Beiträge von Dichterdämon

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    Original von nofret78
    fand ich Hero etwas farblos, während mir Beatrice sehr lebendig erschien. Klasse waren die Dialoge zwischen Beatrice und Benedick, ein Vergnügen die Worgefechte zu verfolgen!


    Obwohl der Titel sich ja mehr auf die angeblichen Buhlereien Heros bezieht (hinter denen dann nichts weiter steckte) war die Hassliebe zwischen Benedikt und Beatrice meiner Meinung nach das interessantere.
    Ich finde das Stück auch etwas verwirrend - auf der einen Seite der tragische Aspekt um die zurück gewiesene und zu Unrecht beschuldigte Hero, auf der anderen dann der lebensfrohe und lustige Teil um Benedikt und Beatrice. Das hätten auch zwei unabhängige Stücke sein können

    Der Trick mit den gefälschten Nachrichten ist nicht neu.
    "Blair Witch Project" wurde zum Beispiel auf diese Weise beworben.
    Diese Diskussion beweist doch wieder mal, daß diese Werbung genau das erreicht, was sie soll: Die Leute sprechen darüber. Damit gebt Ihr Pro 7 doch recht.
    Allein die Tatsache, daß sich so viele darüber beschweren, daß man so etwas nicht tun soll ist doch das beste Argument, es immer wieder zu tun.

    Es geht aber auch anders - Ich habe mla ein Interview mit Jason Dark gelesen, in dem er sagte, daß er für jeden John Sinclair Roman 2000,- DM bekomme (ist schon ne kleine Weile her)
    Hinzu kam, daß es zu dieser Zeit noch eine zweite, eine dritte und sogar eine vierte Auflage der Serie gab, er Taschenbücher schrieb, alte Hefte zu Büchern zusammengefasst wurden, Hörspiele und Computerspiele auf dem Markt waren, es eine Verfilmung gab und so weiter.


    Das sit nicht die Art Literatur, die ich mag, aber er konnte/kann sicher ganz gut davon leben.
    (Im Monat erscheinen zwei Romane der Serie)

    Do., 12.03.2009: Thomas Manegold: Rattenfänger und mehr


    Sa., 14.03.2009: Jan Off & Volly Tanner: Unzucht & neue Bastarde


    Do., 19.03.2009: Offene Lesebühne


    Mo., 23.03.2009: Schwarzes Leipzig Frühlese


    Do., 26.03.2009: Aleister Crowleys Tagebuch eines Drogenabhängigen


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    Do., 12.03.2009: Thomas Manegold: Rattenfänger und mehr


    Thomas Manegold , langjähriger Aktivist im deutschen Blätterwald, gibt sich die Ehre und liest aus
    "Rattenfänger" sowie neuere Bühnentexte.
    Auch einen Special-Guest dürfen wir stolz ankündigen:
    Marion Alexa Müller, ihres Zeichens Verlagsleiterin von periplaneta, Illustratorin und Allround-Künstlerin.
    Und auch ein Buchstand wird nicht fehlen.
    Solltet ihr auch nicht!
    Einlaß: 19.00 Uhr
    Beginn: 20.15 Uhr
    Eintritt: 3,- Euro



    Sa., 14.03.2009: Jan Off & Volly Tanner: Unzucht & neue Bastarde


    JAN OFF & VOLLY TANNER
    (zwei Kämpen, viel Literatur, ein Event)
    20 Uhr
    VOLLY TANNER: NEUE BASTARDE
    Volly Tanner, Leipziger Literaturgrande kehrt nach sieben Büchern, einem Hörbuch, mittlerweile x CD-Mitwirkungen und schauspielerischen, nebst gesanglichen Ausflügen dahin zurück, wo er hergekommen ist und legt mit NEUE BASTARDE eine Egozine im Punkrockstyle vor, welches an diesem Abend Premiere feiert. Extrem subjektiv, radikal marktverneinend und gegen den Strom. Literatur für Menschen und nicht für Preiseverleiher. Bitterböse, sensibel und ehrlich. Wenn der Literaturbetrieb sich selber genügt, brauchts eine Spitzhacke im Gedärm der Gewohnheit. Literatur muss Gefühle erzeugen, ankommen und bewegen. Und Tanners Art zu schreiben ist dafür genau die richtige Droge!
    21:30 Uhr
    JAN OFF: UNZUCHT
    Der wahrscheinlich wichtigste lebende deutsche Punkrockliterat JAN OFF kommt mit einem neuen Buch nach Leipzig. UNZUCHT – ein Antiporno – oder doch ein Porno? Oder doch eine Bestandsaufnahme der Jetztzeit. Der Sprachschwurbeler und Synonymezauberer OFF jedenfalls ist wieder auf den Bühnen, nachdem er sich im letzten Jahr sehr rar gemacht hat und schenkt Leipzig DIE WELTPREMIERE seines neuen Werkes im Ventil Verlag. Seine Bücher sind Legende: „Vorkriegsjugend“ eines der besten Punkbücher, „Weißwasser“ so voller Liebe, „Angsterhaltende Maßnahmen“ witzigböse und neben vielen anderen Werken „Ausschuss“ grandios.
    Jetzt heißt es aber erst einmal UNZUCHT und WILLKOMMEN ZURÜCK IN LEIPZIG JAN OFF!
    Beginn: 20.00 Uhr
    Eintritt: eine Lesung 2,-Euro / beide Lesungen 3,- Euro



    Do., 19.03.2009: Offene Lesebühne


    Das Helheim ruft wieder zur offenen Lesebühne!
    Eine kleine Bühne haben wir, ihr habt die Texte. Egal, ob hochgradig literarisch, zutiefst inhaltsschwanger, lustig, traurig, lieb oder böse. Bringt mit, worauf ihr Lust habt oder kommt einfach nur zum Zuhören. Heute soll jeder. Der Markus bereitet sich auch schon vor..
    Und: jeder der sich auf die Bühne wagt, bekommt von uns ein Bierchen!
    Einlaß: 19.00 Uhr
    Beginn: 20.30 Uhr
    Eintritt: frei



    Mo., 23.03.2009: Schwarzes Leipzig Frühlese


    Julia Ptock (im SL unter MadleenDeSall zu finden) schreibt seit mehreren Jahren Prosa und Lyrik - Texte, die zu Herzen gehen sollen und die zum Nachdenken (mit Überraschungseffekt) anregen können.
    Elia van Scirouvsky stellt seinen fünften Gedichtband "Zwischen Alpha und Omega und dem Flug der Seele" erstmalig in Leipzig vor.
    Das Anfang März 2009 im Angela-Hackbarth-Verlag erschienene Werk wurde als künstlerisches Gesamtkonzept gestaltet und stellt ein Novum im Bereich der Buchkunst dar.
    Der Gedichtband sperrt sich gegen die „Evolution“ der Bücher und schafft damit ein völlig neues Leseerlebnis. Das bibliophile Kleinod bewahrt seinen Inhalt vor Flüchtigkeit – der Leser muss sich auf jeden einzelnen Text neu einlassen.
    Was vielleicht als Umständlichkeit anmuten könnte, entpuppt sich als Chance zu einem anderen Lesen und Erfahren von Literatur.
    Mit seinen Texten öffnet Elia eine meist im Verborgenen liegende Gefühlswelt zwischen Liebe, Tod und Leidenschaft, die sanft zwischen den Zeilen wächst, herausgeschrieen auf dem Papier einen Pranger findet oder in metaphorischer Verklärung in mystische Gefilde weist.
    Und Volly Tanner , der gerade aus den Buchmessewirren wieder aufgetauchte Heimliterat, gibt sich die Ehre und liest aus frischem Material, seiner „schwanger“-Kolumne aus der Elternzeitschrift Schlawiner, seinen Kolumnen fürs Schwarze Leipzig und trockne Texte aus der Hüfte.
    Beginn: 20.30 Uhr
    Eintritt: 2,- Euro





    Do., 26.03.2009: Aleister Crowleys Tagebuch eines Drogenabhängigen


    “Tu, was du willst, soll sein das ganze Gesetz.”
    Eine Lesung aus Aleister Crowleys Roman "Tagebuch eines Drogenabhängigen"
    Auf der Suche nach der Droge, die den Schleier hinter der Welt der Dinge zeigt, rasen die Protagonisten dieses autobiographischen Romans ins Verderben, um schließlich doch Läuterung zu erfahren.
    Der Markus liest einige ausgewählte Kapitel.
    Einlaß: 19.00 Uhr
    Beginn: 20.30 Uhr
    Eintritt: frei


    Helheim
    Weißenfelser Str. 32
    04229 Leipzig

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    Original von Judith
    Interessante Rechnung! Aber nicht sehr aufbauend.Judith


    Aber leider wirklich die Regel.
    Von etwas über 50 Autoren, mit denen ich bisher bei Lesungen oder verschiedenen Veranstaltungen gearbeitet, gesprochen oder mich ausgetauscht habe, war nur einer, der von dieser Arbeit lebt. Und dieses Leben ist leider eher bescheiden

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    Original von Lu Lim
    Sollte angesichts dessen, wie die Dinge um die (kriminelle Vereinigung) Katholische Kirche offensichtlich stehen, nicht jede/r, die/der exkommuniziert wurde (wer auch immer), froh und glücklich darüber sein?


    Aus meiner Sicht und aus der einiger anderer auf jeden Fall. Aber wie sieht es mit der Sichtweise der Betroffenen aus?
    Für diese Menschen war die Zugehörigkeit zu ihrer Glaubensgemeinschaft ein wichtiger Bestandteil ihres Lebens (ob man das jetzt nachvollziehen kann oder nicht spielt dabei keine Rolle)
    Deshalb war es für sie eine ernste Strafe, ausgeschlossen zu werden und das auch noch dafür, daß sie im Interesse des Kindes gehandelt haben, das die Tragweite der Entscheidung für oder gegen die Schwangerschaft einfach noch nicht abwägen kann.
    Genau darum geht der Vorwurf ja: daß die Kirche ein Machtinsrument in der Hand hält, mit dem es die Menschen in ihren Entscheidungen beeinflußt. Wer nicht passt fliegt

    Nun gut, belege ich eben auch, warum ich die Kirche als kriminell bezeichen.


    Beginnen wir mit der Geschichte.
    Niemand kann bestreiten, daß ich noch vor wenigen Jahrhunderten für diese Äußerung gefoltert und als "Ketzer" verbrannt worden wäre. Sicher beides kriminelle Vorgehensweisen.


    Ein aktuelles Beispiel: Vor ein oder zwei Jahren (bin mir nicht ganz sicher) hat der Papst den Einsatz von Exorzisten gefordert. Bei einem Exorzismus wird die Betreffende Person gegen ihren Willen an einen Tisch oder ein Bett gebunden (was wohl dem Tatbestand der Freiheitsberaubung entspricht), mit Gebeten und dem Vorhalten von Bibeln und religiösen Symbolen aus der christlichen Mythologie bedrängt. und mit Weihwasser bespritzt (das dürfte wohl den Tatbestand der Körperverletzung erfüllen und widerspricht zudem der Religionsfreiheit)
    Nicht selten kommt es bei Exorzismen auch zu Todensfällen (ob es sich dabei um Totschlag oder sogar Mord handelt muß dann wohl von einme Juristen geprüft werden)


    Damit dürfte wohl meine Behauptung jetzt wirklcih belegt sein

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    Original von Eddie Poe
    Allerdings gibt es auch die Möglichkeit, dass der Bischof wirklich glaubt, im Namen der Kirche richtig gehandelt zu haben.


    Lassen wir die Möglichkeit offen, daß es so war und unterstellen dem Bischof nichts Böses (obwohl ich jemandem, der eine Position hat, die Verantwortung vorraussetzt mehr Objektivität und Weitsicht unterstelle)
    - dann ist es wieder die Kirche als Institution, die ihre Machtwerkzeuge einsetzt, um den Menschen ihre Regeln aufzuzwingen ohne auch nur die Situation des Opfers in Erwägung zu ziehen

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    Original von Babyjane
    Ähm... ja genau... wie gesagt ich bin draußen... schimpft ihr hier noch ne Runde und macht auf kultivierte Art euer kommunikatorisches Unvermögen publik...


    Und das belegt, was ich anfangs geschrieben habe: Wer sich aufregt und eine Meinung äußert, die vielleicht extrem scheinen mag, muß zwangsläufig unrecht haben, weil wir über Ungerechtigkeit nun mal keine Wut empfinden dürfen. Denn Emotionen stören eine "gepflegte" Unterhaltung ja.
    Bleiben wir also ruhig und zivilisiert und lassen uns alles gefallen.

    Zitat

    Original von Alraune
    Die Briten raten, 3 Diskussionsthemen immer und unter allen Umständen zu vermeiden: Die Queen, die Steuern, die Religion.


    Darum geht es nicht. Es soll niemand wegen seiner Religion angegriffen werden. Zum Glück gibt es die religionsfreiheit und jeder hat das Recht, seinem Glauben nachzugehen. Vielmehr geht es ja darum, wie die Kirche au Kosten des Opfers wieder mal ihre Macht demonstriert und den Glauben ausnutzt

    Dann beleg mir bitte an einem konkreten Beispiel, daß ich Unrecht habe
    Ich habe die Kirche als Kriminelle Organisation bezeichnet und jeder, der schon mal ein Geschichtsbuch gelesen hat wird viele Beweise dafür finden.
    Ich habe die Methoden der Kirche als Manipulation bezeichnet und was anderes tut sie? ("Funktioniere, wie wir es sagen, und Du wirst für alle Ewigkeit glücklich im Himmel leben, funktioniere anders und Du landest auf ewig in der Hölle")

    Ist doch interessant.
    Immer wieder wird darauf bestanden, daß man sich maßvoll und "zivilisiert" zu äußern hat. Das heißt im Klartext "Klappe halten und politisch korrekt funktionieren". Wer mit der Faust auf den Tisch schlägt hat also unrecht. Das heißt wiederum, wir müssen uns alles gefallen lassen, was Kirche uns Staat verordnen und dürfen uns nicht lautstark darüber aufregen, weil wir damit die Gefühle von jemandem verletzen können.


    Ich will niemanden, der katholischen Glaubens ist, beleidigen aber ganz ehrlich: Die katholische Kirche ist eine kriminelle Organisation, die es auf das Geld und den absoluten Gehorsam der Gläubigen abgesehen hat. Und wer nicht nach ihrem Dogma tickt, der ist unerwünscht.
    Vom Prinzip her macht die katholische Kirche doch nichts anderes als Scientology, und das schon seit Jahrtausenden.
    Der vorliegende Fall beweist das mal wieder.
    Brasilien ist ein Land, in dem der katholische Glaube stärker und ernster verbreitet ist als hier. Mit diesem Beispiel ist es der Kirche wieder mal gelungen, ein Exempel zu statuieren, Macht zu beweisen und den Leuten ein eindeutiges Zeichen zu setzen, welches da heißt: "Funktioniert nach unseren Regeln, oder Ihr bratet für alle Ewigkeiten in der Hölle". Schönes Werkzeug, um die Menschen zu manipulieren.
    Und das auf Kosten des Opfers bzw. der Familie des Opfers

    Kurzbeschreibung
    Lilja und Antoni sind Schafe wie du und ich. Sie sind schon lange ein Paar, aber ihre Liebe ist unter dem Staub des Alltags fast in Vergessenheit geraten. Eines Tages macht ein ganz alltäglicher Vorfall sie wieder darauf aufmerksam, dass die Liebe etwas ist, wofür man kämpfen muss, jeden Tag von neuem. Man muss den schönen Dingen nur die Augen und das Herz öffnen, dann wird am Ende vielleicht doch alles gut.


    Klappentext
    Lilja und Antoni - zwei Schafe wie du und ich. Er liebt sie und sie liebt ihn - so einfach ist das. Eines morgens aber steht Lilja plötzlich vor der Frage, ob sie in all den Jahren nicht so manches versäumt haben ...


    Ein kleines, nicht wirklich auffälliges Büchlein. Es enthält keine großen Epen, keinen mitreißenden Roman, keine große Philosophie.
    Es ist eine absolut alltägliche Geschichte.
    Und doch so wichtig, hält sie dem Betrachter doch vor Augen, wieviel vom Leben wir doch verpassen, weil wir uns dem Alltag ergeben


    Ohne die niedlichen Schafszeichnungen würde das Buch wahrscheinlich gar nicht funktionieren

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    Original von Vulkan
    nimm meinen Kommentar nicht zu ernst.


    Doch, denn mir ist es ja wichtig, daß über die Texte diskutiert wird. Deshalb sind mir auch Deine Kommentare wichtig.

    Zitat

    Original von Vulkan
    Hast Du eigentlich mal die Monologe in Tolstois "Krieg und Frieden" gelesen, in denen Andrei und Nikolai ihre Gedanken anlässlich der bevorstehenden Schlacht ausführen? Das könnte vielleicht ganz interessant für Dich sein. Ich fand sie zumindest in ihrer Gegenüberstellung exzellent.


    Zu meiner Schande muß ich gestehen, daß ich das Buch noch nicht gelesen habe. Das liegt zum großen Teil an einer gewissen Betriebsblindheit. Ich komme leider kaum hinterher, die Bücher von den Autoren zu lesen, mit denen ich bei Lesungen undVeranstaltungen zusammen arbeite. Dann kommen noch die Bücher über verschiedene Künstler/Kunstwerke dazu, die ich als Galerist einfach gelesen haben will, deshalb bleibt leider wenig Zeit für anderes.
    Und dann natürlich die diverse Unterhaltungsliteratur, aus der ich die Inspiration ziehe, mit den Klischees zu spielen und diese auf die Schippe zu nehmen. (wie zum Beispiel in "Rapunzel-Vampirgeschichten")
    "Krieg und Frieden" ist aber auf jeden Fall etwas, was ich mir noch vorgenommen habe