Beiträge von savanna

    Und mit diesem hier möchte ich mir meine Erinnerungen an Äthiopien wieder hervor kramen - erschien just jetzt:


    "Ein meisterhaftes Epos über Familie, Intimität und die wundersame Schönheit, die darin liegt, andere zu heilen. Äthiopien in den sechziger Jahren:


    Marion und Shiva Stone, eineiige Zwillingsbrüder, wachsen als Waisenkinder in einem Missionshospital in Addis Abeba auf, der Kaiserstadt Haile Selassies. Ihre Mutter, eine schöne indische Nonne, starb bei ihrer Geburt, ihr Vater, ein britischer Chirurg, verschwand spurlos. Marion und Shiva sind unzertrennlich, und sie verbindet die Faszination für die Medizin, doch als sie zu jungen Männern heranwachsen, treibt die Liebe – ihre Leidenschaft für dieselbe Frau – einen Keil zwischen die beiden. Marion muß aus seinem von politischen Unruhen geschüttelten Heimatland fliehen, kommt nach Amerika und geht in seiner Arbeit in einem New Yorker Krankenhaus auf. Doch dann holt ihn die Vergangenheit ein, und er muß sein Leben ausgerechnet in die Hände der beiden Männer legen, denen er am wenigsten vertraut: seinem Vater, der ihn im Stich gelassen, und seinem Bruder, der ihn betrogen hat. Rückkehr nach Missing erzählt die unvergeßliche Geschichte einer großen Liebe: zu den Menschen und zur Medizin. Eine packende Familiensaga über Afrika und Amerika, Ärzte und Patienten, Exil und Heimat. "


    GRUSS savanna

    Dieser Start einer Krimiserie könnte auch ganz spannend werden:


    "Michael Stanley ist das Pseudonym von Michael Sears and Stanley Trollip (beide 1947 geboren), zwei südafrikanische Professoren im Ruhestand, die seit vielen Jahren eine Liebe zu Afrika, seinen Völkern, seiner Natur und seinen Kulturen teilen. Michel Seras ist Mathematiker, hat aber auch für eine Diamantenmine gearbeitet. Er lebt in Johannesburg. Stanley Trollip ist Lernpsychologe und lebt in Minneapolis und Südafrika. Gemeinsam haben sie viele Safaris in Botswana und Simbabwe unternommen - dabei entstand die Idee für Kubu und eine Krimiserie, die in Botswana spielt. " Quelle: amazon


    GRUSS savanna

    Ein Hemd des 20. Jahrhunderts von Yann Martel


    REZENSION


    Das titelgebende Hemd des 20. Jahrhunderts ist kein simples Kleidungsstück, sondern der Lebensraum eines Esels und eines Affens. Spätestens mit diesem Bild wird jedem Leser klar, dass der kanadische Autor Yann Martel in seinem neuesten Werk mit verwirrenden Symbolen und grandiosen Metaphern arbeitet.


    Im Zentrum dieser Neuerscheinung steht der Schriftsteller Henry, der sich nach einer frustrierenden Ablehnung seines neuesten Werkes durch seinen Verlag eine Auszeit mit seiner Familie gönnt. Während er fern der Literatur als Kellner in einem Café sein Glück findet, findet ein Leserbrief aus der unmittelbaren Nachbarschaft seinen Weg zu ihm. Ein unbekannter Leser bittet Henry um literarische Unterstützung. Es stellt sich heraus, dass es sich bei dem Absender um einen Tierpräparator handelt, der unweit von Henrys Wohnung den Laden 'Taxidermie Okapi' betreibt.


    Den Präparator erlebt Henry als einen alten, einsamen und verschlossenen Mann, der von dem Wunsch getrieben wird, ein eigens begonnenes Theaterstück zu Ende zu bringen. Da er jedoch gleich bei mehreren Passagen Schreibhemmungen verspürt, erhofft er sich Hilfe von einem professionellen Autor. Dazu trägt der Präparator Henry bei einer Reihe von Treffen die verschiedenen Teile seines Theaterstückes vor. Henry sowie der Leser macht somit erstmalig Bekanntschaft mit dem Esel und dem Affen.


    Die Eselin Beatrice und der Brüllaffe Vergil fungieren als Hauptdarsteller in diesem Theaterstück – die Rolle dieser beiden umfasst vor allem das 'Erzählen.' Es soll berichtet werden: Über die Vergangenheit, über das Grauen und über 'das Hemd des 20. Jahrhunderts'. Obwohl die verschiedenen Akte des Theaterstücks in loser Reihenfolge präsentiert werden, wird rasch deutlich, dass die beiden Tiere eine unbestimmte Zahl Vertriebener repräsentieren und dass das Hemd eine Metapher für die Grausamkeit des letzten Jahrhunderts darstellt.


    Martel war von dem Wunsch getrieben, den Holocaust literarisch in nie dagewesener Form aufzuarbeiten. So auch sein Protagonist Henry und so offensichtlich auch der eigenbrödlerische Tierpräparator. Um sich diesem unverändert hochsensiblen Thema nähern zu können, hat Martel eine Kombination aus einem Roman und einem Theaterstück gewählt.


    „Ein Hemd des 20. Jahrhunderts“ enthält zweifelsohne autobiographische Züge und verwirrende Passagen. Wer jedoch im letzten Drittel des schmalen Buches die Auflösung all dieser Symbolik erfährt, wird dieses Buch mit großer Begeisterung beenden. Um auch diese Rezension mit einem sehr starken Bild abzuschließen, sei verraten, dass das Hemd des 20. Jahrhunderts breit gestreift ist. So wie es die Jacken in den Konzentrationslagern waren…

    Mein Geheimtipp aus 2010 vom Autor des Romans 'Schiffbruch mit Tiger':


    "Henry T., ein ehemals erfolgreicher Schriftsteller, bekommt eines Tages einen Brief von einem Leser, der ihn sehr neugierig macht. Die Suche nach jenem führt Henry zur Tierpräparation »Okapi« und ihrem Besitzer. Der zeigt ihm Szenen eines ungewöhnlichen Theaterstückes, das er gerade schreibt. Es handelt vom »Schrecken«. Doch was ist der »Schrecken«, was geschieht da, und wie können wir Erlebnisse benennen, die sich in ihrer Grausamkeit jeglicher Sprache entziehen?


    Yann Martel hat ein literarisches Zauberspiel über die Barbarei der Diktatur geschrieben. Anwendbar für jeglichen fürchterlichen, alles Menschliche unterdrückenden Faschismus, zu jeder Zeit und an jedem Ort. Ein poetisches wie grauenerregendes Plädoyer für Menschenwürde und Toleranz."


    GROSSARTIGES BUCH, was meiner Meinung nach noch viel zu wenigen Leseratten bekannt ist...


    GRUSS savanna

    War heute schon in der Post! ***freu***


    Schweigt still die Nacht - Brenna Yovanoff


    Nehme ab 01.01.2011 an einer Leserunde dazu teil und freue mich schon derbe darauf...


    Mackie Doyles Geheimnis und das seiner Stadt sind untrennbar miteinander verbunden. Um sein Leben zu schützen, tut er gut daran, keine Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen. Doch als ein Kind verschwindet, muss Mackie sich entscheiden: Bricht er das Schweigen oder lässt er das Entsetzliche geschehen? Quelle: script5


    Edits: ISBN wird leider (noch) nicht zugeordnet...???

    Eis und Wasser, Wasser und Eis von Majgull Axelsson



    Inhalt:


    Die erfolgreiche Krimiautorin Susanne befindet sich an Bord eines Eisbrechers mitten im Polarmeer und versucht herauszufinden, wer ihre Kajüte verwüstet und mit Lippenstift hasserfüllte Botschaften hinterlässt. Was Susanne nicht weiß: Ihre Vergangenheit holt sie ein. Lange verheilt geglaubte Wunden brechen auf, als ihr klar wird, dass ihr Stiefbruder, der schwedische Teenie-Star, der in den 1960ern für immer verschwand, der Schlüssel zu allem ist.


    Raffiniert verknüpft Majgull Axelsson die Vergangenheit mit der Gegenwart, das Leben in einer schwedischen Kleinstadt mit der klaustrophobischen Enge auf einem Eisbrecher – und hält uns dabei die ganze Zeit in Atem.


    Rezension:


    Ein eng begrenzter Raum ohne Fluchtmöglichkeiten ist die perfide und doch perfekte Ausgangssituation für einen spannenden Krimi. So hat die schwedische Autorin Majgull Axelsson die Personen ihres neuesten Werkes bewusst auf ein Forschungsschiff mitten ins Polarmeer versetzt.


    „Eis und Wasser, Wasser und Eis“ erscheint wie eine Mischung aus einem psychologisch feinfühligem Thriller und einer zwischenmenschlich tief bewegendem Familiengeschichte. Im Mittelpunkt der Geschichte, die zwischen der Gegenwart auf dem Eisbrecher und der Vergangenheit in den 1960er Jahren wechselt, steht die Schriftstellerin Susanne. Sie erhofft sich von der Reise zum Nordkap in erster Linie Inspiration für einen neuen Kriminalroman. Dass sie zwischen den auf dem Schiff tätigen Wissenschaftlern und der Besatzung so eine Art Außenseiterposition einnimmt, wird allen Beteiligten rasch deutlich.


    Susanne glaubt erst an einen derben Scherz, fühlt sich dann jedoch mehr und mehr bedroht, als in ihrer Abwesenheit mehrfach ihre Kajüte aufgebrochen wird. Aber gerade wegen ihres Status als Außenseiterin weiht sie lange keine Person in die Vorfälle ein oder gesteht gar ihre zunehmenden Ängste.


    Über die zeitlichen Sprünge erfährt der Leser auch nach und nach von Susannes Jugend, die stark von ihrem erfolgreichen Bruder Björn geprägt wird. Dieser erreichte als Sänger einer Teenie-Band einen gewissen Ruhm, bis er nach einem Zwischenfall während einem ihrer Konzerte plötzlich verschwindet. Noch immer gilt er als vermisst und noch immer betrauert ihn die Schwester schmerzlich.


    Wie die Erzählstränge um Susannes Jugend und Susannes Polarfahrt zusammen gewoben werden, ist eine Glanzleistung Axelssons. Bis zur letzten Seite bleibt eine leicht prickelnde Spannung erhalten, die den Leser immer wieder entführt in das in sich geschlossene System eines kühlen und nüchternen Forschungsschiffes. Vor dieser Kulisse treten alle zwischenmenschlichen Aspekte scheinbar noch deutlicher hervor.


    Unbedingt erwähnenswert bei dieser Neuerscheinung ist auch die wunderschöne Covergestaltung, die eine verwundbare, kaum bedeckte Frau auf hartem, kaltem Eis zeigt. Perfekter hätte man den Gegensatz zwischen menschlicher Verletzlichkeit und eiskalter Naturgewalt kaum darstellen können!


    (Obwohl das Werk deutliche Züge eines Thrillers hat, habe ich die Rezension entsprechend der Verlagsbezeichnung als 'Roman' unter Belletristik eingestellt...)

    Meiner Meinung nach erfüllt dieses Buch Deine Kiterien:


    Die Geschwister Megan und Tobey sind trotz aller Unterschiede auf einzigartige Weise aneinander gebunden. Eines Tages ist Megan verschwunden, und Tobeys Suche nach ihr wird zu einem lebensgefährlichen Abenteuer: Auf einer winzigen philippinischen Insel stößt er auf eine seltsame, im Verfall begriffene Welt. Wissenschaftler und Versuchstiere einer einstigen Forschungsstation für Primaten vegetieren hier vor sich hin, und Tobey kommt einem dunklen Geheimnis auf die Spur, von dem nur Megan die ganze Wahrheit kennt … Nach seinem preisgekrönten Roman "Nach Hause schwimmen" liefert Rolf Lappert, der Autor aus der Schweiz, erneut ein Meisterwerk der Erzählkunst, das die Absonderlichkeiten des Lebens beschreibt und eine faszinierende fremde Welt eröffnet.


    Trotz 'Abenteuer' und 'Geheimnis' im Klappentext ist es ein ruhiger Roman - de facto ein echter Gesellschaftsroman!


    GRUSS savanna

    Terry Pratchett: Eine Insel


    Anders als die lange Liste der sogenannten Scheibenwelt-Romane steht das neueste Werk des britischen Fantasy-Autors Terry Pratchett gänzlich auf eigenen Füßen und in sich völlig abgeschlossen dar. „Eine Insel“ (englischer Originaltitel „The Nation“) setzt dabei auch deutlich weniger den Fokus auf Humor, denn auf Denkanstöße: Allem voran zum Atheismus und zur Globalisierung.


    Im Zentrum des Buches steht der Teenager Mau, der auf einer überschaubaren Insel – der sogenannten Nation – im Pelargischen Ozean aufgewachsen ist. Just als er sein einsames Initiationsritu al auf einer Nachbarinsel beenden, zu seiner Familie zurück kehren und als geachteter Mann weiterleben will, wird die Inselwelt von einer zerstörerischen Welle erfasst.


    Mau steht der Zerstörung und den Todesopfern fassungslos gegenüber, bis er erkennt, dass nur er die Nation im Sinne seiner Vorväter weiterführen kann. Zeitgleich entdeckt er das auf der Insel gestrandete englische Forschungsschiff und dessen einzige Überlebende: das annähernd gleichaltrige Mädchen Daphne.


    Durch das Zusammenleben von Daphne und Mau werden zum einen die kulturellen Unterschiede, aber vor allem auch die ur-menschlichen Gemeinsamkeiten deutlich. Ab diesen Kapiteln scheint Pratchett den jungen Lesern dieses Jugendromans etwas mit auf den Weg geben zu wollen. Die Botschaften sind subtil in den weiteren Verlauf der Geschichte eingewoben und möglicherweise erst zum letzten Drittel des Buches überhaupt als solche zu erkennen.


    Mir persönlich hat zwischenzeitlic h ein Spannungsbogen gefehlt oder zumindest eine schwach schimmernde Linie, wohin mich diese Erlebnisse um Mau und Daphne wohl nun führen werden? Insgesamt ist es ein eher ruhiges Buch, gewürzt mit feinem Wortwitz und einer wie ich finde grandiosen Covergestaltung !

    Zitat

    Original von Nell
    Von vielen hier habe ich ja jetzt schon gelesen, daß sie die Leselotte gar nicht mehr benutzen. Wie ist es denn mit der Schmuserolle, liegt die bei einigen mittlerweile auch nur noch unbenutzt im Schrank?


    Ich gehöre auch zu denen, bei denen die Leselotte zwischenzeitlich mal in Vergessenheit geraten ist. Aber just seit ein paar Monaten nutze ich sie wieder total fleissig und bin immer wieder happy darüber, dass nur eine Hand zum Halten des Buches reicht.


    Keine Ahnung also warum ich die Leselotte mal soi wenig benutzt hatte - vielleicht 'aus den Augen aus dem Sinn', weil sie bei mir in einem anderen Zimmer lag....


    GRUSS savanna

    Zitat

    Original von Sandrah
    Der Charakter, der mir noch am besten gefallen hat bzw. am stimmigsten erschien ist/war Horatio.


    Diese Tendenz haben ja hier einige Leser gehabt. Ich selber habe mir gerade zu diesem Charakter gedacht, dass es sicher schwierig ist, einen Namibianer gänzlich anders darzustellen, weil die Autorin sonst sofort rassistischer Tendenzen verschrien würde...


    Alle 'Schwarzen' kommen in dem Roman ja durchweg gut weg - selbst der übellaunige Sohn des Demonstrationsopfers besinnt sich zum besten. Schon sehr auffällig...

    Seit heute auf dem SUB: In fremden Räumen


    Er ist ein Wanderer, der nie anzukommen scheint: Damon, der junge Mann, der auf langen Reisen nach sich selbst sucht und dessen Weg stets auch in sein Inneres führt, ist ein Rastloser, ein Getriebener. Heimatlos, aber voller Sehnsucht nach einem Ort oder einem Menschen, der ihm Geborgenheit vermitteln kann. Doch ob als Gefährte eines jungen Deutschen in Afrika, als Begleiter einer Gruppe Rucksacktouristen oder als Beschützer einer psychisch labilen Frau: Er muss schließlich alle Wege allein zu Ende gehen. Sein Leben aber wird durch jede Reise tief geprägt und für immer verändert.


    In drei Geschichten über Sehnsucht und unerfülltes Verlangen, Zorn und Mitleid entblößt der Erzähler vor dem Leser sein Innerstes. »In fremden Räumen« ist ein schockierend schonungsloses, herzzerreißendes Meisterwerk. Quelle: amazon

    T. Pratchett: Eine Insel


    Gestern Abend begonnen - mein erster T. Pratchett, da ich mich an die Scheibenwelt Romane nie ran getraut habe. Dies ist eine abgeschlossene Geschichte...


    Als eine gigantische Welle im Pelagischen Ozean die Bewohner der Insel des Lichts in den Tod reißt, überlebt nur ein Junge: Mau. Doch dem fehlt zum Weiterleben fast der Mut. Bis eines Tages ein fremdes Mädchen auf der Insel auftaucht: Daphne, die einzige Überlebende eines gestrandeten Segelschiffs. Obwohl die beiden aus zwei höchst unterschiedlichen Welten stammen, nähern sie sich einander an, um das größte Abenteuer ihres Lebens zu bestehen. Denn einer allein ist nichts, zwei dagegen sind eine Gemeinschaft ...


    GRUSS savanna

    Auch dieses Buch passt nicht 100%ig auf Deine Anfrage, aber es spielt größtenteils in einem Kloster und ist echt spannend!


    Das heilige Kloster des Erlöserordens ist ein trostloser Ort, an dem Hoffnung und Freude unbekannt sind. Wer hierhergebracht wird, für den hat das Leben ein Ende. Die jungen Novizen, die diesen höllischen Ort betreten, müssen das schreckenerregende Regime der Mönche ertragen. Gewalt und Grausamkeit stehen an erster Stelle.


    Thomas Cale ist einer dieser unglückseligen Klosterschüler. Er ist vielleicht vierzehn oder fünfzehn Jahre alt, da ist er sich nicht sicher. Niemand kann es ihm genau sagen. Schon lange hat er seinen richtigen Namen vergessen. Jetzt nennen sie ihn Cale. Er kann sich an sein früheres Leben nicht wirklich erinnern, und er weiß nicht, was ihn noch alles erwarten wird, aber eines weiß er: Niemals werden sie ihn unterkriegen. Seine Zeit wird kommen, und dann wird er sich rächen … Quelle: amazon


    GRUSS savanna

    Es ist kein Krimi, aber die Nonne 'ermittelt' in familiärer Sache - ich fand das Buch grossartig, spielt auf Island:


    Island im 14. Jahrhundert: Die 18-jährige Katrin muss am Sterbebett ihrer Mutter ein bitteres Testament unterschreiben. Alles Hab und Gut geht an die Kirche, sie selbst muss ins Kloster gehen. Mit diesem hohen Preis will die Mutter ein altes Unrecht sühnen. Katrin fügt sich, um Gott gnädig zu stimmen. Doch ihr ist zunächst dennoch ein schweres Los beschieden. Sie verliebt sich in einen Priester, der sie schwängert, ihr Kind aussetzt und seinem Schicksal überlässt. Viele Jahre später wird die Tochter der Mutter ungewollt den Tod auf dem Scheiterhaufen bringen, verurteilt von jenem Priester, der sie einst schwängerte. Doch die Tochter rächt die geliebte Mutter auf ihre Weise ... Quelle: amazon


    GRUSS savanna

    Im Mittelpunkt dieses Afrika-Romans steht das raue Leben der Südwester im ländlichen Namibia: zeitlich befinden wir uns im Jahr 1959, räumlich einige hundert Kilometer östlich der Hauptstadt Windhoek.


    Die Schaf-Farm Salden´s Hill wird von dem deutsch-stämmigen Mutter-Tochter-Gespann Rose und Ruth Salden sowie ihren namibianischen Bediensteten geführt. Veränderungen im weltweiten Absatzmarkt von Schafwolle bringen die Farm in finanzielle Schwierigkeiten, die Ruth mit aller Kraft lösen möchte.


    Zufällig gerät Ruth in diesem Zuge in Windhoeks Strassen in eine blutige Demonstration, wobei sie von einer fremden Frau auf ihre Großmutter angesprochen wird. Mit diesem Erlebnis treibt Ruth ihre eigene Familiengeschichte mehr und mehr um. Es folgt eine Jagd quer durch das Land Namibia und die Wüste Namib, um Ruths Großmutter und einen legendären Diamanten namens "Feuer der Wüste" zu finden.


    "Das Feuer der Wüste" der deutschen Autorin Karen Winter ist eines der wenigen Romane in deutscher Sprache, die in Namibia spielen. Es wird deutlich, dass Winter das Land zwar bereist, aber nie dort gelebt hat. Dazu bleiben Beschreibungen und Hintergründe zu oberflächlich, und das, obwohl laut Danksagung bereits das Skript durch mehrere Namibier gegen gecheckt wurde. Auch wenn die historischen Eckpunkte sicher richtig wieder gegeben wurden, so enthält das Buch doch eine Reihe Afrika-spezifischer Klischees, die meiner Meinung nach typisch sind für 'Aussenstehende'. Das war für mich bei diesem Buch wohl die größte Enttäuschung. Für Fans des südlichen Afrika oder gar Namibia-Kenner daher eher nicht zu empfehlen!


    Die Hauptpersonen - allen voran die 24jährige Ruth -, die Entwicklungen um die Familie Salden und den seltenen Diamanten haben mich leider zu keiner Zeit überzeugen können. Auch wenn mit der Jagd nach dem Diamanten etwas Spannung aufkommt, habe ich das Buch doch recht gleichmütig und ohne gesteigertes Interesse zu Ende gelesen.


    Fehler im logischen Aufbau, unausgereifte Charaktere und ein mir viel zu schlichter Schreibstil schmälern den Lesegenuss leider enorm. Das reicht leider nur zu 2 von 10 Punkten als Bewertung.

    Zitat

    Original von Eisnebelhauch
    Und wenn der Sehnsuchtsstein einen zum Rest des Diamanten führt, wieso führt es sie zur Großmutter? Wo die den Stein doch im Meer versenkt hat?


    GUTE FRAGE!!! Hier hakt es wie an so manchen Stellen der letzten Kapitel aber wirklich gewaltig!


    Bei mir hinterlässt der "Afrika-Roman" leider einen total faden Geschmack. Sicher war meine Erwartungshaltung sehr hoch, denn es spielen nicht so viele Bücher im südlichen Afrika, geschweige denn konkret in Namibia!


    De facto zwei Empfindungen hatte ich bis zum Schluss:


    - Die Neugier, zu wissen, wo das seltene Steinchen denn nun abgeblieben ist.


    - Die Gleichgültigkeit Ruth und ihrem Lebensweg gegenüber.


    Selbst im heutigen, modernen Namibia sind solche schwarz-weißen Beziehungen immer noch nicht unproblematisch, eher der Einzelfall und ausschließlich in der Hauptstadt überhaupt möglich (eine Freundin lebt mit einem Namibianer in Windhoek zusammen und würde dieses Buch sicher in der Luft zerfetzen!!!). Auf den deutschstämmigen Farmen - im ländlichen Namibia - ist mir noch letztes Jahr erschreckender Rassismus begegnet, der eher die Regel, denn der Einzelfall ist! Nur mal so am Rande... :-(


    Insgesamt wird dieses Leserunden-Buch leider keine gute Bewertung von mir erhalten können - dazu hat es mich leider nicht gut genugt unterhalten, dazu sind zu viele Lücken in der Logik zu finden und dazu finde ich den Schreibstil der Autorin schlichtweg zu langweilig hier und zu aufgesetzt dort.