Beiträge von Dichterdämon

    Eine Geschichte, die richtig weh tut. Eben weil sie täglich tausendfach passiert. Und dann als unwichtig angesehen wird.



    DIE KATZE


    Schwarz-weißes Fell, mit dem der Wind spielt
    Der Körper zerfetzt zu blutigem Brei
    Achtlos an den Straßenrand geworfen
    Gestorben, weil Du zu unwichtig zum Bremsen warst
    Seid nicht traurig deswegen,
    ist doch nur eine Katze

    DIE GESCHÄFTSIDEE


    Die Staatskasse hatte in den letzten Jahren sehr gelitten. Kürzungen bei so unnötigen Ausgaben wie Bildung und Kultur oder Sozialleistungen reichten nicht mehr aus, zumal so wichtige Dinge wie Militäretat, Kreisgebietsreformen, Rechtschreibreformen und neue Farben bei Polizeiuniformen eine Menge Geld verschlangen. Auch mußten marode Firmen und Banken dringend mit Staatsgeldern unterstützt werden, denn das Geld für Parteispenden mußte ja irgendwo herkommen.
    Doch zum Glück hatte der Innenminister eine gute Idee. Immerhin wurden im Internet große Geldsummen hin und her bewegt. Vor allem Pornoseiten machten sehr viel Umsatz. Schon Caligula im alten Rom hatte die Frauen der Senatoren gezwungen, ihre Körper zu verkaufen, um die Staatskassen zu füllen. Doch dies ließ sich nicht so übernehmen. Allein die Kanzlerin war eine Monstrosität und die Leute würden eher Geld bezahlen, sie nicht sehen zu müssen.
    Aber es gab noch andere Möglichkeiten. Seine Idee war es gewesen, heimlich Überwachungsgeräte in den Wohnungen der Leute zu verstecken. Irgendwann würde er so an die Pornovideos fürs Internet kommen. Seine Vorschläge fanden großen Anhang bei seinen Kollegen. Doch wie sollte man die Bevölkerung hinhalten? Sicher wäre niemand begeistert, sich filmen zu lassen. Doch auch dafür fand sich eine Lösung: Man müßte einfach nur in einer großen alltäglich erscheinenden Illustrierten oft genug über böse Terroristen schreiben und große Fotos unterbringen und Paranoia verbreiten. Ja, seine Ideen wurden sogar noch erweitert. Mit Kameras auf öffentlichen Plätzen könnten auch die Paare gefilmt werden, die den freien Himmel dem heimischen Bett vorzogen. Ein paar Spinner, die sich selbst als Datenschützer bezeichneten, würde die Polizei schon niederknüppeln können.
    Ja, seine Vorschläge waren so gut, daß er in der nächsten Wahlperiode zum Finanzminister ernannt wurde. So konnte er dafür sorgen, daß das Geld auch so strömte wie erwartet.


    Ich möchte darauf hinweisen, daß diese Geschichte rein fiktiv ist und mögliche Ähnlichkeiten mit lebenden Personen rein zufällig sind.


    Ich hab lange nicht mehr hier rein geschaut, deshalb äußere ich mich erst jetzt wieder dazu.
    Also, eine gewisse Oberflächlichkeit soll gern dabei bleiben. Ich will ja keine großen Gedanke vorgeben. Wenn sich jemand Gedanken macht, dann finde ich das richtig, aber ich diktiere sie nicht


    Was mir auch noch wichtig ist: Bis zum 20.05. läuft noch die Petition gegen Pelztierfarmen in Deutschland. Bitte noch mitzeichnen und weiter verbreiten, vielen lieben Dank!
    https://epetitionen.bundestag.…sa=details;petition=10359

    Die WGT-Literaturwerkstatt macht dieses Jahr leider eine Pause. Trotzdem wird es am Pfingstmontag Lesungen in der Sixtina geben.
    Ab 12:00 Uhr: Lesung "Identitätskrise" - Thomas Sabottka und Michael Sonntag tauschen die Rollen und die Texte.
    Ab 13:00 Uhr: Lesungen von Teilnehmern der Literaturwerkstatt aus den vergangen Jahren - Anja Kümmel, Claudia Feger und Torsten Low.
    Diese Lesungen sind auch ohne WGT-Bändchen frei zugänglich.


    Montag, 24.05. 2010
    Sixtina
    Katharinenstraße 11
    04109 Leipzig
    www.Sixtina.de


    Was mir auch noch sehr wichtig ist: Bis zum 20.05. läuft noch die Petition zum Verbot von Pelztierfarmen in Deutschland:
    https://epetitionen.bundestag.…sa=details;petition=10359

    Anläßlich der 500-Jahrfeier in Hohenstein-Ernstthal stellte der Ortschronist Wolfgang Hallmann eine Ausstellung mit Büchern von Hohensteiner Autoren zusammen. Geplant war es, 500 Bücher zusammen zu bekommen. Doch es wurden weitaus mehr. Aus allen Bereichen fanden sich alte und neue Bücher und es finden sich immer noch welche an.
    Natürlich sind auch Karl Mays Werke mit dabei, aber es sind auch philosophische und naturwissenschaftle Bände zu sehen, Romane, Gedichtbände und Anthologien und und und.


    Die Ausstellung kann vom 28.05. bis zum 30.06. 2010 jeweils Dienstags bis Sonntags von 13:00 bis 17:00 Uhr im Textil- und Rennsportmuseum, Antonstraße 6 in 09337 Hohenstein-Ernstthal besichtigt werden

    Vorsichtig sah Tim sich um. Er hatte keine Ahnung, wer ihn entführt hatte oder warum.
    Man hatte ihn in eine Art Käfig gesteckt. Klare Gedanken konnte er nicht formulieren, dazu schmerzte sein Kopf zu stark. Was ging hier vor sich?
    "Er ist wach" hörte er von irgendwoher eine Stimme. Daraufhin öffnete sich eine Tür und ein Mann in einem makellosen Anzug betrat den Raum.
    "Guten Tag. Bitte entschuldigen sie diese unangenehme Unterbringung. Ihr besonderer Zustand macht das leider erforderlich."
    "Warum bin ich hier. Wer sind sie. Und was haben sie mit mir vor?"
    "Bitte, beruhigen sie sich erstmal. Das sind sehr viele Fragen auf einmal. Nun, meine Auftraggeber sind sehr an ihnen interessiert. Ihre spezielle Abweichung macht sie sehr wertvoll für uns. Mehr kann ich ihnen jetzt leider nicht sagen. Aber lange werden sie sich hier nicht aufhalten müssen. Heute nacht ist Vollmond und danach ist alles überstanden."
    Ohne weitere Erklärung verließ der Mann den Raum wieder. Tim kam nicht dazu, ihm etwas hinterher zu rufen, denn ein Wächter, der bislang unbemerkt geblieben war, schoß ihm einen Betäubungspfeil in den Arm.
    Als Tim endlich erwachte, war seine Verwandlung bereits im Gange. Wie immer bei Vollmond wurde sein Körper von einem rot-weißen Fell überzogen. Am Ende seines Rückgrats wuchs ihm ein buschiger Schwanz. Seine Arme und Beine waren mit silbernen Ketten an den Tisch gebunden.
    "Es ist so weit, wir können beginnen."
    Zwei Männer, die wie Chirurgen gekleidet waren, traten an den Tisch. Sie überzeugten sich noch einmal, daß das Wer-Eichhörnchen sie nicht beißen konnte und begannen, mit Skalpellen in seinen Körper zu schneiden.
    "Seien sie vorsichtig!" warnte der Mann im Anzug und nahm einen tiefen Zug von seiner Morleys-Zigarette. "Wenn er zu früh stirbt, verwandelt sich der Leichnam zurück und er ist wertlos für uns."
    "Keine Angst" beruhigte ihn einer der "Ärzte" "Wir machen das nicht zum ersten Mal."
    Tims Schmerzen waren unerträglich, doch die Ketten hinderten ihn, sich zu wehren.
    Die gesamte Prozedur dauerte eine dreiviertel Stunde, danach war Tim nur noch ein lebloser Fleischberg. Triumphierend hielten seine Mörder das Fell hoch. Der Pelz eines Wer-Eichhörnchens war auf dem Markt ein Vermögen wert.



    Eine Petition gegen Pelztierfarmen in Deutschland (noch bis zum 20. 05. kann man da mitzeichnen):
    https://epetitionen.bundestag.…sa=details;petition=10359