Beiträge von savanna

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    Original von Ramona
    Ich finde die Idee gut.
    Eine Frage drängt sich mir jetzt aber noch auf:


    Wenn man z.B. beim normalen mitmacht und ein Buch gewinnen möchte, aber auch bei dieser Unterkategorie, hat man dann die Chance, bei beiden Seiten was zu gewinnen oder grundsätzlich nur auf einer?


    Ich GLAUBE, Ersteres - weiss es aber nicht genau...


    Es sind zwei Ströme/Webseiten/Gewinnchancen, daher solltest Du auch bei beiden unabhängig voneinander gewinnen können.

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    Original von Anahid


    Jetzt geht es an die Arbeit für die Rezi und die Leserstimme.


    Darf ich mal kurz was zum Prozess dieser Leserunde fragen?


    Rezi hier bei den Eulen ist ja klar - findet sich direkt bei der Leserunde, aber die 'Leserstimme'? Kann mich wer dazu bitte aufklären, scheine hier was verpasst zu haben - sorry!


    GRUSS savanna

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    Original von Mulle
    Interessant war dann noch das Nachwort des Autors, in dem sich erkennen lässt, dass er den politischen Rahmen um Diego herum sehr sorgfältig recherchiert haben muss. Von daher tut es mir etwas leid, dass ich diesen Teil des Romans nicht recht zu würdigen weiß.


    Was mir nicht so gut gefiel, war die persönliche Anmerkung, in der der Autor erzählt, dass sein Vater schwerst krank war, während er schrieb, und dass von seinem Kummer viel ins Buch geflossen ist und er sich auch mit Diego vergleicht. Das ist mir irgendwie zu privat, außerdem komme ich mir jetzt irgendwie ein wenig kalt vor, weil der Roman und Diego mich emotional nicht packen konnten, obwohl doch so viele Emotionen drin stecken müssten.


    Du sprichst mir aus der Seele - hier ebenso!!!


    Ich denke sogar, dass ich die Blickrichtung auf das Buch ein wenig verändert hätte, hätte ich diese Äusserungen des Autors vorab gelesen. Manchmal sollte man doch das Buch erst mal RICHTIG UNTERSUCHEN, bevor man auf Seite 1) beginnt...


    Wahrscheinlich hat sich der Autor aus genau diesen privaten Gründen in seinem literarischen Projekt 'verannt'. Es fehlt eine Linie, es fehlen Emotionen - vielleicht fehlte dem Autor in dieser Phase des Schreibens einfach beides.


    Das Buch mag ein sehr persönliches Buch in einer schwierigen Phase gewesen sein - für den Autor. Für den Leser jedoch entpuppt es sich eher als ein etwas schwieriges Buch...

    Diego ist dem Galgen also durch List und einen neuen Kreis an Kumpanen entkommen. Kurz hatte ich mich über den Wechsel durch Diegos Hinrichtung gewundert, bis ích eben merkte 'gar nicht tot'...


    Er wird zum Spion ausgebildet, um mit seinen Kenntnissen der arabischen Sprache, seiner raschen Auffassungsgabe und seinem Mut verdeckt gegen die muslimischen Gegner zu kämpfen. Sein erster großer Auftrag, in den Palast des Kalifen einzudringen, scheitert jedoch. Er wird zuvor entdeckt und flüchtet mit seinen Verfolgern auf den Versen zu Benazir, die er Jahre nicht gesehen hat und die 'zufällig' umme Ecke wohnt. Das war mir viel zu platt konstruiert!


    In einer anderen Ecke Spaniens wird Mencia zeitgleich zur Witwe - reich und allein begibt sie sich ad hoc auf die Suche nach ihrer grossen Liebe Diego. Ziemlich, ziemlich naiv, aber nicht ganz unromantisch... ;-)

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    Original von Anahid


    Sagt mal Sabba muss doch schon reichlich "alt" gewesen sein, als sie das Fohle verloren hat, nun sind ja schon ein paar Jährchen vergangen, immerhin ist Estela dreißig. Wäre es nicht an der Zeit für die Stute ein bisschen zu schwächeln, altersbedingt?


    Och, ich weiss nicht. Gerade reinrassige Araber können recht alt werden und - Gesundheit vorausgesetzt - lange fit bleiben. (OFF TOPIC: Nicht selten gehen Araberpferde mit Mitte 20 noch professionelle Wettkämpfe im Distanzreiten.)


    War Sabba nicht gerade erst 4 Jahre, als Diego seinen Vater verlor?

    Der Sinn von Diegos 'Selbstversuch' erschliesst sich mir auch nicht recht. Offensichtlich will er Stadt und Kirche mit 'Tatsachen' überzeugen und daher an sich selbst Auswirkungen und Heilchancen 'vollführen'?


    Die Begrifflichkeit des 'Mutterkorns' konnte ich dann auch wieder einordnen, das wird sicher auf realistischen, historischen Begebenheiten beruhen. Bei den heutigen Getreidezüchungen kommt dieser Pilz meines Wissens nach kaum noch vor (ja, ja, die Pestizide im Brot).


    Sabbas Trächtigkeit und der Verlust ihres Fohlens blieb bei mir ohne rechte Wirkung. Keine Ahnung, was der Autor damit aussagen wollte, allein dass die Beziehung Pferd-Mensch wieder weiter gefestigt wird. Es ist für Diego ein 'Aufrütteln' aus seiner Phase des Liebeskummers und Selbstmitleides.


    Die Figur Ephraim löste bei mir eine Mischung aus Schmunzeln und Stirnkrausen aus. 'Wunderheiler' im 12. Jahrhundert, die sich auf die jüdische Kabala und indische Lehren berufen, sind nicht unspannend. Dennoch war in seinem Aufreten insgesamt zu viel Mystik des Guten.


    Die Rettung von Sancha und ihren Töchtern lösst bei mir ein Schulterzucken aus, schlimme familiäre Zustände, ja, aber vor allem wieder eine Steilvorlage für Diego, den 'Gutmenschen'?

    Dadurch, dass ich nun einen Großteil des Romans in einem Rutsch weg lesen konnte, habe ich mehr Zugang zu diesem Buch erhalten.


    In dieser Passage treten die geschichtlichen Rahmenbedingungen um die Hauptperson Diego mehr und mehr in den Vordergrund. Hier trifft das Genre des historischen Romans voll zu.


    Leider habe ich die Erläuterungen am Ende des Buches auch wirklich erst zum Ende gelesen. Das hätte mir mehrere Fragezeichen auf der Stirn ersparen können, da ich historische Abläufe und regionale Begebenheiten zeitweilig leider überhaupt nicht mehr zurordnen konnte. Dies führte bei mir zu einem lockeren 'Überfliegen' dieser Abschnitte.


    Die Liason zwischen Diego und Mencia habe ich gerührt verfolgt. Ja, es ist schnulzig, aber es ist auch schön! Als Mencia durch die List ihrer Mutter verheiratet wird, war mir aber dennoch klar, dass diese beiden sich doch eigentlich später nochmals wieder treffen werden?


    Wieder fern der Realität sind Mencias beide Fehlgeburten, 'da sie und ihr Körper die Kinder dieses ungewollten Ehemannes ablehnte'?! Wäre das mal so einfach, gäbe es wohl nie ungewollte Kinder oder einen Bedarf von Babyklappen. :nono


    Ich denke viele hier können Deine Kritik nachvollziehen, ich zumindest möchte Dir zustimmen, auch wenn ich selber etwas weniger harte Worte dafür verwendet hätte. ;-)


    Diego ist wirklich irgendwie 'zu glatt' - dieser Figur fehlt es an Ecken und Kanten, die einen Charakter nun einmal ausmachen. Er ist ein 'Besserwisser' wie er im Buche steht - im wahrsten Sinne des Wortes ürbigens...


    Zu Mencia hingegen habe ich bessere Rückmeldung zu vergeben, irgendwie mag ich sie. Für mich übrigens ein gänzlich anderer Typ Frau als Fatima!

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    Original von savanna
    Besonders auffällig war ich in dieser Passage das Verhalten von Fatima. Sie zeigt Verhaltensweisen, die einer jungen Frau zu dieser Zeit so gar nicht entsprechen. Forsch einen Jungen 'bezirzen' - ich denke, die Realität sah im südlichen, von Nordafrika geprägten Spanien des 15. Jahrhunderts ganz, ganz anders aus!


    Warum korrigiert mich denn hier keiner? ;-)


    Wir sind hier doch im 13. Jahrhundert unterwegs, nicht im 15. Jahrhundert!!!


    Mein vorheriger Roman war zwei Jahrhunderte früher, daher wohl der Verwechsler...

    Mit Marcos kommt eine spannende Figur ins Bild! Im wahrsten Sinne des Wortes übrigens - ich sah diesen Kerl auf dem trägen Esel vor mir, wie er einen anderen Kerl auf einem grazilen Araber verfolgt und musste echt schmunzeln! ;-)


    Während es Diego mit seiner Ehrlichkeit ja sehr genau nimmt - der Ausrutscher mit Galibs Frau war von ihr fokussiert, hätte nicht passieren dürfen und hat ihm stark zugesetzt - trifft er mit Marcos auf einen Lebemann, der es mit der Wahrheit nicht ganz so genau nimmt. Ganz nach dem Motto 'Gegensätze ziehen sich an' hoffe ich auf eine echte Freundschaft zwischen den beiden Männern, die uns noch weit über den Roman begleiten wird!


    Der Klosterbruder Servando - der für die Pferde zuständig ist und von dem Diego lernen möchte - scheint mir sogar eine realistische Figur zu sein. Unsympatisch zwar, aber für diesen Kontext realistisch:


    Erkrankungen des Körpers - des eigenen oder dem seines Tieres - werden mit Sünden in Verbindung gebracht, nicht mit Krankkeitsauslösern im medizinischen Sinne. Ganz nach dem Motto 'Kar, dass deine Stute krank wurde, denn du hast eine aussereheliche Affaire!'. Das entspricht sicherlich dem Klosterleben dieser Zeit! Ich hoffe nur, dieser Zeit! ;-)

    Besonders auffällig war ich in dieser Passage das Verhalten von Fatima. Sie zeigt Verhaltensweisen, die einer jungen Frau zu dieser Zeit so gar nicht entsprechen. Forsch einen Jungen 'bezirzen' - ich denke, die Realität sah im südlichen, von Nordafrika geprägten Spanien des 15. Jahrhunderts ganz, ganz anders aus!


    Ich will nicht von 'unterdrückten' Frauen sprechen, aber das Bestehen von Harems und festen gesellschaftlichen Regeln bringt unter Garantie eine sehr andere weibliche Erziehung her.


    Darüber hinaus fliege ich persönlich so über die Seiten und folge dem Geschehen immer noch ohne viel Herzblut, muss ich gestehen. Die Personen und Orte haben mich noch nicht 'berührt'.

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    Original von Mulle


    Zum Abenteuer der eingefangenen Pferde: Auf dieses hatte ich mich sehr gefreut, versprach das doch jede Menge toller Pferde und spannender Erlebnisse. Die Beschreibungen waren hier auch durchaus gelungen, aber die Art, wie Galib und Diego die wilden Pferde in Minutenschnelle und zähmten, und dann problemlos an Stricken um den Hals mit sich führten (jeder Reiter fünf wilde Handpferde?!) war einfach nur hanebüchen und unsinnig. Das ist doch kein Fantasyroman, oder?


    Ich bin über viele Stellen gestolpert, die mir unsinnig erschienen, so z.B. der Angriff der Wölfe. Aber die Stelle bei den Wildpferden fand ich jetzt keineswegs hanebüchen, zumindest die Flucht mit den Handpferden nicht.


    Trennst Du Pferde von ihrer Herde folgen sie anderen, auch unbekannten Pferden, d.h. das kann sehr wohl so auch mit fünf Pferden pro Reiter funktionieren.


    Das 'Zämen' in Minutenschnelle ist natürlich Unsinn, es ist ein gewaltloses Einfangen gewesen, was nur mit schon an den Menschen gewöhnten Tieren so verlaufen kann...


    GRUSS, savanna

    Ich sollte ein Buch von diesem Umfang nicht schon jetzt 'abstempeln', aber Fakt ist, das es mich leider einfach noch nicht 'gepackt' hat.


    Ich habe jetzt wegen Dienstreisen viele Stunden in ICEs vor mir, da werde ich mich Diego nochmal intensiv widmen können, vielleicht bringt es das Lesen am Stück für mich!?


    GRUSS
    savanna

    Ich habe leider immer noch Schwierigkeiten, mich mit Diego auch nur im Ansatz zu identifizieren.


    Warum auch immer, aber ich habe seit diesen Passagen total oft 'Silas' vor Augen. Kennt noch jemand diese Vorweihnachtsserie? ;-)


    Ich kann mir das nur so erklären, dass mein Hirn der Figur Diego irgendein Bild zuordnen möchte und daher nach männlichen, reitenden Teenagern zum Abgleich sucht.


    Von der Beziehung 'junger Mensch-junges Pferd' hatte ich mir deutlich mehr erwartet - die Romantisierung der Stute Sabba finde ich gerade so erstaunlich, weil gleichzeitig die menschlichen Figuren wenig bis gar nicht romantisiert werden. Für mich ein Ungleichgewicht mit Auschlag zur falschen Seite hin.


    Vor allem der Tierarzt Galib jedoch mausert sich zu einer interessanten Figur. Die lange Beobachtungsphase, an der er Diego Leistungen und Fähigkeiten messen wollte, gefiehl mir. Auch seine Art, zu erklären und dann doch dem Jungen wieder freie Hand zu geben - das macht einen echten Lehrmeister aus.


    Innerlich etwas aufgestöhnt habe ich bei dem Dialog - oder besser dem Monolog Galibs - zu den arabischen Pferden. Wer sich mit Arabern beschäftigt, fällt zwangsläufig immer und immer wieder über die nordafrikanische Sage, die besagt dass diese Pferde vom Wind erschaffen wurden. Das erschien mir leider sehr abgedroschen, kann aber eine sehr subjektive Empfindung dazu sein.

    Ich begann also gestern mit dem historischen 'Wälzer' der da den Titel trägt "Der Heiler der Pferde'. Als ich mich für die Leserunde angemeldet habe, hatte ich keinen Blick auf die Seitenzahl geworfen, weshalb ich baff erstaunt dieses Leseexemplar aus der schönen Kiste befreit habe.


    Dieses Buch zählt nun also mit zu den dicksten 'Wälzern', die mein Bücherregal überhaupt zu bieten hat. Ich bin eigentlich kein Freund derart umfassender Werke - sie sind mir oft als Buch zuuu schwer und die Handlungen sind mir oft zuuu kleinteilig. Aber vielleicht beweist mir dieser Titel ja das Gegenteil!


    Ein Blick auf den Originaltitel sagt mir, dass es sich beim Titel "Der Heiler der Pferde" um eine direkte Übersetzung handelt, was ich de facto schon mal mag. Ich finde gerade bei Titeln sollte man den Gründen des Autors folgen und diese nicht aus rein sprachlichen Gründen völlig abändern.


    Die erste Passage stellt uns die Hauptperson Diego vor, der im 15. Jahrhundert in Spanien lebt. Als 14jähriger werden er und eine Familie Opfer der Angriffe nord-afrikanischer Muslime, die ganze Regionen Spaniens einnehmen. Während sein Vater und eine seiner drei Schwestern den Angriff mit dem Leben bezahlen, werden zwei seiner Schwestern verschleppt. Um diese zu suchen, macht er sich mit seinem Lieblingspferd Sabba auf den Weg nach Toledo. Die Reise nach Toledo ist somit für Diego gleichzeitig Flucht und Suche.


    Sabba ist eine junge, fuchsfarbene Araberstute mit weißen Abzeichen an Brust und Stirn, die Diego über die Phase hinweg geholfen hat, als er um seine Mutter trauerte. Als sanftes und doch schnelles Tier und als Erinnerung an seine Familie bedeutet sie im in dieser Phase der Flucht alles.


    Um welche Gruppierung von afrikanischem Boden es sich bei den Angreifern wohl handelt, hat mich in dieser Passage beschäftigt. Es war von Gruppen aus Westafrika die Rede. Die Nähe von Spanien zu Marokko ließe den Schluss uaf nord-afrikanische Stämme zu, aber wenn von westafrikanischen Gruppierungen die Rede ist, sind es dann Schwarzafrikaner aus Niger und Mali zum Beispiel?


    Auch mir sind einige Holperer im Textfluss aufgefallen, die ich aber vor allem in der Übersetzung sehe und die persönlich eher mich wenig stören. Einen Zugang zu Diego habe ich noch nicht, da ist meine Schnittmenge mit einem 14jährigen Jungen einfach zu gering, dazu muss mir dieser Charakter erst noch nahe gebracht werden.


    Das empfinde ich doch mal als passendes Beispiel!


    Dieses 'hoch-flexible Vorgehen' kenne ich aus meinem eigenen Berufsumfeld (wenn auch weit der Literatur entfernt), eben um Trends aufgreifen und Zielgruppen ansprechen zu können. Kann gut gehen, kann aber auch als wildes Potpourri enden! Wenn sich der Autor mit seiner eigenen Linie allein durch Vorgaben der Verlage nicht ganz treu bleibt, riskiert er schlichtweg seine frühere Leserschaft zu verlieren. Und ob damit neue Leser gewonnen werden können, ist immer fraglicher, als dass eine begeisterte Leserschaft einem Autor auch über ein mittelmäßiges Buch hinweg die Treue hält.


    Ich selbst habe übrigens durchaus Vorteile davon, die Ergebnisse zielgruppengerechtem Marketings zu Gesicht zu bekommen: Da wird z.B. in der GEO der neueste Bildband über Afrika vorgestellt, hier lese ich von der Neuerscheinung eines Pferde-Fachbuches in einer Reiter-Fachzeitschrift und dann stolpere ich noch über die Pressemitteilungen zu Neuerscheinungen eines meiner Lieblingsverlage.


    Warum nicht die 'Vorauswahl' für die Zielgruppen positiv aufnehmen? Der Markt auch für Bücher ist riesengross und nicht selten unübersichtlich, daher bin ich für solch einen Fokus manchmal ganz dankbar. Es wird ja keiner Person der Zugang zu allen anderen Genres oder Werken verwährt, daher doch eigentlich eine feine Sache!


    GRUSS savanna