Ich weiß nicht, ich habe irgendwie das Gefühl, das ist Jesus liebt mich in grün... Oder täuscht mein Eindruck?
Beiträge von Clio
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Original von Grisel
Irgendwo habe ich in einer Kritik gelesen, daß der Film wirkt, als hätten alle Beteiligten die Coen-Brüder gechannellet.
Yep, das stimmt! Der Film ist komisch und manche Szenen sind grandios (die Grundidee ist einfach ziemlich genial), aber es fehlt so ein bißchen der letzte Biss. Kommt nicht ganz an Burn after reading dran, für einen unterhaltsamen Kinoabend mit durchaus kritischen Untertönen ist er aber mehr als gut! -
Hm, grundsätzlich schon. Käme drauf an, was (bin eher fürs 20. Jhd.). Und es müßte auch zeitlich ganz gut passen, Dafür braucht man ja einen freien Kopf...
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Als Dieter Moor, bekannt als Moderator von TTT, und seine Frau Sonja einen Hof in der Brandenburgischen Provinz kaufen, erklären sie alle für verrückt. Und auch Dieter Moor ist sich anfangs alles andere als sicher, als er sich von seinem Schweizer Domizil auf den Weg nach Amerika, dem Dorf in Brandenburg macht, in dem er nun leben wird. Schließlich hat er seine neue Heimat noch nicht einmal gesehen.
Eine Startschwierigkeiten dürften da nicht überraschen. Die Vorbesitzer sind noch nicht ausgezogen, das Haus verströmt den Charme von DDR-Spritzbeton, direkt hinter der Koppel befindet sich ein Fluplatz...
Doch nach und nach lernen Dieter und Sonja ihre neue Heimat lieben. Das liegt vor allem an der direkten, oft brüsken, jedoch herzlichen Art der Brandenburger, die die beiden langsam in ihre Dorfgemeinschaft aufnehmen. Und so stehen die Personen im Mittelpunkt von Dieter Moors Geschichten, die Besitzerin des Tante-Emma-Ladens im Dorf, die sich weigert Frischmilch ins Sortiment zu nehmen, der schweigsame, aber immer hilfsbereite Bauer, die Hebamme und gute Seele des Dorfes, Teddy, der Handlanger, der alles kann. Diesen Menschen setzt Moor mit seinem Buch ein Merkmal und man erkannt an seinen Beschreibungen die Offenheit und Neugierde an anderen Menschen, die Moor auch zu einem so guten Journalisten macht. Oft komisch, immer selbstironisch, locker-flockig geschrieben ist dies eine schöne Geschichte für Zwischendurch über einen Schweizer, der im Wilden Osten seine Heimat gefunden hat.
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Ja, mach das. Ich bin auch immer an englischen Büchern interessiert, auch wenn die gar nicht auf deutsch erscheinen.
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Ich habe gerade mal gezählt. Bei 46 Büchern bin ich jetzt (Naja, dazu kommen nochmal ungefähr 50 ungelesene Bücher, die zählen aber nicht, weil geerbte gesamtausgaben und sowas). Ist mir viel zu viel. Mal schauen, ob das mit dem Abbauen klappt.
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Mir hat Rubinrot leider nicht so gut gefallen, wie den meisten hier. Ja, es liest sich flott und ist hinreichend spannend. Die Sprache ist einem Jugendbuch angemessen einfach, jedoch nicht kunstlos. Kerstin Gier kann mit Sprache umgehen.
Außerdem gefallen hat mir, wie gut ausgearbeitet die Logik der Zeitreise war. In den meisten Büchern mit dieser Thematik wird es irgendwann unlogisch, was hier nicht der Fall war und zeigt, dass das Buch gut durchdacht ist.
Was mir gar nicht gefallen hat, war das Ende des Buches, bzw, das Nicht-Ende. Denn im Grunde wird ja mittendrin abgebrochen. Mir gefällt es auch bei mehrbändigen Büchern sehr viel besser, wenn es so etwas wie einen angeschlossenen Plot gibt, mit Fäden, die bereits in den nächsten Band verweisen. Aus Marketing-technischen Gründen mag so ein unabgeschlossenes Ende ja sinnvoll sein, so fühlen sich auch Leser, die vom Buch nur halbwegs überzeugt waren, angeregt, den nächsten (und ich vermute mal übernächsten) Band zu lesen. Aber gutes Geschichtenerzählen ist es nicht - außer man heißt Scheherazade und muss seinen Kopf über den nächsten Tag retten.
Ich fand es schade, dass ein englisches Setting gewählt werden mußte. Warum kann Fantasy nicht in Deutschland spielen? Mal davon abgesehen, dass dann solche Fehler passieren, wie das britische Schüler mit der Highschool auf eine Schulinstitution geschickt werden, die es dort gar nicht gibt. In England heißt das Comprehensive School, wobei Gwendolyne und Gidion als Kinder von altem Adel im standesbewussten England mit Sicherheit auf eine Public School, also eine Privatschule, gehen würden. Freundinnen, die in gemühtlichen Reihenhäusern wohnen hätten sie dann allerdings auch nicht. Man muss sich als Autorin den Konsequenzen seines Settings stellen - finde ich. Sonst wird es zum Klischee. Apropos Klischee, gerade zu geärgert hat mich der Aufbau der Liebeshandlung. Der wahnsinnig gutaussehende, aber so arrogante und bevormundende junge Mann, der sich dann doch als gar nicht so blöd rausstellt? Das hat man doch wirklich schon tausend Mal gelesen. Schade, dass einer talentierten Autorin wie Kerstin Gier nichts originelleres eingefallen ist. Noch schlimmer wird das Ganze dadurch, dass Gwen für eine 16-jährige so unreif geraten ist, dass man ihr eher das Willst-du-mit-mit gehen?-ja-nein-vielleicht-Stadium zutraut als die Konsequenzen einer großen Liebe.
Viele sind bestimmt der Meinung ich gehe mit dem Buch zu hart ins Gericht und wahrscheinlich haben sie sogar recht. Aber ich habe mich darüber so sehr geärgert, weil man der Autorin anmerkt, dass sie mehr könnte, nämlich Unterhaltungsliteratur mit Anspruch und Verve zu schreiben. So swie es sie in Deutschland viel zu wenig gibt. Schade, um die vertane Chance. -
In Hamlet kommt der Tod meines Erachtens auch nicht als Person vor.
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Trobadora Beatriz de Diaz, einzige Minnesängerin des Mittelalters, verliebt sich in einen anderen Dichter. Als sie feststellt, dass dieser sie nicht wiederliebt und darüber hinaus auch noch ein Dummkopf ist, beschließt sie in einen Dornröschenschlaf zu fallen, bis die Zeiten für Frauen besser werden. In den 1970er Jahren wird sie jäh aufgeweckt, von einem Ingenieur, der ihr Märchenschloss, in dem sie ruhte, abreißen will um dort eine Autobahn zu bauen. Beatriz wandert nach Paris und schließt sich dort der Studentenbewegung an, stellt jedoch schnell fest, dass auch dort und in modernen Zeiten, Frauen nicht die gleichen Rechte haben wie Männer. Also zieht sie weiter in die DDR, die ihr als das gelobte Land des Feminismus angepriesen worden war. Dort lernt sie die S-Bahn-Faherin Laura Salman kennen und bemüht sich ihre Kunst zur Erbauung der Arbeiter einzusetzten. Aber auch in der DDR, wo zumindest eine rechtliche Gleichstellung stattgefunden hat, muss Beatriz immer wieder feststellen, dass Liebesbeziehungen und Familienalltag selten gleichberechtigt stattfinden und Gleichberechtigung oft eine doppelte Belastung für die Frauen bedeutet.
Diese Zusammenfassung umfasst nur einen Teil der Handlung, es handelt sich nur um den Hauptstrang. Dieser wird immer wieder unterbrochen durch andere Geschichten, pseudowissenschaftliche Abhandlungen über synthetische Ernährung, Gedichte, Reiseberichte aus Italien etc. Kurzerhand hat Irmtraud Morgner in diesen Roman einen anderen Roman und eine Kurzgeschichte, deren Veröffentlichung die Zensur zuvor verboten hatte, eingewoben.
Das Leben und Abenteuer der Trobadora Beatriz nach Zeugnissen ihrer Spielfrau Laura, wie der vollständige Titel des Romans heißt, ist ein wundervollen Buch. Es sprüht von Witz und sprachlicher Finesse. Die Autorin mischt phantastische, märchenhafte Elemente mit dem doch eher prosaischen Alltag der DDR. Dabei heraus gekommen ist eine, bei aller Kritik. heitere, lebhafte Erzählung.
Viele Jahre war dieses Buch, dass das Goethe-Institut immerhin zu den 50 bedeutensten der Nachkriegszeit zählt, vergriffen. Im April 2010 erscheint eine neue Ausgabe, die hoffentlich dazu beitragen wird, dass dieses aussergewöhnliche Werk wieder mehr Leser findet!
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So lange Wartezeiten kenne ich eigentlich nur von englischen Büchern. Ansonsten mußte ich noch nie länger als zwei Tage warten. Ich denke, das hängt mehr vom Buch als von der Buchhandlung ab.
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Das klingt wirklich gut. Danke für die schöne Rezension!
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Bei mir ist das wohl Effi Briest. Das war ich schon in der Schule die Einzige, die es mochte, und selbst unter Germanist/innen gibt es erstaunlich wenig Menschen, die das Buch mögen.
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Original von Nastja
Alle haben mir davon vorgeschwärmt. Ich habe mich mit Ach und Krach durchgequält.Nastja, das Buch hat bei mir auch den Preis für das schlechteste Buch des Jahres bekommen. Alle im Bekanntenkreis fanden es toll. Aber guck mal bei der Rezesion hier. Da gibt es einige Gegenstimmen.
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Es gibt aber einfach jede Menge Bücher, die kein Mensch mehr lesen oder besitzen möchte. Ich arbeite nebenbei in einem Bücherbasar. Da müssen wir regelmäßig Bücher wegschmeißen, sonst ersticken wir darin.
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Ja, geht mir auch so. Bei mir ist das wahrscheinlich auch die größte Veränderung, dass ich ein bißchen weniger lese. Außerdem lese ich ein bißchen mehr Unterhaltungsliteratur, die letzten Jahre, bevor ich mich in Internet über andere Bücher informiert habe, habe ich fast nur Klassiker gelesen.
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Weil du mehr im Internet rumhängst? Oder weil hier so viele Bücher zerissen werden?
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Was du zum SUB sagst, finde ich ziemlich klug. Ich muss auch manchmal aufpassen, dass das Lesen nicht zur "Bewältigungsarbeit" wird.
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Bouquineur, danke für die interessanten Infos. Die menschliche Gedächnisleistung bei 100 Jahren anzusetzen, ist aber sehr optimistisch. Also, meine ist das nicht.
Pauschal kann man die Frage, wie alt Bücher werden, nicht beantworten. Das hängt vor allem von der Qualität ab. Eine Lebenszeit sollte aber bei korrekter Lagerung kein Problem sein.
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Die einzigen Bücher, die mich zum kaufen animieren, sind Kochbücher.
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91 ist allerdings wirklich ein stattliches Alter.