Beiträge von Lizard

    Zitat

    Original von Gummibärchen
    Wenn ich dran denke, schalt ich mal rein. Vor allem bin ich mal gespannt, ob ich Lizards Meinung teile :grin


    Da bin ich auch mal gespannt. (; Aber ich will Bastian Sick auf keinen Fall madig machen, was er präsentiert, ist gut, nur wie er es präsentiert, lässt mitunter doch etwas zu wünschen übrig.

    Ich mag Bastian Sick schreibend und ich habe alle drei Teile erwähnter Reihe hier zu Hause stehen, aber ich habe ihn sowohl live als auch im TV gesehen und muss ehrlich sagen, dass er mir da wesentlich zu verkrampft ist. Auch nachdem ich ihn live gesehen hatte, war er danach nur damit beschäftigt, grinsend in den Vorraum der Halle zu schlendern, sich fotografieren zu lassen. Er ist mir wesentlich zu wenig natürlich im öffentlichen Auftritt. Aber das kann auch nur meine Meinung sein.

    Mal ein etwas unbekannteres Werk, das aber zweifelsohne einen Blick und mehr lohnt.


    Inhalt


    Zentrales Thema der Gedichte von Sebastian Ising ist die Suche des Menschen nach dem Sinn des Daseins in einer Welt, in der er sich zunehmend auf sich allein gestellt sieht. Die Sehnsucht, als Individuum wahrgenommen zu werden, und der Wunsch, sich als solches behaupten zu können, steht im ständigen Widerstreit mit einem Lebensgefühl aus Angst und Selbstzweifeln angesichts einer Realität, die so gar keine Orientierung mehr zu bieten scheint. Realität ist das, was der Einzelne wahrnimmt, und sie entsteht aus dem, was er wahrnimmt; nicht mehr und nicht weniger. Ob das Wahrgenommene richtig oder falsch ist,
    gut oder böse, stimmig oder sinnlos, hat jeder selbst zu beantworten.
    Eine greifbare, allgemeingültige Botschaft geben die Gedichte dementsprechend nicht; und genau darauf legt es der Autor an: »Ich möchte, dass sich der Leser die Botschaft subjektiv erschließt, sich die Texte persönlich aneignet, auf der Basis eines Zweifels, eines Unbehagens, das ich mit meinen Gedichten wecken und verfestigen möchte
    Nicht von ungefähr lautet der Untertitel des Gedichtbandes denn auch: Gedichte wider die Wahrnehmung.


    Meine Meinung


    Normalerweise bin ich bei lyrischen Werken immer vorsichtig, weil ich mitunter Schwierigkeiten habe, wirklich an die Essenz des Ganzen heranzukommen. Bei diesem war es, zu meiner eigenen Überraschung, vollkommen anders. Die Gedichte sind eindrücklich, gefühlvoll, aufrüttelnd und regen zum Nachdenken an. Sie beschäftigen sich vornehmlich mit der Diskrepanz zwischen Selbst - und Fremdwahrnehmung sowie dem Weg zu Authenzität und Identität und verbalisieren auf verständnisvolle Art und Weise die Ängste und Zweifel eines jeden Menschen. Unweigerlich beginnt man, in die Gedichte einzutauchen und sich nicht nur mit den Konflikten des lyrischen Ichs, sondern auch mit dem eigenen Standpunkt auseinanderzusetzen. Man kann Vieles in diesem Buch finden, nicht zuletzt auch sich selbst und das macht es so wertvoll.

    Niveau ? Popstars ist genauso wie alles andere pure Vermarktung von Menschen. Manche werden schon in den Vor-TV-Castings aussortiert, weil sie nicht unterhaltsam und medienwirksam genug sind. Die kommen gar nicht erst bis vor die Jury. Und Sido in eine Jury zu setzen, sagt ja auch schon viel über Niveau aus.
    :rolleyes

    Ich will von sowas nicht mehr unterhalten werden, ich greif' mir eh' nur alle fünf Minuten ob der Blödheit dieser Leute an den Kopf. Überdies möchte ich nicht dazu beitragen, dass dieser Castingscheiß noch 5 Jahre weitergeht.

    Zitat

    Blödsinn finde ich allerdings, wenn jemand behauptet, keine Zeit zum Lesen zu haben, aber jeden Abend vor der Glotze hängt.


    Allerdings, ja. Aber im Fernsehen wird einem eben alles vorgekaut, da muss man mehrheitlich nicht selbst denken, das ist bequemer für die meisten. Schön finde ich auch, wenn man Leute, von denen man weiß, dass sie kaum lesen nach ihren literarischen Interessen fragt und sie antworten : " Och, ich hab sooviele Lieblingsbücher, dass ich die jetzt gar nicht alle aufzählen kann."
    :lache

    Gyde Callesen - Maya mein Mädchen


    Zum Inhalt
    Der Roman 'Maya mein Mädchen' erzählt auf eindrückliche Weise die Geschichte einer jungen Frau, die verzweifelt versucht, sich selbst, ihr eigenes Ich zu finden. Sie ist, wie sie selbst feststellt, 'zu krank, um tadellos zu funktionieren, zu gesund, um auffällig zu sein.' Von der ersten Sekunde an fesselt die Geschichte über die Künstlerin Maya auf unaufdringliche, angenehm unspektakuläre Weise. Sie nimmt den Leser mit in das Fühlen und Denken einer jungen Frau, die den landläufigen Vorstellungen von 'Normalität' nicht entsprechen kann. Eine Frau, die 'anders' ist. Die ihren eigenen Körper verletzen muss, um sich zu spüren. Immer an der Grenze zwischen Traum und Realität. Die Autorin verdeutlicht die innere Zerrissenheit und die inneren Kämpfe Mayas, indem sie deren Gedanken und gefühle in sprachliche Bilder kleidet, die, obgleich zuweilen ungewöhnlich anmutend, immer nachvollziehbar bleiben. 'Maya mein Mädchen' gibt - freilich ohne ein Sachbuch zu sein (oder sein zu wollen) - Interessierten, Laien und Betroffenen einen intensiven Einblick in das Krankheitsbild Borderline und verschont den Leser mit Klischees.


    Meine Meinung
    Gyde Callesen hat eine sehr bildliche und poetische Art des Schreibens ( auf ihrer HP gibt es Leseproben - http://www.gydecallesen.de/ ) Die Geschichte der Maya wird von ihr selbst so eindrücklich geschildert, dass man schnell in diesen Strudel gerät, mit ihr fühlt, mit ihr erfahren möchte, was sich in ihrer Vergangenheit verbirgt. Ich selbst habe das Buch als sehr aufwühlend, aber auch als sehr eindrücklich und empathisch empfunden, sodass ich mich zwischen den Zeilen gut aufgehoben fühlte. Für jemanden, der viel Action oder viele schnittige Dialoge erwartet, ist dieses Buch mit Sicherheit nicht das Richtige, aber für die, die von abstrakten Gedankenwelten fasziniert sind, wird sich dieses Buch in jedem Falle lohnen. Ich bin durch Zufall darauf gestoßen und bin heute sehr dankbar, es gefunden zu haben.