Beiträge von Dichterdämon

    Daß Bücher mehr sind als bedrucktes Papier ist nichts neues.<br>
    H.P. Lovecraft sprach von einem Buch, bei dem allein das Wissen um seine Existenz zum Wahnsinn führen könne. Und Michael Ende beschrieb ein Tor in eine fantastische und schöne Welt, das sich zwischen zwei Buchdeckeln befand.<br>
    Doch wo findet man solche Bücher? Und welche Geheimnisse umgibt die Orte, an denen sie aufbewahrt werden?<br>
    Solche und ähnliche Gedanken mögen es gewesen sein, die die Autoren zu den Geschichten dieser Anthologie bewegt haben.<br><br>


    Ob es Bücher sind, die die Realität schreiben; wandernde Bibliotheken; Geister alter Dichter; Bücher, die den Leser scheinbar zum Herrn über sein eigenes Schicksal machen; Spukwesen, die in einer Bibliothek nach einem Schatz suchen; Märchenfiguren, die ihre Bücher beschützen müssen; Bücher, die Leben zu nehmen oder zu geben wissen... Dies und vieles mehr erwartet den Leser.<br>
    Doch auch dieses Buch hat sein eigenes Geheimnis: Es nimmt den Leser gefangen und zwingt ihn, eine Geschichte nach der anderen zu lesen.. Und es verändert die Art, wie man Bücher betrachtet und wahrnimmt.<br><br>


    Ich muß gestehen, ich bin auch ein wenig neidisch. Denn immer hatte ich gehofft, für eins meiner Anthologieprojekte auch ein paar Comicbeiträge zu bekommen. Carolin Gmyrek ist es gelungen und so findet man neben dem geschriebenen Wort auch die wortlose gezeichnete Geschichte.<br><br>


    Mit Beiträgen von Carolin Gmyrek, Stefanie Hammes, Christian Damerow, Gregor Eder, Karsten Klein-Ihrler, Thomas Lohwasser und Vanessa Kaiser, Susanne Haberland, Ju Honisch, Fabienne Siegmund, Bettina Ferbus, Rainer Baumgärtel, Isa Theobald, Karin Jacob, Serena Hirano, Irene Bressel, Andrea Spille, Jan-Christoph Prüfer, Christian Endres, Charlotte Erpenbeck, Daniel schenkel, Christian von Aster, Paul Sanker, Benjamin Nemeth, Olaf Lahayne, Cornelia Röser, Gabriel de Vue

    Die meisten Künstler mögen es nicht, wenn ihre Werke in "Schubladen" gesteckt werden. Doch diese Schubladen helfen, sich Bücher, Filme und Musik nach dem eigenen Geschmack auszuwählen.


    Vincent Voss´ Roman lässt sich ohne Probleme in eine Schublade stecken. Und dann sprengt er sie auf.
    Seit den Filmen George Romeros wird der Begriff "Zombie" fälschlicherweise auch für menschenfressende lebende Tote verwendet. Von einer solchen Zombiegeschichte gibt es klare Vorstellungen: Die Welt wird von den Toten überrannt und eine Gruppe Überlebender versucht, sich durchzuschlagen.
    "Faulfleisch" endet dort, wo die anderen Geschichten beginnen.


    Liam hat sich der Kinder wegen aufs Land zurück gezogen und hofft, seine kaputte Ehe kitten zu können. Doch im gleichen Dorf lebt auch ein seltsamer Gerichtsmediziner mit einer schauerlichen Leidenschaft. Als Liam langsam hinter das grausige Geheimniss kommt, nimmt das Verhängnis bereits seinen Lauf ...


    In dem Roman geht es nicht um die Zombieapokalypse an sich, sondern darum, wie sie beginnt, sich erst langsam, dann immer schneller ausbreitet. Und um die Opfer, die hier statt nur als wandelnde Bedrohung dargestellt zu werden, Persönlichkeiten und Geschichten bekommen.
    Wer reinen Splatter und Gemetzel erwartet, wird wohl enttäuscht werden. Wer aber aber eine spannende und atmosphärisch dichte und stimmige Geschichte sucht, wird das Buch lesenswert finden

    Anthologien zu rezensieren ist immer schwierig. Gerade das, was ihren Reiz ausmacht, die vielfachen verschiedenen Sichtweisen auf ein Thema, machen es schwer, ein Bild des Buches zu vermitteln.


    Von Einhörnern hat jeder klare Vorstellungen im Kopf: Ein weißes Pferd mit einem Horn auf der Stirn.
    Umso größer ist die Herausforderung für die Autoren, sich dieses Themas auf unerwartete und überraschende Weise anzunehmen.
    Doch genau das ist ihnen mit dem vorliegenden Buch gelungen.
    Von der klassischen Fantasygeschichte über die Dark Fantasy biszum Horror und wieder zurück zur philosophischen Naturbetrachtung reicht das Spektrum.
    Ein besonderer Höhepunkt ist das Gedicht "Im tiefen Wald" von Peter S. Beagle ("Das letzte Einhorn"). 20 Jahre nach "Zwei Herzen", der Fortsetzung des "Letzen Einhorns" erinnert sich Amalthea noch einmal an ihre Liebe zu Lír. Dieses Gedicht, übersetzt von Oliver Plaschka, ist in der deutschen Fassung ausschließlich in diesem Buch zu lesen.
    Auch die Illustrationen von Elke Brand zu Beginn einer jeden Geschichte sind ein besonderer Blickfang.


    Zu jedem Buch geht außerdem auch eine Spende von 0,50,-€ an die Waldritter e.V.

    Mit der Reihe "Pioniere des Westens" startet wieder eine Serie historischer Western von Alfred Wallon.


    Diesmal geht es um den Eisenbahnbau, genauer um die Rivalitäten zwischen der Denver & Rio Grande Railroad und der Atchison, Topeka & Santa Fe Railroad.
    Zwischen beiden Gesellschaften gab es immer wieder Reibereien, die des Öfteren auch in gewaltätigen Auseinandersetzungen ausarteten.
    Vor diesem Hintergrund spielt die Geschichte von Clay Caldwell, der durch die gewissenlosen Methoden der DRG seinen Vater und die Farm der Familie verloren hat. Also schlägt er sich auf die Seite der ATSF. In Leadville findet er seinen vermissten Bruder wieder, der sich als Gunman verdingt hat und auf der Seite der DRG steht. Der Konflikt zwischen den beiden spitzt sich immer weiter zu und scheint nur auf ein Ergbnis hinaus laufen zu können.


    Die Geschichte um Clay und Johnny Caldwell, Amy Blaine und Paul Sheridan ist natürlich rein fiktiv und erinnert sehr stark an die alten Western aus den 50ern und 60ern. Gerade bei dem Treffen von Clay und Amy im Hotel sieht man die alten Streifen fast bildlich vor sich. Dabei handelt es sich aber nicht um einen reinen Abklatsch, sondern vielmehr um eine liebevolle Hommage eines Fans des Genres.


    Die historischen Fakten dagegen sind gut recherchiert und sehr verständlich aufgearbeitet. Viele Romane, die sich mit dem Label "historisch" schmücken, sind reine Abenteurromane, die einfach nur irgendwann in der Vergangenheit spielen. Die Romane Wallons jedoch verdienen diese Bezeichnung in jeder Hinsicht und könnten neben dem reinen Lesespaß sogar im Geschichtsunterricht verwendet werden.

    Es sei vorweg gesagt, es geht in diesem Buch NICHT um eine Schriftart
    Und hätte ich Stefanie nicht als eine sympathische und bezaubernde junge Dame kennen gelernt hätte ich nach diesem Buch wohl Angst vor ihr.


    Franklin ist wohlhabend, gebildet und kultiviert. So kann er sich ganz seinem einzigen Lebenszweck hingeben: Dem Zubereiten und Verzehren guten Essens. Seine bevorzugte Zutat dabei: Menschenfleisch. Franklin ist Kannibale aus Leidenschaft und Überzeugung.
    Um seine Philosophie und kulinarischen Spezialitäten zu verbreiten plant er das Verfassen eines Kochbuchs. Die junge Fou-Mai ist auserwählt, ihr Fleisch für seine Versuche zur Verfügung zu stellen. So muß sie bei lebendigem Leib miterleben, wie ihr Stück für Stück abgeschnitten und von Franklin verzehrt wird. Und auch ihre Geliebte Naomi gerät in die Fänge ihres Peinigers.


    Stefanie Maucher lässt bei der Beschreibung der Grausamkeiten nichts aus. Doch statt sie auszuschlachten (man möge mir dieses Wortspiel verzeihen) beschreibt sie diese eher knapp und sachlich und der ein oder andere Leser wird sich vielleicht ein wenig mehr Splatter an diesen Stellen wünschen.
    Vielmehr hat sie ein teuflisches Vergnügen, in die Gedanken und kranken Visionen ihres Protagonisten einzutauchen. Man ertappt sich ein oder zwei mal sogar selbst dabei, seine Überlegungen zu teilen.


    Beinahe nebenbei beschreibt sie eine dystopische Zukunft, wobei sie dennoch einen sehr eigenen Humor zeigt und neigt mitunter auch zu sehr einfachen, nichtsdestrotz amüsanten Wortspielen.

    Im Big Mountain - Gebiet wird eine Navahofamilie ermordet.Noch bevor das FBI vor Ort ist, wird Stammespolizist Frank Begay zur Ermittlung gerufen. Er findet heraus, daß es Zeugen gibt, die vor den Killern fliehen mußten. Gemeinsam mit FBI-Agent Caldwalder macht er sich auf die Suche.


    Der Stammespolizist und Spurenleser Frank Begay ist zurück. Auch im dritten Teil der Serie verbindet Ulrich Wißmann die Krimihandlung mit realen Problemen, mit denen die amerikansichen Ureinwohner heute noch zu kämpfen haben und bringt diese damit wieder ins allgemeine Bewußtsein. Auch heute noch werden die Hopi und die Navaho gewaltsam umgesiedelt, um privaten Unternehmen den Abbau von Bodenschätzen in den Big Mountains zu ermöglichen. Menschenrechtsverletzungen, die die internationale Presse ignoriert, werden offen ausgesprochen.


    Auch die kulturellen und mythologischen Hintergründe der Navahos werden wieder stärker beleuchtet. So bleibt am Ende die Frage, ob nicht das vermeintlich Böse, das die alten harmonischen Rituale ins Gegenteil verkehrt, nicht doch auch seinen Platz im natürlichen Gleichgewicht hat.


    Zu guter Letzt thematisiert Wißmann auch die Angst vor den Möglichkeiten einer immer unbegrenzteren Wissenschaft, die sich nicht mehr an ethische Richtlinien gebunden sieht.


    Also wieder ein sehr vielschichtiges Lesevergnügen.

    Aus der Amazon-Produktbeschreibung: "Shakespeare: Modern seit über 400 Jahren. Shakespeares Einfluss als Dichter ist bis heute ohne Beispiel. Seine Werke werden noch immer in Theatern auf der ganzen Welt gespielt. Seine Stoffe ernähren zuverlässig Heerscharen von Drehbuchschreibern für Film und Fernsehen. Der Sachcomic sucht im Leben Shakespeares nach den Gründen für seine Ausstrahlung. Er erzählt, wie der Autor und Schauspieler immer wieder unter verschiedenen Herren arbeiten musste, wie er bejubelt, aber auch missbraucht wurde. Und sie verfolgen den Streit um Person, Aussehen und Werk Shakespeares, der bis heute andauert. So ist dieses Buch mehr als eine Biografie oder Einführung in seine Theaterstücke und Sonette: Im Wesentlichen geht es um unsere Einstellung zum Leben und zum Mitmenschen."


    Den Comic hatte ich mir auf der Leipziger Messe zugelegt. Allein die Idee fand ich schon interessant. "Comic" klingt hier nach einer fortlaufenden gezeichneten Handlung. Tatsächlich ist es aber eine Biographie in Stichpunkten, die durch experimentelle Bilder begleitet werden.
    Neben den Lebensdaten des Dramatikers wird auch seine Einfluß auf spätere Literatur und Deutungen behandelt, bis zur Auflistung obskurrer Verschwörungstheorien, wonach andere seine Werke verfasst haben sollen.


    Natürlich ist es keine umfassende Biographie, aber ein schöner Einstieg, wenn man bereit ist, sich weiter mit Shakespeares Arbeit zu befassen

    Timi Virus ist scheinbar ein völlig normaler Junge, der in einem Waisenhaus aufwächst. Doch durch eine Verkettung von merkwürdigen Umständen gerät er in den Ritterorden der Naieno. Und esscheint, als würde in ihm mehr stecken, als jemals jemand vermutet hätte. Die Zeit ist ungünstig für ihn, denn bei allen diesen Verwirrungen droht auch noch ein Krieg auszubrechen und seine Vergangenheit scheint eine Schlüsselrolle dabei zu spielen.


    Wie in der Fantasy gewohnt kreiert Constanze Schiewe ihre eigene Welt. Doch es ist keine mittelalterliche Welt voller magischer Wesen sondern eine, die unserer Zeit und unseren Verhältnissen in vielem sehr ähnlich ist.
    Man erkennt auch, welche Einflüsse die junge Autorin geprägt haben. So findet man Elemente aus Harry Potter, Star Wars, Erdsee und vielen anderen bekannten Geschichten wieder. Das bedeutet aber nicht, daß sie abgekupfert und sich schamlos bedient hätte, sie schafft aus dieser scheinbar wilden Rohmasse etwas völlig Neues und eigenständiges.
    Gerade die Verknüpfung einer völlig fremden, eingentümlichen Welt und unseren bekannten Verhältnissen macht das Buch sehr ungewöhnlich und ich bin jetzt schon auf den zweiten Teil gespannt

    Ich habe die beiden Romane um Frank Begay, den Navaho-Stammespolizisten gleichzeitig bekommen, hatte also eine 50:50 Chance. Im Klartext heißt das, ich habe mich natürlich vergriffen und mit dem zweiten Teil angefangen. :)
    Ist aber nicht schlimm, der Roman funktioniert durchaus eigenständig, macht also eine Vorkenntnis des Charakters nicht unbedingt erforderlich.


    Nun bin ich nicht unbedingt der große Krimi-Leser. Doch dieses Buch hat es mir sehr angetan. Was mich daran reizte, waren die zwei Schichten, in denen der Roman aufgebaut ist:


    1.) natürlich die Romanhandlung.
    Bei den Plänen für den Straßenbau und die Nutzung des Mount Graham verschärfen sich die Differenzen zwischen den Betreibern des Observatoriums und den Apachen. Als ein Geologe verschwindet wird der Navaho-Polizist Frank Begay um Hilfe gebeten. Er ermittelt nun unter Indianern, Naturschützern und Mitarbeitern des Observatoriums. Dabei wird er unter anderem auch mit Gesetzwidrigkeiten beim Bau des Sternenwarte konfrontiert, in die auch der Vatikan und das Max-Planck-Institut verstrickt waren.
    Der Krimi ist gut aufgebaut und spannend. Anfangs scheint das Mordmotiv klar und es kommen zwei gegensätzliche Interessengruppen als Verdächtige in Frage. Umso schöner dann die überraschende Auflösung (nein, die verrate ich hier nicht). Und die Hilfe kommt von gänzlich unerwarteter Seite. Zwar verschiebt das die Handlung ein wenig in den Bereich Mystery, doch auch das schadet dem Buch nicht, im Gegenteil, es unterstützt die eigentliche Kernaussage.
    Sehr schön sind auch die historischen Bezüge zu lesen, die anfangs nur die Bedeutung des Berges zu verdeutlichen scheinen, später aber einen wichtigen Einfluß auf die Handlung nehmen.


    2.) die sozialkritischen Aspekte, die wohl den wichtigeren Teil des Buches ausmachen
    Auf dem Mount Graham befindet sich ein Observatorium, gegen das verschiedene Gruppen Widerstand leisten. Die Probleme sind hierzulande nur wenigen bekannt und gerade deshalb ist es zu begrüßen, daß Ulrich Wißmann darauf aufmerksam macht.
    Zum ersten handelt es sich bei dem Mount Graham oder Dzil Nchaa Si An, wie ihn die Apachen nennen, um ein Heiligtum der Apachen, das durch die Bauprojekte geschändet wird. Der "große sitzende Berg" ist im Schöpfungsmythos der Apachen der Berg, an dem sie die "32 Gesänge des Lebens" erhielten. Zudem ist er eine Begräbnisstätte.
    Das Konsortium, das die Teleskope betreibt, weigert sich, diesen Ort als religiöse Stätte anzuerkennen. Um sie als solche zu bestätigen müssten sakrale Bauten oder zumindest Überreste zu finden sein. Die Apachen als schamanistische Religion kennt aber solche Bauwerke nicht. Die Gräber reichen angeblich nicht aus, um den Berg als heiligen Ort zu kennzeichnen. Der Vatikan, der mit zu den Betreibern gehört, hat offen ausgesagt, daß sie alles unternehmen wollen, um die Religion der Apachen zu unterdrücken und auszumerzen und dieses Projekt sowie die weiteren Bauvorhaben sind ein großer Bestandteil dieser Bestrebungen.
    Weiter wichtig ist der Berg in seiner Bedeutung als Lebensraum. Durch seine Höhe und seinen Standort bietet er sechs verschiedene Klima- und Wetterzonen und ist Lebensraum verschiedener Pflanzen und Tiere, die ausschließlich dort vorkommen. Berühmt ist vor allem das Mount Graham - Rothörnchen. Das Observatorium und die Zufahrtstraße wurden entgegen aller gesetzlichen Richtlinien und Bestimmungen gebaut, Baustops und mit dem Bau verbundene Bedingungen wurden bewußt ignoriert und ganze Waldflächen trotz Verbots gerodet.


    Egal, ob man sich über solche Probleme informieren möchte oder einfach "nur" einen guten und spannenden Thriller sucht, dieses Buch bietet beides.

    In den Rocky Mountains werden skalpierte Leichen gefunden. Die Behörden fordern den Navoho-Stammespolizisten Frank Begay an, der heraus findet, daß alle Opfer eine Gemeinsamkeit hatten: Sie waren auf der Jagd nach Bisons. Ist der Mörder ein Tierschützer oder ein Indianer, der das Erbe seiner Vorfahren schützen will?


    Natürlich will ich so wenig über den Roman verraten wie möglich. Der Leser soll ja auch noch Spaß an dem Buch haben. Leider deutet sich die Auflösung des Falls schon am Anfang des Romans an, das heißt aber nicht, daß es keine überraschenden Wendungen gäbe. Und es ist einer der wenigen Krimis, bei dem man hauptsächlich mit dem Täter sympathisiert.


    In der 70er Jahren sorgte eine Krimiserie für Aufsehen: Kojak. Telly Savalas spielte einen Polizisten, der in den unschönen Ecken der USA ermittelte. Eingebettet in eine Krimihandlung wurden die Themen angesprochen, über die niemand reden wollte: Rassismus, soziale Ungerechtigkeiten, Hilflosigkeit, Drogenprobleme, sozialen Absturz, Vorurteile, Korruption. Der sozialkritische Krimi war geboren.
    In genau diese Tradition gehen die Romane von Ulrich Wißman. Allerdings in einem anderen Umfeld. Er thematisiert die Verletzung der Menschenrechte an den amerikanischen Ureinwohnern in den letzten Jahrzehnten bis heute.
    Hauptsächlich vollzieht er in diesem Buch den Kampf der Indianer um die ihnen vertraglich zugesicherten Black Hills nach, die dennoch hauptsächlich von Weißen, von der Industrie und dem Militär genutzt werden, entgegen aller Zusicherungen.
    Und auch die immer noch andauernde (legale!) Jagd auf Bisons, trotz aller Schutzmaßnahmen und arterhaltenden Versuche, wird angeprangert.
    Ein wichtiges Zeitdokument, wenn man sich über die (oft und gern verschwiegenen) Probleme des Landes informieren will, das von sich selbst behauptet, ein natürliches Recht auf Führung des aktuellen Weltgeschehens zu haben.

    Auch 2013 will die Kleine Galerie neben den Ausstellungen auch Lesungen anbieten.
    Und so beginnt das Literaturprogramm 2013 gleich mit einer wilden Mischung aus Humor und Tiefgang. Die Autoren Lothar Becker, Mario Schubert und Michael Sonntag lesen Geschichten zum Lachen, Schmunzeln und Nachdenken.
    So unterschiedlich die Arbeiten der Autoren auch sind, haben sie doch eins gemeinsam: Sie werfen einen ungewohnten Blick auf das, was man zu kennen glaubt und entdecken dabei etwas völlig neues und überraschendes.
    Selbstverständlcih stehen sie im Anschluß an die Veranstaltung für Fragen zur Verfügung.


    Der Eintritt beträgt 3,- €
    Für jeden Besucher steht ein geistiges Getränk bereit.
    Um Voranmeldungen wird gebeten, doch sich findet sich auch für spontane Besucher noch ein Platz


    Donnerstag, 24.01. 2013
    18:00 Uhr



    Kleine Galerie
    Altmarkt 14
    09337 Hohenstein-Ernstthal

    Wenn man eine fantastische Geschichte schreibt (egal ob Fantasy, Science Fiction oder Horror) gibt es dafür eine einfache Formel:
    Man entwirft ein fantastisches Szenario und lässt einen natürlichen und möglichst glaubhaften Charakter darauf reagieren. Wie gut das gelingt entscheidet über die Qualität der Geschichte.
    Lothar Becker ist kein Fantast. Und so kehrt er (bewußt oder unbewußt) diese Formel um.
    Er entwirft liebevoll einen fantastischen, fast schon surrealen Charakter und konfrontiert ihn mit einer wirklichen oder alltäglichen Begebenheit.
    Das macht den besonderen Humor dieses Buches aus.
    Anders verhält es sich mit den Gedichten. Sie wirken wie Illustrationen. Die Kurzgeschichten brauchen diese nicht, um zu funktionieren und doch gehören sie unbedingt zum Gesamtbild des Buches.

    LESUNG Lothar Becker und Hans Brinkmann 15.11. 2012


    Am 15.11. 2012 um 19:30 Uhr findet in der Kleinen Galerie eine Lesung von Lothar Becker und Hans Brinkmann statt.
    Beide Autoren gehören zur Chemnitzer Lesebühne.


    Lothar Becker stellt sein Buch "SchellackOuvertüren" vor, eine Sammlung humoristischer Kurzgeschichten.
    Ganz anders dagegen das Buch Hans Brinkmanns. Sein Roman "Die Butter vom Brot" wirft einen kritischen Blick auf unsere Gesellschaft.


    Donnerstag, 15.11. 2012
    19:30 Uhr


    Kleine Galerie
    Altmarkt 14
    09337 Hohenstein-Ernstthal