Ein unglaublich bewegendes und tief bewegendes Buch.
Es hat einige Längen aber bitte haltet durch. Es ist unbeschreiblich nahegehend...
Ich muss schon wieder schlucken und schnappatmen...
Eine wunderschöne Leserunde wünsche ich Euch
Ein unglaublich bewegendes und tief bewegendes Buch.
Es hat einige Längen aber bitte haltet durch. Es ist unbeschreiblich nahegehend...
Ich muss schon wieder schlucken und schnappatmen...
Eine wunderschöne Leserunde wünsche ich Euch
Guten Abend zusammen,
auch ich bin nun dabei und habe dieses schöne Buch heute in die Hand nehmen können, um darin zu lesen. Der 1. Abschnitt las sich sehr gut und stimmungsvoll, es läuft vor meinen Augen der Film dazu ab. Das Schöne dabei ist, ich kenne all die schönen beschriebenen Orte. Ich habe lange in Baden-Baden gewohnt und komme aus der Ecke. Nun hat es mich ins schöne Ladenburg verschlagen, wo ja auch bekanntlich das Benz-Museum steht und die Bertha-Ben-Route führt quasi an meinem Fenster vorbei. Ein bisschen fühle ich mich gerade, als würde meine Umgebung gerade in der Zeit zurückspringen. Ich muss ständig kucken und mir auch die Plätze in Baden-Baden alle vorstellen. Toll
Obwohl, wenn Selma mit ihrem Bruder im Audi durch die Stadt fährt, könnte man meinen, die Stadt wäre riesig. Aber auch, wenn man gemächlich durch die Stadt fährt, ist man gleich durch mit dem Auto :)) obwohl zu der Zeit gab es ja den Tunnel unter der Stadt noch nicht.
Im Gegensatz zu den meisten hier mag ich Selma. Sie ist jung, lebendig und lebenshungrig. Natürlich ist sie naiv, kokett, großschnäuzig (nur nach außen - innerlich zweifelt sie ja selbst ein wenig). Sie ist behütet und in einem wohlhabenden Haus aufgewachsen. Sie ist dem jugendlichen Zauber verfallen, dass ihr die ganze Welt gehört und zu Füßen liegt.
Anders als Constanze, der das Schicksal schon einmal eine schwere Aufgabe hinterlassen hat. Der Verlust des Bruders hat Constanze natürlich schon etwas von der naiven Art zu glauben, alles sei unvergänglich, geraubt. Constanze ist damit Selma in der Reife ein paar Schritte voraus.
Ich befürchte, angesichts der Zeiten - kurz vor Ausbruch des 1. Weltkrieges - wird auch Selma schneller den Ernst des Lebens kennenlernen, als es sein sollte in dem Alter.
Noch genieße ich diese pralle, schöne Zeit, in der so viel in Bewegung war und im Aufbruch war, sehr.
Ich denke das bleibt bestimmt nicht so...
Selma wird nie mehr so jung und unbefangen bleiben, wie genau auf diesen ersten Kapiteln.
Und dass Gero ein Schaumschläger ist, wird wahrscheinlich das 1. sein, was sie verkraften wird
Hach wie ist das nett :))
Bin gespannt, wie es weitergeht!!!
Danke an Heidi, Die Du die Runde hier so toll begleitest und so viel kommentierst und von Dir preisgibst.
Meint ihr, dass die Geräusche, vor denen Isolte, Viola, John und Michael geflüchtet sind, von Polly kamen?
Sie haben ja ein kindliches Heulen und Kreischen in den Wäldern gehört, wie von Hexen....
uahhh ist das gruselig .....
Umgehauen hat mich auch die Erkenntnis, dass den Kindern sofort bewusst war, was passiert sein musste..... sie hatten ja schon früher die leeren Sardinenbüchsen im Turm bemerkt....
da war also all die Zeit jemand.....höchstwahrscheinlich Pollys Mörder...
Mich hat das Verschwinden von Polly sehr traurig gemacht. Man stelle sich das nur mal vor?
Wie oft habe ich damals meine Schwester einfach so stehen lassen, weil sie mich genervt hat. Meine Freundinnen und ich wollten sie auch nie dabei haben. Sie musste oft alleline spielen oder wieder zurück nach Hause laufen.
Alleine die Vorstellung, dass ihr da irgendwas hätte zustoßen können oder ihr ein Fremder auflauert und ich in meinem ganzen Leben nie erfahren hätte, was mit ihr passiert ist.
Eine echte HORROR-Vision....
ich hätte das Buch zu einem Thriller bearbeitet, wäre ich die Autorin gewesen. Statt diesem doch sehr seichten Ende, hätte ich Viola Issy töten lassen - und zwar da, als Issy nach hause kommt und Viola im halbdunklen auf ihrer Couch in ihrem Kleid vorfindet.
Viola war niedergeschlagen, weil Issy ihr erzählte, dass John sie nicht mit einem Wort erwähnt hat. Daraufhin hatte Viola einen Zusammenbruch und gönnte ihrer Schwester das Glück mit Ben nicht.
Viola hasst Issy mittlerweile, weil sie immer die Schönere war und nicht durch eine Narbe entstellt. Außerdem war Viola geschockt, sich so im Spiegel zu sehen, so "fett" und entstellt.
Viola hat Issy aufgelauert und diese dann, als sie sie umarmen und trösten wollte, erstochen. So wie John damals Michael.
So hätte das Buch nach meinem Geschmack geendet, tragisch, wie es von Anfang an war.... Dann hätte man es sehr gut in die Kategorie "Thriller" einordnen können.
So bekommt diese Story mit ihrem leicht unglaubwürdigen Happy End nur 7 von 10 Eulenpunkte von mir. Ein wenig schade.
edit: ein paar Rechtschreibfehler korrigiert
Ja, die Gegenwart lässt die Autorin in dieser Geschichte in den 80ern spielen, vielleicht, weil sie gern an diese Zeit zurückdenkt
Hmm über diese Liebesgeschichten bin ich eher oberflächlich drüber geflogen. Die interessiert mich ehrlicherweise nicht soo. Mir ist Ben relativ gleichgültig
Sein plötzliches Erscheinen überall empfinde ich fast schon als lästig.
Die Autorin hat wohl einen 80er Jahre-Spleen
Grelle Nagellacke, Ohrringe, Rick Astley-Musik... Wasserstoffblonde Haare, Dauerwelle :)))
Was mir auch auffällt: Viola und Isolte glauben vieles was die Jungs ihnen erzählen. Sie glauben an Black Shuck, sie glauben an die Hexen und an Opferrituale.
Das Fatale ist, sie bekamen von Rose keine Fundamente mit, die sie in ihrem Selbstvertrauen und in ihrer Selbstwahrnehmung bekräftigen konnten.
So waren sie beeinflussbar und biegbar für die Jungs wie flüssiges Blei.
In diesem Teil lernen wir die Zwillinge von damals besser kennen. Ich weiß nun, wie sie ihren Alltag gelebt haben. Wie wichtig für sie der Wald und die Jungs waren. Wahrscheinlich waren die beiden es sehr gewohnt, die meiste Zeit auf sich selbst angewiesen zu sein. Die Mutter hatte ständige Tiefs und seltenst gute Momente. Ich glaube Rose war so sehr mit sich selbst beschäftigt, dass ihr nicht aufgefallen ist, wie sehr Viola und Isolte verwilderten. Es wundert mich daher nicht, dass Frank und Polly daher wie zwei Außerirdische von den Mädchen wahrgenommen werden. Sie stellen das Leben der beiden auf den Kopf. Rose steht wirklich nicht hinter ihren eigenen Werten und damit verleugnet sie sozusagen die Art ihres bisherigen Lebens mit ihren Töchtern, ich würde sagen, sie missbraucht das Vertrauen der beiden.
Isolte und Viola sind nun außen vor, alles was sie machen, ist plötzlich ungezogen und fragwürdig.
Rose hat am Ende vor lauter Verzweiflung und Resignation, den konservativen Weg probiert. Ich glaube auch, dass ihre Gefühle zu Frank nicht unbedingt romantische waren, ich glaube aber, dass sie dankbar war, eine neue Chance zu erhalten. Mir scheint, sie wurde aus der Notbheraus reifer und war auf dem Weg, erwachsen zu werden. Bestimmt hat sie ihren Kindern eine bessere Zukunft erhofft, weil sie sie bestimmt liebte. In ihrer unsicheren Art hat sie leider viele Fehler gemacht und es scheint, nein man ist sich fast sicher, dass diese Geschichte kein gutes Ende nimmt.
Polly ist für mich ein kleines Mädchen, dass eine Mutter verzweifelt vermisst und in Viola und Isolte bewundernswerte große Schwestern sieht. Sie will unbedingt dazugehören.
Mir tun alle Protagonisten jetzt schon unheimlich leid.
Die Idee Polly mit in den Wald zu nehmen und sie mutterseelenallein im Turm zurückzulassen ist fatal und bricht mir fast das Herz.
Michael und John sin zwei Jungs ohne Empathie und beeinflussen Viola und Isolte auf eine sehr negative Weise....
Die Sprache, die bildhafte düstere Atmosphäre und die sich zuspitzenden Ereignisse halten mich in Atem. Mir sagt diese Geschichte nach wie vor zu, obwoh ich nicht sagen kann, dass ich das Buch schön oder toll finde...
Ich werde das Gefühl nicht los, dass die Mädchen was schlimmes getan haben. Haben sie Polly was angetan? Haben John und Michael dabei geholfen? Vielleicht endete ein Streich böse? Die Jungs waren auch als Kinder ziemlich gewalttätig. Das wurde ja schon beschrieben. Wie die Gewalttätigkeit in einer Familie, in der der Vater nur schlägt und trinkt die Kinder prägt und selbst aggressiv werden lässt.
Dass Isolte erfährt, dass John seinen Bruder erstochen hat, bestätigt mir, dass irgendetwas passiert ist. Dass John und Michael als Kinder schon von Gewalt angetan waren, erst die ganzen Tiere, die sie töteten .... Vielleicht haben Isolte und Viola die beiden angestachelt, Polly zu erschrecken oder gar mehr anzutun?..
Rose hat dann ihr Glück mit Frank verloren und sich umgebracht. Ich weiß, das ist drastisch, ich habe hoffentlich nur zuviel Phantasie ....
EUGENIE
Eugenie unsere Großtante erldigte Nachbars Igel ERNIE
Das LW ist ganz grün und es ist ihm elend vom ganzen Baustellenlärm vor der Tür
Zitat(Ich habe neulich in meiner Schreibgruppe die Lektüre von "Wir müssen über Kevin reden" als "quälend" bezeichnet. Daraufhin fragte mich einer der Teilnehmer: "Warum liest du das dann, wenn es dich quält?"Ich habe einen Moment über die Antwort nachdenken müssen ... Mir ist nichts anderes eingefallen, als dass ich kein Buch lesen mag, das mich unberührt lässt.)
Warum schreibst Du das so klein Zefira? Ich finde diese Antwort einfach wunderbar
Mir geht es auch so, egal wie sehr mich ein Buch mitnimmt und leiden lässt. Es versteht sich halt dann von selbst, dass ich zwischendrin doch wieder leichtere, heitere Lektüre lesen will. Wenn ich lache, bin ich ja auch berührt worden
Irgendeine Eule hat hier von Flashbacks geschriebeb, ich glaube DAS triftt es richtig gut und erklärt auch, warum die ganze Geschichte so wirr in der Zeit herumspringt.
Beide Mädels haben andauernd Flashbacks und hängen mehr darin fest, als in der Gegenwart...
Ich weiß nicht, ob das Buch den Anspruch hat spannend, lustig oder schön zu sein.
Ich glaube hier geht es eher um eine Art Traumaverarbeitung. Wie kam es zu dem Trauma, was hat dieses mit den Protagonistinnen gemacht, wie gehen sie damit um, kann das Trauma bewältigt werden?
Wer ist wirklich schwach??
edit: sagt mir, ich soll bessere Worte verwenden....
Oh das habe ich glatt schon wieder vergessen, sehr interessant. Danke Dir für den doch wichtigen Hinweis
Das Schöne an einer Leserunde ist ja auch, dass viele Leser auch viel entdecken und interpretieren und man selbst ein Buch aus verschiedenen Sichtweisen kennenlernt.
ZitatOriginal von logan-lady
Ich habe den ersten Abschnitt gerade beendet und schreibe meine Eindrücke erstmal, ohne eure Beiträge gelesen zu haben.
Im ersten Kapitel, gerade zum Schluß, als die beiden verhört werden, erinnern mich Issy und Viola an die Zwillinge aus "Shining" (war es "Shining"?). Total gruselig.
Isolte scheint mir der stärkere Zwilling zu sein, während Viola eher eine Mitläuferin ist. Ich bin gespannt, wohin die Geschichte führen soll, denn schon auf den ersten 80 Seiten erfährt man eine Menge.
Hä, hab ich da was verpasst? Wo werden denn die Mädchen verhört?? Ich finde weder Viola noch Isolte gruselig
Mir gefällt die Schreibweise, mich berührt die Geschichte von Isolte und Viola sehr. Ich finde das Buch bisher zwar "leise" aber sehr intensiv. Mir scheint die Spannung wird sehr langsam aufgebaut und entlädt sich zum Schluß intensiv, ich fürchte es wird den Leser schockieren und nachdenklich zurücklassen. Ich hoffe das
Ich mag diese leisen und emotional tiefen Plots. Ich möchte jetzt weiterlesen und bin gespannt
Edit: habt ihr auch festgestellt, dass Violas Sichtweise (also wenn aus ihrer Sicht geschrieben wird) extrem emotional und metaphorisch ist???
Ganz anders ist das aus der Sicht von Isolte, diese verdrängt die Gefühle oder lässt diese nicht an sich heran.