Beiträge von Maell

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    Original von Lesehunger
    Da bin ich zu "zart besaitet" (?). Das geht für mich einfach gar nicht...


    Ich persönlich mag es ja, wenn ein Autor meine Grenzen austestet und ggf. auch mal überschreitet, und das schafft Laymon mit solchen Szenen immer wieder. Wenn jemand aber solche Dinge als für Unterhaltungslektüre inakzeptabel empfindet, finde ich das absolut nachvollziehbar. Dazu muss man nicht mal besonders zart besaitet sein.

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    Original von Nikki
    Irgendwie zieht es mich immer wieder mal zu Laymon. Keller wartet noch, aber das ist so enorm dick - das kann ich wohl nur während der Urlaubszeit lesen.


    Würde ich nicht sagen. "Der Keller" sind ja eigentlich drei Romane in einem Band, und die sollte man auch nicht unbedingt direkt hintereinander lesen, weil's dann doch schnell etwas redundant wird. Mit etwas Pause zwischen den einzelnen Teilen funktioniert das mMn besser.

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    Original von Zaphod
    Oja, da warte ich schon sehnsüchtig drauf. Hoffentlich komt bald ne Taschenbuchausgabe davon. Die im Moment aufgerufenen 20€ sind wie meistens unverschämt :))


    Die gebundene Ausgabe ist ja nun gerade erst erschienen. Bis zum TB wirst du also noch schätzungsweise ein Jahr warten müssen...


    Bei mir persönlich gehören Preston/Child zu den Autoren, wo ich nicht auf das TB warten kann und will. Da stürme ich gleich am Erstverkaufstag in den Laden und gönne mir das Hardcover.

    Naja, was heißt hier Neuauflage... Die allermeisten seiner Bücher waren ja nie in Deutschland erhältlich und erscheinen jetzt zum ersten Mal. Die einzige echte Neuauflage ist "Der Ripper". Das hieß früher "Im Zeichen des Bösen" und ist in der Erstausgabe unbezahlbar. Außerdem gab es noch den ersten der drei Romane in "Der Keller" stark zensiert als "Haus der Schrecken". Alles andere, was Heyne raushaut und rausgehauen hat, ist (in Deutschland) neu.

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    Original von Darcy
    Bentley Little entfaltet sehr sorgfältig diese kleine amerikanische Stadt. Diese erscheint so altbacken, das ich das halbe Buch lang glaubte, das ganze spiele in den 60igern oder 70igern. Vor allem fiel mir das Fehlen von Handys und Pcs auf. Aber bei einer Nebensächlickeit wurde mir bewusst, das es doch zumindest in den 90iger spielt. Und dann stösst mir die bewusste Ausklammerung von inzwischen solch normalen Dingen auf, wenn sie der Dramaturgie zuliebe geopfert werden.


    Ich habe mich auch erst ständig gefragt, warum zum Henker alle die Post benutzen und niemand einfach auf Emails oder Handys umsteigt. Eine kurze Recherche ergab dann, dass das Buch im Original mitnichten von 2003 ist, wie das Impressum behauptet, sondern bereits 1991 erschien. Das erklärt dann so Einiges.


    Insgesamt hat mir "Böse" besser gefallen als "Furcht", weil von vornherein klar ist, dass die Bedrohung einen wie auch immer gearteten übernatürlichen Ursprung haben muss und der nicht erst auf den letzten paar Seiten völlig unmotiviert um die Ecke kommt. Ausserdem reagieren die Figuren hier halbwegs nachvollziehbar auf die Bedrohung (auch wenn Trish tatsächlich ziemlich unsympathisch ist). So ganz unspannend fand ich es auch nicht - immerhin hat sich mein durchschnittliches Lesetempo bei diesem Buch fast verdoppelt!


    Für Horror-Vielleser finde ich das Buch völlig in Ordnung. Wer aber nur gelegentlich mal Horror liest, kann sehr viel Besseres finden.

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    Original von Lese Maus
    Meiner Meinung nach ein mehr als gelungener Thriller und ein tollen Debut. Ich werde die Autorin im Auge behalten und auch ihre nächsten Bücher lesen.


    Na, da liegst du aber etwas daneben ;-). Shaun Hutson ist ein britischer Pulp-Autor, und ein Debut ist das hier nun wirklich nicht: Der Mann hat schon über 50 Bücher geschrieben, die meisten davon im Horror/Thriller-Genre, aber auch Western, Kriegsaction und ein wenig SF.


    In Deutschland ist er tatsächlich eher unbekannt, von daher ist die Debut-Vermutung verständlich. Vor diesem hier sind nur zwei seiner Bücher auf deutsch erschienen, nämlich "Höllenglut" und "Natternnest" in den 90ern. Ebenfalls ziemlich blutiger Kram, könnte dir gefallen... :grin

    Nachdem das Buch auch bei mir sehr lange auf der Suchliste war, habe ich es letztens für nur 2 Euro bei booklooker abgreifen können. Zum Glück habe ich nicht mehr dafür ausgegeben, denn ich war dann doch sehr enttäuscht.


    Kann gut sein, dass die deutsche Ausgabe gekürzt wurde, denn die pornographischen Schwulitäten, die ich nach Brites großartigen "Untiefen der Lust" erwartet hatte, werden hier leider nur zart angedeutet. Ansonsten bleibt nicht mehr als eine klischeeüberladene, schwülstige Vampirschmonzette mit Gay-Touch, die immer irgendwo zwischen strunzlangweilig und peinlich pendelt. Naja, es war halt ihr Erstling.

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    Original von Bodo
    Ich entscheide im Zweifelsfall einfach nach Gefühl, bzw beim wegräumen im Laden stellt sich auch die Frage, wo der Kunde ein Buch sucht.... Ich habe bei mir sowohl Jim Butcher als auch Charlie Hustons Vampir-Romane bei den Krimis stehen, da sie dort als erstes gesucht werden.


    Tja, ich würde die ja unter "Horror" suchen - wenn es denn in heutigen Buchhandlungen noch eine Horrorabteilung gäbe. Wenn es tatsächlich noch eine gibt, besteht sie normalerweise aus einem halben Regalmeter mit 3x King und 2x Koontz, wobei das dann meist ausgerechnet ihre Nicht-Horror-Romane sind. Die eigentlichen Horrorbücher darf sich der geneigte Leser im gesamten restlichen Laden zusammensuchen, vielleicht abzüglich der Kochbuchabteilung.


    Sorry, das ist wahrscheinlich eine ganz andere Diskussion, aber das musste gerade mal raus...

    Das Ding liegt aktuell ziemlich weit oben auf meinem SuB, und trotz dieses Verrisses lasse ich mir die Vorfreude nicht nehmen. Mir hat nämlich schon der Erstling "Blondes Gift" sehr gut gefallen, mit extremen Cliffhangern habe ich kein Problem (im Gegenteil, ich finde gerade die besonders an den Haaren herbeigezogenen oft witzig), und selbst den hier im Forum so gnadenlos verrissenen Kernick fand ich nicht schlecht. Man darf diese Art von Thriller halt nicht zu ernst nehmen.


    Kann natürlich sein, dass ich nach der Lektüre ebenfalls enttäuscht bin. Wir werden sehen.

    Manchmal bin ich ja noch paranoider unterwegs als ohnehin schon. Dann hege ich den Verdacht, dass die Verlage spezielle Rechtschreiblektoren beschäftigen, die die eigentlich weitgehend fehlerfreien Manuskripte nehmen und dann extra Rechtschreib- und Grammatikfehler einbauen, nur um ihre Existenz zu rechtfertigen. Nach dem Motto: Jaaaa, das sind nur die Fehler, die ich übersehen habe, ihr hättet das mal vorher sehen sollen...


    :grin

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    Original von Bodo
    Dr Film bietet meiner Meinung nach die beste mögliche Umsetzung des Buches - allerdings verpufft die Wirkung, die das Buch hat beim Anschauen des Films. Das Buch wirkt hauptsächlich im Kopf des/der Lesers/der Leserin, und all das kann der Film nicht bieten, da ein Film oberflächlicher wirkt. ( Ich hoffe, das ist einigermaßen verständlich ausgedrückt).
    Gegenüber dem Buch ist der Film, so gut er auch ist, irgendwie nichtssagend.


    Das kann ich so unterschreiben. Es gibt allerdings einen weiteren Film zum Thema namens "An American Crime", der sich näher an den Fakten des realen Falls orientiert und sich deshalb (und aufgrund einer echten schauspielerischen Glanzleistung von Catherine Keener) auch nach Lektüre des Buches noch wirklich lohnt.

    Offiziell soll man die Liste für teuer Geld in Form der (bewahr-)pädagogischen Fachzeitschrift "BPjM aktuell" im Buchhandel erwerben. Eine inoffizielle Version steht auf bpjm.com. Der Zugang ist allerdings mit etwas Aufwand verbunden.


    Die meisten halbwegs interessanten Titel im Literaturbereich wurden zum Glück in letzter Zeit gelöscht (Dan Kavanagh, Mickey Spillane u.Ä.). Noch drauf sind z.B. "Mordlust" von Michael Slade, die meisten alten Ausgaben von John Normans "Gor"-Reihe und Artverwandtes, ansonsten jede Menge Erotikromane und Revisionistenquatsch.


    Edit: Titel ergänzt

    Mir hat das Buch außerordentlich gut gefallen. Natürlich ist die Geschichte nicht gerade originell, aber selten zuvor wurde sie so stimmig erzählt. Die Sprache ist wunderschön, ohne aufgesetzt zu wirken, und trieft förmlich vor morbider Herbstatmosphäre.


    Normalerweise bin auch ich ein Freund hoher Dosen an Sex & Gewalt im Horrorroman, aber hier hätten Exzesse á la Richard Laymon oder Jack Ketchum doch ziemlich deplatziert gewirkt. Und völlig frei von Action und Gewalt ist die Geschichte nun auch nicht gerade.


    Für mich das perfekte Horrorbüchlein zum Herbstanfang.