Beiträge von Lizard

    Ich habe das Buch nun auch gelesen, den Film hatte ich zuvor bereits gesehen. Ich fand es großartig. Anfangs fiel es mir etwas schwer, in die Geschichte hereinzukommen, aber dann war ich wirklich begeistert von der Sprache und sowohl amüsiert als auch betrübt über die Eigendynamik ( wenn man bedenkt, dass die gesamte Handlung sich auf ein Wochenende verteilt, ein ganz schönes Tempo ), die die Handlung gewinnt. Zwischendurch hatte ich das Gefühl, Grady einfach mal wachrütteln zu müssen, manchmal musste ich einfach nur schmunzeln. Ein absolut lebenswertes Buch, dessen Facetten überaus vielseitig sind.

    Ich habe es im Deutschunterricht gelesen und war nicht wirklich begeistert. Nichts gegen Herrn Schlinks Schreibtalent, aber es kam mir am Ende vor wie ein weiteres Buch, in dem



    Mir war es zu konstruiert und was Herr Schlink mit "Das Wochende" danach abgeliefert hat, will ich gar nicht näher angucken. Der greift sich auch Sämtliches aus der Geschichte und verwurstet es in irgendwelchen, zum Teil doch recht konstruierten, Stories.

    Ich habe zwei Tage gebraucht, um das Buch zu lesen. Den Schreibstil fand ich fesselnd, ich konnte es quasi gar nicht mehr aus der Hand legen. Ein, wie ich finde, hervorragender Thriller. Freilich an einzelnen Stellen sehr dramatisch, aber da kenne ich Bücher, die wesentlich mehr auf den Putz hauen als dieses. Schade, dass der Film so von der Vorlage abgewichen ist,wohl nur, um noch einen zweiten Teil produzieren zu können, wie das eben mitunter bei so Reißerfilmen Usus ist. Ich kann es jedenfalls wirklich empfehlen, habe schon länger keinen richtig packenden Thriller gelesen, wohl auch, weil ich mich von dieser Literatur ein bisschen entfernt hatte.

    Ich versuch's mal und hoffe, dass ich den Eulen nicht auf den Nerv gehe. Aber ich spiele schon länger mit dem Gedanken, etwas zu veröffentlichen und raffe meine Werke zusammen, da würde mich schon interessieren, wie es ankommt ...


    Ein bürgerliches Trauerspiel


    Verschwiegenheit im Kollektiv
    und wie die Geister, die ich rief
    zieht die Sonne uns're Schatten
    unnatürlich in die Länge


    Auf der Streckbank des Vergessens
    des rückhaltlosen Überfressens
    bewahren wir noch uns're Haltung
    und verharren in der Enge


    Wir erwerben Emotionen,
    um für den Kampf uns zu entlohnen
    verschleudern blindlings Ideale
    und verlier'n uns im Gedränge


    So wird uns täglich beigebracht
    wie man's im Leben richtig macht
    was man fürchtet, wen man hasst
    wir stimmen ein in die Gesänge


    In den Gesang von Toleranz
    entgegen jeder Dominanz
    in immergleicher Melodie
    musiziert die stumme Menge


    Resignation in Einsamkeit
    keiner da, der uns befreit
    die Geister, sie verschwinden nie
    verzehren uns're Fantasie
    in Gänze


    Sagt, wie sollen Einzelteile
    bloß ein ganzes Bild ergeben
    wo wir doch seit jeher nur
    nach Glücklichkeit und Freude streben
    Sagt, wie sollen wir verändern,
    was wir nicht als falsch verstehen
    und wie können wir beenden,
    was wir nicht als Unrecht sehen ?


    Für jedwede Resonanz bin ich dankbar.
    :schuechtern

    Was ich daran noch wesentlich nerviger finde als den Fehler an sich, ist die Tatsache, dass es immer weniger Lektoren gibt, die diese Fehler beseitigen könnten. Wenn es schon Menschen gibt, die von Haus aus pingelig in Sachen Orthographie sind, sollte man sie doch auch (be)nutzen.

    Mir hat das Buch und die Geschichte sehr gut gefallen. Zwischendurch musste ich mich allerdings ein bisschen zum Lesen nötigen, weil sich die Geschichte vereinzelt etwas zog, jedenfalls für mein Empfinden. Aber grundsätzlich ein hervorragendes Werk, in der Geschichte Harry Hallers dürften sich einige wiederfinden.

    Ich war von Siddhartha wirklich begeistert und habe mich, aus irgendeinem Grunde, nach Beendigung des Buches wahrlich gut gefühlt. Ich hatte das Gefühl, ein paar Empfindungslücken haben sich geschlossen, ein paar Dinge sind verständlicher und klarer geworden. Ein tolles Buch, das jeder mal gelesen haben sollte, finde ich. Siddhartha hat mir auch besser gefallen als der Steppenwolf. Auch den Eindrücken Indiens wegen, die ich als sehr interessant und lehrreich empfunden habe. Und das, ohne den Zeigefinger zu erheben.

    Zitat

    Original von Batcat
    Da hast Du natürlich recht... aber es macht natürlich auch einen Höllenspaß, von Tisch zu Tisch schlendern, die Bücher anzutatschen (ein Graus für die Buchhändler, nehme ich an!) und die neugierige Nase reinzustecken um herauszufinden, ob das Buch genehm ist oder nicht. :-]


    Und man bedenke den Geruch von neuen Büchern.
    :grin

    Ob ich nun auch antworten darf, obwohl ich bisher nur privat schreibe, weiß ich nicht. Sollte dem nicht so sein, überlies mich einfach. Auch für mich ist das Lesen unerlässlich. Ich kann, soweit meine Erinnerung verlässlich ist, sagen, dass ich vom Lesen zum Schreiben gekommen bin, empfinde es aber so, dass man sein ganzes Leben lesen und neue Dinge entdecken sollte, die einem helfen, den eigenen Stil zu verfeinern. Nicht zuletzt hat das Lesen natürlich auch den unleugbaren Vorteil, dass es zu mehr Sprachkenntnis führt und den Ausdruck verbessert, das wiederum wirkt sich natürlich positiv aufs Schreiben aus. Ich denke also, dass man Lesen und Schreiben nicht streng voneinander separieren kann, sie bedingen sich gegenseitig, zumindest, wenn man selbst schreiben will.

    Soviel Veränderung wird man im neuen Werk wohl auch nicht finden. Abgesehen von den Fotos. Ich habe mir den Baader-Meinhof-Komplex damals auch nicht gekauft, sondern ausgeliehen. Empfehlen könnte ich aber noch :

    Hesse - Der Steppenwolf, Siddhartha
    Hesse lese ich sehr gern, da gibt es auch noch einiges, das ich mir gern zu Gemüte führen möchte.
    Jean-Paul Sartre - Der Ekel
    Ein interessantes Werk, an das ich allerdings nicht richtig 'rangekommen bin. Vielleicht war ich dafür auch noch etwas zu jung. Passend zum Buchtitel hatte ich allerdings zum Zeitpunkt der Lektüre Gastritis .. O.o
    Heinrich Böll - Ansichten eines Clowns
    Es ist schon etwas länger her, seit ich es gelesen habe. Ich erinnere mich daran, dass es mir insgesamt gut gefallen hat, vom Hocker gerissen hat es mich allerdings zum damaligen Zeitpunkt nicht.
    Samuel Beckett - Murphy
    Wenn ich es auch noch immer nicht durch das Buch geschafft habe ..

    Brennen muss Salem ist kein schlechtes Buch, auch wenn ich normalerweise absolut nicht auf solche Art Geschichten stehe. Aber ich finde es ganz spannend und unterhaltsam. Was mir persönlich von King so gar nicht zugesagt hat, war Schlaflos. Das habe ich hier auch immernoch regelrecht unberührt im Regal stehen.

    Zitat

    Original von oemchenli
    Naja du sagst die wird da eingestellt warum ist dann hier alles doppeltgemoppelt, find ich doof, eine Inhaltsangabe in der ersten Rezi, ob lang oder kurz hätte doch gereicht. :wave


    Ich denke auch. dass es zunächst erstmal auf verschiedene Meinungen ankommt. Die Handlung an sich ist ja unveränderlich, die Meinung variiert und von der beabsichtige ich ja gewöhnlich unter anderem abhängig zu machen, ob das Buch etwas für mich sein könnte.


    Ah okay, da stimme ich dir zu. Wobei auch einfach gestrickte Bücher etwas für sich haben können, gerade aufgrund ihrer Einfachheit. (: