihr sogar den Laden an, greift immer häufiger auf ihre tatkräftige Unterstützung zurück und organisiert ihr eine Unterkunft.


    Victoria hat endlich erkannt, was sie vom Leben erwartet – herausgefunden, was sie will!


    Doch die Vergangenheit heftet sich an ihre Fersen. Auf dem Blumenmarkt macht ein vermeintlich Fremder keinen Hehl daraus, an Victoria interessiert zu sein. Und zum Erstaunen der jungen Frau scheint auch er der Sprache der Blumen mächtig. Die Erleuchtung folgt auf dem Fuße als sich die beiden schließlich außerhalb des Marktes treffen. Victoria kennt ihren Verehrer bereits aus früheren Tagen. Sein Name ist Grant. Er ist der Neffe ihrer einstigen und einzig lieb gewonnenen Pflegemutter Elizabeth. Jene Frau, die Victoria die Bedeutung der Blumen lehrte als sie neun Jahre alt war.


    Die Sprache der Blumen sei nicht verhandelbar, so sagte Elizabeth einst - und doch muss Victoria heute erkennen, dass manche Bedeutungen widersprüchlich erscheinen und vor allem nicht eindeutig sind.
    Akribisch genau vergleicht sie Aufzeichnungen in der Bibliothek und debattiert mit Grant bei der gemeinsamen Suche nach der Sinn gebenden Symbolik.


    Renata gewährt ihr indes eine Festanstellung. Das Leben könnte so schön sein. Doch Erinnerungen an die Vergangenheit trüben die Freude. Eine schwere Schuld lastet auf ihren Schultern.


    Grant stellt ihr eine Kamera zur Verfügung. Mit den Fotos von Pflanzen aus seiner Gärtnerei, ihrem vernachlässigtem Garten im McKinley Square, dem Golden Gate Park, der Küste und den Mammutbaumwäldern nördlich von San Francisco stellt Victoria ihr eigenes Wörterbuch zusammen, um Missverständnisse in der Blumensprache zu vermeiden.


    Die beiden jungen Leute kommen sich näher. Viel näher, als die von Berührungsängsten geplagte Victoria zunächst für möglich gehalten hätte. Doch zuviel Nähe hat ihren Preis …
    Victoria erwartet ein Kind, fühlt sich jedoch nicht geeignet, Mutter zu sein. Panik nimmt überhand. Der einzige Ausweg scheint die Flucht, der Traum eines gemeinsamen Lebens endgültig geplatzt.


    Oder finden auch Bindungslose, Zurückgewiesene und Ungeliebte eines Tages den Weg zum vollkommenen Glück?


    Mit DIE VERBORGENE SPRACHE DER BLUMEN präsentiert Vanessa Diffenbaugh, Kunsterzieherin aus Boston, ihr phänomenales Romandebüt. Sie vermittelt darin nicht nur die, in heutiger Zeit längst vergessene, Symbolik der Pflanzen, sondern beweist viel Feingefühl für das Schicksal der Menschen und die Unwägbarkeiten des Lebens. Die dreifache Mutter bot einigen Pflegekindern ein liebevolles Heim, zeigt anhand ihrer weiblichen Hauptfigur Victoria Jones, dass jedoch nicht allen Kindern dieses Glück zuteil wird.
    In federleichtem, ruhigen Ton erzählt Vanessa Diffenbaugh von Hoffnung und Zweifel, Schuld und Vergebung, Liebe und Leid.
    Unterteilt in vier Abschnitte “Die gemeine Distel”, “Ein unerfahrenes Herz”, “Moos” und “Neuanfang” folgt sie der persönlichen Entwicklung Victorias.
    Sowohl Gegenwart als auch Vergangenheit werden im regelmäßigen Wechsel betrachtet. Hierbei zeigen sich Parallelen, vor allem aber auch Erklärungen für das Wesen der jungen Frau.
    Die gemeine Distel als Symbol der Misanthropie bestimmt Verhalten und Emotionen. Im ersten Teil des Romans werden Victorias abweisende Charakterzüge hervorgehoben. Ein genauer Blick offenbart die verletzliche Seite. Die besonderen Lebensumstände haben sie zu der Person gemacht, die sie nun einmal ist.
    Der zweite Teil ist nahezu ein Hoffnungsträger. Victoria versucht, auf sich allein gestellt, das Leben in die eigenen Hände zu nehmen. Sie öffnet sich den Möglichkeiten, findet sozialen Anschluss und ist bereit, ihre Chancen allumfassend zu nutzen. Ein Wettlauf zwischen Erwartungen und Zweifel wird jedoch immer wieder durch Vergangenes beeinflusst.
    Moos, mütterliche Liebe, lenkt den Fokus auf eine ganz besondere Mutter-Kind-Beziehung. Nach all den Erfahrungen, die Victoria selbst als Pflegetochter machen durfte, beziehungsweise musste, bekommt sie nun selbst Gelegenheit, ihr Bestes zu geben. Kein einfaches Unterfangen, wenn es an Selbstwertgefühl und sozialer Kompetenz mangelt. Ein erneutes Scheitern scheint unumgänglich.
    Bis schließlich der Neuanfang Victorias bisheriges Leben grundlegend ändert …


    Zusammen neunundfünfzig Kapitel in erster Person Singular aus Sicht der Hauptfigur sind geprägt von Komplikationen und Ängsten. Herumgereicht zwischen Pflegefamilien und Kinderheimen hat Victoria einen Schutzwall der Härte um sich errichtet. Sie hat erst spät gelernt, Liebe und Nähe zuzulassen und auch dieser Lebensabschnitt endete wenig tröstlich für das Mädchen. Selbstisolation und Distanz zu jeglicher Art positiver Emotionen waren die Folge. Die Ereignisse werden entsprechend herb erläutert. Doch zwischen den Zeilen steckt weitaus mehr, als auf den ersten Blick ersichtlich ist. Harte Schale, weicher Kern! Sanftheit und liebevolle Hingabe zeigen sich im Umgang mit Blumen. Die Sprache der Blumen ist Victorias Kommunikationsmittel.
    Die Autorin hat die botanischen Aspekte ebenso wie die verschiedenen Bedeutungen fließend in ihre Geschichte eingearbeitet. Mit ernstem Realismus und teils poetischem Ausdruck hält Vanessa Diffenbaugh ihre Leserschaft in einem ergreifenden Szenario gefangen. Ein lange gehütetes Geheimnis erzeugt Spannung, dramatische Wendungen sichern das Mitgefühl.
    Ein wahrlich bewegender Roman mit schließlich zufrieden stellendem Abschluss.


    Der Roman ist in gebundener Form mit Schutzumschlag und Lesebändchen zum marktüblichen Preis erhältlich. Nach einem Inhaltsverzeichnis und der Geschichte um Victoria Jones folgen im Anhang Victorias Wörterbuch der Blumen, ein Nachwort und eine Danksagung der Autorin.
    Papier, Satz und Druck sind tadellos.


    Fazit


    DIE VERBORGENE SPRACHE DER BLUMEN ist eine tiefgründige Geschichte um menschliche Beziehungen, Liebe und Vertrauen. Tragische aber auch schöne Momente werden von Vanessa Diffenbaugh einfühlsam umgesetzt, die Charaktere liebevoll in ihrer Entwicklung beschrieben und begleitet. Geheimnisvolle Akzente verleihen dem Roman zudem einen Hauch Spannung.
    Alles in allem ein emotionales, authentisches und ausdrucksstarkes Debüt!


    Edit hat die ISBN entfernt ... ;-)