Beiträge von Tiffy

    Auch wenn mich einige hier wahrscheinlich steinigen wollen:


    - ich knicke/breche TB grundsätzlich, weil mir dadurch das Lesen erleichtert wird
    - ich mache Eselsohren, wenn ich kein Lesezeichen zur Hand habe
    - ich lese beim Essen und wenn ein Fleck reinkommt, ist es mir egal
    - ich kaue Pommes, denn wieso sollen sie makellos in meinem Magen ankommen?
    - ich hatte mal tausende von Büchern, von denen weit über zwei Drittel auf dem Flohmarkt gelandet sind, denn so viel Besitz belastet nur
    - ein Auto ist für mich ein Fortbewegunsmittel und kein Fetisch


    *duckundweg*

    Er sollte diesen Vertrag vielleicht mal beim Arbeitsamt vorlegen. Die müssten doch wissen, ob das rechtens ist.
    Wenn nicht, können sie ihn auch nicht sperren.

    Bis vor ca. 15 Jahren habe ich jedes Buch zu Ende gelesen, auch wenn es mich geärgert hat. Keine Ahnung warum. Perfektionismus?


    Dann fing ich mit Doris Lessing, Das Goldene Notizbuch an, und es ist mir so auf die Nerven gegangen, dass ich es nach der Hälfte auf dem Flohmarkt verkauft habe.
    Seitdem schaffe ich es, ein Buch auch eher schon wegzulegen bzw. ganz aufzugeben. Und dann kommt es aus meinem Regal und wird verscherbelt. :lache

    Du hast keinen Mist geschrieben. Damals war dir wirklich so zumute und was du geschrieben hast, hat gepasst.
    Wenn es dir heute doof vorkommt, dann nur, weil sich deine Sichtweise verschoben hat.


    Ich wünsche dir viel Glück in der neuen Beziehung (und vergiss nicht, was du aus der alten gelernt hast ;-) )!!

    Die Schwaigerin, Ruth Rehmann
    ISBN 3-446-14943-0
    Hanser-Verlag 1987
    gebunden, 217 Seiten


    Die Autorin
    Ruth Rehmann wuchs in Siegburg auf, besuchte die Meisterklasse der Musikhochschulen in Berlin und Köln. 1959 erschien der erste Roman „Illusionen“, es folgten „Die Leute im Tal“ und der Erzählband „Paare“. Im Hanser-Verlag erschienen die Romane „Der Mann auf der Kanzel“ (1979) und „Abschied von der Meisterklasse“ (1985).



    Der Klappentext
    „Was wird sein, wenn sie einmal aufsteht und fortgeht?“, fragt Max die Ich-Erzählerin des Romans. „Das wird nie passieren!“, bekommt er zur Antwort. „Anni geht nicht fort. Wo sollte sie denn hin.“
    Nein, Anni ist nicht wegzudenken von dem kleinen Hof im Chiemgau, wo sie schon als junges Mädchen die Stelle der Hausfrau übernommen hat, weil die eigene Mutter zu schwach war. Anni und „das Sach“, Haus, Grundbesitz, Gerät, Pflanzen und Vieh, sind zusammengewachsen und nicht voneinander zu trennen. Sie sind wie ein lebendiger Organismus, der sich nach den Gesetzen der Arbeit und mit der Natur durch die Zeit bewegt. Einmal, da hat sie es tatsächlich versucht, das Fortlaufen. Das war in de Hochzeitsnacht. Da hat man es im Tal schreien hören, und das Hemd durch die dunkle Nacht laufen und im Nebel verschwinden sehen. Aber am Morgen war sie wieder da, denn das Vieh musste gemolken werden. Ob Anni da an den Schäfer gedacht hat, auf dessen Rückkehr aus dem Krieg sie so beharrlich und stumm gewartet hat? Und als er nicht zurückkam, hat sie den anderen genommen, weil der Hof ja einen Bauern brauchte ...


    Ruth Rehmann beschreibt das Leben der Kleinbäuerin und Gastwirtin Anna aus der Sicht der Städterin. Das Ende des Krieges hat sie ins Tal gebracht und in der ländlichen Lebensform hat das junge Flüchtlingsmädchen Halt und Rahmen für die eigene, unstete Existenz gefunden, fast so etwas wie eine Heimat.
    Was vom Kriegsende bis heute mit Annis Leben und dem Leben der Erzählerin außen und innen geschieht – Hoffnungen, Enttäuschungen, Beziehungen, Kämpfe, Liebe, Hass und Tod, was die beiden Frauen – „Lebemensch“ und „Arbeitsmensch“ miteinander verbindet, aber auch das, was sie trennt, was die Zugereiste empfindet beim Leiden und Schwinden der anfangs paradiesisch anmutenden Natur, wird in lebendigen, unsentimentalen und auf eigentümliche Weise dramatischen Bildern sichtbar.
    Doch die Geschichte Annis, der „Schwaigerin“, ist nicht nur die Beschreibung eines Einzelschicksals. Es ist zugleich die Chronik des Bauernsterbens, am Beispiel einer ungewöhnlichen Freundschaft zweier Frauen, von denen die eine in Worten festhält, was die andere vorlebt, aber nicht ausdrücken kann. „Die Schwaigerin“, das ist die Unbekannte, auf deren Rücken unser Fortschritt gebaut ist, und die selbst bald nur noch ein Stück Geschichte sein wird.
    (Kommasetzung aus dem Original übernommen)



    Meine Beurteilung
    Ich wollte das Buch lesen, nachdem ich die Örtlichkeiten kennen gelernt und sogar in Annis Gasthaus bzw. in dem, was davon übrig geblieben ist, gespeist hatte.


    Ich hatte anfangs ein bisschen Schwierigkeiten, mich an Ruth Rehmanns Schreibstil zu gewöhnen. Mich störten zunächst die vielen Aufzählungen. Als ich mich jedoch durch die ersten Seiten gekämpft hatte, begann ich zu spüren, dass eine wunderbare Atmosphäre geschaffen wird. Es entstanden Bilder, die ich mit den heutigen Gegebenheiten verknüpfen konnte, es entstand eine warmes, heimatähnliches Gefühl beim Lesen.


    Das Schicksal der Anni zog mich in seinen Bann, ihre Demut und ihr Durchhaltevermögen. Mehr als einmal hätte ich sie schütteln mögen und anschreien „Wieso lässt du dir das alles gefallen? Wehr dich doch endlich!“
    Aber auf ihre Weise schaffte Anni es dann doch, meine Bewunderung, meinen Respekt und vielleicht auch ein bisschen Neid zu wecken.


    Ruth Rehmann hat eine wunderbare Frauenfigur nachgezeichnet, die im Wechselspiel mit der Ich-Erzählerin sehr plastisch wird.
    Ein ruhiges Buch, das Wehmut weckt, aber auch nicht vor der Anklage gegenüber der Naturzerstörung Halt macht, allerdings nicht mit erhobenem Zeigefinger.


    Alles in allem bin ich sehr froh, das Buch gelesen zu haben.

    WER hat versucht, mir eine pn zu schicken? Oder gar nicht mir?


    Tanzmaus? Willst du die Bücher?


    In meinem Postfach sind 5% belegt, mehr nicht.



    Edit:
    Die beiden Bücher von Gerd Scherm sind heute an Tanzmaus abgeschickt worden.

    Ich hätte anzubieten:


    Gerd Scherm, Der Nomadengott;
    und seine Fortsetzung:
    Gerd Scherm, Die Irrfahrer


    Beides Taschenbücher, jedes einmal gelesen, Knickspuren am Buchrücken


    Da werden auf witzige Weise die ägyptischen und griechischen Göttersagen und Geschichten aus dem Alten Testament neu erzählt. Ich hatte einige Aha-Erlebnisse während des Lesens, die jedes Mal in schallendem Gelächter endeten.


    Guck mal hier: Der Nomadengott - Gerd Scherm



    beide Bücher sing weg

    Ich habe immer viel gelesen, von klein auf. Sie "frisst" die Bücher, wurde über mich gesagt.
    Mit dem Schreiben habe ich aber erst relativ spät angefangen, eben wohl erst dann, als die Zeit reif war.


    Lesen ist wichtig fürs Schreiben, man bekommt einen Blick für Stilistisches.
    Wesentlich finde ich aber auch saftige Kritik. Erst dann kann man sich wirklich verbessern und bleibt nicht hängen im Verliebtsein in die eigenen Texte.

    Zitat

    Original von Voltaire
    Es wäre doch gut, wenn man gerade diesen jungen Nachwuchsautoren ein wenig mit Rat und Tat zur Seite stünde. :wave


    Wenn ein junger Mensch so kreativ ist und schreibt, ist das wirklich eine Freude.
    Dass die Orthographie arg hinkt, nimmt einem leider den Lesegenuss.


    Um Hilfe fürs Schreiben zu bekommen, ist aber hier wohl nicht der richtige Ort.
    Lesemaus, ich rate dir, ein gutes Schreibforum zu suchen und dort mitzumachen. Da bekommst du viele Ratschläge (für die du allerdings auch offen sein musst).
    Ich will hier keine Werbung machen, wenn es dich jedoch interessiert, kann ich dir per PN einige wirklich gute Schreibforen nennen.