Beiträge von Sabine73

    Produktinformation lt. Amazon
    Gebundene Ausgabe: 376 Seiten
    Verlag: Loewe Verlag; Auflage: 1 (1. August 2011)
    Sprache: Deutsch
    ISBN-10: 3785570457
    ISBN-13: 978-3785570456
    Vom Hersteller empfohlenes Alter: 13 - 16 Jahre
    Größe und/oder Gewicht: 21,8 x 15,2 x 4 cm



    Inhalt - in eigenen Worten
    Während eines Flugs in den frühen Morgenstunden wird Jacinda von Jägern verletzt und kann sich in eine Höhle flüchten - wo sie von Will (einem hübschen Jäger mit haselnussbraunen Augen) entdeckt, aber nicht verraten wird. Gottseidank, denn Jacinda ist eine Draki, die von Drachen abstammt und sich in einen Menschen verwandeln kann. Als Feuerspeier ist sie für ihr Rudel kostbar und dementsprechender Aufruhr herrscht auch wegen des verbotenen Ausflugs - vor allem Cassian, der Leitdraki, mit dem sie vermählt werden soll, und seine Familie sind wenig erfreut darüber und beraten über eine grausame Strafe für Jacinda. Deshalb flüchtet ihre Mutter mit den Zwillingen Jacinda und Tamra bei Nacht und Nebel in die Wüstenstadt Chaparral, damit ihre Töchter ein "normales" Leben führen können. Für Tamra geht ein lang gehegter Wunsch in Erfüllung, denn sie hat sich nie in einen Draki verwandelt, nur Jacindas Draki wird bei diesen hohen Temperaturen irgendwann verkümmern. An ihrem ersten Schultag traut Jacinda kaum ihren Augen, als sie plötzlich ihren Retter vor sich sieht. Will fühlt sich zu diesem Mädchen, dass ganz anders ist, hingezogen. Doch er weiß nicht, wer sie wirklich ist und warum eine Beziehung zwischen Will und Jacinda niemals funktionieren könnte...



    Meine Meinung
    "Firelight. Brennender Kuss" ist der Auftakt der Firelight-Trilogie und entführt uns in die faszinierend Welt der Drakis. Das zauberhaft gestaltete Cover sowie der Titel passen sehr gut zur Geschichte.


    Hauptperson Jacinda Jones ist 16 und seit über 400 Jahren der einzige Feuerdraki in ihrem Rudel, was sie deshalb so wertvoll macht. Sie wohnt mit ihrer Zwillingsschwester Tamra und ihrer Mutter, die sich seit dem Tod ihres Vaters nie mehr verwandelt hat, in einer Hütte - hoch oben in den Bergen. Das bestgehütetste Geheimnis der Drakis ist, dass sie sich in Menschengestalt verwandeln können. Jacindas Haut schimmert vor der Verwandlung zur Draki golden, danach bernsteinfarben, die Finger werden zu Klauen, das Gesicht wird spitz und kantig und die Flügel sehen wie flüssiges Gold aus. Das männliche Gegenstück ist der 18-jährige Will Rutledge, ein geheimnisvoller gutaussehender Drakijäger. Doch Jacinda muss ihr Geheimnis gegenüber den Jägern gut hüten...


    Weitere mitwirkende Charaktere sind Jacindas Mutter und Schwester sowie ihre Vermieterin, Wills bösartige Cousins, diverse Drakis und Schüler aus Chaparral. Alle Protagonisten, die Guten so wie die Bösen, wurden wunderbar ausgearbeitet und haben viele Facetten, Ecken & Kanten. Die nervigste Figur ist Jacindas Schwester Tamra, die egoistisch dargestellt wird und sehr oft auf ihren Vorteil bedacht ist. Meine Lieblingsfiguren sind Jacinda und Will - ein ungleiches Paar, das trotzdem gut zueinander passt...


    Die Idee mit den Drakis finde ich innovativ, denn sie stammen von den Drachen ab und können sich in Menschen verwandeln. Es gibt verschiedene Arten von Drakis, die alle unterschiedliche Fähigkeiten haben, sie fliegen nur im Schutz der Dunkelheit und leben in einer Stadt, die vom Nebel verborgen wird. Drakis können bis zu 300 Jahren alt werden, können Edelsteine aufspüren und haben purpurfarbenes Blut, das neben der Haut und den Knochen für die Jäger sehr wichtig ist. Hier könnt ihr mehr über die berückende Welt der Draki erfahren: http://www.firelightfans.de/welt_der_draki.cfm


    Ich-Erzählerin Jacinda lässt uns an ihren aufwühlenden Gedanken, Gefühlen und ihrer inneren Zerrissenheit teilhaben, denn sie fühlt sich vor allem von ihrer Familie unverstanden und möchte ihren Draki nicht sterben lassen, so wie sich das ihre Mutter vorstellt. Die atemberaubende Story lässt sich vom Anfang bis zum Ende rasant lesen und birgt keine einzige überflüssige Stelle, so dass man das Buch fast nicht beiseite legen kann. So schön, dass man abwechselnd weinen und lachen könnte...


    Dank bildhafter Beschreibungen wird mein Kopfkino zum Laufen gebracht, obwohl uns die Autorin genug Freiraum für eigene Fantasien lässt und nicht alles bis ins kleinste Detail vorgibt. "Firelight. Brennender Kuss" würde sicher einen bezaubernden Film abgeben. Sophie Jordan hat mit dem 1. Band eine wahrhaft emotionale Geschichte erschaffen, die mit einer ausdrucksvollen intensiven Schreibweise, ansprechenden Dialogen und und einer angenehmen Sprache punktet.



    Fazit
    Der packende Beginn der Firelight-Trilogie mit angenehm kurzen Kapiteln liest sich fast von selbst. Ausgestattet mit interessanten Charakteren, einer mitreißenden Handlung mit vielen überraschenden Wendungen und einem gefühlsbetonten Schreibstil ist "Firelight. Brennender Kuss" ein wahres Lesevergnügen und hat mich überzeugt. Dafür kann ich nur fantasievolle 10 PUNKTE mit Extrastern vergeben.

    Zum Inhalt - in eigenen Worten
    Die 17-jährige Anna sollte sich eigentlich aufs Abitur konzentrieren und findet eines Tages in der Schule eine Stoffpuppe, die, wie sie herausbekommt, der angeblichen Schwester ihres Mitschülers Abel gehört. Abel wird von allen nur "polnischer Kurzwarenhändler" genannt, weil er in den Pausen Drogen an Schüler verkauft. Irgendetwas an dem zurückhaltenden Jungen fasziniert Anna und so folgt sie dem Außenseiter und sieht, dass er tatsächlich eine kleine Schwester namens Micha hat, an der anscheinend hängt. Er erzählt der 6-jährigen Micha ein Märchen über die kleine Klippenkönigin, deren Insel gesunken ist und die auf ihrem Schiff mit dem Seelöwen fliehen muss. Auch Anna ist ganz fasziniert von dieser Geschichte, die sie Abel gar nicht zugetraut hätte und freundet sich mit dem Geschwisterpaar an. Immer wieder erzählt Abel weitere Teile dieses Märchens, wobei er auch reale Personen einbaut und die Handlung Übereinstimmungen mit der Wirklichkeit zeigt - und dann droht plötzlich die Grenze zwischen Realität und Fantasie zu verschwimmen...



    Meine Meinung
    Nachdem "Der Märchenerzähler" überall hochgelobt wurde (Ela *wink*), konnte ich nicht anders und musste mir dieses Buch, das in Deutschland spielt, kaufen. Gleich zu Anfang möchte ich anmerken, dass ich mit der Altersempfehlung von 14 Jahren nicht wirklich glücklich bin und dieses Buch eher Lesern ab 16 empfehlen würde (kommt allerdings auch auf die jeweilige Person an, das lässt sich nicht pauschalieren).


    Hauptperson Anna Leemann ist fast 18, spielt Querflöte, ist in einem behüteten Elternhaus aufgewachsen und nennt ihre liebevollen Eltern Magnus und Linda beim Vornamen (eine Unart, die des Öfteren in Jugendbüchern vorkommt, mich hier aber gar nicht so stört). Trotz ihres Alters benimmt sich Anna oft noch sehr kindisch bzw. naiv und man hat das Gefühl, als lebe sie in ihrer eigenen Seifenblase, was ihr ihre beste Freundin Gitta auch öfters vorwirft. Die 18-jährige Gitta hat sich in letzter Zeit stark verändert - sie macht sich lieber an Jungs heran und raucht, statt mit Anna Spaziergänge über das gefrorene Eis oder Schneeballschlachten zu machen...


    Als Anna Abel Tannatek "besser" kennen lernt, verliebt sie sich in den blonden Jungen, obwohl sie von ihm sehr wenig weiß. Offensichtlich ist der 17-jährige ein Schulschwänzer und Drogendealer, der sich auf der anderen Seite liebevoll um seine süße (Halb-)Schwester mit den blonden Zöpfen, die 6-jährige Micha kümmert, da ihre Mutter unterwegs ist. Während Anna von ihren Eltern umsorgt wird, müssen Abel und Micha in der Plattenbauwohnung allein zurechtkommen, denn niemand weiß genau, wohin oder wie lange Michelle verreist ist.

    Neben den bereits erwähnten Charakteren erfahren wir auch ein wenig mehr über den Klassenkameraden Bertil (einen Streber, der in Anna verliebt ist) und den Deutschlehrer Knaake, der Abel hilft und in dem Märchen als hilfreicher Leuchtturmwärter auftaucht. Alle Protagonisten wurden liebevoll und facettenreich ausgearbeitet, sie bestechen durch ihre Stärken & Schwächen sowie Ecken, Kanten & Macken. Meine absolute Lieblingsfigur ist die kleine Micha, die mich mit ihrer altklugen, vertrauensvollen Art bezaubert hat. :)


    Dieses Buch hat verschiedene Gefühle in mir erzeugt - die Geschichte hat mich zum Weinen und zum Lachen gebracht, es hat mich erschüttert, berührt und mich fassungslos zurückgelassen. "Der Märchenerzähler" ist eine bittersüße Geschichte voller Höhen & Tiefen, die einem zeigt, wie hart die Realität sein kann und wie Abel sein Leben voller Sorgen, Probleme und Ängste meistert. Manchmal schüttelt man über Annas naive Art den Kopf, aber auf der anderen Seite wird dadurch die Gegensätzlichkeit von Anna & Abel betont.


    Um der existenten Trostlosigkeit zu entfliehen, erzählt Abel seiner Schwester häppchenweise das Märchen von der kleinen Klippenkönigin, das er sich selbst ausgedacht hat. Als Märchenerzähler sprüht er nur so vor Einfallsreichtum und lässt in seine Geschichte die kleine Königin mit dem diamantenen Herzen, den roten Jäger, das Rosenmädchen von der Roseninsel, den Leuchtturmwärter, die Insel der Fragenden und der Antwortenden einfließen und wir hoffen, dass sie das Festland erreichen. Bald kann Anna die Parallelen zur Realität erkennen, die nicht nur Gutes verheißen...


    Erzählt werden die ergreifenden Begebenheiten, die von Februar bis Ende März andauern, größtenteils aus der personalen Erzählersicht von Anna - doch hin und wieder kommt auch eine unbekannte Person zu Wort, die Anna beobachtet. Die 17-jährige Anna gewährt uns tiefen Einblick in ihre Gedanken- und Gefühlswelt, wodurch wir uns gut in die Protagonistin einfühlen können, obwohl ich nicht alle Taten der Hauptperson gut heiße. ;-)


    Neben dem atemberaubenden Plot samt der hervorragenden Umsetzung entführt uns die Story in eine wunderbare Märchenwelt mit traumhaften Schauplätzen, die so bildhaft geschildert wurden, dass man meint, die frisch gefallenen Schneeflocken und den Wind am Strand von Eldena zu spüren oder das Meer im Märchen zu schmecken...


    Zitat Seite 45: "Das Märchen, in dem Anna landete, war so hell und lichtdurchflutet wie der Moment, in dem er Micha in der Luft herumgeschleudert hatte. Doch sie hörte hinter den Worten eine uralte Dunkelheit lauern, die Dunkelheit aller Märchen, die Kehrseite."


    Momentan tue ich mich mit der Genre-Zuordnung schwer, denn diese Geschichte ist weder ein reiner Jugendthriller, noch Familiendrama oder Liebesgeschichte, sondern eine gelungene Mischung verschiedener Elemente. Der Leser weiß lange nicht, in welche Richtung "Der Märchenerzähler" geht und durch viele unerwartete Wendungen bleibt die Handlung immer fesselnd. Eine Besonderheit stellen die Auszüge aus Songtexten des wunderbaren Leonard Cohen dar, die Abel öfters hört, wie z.B. "Suzanne", "If it be your will" und "Hallelujah" und die in die Geschichte eingeflochten werden.


    Komplettiert wird dieser herzzerreißende Roman durch einen spannungsgeladenen Schreibstil nebst einer derart poetischen Sprache, wie man sie in einem Jugendbuch nicht erwartet. In dieser Geschichte gibt es nicht nur Schwarz & Weiß, sondern auch jede Menge Grautöne und wer eine nette, glücklich machende Geschichte erwartet, wird sicher enttäuscht sein, denn diese Story geht in die Tiefe und zeigt auch die Schattenseiten unserer Gesellschaft auf.



    Fazit
    Mit "Der Märchenerzähler" hat Antonia Michaelis eine aufwühlende, mitreißende Geschichte über gegensätzliche Hauptpersonen mit all ihren Problemen und Nöten, über die erste Liebe, Freundschaft & bewegende Gefühle erschaffen. "Der Märchenerzähler" ist ein besonderer Roman, der einen in seinen Bann zieht und mir sicher noch lange im Gedächtnis bleiben wird. Emotionale 10 Punkte!

    Inhalt - in eigenen Worten:
    Nachdem die erfolglose Romanautorin Fanny ihre Brötchen irgendwie verdienen muss, bekommt sie übers Arbeitsamt einen Job als Presse-Assistentin bei den Scarlett-Studios in Hamburg-Wedel, wo die Seifenoper "Liebe à la carte" gedreht wird. Die erfolgreiche Serie handelt von der tollpatschigen Kellnerin Laura, die im Schlossrestaurant Castello arbeitet und auf ihren Chef, einen attraktiven Haubenkoch, trifft. Telenovelas sind eigentlich unter Fannys Niveau, doch sie wird von ihrer Mitbewohnerin Julia auf den neuesten Stand gebracht und als sie den Hauptdarsteller David Mory zum ersten Mal live sieht, ist sie von dem grünäugigen Schauspieler hin und weg... Als Fanny allerdings kurz darauf seine Serienpartnerin kennenlernt, ist sie niedergeschlagen, denn gegen diese Schönheit hat sie mit ihrem breiten Hintern und den flammend-roten Haaren null Chance, David Mory zu erobern. Daher ist die Assistentin sehr erstaunt, als der charismatische David an ihr Interesse bekundet.



    Meine Meinung:
    Jana Voosens 7. Roman trägt den witzigen, aber durchaus passenden Titel "Prinzessin oder Erbse?". Da ich ein großer Fan ihrer Bücher bin, habe ich auch alle 7 Jana Voosen-Bücher gelesen. Beim Lesen spürt man, dass die Autorin weiß, wovon sie spricht und in ihrer Schauspielerkarriere wahrscheinlich schon einiges erlebt hat, dass sie für diese Werk verwerten konnte. :) Weiters spielt die Handlung in Hamburg, dem Wohnort der Autorin.


    Stefanie (Fanny) May sieht alles andere als perfekt aus und ist mit ihren Anfang 30 eine gescheiterte Autorin - denn (fast) niemand möchte ihre happy-end-freien Werke lesen und so landet sie dank des Arbeitsamtes bei der Scarlett-Filmproduktion, wo sie als Presse-Assistentin eher "Mädchen für Alles" ist und sich gleich an ihrem ersten Tag in den männlichen Protagonisten von "Liebe à la carte" verliebt. David Mory ist ein gutaussender, gutgelaunter Adonis, seine Partnerin im Berufs- und Privatleben, Nadja Reichert, benimmt sich dagegen sehr divenhaft. Fanny muss mit den beiden zusammenarbeiten, denn sie ist für die Pressemitteilungen zuständig und merkt schnell, dass nicht alles wahr ist, was in der Zeitung steht. ;-) Allerdings darf Fanny nichts weiter erzählen, denn sie hat eine Verschwiegenheitsklausel unterschrieben. Und dabei wären doch ihre Mitbewohnerin Julia und Kumpel Felix, der am Set arbeitet und sich in Nadja verguckt hat, furchtbar neugierig...


    Zitat Seite 35: "In der feuchten Luft, draußen schneit es noch immer, kräuseln sich meine Haare noch stärker als sonst und verleihen mir einmal mehr die altbekannte Meerschweinchenoptik. Ich sehe aus, als hätte ich in einen Steckdose gefasst." (Fanny über sich selbst)
    Jana Voosen hat ihren neuesten Roman mit sympathischen, facettenreichen Charakteren bestückt, die zwar nicht immer zu 100% glaubwürdig agieren, obwohl ich sie schnell ins Herz geschlossen habe. Ich-Erzählerin Fanny schildert die unterhaltsamen Ereignisse aus ihrer Sicht und lässt uns an ihren Gedanken & Gefühlen teilhaben, wobei man sich schnell mit der Hauptperson identifiziert.


    Hat frau erst einmal mit dem Roman angefangen, lässt sich "Prinzessin oder Erbse?" nur sehr schwer aus der Hand legen. Auch wenn der Leser ahnt bzw. zu wissen glaubt, wie die Story ausgeht, so legt die Autorin ihren Figuren immer wieder Steine in den Weg und spickt die amüsante Handlung mit vielen überraschenden Wendungen. Für Unterhaltung garantieren auch die zwischendurch eingestreuten Pressemitteilungen von diversen Printmedien, für deren Inhalt Fanny verantwortlich ist.


    Der interessante Schauplatz, der uns einen Blick hinter die Kulissen einer Telenovela gewährt, sorgt auf 344 Seiten für Abwechslung und viele erheiternde Szenen. Jana Voosen besitzt einen angenehmen, flüssigen Schreibstil, den sie mit kurzweiligen, witzigen Dialogen kombiniert.



    Fazit
    "Prinzessin oder Erbse?" besitzt großen Unterhaltungswert und lässt sich trotz gewisser Vorhersehbarkeit und ein paar Szenarien mit "zu viel Zuckerguss" herrlich leicht lesen. Dieser lockere Frauenroman erhält von mir kurzweilige 9 Punkte.

    Die Autorin
    Antje Szillat, geboren 1966, verheiratet und Mutter zweier Söhne und zweier Töchter, ist ausgebildete Lerntherapeutin und Lernberaterin. Sie lebt und arbeitet in der Nähe von Hannover. Sie ist freiberuflich als Autorin von Kinder- und Jugendbüchern sowie Sachbüchern tätig. Außerdem arbeitet sie als freie Redakteurin für namhafte Printmagazine. Die Lese- und Jugendförderung liegen ihr besonders am Herzen.


    Produktinformation lt Amazon
    Gebundene Ausgabe: 252 Seiten
    Verlag: Coppenrath, Münster; Auflage: 1., Aufl. (Juli 2011)
    Sprache: Deutsch
    ISBN-10: 3649602911
    ISBN-13: 978-3649602910
    Vom Hersteller empfohlenes Alter: 13 - 17 Jahre
    Größe und/oder Gewicht: 21,2 x 15 x 2,6 cm


    Inhalt
    Als "Zugezogene" hat man es in einem kleinen Dorf meist schwer: So geht es auch der 16-jährigen Anna, als sie mit ihren Eltern von Bremen in das Kaff Maulhausen zieht. Auch der 17-jährige Jérôme, der nur übergangsweise bei seiner Tante wohnt, ist ein Neuling und Außenseiter. Die beiden Teenager lernen sich in der Schule kennen und sind bald unzertrennlich. Alles könnte so schön sein, gäbe es da nicht Konstantin, den eingebildeten Sohn des Bürgermeisters, der ein Auge auf die hübsche Anna geworfen hat und Jérôme das Leben –mit Mobbing und Drohungen- schwer macht. Allerdings möchte Anna Konstantin nicht näher kennen lernen und weist ihn ab. Kurz danach verschwindet Jérôme auf dem Dorffest spurlos, wird Stunden später schwer verletzt aufgefunden und fällt ins Koma. Während Jérôme um sein Leben kämpft, kommen Geheimnisse und schwerwiegende Beschuldigungen ans Tageslicht. Ist Jérôme nicht der, für den ihn Anna gehalten hat?


    Meine Meinung
    Den passenden Titel "Solange du schläfst" trägt mein erster Roman von der Autorin Antje Szillat. Als Handlungsschauplatz dient Maulhausen, ein kleines Dorf in Deutschland, dessen Bewohner sehr engstirnig und voller Vorurteile sind. Die Handlungsdauer umfasst einen Zeitraum von ca. 3 Monaten.


    Anna und Jérôme werden dem Leser schnell näher gebracht. Anna Gaudin ist 16, selbstbewusst und anfangs vom Landleben überhaupt nicht begeistert, doch sie lässt sich nicht unterkriegen. Ihre Mutter Claudia arbeitet als Autorin von zuhause aus, während ihr Vater Carsten oft unterwegs ist. Der 17-jährige Jérôme Sanon wohnt, während seine Mutter als Ärztin in Kenia arbeitet, bei seiner Tante und seinem Onkel in Maulhausen, um die Schule zu beenden. Der Bücherwurm hat im Ort den Status des Außenseiters inne und wird von Konstantin und seiner Clique immer wieder bedroht und gemobbt, obwohl er Anna gegenüber den Starken spielt. Nachdem sich Anna und Jérôme besser kennen lernen, fühlen sie, dass sie verwandte Seelen sind und man hat den Eindruck, dass sie sich nun vom Rest der Welt abkapseln… Durch Anna schöpft Jérôme neuen Lebensmut und es entspinnt sich eine zarte Romanze.


    Die reizvollen Protagonisten wurden durchwegs gut ausgearbeitet und wirken authentisch. Auch die ansprechend gestalteten Nebencharaktere fügen sich harmonisch in das Geschehen ein. Was mir eher weniger gefällt, ist, dass sich Anne und Jérôme sehr schnell ineinander verlieben und sich nur auf ihre Zweisamkeit konzentrieren, so dass man denken könnte, sie wären bereits jahrelang zusammen. Außerdem mag ich es nicht, wenn Jugendliche ihre Eltern mit Vornamen ansprechen – diese Unsitte macht sich in einigen Jugendbüchern breit.


    Erzählt werden die turbulenten Begebenheiten abwechselnd aus der Sicht der Ich-Erzählerin Anna und von Jérôme im personalen Erzählstil. Beide Hauptpersonen schildern ihre Gedanken und Gefühle sehr eindrucksvoll und schaffen es, dass man sich mit ihnen identifiziert, mitfiebert, mitleidet & mitfühlt. Doch neben der ersten Liebe müssen sich die Protagonisten leider auch mit Intoleranz, Fremdenfeindlichkeit und diversen Machenschaften herumschlagen. Die Dorfbewohner wurden mir allerdings etwas zu klischeehaft dargestellt.


    Anfangs denkt man sich, dass der Schwerpunkt auf der Liebesgeschichte liegt, doch mit zunehmendem Handlungsverlauf entwickelt sich die Geschichte, mit einer kleinen übersinnlichen Nuance, in Richtung Dorfkrimi. Denn Jérôme wird schwer beschuldigt, was Anna allerdings nicht glauben will und so versucht sie, auf eigene Faust zu ermitteln und gerät dadurch in Gefahr... Obwohl der Roman nur 251 Seiten lang ist, dauert es eine Weile, bis die Story richtig in die Gänge kommt und vor allem in der 1. Hälfte des Romans wimmelt es von ausführlichen Beschreibungen, die den Lesefluss ein wenig bremsen. Danach wird es viel besser und der spannende Handlungsverlauf nimmt einige überraschende Wendungen, obwohl sich das Ende erahnen lässt.


    Aufgrund des entzückenden Covers in Scherenschnittoptik hätte ich mir den Schreibstil blumiger und romantischer vorgestellt, als er tatsächlich ist. Dennoch schreibt Antje Szillat so mitreißend, dass ich das wundervoll gestaltete Buch nur schwer aus der Hand legen konnte, wobei auch die angenehm kurzen Kapitel sowie die der Zielgruppe angepasste Sprache dazu beitragen, dass sich der Roman rasch lesen lässt.



    Fazit
    Mit "Solange du schläfst" hat Antje Szillat ein wunderbares Jugendbuch erschaffen, das mit interessanten Charakteren und einer reizvollen Idee samt gelungener Umsetzung in einer ländlichen Umgebung aufwartet. "Solange du schläfst" garantiert sowohl Jugendlichen als auch Erwachsenen schöne Lesestunden. Dafür vergebe ich unterhaltsame 8 Punkte.

    :wave Batcat!


    Nachdem ich den Film (noch) nicht gesehen habe, kann ich keinen Vergleich ziehen. Mir hat das Buch sehr gut gefallen, obwohl ich Sciene-Fiction eigentlich nicht mag.


    Was liest du denn am liebsten?


    Zitat

    Original von Batcat
    Das ist ja interessant... ich habe vorhin erst den Film angeguckt, der mir gut gefallen hat. Das Buch interessiert mich allerdings nicht so, ist nicht mein Genre...

    Der Autor
    Pittacus Lore ist der Anführer des Planeten Lorien. Die letzten zwölf Jahre hat er auf der Erde verbracht, um den Krieg vorzubereiten, der über das weitere Schicksal jeglicher Existenz entscheiden wird. Sein aktueller Aufenthaltsort ist unbekannt.


    Produktinformation lt Amazon
    Broschiert: 352 Seiten
    Verlag: Aufbau Verlag; Auflage: 1 (28. Februar 2011)
    Sprache: Deutsch
    ISBN-10: 3351041284
    ISBN-13: 978-3351041281
    Vom Hersteller empfohlenes Alter: 12 - 15 Jahre
    Größe und/oder Gewicht: 21,4 x 13,6 x 2,6 cm




    Inhalt
    Der Planet Lorien wurde vor über zehn Jahren zerstört und nur neun junge Loriener konnten gemeinsam mit ihren Wächtern auf den Planeten Erde flüchten, um darauf zu warten, dass Lorien wieder bewohnbar gemacht wird. Sie sehen wie Menschen aus und doch haben sie übernatürliche Kräfte. Die neun Jugendlichen, die durchnummeriert wurden, haben sich in alle Himmelsrichtungen verstreut und tragen am linken Knöchel eine Narbe, die anzeigt, wenn jemand von ihnen gestorben ist. Denn sie sind auf der Flucht vor ihren Feinden, den Mogadori und deshalb müssen sie immer wieder umziehen - Drei sind schon tot und Nummer Vier will unbedingt (übe-)rleben.
    Immer wieder nehmen der Wächter Henri und sein Schützling neue Identitäten an. Als sie nach Paradise in Ohio ziehen, nennt er sich John Smith und gibt Henri als seinen Vater aus. Am ersten Highschooltag lernt John die toll aussehende Sarah Hart, in ihm gleich auf Anhieb gefällt, ihren fiesen Ex-Freund Mark James, der ihm nicht gerade freundlich gesinnt ist und Sam Goode, der an Außerirdische glaubt, kennen. Außerdem bekommt er sein erstes Erbe, das Lumen, was bedeutet, dass Nummer Vier feuer- und hitzebeständig wird - allerdings muss er erst damit lernen umzugehen, um im Kampf gegen die Mogadori gerüstet zu sein…



    Meine Meinung
    "Ich bin Nummer Vier" heißt das 1. Buch aus der Lorien Legacies-Reihe, die 6 Bände umfassen wird. Schauplatz ist der 5200 Seelen-Ort Paradise, Ohio und die Handlungsdauer umfasst ca. 3 Monate. Die Handlung hört sich komplex an, doch nach kurzer Zeit hat man sich eingelesen und „Nummer Vier“ lässt einen nicht mehr los.


    Lorien ist ein alter Planet, der zwar zerstört wurde, aber trotzdem noch lebt. Im Kern des Planeten existiert Magie, die Objekten des "Vermächtnisses von Lorien" (wie z.B. eine Abbildung, die das heutige Lorien zeigt) Leben verleiht. Ein durchschnittlicher Loriener wird ca. 200 Jahre alt, die Kinder werden von den Großeltern erzogen, da die Eltern ihr Erbe vervollkommnen. Über Johns Heimatplaneten, die Bewohner und deren Lebensweise erfahren wir leider nicht sehr viel, was sich hoffentlich in den Nachfolgebänden ändert.


    Nummer Vier/John Smith sieht wie ein ganz normaler 15-jähriger Teenager aus, ist aber ein Träger des Erbes, das ihm seine Vorfahren hinterlassen haben. Er hat es allerdings satt, immer auf der Flucht zu sein bzw. sich wie ein Chamäleon an seine Umgebung anzupassen und fühlt sich in Paradise, dem aktuellen Wohnort, recht wohl. Daran ist die wunderschöne 16-jährige Sarah nicht ganz unschuldig und auch mit seinem Sitznachbarn Sam, einem wunderlichen Außenseiter, freundet er sich an. Henri ist sein Wächter, der ihm zugeteilt wurde, um seine besonderen Fähigkeiten zu entwickeln. Außerdem läuft ihnen ein Hund zu, den John nach dem Quarterback Bernie Kosar tauft und der ihn auf Schritt und Tritt begleitet. Die interessanten Protagonisten wurden ansprechend gestaltet, haben sowohl Stärken als auch Schwächen, Probleme und Macken. Vor allem die Weiterentwicklung von Nummer Vier/John Smith finde ich bemerkenswert.


    Der 1. Band erzählt von der Flucht aus Lorien und dem andauernden Versteckspiel, das John schon leid ist. Eigentlich war ich auf eine unglaubwürdige Science Fiction-Geschichte mit vielen Kämpfen gefasst, doch der Sci-Fi-Anteil tritt streckenweise eher in den Hintergrund und wir erfahren mehr über Johns Leben in Paradise, über Freundschaft, erste Liebe, aber auch über Missgunst und Leid.


    Ich-Erzähler John Smith alias Nummer Vier schildert die rasanten Geschehnisse aus seinem Blickwinkel, wobei er uns Einblick in seine Gefühls- und Gedankenwelt gewährt und man sich in ihn einfühlen kann. Obwohl die Handlung anfangs leicht verwirrend erscheint, taucht man bald in die Welt von Nummer Vier ein, die einen dank überraschender Wendungen in seinen Bann zieht und nicht mehr los lässt. Der fesselnde Schreibstil mit gut beschriebenen Kampfszenen sowie humorvollen Dialogen tun ein Übriges, damit sich der 1. Band dieser Buchreihe flüssig und schnell lesen lässt.



    Fazit
    "Ich bin Nummer Vier" ist ein gelungener Auftakt einer 6-teiligen Buchreihe, die uns den Planeten Lorien und seine Bewohner näher bringt. Trotz kleiner Startschwierigkeiten hat mich dieser actionreiche Fantasy-Roman mit Science-Fiction-Elementen vorzüglich unterhalten und ich freue mich auf die Fortsetzung. Dafür vergebe ich 9 Punkte.

    Hallo Lilli33!


    Bin schon gespannt, welche Meinung du am Ende des Romans hast (lass es mich bitte wissen).


    Das Buch ist ja ein Fantasyroman und zielt eigentlich auf die jugendlichen Leser ab. ;-) Außerdem ist die Protagonistin erst 16 und ich fände es unglaubwürdig, wenn sie wie eine Erwachsene agieren würde.


    Mit 38 gehöre ich eigentlich nicht zur Zielgruppe, dennoch fand ich "Plötzlich Fee-Sommernacht" zauberhaft. :-]


    Zitat

    Original von Lilli33
    Meine Tochter hat das Buch gerade gelesen und fand es sehr schön.
    Nun "muss" ich es auch lesen, 100 Seiten hab ich schon.


    Es ist ganz nett geschrieben, ist mir für mich als Erwachsene aber doch ein bisschen zu kindlich.


    Mal sehen, wie es sich noch weiter entwickelt.

    Produktinformation lt. Amazon
    Gebundene Ausgabe: 328 Seiten
    Verlag: Haymon Verlag; Auflage: 1 (5. August 2011)
    Sprache: Deutsch
    ISBN-10: 3852186315
    ISBN-13: 978-3852186313


    Der Autor
    Georg Haderer, geboren 1973 in Kitzbühel/Tirol, lebt in Wien. Nach einem abgebrochenen Studium und einer vollendeten Schuhmacherlehre arbeitete er als Journalist, Barmann, Landschaftsgärtner, Skilehrer und Werbetexter. Schäfers Qualen, sein Debüt und zugleich erster Teil der Reihe rund um Polizeimajor Schäfer, erschien 2009 bei Haymon. http://www.georghaderer.com/.




    Inhalt - in eigenen Worten
    Major Schäfer und sein Assistent Bergmann werden zu einem grausigen Tatort im Wiener Stadtteil Grinzing gerufen. Der Rechtsextremist und Ex-Nationalrat Hermann Born wurde in seiner Villa mit Phosphorsäure übergossen und dadurch getötet. Bei der Tatortuntersuchung finden sich DNA-Spuren von einem Verbrecher, der bereits seit 15 Jahren tot ist. Die Ermittler geraten in's Grübeln... Als wenig später ein türkisches Mädchen erstochen aufgefunden wird und Schäfer den Vater ungerechtfertigt verhaften lässt, wird der Polizeimajor strafversetzt...


    Meine Meinung
    Der 3. Fall der Major Schäfer-Reihe trägt den Titel "Der bessere Mensch" und überrascht mit einer ansprechenden, aber (für einen Krimi) eher untypischen Covergestaltung. "Der bessere Mensch" beginnt 1984 mit dem verwirrenden Prolog und schwenkt danach in die Gegenwart. Seit den Geschehnissen in "Ohnmachtspiele" sind einige Monate vergangen, inzwischen ist es Ende Juni und die Hitze macht Schäfer schwer zu schaffen.


    In diesem Band lernen wir den jüngsten Major bei der Wiener Kriminalpolizei sehr gut kennen, denn wir begleiten den Polizisten vom Aufstehen bis zur Bettruhe und erfahren, was er wann einkauft bzw. isst, dass er einen neuen Nachbarn bekommen hat, dass er mit dem Rad zur Arbeit fährt und mit seinem Adjutanten joggen geht, da er mit seinen 42 Jahren schön langsam Fett ansetzt. Außerdem leidet Johannes Schäfer seit 2 Jahren an Depressionen und Panikattacken, weshalber diversen Tabletten kräftig zuspricht und versucht, sein Problem mittels Therapeuten in den Griff zu bekommen...


    Nachdem ich den Protagonisten im Vorgängerband sehr vielschichtig und authentisch fand, kann ich dem im 3. Band nicht ganz zustimmen. Der Polizeimajor ist mit seinen privaten Problemchen so beschäftigt, dass die Ermittlungsarbeit ein wenig in den Hintergrund tritt. Mit seinen Vorgesetzten bzw. deren Ansichten hat der sturköpfige Major mit langjähriger Erfahrung im Polizeidienst noch immer zu kämpfen und lässt sich oft von seinem Bauchgefühl leiten. Sein Assistent Bergmann spielt leider abermals eine unbedeutende Nebenfigur, obwohl Bergmann ein ausbaufähiger Charakter wäre. Und wieder hat es Georg Haderer geschafft, mit so vielen Nebencharakteren, Namen und Dienstgraden um sich zu werfen, dass es einen ganz schön verwirrt. Da gibt es z.B. Oberst Kamp, Chefinspektor Strasser, Mugabe, Schreyer, Leitner, Kovacs etc. Weniger wäre hier mehr gewesen...


    Dieser österreichische Krimi fängt ganz unterhaltsam an, wird dann halbwegs spannend, um ziemlich bald einen Gang hinunterzuschalten. Leider verzettelt sich der Autor unerklärlicherweise auffallend hartnäckig in Nebensächlichkeiten, die mit den Ermittlungen überhaupt nichts zu tun haben, so dass sich die 328 Seiten lange Handlung streckenweise sehr dahinzieht. Zum Ende hin wird dem Leser noch eine ordentliche Portion Unglaubwürdigkeit serviert und lässt die Leserschaft dieses Werks mit einigen offenen Fragen zurück.


    Erzählt werden die Geschehnisse aus der Perspektive von Johannes Schäfer, der uns auch Einblick in seine Gefühls- und Gedankenwelt gewährt. Dadurch können wir auch gut mit dem aufmüpfigen Major mitfühlen. Leider wurde die Polizeiarbeit für meinen Geschmack etwas vernachlässigt - schade, denn davon hätte ich gern mehr gelesen. Als Handlungsorte leisten uns zum größten Teil die österreichische Hauptstadt Wien, aber auch die Stadt Salzburg gute Dienste. Georg Haderer schreibt durchaus fesselnd, verliert sich allerdings für meinen Geschmack zu sehr in unbedeutende Belanglosigkeiten, was von der eigentlichen Story ablenkt und flüssiges Lesen erschwert.


    Fazit
    Leider konnte mich der 3. Fall mit dem starrköpfigen Wiener Polizeimajor nicht wirklich überzeugen. Wer allerdings gern Kriminalromane mit einer gehörigen Portion Lokalkolorit liest und mehr über den schrulligen Ermittler erfahren möchte, ist hier richtig. Deshalb vergebe ich für "Der bessere Mensch" 5 Punkte.

    Produktinformation lt. Amazon
    Broschiert: 240 Seiten
    Verlag: Haymon Verlag; Auflage: 1 (5. August 2011)
    Sprache: Deutsch
    ISBN-10: 3852188822
    ISBN-13: 978-3852188829


    Der Autor
    Bernhard Aichner, geboren 1972, lebt als Schriftsteller und Fotograf in Innsbruck. Mehrere Literaturpreise und -stipendien. Zahlreiche Theaterstücke, Hörspiele sowie Veröffentlichungen in Zeitschriften und Anthologien. Bei HAYMONtb erschien 2010 der erste Max-Broll-Krimi Die Schöne und der Tod. http://www.bernhard-aichner.at/



    Inhalt - in eigenen Worten
    Nichtsahnend sieht sich Max Broll mit seinem Freund Baroni einen Horrorfilm an, bis er in seiner Wohnung ein "Seniorenhandy" findet. Als Max das unbekannte Handy ausprobiert, hat er plötzlich seine Stiefmutter, Kriminalhauptkommissarin Tilda Broll, in der Leitung und was sie ihm erzählt, lässt seine gute Laune schlagartig verfliegen. Sie berichtet Max, dass sie in einer Holzkiste lebendig vergraben wurde - die einzige Verbindung zur Außenwelt stellt ein Handy dar. Außerdem hat sie den Täter erkannt: Leopold Wagner, der "Kindermacher", den Tilda vor 18 Jahren in's Gefängnis gebracht hat. Doch Wagner sitzt noch immer in der Vollzugsanstalt und scheidet somit als Täter aus. Die Polizei arbeitet auf Hochtouren, um Tilda Broll zu finden und Max Broll beginnt selbst zu recherchieren... Will sich der Kindermacher an Tilda rächen oder ist er unschuldig? Und kann Max seine geliebte Stiefmutter retten? Ein Wettlauf um Leben oder Tod beginnt...


    Meine Meinung
    "Für immer tot" heißt der 2. Band der Max Broll-Reihe und ungefähr 6 Monate sind seit den Ereignissen in "Die Schöne und der Tod" vergangen. Als Handlungsschauplatz dient vorwiegend ein kleines Dorf Westen Österreichs, allerdings wird auf bildhafte Beschreibungen der Umgebung kein Wert gelegt. Der Mittdreißiger Max Broll ist mit seinem beschaulichen Leben als Totengräber zufrieden. Gemeinsam mit Freundin Hanni Polzer frönt er noch immer den Saunagängen im Friedhofsgarten (worüber sich Pfarrer Stein wiederum sehr ärgert) und den gemeinsam verbrachten Stunden mit seinem Freund Johann Baroni. Als seine Stiefmutter Tilda Broll vermisst wird, setzt er alles daran, um sie lebendig zu finden... Einen Totengräber als Hauptperson findet man nicht alle Tage zwischen zwei Buchdeckeln und diese Idee gibt dem Krimi einen besonderen Touch.


    Inzwischen ist mir die Figur des Max Broll an's Herz gewachsen. Der Totengräber wirkt authentisch und seine Bemühungen, Tilda zu finden, machen ihn sehr sympathisch. Mit von der Partie ist auch sein Freund Baroni, ein ehemaliger Fußballstar, der in der Villa neben Max wohnt, seit ein paar Monaten eine Freundin namens La Ortega hat und seinem Kumpel Max immer zur Seite steht. Weitere altbekannte Nebencharaktere sind Max's Freundin Hanni (eine Würstlstandbesitzerin), Max liebenswerte Stiefmutter Tilda, die mit aller Kraft um ihr Leben kämpft sowie Pfarrer Stein, der mit Max im Clinch liegt und nun 3 Wochen zur Kur fährt. Alle interessanten Charaktere wurden ansprechend sowie vielschichtig gezeichnet und fügen sich gut in die mitreißende Handlung ein.


    Bernhard Aichner hält sich nicht lange mit unnötigem Vorgeplänkel auf und stößt seine Leser gleich in die abwechslungsreiche Geschichte. Durch die Erzählperspektive aus der Sicht von Max erlebt man hautnah mit, wie der Totengräber um seine Stiefmutter bangt und gemeinsam mit Baroni Nachforschungen anstellt. Allerdings handeln die beiden Freunde oftmals sehr impulsiv und unüberlegt, was sie manchmal in Schwierigkeiten bringt. Neben einem reizvollen Plot samt gelungener Umsetzung und überraschenden Wendungen birgt "Für immer tot" leider auch ein paar überflüssige Passagen.


    Leider behält der Autor seine ungewöhnliche Erzählform bei und füttert den Leser mit Zwiegesprächen in Aufzählungsform, was mich abermals gestört hat. Diese eigenwillige Art bremst leider derart den Lesefluss, dass mir das Lesen dieses durchaus guten Krimis manchmal regelrecht verleidet wurde. Ein spannender Schreibstil, teilweise abgehackte Sätze, trockener Humor samt einer einfach gehaltenen Sprache runden den Kriminalroman ab.


    Fazit
    "Für immer tot" mit dem vielversprechenden Protagonisten hat mich vorzüglich unterhalten und wäre da nicht Bernhard Aichner's gewöhnungsbedürftige Art, Dialoge zu verfassen, hätte der 2. Max Broll-Krimi eine noch bessere Bewertung erhalten. Deshalb kann ich leider nicht mehr als schwache 8 Punkte vergeben.

    Produktinformation lt. Amazon
    Taschenbuch: 476 Seiten
    Verlag: Mira Taschenbuch im Cora Verlag; Auflage: 1., Aufl. (Januar 2011)
    Sprache: Deutsch
    ISBN-10: 3899418271
    ISBN-13: 978-3899418279
    Originaltitel: See Jane Die
    Größe und/oder Gewicht: 18,4 x 12,4 x 3,8 cm



    Inhalt - in eigenen Worten
    März 1987: Als die 15-jährige Jane Killian beim Schwimmen von einem Rennboot überfahren wird und der Täter ungeschoren davonkommt, ändert dieses Erlebnis Jane's gesamtes Leben. Ihr ganzes Gesicht muss rekonstruiert werden und einzig ihre Familie sowie ihr bester Freund Dave Nash stehen ihr zur Seite. Doch das Verhältnis zwischen Jane und Stacy ist ab diesem Zeitpunkt nicht mehr das Beste, da sie Stacy die Schuld an ihrem Unfall gibt...
    Über 15 Jahre später: Inzwischen hat die 30-jährige -durch eine Erbschaft 20 Millionen Dollar schwere- Jane den Gesichtschirurgen Ian Westbrook geheiratet und ist auf dem besten Weg eine berühmte Künstlerin zu werden. Dagegen ist ihre 32-jährige Halbschwester Stacy Killian bei der Erbschaft leer ausgegangen und arbeitet als Detective beim DPD (der Mordkommission in Dallas). Mit ihrem neuen Partner, dem attraktiven Mac McPherson, wird sie ins exclusive Hotel "La Plaza" gerufen, wo die steinreiche Elle Vanmeer ermordet wurde. Es stellt sich heraus, dass Janes Mann ihr Schönheitschirurg bzw. eventueller Geliebeter war - und als dann auch noch Ian's Assistentin ermordet aufgefunden wird, fällt der Verdacht auf Dr. Westbrook und der Arzt wird festgenommen. Kurz darauf erhält Jane einen Zeitungsartikel von dem Rennbootunfall, der sie erschüttert - denn der Täter hat sie absichtlich überfahren, um Jane's Schreie zu hören...
    Muss Jane nun um ihr Leben fürchten? Ist ihr Mann wirklich schuldig? Und bringt diese Situation die beiden Schwestern wieder näher zusammen?



    Meine Meinung
    "Im Schatten des Mörders" (wurde erstmals 2005 veröffentlicht) beschäftigt sich mit Stacy Killian's Schwester Jane und spielt zeitmäßig vor den beiden Thrillern "Spiel mit dem Tod" und "Tote Stille". Als Handlungsschauplatz dient Dallas in Texas. Der Prolog führt uns in die Vergangenheit (Freitag, 13. März 1987), die eigentliche Geschichte umspannt den Zeitraum vom Sonntag, 19. Oktober 2003 bis zum Donnerstag, 13. November 2003 und endet mit dem Prolog am Samstag, 20. März 2004.


    Protagonisten sind diesmal die ungleichen Halbschwestern Jane und Stacy. Während Jane eine reiche Erbin ist, die ihren geliebten Mann finanziell unterstützt und nun auch noch schwanger ist, hat die 2 Jahre ältere Stacy von Großmutter Killan nichts geerbt, ist Single und muss sich ihren Lebensunterhalt als Detective bei der Mordkommission verdienen. Seit dem verhängnisvollen Unfall vor über 15 Jahren ist das Verhältnis zwischen den Halbschwestern denkbar schlecht und nun bringt Stacy auch noch Jane's Ehemann Ian hinter Gitter. Neben dem Ehemann bekommt Jane auch noch Unterstützung von ihrem Assistenten Ted und ihrem Jugendfreund Dave. Und Jane glaubt an die Unschuld ihres Mannes und tut alles, um dies zu beweisen. Die Hauptpersonen Stacy und Jane sind zwei unterschiedliche Charaktere, die eindrucksvoll sowie facettenreich ausgearbeitet wurden und sehr authentisch bzw. überzeugend wirken. Ebenso wie vielschichtigen Nebenfiguren, die glaubhaft ausgefeilt wurden und deren Absichten nicht immer durchschaubar sind.


    Wie alle bisher gelesenen Thriller von Erica Spindler schafft es auch "Im Schatten des Mörders" mit einem ausgeklügelten Plot, einer hervorragenden Umsetzung zu überzeugen sowie den Leser mit falschen Fährten & unerwarteten Wendungen zu verwirren. Die Spannung bleibt von der ersten bis zur letzten Seite bestehen, sodass es unmöglich ist, den wahren Täter zu erraten. Die temporeichen, gefühlsintensiven Geschehnisse werden größtenteils aus der Erzählersicht von Jane, aber auch von Stacy geschildert. Durch den abwechselnden Perspektivenwechsel bleibt die Handlung spannungsgeladen sowie reizvoll und lässt den Leser mit den Hauptpersonen mitfühlen, mitfiebern & mitleiden. Die Schreibweise von Erica Spindler ist gewohnt fesselnd und flüssig, sodass ich die 476 Seiten innerhalb eines Tages gelesen hatte.



    Fazit
    Wer gern raffinierte Thriller gepaart mit sympathischen Protagonisten, einer interessanten Handlung und falschen Fährten liest, ist bei "Im Schatten des Mörders" richtig. Für diesen älteren, neu aufgelegten Erica Spindler-Thriller vergebe ich liebend gern 10 Punkte.

    Inhalt - in eigenen Worten
    Hanna Brock, die an einem Wanderführer über den Schwarzwald schreibt, stößt bei ihren Recherchen in der Nähe der Rabenschlucht auf die Leiche einer jungen Frau. Kriminalhauptkommissar Moritz Ehrlinspiel von der Kripo Freiburg übernimmt den Fall der erschlagenen Elisabeth Kühn und stößt in dem kleinen Dörfchen auf eine Mauer aus Misstrauen, Argwohn und Schweigen. Auch von Angehörigen, den Sommers, bekommt der "Herr Stadtpolizist" wenig Hilfe, doch es stellt sich heraus, dass die Tote mit 17 ihre Familie und das Dorf verlassen hat und nach 10 Jahren als Hochschwangere wieder zurück gekehrt ist - gerade rechtzeitig zum 60. Geburtstag ihres Vaters. Die Anwesenheit des Hauptkommissars ist in dem Örtchen nicht gern gesehen und nur mit Hilfe der feinfühligen Journalistin Hanna Brock gelingt es Moritz Ehrlinspiel, ein wenig mehr von den Einheimischen zu erfahren. Dabei stößt der Hauptkommissar auf dunkle Geheimnisse und einen alten Aberglauben über den Rabenmann...


    Meine Meinung
    "Schweig still, mein Kind" wollte ich schon lange lesen und so war meine Freude groß, als ich den Krimi in der Bücherei entdeckt habe. Der Prolog führt uns in die Vergangenheit, um kurz danach 10 Jahre später am Donnerstag, den 19. November zu starten. Die Geschichte dauert bis zum Mittwoch, den 25. November, um 7 Monate später mit dem Epilog zu enden. Als Schauplatz dient ein kleiner (fiktiver) Ort mit 500 Einwohnern, der irgendwo im Schwarzwald liegt.


    Protagonist Moritz Ehrlinspiel (der Name ist etwas gewöhnungsbedürftig ;-)), Jahrgang '73, hat es für sein Alter schnell zum Hauptkommissar bei der Kripo Freiburg gebracht. Der charmante Singlemann genießt sein Leben, liebt -neben seinem Beruf- gutes Essen und seine beiden Katzen Bentley und Bugatti. Hanna Brock ist eine attraktive Großstadtpflanze, um 2 Jahre älter als der Kommissar und spielt Saxophon. Die neugierige, arbeitslose Journalistin schreibt an einem Wanderführer und hat sich deshalb in dem Dorf einquartiert. Interessant ist auch die Familie der Toten: Von der herrschsüchtigen Mutter über den gutmütigen Vater, bis hin zu den Brüdern Hermann und Bruno ist in der Familie Sommer alles vertreten. Der ältere Hermann ist der Bürgermeister des Ortes und Bruno, der Autist mit einer besonderen Liebe zu seinem Gewächshaus und zu Büchern, wird als zurückgeblieben eingestuft und von seiner Mutter verhätschelt. Alle Charaktere -auch die engstirnigen Dorfbewohner- wurden wunderbar facettenreich und authentisch ausgearbeitet. Durch ihre besonderen Stärken, Schwächen, Ecken & Kanten kann sich der Leser hervorragend in die Hauptpersonen hineinversetzen und sogar die unsympathischen Personen wie Mutter Frieda oder der Nachbar Johannes Beyer erscheinen sehr lebendig. Die Figuren sind sicher noch ausbaufähig, was auf eine Fortsetzung hoffen lässt.


    In „Schweig still, mein Kind“ trifft man auf eine eingeschworene Dorfgemeinschaft, die von vielen Geheimnissen, Volksglauben, Neid und Missgunst geprägt ist. Die Idee zu diesem Krimi ist zwar nicht neu, wurde aber so hervorragend umgesetzt, dass einen die Geschichte in ihren Bann zieht. Anfangs entwickelt sich die Handlung etwas langsam, was aber der Spannung keinen Abbruch tut. Denn wenn Hanna Brock durch den unheimlichen Novemberwald wandert oder Kommissar Ehrlinspiel mit den schrulligen Einheimischen in Willis schmuddeliger Kneipe sitzt, dann wird durch die bildhaften Beschreibungen mein Kopfkino aktiviert. Diese Story könnte ich mir wunderbar als Film vorstellen. :) Auch wenn ich schon Unmengen an Krimis verschlungen habe, ist es mir hier bis zum Schluss nicht gelungen, den Täter zu entlarven. Die Autorin hat für die Leser viele Irrwege sowie falsche Fährten gelegt und mich ständig mit neuen, erstaunlichen Wendungen und mehreren, interessanten Handlungssträngen überrascht. Ebenso gut gelungen finde ich die detaillierten Erläuterungen der Dorfgemeinschaft, die sich wunderbar in die Handlung einfügen und mich vergessen lassen, dass ich normalerweise ungern Regionalkrimis lese.


    Erzählt werden die fesselnden Begebenheiten aus unterschiedlichen Perspektiven. Moritz Ehrlinspiel und Hanna Brock plaudern aus dem Nähkästchen, ebenso wie Elisabeth’s Freundin Sina Vogel und der Autist Bruno Sommer. Aber auch andere Nebenfiguren kommen zu Wort und schildern die Geschehnisse glaubwürdig aus ihrer Sicht. Sehr bemerkenswert finde ich die Schilderungen des autistischen Bruno, der die Ereignisse derart realistisch und intensiv erzählt, dass man Gänsehaut bekommt. Den Schreibstil darf man ruhigen Gewissens als ausdrucksstark und fesselnd beschreiben. Die reizvollen Dialoge und die anschaulichen, gut recherchierten Beschreibungen tun ein Übriges, so dass ich die knapp 450 Seiten innerhalb kürzester Zeit durchgelesen hatte.



    Fazit
    Petra Busch hat einen atmosphärisch dichten Kriminalroman mit einer komplexen Handlung und realistisch gestalteten Figuren erschaffen, der sich außergewöhnlich gut lesen lässt. Ich kann gar nicht glauben, dass „Schweig still, mein Kind“ ein Debütroman sein soll. Deshalb vergebe ich dafür packende 10 Punkte. :-]

    3. Band dieser Buchreihe


    Inhalt - in eigenen Worten
    2 Monate sind seit Gretchen Lowell's Flucht vergangen und die schöne Serienkillerin befindet sich noch immer auf freiem Fuß. Detective Archie Sheridan hat sich vor 2 Monaten wegen seiner Tablettensucht in eine psychiatrische Klinik einweisen lassen und ist nun Zivilist. Als in einer öffentlichen Toilette eine Milz sowie mehrere Augäpfel gefunden werden und die Spuren auf die eiskalte Mörderin hindeuten, fordert Detective Henry Sobol die Hilfe seines früheren Partners an, denn niemand kennt Gretchen so gut wie Archie Sheridan. Dann wird eine weitere, brutal zugerichtete, Leiche gefunden und der Hype um Gretchen (es werden Beauty Killer-Bustouren organisiert, es gibt Beauty Killer-Maniküren, haufenweise Fanartikel und sogar Gretchen-Fanclubs) nimmt immer mehr zu. Ist Gretchen dafür verantwortlich oder treibt ein weiterer Täter sein Unwesen?



    Meine Meinung
    Der Band der Thrillerserie rund um Archie Sheridan und Gretchen Lowell trägt den Titel "Gretchen" und beginnt ca. 2 Monate nach dem Ende von "Furie". Die Geschichte beginnt im August und führt uns nach Portland, Oregon.


    Inzwischen hat Archie Sheridan den Dienst quittiert und sich selbst in die Psychiatrie einweisen lassen, um sich seiner Suchtmittelabhängigkeit zu stellen und sein Leben in den Griff zu bekommen. Seine Ex-Frau Debbie ist mit den Kindern weggezogen und Archie bleiben nur mehr die regelmäßigen Besuche seines ehemaligen Partners Henry Sobol. Und auch die kettenrauchende Journalistin Susan Ward kommt immer wieder in die Klinik. Susan versucht, eine Geschichte über Gretchen zu schreiben und tritt auf der Stelle. Als sie einen anonymen Tipp, der sie zu einem verlassenen Haus führt, findet sie eine grausam entstellte Leiche und bittet Archie um Hilfe. Gemeinsam schlittern sie in eine unfassbare Geschichte...


    Auch diesmal fehlt es den reizvoll gestalteten Charakteren etwas an Tiefe, obwohl ich die Weiterentwicklung des 40-jährigen Archie Sheridan beachtlich finde. Er hat endlich sein Problem erkannt und bekämpft nun seine Tablettensucht sowie die Abhängigkeit von Gretchen, die ihn fast sein Leben gekostet hätte. Die 28-jährige Susan Ward ist noch immer auf der Suche nach der großen Story. Die vorlaute Journalistin des Herald hat sich diesmal die Haare purpurfarben gefärbt und fällt durch ihre große Klappe oft unangenehm auf. Beide Figuren handeln immer wieder eigenmächtig und bringen sich dadurch in Gefahr... Leider spielen Henry Sobol und Gretchen Lowell nur eine Nebenrolle, was ich schade finde, denn vor allem über die mysteriöse Psychopatin hätte ich gern mehr erfahren.


    Erzählt werden die unerbittlichen Geschehnisse abwechselnd aus der Sicht von Archie und Susan (in der 3. Person), da es abermals 2 verschiedene Handlungsstränge gibt, die am Ende ein stimmiges Bild ergeben. Erneut wartet die komplexe, teilweise leicht unglaubwürdige Handlung mit äußerst brutalen & blutgetränkten Beschreibungen und Szenarien sowie interessanten Wendungen auf, die für Leser mit schwachen Nerven allerdings nicht geeignet sind.


    Beim Lesen hat mich die Geschichte richtig in den Bann gezogen und hätte eine bessere Bewertung erhalten, wenn da nicht Susan Ward mit ihren nervigen Erkenntnissen zu diversen, absonderlichen Todesarten gewesen wäre, die sich durch den gesamten Thriller ziehen. Wen interessiert es, wieviele Menschen jährlich durch herabfallende Kokosnüsse oder Kugelschreiber sterben?? Mich nicht... Durch die angenehm kurzen Kapitel und den packenden, spannungsgeladenen Schreibstil lässt sich der 3. Gretchen-Thriller jedoch sehr schnell lesen.



    Fazit
    Mit "Gretchen" hat Chelsea Cain eine würdige Fortsetzung erschaffen. Wer die beiden Vorgänger kennt und gern blutige Thriller mit interessanten Charakteren sowie einer ergreifenden Story liest, ist hier richtig. Ich freue mich schon auf Band 4 und vergebe spannende 8 Punkte.

    Dann könnte ich dir auch noch "Stigma" von Michael Hübner empfehlen - schreibt auch Fitzek-ähnlich. Meine Rezi findest du ganz unten - vom 21.07.11. - klick -


    Zitat

    Original von Bell
    Oh, danach werde ich auch mal gucken, hätte mal wieder Lust auf etwas Fitzek-artiges :-)

    Inhalt - in eigenen Worten
    Im irischen 5000 Seelen-Dorf Dunmore geht es meist beschaulich zu. Die 42-jährige Abby Barton ist vor einem Jahr mit ihrer Familie in den kleinen Ort gezogen und fühlt sich dort heimisch. Mit ihrer Fernsehsendung Entrümpeln Sie ihr Heim und Leben! hat die hübsche Moderatorin etwas Berühmtheit und Geldsegen erlangt, was ihrem Mann Tom nicht ganz passt, da sich dieser gern als Ernährer sieht. Ihre gemeinsame Tochter Jess Barton hat mit typischen Teenagerproblemen zu kämpfen. Die 15-jährige findet sich mit ihrer schlaksigen Figur, Zahnspange & Brille alles andere als schön und leidet unter mangelndem Selbstbewusstsein sowie der räumlichen Trennung von ihrer besten Freundin Steph, die sie seit dem Umzug nicht mehr so oft sieht. Lizzie Shanahan lebt seit ihrer Scheidung vor 5 Jahren allein, fühlt sich noch immer zu ihrem Ex-Mann hingezogen und fällt aus allen Wolken, als ihr dieser seine neue Freundin präsentiert. Außerdem ist die 49-jährige Arzthelferin mit einer egoistischen Tochter geschlagen, für die nur das Beste gut genug ist. Und dann wäre da noch die 27-jährige Erin Kennedy, die ihrem Mann zuliebe von Amerika nach Irland zieht. Greg hat in Irland einen guten Job bekommen und so verschlägt es das junge Ehepaar nach Dunmore, obwohl es Erin in Chicago eigentlich gut gefallen hat. Da Greg Kennedy und Steve Richardson Kollegen sind, richtet Steve´s Frau, die lebenslustige Sally Richardson, eine Willkommensparty für die Neuankömmlinge aus. Auf dieser Party lernen sich die unterschiedlichen Frauen kennen und es beginnt eine wunderbare Freundschaft voller Höhen & Tiefen...



    Meine Meinung
    Wie alle Bücher dieser Autorin trägt auch dieser Roman einen seltsamen Titel, der mit dem Inhalt überhaupt nicht zu tun hat. Wer denkt sich solche unsinnigen Buchtitel aus? Cathy Kelly schreibt immer wieder über ein paar ungleiche Frauen, die Freundschaft schließen und in guten wie in schlechten Tagen zusammen halten. "Dann klappt´s auch mit dem Nachbarn" beginnt im März und umspannt einen Zeitraum von ca. 8 Monaten.


    In diesem Buch geht es um die Fernsehmoderatorin Abby, ihre Teenagertochter Jess, die Arzthelferin Lizzie und die Managerin Erin. Während Abby versucht, den Spagat zwischen Arbeit, Familie und Haushalt zu bewältigen, kann sie es ihrer kleinen Familie niemals recht machen und sucht deshalb nach einem Ausweg. Jess dagegen hat mit der Pubertät zu kämpfen, sie fühlt sich überall unverstanden und findet einen Ausgleich im Tierheim, wo sie mithilft. Lizzie dagegen hat ihr Leben auch 5 Jahre nach der Scheidung noch immer nicht im Griff und ist ihren Mitmenschen gegenüber viel zu gutmütig, was z.B. ihre Tochter Debra weidlich ausnutzt. Erin fühlt sich hier nicht heimisch bzw. wird sie in Irland an ihre Vergangenheit erinnert, denn mit 18 hat sie den Kontakt zu ihrer Familie abgebrochen. Berührungspunkt zwischen diesen weiblichen Wesen ist Sally. Die Inhaberin des örtlichen Schönheitssalons kann mit Menschen gut umgehen und ihre Festivitäten sind legendär. Auf einer dieser Partys lernen sich Abby, Lizzie und Erin kennen...


    Cathy Kelly versteht es hervorragend, glaubwürdige Charaktere zu zeichnen und diese völlig authentisch agieren zu lassen. Jeder dieser Frauen hat ihre Probleme, Ängste und Sorgen, was sie sehr menschlich erscheinen lässt. Im Handlungsverlauf machen Erin, Lizzie, Abby und Jess eine eindrucksvolle Weiterentwicklung durch und fügen sich, ebenso wie reizvoll gestalteten Nebenfiguren, wunderbar in die Geschichte ein. Das malerische Örtchen Dunmore, in der Nähe von Cork, bietet der Geschichte einen ansprechenden Rahmen.


    In dieser ansprechenden Geschichte haben die Protagonistinnen mit alltäglichen Problemen zu kämpfen, die vielen wahrscheinlich bekannt vorkommen werden. Vom Teenager, der jungen Ehefrau bis hin zur berufstätigen Mutter & Gattin sowie der geschiedenen Frau werden hier sämtliche Aspekte abgedeckt und in einer der Hauptpersonen kann man sich wiederfinden, denn die Handlung wirkt wie mitten aus dem Leben gegriffen.


    Abwechselnd erzählen Jess, Abby, Erin und Lizzie einfühlsam aus ihrem Leben und wir tauchen tief in die jeweilige Gedanken- und Gefühlswelt ab, um die Hauptpersonen besser verstehen zu können. Zwischendurch gewähren einige Nebencharaktere einen Einblick in ihr Leben. Und wie im wahren Leben besteht auch diese Geschichte nicht nur aus Sonnenschein, sondern zeigt uns ebenso die Schattenseiten auf. Cathy Kelly nennt einen gefühlvollen, flüssigen Schreibstil ihr Eigen und präsentiert den Lesern auf 763 Seiten ein Potpourri aus humorvollen, witzigen, aber auch traurigen Szenen.



    Fazit
    Lasst euch vom Titel nicht täuschen, denn "Dann klappt´s auch mit dem Nachbarn" überzeugt mit einer berührenden Story mit überraschenden, liebenswerten Charakteren und einer viel Gefühl. Dafür muss ich 10 Punkte vergeben. :-)

    Produktinformation lt. Amazon
    Taschenbuch: 416 Seiten
    Verlag: Goldmann Verlag (14. Februar 2011)
    Sprache: Deutsch
    ISBN-10: 3442473829
    ISBN-13: 978-3442473823


    Der Autor
    Andreas Gruber, geboren 1968 in Wien, studierte an der dortigen Wirtschaftsuniversität, arbeitet halbtags im Büro eines Pharma-Konzerns und lebt mit seiner Familie und vier Katzen in Grillenberg in Niederösterreich. Er ist zweifacher Gewinner des Vincent Preises und dreifacher Gewinner des Deutschen Phantastik Preises.


    Inhalt - in eigenen Worten
    Die Wiener Rechtsanwältin Evelyn Meyers findet während einer Schadensersatzklage heraus, dass die Todesursache des pensionierten Rechtsanwaltes Kieslinger kein Unfall war. Bei ihren Nachforschungen stößt Evelyn auf weitere Todesfälle von wohlhabenden Männern um die 60, die auf ungewöhnliche Art und Weise verstorben sind. Und an jedem Tatort wurde eine junge Blondine gesehen...


    Als der Leipziger Oberkommissar Walter Pulaski in der psychiatrischen Anstalt "Steinerne Glocke" den Selbstmord an der 19-jährigen Natascha Sommer untersucht, lassen ihn einige Ungereimtheiten an einem Selbstmord zweifeln. Nach diversen Recherchen findet der Kripobeamte heraus, das sich 3 Tage vor Natascha noch ein 19-jähriger Anstaltsinsasse umgebracht hat und dass die beiden Jugendlichen genau 10 Jahre zuvor in die Psychiatrie aufgenommen wurden. Doch was ist damals geschehen? Und wer ist das blonde Mädchen? Die Spur der Toten führt die Anwältin und den Polizisten nach Norddeutschland...


    Meine Meinung
    "Rachesommer" ist mir wegen des interessanten Covers, der Kurzbeschreibung und des österreichischen Autors schon vor dem Kauf öfters aufgefallen und es hat Anfang Juni 2011 endlich ein Plätzchen in meinem Regal gefunden. Ob sich der Kauf gelohnt hat, erzähle ich euch gleich... Der Prolog beginnt am 12. September mit dem mysteriösen Tod des 60-jährigen Edward Hockinson, die eigentliche Geschichte startet am 15. September und driftet zwischendurch öfters in die Vergangenheit ab, wodurch wir die Zusammenhänge besser verstehen. Beendet wird die Story am 19. September, der Epilog findet 3 Tage später statt. Die gut gewählten Schauplätze führen uns von Wien und Leipzig über Cuxhaven nach Bremerhaven, Hamburg und auf die Insel Sylt.


    In "Rachesommer" werden uns zwei unterschiedliche Hauptpersonen aus verschiedenen Wohnorten und Berufen präsentiert. Zuerst erfahren wir mehr über die 32-jährige Wiener Juristin Evelyn Meyers, die in der Kanzlei Krager, Holobeck & Partner arbeitet und sich sehr für Strafrecht interessiert. Die sympathische Singlefrau lebt mit ihren Katzen Bonnie und Clyde zusammen und hat das Interesse des Privatdetektivs Patrick Krager geweckt, der sie immer wieder zu einem Candle Light-Dinner einlädt...
    Danach wendet sich die Handlung dem kauzigen Mittfünfziger Walter Pulaski zu, der wegen seiner Asthmaanfälle kurz vor der Frühpension steht. Seiner 12-jährigen Tochter zuliebe hat sich der Witwer zum Kriminaldauerdienst Leipzig versetzen lassen, wo der Kaffee- und Zigarettenliebhaber geordnete Dienstzeiten hat und sich so mehr um seine Tochter kümmern kann.


    Mit Evelyn Meyers und Walter Pulaski hat der Autor facettenreiche, liebenswerte Protagonisten erschaffen, die alles andere als perfekt sind und mit Ecken, Kanten, Problemen & Macken aufwarten. Die Beiden waren mir von Anfang an sympathisch, außerdem lässt es sich hervorragend mit ihnen mitfiebern und mitfühlen. Ebenso gut wurden die Nebencharaktere ausgearbeitet, die sich wunderbar in die Geschichte einfügen.


    "Rachesommer" ist ein Paradebeispiel dafür, wie eine reizvolle, gut recherchierte Idee großartig umgesetzt werden kann und dabei ohne allzuviel Blutvergießen bzw. unnötige Längen auskommt. Der Spannungsbogen wird von der ersten bis zur letzten Seite durchgehend gehalten und dank der zahlreichen, unerwarteten Wendungen lässt sich der temporeiche Thriller wahnsinnig schnell lesen. :)


    Abwechselnd erzählen Evelyn Meyers und Walter Pulaski über ihr Leben und ihre Arbeit, die sie gefangen nimmt. Beide Hauptpersonen werden von ihren Nachforschungen nicht mehr losgelassen und ermitteln sogar auf eigene Faust. Die zwei Handlungsstränge dieser rasanten Jagd nach der Wahrheit wurden äußerst spannend beschrieben und ergeben zum Ende hin ein stimmiges Bild, was durch die Ausflüge in die Vergangenheit noch unterstrichen wird. Durch die angenehm kurzen Kapitel, der fesselnden Schreibweise sowie der bildhaften Sprache fliegt man nur so durch die 410 Seiten und fiebert mit dem ungleichen Ermittler-Duo mit und verfolgt fasziniert den Handlungsverlauf.



    Fazit
    "Rachesommer" bietet packende Unterhaltung im Stil von Wulf Dorn oder Sebastian Fitzek und wartet mit interessanten Schauplätzen, bildhaften Beschreibungen & liebenswerten Charakteren auf. Deshalb bekommt dieser (Psycho-)Thriller von mir gelungene 10 PUNKTE.

    Produktinformation lt Amazon
    Taschenbuch: 448 Seiten
    Verlag: Goldmann Verlag (18. April 2011)
    Sprache: Deutsch
    ISN-10: 3442474175
    ISBN-13: 978-3442474172


    Der Autor
    Michael Hübner, Jahrgang 1968, hat als als Keramiker, Logistiker und freiberuflicher Webdesigner gearbeitet, bevor er das Schreiben für sich entdeckte und mit »Stigma« seinen ersten Roman schrieb. Seine zweite Leidenschaft gilt der Fotografie und dem digitalen Bearbeiten von Bildern. Er lebt mit seiner Frau und drei Töchtern in der Nähe von Koblenz. Weiter Thriller von ihm sind bei Goldmann in Vorbereitung.



    Inhalt - in eigenen Worten
    23. Juli: Das Leben des 13-jährigen Tom Kessler könnte nicht schöner sein, bis er beim Fußballspiel mit seinen Freunden einen verlorengegangen Ball auf dem Nachbargrundstück sucht. Doch leider findet er nicht nur den Ball, sondern auch eine Grube mit einer Kinderleiche. Als ihn der Besitzer bemerkt, verbringt der beliebte Junge 3 Stunden im Keller des Kindermörders. 3 lange Stunden, in denen Tom von dem Psychopathen gefoltert und psychisch sowie physisch misshandelt wird. Als er endlich von der Polizei Wiesbaden gefunden wird, trägt der 13-jährige etliche Verletzungs- und Misshandlungsspuren - und diese Wunden brauchen viel Zeit, um zu heilen...


    15. Mai - 13 Jahre später: Inzwischen ist Tom Kessler erwachsen, Bestsellerautor und lebt mit seiner Frau und dem kleinen Sohn in einem abgeschiedenen Haus. Bis auf seine Familie, seinen besten Freund (den extravaganten Überlebenskünstler "Fanta") und seiner Therapeutin pflegt der Schriftsteller keinen Kontakt zur Außenwelt, denn er hat hat diese schrecklichen Ereignisse noch immer nicht verarbeitet und reagiert darauf u.a. mit Panikattacken. Eines Tages stehen Beamte der Kripo Koblenz vor der Tür und informieren Tom Kessler, dass in Wiesbaden eine Mädchenleiche samt einer Nachricht an Tom gefunden wurde. Laut der Nachricht soll sich nun alles wiederholen, doch der damalige Täter ist bereits 13 Jahre lang tot. Außerdem kann sich der Schriftsteller auch nicht mehr genau an diese 3 Stunden erinnern, denn er leidet seit 13 Jahren unter Angstzuständen und Flashbacks. Allerdings lassen ihn die aktuellen Begebenheiten nicht mehr los und so unterzieht sich Tom einer Hypnose-Therapie, um sich in seine Kindheit und an jenen grauenvollen Tag zurückführen zu lassen. Und die Therapie bei Professor Bartsch bringt Erschütterndes an´s Tageslicht...


    Meine Meinung
    "Stigma" ist mir aufgrund seines blutigen Covers und der interessanten Kurzbeschreibung schon oft aufgefallen und nachdem dieser Thriller so gelobt wurde, musste ich dieses Buch einfach haben, denn es passt voll & ganz in mein Buch-Beuteschema. :)
    Die Geschichte wird in 4 Teile unterteilt, die danach in Tage aufgesplittet sind. Teil 1 nennt sich "Zeit der Dunkelheit", Teil 2 "Zeit der Rückkehr", Teil 3 "Zeit der Erwachsens" und Teil 4 "Zeit des Lichts". Die Geschichte driftet zuerst die Vergangenheit ab und umfasst in der Gegenwart den Zeitraum vom 15. Mai bis 26. Mai. Als Schauplätze dienen Wiesbaden und Koblenz.


    Mit Tom Kessler hat der Autor eine reizvolle Hauptperson erschaffen. Als 13-jähriger lebt der Bücherwurm mit seiner Familie in Wiesbaden und liebt neben Büchern Fußball und Schach. Doch nach den Geschehnissen im Keller ändert sich Tom´s Leben von Grund auf. Als 26-jähriger hat Tom bereits ein paar rekordverdächtige Thriller geschrieben, ist verheiratet und Vater des kleinen Mark. Er erträgt außer Karin, Mark und seinem besten Freund keine Leute um sich und kann sich an die furchtbaren Ereignisse vor 13 Jahren nur mehr schemenhaft erinnern. Tom Kessler ist in seinen Ängsten, dem Selbstzweifel und der Ungewissheit gefangen. Der Leser leidet, fiebert und fühlt mit diesem außergewöhnlichen Protagonisten mit. Auch die Nebencharaktere wie z.B. Tom´s Frau Karin oder beste Freund Stefan Tauber alias Fanta wirken authentisch und handeln glaubwürdig.


    Der Leser wird gleich zu Anfang mit den grausamen Ereignissen im Keller konfrontiert und erlebt danach mit, wie sehr dieses Erlebnis dem erwachsenem Tom noch zu schaffen machen. So schafft es Michael Hübner, die von der ersten bis zur letzten Seite aufrecht zu erhalten. Die vielschichtige Handlung lässt zu keinem Zeitpunkt Langeweile aufkommen und nimmt den Leser auf eine atemberaubende Reise voller Irrwege, falschen Fährten und überraschende Wendungen mit. Auch auch als versierte (Psycho-)Triller-Leserin war ich nicht mal annähernd auf dieses packende Ende vorbereitet...


    Geschildert werden die nervenzerreißenden Geschehnisse aus der Sicht des personalen Erzählers Tom, der uns auch an seinen Gedanken & Gefühlen teilhaben lässt. Dadurch wird uns ein tiefer Einblick in die Psyche des Protagonisten gewährt. Deshalb würde ich "Stigma" eher dem Genre Psychothriller zuordnen. Der extrem fesselnde Schreibstil von Michael Hübner geht in Richtung Sebastian Fitzek (nur mit Blut), denn auch bei meinem Lieblings-Psychothriller-Autor ist "nichts, wie es scheint" und wie Fitzek schafft es auch dieser deutsche Autor, dass ich dieses Buch mit leichten Atembeschwerden, abgekauten Nägeln und Herzflattern beendet habe. Für einen Debütroman ist das eine reife Leistung. Respekt, Herr Hübner!



    Fazit
    "Stigma" bietet dem Leser eine gekonnte Mischung aus Thrill, Action, Blut & Psychoterror. Dieser Psychothriller wartet mit einer genialen Story, hervorragend ausgearbeiteten Protagonisten und Hochspannung auf. Deshalb erhält "Stigma" von mir 10 PUNKTE mit Extrasternchen. :anbet

    Inhalt - in eigenen Worten
    In der idyllischen Hafenstadt Portland wird auf der Mülldeponie die Leiche der 16-jährigen Katie Dubois gefunden. Detective Seargent Michael McCabe und seine Partnerin Maggie Savage übernehmen den Fall. Die Obduktion enthüllt ein grausames Detail: Der Fußballerin Katie wurde das Herz fachgerecht entfernt. Zur gleichen Zeit wird die 28-jährige Lucinda Cassidy beim Joggen entführt. Hängen die Fälle der beiden jungen Sportlerinnen zusammen? Ein Wettlauf um Leben und Tod beginnt...


    Meine Meinung
    "The Cutting" wurde mir von Nicki/endorfinchen wärmstens empfohlen und da unser Buchgeschmack zu 99% übereinstimmt, musste ich mir den 1. Band dieser neuen Thriller-Reihe rund um Michael McCabe & Maggie Savage zulegen. Der Prolog führt uns kurz in´s Jahr 1971, die eigentliche Geschichte beginnt am Freitag, den 15. September 2005 und endet am Samstag, 23. September 2005. Als Handlungsschauplatz dient Portland im Bundesstaat Maine.


    Der Leser wird gleich in´s Geschehen geworfen und lernt die Hauptperson Detective Seargent Michael McCabe näher kennen. Nach der Scheidung vor 3 Jahren ist der Polizist von New York nach Portland gezogen, um seiner inzwischen 13-jährigen Tochter Casey ein besseres Leben zu bieten; das alltägliche Leben bewältigt der der alleinerziehende Vater häufig nur mit fremder Hilfe. Der Leiter des "Dezernats für Personendelikte" besitzt ein fotografisches Gedächtnis und vergisst niemals etwas, was bei den Recherchen oft sehr hilfreich ist. Seine Partnerin Maggie Savage ist groß, schlaksig und eine couragierte Polizistin. Bis auf eine paar Anspielungen auf ihr Privatleben erfährt man über Maggie leider nicht viel. Die Nebencharaktere, allen voran Maggie, hätten eigentlich auch mehr Raum verdient und wären noch etwas ausbaufähig gewesen. Dennoch wurden die interessanten Protagonisten gut ausgearbeitet und vor allem mit der Hauptperson kann man sich gut identifizieren - denn durch die Details aus seinem Privatleben erscheint der Ermittler sehr sympathisch und authentisch.


    Die reizvolle Story zeigt leichte Parallelen zu Mo Hayder´s "Der Vogelmann" (obwohl "The Cutting" nicht so blutig und ekelig ist), wurde aber dennoch ausgezeichnet umgesetzt und bietet durchwegs spannendes Lesevergnügen. Obwohl man bereits vor der Auflösung den Täter erahnt, wurde die Mörderjagd mit etlichen Irrwegen und überraschenden Wendungen gespickt.


    Geschildert werden die Begebenheiten hauptsächlich aus der Perspektive von Michael McCabe, doch zwischendurch melden sich auch einige der Nebencharaktere zu Wort und erzählen die Geschehnisse aus ihrer Sicht. Durch den fesselnden und bildhaften Schreibstil von James Hayman lässt sich dieser 508 Seiten starke Thriller sehr schnell lesen.


    Fazit
    Wer gern Thriller mit Spannung, Action & interessanten Charakteren liest, ist mit "The Cutting" gut beraten. Der Nachfolgeband "Angstschrei" erscheint bereits im Oktober 2011 und lässt mich auf einen weiteren packenden Thriller hoffen. Für diesen Serien-Auftakt vergebe ich gelungene 9 Punkte. :-)

    Inhalt - in eigenen Worten
    Als die junge Saskia Lange bei einem Fechtkampf der Geheimorganisation "unios des lames" gegen den Maître antritt, ahnt sie nicht, dass sich damit ihr Leben bald verändern wird. Denn der Titelverteidiger, der den Namen Levantin trägt, hat bereits über 5700 Jahre auf Saskia gewartet, um eine Gabe in ihr zu wecken. Während des Fechtkampfs verletzt der Maître die hervorragende Fechterin schwer und sie bricht den Kampf ab. Danach gerät Saskia´s Welt aus den Fugen: Auf der Party des Floristen Will Gul (die in einer alten Villa stattfindet, die der Florist für den "Sir" in dessen Abwesenheit hütet) öffnet Saskia eine Tür mit geheimnisvollen Zeichen. Kurz darauf werden alle Partygäste auf schreckliche Art ermordet, nur Will und Saskia überleben diesen Anschlag auf wundersame Weise. Wie konnte dieser Massenmord geschehen? Die Beiden sind ratlos und niemand glaubt die Geschichte... Auf der Flucht vor der Polizei treffen sie auf die Wandlerin Justine Chassard, die Saskia durch das Öffnen der rätselhaften Tür aus der Hölle befreit hat. Denn die Werwölfin Justine erklärt der Fechterin, dass sie von Levantin durch den Kampf gezeichnet wurde und damit übernatürliche Kräfte erhalten hat. Saskia ist nun eine Médiatrice - eine Vermittlerin zwischen beiden Welten, die z.B. Gegenstände oder Portale öffnen und schließen kann. Und Levantin möchte sie benutzen, um in seine alte Heimat Damaskus zurückzukehren...



    Meine Meinung
    Nachdem ich "Kinder des Judas" gelesen hatte, war ich so begeistert von der Geschichte, dass ich ein weiteres Buch von Markus Heitz lesen wollte und so fiel die Wahl auf "Blutportale". Allerdings hat mich die stattliche Seitenanzahl immer wieder vom Lesen abgehalten...


    "Blutportale" wird in I. Buch "En Garde", II. Buch "Touché" und III. Buch "Revanche" unterteilt und umspannt den Zeitraum vom 31. Oktober bis 22. November. Das I. Buch führt uns nach Hamburg, das II. Buch spielt sich vorwiegend in Russland und Irland ab und das III. Buch spielt größtenteils in Syrien. Hin und wieder driftet die Geschichte kurz in die bewegte Vergangenheit ab.


    Saskia Lange ist Inhaberin und Köchin des Gourmetrestaurants "Bon Goût". Seit der Kindheit gehört ihre Leidenschaft dem Fechten und die 26-jährige zählt dank ihres Talents zu einer der Besten in der Geheimgesellschaft "union des lames". Außerdem hat die ehrgeizige Gastronomin eine Vorliebe für bunte Klamotten. Dagegen liebt es der Halbinder Will Gul ästhetisch, was sich in den Blumenarrangements des Floristen niederschlägt. Neben seiner Liebe zu Blumen betreibt Will die indische Kampfsportart Kalarippayat. Das ungleiche Trio komplettiert sich durch die Wandlerin Justine Chassard, die halb Mensch/halb Werwölfin ist. Die Französin Justine raucht wie ein Schlot und flucht, was das Zeug hält. Außerdem wird sie schnell mal gewalttätig und hilft Will & Saskia aus der Patsche. Die unterschiedlichen Protagonisten wurden hervorragend ausgearbeitet und ihre kleinen Eigenheiten & Macken runden das Erscheinungsbild gut ab. Obwohl die dauernde Qualmerei von Justine leicht genervt hat... *Hier* findet ihr mehr Infos zu den Hauptpersonen. Wer "Ritus", "Sanctum" und die Judas-Trilogie gelesen hat, wird auf einige altbekannte Nebencharaktere treffen. Ich hatte so manches Aha-Erlebnis...


    Nach dem Prolog war ich etwas verwirrt, doch je mehr man in die Geschichte eintaucht, desto schneller versteht man die Zusammenhänge. Die Grundidee rund um einen uralten Dämon und eine Tür a´la Büchse der Pandora wurde großartig umgesetzt. Trotz kleiner Logikfehler und allzu vielen Kampfszenen lässt sich die Story, die mit rasanten Verfolgungsjagden, brutalen Passagen und viel Blut gespickt ist, mühelos lesen. Immer wieder schickt Markus Heitz seine Leser auf falsche Fährten und lässt sie überraschende Wendungen miterleben.


    Erzählt werden die nervenaufreibenden, gut recherchierten Geschehnisse vorwiegend aus der Sicht von Saskia, Justine und Will, zwischendurch schildern auch verschiedene Nebenpersonen die Ereignisse aus ihrer eigenen Perspektive. Der Autor beherrscht sein Handwerk und nennt einen rasanten Schreibstil sein Eigen, der den Leser unweigerlich in seinen Bann zieht.



    Fazit
    "Blutportale" ist -wie schon der Name verrät- nichts für zarte Gemüter & schwache Nerven. Wer allerdings gern Dark Fantasy mit viel Spannung, Action und Blut liest, ist hier richtig und wird die gekonnte Mischung aus Horror und Fantasy-Elementen lieben. Deshalb erhält "Blutportale" von mir 8 Punkte.