Obwohl ich (noch) nicht alle Bücher der Reihe vollständig kenne, möchte hier dringend eine Lanze brechen für diese Romane um Mma Ramotswe:
Die Kritik richtet sich offensichtlich vor allem gegen die "kindlich-naiven" Schilderungen der Menschen in Botswana. Dies sei herabwürdigend und rassistisch.
Nun, da der Autor lange in Zimbabwe und Botswana gelebt hat, wird er die Tendenzen der arbeitenden Mittelschicht Botswanas gut kennen. Die gute Detektivin ist clever, gehört aber dennoch nicht explizit zur Elite des Landes, sondern soll meiner Meinung nach den Mittelschicht-Normalbürger in diesem Land darstellen.
Ich selbst kenne das südliche Afrika etwas, das westliche Afrika noch besser. Und ganz ehrlich, eine "kindlich-naive" Art entspricht ertsuanlicherweise tatsächlich vielen Menschen, denen ich dort begegnet bin. Das ist nicht negativ gemeint und auch nicht mit Dummheit zu verwechseln, sondern macht auch einen Punkt aus in der viel zitierten Lebensfreude vieler afrikanischer Gesellschaften!
Es ist offensichtlich, dass es sich bei den Krimis um Fiktion handelt, die lediglich in die Rahmenbedingungen eingebettet wurden, wie Mccall sie kennen gelernt hat. Ja, es ist ein weißer Autor der über eine schwarze Detektivin schreibt und dass soll auch nicht unberücksichtigt bleiben!
Aber dennoch ist es gute Unterhaltung und für viele Leser überhaupt ein Wink, sich mal mit einem Land, das da Botswana heisst, auseinander zu setzen!
Ich kann dieser Kritik daher schlichtweg nicht folgen...
GRÜSSE
savanna