Beiträge von Edelfeder

    Zitat

    Original von mankell
    ...Was passiert jetzt eigentlich mit den bereits gedruckten Exemplaren mit veraltetem Titel und Umschlag? :gruebel


    Die werden dann an die glücklichen Vorableser versendet, hihii. :chen

    Realität im Spiegel


    Autor


    Hitomi Kanehara: * 8. August 1983 in Tokio / Japan
    Erfolgreiche Schriftstellerin, erste Schreibversuche erfolgten bereits im Alter von 15 Jahren, mit 20 Jahren ist sie die zweitjüngste Preisträgerin der Akutagawa-Auszeichnung für ihren Debütroman ‚Tokyo Love’, für den sie ebenfalls den Subaru-Preis erhielt, sie lebt in Shinjuku


    Buchinhalt


    Winter 22
    Die junge Rin befindet sich zusammen mit ihrem frisch angetrauten Ehemann Shin auf dem Rückflug aus ihren Flitterwochen auf Tahiti.
    Man sollte meinen, das junge Paar schwebe glücklich im siebten Himmel. Doch tatsächlich frönt sie, getreu ihrem Motto „Man kann nie wissen, wo in der Welt die Tücke lauert.“, ihrer krankhaften Eifersucht, die nicht nur sie selbst, sondern auch ihren Partner quält.
    Völlig irrational, von Verlustängsten gezeichnet, malt sie sich Szenarien wie Trennung oder Scheidung, Selbstmord oder gar den Weltuntergang aus.
    Ihr ständiger Kontrollzwang auch im häuslichen Bereich wird zur Belastung, Vertrauen und Harmonie leiden. Auseinandersetzungen, sowie Hysterie und Ausfälligkeiten seitens Rin sind die unvermeidliche Folge.
    Als Schriftstellerin, hat sie Interviews zu geben und Folgeaufträge zu bearbeiten.
    Der aktuelle große Auftrag: Sie soll eine Autofiktion schreiben.


    Sommer 18
    Rin führt den ausschweifenden Lebenswandel einer Rumtreiberin in Shinjuku. Sie pflegt ständigen Umgang mit Ran, die jede Orgie mitnimmt, Kana und Momo, die diesem Treiben ebenfalls nicht abgeneigt scheinen. Sie rauchen, trinken und das Leben ist für sie eine rauschende Party. Zusammen tingeln sie von Club zu Club.
    Erst als sie auf den DJ Shâ trifft und eine Beziehung mit ihm eingeht, nimmt ihr Leben wieder anständigere Formen an.
    Doch auch dieses Glück trübt sich, als sie Shâ bei völlig unnötigen Lügen ertappt.


    Sommer 16
    Rin ist nicht sehr erfolgreich in der Schule. Ihre Versetzung ist eindeutig gefährdet, woraufhin sie kurzerhand die Schule abbricht und mit Gatô zusammenzieht, der aufgrund seiner Spielsucht nicht nur seine gesamte Freizeit in der Pachinko-Halle in Saitama verbringt, sondern dort auch sein gesamtes Vermögen lässt.
    Die Schulden wachsen ihnen über die Ohren und genug Geld für den Lebensunterhalt ist auch nicht vorhanden.
    Kochen, putzen und in der Spielhalle auf Gatô warten, erfüllt ihr Leben keineswegs.
    Rin sucht sich eine Arbeit, bändelt mit einem Kollegen an. Sie tanzt schließlich auf zwei Hochzeiten gleichzeitig, wofür sie einige Hiebe einzustecken hat, nachdem Gatô sie inflagranti erwischt. Nach einiger Zeit Hausarrest scheinen die Wogen geglättet.
    Doch der Schein trügt. Nachdem sie Gatô schließlich verlässt, beginnt ihre Zeit in den zwielichtigen Vierteln von Shinjuku, wo sie regelmäßig die Nacht zum Tag macht.


    Winter 15
    In einem Rückblick auf Rins Elternhaus erfahren wir, dass Rin bereits seit der Grundschule Todesfantasien hegt.
    Obwohl die Eltern für Rin weitestgehend als Vorbilder fungieren, mangelt es ihnen ihrer Ansicht nach doch an Geduld und Durchhaltevermögen.
    Sie leidet unter der Situation, dass ihr Vater Affären hat und ihre Mutter in Tränen und Hysterie ausbricht. Ihr Dasein empfindet sie als pure Langeweile, die sie zu ertragen hat.
    Erst mit Nyanko bekommt ihr Leben einen Sinn. Ein Gefühl der Entspannung und des inneren Friedens stellt sich ein.
    Doch die scheinbar heile Welt wird durch ein folgenschweres Ereignis zerstört…


    Meine Meinung


    Hitomi Kanehara beschreibt spannende Aspekte einer gestörten Persönlichkeit. Schon nach wenigen Seiten ergibt sich ein detailliertes Bild Rins Charakters.


    Die Gliederung des Romans Obsession bringt dem Leser eine interessante Betrachtungsweise nahe.
    Zuerst wird er ohne Vorwarnung mit den Tatsachen konfrontiert und kann sich folgend in Rückschritten ein Gesamtbild Rins Charakters und Werdegangs machen. Diese Vorgehensweise macht die Person Rin noch plastischer, füllt sie mit Leben.


    Kanehara benutzt eine sehr direkte und moderne Umgangssprache, die Rins Alter und Umgang angemessen erscheint. Rin spricht jung, freizügig und frei von der Leber weg, was sie denkt. Ganz gleich ob sie damit schockiert oder provoziert.


    Der Schreibstil an sich ist trotz Schwere der Thematik recht flüssig, vermittelt die Schnelllebigkeit der Protagonistin und verdeutlich exakt deren Gedankenwirrwarr, wie eine Version der anderen folgt, Schlag auf Schlag.


    Bereits im ersten Kapitel Winter 22 wird deutlich, dass Rin psychisch sehr instabil ist. Ihr Denken, Reden und Handeln sind teils Widersprüche in sich. An einer Stelle stellt sie ihr mangelndes Selbswertgefühl, ihre Unselbständigkeit und Unfähigkeit, Entscheidungen zu treffen unter Beweis, an anderer Stelle wiederum sprüht sie vor Agilität und vermeintlichem Selbstbewusstsein.
    Rins Leben vollzieht sich in wankelmütigen Launen, sprunghaften Gedankengängen und ständiger Selbstreflexion. Sie spricht sich zwar Einsichtsfähigkeit, Objektivität und soziales Verhalten zu, ändert tatsächlich jedoch nichts an ihrem Betragen, mit dem sie andere Menschen nicht selten vor den Kopf stößt.
    Erstaunlich finde ich die Tatsache, dass Rin just in dem Moment, als sie die Trennung von Shin beschließt und ausspricht, wieder Zugang zu ihrer Arbeit als Schriftstellerin findet.


    Das letzte Kapitel über den Winter mit 15 Jahren weist schon deutlich auf Rins psychische Probleme hin. Die Rede ist von Narben an den Handgelenken, ständigen Visionen von abgeschlagenen Köpfen, Todesgedanken schon in frühester Kindheit.
    Sie befindet sich in ärztlicher Behandlung und bekommt Medikamente, die ihr gegen Depressionen, Panikattacken und Wahnvorstellungen helfen und ihre Psyche stabilisieren sollen.
    Bereits in ihrem Elternhaus gehören Untreue des Vaters und Hysterie der Mutter zum Alltag. Eine Situation, die wohl für jedes Kind schwer zu verarbeiten ist und sich belastend auf die Entwicklung auswirkt.
    Als schließlich noch ein Schwangerschaftsabbruch über ihren Kopf hinweg bestimmt wird, an dem sie hart zu knabbern hat, bestimmt sie, dass sich ihr Leben ändern wird. Doch da die Betrachtung durch den Leser rückwärts erfolgt, wissen wir bereits, dass sie diesen Plan bis auf weiteres nicht in die Tat umsetzt, was die Tragik ihrer Situation hervorhebt.


    Anhand der verschiedenen Stationen ihres Lebens ist zweifelsohne ersichtlich, dass sich Rin trotz aller Änderungswünsche doch mehr oder weniger ständig im Kreis dreht.
    In durchweg jedem der dargestellten Lebensjahren grübelt Rin ins fast schon Philosophische hinein, reflektiert ihr Verhalten im Zusammenhang mit gesellschaftlichen Erwartungen und erkennt Fehler und Möglichkeiten, solche zu umgehen. Doch es führt zu nichts.
    Ihre Krankheit, ihr Umgang, ihre Todessehnsucht und damit oftmals einhergehende Gleichgültigkeit ihrem Leben gegenüber, zieht sie immer wieder nach unten. Und egal wie sehr sie sich abstrampelt, ihre Wünsche und Visionen in die Tat umzusetzen, das Milieu aus dem sie Kommt und in dem sie sich jahrelang bewegt, erlaubt ihr keine großen Sprünge in eine blühende Zukunft. Vergangenheit und Gegenwart halten sie in ihrem Kreislauf strikt gefangen und ziehen sich konsequent durch die fortschreitende Entwicklung.


    Es ist schon fast Mitleid erregend, zuzusehen, wie sich dieses Mädchen nach der heilen Welt sehnt, nach Liebe und Geborgenheit, doch ständig nur vor den Kopf gestoßen wird und mit ihrem eigenen Trotzverhalten die Dinge eher verschlimmert, statt sie zu verbessern.
    Rin befindet sich in einer Spirale der Hilflosigkeit, aus der es aus eigener Kraft kein Entrinnen für sie gibt.
    Schon ihre Eltern konnten ihr keine Stabilität bieten und auch ihre diversen Beziehungen stellten nicht den benötigten Anker dar, den sie benötigt hätte.
    Jeder Freund hat seine eigenen Schwerpunkte und Schwächen, die für ihn im Fokus stehen. Rin und ihren Problemen kommt dabei nur eine untergeordnete Rolle zugute. Sie tut alles, um dem Partner an ihrer Seite zu gefallen, verbiegt sich und verliert sich schließlich selbst.
    Doch nur bis zu einer gewissen Grenze. Ist diese erreicht, rebelliert sie ohne Rücksicht auf Verluste.
    Die schlechten Erfahrungen unterstreichen die, durch ihre Krankheit hervorgerufenen, Ängste und prägen zusammen mit dem resultierenden Fehlverhalten die Persönlichkeit Rins.


    Die Lektüre des Romans weckt vielerlei Emotionen und regt zum Nachdenken an!


    In dieser Abhandlung steckt generell gesehen wohl leider genauso viel Fiktion wie Realität. Rin ist mit Sicherheit kein Einzelfall in der heutigen Gesellschaft, gleich welchen Landes.


    Abschließend bleibt für mich bezüglich des vorliegenden Romans die Frage offen: Hat Rin mit den Berichten aus verschiedenen Altersstufen lediglich ihren Auftrag der Autofiktion erfüllt und hat dies alles gar nicht stattgefunden, oder aber steckt vielmehr ein Großteil Autobiographie in diesen Worten, weshalb es ihr auch plötzlich so leicht fiel, leere Seiten zu füllen, sobald ein weiters Mal eine ihrer Beziehungen zerbricht?


    Auch, wenn sich dieser Gedankengang nicht mit dem Klappentext deckt, so stellt er doch vielmehr Originaltitel und Arbeitsauftrag innerhalb der Handlung des Buches dar.
    Autofiktion meint eine erfundene Geschichte im Stile einer Autobiographie. Ein Roman, der die Frage aufwirft, ob es sich wohl um ein tatsächliches Erlebnis des Autors handelt, im Gegensatz zur echten Autobiographie, die die eigene Lebensgeschichte wahrheitsgetreu aus subjektiver Sicht wiedergibt.


    Das Cover und die Aufmachung des festen Einbands des Buches in rot und schwarz finde ich sehr gelungen. Es wirkt sehr extrem und spiegelt dadurch nach meinem subjektiven Empfinden den Kontrast in Rins Leben gut wider.


    Fazit


    Obsession ist weniger zu reinen Unterhaltungszwecken geeignet, als viel mehr zum Mit- und Nachdenken.
    Als interessante Charakterstudie eines kranken Menschen gefällt es mir ausgesprochen gut! Die Thematik wurde einwandfrei umgesetzt.


    Die Autorin hat außerdem mit ihrem Roman ihr Ziel im Falle meiner Person erreicht:
    Für mich steht eindeutig die Frage im Raum, die eine Autofiktion Kraft ihrer Bedeutung zu stellen hat: Fiktion oder wahres Erleben?

    Zitat

    Original von Ballerina
    Moin Edelfeder, hast recht :bonk hm und was mache ich jetzt damit??? Ich hab doch keine Ahnung wie man spoilert... rede doch nur schlau daher :lache


    Also, ich werde mal ein paar Pünktchen einsetzen statt des Textes, das hilft dann erstmal


    Ja da schauste ma!!! Was meinste wie es mir eben ging, hab doch auch noch nie bei den Eulen gespoilert *lach*...


    Ist aber ganz einfach! Unter Font, ganz links ist so ein blauBalkenButton (tolles Wort), einfach Text markieren und dann da druff klickern ;o)


    Edit: Den Part hinter 'Klar' solltest du vielleicht auch noch löschen oder spoilern (wär doch ein gutes Training) *ggg*

    Ohweh, ich wollte mir am WE mal das erste Kapitel herauspicken (Jesus), aber eure Anmerkungen rufen mir meine Eindrücke nach der LP direkt wieder ins Gedächtnis.


    Vor der LP hatte ich schon so meine Bedenken bzgl. der Mutigen Menschen, die LP war auch nicht so der Meinungsänderer und eure Worte helfen meiner Vorfreude auch nicht gerade auf die Sprünge :chen


    Das ist glaube ich das einzige Vorablesenbuch, dass ich nicht sofort voller Begeisterung und Dankbarkeit betüddele ... *schäm*


    Das Kapitel von Frau Sölle fand ich ja schon arg trocken und lieblos heruntergeleiert. Für Jugendliche / Schüler sehe ich da definitiv auch ein Problem!
    Um ehrlich zu sein, war ich sogar überrascht, als ich eben bei amazon las, dass es für Jugendliche ab 13 Jahren sein soll :gruebel


    Erstmal danke für dein Lob :anbet
    und zweitens stimmt dein Einwand natürlich voll und ganz.


    Zuerst habe ich auch absichtlich versucht zu vermeiden, zu deutlich zu werden.
    Ich glaube dann ist es einfach mit mir durchgegangen, weil ich das Ende des Buchs so toll fand und auch beim Schreiben der Rezi noch so ergriffen war, dass ich nicht mehr geschaltet habe... Tschuldigung!


    Edit: Hab dann mal eben noch nachträglich verspoilert, nun ist der Text allerdings noch in deinem Post sichtbar.. :chen

    Zitat

    Original von Sabine_D


    Kreisch, es geht schon los? Am liebsten würd ich jetzt schnell heim und in den Briefkasten gucken. :schnellweg


    Edt: Wer lesen kann....... das ist ja der erste Teil. Ich dachte grad schon, die würden schon verschicken. Liegt wohl daran, dass ich :krank bin, Hirn durchs niessen in Unordnung gebracht. :grin


    Äääh, als ich das hier gerade beim Reinhoppen las, dachte ich auch erst Huch nun überschlagen sie sich aber plötzlich mit den Auslieferungen :pille


    Ihr seid nicht alleiiiiin .... :chen

    Zitat

    Original von Veggie


    Noch mit einer 88 dran. Also Veggie88. Das ist sehr nett von dir. :knuddel1


    Vielleicht solltest du ein wenig ausführlicher schreiben, was dir an dem Buch gefällt oder eben auch nicht, dich auch generell mehr auf das Buch beziehen und weniger auf dein privates Umfeld, wenn du weißt was ich meine... :keks

    Alles verschwindet, doch nichts wird vergessen


    Buch


    Titel: Sehnsucht nach Elena OT: Elena Seiten: 152
    Verlag: Piper Verlag ISBN: 978-3-492-05238-2 EUR: 16.00


    Autor


    Joel Haahtela: * 10. September 1972 in Helsinki / Finnland
    als Schriftsteller und Psychiater tätig, lebt mit seiner Familie in der Nähe von Helsinki,
    ebenfalls in deutscher Sprache erschienen: Der Schmetterlingssammler


    Buchinhalt


    Es begann am 12. Januar.
    War es Zufall infolge eines Versehens oder eine Fügung des Schicksals?
    Statt nach sieben, steigt er bereits nach 5 Stationen aus.
    An diesem Tag sieht er sie das erste Mal.
    Sie fällt ihm sofort ins Auge und erhellt fortan sein tristes Dasein. Sie wird zum Mittelpunkt seines trüben Lebens, nun hat er eine Aufgabe, die es täglich zu erfüllen gilt.
    Der Regelmäßigkeit ihres alltäglichen Weges ist es zu verdanken, dass er sie wieder und wieder beobachten kann.
    Ist es bereits 9 Uhr, weiß er, sie wird nicht mehr kommen.
    Er spürt schnell eine seltsame Vertrautheit, erfasst sie bis hin zur kleinsten Unebenheit. Jede winzige Regung oder Veränderung an ihr fällt ihm auf.
    Schließlich verrät ihm Dostojewskis „Der Idiot“ ihren Namen: Elena.
    Das Buch, das sie aus Versehen im Park liegen lässt, wird als Symbol der Verbundenheit zu seinem oft beäugten, ständigen Begleiter.
    Eine überraschende, direkte Begegnung bringt ihn völlig aus dem Konzept, doch er lässt die Gelegenheit vorerst ungenutzt verstreichen.
    Stattdessen beginnt er, zu ihr zu sprechen, ohne dass sie anwesend wäre.
    Seine Welt, der reale Alltag, gerät zunehmend aus den Fugen.
    Alles dreht sich nur noch um sie, Elena, und wann er sie wieder sieht…


    Meine Meinung


    Ein in Einsamkeit versunkener alter Herr, der in und durch Elena etwas wieder findet, was durch Verdrängung des Vergangenen vor ihm selbst zunächst verborgen scheint.
    Sein Wahrnehmungsvermögen ist bis ins kleinste Detail geschärft.
    Gleich einem Maler, der auf Motivsuche ist, die Gegend, Witterung und Stimmung bewusst in Augenschein nimmt, um ein möglichst getreues Abbild dessen, was er sieht, auf Leinwand bannen zu können.
    Keine noch so kleine Besonderheit entgeht ihm bei seinen alltäglichen Beobachtungen.
    Ein vermeintlich leeres, abgeschlossenes Zimmer wird im zweiten Kapitel des ersten Teils erwähnt. Schon hier lässt sich ahnen, dass es eine bestimmte Bedeutung für ihn haben muss.
    Fast ein Jahr zieht ins Land bis er erkennt, worin seine Sehnsucht, die ihn immer wieder zu Elena treibt, tatsächlich begründet liegt.
    Elena verhilft ihm unbewusst zum (Weiter-)Leben und ermöglicht ihm zudem die Erkenntnis dessen und wovor er über den Verlauf der Jahreszeiten davonlief.
    Über dem gesamten Buch liegt ein Hauch von Melancholie, die verdeutlicht, wie einsam und verloren der alte Mann seine Tage durchlebt.


    Joel Haahtela schafft mittels Worte eine wunderbar dichte Atmosphäre, in die man schon kurz nach Beginn der Lektüre unaufhaltsam versinkt.
    Auch ohne Wissen um das Geheimnis seiner Vergangenheit, das erfahren wir schließlich erst gegen Ende des Buches, spürt der Leser schnell die Trauer und die Schwere, die den Mann umgeben.


    Nur 152 Seiten, unterteilt in vier Abschnitte mit unterschiedlichen Schwerpunkten aus Sicht des Protagonisten, reichen Haahtela, einen tiefen Einschnitt, einen verharrenden Zustand der Unsicherheit und eine Kehrtwende im Leben eines Menschen auf indirekte und dabei faszinierend authentische Weise zu umfassen.
    Er verpackt all dieses in einen ruhig fließenden Text, vermeidet Dialoge.
    In der Regel füllt jedes Kapitel eine, maximal zwei Seiten, drei oder vier Seiten sind die Ausnahme.
    Mittels dieser einzelnen Sequenzen aus Gegenwart und Vergangenheit der Hauptfigur fügt sich nach und nach ein Bild seines Lebens zusammen.
    Es wird zudem deutlich, wie beständig seine Tage von Elena bestimmt werden.


    Joel Haahtelas Worte sind ebenso malerisch wie zaghaft, sein Schreibstil beeindruckend und gefühlsbetont.
    Die Sätze sind dabei recht einfach gehalten, dennoch voller Bedeutsamkeit.
    Er versteht es ausnehmend gut, mit Gedanken und Empfinden des Lesers zu spielen.


    Das Buch sticht bereits durch sein Format aus der breiten Masse heraus, ebenso wird der feste Einband mit Schutzumschlag, schwerem Papier und Lesebändchen dieser Perle unter den Romanen erfreulich gerecht.



    Schade, dass der alte Herr bis zum Schluss namenlos bleibt. Da mir sein Schicksal so zu Herzen ging, hätte ich meinem Bild von ihm gern das fehlende Element seiner Persönlichkeit hinzugefügt.


    Ich frage mich, welches Schicksal wohl Haahtelas Araber hinter sich hat, oder all jene Menschen, deren Weg man einmal oder gar öfter kreuzt, ohne sie bewusst oder sonderlich interessiert wahrzunehmen.


    Fazit


    Ein kleines feines Buch, das seinen Bann weit über die letzte Seite hinaus wirken lässt.
    Bereits nach der Leseprobe beschlich mich der Eindruck, Elena könnte nur das vermeintliche Mittel zum Zweck sein, sich den Geheimnissen und Verdrängungen der Vergangenheit zu stellen.
    Ich bin froh, dass ich mir das Buch zum Lesen ausleihen konnte.
    .

    Von Freundschaft, Liebe und Vertrauen


    Buch


    Titel: Meister der Stürme OT: L´Autre – Le maître des tempêtes Seiten: 367
    Verlag: Ullstein Taschenbuch Verlag ISBN: 978-3-548-26775-3 EUR: 8.95


    Autor


    Pierre Bottero: * 13. Februar 1964 in Barcelonette im Tal der Ubaye / Alpen
    arbeitete viele Jahre als Lehrer in der Grundschule und veröffentlichte zahlreiche Jugendbücher und Fantasyromane,
    verheiratet, 2 Kinder


    Buchinhalt


    Eine Sturmflut über der japanischen Insel Kiushi löschte eine ganze Stadt, Miyazaki, aus.
    Die Cholera-Epidemie in Bolivien breitete sich zur Pandemie über halb Südamerika aus. Katastrophale Überschwemmungen bedrängen Osteuropa, ein Sturmtief tobt tagelang über der Iberischen Halbinsel und Südostfrankreich.
    Der Kulturhauptstadt Florenz droht eine Welle von Abfall, Ungeziefer und den daraus resultierenden Folgen.
    Es scheint, als hätten sich die Kräfte der Erde verschworen, die Menschheit von ihrer Oberfläche zu eliminieren.
    Ist es möglich, dass all diese Launen der Natur ein und denselben Ursprung haben?


    Jaalab, die Kraft des Anderen, wurde bereits im ersten Band der Trilogie „Das achte Tor“ von Nathan, Shaé und ihrem Helfer Rafi bezwungen.
    Nun verleihen die Verkörperungen Eqkter, der Geist, und Onjü, das Herz des Bösen, dem Anderen Macht, eine ernstzunehmende Gefahr für die gesamte Menschheit darzustellen.
    Erneut liegt es an Nathan und Shaé, seinem bösartigen und übermächtigen Wirken Einhalt zu gebieten.


    Doch während Naturkatastrophen, Intrigen und Verrat die Welt überschatten, sitzen sie im Haus im Irgendwo fest.
    Dieses Haus ist kein gewöhnliches Haus. Es wartet mit einer Vielfalt an architektonischen Kniffen auf: Da wären hohe Türme, eine Vielzahl an Flügeln, die miteinander verbunden sind, überhängende Dächer, Balkone, denen es an Kühnheit nicht mangelt, hohe Mauern, dass einem schwindelig wird, markante Pfeiler und Bögen, Spitzbogenfenster ebenso wie einfache Luken, Strebebögen aus Stein sowie Terrassen gepflastert mit Glas. Die Phantasie der Architekten wurde in keiner Weise gebremst.
    Das wohl Wichtigste und gleichzeitig am meisten beeindruckende am Haus im Irgendwo sind jedoch die Türen aus Holz, atemberaubende Tausend Stück an der Zahl!
    Eine jede von ihnen führt an einen anderen Ort auf der Welt. Das Verzwickte daran: Das Haus kann nur durch eine Tür verlassen werden, durch die man es mindestens einmal betreten hat.
    Umgeben ist das Haus im Irgendwo schlicht von Gras. Gras soweit das Auge reicht. Es handelt sich hierbei aber nicht um gewöhnliches Gras, nein, weit gefehlt. Ebenso besonders wie das Haus ist auch dessen Umgebung, Pratum Vorax genannt!
    Pratum Vorax ist eine alles verschlingende Prärie. Dabei spielt es keine Rolle, ob Stein, Holz, Metall oder gar Fleisch in seine Fänge geraten.


    Wird es den beiden Erben ungewöhnlicher geistiger und körperlicher Fähigkeiten auch diesmal gelingen, einen Weg zu finden, den Kampf für das Gute zu entscheiden?


    Ein neues Abenteuer beginnt im Haus im Irgendwo und nimmt seinen schicksalhaften Lauf…


    Meine Meinung


    Zu meiner Schande muss ich gestehen, dass mich meine Neugier auf das Buch „Meister der Stürme“ übermannt hat und ich nicht die nötige Disziplin aufbrachte, darauf zu warten, den ersten band der Trilogie „Das achte Tor“ zu beschaffen und zu lesen, bevor ich hiermit beginne.
    Erfreulicherweise sind dadurch aber auch keine wesentlichen Nachteile entstanden.
    Durch partielle Rückblicke und Erläuterungen im Verlauf der Geschichte erhält der Leser ausreichend Informationen, um die Handlung auch ohne weitere Vorkenntnisse verstehen und erleben zu können.
    An dieser Stelle lässt sich auch erwähnen, dass es ebenfalls nicht zwingend notwendig ist, den Folgeband zu lesen. Die Geschichte um Onjü, dem Herz des Bösen, bildet ein rundes Ganzes, das in sich abgeschlossen ist.
    Daher ist eine Scheu vor dem Einstieg in eine laufende Serie bei diesem Buch unbegründet.


    Bereits nach der Leseprobe zu „Meister der Stürme“ war ich vollauf begeistert von Inhalt und Schreibstil.
    Und auch wenn die Kulisse rasch wechselte und das Geheimnis um das Haus im Irgendwo, genauer dessen Umgebung, das Pratum Vorax und die ominösen Vorgehen um Zugvögel und Segelwagen, nicht gelüftet wurde, tat dies meiner Freude am Lesen dieser Geschichte keinen Abbruch. Ganz im Gegenteil!


    Pierre Bottero besticht durch eine vielfältige, farbenfrohe Fantasy-Welt, die doch so viel Bezug zur Realität bietet.


    Auch wenn der Kampf Gut gegen Böse in der Literatur nicht wirklich neu ist, hat es doch sehr viel Vergnügen bereitet, Botteros Version dieser Thematik zu lesen.


    Der Andere ist aus drei Prinzipien zusammengesetzt, die allesamt in menschlicher Gestalt erscheinen.
    Jaalab, die Kraft, Onjü, das Herz und Eqkter, die Seele. Zusammen verkörpern sie das Böse und sind verantwortlich für sämtliche ethnische und religiöse Konflikte, internationale Spannungen bis hin zu blutigen Auseinandersetzungen und Kriegen und unterschiedlichste Naturkatastrophen wie Stürme, Erdbeben, Überschwemmungen und Epidemien, die Zehntausende von Toten und Verletzten fordern.
    In ihrem Gefolge existieren grauenhafte Wesen wie Groene oder Kharxe.


    Nathan, Shaé und auch der alte Berber Rafi Hâdy Mamnoun Abdul-Salâm entstammen außergewöhnlichen Familien mit besonderen Fähigkeiten, die sie anderen Menschen überlegen machen. Sie alle sind klassische Vertreter des Guten, Baumeister, Metamorphe, Mnemiker, Scholiasten, Kogisten, Heiler und Führer.


    Während Jaalab durch die Kraft und den Kampf besiegt werden konnte, bedarf es bei Onjü eines weitaus anspruchsvolleren Vorgehens.
    Es liegt nun an Nathan und Shaé, die Menschen vor dem Untergang zu bewahren.


    Botteros Figuren wirken konsequent und doch wandelbar, dabei insgesamt stimmig und zum Plot passend.
    Durch zahlreiche Perspektivenwechsel und nachfühlbare Beschreibungen von Gedanken, Empfinden und Atmosphäre entsteht eine gute Verbindung zwischen dem Leser und den Hauptprotagonisten. Man kann sich problemlos in dieses Szenario hineinversetzen, sympathische Charaktere lassen mitleiden, genauso wie mitfreuen.


    Der flüssig, leichte Schreibstil ermöglicht ein angenehmes und schnelles Lesen.


    Bedenkt man, dass die Hauptzielgruppe dieser Serie wohl eher jüngeren Semesters ist, kann man über diverse Abstriche, Inhalt, Darstellung und Vorhersehbarkeit betreffend, zweifelsohne hinwegsehen.


    Bei Ankündigung der Leseprobe zu Pierre Botteros Roman stand ich dem Cover etwas zwiespältig gegenüber, da mich Coverwiederholungen in der Regel nicht begeistern.
    Das Covergesicht von „Meister der Stürme“ kenne ich bereits von Justine Larbalestiers „Magische Spuren“, lediglich das Muster wurde hier nicht übernommen.
    Da ich „Meister der Stürme“ aber mit Lesespaß und Freude verbinde und die Coverfigur generell gut finde, löste sich mein Groll doch ausnahmsweise in Wohlgefallen auf.
    Lobend zu erwähnen bleibt auf jeden Fall der Wiedererkennungswert der Serienzugehörigkeit durch die Grundfarbe und den goldenen Torbogen. Einen deutlichen Pluspunkt hierfür!


    Fazit


    Das Buch habe ich in einem Rutsch durchgelesen, von der Handlung gefesselt, kam zu keinem Zeitpunkt Langeweile auf!
    Obwohl ich das Ende des Romans als – vorläufig! – angenehmen Abschluss empfinde, hätte ich doch so gern noch weitere Stunden oder gar Tage in der Welt von Nathan und Shaé verbracht.
    Keine Frage, freue ich mich schon jetzt auf den folgenden dritten Band dieser Serie!
    Mein persönliches kleines Trostpflaster für die Wartezeit: Ich werde mir „Das achte Tor“ besorgen, den ersten Teil um Nathans und Shaés Kampf gegen den Anderen.
    .

    Du weißt nie, wie viel Zeit dir noch bleibt!


    Buch


    Titel: Seelen OT: The host Seiten: 862
    Verlag: Carlsen Verlag ISBN: 978-3-551-58190-7 EUR: 24.90


    Autor


    Stephenie Meyer: * 1973 in Connecticut / USA
    Den Wiedererkennungswert ihres Namens verdankt sie ihrem Vater Stephen.
    Sie besuchte die Highschool in Scotsdale / Arizona, studierte Englisch an der konfessionellen Mormonen-Universität Brigham Young University in Provo / Utah und ist Mitglied der Kirche Jesu Christi der Heiligen Letzten Tage, was ihr Leben und Schreiben stark beeinflusst,
    International erfolgreiche Schriftstellerin, erlang Bekanntheitsgrad durch die „Bis(s)“-Romane, für die sie zahlreiche Auszeichnungen erhielt
    verheiratet, 3 Kinder


    Buchinhalt


    Die Zukunft der Menschheit, Seelen. Völlige Übernahme menschlicher Körper.
    Das Überleben weniger Aufständischer am seidenen Faden. Flucht in Berge, Wüsten und Wälder. Wird es von Nutzen sein?


    Seelen, von Anbeginn mit guten Eigenschaften gesegnet: Harmonisch, mitfühlend, geduldig, ehrlich, anständig und liebevoll.
    In Behältern mit Kühlfunktion aufbewahrt, warten sie auf Implantation in eine andere Spezies. Den Möglichkeiten sind dabei kaum Grenzen gesetzt.
    Nach dem Auftauen werden die Seelen über einen gezielten Schnitt in den fremden Körper eingelassen. Dünne, fedrige Fortsätze breiten sich über Nerven, Gehirn und Gehörgängen aus und nehmen so Besitz von ihrem Wirtskörper.
    Der Schnitt wird versiegelt, der Prozess der vollständigen Übernahme beginnt.


    Es sei denn, das Unfassbare geschieht und der Mensch zeigt außerordentliche Stärke, ausgedrückt in stetiger Präsenz, ähnlich einer Zugangsblockade oder sogar zeitweise Kontrollübernahme.


    Und es wird immer schlimmer, im Falle der Seele Wanderer und dem menschlichen Wirt namens Melanie.
    Melanie bestimmt die Träume von Wanderer, ihre Erinnerungen halten sie lebendig.
    Erinnerungen an Jared, jenem Mann, den das Schicksal zur gleichen Zeit an den gleichen Ort führte und eine Gefühlsexplosion auslöste.
    Einst, als sich sowohl die 20jährige Melanie Stryder zusammen mit ihrem kleinen Bruder Jamie als auch Jared Howe auf der Flucht vor den Außerirdischen befanden, gezwungen waren, sich zu verstecken, im verzweifelten Kampf ums Überleben.



    Meine Meinung


    Stephenie Meyer hat mit dem Roman „Seelen“ in 59 Kapiteln zuzüglich Prolog und Epilog eine wunderbare Charakterstudie eines außerirdischen Wesens erschaffen, die wohl kaum jemanden unberührt lässt.
    Ein Planetensystem mit Bewohnern, deren Sitten und Gebräuche, Moral und Denkweisen zu schön sind, um wahr zu sein.


    Mit Fingerspitzengefühl umschreibt die Autorin die Eingliederung der Seele Wanderer, genannt Wanda, in die Gemeinschaft der Aufständischen.
    Gefahren, Risiken und Ängste werden dabei ebenso deutlich wie Wandas persönlicher Konflikt mit Melanie und die prekäre Situation zwischen Wanda, Melanie, Jared und Ian.


    Ein gelungener Balanceakt ‚zwischenmenschlicher’ Beziehungen in allen Belangen!


    Der Schreibstil ist ebenso fesselnd wie die Phantasie der Autorin.
    Schnell vergisst der Leser, dass es sich nur um Fiktion handelt, befindet sich nahezu mitten im Geschehen.


    Figuren und Handlungsorte wirken absolut lebendig und glaubhaft.


    Es fiel mir schwer, das Buch überhaupt zur Seite zu legen und so ist es nicht verwunderlich, dass mir am Ende doch einige Stunden Schlaf fehlen.


    Manche Sequenz ist so herzergreifend, jedoch keinesfalls kitschig, umschrieben, dass sogar das ein oder andere Tränchen kullerte.


    „Seelen“ ist meines Erachtens für Erwachsene und Jugendliche gleichermaßen geeignet.


    Hier und da regt es sogar zum Nachdenken an.


    Die Geschichte um Wanda und Melanie war trotz ihrer 862 Seiten Länge leider viel zu kurz. Ich hätte gern noch weiter gelesen, allen ‚Schleppschmerzen in den Handgelenken’ zum Trotz.
    Stephenie Meyer hat es aus meiner Sicht mit „Seelen“ geschafft, ihre international erfolgreiche „Bis(s)“-Reihe zu toppen!


    Fazit


    Mit perfekt passendem Cover, sehr angenehmen Schriftbild und wechselnden Schriftarten ist dieser Roman für mich ein rundum einzigartiges Lesevergnügen der besonderen Art!
    .

    Buchinhalt


    Nietenbesetzter Lederharnisch einer Kriegerin, hohe Stiefel, Kniehose, weiter Umhang, bewaffnet mit Messer, spitzem Holzstock und einem kurzen Falchion in einer abgenutzten Lederscheide – das ist Magiere, wie sie furchtlos durch die Dunkelheit stapft, Augen und Ohren weit geöffnet, aufmerksam.


    Magiere ist Jägerin, Vampirjägerin.
    Zu ihrer Standardausrüstung gehört neben zwei Amuletten ein Rucksack voller etikettierter Gläser, Urnen und Beutel mit Kräutern und Pulver, ganz wie man es von einer Jägerin erwarten würde.


    Während die Bauern der Dörfer bei Sonnenuntergang alles stehen und liegen lassen und sich in Hütten verstecken, deren Fenster sie mit Knoblauchkränzen zu schützen versuchen, ist es an ihr, die Bevölkerung von den Untoten zu befreien.


    Legenden und Geschichten über böse Geister und Aberglaube waren zu dieser Zeit weit verbreitet.
    Diesen Zustand macht sich Magiere zusammen mit dem Halbelf Leesil zunutze.
    Sie inszenieren eine bühnenreife Vorstellung, um an die Münzen der Bauern zu kommen, womit sie ihren Lebensunterhalt bestreiten.


    Folgsam auf Schritt und Tritt ihr Hund namens Chap. So ziehen sie von Dorf zu Dorf.


    Bis sich Magiere entschließt, von ihrem angesparten Geld eine Taverne im Küstenstädtchen Miiska zu erwerben und sesshaft zu werden.


    Leesil macht sie das Angebot, einen Pharo-Tisch einzurichten, somit bliebe die Partnerschaft zwischen ihnen bestehen.


    Gemeinsam machen sie sich auf den Weg hin zu dem kleinen Fischerstädtchen.
    Miiska, jenem Städtchen, in dem bereits drei Vampire ihr Heim gefunden haben und ihre Ankunft erwarten…


    Meine Meinung


    Nachdem das Buch schon im Prolog recht spannungsreich startete, konnte es auch im weiteren Verlauf halten, was es eingangs versprach.


    Barb und J. C. Hendee bieten eine ansprechende Mischung aus Vampirmythos und klassischen Fantasy-Elementen.


    Mit Liebe zum Detail zeichnen die Autoren Figuren, deren Kleidung sowie Umgebungen.
    Der Leser hat ein lebendiges Bild vor Augen, kann sich sehr gut vorstellen, was wie aussieht.
    Ebenso helfen die zahlreichen Perspektivenwechsel und Gedanken der einzelnen Protagonisten, sich einen Gesamteindruck zu verschaffen.
    Flüssig und anschaulich geschrieben, wechseln sich Erzählung und wörtliche Rede ab.


    Interessant ist die Gliederung der Untoten in verschiedene Klassen.
    Edle Untote sind Vampire, Lichen, besonders mächtige Geister und gelegentlich Hohe Wiedergänger auf der höchsten Stufe.
    Sie haben volles Bewusstsein und Erinnerungen, sowie eigene Wünsche, Absichten und Gedanken und entwickeln geistige Fähigkeiten abhängig von Neigungen und Talenten im einstigen Leben.
    Als niedere Untote hingegen werden Gespenster, Zombies und dergleichen bezeichnet.


    Dhampire werden geboren, um Untote zu jagen. Zu ihnen gehört Magiere, sie verfügt über besondere Gaben.


    Elfen und Halbelfen gehören schließlich ebenso selbstverständlich in die Welt, die Barb und J. C. Hendee diesem Buch zugrunde legen.


    Gefallen hat mir auch, dass jeder Vampir die ihm eigenen Fähigkeiten beim Jagen anwendet.
    Jeder von ihnen besitzt eine andere Möglichkeit, seine Ernährung zu sichern:
    Rashed kann Emotionen manipulieren und den Geist von Raubtieren kontrollieren, Teesha kann Träume schaffen und komplexere Erinnerungen verändern und verfügt über eine ausgeprägte Geruchssensibilität und Rattenjunges Spezialität ist sein Talent, bei der Jagd weitgehend unbemerkt zu bleiben und schnell in Vergessenheit zu geraten.


    Während die Entwicklung um Leesil und Magiere in Miiska mit dem letzten Kapitel des Buches einen runden Abschluss fand, ist dem Autorenpaar Hendee im Epilog ein cleverer Schachzug geglückt.


    Welstiels Reflektion und Zukunftsgedanken werfen neue Fragen auf und schaffen dabei einen willkommenen Cliffhanger und Spannung auf die Fortsetzung.


    Welche Entwicklung wird Magiere im weiteren Verlauf machen, was steht ihr im Einzelnen bevor und welche Rolle nimmt Welstiel selber dabei ein?


    Fazit


    Ein actionreiches Abenteuer mit hohem Unterhaltungswert, das Lust auf die Fortsetzung macht!
    .

    Och nee, schon wieder eine HTML-Code-Blockade?


    Dann brauch ich mich ja gar nicht erst einloggen... :fetch


    Was auch immer beim Relaunch getrieben wurde, irgendwann könnten sie es mal ausbessern oder die Verursacher darauf hinweisen, was-auch-immer anders zu machen :gruebel

    Habe gerade gesehen, dass das Licht am Ende des Tunnels wohl bei einem der User angekommen ist ...


    Hm, dann gibt es wohl jetzt doch nicht immer eine Meldung seitens vorablesen, wann verschickt wird..

    Ich persönlich finde es nicht schlimm, dass manche Bücher lange auf sich warten lassen. Wird schon seine Gründe haben.
    Dafür bekommen die glücklichen Auserwählten die ja immerhin umsonst.
    Da kann man sich dann doch schonmal in Geduld üben...


    Ist ja nicht so, dass wir nichts mehr zu :lesend hätten :chen