Beiträge von Mitsou

    Mathilda hat ihre große Schwester Helene verloren, weil ein unbekannter Mann sie vor den Zug gestoßen hat. Seitdem ist im Hause Savitch alles anders: Mathildas Mutter ertränkt ihren Kummer im Alkohol, ihr Vater verkriecht sich in Büchern und Arbeit und überhaupt bleibt das Zwischenmenschliche auf der Strecke - stattdessen wird geschwiegen. Nur in Mathildas Kopf sind die Gedanken laut und sie möchte herausfinden, wer ihre Schwester gestoßen hat und vor allen Dingen: Warum? Die Suche nach Hinweisen beginnt…


    Ich muss gestehen, dass ich vor dem Beginn des Buches etwas ganz anderes erwartet habe. Das Cover versprach große Geheimnisse und der Klappentext ließ eine Detektivgeschichte vermuten, in der ein kleines, cleveres Mädchen die Hauptrolle spielt. Irgendwie musste ich dabei an ein Märchen denken. Während des Lesens verschob sich dieses Bild jedoch. Zwar spielt in dem Buch wirklich ein kleines, cleveres Mädchen die Hauptrolle und der Leser erfährt die Geschichte aus ihrer Perspektive, jedoch hat ihre Ausdrucksweise wenig mit einem Detektiv-Märchen zu tun. Ich musste also erstmal etwas umdenken, um mich in den Stil einzufinden.


    Das Geschriebene ist sehr umgangssprachlich, manchmal voll kindlicher Phantasie, manchmal jedoch auch sehr nüchtern und direkt. Mathilda erzählt von ihren Schulkameraden und Nachbarn, ohne dabei ein Blatt vor den Mund zu nehmen. Sie erklärt ihre Sicht der Dinge und wirft dabei einen schonungslosen Blick auf ihre Umwelt, nicht zuletzt auch auf ihre Eltern, mit denen seit Helenes Tod nichts mehr stimmt.
    Genau an dem Punkt merkt man recht schnell, dass hier nicht die Aufklärung des Verbrechens im Vordergrund steht, sondern das, was unter der Oberfläche liegt. Mathilda kämpft gegen das Schweigen ihrer Eltern und denkt sich dabei allerlei „Gemeinheiten“ aus, die doch alle nur einen Zweck verfolgen: das Erregen von Aufmerksamkeit und somit Wachrütteln ihrer Eltern. Es berührt, Mathildas Gefühle hinter der harten Schale zu erahnen und zugleich entlocken einem ihre Gedankengänge hin und wieder ein schiefes Lächeln.
    Es ist, als schaue man mit einer großen Portion Mitgefühl auf das Mädchen, weil man genau weiß, was hinter ihren Gemeinheiten steckt und man sie in ihrer Verwirrung und Trauer am liebsten in den Arm nehmen würde.


    Das Verbrechen bleibt dabei jedoch nicht außen vor. Der Mord an Helene ist zugleich Aufhänger und Leitfaden der Geschichte, wobei eine Wendung eintritt, die der Schlüssel zu Mathildas Verhalten ist. Ganz nebenbei erfährt der Leser dieses Aha-Erlebnis und doch wird der Blick auf die Geschehnisse vollkommen umgelenkt…


    Zusammenfassend handelt es sich bei „Mathilda Savitch“ also weniger um einen Detektivroman. Es geht um eine Familiengeschichte und was der Tod eines Familienmitgliedes und somit geliebten Menschen anrichten kann. Der Zusammenhalt bekommt einen Riss und wenn sich niemand darum kümmert, ihn zu kitten, fällt alles auseinander. Doch Mathilda kümmert sich – auf ihre ganz eigene, manchmal gemeine, aber doch liebenswerte Art. Eine Geschichte, die ich trotz einiger unbeantworteter Fragen am Ende des Romans weiterempfehlen kann.

    Zitat

    Original von Sunnyle


    Oooh achso. Ich dachte ich muss nun erst warten, bis ich wirklich freigeschalten werde. Denn momentan kann ich z.B. auch noch keine Rezi schreiben.


    Vielen Dank für die Info! :knuddel1


    Soweit ich informiert bin, musst du auch ein bisschen warten, bis du den Kritikerstatus bekommst. Bei mir erfolgte das innerhalb weniger Tage, sodass ich noch an der ersten Verosung mitmachen konnte.
    Es gibt aber wohl auch Fälle, bei denen das ein zwei Leseeindrücke länger dauerte.

    In Montauk nutzt Max Frisch ein Wochenende mit seiner Geliebten Lynn, um Stationen seines Lebens Revue passieren zu lassen. Das geschieht in einer tagebuchähnlichen Form, wobei der Autor abwechselnd in der dritten und ersten Person schreibt. Zum einen erzählt er so die Geschehnisse des Wochenendes, zum anderen beantwortet er Lynns Fragen und gerät darüber hinaus in stille Gedankengänge.
    Dabei erzählt er auf ungewohnt persönliche Weise von dem angeschlagenen Verhältnis zu seiner Tochter, reflektiert sein Verhalten in der Ehe und beschreibt die langjährige Freundschaft zu seinem Jugendfreund. Ein Mann im fortgeschrittenen Alter blickt zurück auf das, was er war und nicht immer sein konnte.
    Der Schreibstil ist dabei recht unkompliziert, da Frisch seine Gedanken und Gefühle verhältnismäßig klar darlegt. Es scheint, als sei er ein Beobachter, der das Gesehene in kleine Bestandteile zerlegt, ohne dabei den Blick für das Wesentliche zu verlieren.
    Hat man sich erstmal an den Perspektivenwechsel gewöhnt, kommt man gut voran.
    Ich konnte dem Buch einige interessante und schöne Gedankengänge entnehmen, weshalb es mir ein Vergnügen war, Max Frisch von einer neuen Seite kennen zu lernen. Als Ergänzung zu seinen anderen Werken also durchaus eine empfehlenswerte Lektüre!

    So schön finde ich die Ausgaben nicht, aber ich konnte vier Exemplare ziemlich günstig ergattern (2€/Stück).


    1. Javier Marías: Mein Herz so weiß
    18. Max Frisch: Montauk
    21. Isabel Allende: Das Geisterhaus
    34. Heinrich Böll: Ansichten eines Clowns


    Und die hier habe ich bereits von anderen Verlagen:


    29. Michail Bulgakow: Der Meister und Margarita 1968
    37. Zeruya Shalev: Liebesleben 2000-2001



    Der Rest aus der Edition hat mich bisher nicht so gereizt.

    Vertretene Autoren:
    Friedrich Ani, Linwood Barclay, Simon Beckett, Jay Bonansinga, Oliver Bottini, Sebastian Fitzek, Veit Heinichen, Leena Lehtolainen, Felicitas Mayall, Chris Mooney, und Kate Pepper


    Kritik
    „Tödliche Gaben“ ist eine Sammlung von elf Kurzgeschichten aus dem Genre Krimi & Thriller.
    Die kürzeste Geschichte umfasst an die zehn Seiten, die längste 40. Auf so kleinem Raum lässt sich meiner Meinung nach eigentlich nur schwer Spannung aufbauen und grundsätzlich bevorzuge ich Krimis, in denen man Hinweis für Hinweis auf die Lösung kommt.
    Da die Handlungen in der Sammlung komprimiert wurden, erscheint also so manche Ermittlung etwas oberflächlich. Nichtsdestotrotz sind einige Geschichten dabei, die durchaus fesseln und unterhalten können.


    Die Schwerpunkte sind dabei ganz unterschiedlich gesetzt. Ein paar Beispiele:
    Simon Becketts Geschichte „Schneefall“ könnte man als eingeschobene Nebenepisode eines David-Hunter-Romans verstehen. Spannung baut sich hier nicht auf, allerdings bekommt man – wie immer – einen Einblick in Hunters Arbeitsweise.
    Chris Mooney setzt auf die Vorstellungskraft und das zerrüttete Innenleben seiner Protagonistin, wodurch einem trotz kleinem Handlungsfeld ein Schauer den Rücken hinunter läuft.
    Friedrich Ani und Kate Pepper hingegen rücken mit ihren Geschichten die Ironie in den Vordergrund, anders als Linwood Barclay, der eine eher actiongeladene Weihnachtsgeschichte erzählt.


    Enttäuscht war ich nur bei drei von elf Geschichten. Da hätte man durchaus mehr draus machen können und es fehlt nicht nur an Spannung, sondern auch an Ideenreichtum. Der Rest vermag im Rahmen von Kurzgeschichten gut zu unterhalten.
    Ein nettes Mitbringsel in Wintertagen, das man nicht unbedingt haben muss, sich aber zwischen Simon Beckett und Sebastian Fitzek ganz gut ins Regal einfügt.
    6,5 Punkte

    Der Klappentext von „Das Herz ihrer Tochter“ hört sich viel versprechend an: Eine Frau verliert durch ein Verbrechen ihre Familie, muss lernen damit umzugehen und zugleich entscheiden, ob sie das Herz des Mörders für ihre zweite Tochter annimmt oder sie aufgrund ihrer Herzkrankheit sterben lässt. Der Plot verspricht emotionale Konflikte, ein gutes Thrillerpotential und eine spannende Auseinandersetzung mit Moralfragen.


    Während des Lesens merkt man jedoch schnell, dass Junes Geschichte nur den Rahmen für eine ganz andere Thematik bildet, denn eigentlich geht es um Religion, wie man diese definiert und wie sehr sie Menschen beeinflussen kann. Ausschlaggebend dafür ist Shay Bourne, der zur Hinrichtung verurteilte Mörder, der im Gefängnis scheinbar Wunder vollbringen kann: Kranke Menschen werden geheilt, tote Tiere zum Leben erweckt und in den Augen des zuständigen Priesters scheint Shay der wiedergeborene Messias zu sein. Das erinnert uns an irgendwas? Gab’s da nicht mal ein ähnliches Buch oder einen Film? Richtig! Ich wurde während des Lesens den Gedanken nicht los, dass ich bestimmte Eckpunkte der Handlung in ähnlicher Form schon einmal gesehen hatte und zwar in dem Film „The Green Mile“. Auch wenn Picoult nicht eins zu eins kopiert, so gibt es doch einige Parallelen: Im Film wird eine krebskranke Frau durch einen Gefängnisinsassen geheilt. Er erweckt eine tote Maus wieder zum Leben und vollbringt allerhand unerklärliche Wunder – eben so wie es auch Shay Bourne tut.
    Diese Abkupferung (ob nun bewusst oder unbewusst) hat mich gestört, vor allen Dingen auch, nachdem ich schon durch die Verschiebung der Thematik etwas enttäuscht war.


    Der Schreibstil liest sich zwar flüssig, konnte mich jedoch nicht richtig fesseln. Ich habe verhältnismäßig lange an dem Buch gelesen, obwohl ich mich vorher eigentlich darauf gefreut hatte. Trotz der Perspektivenwechsel zwischen zahlreichen Protagonisten kamen mir nur wenige nahe und June, die Figur mit dem größten emotionalen Potential, wirkt im Vergleich zu den anderen Charakteren eher blass.
    Allerdings kann ich nicht abstreiten, dass ich nach ungefähr der Hälfte des Buches doch noch den Drang verspürte, weiter lesen zu wollen. Die Ereignisse werden zum Ende hin ein wenig dramatischer, wodurch zumindest leichte Spannung aufkommt und man schließlich wissen möchte, wie es ausgeht.


    Die Wendung am Schluss könnte auch tatsächlich überraschend sein, wenn da nicht so viele Parallelen zu „The Green Mile“ wären. Dadurch konnte ich ahnen, was hinter allem steckt und der Überraschungseffekt blieb weitestgehend aus.


    Zusammenfassend bin ich von Picoults neuem Werk also eher enttäuscht, da der Klappentext nicht das hält, was er verspricht, und die Ereignisse und Wendungen für mich beim Lesen nicht neu waren. Wer „The Green Mile“ von Stephen King nicht kennt, könnte jedoch seine Freude an dem Buch finden. Für mich ist es bloß ein mittelmäßiges Lesevergnügen gewesen.

    Gesamt: 78 gelesene Bücher


    Krimi, Thriller u. ähnliches (17)


    Die Chemie des Todes – Simon Beckett
    Kalte Asche – Simon Beckett
    Leichenblässe – Simon Beckett
    Obsession – Simon Beckett
    Flammenbrut – Simon Beckett
    Schwarzer Sommer – Camilla Way
    Die Therapie – Sebastian Fitzek
    Der Seelenbrecher – Sebastian Fitzek
    Splitter – Sebastian Fitzek
    Kaltes Gift – Nigel McCrery
    Ohne ein Wort – Linwood Barclay
    Die Blutlinie – Cody McFadyen
    Die Straße – Cormac McCarthy
    Das Fräulein Scuderi – E.T.A. Hoffmann
    Schilf – Juli Zeh
    Die grauen Seelen – Philippe Claudel
    Lichterloh – Sofie Laguna


    Kinder- und Jugendbücher (9)


    Coraline – Neil Gaiman
    Lucia oder wie das Leben so spielt – Carlos Puerto
    Die Kurzhosengang – Victor Caspak
    Bibbi Bokkens magische Bibliothek – Jostein Gaarder
    Mojsche und Rejsele – Karlijn Stoffels
    Der Wunschpunsch – Michael Ende
    Ach, so schön ist Panama – Janosch
    Kalle Blomquist Meisterdetektiv – Astrid Lindgren
    Märchen – Astrid Lindgren


    Kurzgeschichten u. Erzählungen (9)


    Sommerhaus, später – Judith Hermann
    Zungen aus Stein – Sylvia Plath
    Der Schuh auf dem Dach – Vincent Delecroix
    Blinde Weide, schlafende Frau – Haruki Murakami
    Der Elefant verschwindet – Haruki Murakami
    Sämtliche Erzählungen – Oscar Wilde
    An anderen Orten – Harold Pinter
    Der Herr im Cafe – Hartmut Lange
    Seltsame Materie – Terezia Mora


    Humor, Satire u. Co (4)


    Die Känguru-Chroniken – Marc-Uwe Kling
    Schmitz’ Katze – Ralf Schmitz
    Sternstunden der Bedeutungslosigkeit – Rocko Schamoni
    Anleitung zum Unglücklichsein – Paul Watzlawick


    Klassiker u. Historisches (14)


    Der seltsame Fall des Benjamin Button – F. Scott Fitzgerald
    Fragebogen – Max Frisch
    Kreutzersonate – Margriet de Moor
    Reißt die Knospen ab… – Kenzaburo Oe
    Bonjour Tristesse – Francoise Sagan
    Paris – Ein Fest fürs Leben – Ernest Hemingway
    Die Säulen der Erde – Ken Follett
    Schachnovelle – Stefan Zweig
    Fabian – Erich Kästner
    Moby Dick – Herman Melville
    Ich dachte an die goldenen Zeiten – Bohumil Hrabal
    Ein Geheimnis – Philippe Grimbert
    April in Paris – Michael Wallner
    Stadt der Diebe – David Benioff


    Zeitgenössische Literatur u. Unterhaltung (25)


    Die Schachspielerin – Bertina Henrichs
    Herr Jensen steigt aus – Jakob Hein
    Die Geschichte von Yuri Balodis… – Pauls Toutonghi
    Kleines Wörterbuch für Liebende – Xiaolu Guo
    Das Löwenmädchen – Erik Fosnes Hansen
    Unser allerbestes Jahr – David Gilmour
    Mängelexemplar – Sarah Kuttner
    Das Liebesleben der Farne – Beate Rygiert
    Gesellschaftsspiele – Louise Jacobs
    Vindings Spiel – Ketil Bjornstad
    Der Fluß – Ketil Bjornstad
    Extrem laut und unglaublich nah – Jonathan Safran Foer
    Eskorta – Michal Hvorecky
    Bitterfotze – Maria Sveland
    Beim Leben meiner Schwester – Jodi Picoult
    Der Geschmack von Apfelkernen – Katharina Hagena
    Die Stimmen der Vergangenheit – Elia Barcelo
    Goodbye Lemon – Adam Davies
    Die Poeten der Nacht – Barry McCrea
    Das Spiel des Engels – Carlos Ruiz Zafon
    Ruf mich bei deinem Namen – Andre Aciman
    Das Ministerium für besondere Fälle – Nathan Englander
    Ausgesetzt – Joyce C. Oates
    Das Leben ist anderswo – Milan Kundera
    Die allzu kurze Ewigkeit – Francois Cheng

    Zitat

    Original von uert


    HIER sieht man übrigens, wie (mMn hässlich) die Bücher in NL aussehen. Band 3 soll dort im nächsten Jahr erscheinen (bisschen runterscrollen, Band 1 heisst Schijnbewegingen und Band 2 heisst Tegenspel)


    Die Covergestaltung sieht da eher nach einem typischen Frauenroman aus. Gefällt mir im Gegensatz zur deutschen Ausgabe gar nicht.

    Zitat

    Original von John Clasic
    Da ich so einen Thread noch nicht im direkten gesehen habe und es mich interessiert wollte ich euch mal fragen wie viel ihr denn so am Tag lest?


    Das ist ganz unterschiedlich. Wenn ich viel Zeit habe und mich das Buch sehr fesselt, lese ich zwischen 100 und 200 Seiten am Tag.
    Wenn ich viel zu tun habe, ersetzt das Buch abends das Fernsehgucken vorm Einschlafen und dann schaffe ich meist 20 - 50 Seiten, je nachdem wie müde ich bin.


    Zitat

    An welchen Tagen mehr an welchen Tagen weniger?


    Mehr lese ich, wenn ich Urlaub habe. Dann kann es schon mal ein Buch (200 bis 300 Seiten) pro Tag sein. Oder wenn ich mir einen gemütlichen Sonntag im Garten oder im Bett mache.
    Weniger lese ich an den Tagen, an denen ich verabredet bin, arbeiten muss oder Kopfschmerzen habe. Da bleibt dann wenig Zeit und Geduld zum Lesen oder es gibt andere schöne Dinge zu tun.


    Zitat

    Und gibt es noch bestimmte Jahreszeiten an denen ihr mehr lest?


    Ich glaube nicht. Ich lese sowohl im Sommer als auch im Winter viel. Im Sommer auf der Terasse oder im Garten. Im Winter zuhause, wenn es draußen dunkel und ungemütlich ist oder auch über die Feiertage.

    Oder wie wärs mit diesem hier? Mir hat es sehr, sehr gut gefallen!


    Vindings Spiel
    Aksel Vindings Leben gerät aus den Fugen, als seine Mutter bei einem Badeausflug vor seinen Augen ertrinkt. Der Fünfzehnjährige beschließt, die Schule abzubrechen und sich ganz dem Klavierspiel zu verschreiben, in Erinnerung an seine Mutter, die ihm die Liebe zur Musik vermittelte. Täglich übt er bis zur Erschöpfung. Er gründet mit Gleichgesinnten die Gruppe »Junge Pianisten«, zu der auch die sensible und hochbegabte Anja Skoog gehört, in die Aksel sich verliebt. Die Freunde und Konkurrenten Rebecca, Ferdinand, Margrethe Irene, Anja und Aksel fühlen sich als die zukünftige Elite. Während ihre Altersgenossen die Beatles und die Rolling Stones verehren, schwärmen sie für Beethoven, Ravel, Bartók und träumen davon, Debussys Clair de Lune oder die c-Moll-Etüde von Chopin einzigartig zu interpretieren. Der harte Weg durch Wettbewerbe, Debüts und Konzerte bringt sie jedoch alle an die Grenzen ihrer Kraft und ihres Lebens. Für kurze Zeit wird diese Gesellschaft zu einer Art Schicksalsgemeinschaft...

    Hallo zusammen :-)


    Vorweg: Ich suche keine Anleitung für einen perfekten Roman. Ebenso wenig möchte ich aus dem Nichts einen Bestseller schaffen oder dergleichen.
    Aber ich interessiere mich für eine Art Leitfaden bezüglich des Schreibens von Romanen, Kurzgeschichten etc.


    Darin enthalten sein sollte z.B. wie man Charaktere entwickelt, wie man einen Spannungsbogen aufbaut, welche Merkmale für ein bestimmtes Genre bezeichnend sind, welche typischen Fehler man vermeiden kann usw.


    Da das Angebot auf dem Markt sehr groß ist, möchte ich gern wissen, ob ihr diesbezüglich einen guten Tipp für mich habt. Bei welchem Ratgeber lohnt sich das Geld, bei welchem eher nicht? Vielleicht hat jemand Erfahrung damit...


    Über Anregungen und Empfehlungen freue ich mich!

    Ich hatte in meinem Urlaub folgende Bücher dabei:


    Die Geschichte von Yuri Balodis und seinem Vater, der eigentlich Country-Star war von Pauls Toutonghi
    Kaltes Gift von Nigel McCrery
    Unser allerbestes Jahr von David Gilmour
    Kleines Wörterbuch für Liebende von Xioulo Guo
    Die allzu kurze Ewigkeit von Francois Cheng
    Stadt der Diebe von David Benioff


    Bis auf das letzte habe ich in der einen Woche auch alle gelesen :-)

    ~ Inhalt ~
    Die PR-Agentin Kate Powell kann mit ihrem Leben eigentlich zufrieden sein: Sie hat eine Haushälfte, einen gut laufenden Job und Freunde, die jederzeit für sie da sind. Doch eines hat Kate nicht: Glück in der Liebe.
    Nach einer gescheiterten Beziehung und dem darauf folgenden seelischen Absturz hat sie der Männerwelt weitestgehend abgeschworen. Einen Kinderwunsch hegt sie trotzdem, weshalb sie sich dazu entschließt, sich künstlich befruchten zu lassen – allerdings möchte sie den Spender kennen. Durch eine Annonce lernt sie Alex Turner kennen, 34 Jahre alt, Psychologe und scheinbar der perfekte Kandidat. Die beiden freunden sich an, bis Kate eines Tages die Nachricht bekommt, dass Alex ermordet wurde…


    ~ Kritik ~
    „Flammenbrut“ ist – anders als „Obsession“ – wie auf dem Cover angekündigt ein Thriller. Um das sagen zu können, muss man allerdings das ganze Buch gelesen haben, da sich die ersten 100 Seiten ausschließlich mit Kates Arbeit, ihren Freunden und ihrer Vergangenheit beschäftigen. Weitere 100 Seiten später hat der Leser mittlerweile zwar auch Alex Turner kennen gelernt, doch die eigentliche Wendung, die Spannung und Dramatik eines Thrillers kommt erst in der zweiten Hälfte des Romans zum Einsatz. Man kann also guten Gewissens sagen, dass sich die Einleitung ganz schön in die Länge zieht. Kates Leben ist nicht unbedingt langweilig, doch mit einem Thriller hat es wenig gemein.


    Erfahrene Leser wissen aber, dass Geduld manchmal belohnt wird und genauso verhält es sich mit „Flammenbrut“. Thriller-Fans, die das Buch nach der Hälfte noch nicht enttäuscht beiseite gelegt haben, werden nun auf ihre Kosten kommen. Das Erzähltempo wird rasanter, die Spannung steigt und die Handlung nimmt eine psychologisch interessante Wendung.
    Anders als man es von der David-Hunter-Reihe kennt, gibt es erstaunlich wenige eklige Szenen. Dafür basiert Becketts Werk auf gewohnt guter Recherche. Ein Pluspunkt, der den Gesamteindruck in meinen Augen aufwertet.


    ~ Fazit ~
    Alles in allem bezeichne ich „Flammenbrut“ nicht als Top-Thriller. Dafür fesselt einen der Beginn des Buches zu wenig. Nichtsdestotrotz kriegt Beckett noch die Kurve und überzeugt mit einer überraschenden Wendung, einer interessanten Thematik und guter Recherche.
    Wer bei der Stange bleibt, wird belohnt und bestimmt nicht so enttäuscht sein, wie es manche Leser von „Obsession“ waren. Ebenso ist eine hintergründige Annäherung an die Hunter-Romane erkennbar, obgleich sich ein direkter Vergleich nicht empfiehlt. Man sieht jedoch Becketts Entwicklung zu einem – in meinen Augen – guten Krimi-Autoren, weshalb ich nicht der Meinung bin, meine Zeit mit „Flammenbrut“ verschwendet zu haben.
    7 von 10 Punkten

    Das Problem bei der SZ-Bibliothek ist nur, dass die glaube ich, eine limitierte Auflage hatte. Zumindest habe ich bis jetzt nichts gefunden, wo man die noch erwerben kann (außer gebraucht).

    Ich lese es gerade und muss sagen, dass sich der Anfang ein wenig zieht. Zuächst einmal wird Kates Leben beschrieben, ihre Arbeit, Freundschaften, Vergangenheit... Alex Turner taucht z.B erst nach über 100 Seiten auf. Aber ich bin gepannt wie es weitergeht, da die Geschichte so langsam in Gang zu kommen scheint...

    Zitat

    Original von Toebi
    Das sieht ja interessant aus. Aber wieso ist es in dem typischen Schwarz-Weiß-Look von Simon Beckett und warum steht dann sein Name extrem groß drauf und auch vom Schriftzug her ist alles so, als wäre es ein Simon Beckett Buch? Hat er dann hier die Leitung bei dem Projekt gehabt? ...


    Vielleicht ist es so aufgemacht, damit es sich gut verkauft? Ist nur eine Vermutung, denn letztlich stehen ja auch andere Autoren mit drauf, wenn auch in kleiner Schrift.