Andre Aciman; Ruf mich bei deinem Namen; 1; Monatshighlight
Ketil Bjørnstad; Der Fluß; 2,5
Margriet de Moor; Kreutzersonate; 2,5
Ernest Hemingway; Paris - Ein Fest fürs Leben; 2,5
Camilla Way; Schwarzer Sommer; 2,5
Philippe Grimbert; Ein Geheimnis; 2,5
Astrid Lindgren; Märchen; 3
Haruki Murakami; Der Elefant verschwindet; 3
Paul Watzlawick; Anleitung zum Unglücklichsein, 3
Beiträge von Mitsou
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Der 24jährige Oliver verbringt den Sommer bei einer Familie in Italien, um dort in Ruhe an einem Manuskript zu arbeiten. Elio, der Sohn des Hauses, ist von Anfang an gebannt von dem sieben Jahre älteren Studenten und kann es nicht lassen, immer wieder seine Nähe zu suchen. Doch der scheint ihn absichtlich auf Distanz zu halten.
Mit seinen Gefühlen überfordert taumelt Elio durch den Sommer, bis Oliver sich schließlich von einer anderen Seite zeigt. Die beiden Männer beginnen eine zarte, aber auch leidenschaftliche Liebelei, deren Ausgang stets im Dunklen liegt – bis zu dem Tag, an dem Oliver wieder in die Staaten fliegt…Ich muss gestehen, dass es mir ein bisschen schwer fiel, mich in die Materie einzulesen. Nicht wegen der Thematik, sondern weil das erste Drittel des Buches hauptsächlich in Elios Gedanken- und Gefühlswelt spielt. Die ist zum einen etwas wirr und zum anderen manchmal sehr ausschweifend. Der Leser wird sofort in Elios Innenleben geworfen und bekommt die äußeren Geschehnisse nur häppchenweise serviert, fast so, als würde man vom Meeresgrund langsam an die Oberfläche tauchen, anstatt andersrum.
Nach diesem Abschnitt entwirren sich die Fäden jedoch langsam und die Handlung nimmt ihren Lauf. Wo zu Beginn verhältnismäßig wenig passiert, häufen sich nun die Ereignisse, ohne dabei an Tiefgang zu verlieren. Man spürt die italienische Sonne auf der Haut, kann das Meer riechen und zugleich Elios Verzweiflung mitfühlen.„Ruf mich bei deinem Namen“ ist ein sehr sinnliches Buch. Mit etwas Phantasie kann man es riechen, schmecken und auch ertasten, was einen sehr intensiven Eindruck hinterlässt. Die Liebe mit all ihren Facetten wird hier auf nackte, unverblümte Weise dargelegt. Ebenso spielen Verlust und Erwachsenwerden eine große Rolle.
Im Nachhinein habe ich es nicht bereut, dieses wunderbare Buch nach dem wirren Anfang weiter zu lesen und wurde gefangen genommen von den großen Gefühlen und schönen Bildern. Zu Tränen gerührt hat es mich nicht und ich fand es auch nicht traurig, weil die Aussage des Buches für mich eine sehr schöne ist: Wenn du im Leben jemanden findest, mit dem dich etwas ganz besonderes verbindet, dann halte an dem, was ihr habt, fest – weil es dich warm macht, ohne zu zerstören.
Empfehlenswert!
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David Gilmour; Unser allerbestes Jahr; 2,5
Nigel McCrery; Kaltes Gift; 2
Pauls Toutonghi; Die Geschichte von Yuri Balodis und seinem Vater, der eigentlich Country Star war; 1
Francois Cheng; Die allzukurze Ewigkeit; 3
Jacob Hein; Herr Jensen steigt aus; 3
Xiaolu Guo; Kleines Wörterbuch für Liebende; 1
David Benioff; Stadt der Diebe; 1
Jonathan Safran Foer; Extrem laut und unglaublich nah; 1
Sofie Laguna; Lichterloh; 1; Monatshighlight -
Zum Inhalt
Hester ist kein gewöhnliches Kind. Seit sie denken kann, lebt sie mit ihren Eltern Sack und Stiefel in einem abgelegenen Haus, welches sie nie verlassen darf. Zwar ist sie schon mal heimlich bei ihrem Freund dem Baum gewesen, doch bereits beim zweiten Besuch wird sie von ihrer Mutter erwischt und hart bestraft. In deren Augen ist das kleine Mädchen eine Missgeburt, weil es viel zu spät geboren wurde, nichts im Kopf hat und eigentlich gar nicht auf der Welt sein dürfte. So besteht Hesters Alltag aus der Schikane ihrer Mutter, den nächtlichen Besuchen des Vaters und einer Menge Hausarbeit.
Der einzige Trost sind ihre Freunde Katze, Axt, Türknauf und Löffel. Sie sprechen mit ihr und lösen Gedanken aus, die unerwartete Ereignisse nach sich ziehen…Kritik
Lichterloh ist ein verstörendes Buch! Direkt zu Beginn wirkt es befremdlich, die Welt mit Hesters Augen zu sehen, da das Mädchen im Laufe der Zeit ihre ganz eigene Sichtweise entwickelt hat. Gegenstände werden vermenschlicht, Menschen verdinglicht. Verstehen kann man Hesters Ausdrucksweise nach wenigen Seiten trotzdem, jedoch nicht das Leid, das ihr widerfährt. Nicht nur einmal fragt man sich, wie viel eine Kinderseele aushalten kann. Nicht nur einmal starrt man fassungslos auf die gedruckten Zeilen.
Deren Inhalt ist bedrückend, die Atmosphäre im Haus der Familie kalt und brutal und die Gewalt, die Hester zugefügt wird, spiegelt sich auf abstrakte Weise in ihrem Seelenleben wieder. Nichtsdestotrotz spürt man im hintersten Winkel auch einen Funken Hoffnung. Vielleicht liegt das an der kindlichen Unschuld, vielleicht aber auch an Hesters Realitätsfluchten, die ihr immer wieder Halt geben und zumindest anfangs schimmernde Bilder im Leser hervorrufen. Dominierend in diesem Werk sind jedoch die Grausamkeiten einer psychisch kaputten Familie und deren verheerende Folgen.
Nichts für schwache Nerven, aber auf seine ganz eigene Art ein kleines Meisterwerk! -
Ich habs als Taschenbuch und es dauert nicht mehr so lang, bis ichs lesen möchte. Danke für den Tipp mit der Zeit und den Sprüngen innerhalb des Buches. Da kann ich mich dann schon mal drauf einstellen
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Hier geht es nicht nur um die Beziehung (sie 23, er 40), aber doch größtenteils. Hinzu kommt noch der kulturelle Unterschied (sie China, er England).
Mir hat es sehr gut gefallen! -
Zitat
Original von LeseRatteKevin
So gut wie jede Frau liebt Bis(s) zum Morgengrauen von Stephenie Meyer!Das kann ich nicht bestätigen
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Oder dieses:
In einem griechischen Bergdorf am Hang des kleinasiatischen Olymp fing alles an. Ein junger Mann und eine junge Frau, die Geschwister Eleutherios und Desdemona Stephanides, fliehen vor den Türken nach Smyrna und, als die Stadt brennt, weiter nach Amerika. Es ist das Jahr 1922. Auf dem Schiff, weit weg von allem, erschaffen sie sich als einander Unbekannte neu: Sie heiraten, verbringen ihre erste gemeinsame Nacht in einem Rettungsboot.
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Dieses vielleicht:
Toby, 18 Jahre alt, lebt in einer englischen Kleinstadt, geborgen im Schoß einer ungewöhnlichen Familie, einem kleinen Matriarchat. Dazu gehört seine Mutter Iso, eine begabte und erfolgreiche Malerin, Tante Luce und deren Geliebte Liberty. Toby ist perfekt eingepasst in diesen Amazonenstaat. Mit dem Geliebten der Mutter bricht plötzlich das männliche Element ein als existentielle Ruhestörung. Im doppelten Kampf um die Liebe der Mutter und die ihres Geliebten entwickelt sich Toby zum fanatischen Spitzel, der jeden ihrer Schritte bewacht und vor allem alles daran setzt, die wahre Identität Roehms aufzudecken ...
Die Germanistin von derselben Autorin ist ebenfalls sehr zu empfehlen!
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Zum Inhalt:
Detective Chief Inspector Lapslie wird trotz seiner Beurlaubung eines Morgens zu einem Einsatz gerufen. Was zunächst nach einem Verkehrsunfall aussieht, entpuppt sich nach und nach zu einer rätselhaften Mordserie. Die zweite Leiche am Unfallort scheint bereits seit längerem tot zu sein, zudem bezieht die ältere Dame anscheinend immer noch Miteinnahmen und schreibt Postkarten an ihre Nachbarn. Lapslie steht vor einem Fall, der viele Fragen aufwirft, doch seine Vorgesetzten verwehren die nötigen Hilfsmittel, sodass er sich letztlich allein mit seiner Kollegin auf die Spurensuche macht…Die Umsetzung:
„Kaltes Gift“ ist aus zwei Perspektiven geschrieben: Zum einen erlebt der Leser die Ereignisse aus Sicht der Mörderin, zum anderen kann er die Ermittlungen durch die Augen des Polizisten Lapslie verfolgen. Durch diese Art des Schreibens bleibt es natürlich kein Geheimnis, wie die Täterin vorgeht und was ihr nächster Schritt sein wird. Lediglich ihr Motiv liegt zunächst im Verborgenen. Durch den Aufhänger zu Beginn des Krimis ist des Rätsels Lösung jedoch etwas vorhersehbar und der Kreis der Verdächtigen eher begrenzt. So hat man schon recht früh eine Ahnung, welche Beweggründe die alte Dame für ihre Morde hat. Diese Vorhersehbarkeit tut dem Ganzen allerdings keinen Abbruch, da sich die Psyche der Mörderin und ihre Taktik sehr interessant lesen.Die Sprache ist dabei eher ruhig, gemächlich, manchmal auch etwas ausschweifend. Hier geht es also nicht so rasant zu wie in manch anderem Krimi oder Thriller. Trotzdem reihen sich die Worte flüssig aneinander.
Was mich persönlich etwas störte, war die Erkrankung Lapslies. Synästhesie bedeutet übrigens, dass Menschen zwei Wahrnehmungen miteinander koppeln; so verbindet Lapslie mit bestimmten Geräuschen bestimmte Geschmacksrichtungen.
Zwar reiht McCrery seinen Protagonisten damit nicht in die Riege der alkoholsüchtigen Ermittler ein, aber meiner Meinung nach sind die Einstreuungen der Symptome überflüssig. Sie bringen die Geschichte nicht wirklich voran und eigentlich hat die Handlung diesen Bonus auch nicht nötig.Fazit:
Kaltes Gift ist ein ruhiger, psychologischer Krimi, der den Leser auf seine Art durchaus gefangen nehmen kann. Ein zwei blutige, eklige Szenen sind vorhanden, allerdings basiert der Plot hauptsächlich auf der Komplexität von Violets Psyche. Für deren ausgereiften Charakter und die im Ganzen doch originelle Geschichte gibt es von mir 8 Punkte. -
Oh, ich hatte es extra in die Suche eingegeben, aber keine passenden Resultate (Rezension) gefunden, ich Blindfisch
Danke fürs Verschieben! -
~ Inhalt ~
Der 22jährige Ich-Erzähler, Student in Cambridge, schreibt seine Doktorarbeit über die Romane des französischen Schriftstellers Paul Michel. Im Lesesaal der Universität lernt er eine junge, burschikose Kommilitonin kennen, die Germanistik studiert und sich zur selben Zeit mit ihrer Abschlussarbeit bezüglich Schillers Werke befasst.
„Wenn du den Mann nicht liebst, über den du deine Dissertation schreibst, wird es trockenes Zeug“, sagt sie eines Tages zu ihm. Auf diesen Anstoß hin und wegen seiner Liebe zu ihr, versucht der Ich-Erzähler Paul Michel ausfindig zu machen. Der Schriftsteller sitzt seit zehn Jahren in einer psychiatrischen Anstalt in Frankreich, doch auf einigen Umwegen gelingt es dem Studenten ein Treffen zu arrangieren. Ein Taumel aus Vergangenheit, Homosexualität, Liebe und kuriosen Zusammenhängen beginnt….~ Kritik ~
„Die Germanistin“ (Originaltitel „Hallucinating Foucault“) ist der erste Roman von Patricia Duncker und in meinen Augen merkt man dem Geschriebenen diese Frische auch an. Das bedeutet jedoch nicht, dass ihm etwas Amateurhaftes anhaftet. Viel mehr steckt hinter den Worten eine gehörige Portion Leidenschaft und auch ein Tempo, das sich mit fortschreitender Handlung steigert.
Das Buch ist in vier Teile geteilt:
Zu Beginn und auch als Stein, der alles ins Rollen bringt, wird die Liebesaffäre zwischen der eigensinnigen Germanistin und dem leicht unsicheren Ich-Erzähler geschildert. Daraufhin folgen der Aufbruch des Studenten nach Paris und sein Umherirren durch die Straßen dieser fremden Stadt. Die ersten beiden Teile lesen sich gut, auch wenn die Handlung noch etwas zögerlich vor sich hinplätschert.
Erst in den beiden darauf folgenden Teilen, in denen der Ich-Erzähler Paul Michel und seine Lebensweise kennen lernt, wird ein Spannungsbogen aufgebaut. Dabei handelt es sich um eine gefühlsgeladene Spannung, die zwar nicht außergewöhnlich viel Abenteuer bietet, aber auf mich sehr fesselnd wirkte.
Habe ich die ersten Seiten eher ab und zu nebenbei gelesen, konnte ich ab einem gewissen Punkt nicht mehr aufhören und verbrachte eine Nacht mit dem jungen Studenten und dem leidenschaftlichen, verrückten Schriftsteller Paul Michel. Dieser ist übrigens eine rein fiktive Person, was man dem Schreibstil Dunckers jedoch nicht anmerkt. So, wie sie sein Leben und seine Persönlichkeit konstruiert hat, glaubt man ihr durchaus, dass es ihn wirklich gab und man jederzeit seine Werke in Bibliotheken finden könnte.Die Autorin mag vielleicht keinen besonders herausragenden Schreibstil haben, doch das, was sie sagt, hat mich sehr beeindruckt und ich habe mir einige Passagen heraus geschrieben, was bei anderen Büchern sonst seltener vorkommt.
Natürlich gibt es zwischen einem Werk und seinen unterschiedlichen Lesern viele verschiedene und manchmal sogar keine Berührungspunkte. Für mich ist dieses Buch jedoch schnell zu einem meiner Lieblinge geworden. Die Leidenschaft und Eindringlichkeit mit der die Autorin die Beziehungen beschreibt, wirken erfrischend. Die Hintergründe regen zum Nachdenken an.~ Fazit ~
Alles in allem handelt es sich bei „Die Germanistin“ um gute, leicht anspruchsvolle, aber nicht ermüdende Unterhaltung, sodass ich die Reise auf den Spuren des Schriftstellers Paul Michel nicht bereut, sondern viel mehr verschlungen habe.
Empfehlenswert! -
„Kleines Wörterbuch für Liebende“ ist in viele kleine Tagebucheinträge eingeteilt, die jeweils ein neues Wort in Zhuangs Wortschatz zur Überschrift haben.
Die junge Chinesin schildert ihre Eindrücke zunächst in bruchstückhaftem Englisch (bzw. Deutsch), was zwar einerseits sehr authentisch wirkt, andererseits den Leser jedoch immer mal wieder im Lesefluss stolpern lässt. Im Verlaufe des Buches bessert sich das jedoch genauso wie Zhuangs Ausdrucksvermögen im Englischen.
Man merkt wie fremd sie sich fühlt und beginnt, die westliche Welt durch ihre Augen zu sehen. Die alltäglichen Kleinigkeiten, die für uns normal wirken, werden unter die Lupe genommen, sodass man gleichsam alles wie durch die Augen einer Fremden neu erlebt.
Deutlich werden dabei nicht nur die kulturellen Unterschiede, sondern auch die Komplexität der Gefühle. Ihre Empfindungen beschreibt Zhuang sehr nüchtern und manchmal sogar emotionslos, doch durch eben jene Form des Ausdrucks wird das Wesentliche auf den Punkt gebracht. Schaut man genauer hin, spürt man sehr schnell, dass zwischen den Zeilen viel mehr steckt – etwas, das tiefer geht und manchmal auch ziemlich wehtun kann…Alles in allem handelt es sich bei „Kleines Wörterbuch für Liebende“ um eine melancholisch-traurige Liebesgeschichte. Es geht darum, sich durchzuschlagen und zu kämpfen, aber auch um Einsamkeit und den verzweifelten Wunsch nach Einfachheit und Nähe in einem fremden Land.
Bei diesem Büchlein stimmt nicht nur die Aufmachung, sondern auch der Inhalt!P.S.: Eine schöne Rezension, Desdemona
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Wird gerade gelesen
Schon fertig (14)
3) Bohumil Hrabal: Ich dachte an die goldenen Zeiten
Stefan Zweig: Schachnovelle
9) Francois Cheng: Die allzu kurze Ewigkeit
11) Ketil Bjornstad: Vindings Spiel
12) Cees Nooteboom: Allerseelen
13) Jodi Picoult: Beim Leben meiner Schwester
14) Francoise Sagan: Bonjour Tristesse
18) Milan Kundera: Das Leben ist anderswo
20) Philippe Claudel: Die grauen Seelen
21) Sylvia Plath: Zungen aus Stein
22) Erich Kästner: Fabian
23) Joyce Carol Oates: Ausgesetzt
24) Michael Wallner: April in Paris
25) Hartmut Lange: Der Herr im CaféSUB-Abbau 09 (11)
1) Pascal Mercier: Der Klavierstimmer
2) Albert Camus: Der Fall
4) Amos Oz: Eine Geschichte von Liebe und Finsternis
5) Khaled Hosseini: Drachenläufer
6) Ljudmila Ulitzkaja: Ergebenst euer Schurik
7) Simone de Beauvoir: Sie kam und blieb
10) Louise Erdrich: Der Club der singenden Metzger
15) Banana Yoshimoto: Amrita
16) Iwan A. Gontscharow: Oblomow
17) Antoni Libera: Madame
19) John Irving: Witwe für ein Jahr (oder Bis ich dich finde) -
Das steht schon seit einiger Zeit auf meiner Wunschliste und jetzt weiß ich, dass es dort richtig platziert ist
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Hmm... Das Problem hatte ich bisher eigentlich noch nie. Mein SUB umfasst im Moment nicht ganz 120 Bücher und da finde ich eigentlich immer was, zumal alle möglichen Genres vertreten sind.
Ich kenne nur die Situation, dass ich allgemein keine Lust habe zu lesen. Das sind dann aber Flauten, die mit meinem SUB nichts zu tun haben. -
Zum Inhalt
Caroline, 26 Jahre alt und Gärtnerin, hat ihre Mutter nie kennen gelernt. Bisher ist sie davon ausgegangen, dass diese bei ihrer Geburt gestorben ist. Doch als ihr Vater eines Tages mit einer Postkarte vor der Tür steht, ist plötzlich alles ganz anders: Ihre Mutter lebt und Caroline macht sich nach langem Zögern endlich auf die Suche nach ihr.
Auch Gregor, erfolgreicher Werbetexter, begibt sich auf eine Reise. Sein kürzlich verstorbener Onkel möchte als letzten Willen an drei unterschiedlichen Orten Europas ins Meer gestreut werden. Eigentlich hat Gregor keine Zeit für so einen Unsinn, zumal er seinen Onkel gar nicht wirklich kannte. Doch sein Pflichtgefühl siegt und er macht sich auf den Weg – eine Entscheidung, die sein bisheriges Leben mit all seinen Grundsätzen umwirft.
Und wie es das Schicksal so will, scheinen sich Carolines und Gregors Wege immer wieder zu kreuzen…Kritik
Beate Rygiert erzählt auf unterhaltsame Weise Carolines und Gregors Geschichte, ohne sich dabei auf Oberflächlichkeiten zu beschränken. Immer wieder findet der Leser zwischen den Geschehnissen nachdenkliche Zeilen, die den Roman in meinen Augen aufwerten. Die Handlung gewinnt dadurch an Tiefe und reiht sich nicht in die Riege der kitschigen Liebesromane ein. Nichtsdestotrotz müssen Fans davon nicht enttäuscht sein, da die typischen Merkmale des Genres durchaus zu finden sind: Mann und Frau streiten sich, suchen sich, ziehen sich an und stoßen einander weg, bis schließlich alles doch irgendwie in einem Happy End mündet. Verpackt ist das Ganze auf sehr nette Weise, mit einer flüssigen, angenehmen Schreibe, bei der ich besonders hervorheben möchte, dass Rygiert den Perspektivenwechsel zwischen Caroline und Gregor überzeugend beherrscht.
Im Ganzen handelt es sich bei „Das Liebesleben der Farne“ um einen unterhaltsamen Liebesroman, in dem es gefühlvoll, amüsant, aber auch nachdenklich und traurig zugeht. Eine schöne Lektüre für einen entspannten Sonntagnachmittag.Die Autorin
Beate Rygiert studierte Theater-, Musik- und Literaturwissenschaft in München und war danach als Dramaturgin an verschiedenen Theatern engagiert, bevor sie mit Bronjas Erbe (Claassen 2000) ihren ersten Roman vorlegte. Mit dem Autor Daniel Oliver Bachmann gestaltet sie unter dem Namen "Salz & Pfeffer" Lesungen und literarische Performances und schreibt Drehbücher für Spielfilme. Beate Rygiert lebt und arbeitet in Stuttgart.
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Dankeschön für den Einblick
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Hallo Sebastian,
wahrscheinlich eine ganz typische Frage, aber mich interessiert, wie lange die Recherchearbeiten und das Schreiben eines neuen Romans eigentlich so in Anspruch nehmen?
Schreibst du jeden Tag oder machst du auch mal Pausen? Wie recherchierst du für deine Bücher?
Liebe Grüße und Gratulation zu einem wieder mal gelungenen Thriller,
Mitsou -
Dr. Marc Lukas ist Anfang 30, Streetworker in Berlin und mit der wohlhabenden, hochschwangeren Sandra verheiratet. Als diese bei einem Autounfall durch Marks Schuld ums Leben kommt, entschließt er sich bei einem Amnesie-Experiment der Bleibtreu-Klinik mitzumachen, um jene schrecklichen Ereignisse zu vergessen. Was in seiner Verzweiflung zunächst nach einer guten Lösung ausgesehen hat, entpuppt sich nach und nach als Fehlentscheidung und Marc beginnt, seine eigene Existenz in Frage zu stellen…
Sebastian Fitzek hat mit „Splitter“ ein rasantes Werk geschaffen. Temporeich und raffiniert wird der Leser immer wieder auf falsche Fährten gelockt. Die Verwirrung ist dabei groß, ebenso jedoch die Spannung. Man fiebert mit und fragt sich nicht nur einmal, was Realität und was Scheinwelt ist. Die ausgereiften Nebencharaktere tragen dazu bei, dass man jedem misstraut – eben genauso als würde man in Marcs Haut stecken, der nach und nach wahnsinnig zu werden scheint…
Fitzeks Sprache ist dabei wie gewohnt klar und einfach. Der Leser rast durch das Buch wie bei einer Verfolgungsjagd, wodurch man es nur schwer beiseite legen kann. Die verhältnismäßig kurzen Kapitel tun ihr Übriges.
Einzig das Ende hat mich ein wenig enttäuscht, da ich etwas ganz anderes erwartet habe. Im positiven Sinne ist das natürlich ein gelungener Überraschungseffekt, allerdings konnte ich die Auflösung für mich persönlich so nicht ganz nachvollziehen.Im Ganzen handelt es sich bei „Splitter“ jedoch wieder mal um einen cleveren, spannungsgeladenen Thriller. Die Ereignisse überschlagen sich, Misstrauen und Zweifel machen sich breit, bis alles schließlich in einem großen Finale endet. Und was mir am besten Gefallen hat, ist, dass wie bereits in den Vorgängern die Psychologie nicht zu kurz kommt.
Ich vergebe 8,5 von 10 Punkten.