Hey Groupie, kommt jetzt drauf an was du unter "gut" und "schlecht" verstehst... Und ich könnte nicht behaupten daß das Buch in diesem Fall gut weggekommen ist... Ich zitiere mal ein Beispiel, warum ich die Rezension als "sehr gut" bewerte:
"Im erotischen Spiel mit den Rollen, die in straffen, vorher ausgehandelten Grenzen gemeinsam festgelegt werden, müssen Grey und Ana maximales Vertrauen und die Bereitschaft zur Verletzlichkeit aufbringen, sonst würde es von Anfang an nicht funktionieren. Es ist der Kosmos aus Codes und Regeln, ihr alternatives Zeichensystem zur sonstigen Welt, das hier die völlige Hingabe zweier Menschen zuläßt." [...]
"Was E.L. James mit dieser Paargeschichte in der Spielart des SM einmal mehr vorlegt, ist damit nichts als die Utopie von Sex an sich: der Selbstvergessenheit im Körper. Dem Spüren des Moments. Der Pause vom Denken, vom Kontrollieren, Funktionieren, Organisieren, Optimieren. Dem Ende der Verantwortlichkeit fürs Ich. Und dem Aufgehen in einer Zweisamkeit, die so intensiv ist daß sie die Option der Aufkündbarkeit nicht mehr kennt. Den Traum der verbindlichen Bindung in total deregulierten Zeiten[....]"
Wer sich so mit differenziertem Verstehen UND Herz mit einem Text beschäftigt verdient meinen Respekt und ich fühle mich davon bereichert auch wenn ich nicht in allem die gleiche Ansicht habe. Ah ja, am Schluss ist der Rezensentin wohl eingefallen daß sie ja Literaturkritikerin ist und hat dann noch grade die Kurve gekriegt: "Skandalös ist allein, dass [diese Utopie] dieses Mal in Form von literarischem Müll vor uns treten musste." Von mir aus geschenkt. Ich werde diesen Müll jedenfalls heute nacht mit meinem Liebsten leidenschaftlich diskutieren und mal sehen ob man nicht aus Scheisse doch noch Gold machen kann....
Mari