Beiträge von Syyskuu

    ich lese immer mehrere bücher parallel. aus verschiedenen gründen.
    unterschiedliche genres, wo ich je nach tagesstimmung auswähle,
    bücher, von denen ich nur kleine portionen am stück schaffe, weil sie zu 'anstrengend' oder emotinal aufwühlend sind,
    englisch- oder italienischsprachiges, wo ich immer wieder was deutsches zwischenschiebe,
    und oft leihe ich auch spontan bücher, die ich dann vorziehe, um sie möglichst schnell zurückgeben zu können.


    so kommts dazu, dass ich einige bücher an 1-2 tagen durchhabe und andere monatelang liegen, bis ich sie auslese. krieg ich aber ganz gut hin, ohne den inhalt der jeweiligen langzeitlektüre zu vergessen.

    zum schluss vorblättern tu ich nur, wenn mich ein buch langweilt u ich es eh nicht wirklich zuende lesen mag.


    manchmal allerdings lese ich ein wenig das nächste kapitel bzw. die folgenden seiten quer, wenn ich eigentlich noch gern weiterlesen würde, es aber nicht geht, weil ich schon zu müde bin. :grin

    bei mir ist das sehr unterschiedlich.
    es gibt tage, an denen ich leider gar nicht lese, auch wenn ich die zeit dazu hätte. einfach, weil ich mich nicht drauf konzentrieren kann bzw. 'schlecht drauf bin'.
    an anderen tagen lese ich ohne weiteres 200 oder mehr seiten.
    kommt ja auch nicht drauf an, wieviele bücher pro monat ich abhaken kann, sondern dass es mir spass macht.

    @ Oryx


    ich habe nicht behauptet, dass sich smalltalk und ehrlich grundsätzlich ausschliessen. ich mag nur menschen nicht, die sich nicht festlegen wollen, was ihre meinung zu irgendwelchen dingen angeht.


    aber eigentlich ging es ja nur darum, dass mir persönlich smalltalk nichts gibt und ich deshalb nicht gut darin bin. ;-)

    Zitat

    Original von Nikana
    Kann überhaupt irgendjemand die Bierflasche mit den Zähnen öffnen? Aua!


    doch, das gibt's. selbst schon gesehen. :grin


    Zitat

    Original von Oryx
    ...indem man den Menschen Fragen stellt, die sie nicht zwingen sich auf eine Position festzulegen.


    eben. ich hasse menschen, die sich nicht festlegen wollen. dafür bin ich einfach zu direkt und ehrlich.


    zu den reisepräferenzen:
    grad gestern hab ich mit jemand über reisen unterhalten und wir haben unsere gemeinsame begeisterung für neapel entdeckt. aber das war ein gespräch, was mir wirklich spass gemacht hat und für mich eine bereicherung bedeutete, deshalb würde ich es nicht als smalltalk betrachten.


    vllt. haben wir unterschiedliche definitionen von smalltalk. für mich bedeutet smalltalk nichts anderes, als reden, nur damit ich rede, ohne wirkliche inhalte auszutauschen. :lache

    - ich bin schrecklich unsportlich (vor allem geräteturnen war der absolute horror in der schule)


    - ich bin eine niete in chemie, physik und biologie


    - ich kann nicht backen und nähen


    - ich kann nicht freundlich zu leuten sein, die mir unsympatisch sind


    - ich habe grosse schwierigkeiten smalltalk zu betreiben, weil ich mir ständig die frage nach dem sinn davon stelle und es nur als zeitverschwendung ansehe


    - ich kann eine bierflasche nicht mit den zähnen und nur mit viel mühe mit einem feuerzeug öffnen, was bei anderen männern immer wieder zu ungläubigem erstaunen führt

    - ich kann mir extrem gut gesichter, aber sehr schlecht namen merken. wird mir jemand vorgestellt, vergesse ich den namen fast immer sofort wieder und weiss deshalb nicht, wie ich die person ansprechen soll :rofl


    und dann gibts noch 1000 dinge, die ich einfach deshalb nicht kann, weil sie mich nicht interessieren. z.b. bin ich ein absoluter hasser von gesellschaftsspielen und vergesse deshalb immer wieder die regeln der einfachsten kartenspiele etc.

    für mich einfach eine ausrede.


    gibt anscheinend leute, die meinen, 'man' müsse eigentlich lesen, um einen 'besseren' oder intellektuelleren oder was auch immer eindruck zu machen, aber in wahrheit keine lust und kein interesse haben. da wird dann halt die entschuldigung mit der mangelnden zeit angewendet.

    die diskussion hier mit dem rauchgeruch erinnert mich grad an die zeiten, als in videotheken noch grundsätzlich geraucht wurde. jede ausgeliehene kassette stank bestialisch und oft waren sogar die cover regelrecht mit einer klebrigen schicht aus staub und nikotinablagerungen überzogen.
    das fand sogar ich als (gelegenheits)raucher ziemlich ekelhaft.


    aber umgekehrt würde eure argumentation ja dann auch bedeuten, dass niemand von euch nichtrauchern ein buch von einem raucher ausleihen kann, nicht wahr? :grin

    naja. das cover ist sicherlich ziemlich misslungen, auch für mein empfinden.
    was man bei der kleinen darstellung hier nicht sieht, sind allerdings der gesichtsausdruck des mädchens und die narben auf oberkörper und armen. das wirkt dann doch alles andere als erotisch.

    Klappentext:


    "Ich habe mir immer gedacht, wenn ich Drogen nehme, dann können sie ruhig meinen Körper ficken, dann sollen sie mit mir machen, was sie wollen. Denn ich hasse meinen Körper, der ist so fett und hässlich und unförmig und sowieso habe ich es nicht besser verdient.
    Doch in den Momenten, wenn die Drogen aufhören zu wirken, merke ich, dass die Kerle auch meine Seele ficken. Das tut weh, nein, mehr noch, das zerstört, ohne zu zerstören, man bleibt übrig und weiß, dass man kaputt ist, unheilbar und dass man damit leben muss..."


    Intensiv, offen und schockierend. Mit einer sensiblen Sicht für ihr eigenes Leben und die Dinge um sie herum, schildert die junge Autorin ihr Leben zwischen Drogen, Gewalt, Kinderstrich und ihren Träumen.
    Ihre Unbefangenheit und ihre einzigartige Art, Dinge beim Namen zu nennen, machen ihre eigenen Narben zu den Zeichen der Verletzung einer ganzen Gesellschaft.


    Eigene Meinung:


    das buch habe ich im letzten herbst relativ spontan gekauft, als ich mich mit einigen bekannten, die es gerade lasen oder gelesen hatten, darüber unterhielt. auch wenn es mit 110 seiten umfang wirklich nicht als dick zu bezeichnen ist, brauchte ich eine lange anlaufzeit und las immer nur kleine häppchen von einigen seiten am stück.
    zu 90% geht es in den tagebuchartigen aufzeichnungen der autorin tatsächlich ausschliesslich um den endlosen kreislauf aus geldbeschaffung für drogen und den konsum jener. der rest beschäftigt sich mit den themen schule und erinnerungen an die kindheit, was genauso negativ ausfällt und ihren träumen.
    es gibt ein quasi happy end, natascha macht einen entzug, allerdings ohne zu wissen warum, und geht trotzdem weiter auf den strich, denn sie braucht ja nach wie vor geld, wenn auch für andere dinge. aber das einzig positive ist daran wohl die tatsache, dass sie überhaupt am leben bleibt, vorerst.
    das buch ist ein einziger schwarzer strudel aus leid, elend, selbstzerstörung und brutalität. alles wird von dir autorin bis in's detail und der entsprechenden 'authentischen' sprache geschildert. der stil ist ausgesprochen intensiv, schafft es, einen in die welt von natascha mitzunehmen. sich und vor allem ihre gefühle ausdrücken kann sie sicherlich. auch wenn ich die lektüre nicht bereut habe, das buch ist allein aufgrund der thematik alles andere als ein vergnügen. dennoch ist es das gelesen werden wert, allerdings nur von ausreichend stabilen personen.


    noch zwei anmerkungen:
    recht eigenwillig ist der stil mit handschriftlichen erläuterungen und verbesserungen im layout. was wohl die authenzität unterstreichen soll, fand ich persönlich eher nervig.
    und wer bei amazon bestellt, sollte sich nicht wundern, wenn anschliessend in seinen empfehlungen allerlei 'erotische' produkte auftauchen. wohl aufgrund des titels und des covers wurde das buch dort idiotischerweise unter 'erotik' verbucht ...