In ach-so-vielen Frauenzeitschriften wird immer wieder mal der 'moderne Mann' in den Fokus gerückt: Ist er zu weich? Hat er seine Linie verloren? Wieviel Macho braucht die 'moderne Frau' auch heute noch an ihrer Seite? Was heißt es denn nun heute, ein wirklich 'echter Kerl' zu sein?
All diese Fragen über unsere derzeitige (deutsche) Gesellschaft schwingen in der Neuerscheinung der beiden Autoren Anne Weiss und Stefan Bonner mit. In "Betamännchen. Sind die Männer noch zu retten?" befassen sich die beiden mit der Tatsache, dass die Anforderungen an den modernen Mann so hoch sind wie nie zuvor. Dass sie möglicherweise sogar die Verlierer der Emanzipation sind und uns (starken) Frauen daher aktuell wie ausgeliefert.
Die Rollenverteilung von heute haben die beiden Autoren in einer Art erzählendem Sachbuch verpackt. Dabei erzählen sie abwechselnd aus ihrem Leben: Sie als genervter Single, die tendenziell enttäuscht ist von der Auswahl an Männern - er als werdender Vater, der die männliche Elternrolle so gut wie möglich ausfüllen möchte. Die Autoren versichern, dass sich die zum Teil recht skurrilen Erlebnisse, die es in dieses Buch geschafft haben, sich wirklich so zugetragen haben!
Aufgewertet wird dieses Buch durch charmant ausgewählte Zitate, die sich jeweils am Kapitelanfang finden. Angefügt wurden zusätzlich einige weitere Kapitel, die die Intenstion dieses Sachbuches erläutern - damit geh Betamännchen aus dem reinen Erfahrungsbericht raus.
Ich bin mit einer etwas anderen Erwartungshaltung an dieses Buch heran gegangen - ich hatte mir ehrlich gesagt deutlich mehr soziale Erklärungen und mehr humoristische Elemente erhofft. Dennoch, die Autoren beweisen mit ihrer Neuerscheinung viel Wortwitz und Erzählfreude - daher habe ich das Buch sehr gerne gelesen!