Beiträge von Sabine73

    Inhalt - in eigenen Worten
    Von einem Augenblick auf den anderen ist in Floras Leben nichts mehr, wie es einmal war. Zuerst nimmt Floras Vater einen finnischen Austauschschüler auf, wo doch jeder Kontakt mit Nicht-Familienmitgliedern in der Gerstmann-Wohnung untersagt ist, dann hat die 17-jährige Schülerin einen sehr verwirrenden Traum und zu allem Überfluss verfolgt sie ein Schattenwesen aus dem Traum bis zu ihrer Schule. Daraufhin erklärt ihr der gutaussehende Austauschschüler Marian, dass während des Schlafs jede Menschenseele eine Art Eigenleben in einer Stadt namens Eisenheim führt. Während die meisten Menschen zu den "Schlafenden" zählen, gehört Flora zur Gruppe der "Wandernden" - einer Art Auserwählter in Eisenheim. Floras Seele soll vor einiger Zeit einen mächtigen Stein namens "Weißer Löwe" aus dem Palast des Fürsten gestohlen und versteckt haben. Doch Flora kann sich nicht daran erinnern... In ihrem Zimmer im Hauptquartier des Grauen Bundes (eines Ordens, der aus Wächtern besteht, die gegen die Schatten kämpfen) findet Flora eine kryptische Nachricht, die ihre Seele an sie geschrieben hat. Darin steht, dass sie sich wieder an alles erinnern wird bzw. auf ihre wiederkehrende Erinnerung warten und niemandem vertrauen soll, nicht einmal ihr selbst...


    Meine Meinung
    Den passenden Titel "Stadt aus Trug und Schatten" trägt der Auftakt der Schattenwelt-Trilogie. Der Schauplatz ist tagsüber in der deutschen Stadt Essen und nachts in der fiktiven Stadt Eisenheim angesiedelt. Das hübsche, in freundlichen Farben gehaltene Cover weckt für mich falsche Assoziationen, da die Atmosphäre in Eisenheim als finster und schmutzig beschrieben wird.


    Flora Gerstmann lebt gemeinsam mit ihrem zerstreuten Vater und der Haushälterin Christabel in einer Wohnung. Mit ihrer besten Freundin Wiebke geht die 17-jährige Schülerin regelmäßig zum Ballett-Training und hat eigentlich ganz normale Teenagerprobleme, bis ihr Leben plötzlich auf den Kopf gestellt wird. Flora erfährt von der Existenz Eisenheims, warum sie von nun an nie wieder schlafen wird und dass ihre Seele in jeder Nacht ein Eigenleben führt, wobei ihre Seele das genaue Gegenteil von Flora ist: wagemutig und abenteuerlustig. In Eisenheim trifft sie auch den attraktiven Finnen Marian Immonen wieder, der seit kurzem bei den Gerstmanns wohnt und den eine geheimnisvolle bzw. unergründliche Aura umgibt. Wie sich herausstellt, ist Marian in Eisenheim der beste Kämpfer des Grauen Bundes, der von Großmeister Fluvius Grindeaut und seiner Schwester Mafalda Drosophila Grindeaut alias Madame Mafalda geleitet wird. Und natürlich wollen alle wissen, wo der verschwundene Stein ist, der magische Kräfte haben soll - allen voran der regierende Fürst und sein Eiserner Kanzler.


    Die facettenreich gestalteten Protagonisten sind interessante Charaktere, die mit Ecken & Kanten ausgestattet wurden und dadurch fast lebendig wirken. Nicht immer sind die Absichten der Figuren ehrenwert bzw. durchschaubar und bald hat Flora keine Ahnung, wem sie wirklich vertrauen kann. Manche der reizvollen Nebenfiguren gehen in der Geschichte leider ein wenig unter - so hätte ich z.B. gern mehr über Christabel, Madame Mafalda, Fluvius Grindeaut und Fluvius stumme Tochter Amadé erfahren. Von allen Charakteren macht Hauptperson Flora die beachtlichste Weiterentwicklung durch, obwohl ich nicht immer alle ihrer Gedankengänge und Taten nachvollziehen konnte.


    "Stadt aus Trug und Schatten" beeindruckt mit einer originellen Romanidee samt wunderbarer Umsetzung sowie mit ungeahnten Wendungen und einigen Überraschungen. Man weiß nie, was einen als Nächstes erwartet oder welche Abenteuer Flora bestehen muss. Da hat sich Mechthild Gläser wirklich einiges einfallen lassen, um die Leser zu unterhalten und die Geschichte abwechslungsreich zu gestalten. Hin und wieder birgt "Stadt aus Trug und Schatten" zwar kleine Längen, holprige Stellen und ausgeschmückte Beschreibungen, was dem Lesevergnügen und der Spannung allerdings keinen Abbruch tut.


    Interessant finde ich auch den Schauplatzwechsel zwischen der deutschen Stadt Essen und der fiktiven Stadt Eisenheim, denn so kommt keine Langeweile auf. Während Flora tagsüber in Essen lebt, begibt sich ihre Seele jede Nacht nach Eisenheim. Dort gibt es keine Farben, d.h. die Welt in Eisenheim ist schwarz-weiß und sehr unwirtlich. Eisenheim besteht aus 5 1/2 Stadtteilen, es herrscht immerwährende Dunkelheit und die Schlafenden arbeiten während ihres Schlafes. Weiters ist die düstere Stadt ein zusammengewürfeltes Spiegelbild verschiedener Metropolen, so herrscht z.B. der Fürst im Buckingham Palace, während sich das Hauptquartier des Grauen Bundes in Notre-Dame befindet. Außerdem werden dort solche Hilfsmittel wie Heliometer (kleine Sonnen für die Wandernden) und Materienkiesel (Amadé verwendet so einen für ihre Nachrichten) benutzt.


    Erzählt werden die Geschehnisse (in der 3. Person) aus der Sicht von Flora, die uns einen tiefen Einblick in ihre Gedanken- und Gefühlswelt gewährt, wobei viele Emotionen zum Einsatz kommen. Schnell schließt man die mutterlose Flora, deren früheres Leben durch die bisher ungeahnte Existenz von Eisenheim vollkommen durcheinander gebracht wird, ins Herz. Man fühlt und fiebert mit dem vorlauten Teenager mit und hofft natürlich, dass alles gut ausgehen wird. Denn man fragt sich während des Lesens immer wieder, warum sich Flora an ihr vergangenes Leben in Eisenheim nicht mehr erinnern kann, wo sie den Weißen Löwen versteckt hat, welche mächtige Magie diesen Stein umgibt und wie es mit Flora und Marian weitergehen wird... Mechthild Gläser versteht es, ihren Figuren und der Geschichte rund um das faszinierende Setting Eisenheim Leben einzuhauchen. Durch ausdrucksvolle Schilderungen hat mein Kopfkino ab der ersten Seite zu laufen begonnen, dank des mitreißenden Schreibstils freut man sich auf jede Seite dieses Werkes. Allerdings lässt sich die Story durch die Flut an Informationen nicht immer leicht lesen und manchmal muss man sich ganz schön konzentrieren, um nur ja kein Detail zu verpassen. Obwohl das Ende abgeschlossen ist, bietet die Story genug Potential für eine Fortsetzung, die hoffentlich bald erscheinen wird.



    Fazit
    Mit "Stadt aus Trug und Schatten" hat eine gelungene Mischung aus Abenteuer, Action gepaart mit ein wenig Fantasy, Steampunk & etwas Romantik erschaffen. Der Beginn der Schattenwelt-Trilogie unterhält die Leser mit einem faszinierend umgesetzten Plot, einer sympathischen Hauptperson sowie einer fesselnden Schreibweise, sodass man sich auf eine Fortsetzung freut. "Stadt aus Trug und Schatten" erhält von mir wegen der klitzekleinen Mankos interessante 9 Punkte.

    Inhalt
    Der 50. Geburtstag von Doris steht kurz bevor und dass sie ihren runden Geburtstag lieber sang- und klanglos verstreichen lassen möchte, statt mit all ihren Verwandten, Bekannten und Freunden zu feiern, kann ihr Mann Thorsten nicht verstehen. So flüchtet Doris kurzerhand mit ihren alten Schulfreundinnen Anke und Katja ein paar Tage an die Ostsee, um in einem Wellnesshotel zu entspannen. Gemeinsam lassen sie alte Erinnerungen aufleben und gewinnen einige Erkenntnisse über das Leben & die Liebe...


    Meine Meinung
    Nachdem ich die Bücher rund um Christine und Papa Heinz liebe, musste ich natürlich auch "Bei Hitze ist es wenigstens nicht kalt" lesen, obwohl mein 50. Geburtstag noch in weiter Ferne liegt und ich mit dem Thema Wechseljahre wenig anfangen kann. Die Story beginnt am 27. April und endet genau 1 Monat später an Doris 50. Geburtstag.


    Diesmal dreht sich als um 3 Freundinnen, die sich seit ihrer Schulzeit kennen. Doris Goldstein-Wagner ist noch 49, wohnt mit ihrem Mann Thorsten in Lüneburg und hat 2 erwachsene Söhne. Die Vollzeithausfrau langweilt sich zwischen Friseur und Shopping und fragt sich, ob das schon alles gewesen ist, was ihr Leben zu bieten hat... Katja Severin wohnt in Kiel und arbeitet fürs Regionalfernsehen. Die 48-jährige erfolgreiche Ex-Fernsehmoderatorin sieht viel jünger aus als sie ist und hat derzeit eine leidenschaftliche Affäre mit dem 29-jährigen Alex... Die 49-jährige Anke Kerner hat ein paar enttäuschende Beziehungen hinter sich und lässt sich gern von ihrer Schwester vom Kinderhüten einspannen. Während Doris und Katja im Geld schwimmen, muss die Hamburger Redakteurin jeden Euro 2 Mal umdrehen... Die drei grundverschiedenen Freundinnen sind eigentlich interessante Charaktere, denen allerdings ein wenig an Authentizität fehlt. Oft wirken Katja, Anke und Doris oberflächlich, ebenso wie es ihre Probleme teilweise sind. Weiters hat mich gestört, dass sich die Freundinnen ziemlich oft mit ihren Nachnamen anreden. Da wird aus Anke die Kerner oder Katja ist einfach Severin - das finde ich eigenartig, denn wer spricht seine Freundinnen mit Nachnamen an?


    "Bei Hitze ist es wenigstens nicht kalt" ist eine Geschichte über Freundschaft, das Alter und das Älterwerden. Sehr häufig kommt die Sprache auf das magische Alter 50. Gehört man mit 50 schon zum alten Eisen oder darf man sich noch etwas vom Leben erwarten? Ist das Leben so verlaufen, wie man es sich als Jugendlicher vorgestellt hat? Diese Fragen beschäftigen auch die 3 Frauen über das gesamte Wochenende... Die nette Story hat einige Wirrungen und Überraschungen auf Lager, auch wenn die Geschichte manchmal etwas unrealistisch wirkt. Schön finde ich das Wiedersehen mit Christine, da mir diese Figur während der letzten Bände sehr ans Herz gewachsen ist. Erzählt werden die Begebenheiten abwechselnd aus der Sicht von Doris, Katja und Anke, sodass man einen guten Einblick in das Leben der jeweiligen Erzählerin bekommt. Da ich selbst erst auf die 40 zugehe, kann ich mich in das 3-er Gespann bzw. in ihre Ängste, Sorgen und Probleme nicht immer einfühlen. Auch wenn mir das gewisse Etwas der Christine-Bücher gefehlt hat, so ist der Schreibstil von Dora Heldt gewohnt flüssig und locker-leicht, wodurch die 336 Seiten sehr schnell gelesen sind.


    FAZIT
    Mit den restlichen Büchern von Dora Heldt kann "Bei Hitze ist es wenigstens nicht kalt" meiner Meinung nach nicht mithalten. Das liegt wahrscheinlich auch daran, dass ich mich mit Hitzewallungen, Wechseljahren und der Angst vor dem Altwerden (noch) nicht so recht identifizieren kann. Dennoch hat mich "Bei Hitze ist es wenigstens nicht kalt" gut unterhalten und mir ein paar nette Lesestunden beschert. Dafür erhält dieser Roman kurzweilige 7 Punkte.

    Produktinformation lt. Amazon
    Taschenbuch: 416 Seiten
    Verlag: Carlsen Verlag GmbH; Auflage: 1 (April 2012)
    Sprache: Deutsch
    ISBN-10: 3551310815
    ISBN-13: 978-3551310811
    Vom Hersteller empfohlenes Alter: 14 - 17 Jahre
    Originaltitel: After
    Größe und/oder Gewicht: 19,6 x 13,2 x 3,6 cm


    Die Autorin
    Amy Efaw, geboren 1967 in Chicago, ist Absolventin der West Point Militärakademie. Nach ihrer Zeit in der Armee arbeitete sie als freie Journalistin. Heute lebt sie mit ihrem Mann und ihren fünf Kindern in Denver, Colorado. Amy Efaw hat bisher zwei Romane für junge Erwachsene geschrieben, weitere Bücher werden folgen.


    Inhalt
    Devon Davenport hat eine glänzende Zukunft als Fußballspielerin vor sich. Die 15-jährige Musterschülerin ist pflichtbewusst, zuverlässig und will es einmal besser haben als ihre alleinerziehende Mutter, die sich mit 2 Jobs abrackert. Doch dann passiert etwas, das Devons Leben komplett durcheinanderbringt: In einer Mülltonne hinter ihrem Haus wird ein Baby gefunden, das Devon anscheinend erst kurz davor zur Welt gebracht und danach dort versteckt hat. Daraufhin wird das ehrgeizige Mädchen verhaftet und des Mordversuchs, der Aussetzung sowie der Misshandlung angeklagt. Diese Vorwürfe sind schwerwiegend, doch Devon behauptet, sie könne sich an nichts erinnern und das wäre alles nur ein Fehler. Und so beginnt die bewegende Wahrheitsfindung, die über Devons Schuld oder Unschuld entscheidet...


    Meine Meinung
    "Eine Tat wie diese" befasst sich mit einem aufwühlenden Thema, das immer wieder in den Medien erscheint. Ein Neugeborenes wird tot aufgefunden, die Mutter behauptet, von der Situation überrollt worden zu sein, da sie von ihrer Schwangerschaft bzw. der Geburt nichts wusste. Welche Mutter/welche Art Mensch tut so etwas ihrem eigenen Kind an? Wie kann man eine Schwangerschaft bzw. die Symptome verleugnen? Wie verzweifelt muss jemand sein, um so einen Schritt zu wagen? Das sind auch Fragen, mit denen sich "Eine Tat wie diese" beschäftigt. Als Schauplatz hat die Autorin Tacoma im amerikanischen Bundesstaat Washington gewählt, der Handlungszeitraum umfasst 11 Tage.


    Devon Davenport heißt mit zweitem Vornamen Sky, denn das Motto ihrer Mutter für die 15-jährige ist "The sky´s the limit", d.h. nach oben sind keine Grenzen gesetzt. Die 1,73 m große Schülerin ist die erste Torhüterin in ihrer Fußballmannschaft, engagiert sich neben der Schule auch in diversen Projekten und Mannschaften. Doch das schwarzhaarige Mädchen zieht sich vor ihren Freunden und Mitschülern zurück und auch von ihrer Mutter Jennifer -einer frustrierten Kassiererin, die nebenbei in einer Bar jobbt- bekommt Devon nicht viel Unterstützung. Als die Polizei das fast tote Baby findet und Devon in ihrem halb ohnmächtigen Zustand sieht, ist der Fall für die Ermittler glasklar: Devon wird zuerst ins Krankenhaus und danach in ein Jugendgefängnis gebracht, wo sie die Zeit bis zu ihrem Prozess verbringt.


    Für Devon steht fest, dass dies alles nur ein Missverständnis sein muss, denn sie hat doch nichts Böses getan. Oder doch? Gemeinsam mit ihrer Anwältin Dom(inique) Barcellona, die sie als Einzige in der Jugendhaft besucht, versucht Devon, das Geschehene zu rekonstruieren... Während des Lesens habe ich mich immer wieder gefragt: "Ist Devon ein hilfloser Teenager oder hat sie diese Tat eiskalt geplant?" Denn ich konnte die Person Devon Davenport (vor allem anfangs) nicht recht einschätzen, obwohl Amy Efaw die Charaktere facettenreich und authentisch gestaltet hat. Da ich selbst eine 15-jährige Tochter habe, finde ich das Verhalten von Devons Mutter, die seit Devons Verhaftung keinen Kontakt mit ihrer Tochter hatte, unverständlich und nicht nachvollziehbar.


    Man wird förmlich in die Geschichte gezogen und weiß anfangs nicht genau, worum es geht. Devon kommt ins Krankenhaus, wird verhaftet und findet sich gleich darauf vor Gericht wieder, ohne genau zu wissen, was ihr vorgeworfen wird. Wir erleben hautnah mit, wie es dem Teenager im Krankenhaus und in der Jugendstrafanstalt ergeht...


    "Eine Tat wie diese" urteilt nicht voreilig über die Täterin, sondern erzählt einfühlsam, wie es, auch in Zeiten von Babyklappen & Co, zu solch einer Situation kommen kann und wie das amerikanische Rechtssystem darüber denkt.
    Im Handlungsverlauf werden einige Fragen aufgeworfen, die meiner Meinung nach alle zufriedenstellend beantwortet wurden. Die Thematik "ungewollte Teenagerschwangerschaft" ist zwar nicht neu, wurde jedoch hervorragend umgesetzt und mit interessanten Wendungen versehen. Leider birgt die Story zwischendurch kleine Längen und detaillierte Erklärungen, überdies wurde das interessante Ende für meinen Geschmack ein wenig zu schnell abgehandelt.


    Überzeugend und einfühlsam werden die tragischen Geschehnisse (in der 3. Person) aus Devons Perspektive erzählt, wobei uns die Protagonistin einen tiefen Einblick in ihre Gefühls- und Gedankenwelt gewährt. In Rückblenden schildert sie ihrer Anwältin Dom verschiedene Ereignisse der letzten Monate. Da sich Devon allerdings nicht an den genauen Begebenheiten erinnern kann, fühlt und leidet man mit dem Mädchen mit. Amy Efaw hat einen sensiblen, mitreißenden Schreibstil, der mit vielen Emotionen aufwartet, wodurch sich die 416 Seiten wunderbar schnell lesen lassen.


    Fazit
    "Eine Tat wie diese" hat mir ergreifende Lesestunden inklusive Gänsehaut beschert, denn hier wird sehr realistisch vom ergreifenden Schicksal der 15-jährigen Devon berichtet und wie leicht das Leben aus den Fugen geraten kann. "Eine Tat wie diese" ist sicherlich keine leichte Lektüre und regt zum Nachdenken an, weshalb ich trotz kleiner Mankos großartige 8 Punkte vergebe.

    Inhalt - in eigenen Worten
    Während eines Ausflugs nach Seattle wird Violet von dem Echo eines toten Wesens verfolgt, das aus einem Container kommt und sie nicht in Ruhe lässt. Da die 16-jährige Schülerin mit ihrer Freundin Chelsea unterwegs ist, kehrt sie erst später zurück und ruft anonym bei der Polizei an, die daraufhin die Leiche eines vermissten Kindes findet. Dadurch gerät Violet ins Visier von Sara Priest - einer Profilerin, die oft für das FBI arbeitet und ahnt, dass Violet über eine außergewöhnliche Fähigkeit verfügt. Außerdem erhält der Teenager anonyme Anrufe und seltsame "Geschenke" eines Unbekannten. Wer ist der Stalker, der Violet verfolgt? Und was führt er im Schilde?


    Meine Meinung
    "Ruf der verlorenen Seelen" heißt der 2. Band der Bodyfinder-Trilogie rund um Violet Ambrose, 3 Monate sind seit den Ereignissen des Vorgängers "Das Echo der Toten" vergangen. Nach einem interessanten Prolog beginnt die Story 5 Wochen zuvor, im Januar. Leider kann man "Ruf der verlorenen Seelen" aufgrund der Covergestaltung bzw. des Titels nicht zur Bodyfinder-Trilogie zuordnen, was ich sehr schade finde. Als Schauplatz dient erneut die amerikanische Kleinstadt Buckley in Washington.


    Violet Ambrose hat die besondere Gabe, Menschen und Tiere, die eines gewaltsamen Todes gestorben sind, aufzuspüren. Die 16-jährige Schülerin trägt schwer an dieser Bürde, denn die Echos der Toten melden sich zu den unpassendsten Gelegenheiten. Durch einen anonymen Tipp bei der Polizei zieht das sensible Mädchen die Aufmerksamkeit des FBI auf sich, doch Violets Fähigkeit soll ein Geheimnis bleiben und außerhalb der Familie weiß nur ihr liebenswerter Freund Jay Heston darüber Bescheid. Vor ein paar Monaten ist aus den besten Freunden ein Liebespaar geworden, allerdings ist sich der gutaussehende Junge, der Violet wirklich liebt, seiner Anziehungskraft auf andere weibliche Wesen gar nicht bewusst. Der neue, attraktive Mitschüler Mike Russo weiß dagegen schon, wie er auf die Mädchen wirkt. Mike und seine jüngere Schwester sind erst kürzlich nach Buckley gezogen und während Mike schnell Anschluss findet, tut sich Megan mit neuen Freundschaften schwer...


    Die interessanten Protagonisten, auch die Nebenfiguren wie z.B. Violets vorlaute Freundin Chelsea oder die Profilerin Sara Priest, sind reizvoll gestaltete Persönlichkeiten mit einigen Schwächen, Problemen und Macken, die eine ansprechende Weiterentwicklung durchmachen. Manche der mitwirkenden Charaktere wirken geheimnisvoll, denn ihre Absichten bleiben lange unklar, was der Geschichte einen rätselhaften Touch gibt. Die großartig umgesetzte Idee, eine Protagonistin zu erschaffen, die Echos von Toten hören, spüren & sehen kann, finde ich noch immer beeindruckend.


    Kaum hat man "Ruf der verlorenen Seelen" aufgeschlagen, zieht einen die außergewöhnliche Story in ihren Bann. Allerdings beinhaltet der 2. Bodyfinder-Band, vor allem zu Beginn, einige Längen und überflüssige Szenen. Auch wenn die Handlung manchmal zu sehr ausgeschmückt wurde, tut dies der Spannung keinen Abbruch, denn dank der ungeahnten Wendungen und zahlreichen Überraschungen liest sich der Plot super-spannend und man ahnt nicht, wohin einen die Geschichte führt. Obwohl das Ende abgeschlossen ist, tun sich schon noch 1, 2 Fragen auf, die hoffentlich im Nachfolgeband zu meiner Zufriedenheit beantwortet werden.


    Erzählt werden die emotionsgeladenen Geschehnisse vorwiegend aus der Sicht von Violet, zwischendurch erfahren wir einiges über die Gedanken eines Mädchens, dessen Identität dem Leser lange Zeit verborgen bleibt. Während des Lesens spürt man deutlich Violets inneren Zwiespalt, denn sie möchte ihre besondere Gabe auf alle Fälle geheim halten. Doch das fällt ihr nicht immer leicht und so verstrickt sie sich immer mehr in Geheimnisse & Ausflüchte... Kimberly Derting präsentiert den Lesern eine gelungene Mischung aus Spannung, Mystery- und Romantikelementen sowie eine mitreißende, wunderbar ausdrucksvolle Schreibweise, weiters eine angenehme Sprache und unterhaltsame Dialoge.


    Fazit
    "Ruf der verlorenen Seelen" wurde neben einer wunderbar fesselnden Geschichte mit interessanten Wendungen mit einer bemerkenswerten Hauptperson und einem faszinierenden Schreibstil versehen, wodurch sich die 352 Seiten wunderbar schnell lesen lassen. Wegen des unpassenden Covers bzw. des irreführenden Buchtitels und der kleinen Längen vergebe ich ergreifende 9 Punkte.

    Produktinformation lt. Amazon
    Taschenbuch: 248 Seiten
    Verlag: Sieben Verlag; Auflage: 1. (10. Oktober 2011)
    Sprache: Deutsch
    ISBN-10: 3864430321 / ISBN-13: 978-3864430329
    Größe und/oder Gewicht: 21,8 x 15,2 x 1,4 cm


    Die Autorin
    Kathy Felsing ist das Pseudonym einer auch in einem anderen Genre veröffentlichten Autorin. Sie kam 1964 in Nordrhein-Westfalen zur Welt. Nach der Fachoberschulreife jobbte sie zunächst für zwei Jahre als Redaktionsassistentin bei einer Wochenzeitung. Später absolvierte sie eine Ausbildung als Datenverarbeitungskauffrau und arbeitete viele Jahre als selbstständige Programmiererin, Werbekauffrau und Web-Designerin. Bevor sie mit dem Schreiben anfing, war sie zuletzt in leitender Funktion als Ausbilderin für Fachinformatiker tätig. Ende 2006 wanderte sie mit ihrer Familie in die Republik Zypern aus. Sie lebt und arbeitet mit ihrem Mann, zwei Katzen und einem Hund in einem 50-Seelendorf.


    Inhalt - in eigenen Worten
    Seit dem Tod ihrer Eltern, der ein paar Jahre zurückliegt, ist Jamie McForest für das Wohlergehen ihrer jüngeren Schwester Cindy zuständig. Doch die Erziehung eines Teenagers fällt der 30-jährigen nicht immer leicht und seit einiger Zeit verhält sich die 17-jährige Cindy eigenartig. Jamie muss erfahren, dass Cindy bereits seit 3 Jahren von einem Stalker namens Bradley Hurst, einem angesehenen Rechtsanwalt, verfolgt wird. Die Polizistin aus New Orleans tut alles, um ihre kleine Schwester zu schützen - auch wenn das bedeutet, dass sie ihr bisheriges Leben aufgeben müssen, um aus New Orleans und vor der Bedrohung, die Bradley Hurst darstellt, zu fliehen... Jamie verschafft ihnen eine neue Identität und so heißt Jamie nun Megan Hannson und Cindy fortan Kristin Schwartz. Um die Tarnung perfekt zu machen, verbringt Cindy/Kristin ein paar Tage in einer Klinik und soll dann als junge Studentin bei Jamie/Megan zur Untermiete wohnen. Außerdem braucht Megan für ihr Täuschungsmanöver einen Ehemann und da kommt ihr Montague Dixon, den sie im Flugzeug von Denver nach LA kennenlernt, gelegen. Und so bittet sie Dix, die Rolle des Pseudo-Ehemanns für die kommenden 5 Jahre zu spielen...


    Meine Meinung
    "Eisfeuer" heißt der Auftakt der G.E.N. Bloods-Reihe. G.E.N. Bloods steht für "Genetic Extraordinary New Bloods" = Genetisch außergewöhnlicher Nachwuchs. Die G.E.N. Bloods sind eine Einsatzgruppe, deren Mitglieder wegen eines Gen-Experiments besondere Fähigkeiten besitzen. Der Prolog beginnt am Freitag, 7. Januar, die Geschichte startet am Mittwoch, 6. Juli und dauert bis Donnerstag, 25. August, um mit dem Epilog am Montag, 12. September zu enden. Als Schauplätze dienen New Orleans und Los Angeles, wobei sich der Großteil der Handlung in Los Angeles abspielt.


    Die 30-jährige Polizeibeamtin Jamie McForest ist erschüttert, als sie erfährt, dass ihre 17-jährige Schwester Cindy bereits seit 3 Jahren von einem hartnäckigen Stalker bedrängt wird. Die hübsche Blondine erkennt die Gefahr, die von dem anscheinend braven Bürger Bradley Hurst ausgeht und besorgt sich und Cindy eine neue Identität. Nun heißt die selbstbewusste Jamie Megan Hanson und ihre kleine Schwester nennt sich Kristin Schwartz. Im Flugzeug nach L.A. lernt Jamie/Megan einen Hünen namens Montague Dixon kennen, der Megan für ihre Pläne perfekt erscheint. Damit ihre neue Identität funktioniert, braucht sie neben einem Haus auch einen Ehemann und so bittet sie, den 32-jährigen Dix gegen Bezahlung diese Rolle zu übernehmen. Doch sie weiß nicht, dass Dix eigentlich ein genetischer Mutant mit einer speziellen Fähigkeit ist: Denn Dix kann Funkwellen orten und spürt gemeinsam mit seinen Kollegen von G.E.N. Bloods Verbrecher auf. Und obwohl diese Ehe eigentlich nur eine Zweckgemeinschaft ist, fliegen zwischen Dix und Megan bald die Funken...


    Neben Megan, Dix, Kristin und Kristin spielen auch die Mitglieder von G.E.N. Bloods, die in einem ehemaligen Fitnesscenter leben, eine Rolle. Geleitet wird diese außergewöhnliche Gruppe von Max Diaz, der so etwas wie ein Vater für alle ist und immer auf der Suche nach lukrativen Aufträgen ist. Neben Simba, Seth, Jay-Eff und Dix, der sendende Funkwellen schnell orten kann, gibt es noch Wade mit seinem phänomenalen Geruchssinn und Neil, der sich unsichtbar machen kann... Alle Protagonisten, auch die ansprechend gestalteten Nebencharaktere, sind facettenreiche Persönlichkeiten mit Ecken & Kanten, die noch ausbaufähig sind und durchwegs authentisch agieren. Meine absolute Lieblingsfigur ist der attraktive Dix mit der sexy Ausstrahlung, in den ich mich während des Lesens verliebt habe. :) Außerdem finde ich den Bösewicht Bradley Hurst so überzeugend gezeichnet, dass man sich nicht wünscht, so einem Menschen in der Realität zu begegnen.


    Nach einer kurzen Vorstellung der Protagonisten zieht einen die abenteuerliche Story schnell in ihren Bann. Allerdings wird der Leser mit vielen Details und Ausführungen überfallen, so dass man sich beim Lesen schon konzentrieren muss, um alles mitzubekommen. Der Fokus liegt auf der Flucht vor Bradley Hurst und dem Aufbau eines neuen Lebens. Dennoch bietet "Eisfeuer" durch diese übernatürliche Gruppierung gepaart mit viel Spannung, Romantik, ungeahnten Wendungen & einigen Überraschungen packende Lesestunden. Grandios finde ich die Idee mit den G.E.N. Bloods und hätte gern noch mehr über diese reizvolle Truppe erfahren, was sich hoffentlich im 2. Band ändert.


    Abwechselnd berichten Megan, Dix und Bradley (in der 3. Person) über die rasanten Geschehnisse aus ihrer Sicht und gewähren uns dabei einen tiefen Einblick in ihre Gedanken und Gefühlswelt. Durch die unterschiedlichen Erzählperspektiven und die verschiedenen Handlungsstränge wirkt die Geschichte abwechslungsreich und interessant. Während man Dix und Megan begleitet, spürt man förmlich die Anziehungskraft, die zwischen den Beiden herrscht und während der Sequenzen mit dem Stalker habe ich wegen der Beschreibungen manchmal Gänsehaut bekommen. Kathy Felsing versteht es, die Leser mit einer spannungsgeladenen, flüssigen Schreibweise sowie bildhaften Schilderungen an die Seiten zu fesseln, wodurch sich die knapp 250 Seiten praktisch von selbst lesen.



    Fazit
    "Eisfeuer: G.E.N. Bloods o1" beinhaltet eine gelungene Mischung aus Action, Abenteuer, paranormaler Fantasy & Romantik. Vor allem bei den schön beschriebenen Liebesszenen sverpürt man buchstäblich, wie es zwischen Jamie/Megan und Dix knistert... Dieser rasante Roman hat mich dank des interessanten Plots, der reizvollen Charakteren und des ausdrucksstarken Schreibstils wunderbar unterhalten. Deshalb vergebe ich mitreißende 9 Punkte und freue mich schon auf die Fortsetzung "Verhängnisvoll".

    Produktinformation lt. Amazon
    Broschiert: 400 Seiten
    Verlag: Fischer (Tb.), Frankfurt; Auflage: 2 (13. Januar 2012)
    Sprache: Deutsch
    ISBN-10: 3596191033
    ISBN-13: 978-3596191031
    Größe und/oder Gewicht: 19 x 12,6 x 3,2 cm


    Inhalt:
    Die Tochter eines Hamburger Medienmoguls wird vermisst. Ein paar Tage später bekommt die junge Studentin Nina ein Päckchen von einem unbekannten Absender. Als sie den Inhalt (ein gerahmtes Hautstück, auf dem ein Romanbeginn geschrieben wurde), hält sie dies für einen üblen Streich und benachrichtigt die Polizei. Andrea Matthiesen und Stephan Erdmann werden mit den Ermittlungen beauftragt und finden schnell heraus, dass die Haut von der vermissten Heike Kleenkamp stammt bzw. dass die skurrile Nachricht Ähnlichkeiten mit einem -bereits vor einigen Jahren erschienen- Roman aufweist. Denn in "Das Skript" von Christoph Jahn entführt ein Killer junge Frauen, um ihnen danach die Haut vom Körper zu ziehen und darauf seinen Roman zu schreiben, wodurch er sich volle Aufmerksamkeit erhofft. Doch der Autor beteuert seine Unschuld und erklärt den Beamten, dass bereits vor Jahren ein psychopathischer Fan die Verbrechen aus einem von Jahns Thrillern in die Tat umgesetzt hat und niemals gefasst wurde. Nun scheint sich das grauenvolle Ereignis zu wiederholen...



    Meine Meinung:
    Nach "Der Trakt" ist "Das Skript" mein zweites Buch von Arno Strobel. Schön, dass die deutschsprachigen Thriller-Autoren endlich mit ihren amerikanischen Kollegen gleichziehen, denn das Ergebnis kann sich hier durchaus sehen & lesen lassen. :) Der Prolog fängt sofort spannend an, die Geschichte beginnt am 23. April und endet am 25. April. Als Schauplatz hat der Autor die Hansestadt Hamburg gewählt.


    Die 42-jährige Hauptkommissarin Andrea Matthiesen legt ein pedantisches Verhalten an den Tag und hat ein offensichtliches Problem mit ihrem Vorgesetzten Georg Stohrmann, weshalb Oberkommissar Stephan Erdmann nicht sehr erfreut ist, dass er mit ihr zusammenarbeiten muss. Der 38-jährige liebt Markenklamotten, achtet sehr auf sein Aussehen und würde gern selbst die Ermittlungen im aktuellen Fall leiten. Stattdessen muss er sich mit der rechthaberischen Andrea Matthiesen herumschlagen... Mit Andrea Matthiesen & Stephan Erdmann hat Arno Strobel ein ungleiches Ermittler-Duo erschaffen, das sich anfangs gar nicht sympathisch findet und sich im Handlungsverlauf zusammenraufen muss. Alle Protagonisten, auch die ansprechend gestalteten Nebencharaktere, wurden mit vielen Facetten, Ecken & Kanten ausgestattet, was sie authentisch macht.


    Beeindruckend finde ich die Grundidee mit dem Buch-im-Buch. Denn so erlebt man mit, was in "Das Skript" von Christoph Jahn steht und wie Arno Strobel diese Geschichte geschickt in das eigentliche Buch eingeflochten hat. Während Christoph Jahn als mäßig begabter Autor mit einem Hang zu ellendlangen Ausführungen beschrieben wird, zieht einen Arno Strobel mit seiner Story sofort in den Bann. Hier gibt es keinerlei Längen oder unnötige Szenarien, im Gegenteil: Die Spannung dieser bizarren Geschichte hält durchgehend an, wartet mit geschickt eingestreuten Irrwegen, falschen Fährten & höchst überraschenden Wendungen auf. Außerdem erhält man Einblick in die interessante Welt des Verlagswesens.


    "Das Skript" beinhaltet mehrere Handlungsstränge, die allmählich miteinander verweben und in einen aufwühlenden Showdown gipfeln. Ebenso gibt es hier unterschiedliche Erzähler, die die Begebenheiten in der 3. Person schildern. Vorwiegend berichtet Stephan Erdmann über die rasanten Geschehnisse, aber auch einige Nebenfiguren schildern das Erlebte aus dem jeweiligen Blickwinkel. Besonders schockierend finde ich die Schilderungen des Opfers, denn man fühlt & leidet schnell mit der jungen Frau mit und hofft natürlich, dass sich ihre Situation zum Guten wendet. Durch den spannungsgeladenen Schreibstil und die überaus bildhaften Schilderungen lassen sich die 400 Seiten rasant und flüssig lesen. Im Anschluss findet sich eine dramatische Leseprobe des nächsten Werks "Der Sarg", das 2013 erscheinen wird. Diesen Psychothriller kann ich Lesern mit schwachen Nerven allerdings nicht empfehlen, da hier etliche grausam gezeichnete Szenen vorkommen, mit denen zartbesaitete Gemüter wahrscheinlich nichts anfangen können.



    FAZIT:
    "Das Skript" ist ein nervenzerreißender Psychothriller, der tief in die Abgründe der menschlichen Seele blicken lässt. Mit einer faszinierenden Idee, die in eine fesselnde Story umgewandelt wurde & interessanten Protagonisten sorgt "Das Skript" für spannende Lesestunden! Dafür vergebe ich packende 10 Punkte.

    INHALT:
    2 1/2 Monate ist Sarah Dearly nun schon ein Vampirzögling, mit Meistervampir Thierry de Bennicoeur liiert und noch immer ohne richtigen Job. Deshalb freut sie sich über ein Vorstellungsgespräch mit Josh, dem menschlichen Freund der Vampirin Heather - doch das Gespräch geht schief und Sarah wird dabei fast gepfählt. Noch gerade rechtzeitig wird sie von einem geheimnisvollen Mann, der sich der Rote Teufel nennt, gerettet. Allerdings will niemand so recht Sarahs Geschichte glauben, denn der Rote Teufel ist angeblich ein Phantom, das nur in alten Legenden existiert. Und zu allem Überfluss steht auch noch das 10-jährige Klassentreffen in ihrer alten Heimat bevor, das Sarah um keinen Preis versäumen möchte. Dabei bringt die Zusammenkunft Sarahs Leben erst richtig durcheinander...


    MEINE MEINUNG:
    "Ein Sarg für zwei" ist der 4. Band der Immortality Bites-Reihe. Der Prolog beginnt 10 Wochen zuvor, als sich Sarah und Thierry zum ersten Mal begegnen. Die eigentliche Story startet im Feber und dauert ca. 2 Tage. Als bewährter Handlungsschauplatz dient Toronto, Kanada.


    Sarah Dearly, zum Zeitpunkt ihres Todes 28 Jahre jung, gewöhnt sich seit 10 Wochen an das Vampirdasein und sucht dringend einen Job, um sich wieder mal ordentlich einkleiden zu können, nachdem ihre Wohnung in die Luft geflogen ist. Wenn es nach ihrem Freund, dem Meistervampir Thierry de Bennicoeur, ginge, müsste Sarah nicht arbeiten, doch sie möchte unabhängig sein. Mit seinen knapp 700 Jahren (er gibt sich für 36 aus) sieht Thierry richtig sexy aus und scheint sehr verliebt in Sarah zu sein, was auf Gegenseitigkeit beruht. Sarah wirkt auch nicht mehr so oberflächlich und naiv, wie zu Beginn der Buchserie. Mit von der Partie sind erneut der schwule Vampirkellner George, Sarahs beste Freundin Amy und Thierrys Gemahlin Veronique. Die mitwirkenden Protagonisten wurden ausgezeichnet ausgearbeitet, mit liebenswerten Macken versehen und entwickeln sich ansprechend weiter.


    Auch wenn Sarah Dearly wie ein Abklatsch von Mary Janice Davidsons Betsy Taylor wirkt, so gefällt mir diese humorvolle Vampirserie viel besser. Die abenteuerliche Story bietet neben einer reizvollen Romanidee, die eindrucksvoll umgesetzt wurde auch klitzekleine Längen und einige Passagen, die für meinen Geschmack leicht überzogen dargestellt wurden. Außerdem endet die Geschichte mit einem fiesen Cliffhanger, der Lust auf den 5. Band machen soll. Obwohl ich die ersten 3 Bände schon vor etlichen Monaten gelesen habe, fasst Michelle Rowen die vergangenen Ereignisse gut zusammen, sodass man schnell wieder Anschluss findet.


    Ich-Erzählerin Sarah schildert die turbulenten Begebenheiten aus ihrer Perspektive so sympathisch, dass man die Hauptperson ins Herz schließen muss. Hin und wieder erfahren wir in Rückblenden mehr über Thierrys Vergangenheit bzw. über den Roten Teufel. Michelle Rowens locker-leichte Schreibweise gepaart mit amüsanten Dialogen voller Situationskomik verspricht unterhaltsames Lesevergnügen, wodurch man fast durch die 416 Seiten fliegt.



    FAZIT:
    "Ein Sarg für zwei" ist eine interessante Mischung aus Abenteuer, Action & Romanze mit einer gehörigen Portion Wortwitz. Dank der reizvollen Story mit der sympathischen Vampirin Sarah Dearly lässt sich der 4. Band der Immortality Bites-Reihe schnell & flüssig lesen. Dafür vergebe ich abwechslungsreiche 9 PUNKTE.

    Mein letzter Flop: "Gucci, Glamour, große Liebe"


    Meine Meinung
    Es hätte mir zu denken geben sollen, dass mir schon "Die Chaos-Hochzeit" nicht wirklich gefallen hat. Doch ich habe mich durch die ansprechende Kurzbeschreibung und das nette Cover täuschen lassen. Handlungsschauplatz ist die britische Hauptstadt London.


    Die Geschichte erzählt uns einiges aus dem stressigen Arbeitsalltag von Annie Valentine, die als persönliche Einkaufsberaterin im Luxuskaufhaus "The Store" arbeitet. Nebenbei versteigert sie allerlei Schnäppchen bei ebay, bietet private Modeberatung an und renoviert nebenei auch noch heruntergekommene Wohnungen, um sie anschließend mit hohem Gewinn zu verkaufen. Das alles macht die 35-jährige Annie, damit ihre Kinder (dem 9-jährigen Owen und der 14-jährigen Lana) in eine Privatschule gehen können und um ein halbwegs sorgenfreies Leben zu haben. Doch die Geldsorgen und der fehlende Mann im Haus holen die junge Witwe immer wieder ein und so streckt sie die Fühler nach einem passenden Traummann aus...


    Mit Protagonistin Annie bin ich nicht wirklich warm geworden, denn trotz finanzieller Not, Kindersorgen und Männermangel, erscheint mir die stilvolle Modeberaterin, die immer "wie aus dem Ei gepellt" aussieht, wie eine fleischgewordene Barbiepuppe. Sie wirkt eher wie eine Art Überfrau, die (fast) alles im Griff hat und ihre anstrengenden Jobs, Familie und Haushalt wunderbar miteinander vereint. Allerdings sieht die Wirklichkeit ganz anders aus und der Tag hat schließlich auch nur 24 Stunden... Die Geschichte zieht sich wie ein Kaugummi in die Länge und strotzt nur so vor lauter Nebensächlichkeiten und Erwähnungen von Modelabels, Trends & Co. Vielleicht bin ich auch nur viel zu realistisch und zu wenig Fashionista, keine Ahnung woran es genau liegt, dass mich "Gucci, Glamour, große Liebe" nicht fesseln konnte.


    Fazit
    Bis Seite 98 war die Story weder witzig noch gefühlvoll, wie mir der Untertitel "eine romantische Komödie" weismachen wollte. Jetzt weiß ich auch, warum dieser Roman so lange auf meinem SuB herumgedümpelt ist - ich sollte mich in Zukunft mehr auf meine Intuition verlassen...

    Inhalt
    Jordan hat sich von ihrem anstrengenden Job als Kriegsfotografin eine Auszeit genommen und befindet sich in Hongkong, um dort Fotos für einen Bildband mit dem Titel "Wetter" zu schießen. Bei einem Besuch den Hongkonger Kunstmuseums besichtigt Jordan auch die aufsehenerregende Ausstellung "Frauen in Ruhe" und löst damit einen Tumult unter den Besuchern aus, denn eines der Werke des unbekannten Künstlers zeigt ihr eigenes Gesicht bzw. ihren nackten Körper. Wie ist ihre Zwillingsschwester Jane, die vor 13 Monaten in New Orleans spurlos verschwunden ist, ein Modell dieser bizarren Bilderausstellung geworden? Schlafen die Frauen auf den Gemälden oder sind sie bereits tot? Jordan fliegt daraufhin sofort in die Staaten und informiert das FBI, wobei sie für ihre tatkräftige Mithilfe in die Ermittlungen einbezogen wird. Gemeinsam mit dem FBI begibt sich Jordan auf die abenteuerliche Suche nach ihrer Zwillingsschwester...


    Meine Meinung
    "Infernal" heißt der 3. Teil der Mississippi-Reihe, einer Buchreihe mit wechselnden Protagonisten und Handlungsschauplatz US-Bundesstaat Mississippi. Allerdings stammt hier die Hauptperson zwar aus Mississippi, die Spur führt aber von Hongkong, über New York nach New Orleans. Auch wenn ich den 2. Teil "24 Stunden" gelesen habe, muss man die Reihenfolge nicht zwingend einhalten, um der Handlung folgen zu können. Damit angefixt hat mich übrigens (wieder mal) das liebe endorfinchen, auf deren Buchtipps immer Verlass ist. :)


    Mit Jordan Glass hat der Autor eine imponierende Hauptperson mit einem ungewöhnlichen Beruf erschaffen. Die 40-jährige ist als Kriegsfotografin in die Fußstapfen ihres verstorbenen Vaters getreten und wurde für ihre Arbeit mit vielen Auszeichnungen bedacht. Nachdem die intelligente, starrköpfige Jordan als Kriegsberichterstatterin andauernd unterwegs ist, hat sie sich von ihrer Familie entfernt, tut aber alles, um das Verschwinden ihrer Zwillingsschwester Jane (die einen Ehemann und 2 kleine Kinder zurückgelassen hat) aufzuklären. Obwohl Jordan immer wieder als hübsch und attraktiv bezeichnet wird, macht sie sich nicht viel aus ihrem Aussehen - etwas, was ich nach vielen wunderschönen, eitlen Roman-Heldinnen sehr erfrischend finde. Die Protagonistin ist eine facettenreiche, bemerkenswerte Persönlichkeit mit vielen Ecken & Kanten, die sie liebenswert machen. Neben Jordan spielen auch noch der attraktive FBI-Agent John Kaiser sowie der pensionierte Psychiater bzw. FBI-Berater Arthur Lenz eine große Rolle, um das Rätsel der verschwundenen Frauen zu lösen. Neben den beiden Kriminalisten finden auch noch einige andere, reizvoll gestaltete Nebenfiguren Verwendung, die sich wunderbar in die Handlung einfügen.


    Der Leser wird gleich zu Beginn in das Geschehen von "Infernal" gezogen, wobei einen die Handlung nicht mehr los lässt. Greg Iles überrascht uns mit jeder Menge falschen Fährten, einer kleinen Liebesgeschichte, Wirrungen, interessanten Wendungen & einem verblüffenden Ende. Obwohl der Thriller ein paar klitzekleine Längen beinhaltet, hat mich das nicht wirklich gestört bzw. das Lesevergnügen in keinster Weise gestört.
    Geschildert werden die rasanten Begebenheiten im Präsens von Ich-Erzählerin Jordan, die ihre eigene Sichtweise präsentiert und einen tiefen Einblick in ihre Gedanken & Gefühle gewährt. Dadurch wird es einem leicht gemacht, sich in Jordan einzufühlen und mit ihr die Geschehnisse hautnah mitzuerleben. Neben bildhaften Schilderungen und wunderbaren Schauplatzbeschreibungen punktet der Thriller mit einem überaus packenden Schreibstil sowie unterhaltsamen Dialogen.


    Fazit
    "Infernal" hat mich dank der spannungsgeladenen, mit vielen Irrwegen garnierten Geschichte, der außergewöhnlichen Protagonistin und der packenden Schreibweise an die Seiten gefesselt. Für diesen mitreißenden Greg Iles-Thriller vergebe ich gern 10 Punkte.

    Produktinformation lt. Amazon
    Gebundene Ausgabe: 416 Seiten
    Verlag: arsEdition (6. Februar 2012)
    Sprache: Deutsch
    ISBN-10: 3760765394
    ISBN-13: 978-3760765396
    Vom Hersteller empfohlenes Alter: 12 - 15 Jahre
    Größe und/oder Gewicht: 21 x 15,4 x 4,8 cm


    Der Autor
    Gerd Ruebenstrunk, geboren 1951 in Gelsenkirchen, studierte Psychologie und Pädagogik in Hannover, Braunschweig und Bielefeld. Er arbeitet als PR-Autor sowie als freier Werbetexter und Konzepter. Gerd Ruebenstrunk lebt mit seiner Familie in Duisburg.



    Inhalt - in eigenen Worten
    Der Prolog handelt von einer neuen Technologie, die Amanda Reisz & Ricardo Reming 18 JAHRE VORHER entwickelt haben.

    Die eigentliche Story beginnt 18 Jahre später im JETZT: Der Konzern Tempus Fugit, der sich auf Zeithandel spezialisiert hat, kauft von Menschen Lebenszeit an - je nach Lebenserwartung zwischen 5 und 20 Jahren. Ein lukratives und völlig ungefährliches Geschäft für beide Seiten... Diesen Service nimmt die junge Valerie in Anspruch, damit ihre kranke Mutter weitere Behandlungen erhält. Kurz darauf wird die 17-jährige in einen Autounfall verwickelt und lernt so den gleichaltrigen Willis sowie die Privatdetektivin Karelia kennen. Die drei ungleichen Personen sind sich auf Anhieb sympathisch und Karelia heuert die beiden Teenager an, um ihr bei einem aufwendigen Auftrag zu helfen - denn die kompletten Zeitvorräte von Tempus Fugit wurden gestohlen...


    Meine Meinung
    Nachdem mich die Arthur-Trilogie wunderbar unterhalten hat, war ich natürlich sehr auf das neueste Werk von Gerd Ruebenstrunk gespannt. In welcher Stadt dieser fiktive Roman spielt, wird leider nicht erwähnt.


    Der 17-jährige Waisenjunge Willis Porrs hat sein bisheriges Leben vorwiegend im Waisenhaus verbracht und ist trotzdem immer optimistisch und hilfsbereit. Inzwischen verdient sich der dickköpfige Teenager seinen Lebensunterhalt als Fahrradkurier und wohnt mit seinem Hamster Diogenes in einer kleinen Wohnung. Valerie D´Abaldo stammt aus ärmlichen Verhältnissen und muss sich um ihre kranke Mutter kümmern. Die hübsche 17-jährige spielt fantastisch Klavier und unterhält so Patienten in einer Klinik. Karelia Simms gehören ein roter Pick-up und eine gutgehende Privatdetektei. Als sich die drei unterschiedlichen Personen durch einen Autounfall kennenlernen, helfen Willis und Valerie der Privatdetektivin bei ihren Ermittlungen. Denn Hilfe können Karelia und ihr Mitarbeiter Holmes wirklich brauchen... Die mitwirkenden Charaktere wurden mir etwas zu eindimensional gestaltet. So sind die interessanten Hauptpersonen zwar durchwegs sympathisch, bleiben aber ein wenig blass und zeigen nicht genug Facetten. Außerdem stört mich, dass Willis innerhalb kürzester Zeit Valerie und Karelia vorbehaltlos vertraut. Dieses Verhalten wirkt nicht sehr realistisch, ebenso wie ich nicht alle Handlungen der Protagonisten nachvollziehen konnte. Wie z.B. dass die erfolgreiche Ermittlerin Aurelia zwei wildfremde Teenager praktisch von der Straße weg für einen Millionenauftrag engagiert...


    "Rebellen der Ewigkeit" beinhaltet mehrere Handlungsstränge, die miteinander verbunden sind und am Ende ein klares Bild zeigen. Obwohl das Ende abgeschlossen ist, könnte ich mir eine Fortsetzung durchaus vorstellen. Neben einer reizvollen Romanidee, kleinen Längen bzw. (für mich) unnötigen Passagen enthüllt die Handlung überdies einige Wirrungen sowie interessante Wendungen, durch die sich dieser Roman schnell lesen lässt. Geschildert werden die Geschehnisse größtenteils aus der personalen Erzählperspektive von Willis, aber auch Valerie, Karelia und andere Nebenfiguren (die sich an Orten wie Buenos Aires oder Indonesien aufhalten und deren Erzählungen deutlich machen, wie sehr sich die Technologie von Tempus Fugit auf sie auswirkt) berichten über die rasanten Ereignisse aus ihrem jeweiligen Blickwinkel. Durch die verschiedenen Perspektivenwechsel bleibt die Geschichte abwechslungsreich.


    Jüngeren Lesern würde ich dieses Buch allerdings nicht bedenkenlos empfehlen, da einige sehr gewalttätige Passagen in der Handlung vorkommen.

    Auch wenn die Story in der fernen Zukunft spielt, so hat sich die Welt von "Rebellen der Ewigkeit" bis auf den Zeithandel und platzsparende Rollcomputer, nicht allzuviel verändert. Es gibt noch immer "normale" Fortbewegungsmittel, Espressomaschinen und Supermärkte. Deshalb würde ich "Rebellen der Ewigkeit" auch eher dem Genre Science-Fiction, mit einem Hauch von Dystopie, zuordnen. Gerd Ruebenstrunk beeindruckt obendrein mit einer ausdrucksvollen Schreibweise und bildhaften Schilderungen.


    Fazit
    "Rebellen der Ewigkeit" präsentiert den Lesern eine gute Mischung aus Abenteuer, Action & Spannung. Auch wenn mir die Umsetzung der überaus interessanten Idee nicht in allen Punkten zusagt, so unterhält der neuste Jugendroman von Gerd Ruebenstrunk mit ansprechenden Protagonisten, unerwarteten Ereignissen & einem flüssigen Schreibstil. "Rebellen der Ewigkeit" erhält von mir knappe 8 Punkte.

    Inhalt
    Jason Evans führt als Artdirector einer Werbeagentur ein ganz normales Leben - bis er eines Tages eine seltsame Nachricht mit den Worten "Du bist tot" und das Foto eines Friedhofs erhält. Jason glaubt an einen bösen Scherz, bis er die zweite Nachricht und ein weiteres Foto mit einem Grabstein erhält. Die Botschaft lautet "Du glaubst, du lebst. Aber du existierst nicht". Und dann bekommt er eine weitere entsetzliche Nachricht. Doch wer könnte einen Grund haben, dem Artdirector nach dem Leben zu trachten? Und wer weiß von seiner tiefsitzenden Angst vor Feuer, die er sich selbst nicht erklären kann? Gemeinsam mit seiner Frau Kayla macht er sich auf eine gefahrenvolle Suche und muss sich dazu in die Vergangenheit begeben...


    Meine Meinung
    "Höllenfeuer" wurde mir wärmstens vom lieben endorfinchen :wave ans Herz gelegt und nach einigen Monaten auf meiner Wunschliste musste ich mir diesen Psychothriller dann auch kaufen - und ich habe es nicht bereut... Als Schauplatz dient größtenteils Fernhill, eine idyllische Kleinstadt mit 6000 Einwohnern in den Santa Monica Mountains, dem Wohnort der Evans. Der Prolog beginnt sehr spannend, die eigentliche Geschichte startet im Juli, dauert bis September und endet 15 Monate später mit dem Epilog.


    Jason Evans ist schätzungsweise Anfang bis Mitte 30, er arbeitet als Artdirector bei der Werbeagentur Tanner & Preston und ist seit ein paar Jahren mit der wunderschönen Kayla verheiratet. Sie wohnen in einem hübschen Haus und sind (miteinander) glücklich, bis Jasons alte Angst durch diese Nachrichten wieder auflebt. Denn er leidet seit Jahren unter Pyrophobie und hat immer wieder schreckliche Albträume, die alle vom Feuer handeln. Dadurch verändert sich auch der Alltag der Evans, denn Jason möchte unbedingt herausfinden, wer ihm die Botschaften geschickt hat und was es mit dem Friedhof auf den Fotos auf sich hat... Die mitwirkenden Protagonisten, allen voran Hauptperson Jason, sind interessant gestaltete Persönlichkeiten mit ansprechenden Macken, Ecken & Kanten. Von manchen Nebenfiguren hätte ich gern noch ein wenig mehr erfahren. Dafür finde ich die Idee -die Hauptfigur mit Pyrophobie, deren Herkunft unbekannt ist, zu versehen- hervorragend, auch die Umsetzung ist großartig gelungen und die Fachbegriffe wurden einleuchtend erklärt.


    In "Höllenfeuer" wird der Leser nach einer kurzen Vorstellung des Protagonisten direkt ins Geschehen geworfen, die Spannung baut sich stetig auf und hält bis zum rasanten Ende durch. Kaum wird ein Rätsel gelöst, tun sich erneut neue Fragen auf. Immer wieder driften Jasons Gedanken in die Vergangenheit ab, wodurch wir einen kleinen Einblick in seine krankhafte Angst vor dem Feuer bekommen. Erzählt werden die rasanten Begebenheiten (in der 3. Person) vorwiegend aus der Sicht von Jason, hin und wieder schildert auch seine Frau Kayla die Ereignisse aus ihrem Blickwinkel. Durch eine gehörige Portion Nervenkitzel fiebert, leidet und fühlt der Leser mit. "Höllenfeuer" strotzt vor unerwarteten Wendungen, falschen Fährten & Überraschungen. Langeweile oder überflüssige Szenen kommen hier nicht auf, denn dieser Psychothriller zieht die Leser dank der fesselnden Schreibweise, der unterhaltsamen Dialoge sowie der Kapitel in angenehmer Länge in seinen Bann.


    Fazit
    Mit "Höllenfeuer" hat Jack Lance einen höllisch guten Psychothriller abgeliefert, der mir noch lange im Gedächtnis bleiben wird. Ausgestattet mit einem erstklassigen Plot voller Irrwege, reizvollen Charakteren und einem packendem Schreibstil garantiert "Höllenfeuer" Hochspannung pur! Dafür vergebe ich vortreffliche 10 Punkte.

    Inhalt
    Den Silvesterabend hatte sich Marlene eigentlich anders vorgestellt... Auf einer Silvesterparty lernt sie Max, einen Freund ihres Bruders, kennen, der sie in das Haus ihrer Lieblingskundin begleitet. Denn Marlene führt einen Seniorenservice und kümmert sich um die Katze von Heidrun Momberg, die wegen eines Unfalls im Krankenhaus liegt und Marlene sehr vertraut. Marlene und Max kommen sich im Wohnzimmer von Frau Momberg näher und entdecken dabei hinter dem Sofa eine Frauenleiche... Es stellt sich heraus, dass die Tote eine der vier Adoptivtöchter ist. Doch weshalb wurde Dagmar Momberg ermordet? Kurz darauf wird die Seniorenbetreuerin von Herrn Claussen engagiert, der nicht in ihr übliches Kundenschema passt - denn Arnold Claussen ist erst um die 50 und blind. Der Ex-Kripobeamte möchte Marlenes Hilfe bei seinen inoffiziellen Nachforschungen, die er im Fall der ermordeten Kindergärtnerin anstellt. Und so gerät die 35-jährige unfreiwillig in diesen Fall und kann kaum glauben, was sie nach und nach herausfinden...


    Meine Meinung
    Nachdem mir schon "Die Todesbotschaft" so gut gefallen hat, musste ein weiteres Buch von Sabine Kornbichler her und die Wahl ist auf "Das Richterspiel" gefallen. Buchcover und Titel passen zur Geschichte, was nicht immer eine Selbstverständlichkeit ist. Als Schauplatz hat die Autorin Berlin gewählt. Die Geschichte beginnt am 31. Dezember und endet schätzungsweise 2, 3 Wochen später.


    Marlene Degner wohnt in Berlin und betreibt seit dem Tod ihres Vaters, den sie jahrelang gepflegt hat, einen Seniorenservice. Sie kümmert sich um alte Menschen, die Hilfe beim Rasenmähen, Autofahren oder beim Einkaufen benötigen, sie kommt zum Vorlesen oder einfach nur zum Plaudern - alles, was ihre Auftraggeber wünschen. Die 35-jährige Marlene hat nur mehr ihren Bruder Fabian, da ihre Mutter bei Marlenes Geburt starb und der Vater kürzlich das Zeitliche gesegnet hat. Da der Seniorenservice noch nicht so gut läuft, unterstützt sie ihr 39-jähriger Bruder finanziell. Deshalb stimmt sie zu, Fabian auf eine Silvesterparty zu begleiten, um dort zahlungskräftige Klienten zu finden. Dort lernt sie Dr. Max Viereck, einen smarten Kinderarzt kennen, zu dem sie sich gleich hingezogen fühlt. Und kurz darauf tritt dann auch noch der ungehobelte Arnold Claussen in Marlenes Leben und fordert ungewöhnliche Hilfe. Da Marlene aber jeden Euro gut gebrauchen kann, nimmt sie den Auftrag des 53-jährigen blinden Ex-Polizisten an und wird dadurch mehr in den Fall der toten Dagmar Momberg verwickelt als ihr lieb ist...


    Marlene steht mit beiden Beinen fest im Leben und ist um jeden Auftrag froh. Die Selbstständige ist über jeden Auftrag froh, da ihr Auto schon fast auseinanderfällt und sie sogar an den Heizkosten in ihrer Wohnung spart. Es ist schön, einer Hauptperson zu begegnen, die alles andere als perfekt ist und sich mit ganz alltäglichen Problemen herumschlagen muss. Die Protagonisten sind interessante Persönlichkeiten, die facettenreich dargestellt und mit liebenswerten Macken versehen wurden. Die mitwirkenden Charaktere überzeugen mich vollkommen und agieren durchwegs authentisch. :-) Nach einer kurzen Vorstellung der Charaktere bzw. ihrer Umgebung nimmt die Geschichte rasch an Fahrt zu, hält durchgehend die Spannung und gipfelt schließlich in einem rasanten Showdown. Geschickt lockt Sabine Kornbichler ihre Leser auf eine Reise voller raffinierter Irrwege, falscher Fährten und höchst überraschender Wendungen, wobei einen die Story von "Das Richterspiel" vollkommen in seinen Bann zieht und nicht mehr so schnell los lässt.


    Ich-Erzählerin Marlene schildert die Geschehnisse sehr eindrucksvoll und überzeugend und gewährt uns einen tiefen Einblick in ihre Gedanken & Gefühle. Wie schon erwähnt, wirken die Charaktere glaubwürdig, so dass man nimmt ihnen die Handlungen und Taten abnimmt. In diesem Kriminalroman, der schon in Richtung Psychothriller geht, werden auch solche Themen wie Familie, Pflegekinder, Erziehungsmethoden und alte Schuld angesprochen - was zum Nachdenken anregt. Neben einer fabelhaften Grundidee, die mit ausgezeichneter Recherchearbeit und logischen Handlungssträngen abgerundet wurde, begeistert "Das Richterspiel" mit leisen Tönen und psychologischen Raffinessen. Dieser "Psychokrimi", der ohne viel Blut & Leichen auskommt, lässt sich dank des fesselnden Schreibstils und der unterhaltsamen Dialoge wunderbar flüssig lesen.


    Fazit
    Wer gern hervorragend ausgeklügelte Krimis liest, die mit einer reizvollen Hauptperson, einem atmosphärisch dichten Plot voller Überraschungen sowie einer packenden Schreibweise ausgestattet sind, wird "Das Richterspiel" lieben. Nachdem mich dieses Werk wirklich wunderbar unterhalten hat, vergebe ich gern 10 Punkte und freue mich auf weitere Bücher von Sabine Kornbichler.

    Inhalt
    Die 17-jährige Anna Berg macht mit ihren Eltern Urlaub in Venedig, wobei das für ihre Eltern eher in Arbeit ausartet, denn Annas Vater ist Archäologe und nimmt an Ausgrabungen teil und ihre Mutter hat auch immer zu tun. Also erkundet Anna elternlos die Stadt, kauft sich in einem alt aussehenden Laden eine venezianische Maske und sieht zufällig eine rote Gondel auf dem Canal Grande - eigenartig, wo doch alle Gondeln seit 1633 schwarz gestrichen sind... Ein paar Tage später sehen sich Annas Eltern mit ihrer Tochter und der Familie Tasselhoff, einer Urlaubsbekanntschaft, deren Sohn Matthias in Annas Alter ist, eine historische Bootsparade an. Leider landet Anna durch eine Dränglerei im Wasser und wird in die rote Gondel gezogen, wo sie kurz danach nur mehr Dunkelheit spürt. Als das Mädchen erwacht, traut sie ihren Augen kaum, denn sie ist nackt und im Venedig des Jahres 1499 gelandet. Wenn ihr wissen wollt, was Anna im 15. Jahrhundert so alles erlebt und ob sie wieder in die Gegenwart zurückreisen kann, dann lest am besten dieses zauberhafte Buch...


    Meine Meinung
    Seit Kerstin Giers Edelstein-Trilogie bin ich ein Fan von Zeitreise-Romanen, obwohl ich mit historischen Werken normalerweise überhaupt nichts anfangen kann und auch die Befürchtung hatte, dass "Zeitenzauber: Die magische Gondel" vielleicht ein Abklatsch von "Rubinrot" & Co sein könnte. Doch ich kann euch beruhigen: Eva Völler hat es mit ihrem ersten Zeitreiseroman geschafft, ihr eigenes Ding durchzuziehen. Denn die 17-jährige reist nicht wie Gwendolyn zwischen den Zeiten hin und her, sondern sitzt im Jahr 1499 fest. Und witzigerweise kann Anna dort Dinge, die erst nach dieser Zeit erfunden wurden, nicht aussprechen. So wird z.B. aus Film das Wort Kostümstück, das Klo wird Abtritt genannt und statt iPod kommt nur immer Spiegel aus Annas Mund. Das führt natürlich zu einigen Komplikationen....


    Anna Berg wohnt in Frankfurt, geht mit ihren 17 Jahren noch zur Schule und hasst Mathe. Als die liebenswerte Hauptperson, die nicht auf den Mund gefallen ist, mit ihren vielbeschäftigten Eltern (der Vater ist Archäologe, die Mutter Physikdozentin) nach Venedig kommt, ahnt sie nicht, welches Abenteuer ihr bevorsteht. Mithilfe des gutaussehenden Zeitreisenden Sebastiano Foscari, durch den Anna in der Renaissance gelandet ist, der französischen Zeitreisenden Clarissa, die bereits seit 5 Jahren im 15. Jahrhundert festsitzt und Sebastianos Freund Bartolomeo, den Anna einfach Bart nennt, versucht Anna, sich 1499 zurechtzufinden und wieder nach Hause zurückzugelangen... Die mitwirkenden Protagonisten, allen voran die sympathische Hauptfigur Anna, sind interessante und facettenreiche Persönlichkeiten, die wunderbar ausgearbeitet wurden. Sie alle haben ihre Ecken & Kanten und mit ganz unterschiedlichen Problemen, Ängsten und Sorgen zu kämpfen. Ich-Erzählerin Anna schildert die turbulenten Ereignisse auf humorvolle Weise und gewährt uns Einblick in ihre Gedanken und Gefühle. Dadurch fühlt sich der Leser der Protagonistin nah und fühlt und leidet gemeinsam mit ihr.


    "Zeitenzauber: Die magische Gondel" ist sowohl von der Covergestaltung als auch vom Inhaltlichen ein echtes Gustostückerl. Obwohl ich sonst gar keine historischen Romane mag, hat mich diese gut recherchierte Story mit den schönen Illustrationen in ihren Bann gezogen. Hier wird Geschichte richtiggehend lebendig und man nimmt Anna ihre Handlungen bzw. Taten voll ab. Neben der reizvollen Grundidee, die ansprechend umgesetzt wurde, fesselt dieser Roman von der ersten bis zur letzten Seite. Der Prolog beginnt 1499 mit einem Brief, die eigentliche Geschichte fängt 2009 an, um sich bald darauf wieder in das Jahr 1499 zu begeben. Insgesamt besteht die Handlung aus 4 Teilen, als Schauplatz dient die italienische Stadt Venedig. Wie ich in einem von Eva Völlers Blogeinträgen gelesen habe, soll es von "Zeitenzauber: Die magische Gondel" eine Fortsetzung geben. :-] Es ist äußerst amüsant, mitzuerleben, was Anna in der Vergangenheit erlebt und wie sie sich im Venedig des 15. Jahrhunderts durchschlägt. Neben den Worten, die es in der Vergangenheit noch nicht gibt und die sie wegen einer Sperre nicht aussprechen kann, ist es z.B. auch interessant, dass sich Zeitreisende untereinander verstehen, obwohl sie eigentlich verschiedene Sprachen sprechen.


    Dieser Roman verzaubert mit vielen witzigen Szenen, die keinerlei Längen beinhalten, einem locker-flockigen Schreibstil und herzerfrischenden Dialogen, ohne ins Kitschige oder Klischeehafte abzudriften. Auch wenn der Schluss nicht mit einem Cliffhanger endet, bleiben für mich doch ein paar Fragen offen, die hoffentlich in einem weiteren Zeitenzauber-Band beantwortet werden. Empfehlen kann ich "Die magische Gondel" sowohl jugendlichen als auch erwachsenen LeserInnnen, die gern kurzweilige, Fantasy-lastige Romane über das Thema Zeitreisen lesen. Ihr werdet es nicht bereuen!


    Fazit
    "Zeitenzauber: Die magische Gondel" hat mich dank des wunderbaren Plots mit reizvollen Details und Überraschungen, der liebenswerten Protagonistin sowie der flüssigen Schreibweise mit bildhaften Schilderungen hervorragend unterhalten. Ich freue mich auf weitere fantasievolle Zeitenzauber-Romane und vergebe für diese amüsante Unterhaltung 10 Punkte.

    Inhalt
    Vor 1 Jahr wurden Melanies Freunde an einer verlassenen Bahnschranke von einem Zug erfasst und sind in dem Auto verbrannt. Seitdem bekommt Melanie Panikattacken, wenn sie im Dunkeln den Bahnübergang passieren muss, um nach Hause zu gelangen. Eines Abends glaubt sie, eine dunkle Gestalt im Wald gesehen zu haben, doch niemand glaubt ihr... Bis die 17-jährige Jasmin spurlos verschwindet und ihr Fahrrad an der einsamen Bahnschranke gefunden wird. Nun übernehmen Kriminalhauptkommissarin Nele Karminter und ihr Team die Ermittlungen...


    Meine Meinung
    "Tief im Wald und unter der Erde" heißt der Auftakt der Nele Karminter-Reihe, wobei Buchtitel und Covergestaltung sehr gut zum Inhalt passen. Als Schauplatz des Geschehens hat der Autor den kleinen Ort Mariensee gewählt. Die Geschichte startet im Winter und umspannt eine Handlungsdauer von 6 Tagen, wobei jedes Kapitel mit z.B. "1. Tag, abends" beginnt; der Epilog findet 6 Tage danach statt.


    Hauptperson Nele Karminter wohnt in Lüneburg, ist schätzungsweise Anfang bis Mitte 30 und eine engagierte/toughe Kriminalhauptkommissarin, die gleichzeitig auch noch als Abteilungsleiterin fungiert. Die blonde Polizistin fühlt sich zu Frauen hingezogen, was sie allerdings nur im Geheimen auslebt. Denn Neles aktuelle Freundin ist gleichzeitig auch ihre Mitarbeiterin Anouschka Rossberg, eine dunkelhaarige Schönheit, die es auch dem Oberkommissar Tim Siebert angetan hat. Neles 28-jähriger Stellvertreter ist oft ein wenig zu übereifrig und ehrgeizig, was seine Chefin etwas stört. Die Protagonisten, allen voran Nele Karminter, sind zwar äußerst interessante Charaktere, hätten aber ruhig noch mehr Vielschichtigkeit und Authentizität vertragen.


    Neben dem ansprechenden Ermittlerteam kommen in diesem Werk sehr viele Nebenfiguren vor, was mich schon verwirrt hat. Kaum hat man sich an ein paar Charaktere gewöhnt, werden sie auch schon links liegen gelassen und es tauchen neue Figuren auf, die teilweise mit der Handlung nur am Rande zu tun haben... Weiters präsentiert uns "Tief im Wald und unter der Erde" mehrere Handlungsstränge, die miteinander verknüpft sind und am Ende ein schlüssiges Bild ergeben.


    Erzählt werden die oftmals unfassbaren Geschehnisse (in der 3. Person) meist von Hauptkommissarin Karminter, aber auch einige der Nebenfiguren kommen hier zu Wort und berichten über die Begebenheiten aus ihrer Sicht. Und sogar der Täter schildert das Erlebte und driftet immer wieder in die Vergangenheit ab, wo er seine Kindheit Revue passieren lässt. Manche Handlungen und Taten konnte ich zwar nicht ganz nachvollziehen, aber das fällt nicht so sehr ins Gewicht. Nach ca. 50 Seiten hat mich die Geschichte rund um Nele Karminter vollends in ihren Bann gezogen und lässt einen danach auch nicht mehr so schnell los, denn Andreas Winkelmann hat einige falsche Fährten, Irrwege und überraschende Wendungen in seinen Thriller eingebaut.


    Für zarte Gemüter ist dieser Serienbeginn nichts, denn im Handlungsverlauf finden etliche blutige und grausame Szenen Verwendung. Ich für meinen Teil liebe diese Art von Spannungsliteratur, aber es sicher nicht jedermanns Sache. ;-) Erschreckend & beklemmend sind zwei Attribute, die mir für "Tief im Wald und unter der Erde" überaus passend erscheinen. Trotz kleiner Längen bzw. geringfügiger Startschwierigkeiten fesselt der Thriller dank der düsteren Atmosphäre und der spannungsgeladenen Schreibweise von Andreas Winkelmann.


    Fazit
    Wer gern Thriller mit viel Blut und einer sympathischen Ermittlerin liest, wird "Tief im Wald und unter der Erde" mögen. Auch wenn der 1. Band der Nele Karminter-Reihe nicht perfekt ist, so hat mich der rasante Thriller doch wunderbar unterhalten. So vergebe ich unheimlich gute 8 Punkte und freue mich auf die Fortsetzung "Bleicher Tod".

    Inhalt
    Das Monster erscheint um sieben Minuten nach Mitternacht, denn Conor erwacht jede Nacht aus einem quälenden Albtraum, der mit der Krankheit seiner Mutter zusammenhängt. Das Monster, das die Gestalt der Eibe im Garten hinter Conors Haus angenommen hat, ist gekommen, um dem 13-jährigen zu helfen. Dazu erzählt es dem Jungen drei Geschichten...


    Meine Meinung
    "Sieben Minuten nach Mitternacht" habe ich mir aufgrund vieler begeisterter Rezensionen gekauft, was ich im Nachhinein ein wenig bereue - denn € 17,00 für 216 Seiten ist schon ein stolzer Preis, auch wenn das Buch mit einer tollen Aufmachung aufwartet! Dieser Roman handelt von Leben & Tod und wie man mit unheilbarer Krankheit umgehen kann.


    Der 13-jährige Conor O´Malley führt ein anderes Leben als Gleichaltrige: Da seine Mutter schwer krank ist und sich deshalb oft schlapp fühlt, erledigt Conor den Haushalt und kümmert sich um die Mutter. Der Vater hat die Familie schon vor Jahren verlassen und in Amerika mit Stephanie eine neue Familie gegründet, wobei die Stiefmutter alles tut, um den Vater von Conor fernzuhalten - nun sind nur mehr Conor, seine Mutter und deren Mutter, die ihr eigenes Leben lebt, übrig. In der Schule läuft es auch nicht besonders gut und dann erscheint Conor, der sieben Minuten nach Mitternacht aus einem schrecklichen Albtraum erwacht, ein Monster, das wie die Eibe im Garten aussieht... Patrick Ness verrät für meine Begriffe viel zu wenig über die Protagonisten. Die Krankheit von Conors Mutter wird nie genau definiert, man weiß nicht, wie die O´Malleys davor gelebt haben und bis auf Conor und Stephanie werden die anderen Hauptpersonen nur mit "Mutter", "Vater" oder "Großmutter" angesprochen. Außerdem wird Stephanie sehr in das Klischee "böse Stiefmutter" gepresst, auch wenn sie gar nicht persönlich in Erscheinung tritt. Und Conor "der arme Junge" kann anstellen was er will, ohne dafür Konsequenzen tragen zu müssen. Obwohl das Schicksal von Conor und seiner Mutter tragisch ist und mir der Junge leid getan hat, konnte ich mich leider nicht in die Hauptperson einfühlen...


    "Sieben Minuten nach Mitternacht" ist ein Jugendbuch mit einer bedrückenden, düsteren Atmosphäre, wobei die Illustrationen diesen Eindruck noch unterstreichen und ich mich während des Lesens oft sehr unbehaglich gefühlt habe. Da möchte ich nicht wissen, wie jugendliche Leser diese Geschichte empfinden, wenn es mir als Erwachsener schon so geht. Teilweise hätte ich dieses Werk am liebsten beiseitegelegt, mich dann aber doch durchgekämpft... Conor, der die Geschehnisse aus seiner Sicht erzählt, trägt eine schwere Last mit sich herum. Denn neben den Haushaltsdingen beschäftigt sich der Junge mit der Krankheit seiner Mutter und lauscht jede Nacht den Erzählungen des Monsters, die die harte Realität wiederspiegeln. Allerdings kann ich den Hype um dieses dünne Büchlein nicht ganz verstehen. Liegt es vielleicht daran, dass Patrick Ness die Idee von Siobhan Dowd, die leider an Krebs verstorben ist, in einem Roman verarbeitet hat? Abschließend noch sagen, dass "Sieben Minuten nach Mitternacht" nicht für mich gemacht ist und mich richtiggehend stimmungsmäßig runtergezogen hat, auch wenn der Schreibstil von Patrick Ness durchaus bildhaft und flüssig ist, wodurch sich das Jugendbuch schnell lesen lässt.


    Fazit"Sieben Minuten nach Mitternacht" hat es leider nicht geschafft, mich zu begeistern oder mich zu Tränen zu rühren. Dazu ist mir die Geschichte von Conor viel zu bedrückend, auch wenn sie zum Nachdenken anregt und von einem flüssigen Schreibstil zeugt. Dafür gibt es traurig machende 4 Punkte.

    Inhalt
    Obwohl Paschas wahre Todesursache aufgeklärt wurde, geistert seine Seele noch immer ruhelos umher. Martin liegt seit seinem letzten Abenteuer im Krankenhaus und dort, genauer gesagt in der Kapelle, trifft der tote Autoknacker auf die Ordensschwester Marlene, die bei einem Brand im Kloster ums Leben gekommen ist und nun den Weg in den Himmel sucht. Pascha ist über Gesellschaft sehr erfreut, auch wenn Marlene auch eher Masseweib statt Rasseweib ist. Als ihm die Nonne vom Klosterbrand erzählt, fühlt Pascha, dass bei dem Klosterbrand etwas faul ist und so machen sich die rastlosen Seelen gemeinsam mit dem krankgeschriebenen Rechtsmediziner und seiner Freundin Birgit daran, Licht ins Dunkel zu bringen...


    Meine Meinung
    "Im Kühlfach nebenan" (also in Kühlfach Nr. 5) liegt nun die Nonne Marlene und so heißt auch 2. Band dieser außergewöhnlichen Buchreihe rund um Martin Gänsewein & Pascha. Hier bekommt Pascha Gesellschaft einer weiteren Seele. Als Schauplatz dient abermals Köln. "Im Kühlfach nebenan" knüpft direkt an die Ereignisse des Vorgängers "Kühlfach 4" an. Die Story beginnt im April und endet im Mai.


    Pascha und Martin ermitteln weiter und bekommen himmlische Verstärkung in Form von Ordensschwester Marlene... Dr. Martin Gänsewein, der konservative Rechtsmediziner mit einem fatalen Hang zu seiner Ente und alten Stadtplänen, liegt anfangs im Krankenhaus und wird danach krankgeschrieben, um sich vom den Blessuren des letzten Abenteuers zu erholen. Endlich hat ihn die hübsche Birgit "erhört" und ist nun seine feste Freundin, doch statt die weibliche Aufmerksamkeit genießen zu können, stört der lästige Geist Pascha immer wieder die traute Zweisamkeit. Und so fasst Martin einen Plan: Er muss Pascha loswerden. Doch da hat er nicht mit seinem körperlosen Anhängsel gerechnet... *lach* Pascha/Sascha Lerchenberg war in seinem kurzen Leben ein begnadeter Autoknacker und hat als echter Prolet einen unerschöpflichen Wortschatz, wobei sein Lieblingsausdruck "voll peino" (also furchtbar peinlich) ist. Warum er noch immer als elektromagnetische Anomalie (so nennt das Martin) auf der Erde herumirrt, kann ihm niemand sagen. Und so ist er froh, dass er die Bekanntschaft von Schwester Marlene von den Liebvollen Schwestern der Heiligen Maria von Magdala und sich etwas ablenken kann. Denn die zu Lebzeiten kleine, dicke Nonne ist bei einem Brand ihres Klosters in Mariental ums Leben gekommen und Schwester Martha wurde schwer verletzt. Pascha wittert, dass da etwas nicht mit rechten Dingen zugegangen sein kann und macht sich an die Aufklärung der Brandursache...


    Wie schon im Vorgängerband erwähnt, treffen hier total unterschiedliche Charaktere aufeinander, was wahrscheinlich auch den Reiz dieser schrägen Buchserie ausmacht. Die mitwirkenden Protagonisten sind sehr reizvolle, facettenreiche Persönlichkeiten, die hervorragend ausgearbeitet wurden und durchgängig authentisch agieren. Alle haben ihre sympathischen Macken sowie Ecken & Kanten, was sie sehr liebenswert macht... Auch wenn sich Martin schon an die Gegenwart von Pascha gewöhnt hat, geht ihm der proletenhafte Geist mit dem losen Mundwerk doch oft auf die Nerven und so versucht der Rechtsmediziner ihn loszuwerden, was für Erheiterung sorgt. Diesmal spielt Dr. Gänsewein nicht so eine tragende Rolle wie in "Kühlfach 4", denn im 2. Band der Kühlfach-Reihe liegt der Fokus eher auf Marlene und der Aufklärung ihres Todes. Was ich nicht so schlimm finde, denn Marlene ist eine interessante Protagonistin mit vielen Talenten.


    "Im Kühlfach nebenan" wartet mit einer großartigen Romanidee auf, die hervorragend umgesetzt wurde und nur ein paar klitzekleine Längen beinhaltet. Allerdings würde ich die Kühlfach-Bücher nicht als typische Krimis bezeichnen, sondern eher als eine äußerst reizvolle Mischung aus spannungsgeladenen & humorvollen Elementen. Die skurrile Story steckt voller Überraschungen und zieht seine Leser in ihren Bann, sobald man das Buch aufgeschlagen hat. Ich-Erzähler Pascha bzw. seine herumschwirrende Seele schildert die aufregenden Begebenheiten locker-flockig, was für Erheiterung sorgt. Was Pascha an Wortkreationen so heraushaut, hat mich oft zum Lachen gebracht. So findet er zum Beispiel schnell etwas voll peino, sagt zum Weihrauch Katholikenjoint, nennt das Krankenhaus Bettpfannenbunker oder bezeichnet das menschliche Gehirn als Denkschüssel.


    Obwohl Pascha ein Prolet ist, wie er im Buche steht, schließt man ihn doch schnell ins Herz und fühlt mit ihm mit. Diese Geschichte lebt natürlich vorwiegend von der Situationskomik, dem vorherrschenden Wortwitz und den wirklich köstlichen Dialogen zwischen den Hauptpersonen, die mit viel Sarkasmus und schwarzem Humor verfeinert wurden. Diesen speziellen Humor muss man allerdings mögen, was bei mir der Fall ist. Wie bereits im Vorgängerband bekrittelt, hätten auch hier die Kapitel kürzer sein dürfen, doch das gleicht die saloppe Schreibweise von Jutta Profijt wieder aus, durch den die 288 Seiten schnell gelesen sind.


    Fazit
    Mit "Im Kühlfach nebenan" geht das Detektivspiel mit dem ungleichen Gespann Pascha & Martin Gänsewein in eine weitere Runde. Obwohl der 2. Band der Kühlfach-Reihe meiner Meinung nach einen Tick schwächer als sein Vorgänger "Kühlfach 4" ist, so hat mich die originelle Story mit den ungewöhnlichen Hauptpersonen und dem wunderbar amüsanten Wortwitz ausgezeichnet unterhalten. So vergebe ich für den 2. Kühlfach-Band bescheidene 10 Punkte und freue mich auf den Nachfolgeband "Kühlfach zu vermieten".

    Inhalt
    Sarah zählt die Tage bis zu ihrem 18. Geburtstag, denn sie wünscht sich nichts sehnlicher als auszuziehen. Weit weg von dem Spießerviertel Langenhorn, da ihr Vater, der als Reisejournalist die Welt bereist, sie mit ihrer bösen Stiefmutter Bella oft wochenlang allein lässt. Bella neidet Sarah ihre Schneewittchen-Schönheit, wobei Bella unbedingt selbst "die Schönste im Land" sein will und dafür alles tut - auch wenn sie den Mord an ihrer Stieftochter in Auftrag geben muss... Wie gut, dass Sarah vor dem Auftragskiller flüchten kann und bei Johnny D. und seinen Kumpels, die seit dem Kindergarten Freunde sind, sich scherzhaft "die 7 Zwerge" nennen und alle in einer WG wohnen, Unterschlupf findet. Doch Bella gibt nicht auf und sucht nach einem Weg, um die schöne Sarah aus dem Weg zu räumen...


    Meine Meinung
    "Weiß wie Schnee, Rot wie Blut, Grün vor Neid" ist, wie der Titel vermuten lässt, eine Märchen-Neufassung und das erste von Gabriella Engelmanns modernen Märchen. Endlich habe ich es auch geschafft, eins der hochgelobten Engelmann-Märchen zu lesen. Den Schauplatz hat die Autorin, wie schon so oft, nach Hamburg verlegt.


    Die 17-jährige Sarah Sandmann sieht wie die Reinkarnation von Schneewittchen aus, obwohl die Schülerin sich ihrer Schönheit gar nicht so richtig bewusst ist. Seit sie 5 ist, leben Sarah und ihr Vater im spießigen Stadtteil Langenhorn. Da ihr Vater Philipp häufig wochenlang beruflich unterwegs ist, lässt er Sarah bei seiner aktuellen Frau, die ihr das Leben zur Hölle macht. Denn die selbstsüchtige, bösartige Bella Schönhuber fühlt sich durch Sarahs Schönheit bedroht und befragt immer wieder ihr Spiegelkabinett, wer die Schönste im Land ist. Als die Antwort immer wieder enttäuschend ausfällt, will die niederträchtige Bella ihre Stieftochter um die Ecke bringen, doch Sarah kann sich noch rechtzeitig in die coole WG der Zwerge flüchten... Zu den liebenswerten Zwergen zählen der hippe DJ Johnny D., Versicherungsmakler Sebastian, der ein Faible für hässliche Krawatten hat, Koch Guido alias JamieTim (nach seinen Lieblingsköchen bekannt), der nach der großen Liebe suchende Germanistikstudent Aleks, der unergründliche Werbetexter Julius, Esoterik-Zwerg und Engelfan Ben, Schauspieler & Model Leander sowie der charmante Medizinstudent Felix, der allerdings nicht in der WG wohnt... Die unterschiedlichen Protagonisten wurden, natürlich bis auf die rachsüchtige Stiefmutter, sympathisch gestaltet. Es sind interessante, facettenreiche Persönlichkeiten, die mit allerlei Macken sowie Ecken & Kanten aufwarten und durchwegs glaubwürdig agieren. Wem es (so wie mir ;-)) schwer fällt, die vielen verschiedenen Charaktere auseinanderzuhalten, kann vom Personenregister, das sich auf den ersten Seiten befindet, Gebrauch machen.


    Auch wenn man das Original bzw. den Handlungsverlauf kennt, hat sich die Autorin einiges an frischen Ideen & überraschenden Wendungen einfallen lassen, sodass man sich während des Lesens niemals langweilt. Die Klischees wurden durch die moderne Fassung von Gabriella Engelmann abgemildert, wodurch die Story von "Weiß wie Schnee, Rot wie Blut, Grün vor Neid" in neuem Glanz erstrahlt. :-) Abwechselnd schildern Ich-Erzählerin Sarah und Stiefmutter Bella in der 3. Person die Ereignisse aus ihrer jeweiligen Perspektive. Dadurch kann man sich besser in die Protagonisten hineinversetzen und die Geschichte gestaltet sich abwechslungsreicher. Durch die Kapitel in angenehmer Länge, die unterhaltsamen Dialoge mit viel Wortwitz und den locker-leichten Schreibstil lassen sich die 261 Seiten wunderbar schnell lesen.


    Fazit
    "Weiß wie Schnee, Rot wie Blut" hat mich dank der zauberhaften Geschichte im modernen Gewand, den reizvollen Charakteren sowie der schönen, flüssigen Schreibweise hervorragend unterhalten. Für dieses gelungene Jugendbuch aus der Feder von Gabriella Engelmann vergebe ich märchenhafte 10 Punkte.

    Inhalt
    Vier Collegestunden wollen ein Zeichen setzen und setzen einen Neubau in Brand. Allerdings ahnen sie nicht, dass sich zu diesem Zeitpunkt ein Mädchen im Haus versteckt hat und so eines qualvollen Todes stirbt. Außerdem werden sie von einem Unbekannten erpresst, der sie dazu zwingt, ein weiteres Feuer zu legen... Dies ist ein Einsatz für die Feuerwehr und die Mordkommission. Und so treffen der Feuerwehrmann David Hunter und Detective Olivia Sutherland aufeinander, die vor 2 1/2 Jahren eine Nacht in Chicago miteinander verbracht haben, wobei Olivia am nächsten Morgen grußlos verschwunden ist. Schon seit langem möchte David den Grund für ihr Verschwinden wissen, da er noch immer etwas für die Polizistin empfindet. Und nun sollen sie miteinander den Mordfall an dem verbrannten Mädchen aufklären...


    Meine Meinung
    Den passenden Titel "Feuer" trägt der Nachfolgeband von "Todesstoß". Beide Bücher gehören zur Hat Squads-Reihe, die Karen Rose-Fans ein Wiedersehen mit alten Bekannten aus z.B. "Eiskalt ist die Zärtlichkeit" und "Der Rache süßer Klang" beschert. "Feuer" beginnt ca. 7 Monate nach dem Ende des Vorgängerbandes. Als Handlungsschauplatz dient Minneapolis im US-Bundesstaat Minnesota. Der Prolog und die eigentliche Geschichte fangen am Montag, den 20. September in Minneapolis, Minnesota an, die Story endet am Freitag, den 24. September. Jedes Kapitel beginnt mit der Datums- und Uhrzeit-Anzeige.


    Dieses Mal stehen David Hunter und Olivia Sutherland im Mittelpunkt des Geschehens. Der 36-jährige gutaussehende David Hunter ist vor 7 Monaten von Chicago nach Minneapolis gezogen und hat ein renovierungsbedürftiges Haus gekauft. Der sexy Feuerwehrmann hat ein Helfersyndrom und hegt seit einer verhängnisvollen Nacht noch Gefühle für Detective Olivia Sutherland. Seit 4 Jahren arbeitet die 31-jährige bei der Mordkommission bzw. der Eliteeinheit "Hat Squad", sie liebt ihre Arbeit und ihr Partner Bruce Kane ist wie ein Vater für sie. Die hübsche Blondine hat die vergangenen Ereignisse

    noch immer nicht ganz überwunden und es wird nicht besser, als sie David Hunter begegnet, denn mit dem smarten Feuerwehrmann verbindet sie ein katastrophales Ereignis...


    Wie gewohnt, sind auch hier die Hauptpersonen zwei attraktive, problembehaftete Personen, die einander zugetan sind und einige Zeit brauchen, um das zu begreifen. Obwohl die Protagonisten, auch die reizvollen Nebenfiguren, durchaus interessant & vielseitig gestaltet wurden, hätte ich gern, dass die Bestseller-Autorin endlich mal aus ihrem altbewährten Muster ausbricht und die Charaktere nicht so klischeebehaftet darstellt. Den Vorgängerband sollte man schon gelesen haben, da die Handlung immer wieder Bezug auf die Protagonisten von "Todesstoß" bzw. der Chicago-Reihe nimmt und dieser Ladythriller mit irrsinnig vielen Nebencharakteren aufwartet, wobei es auch für Karen Rose-Fans anfangs nicht ganz leicht ist, diese auseinanderzuhalten bzw. richtig zuzuordnen.


    Die Story startet mit dem Brandanschlag der Studenten, der anschließenden Löschung des Feuers und der Ermittlungsarbeit von Olivia und Kane. Auch wenn man alle Mitwirkenden recht früh kennen lernt, kommt im 1. Drittel nicht wirklich Spannung auf, was wahrscheinlich an den Gefühlsduseleien der Hauptpersonen liegt. Dazu birgt dieser Teil zu viele Längen, die den Lesefluss bremsen. Doch Durchhalten lohnt sich, denn danach geht die Geschichte rasant weiter, legt kontinuierlich an Spannung zu und wartet mit unerwarteten Wendungen, falschen Fährten und einigen Überraschungen auf.


    Erzählt werden die dramatischen Geschehnisse (in der 3. Person) vorwiegend aus der Perspektive von Olivia und David, aber auch einige Nebencharaktere kommen zu Wort und schildern die Ereignisse aus ihrer eigenen Warte. "Feuer" besteht aus mehreren toll konstruierten Handlungssträngen, die allmählich miteinander verweben und am Ende ein klares Bild ergeben. Zum Glück ist im 2. Band der Anteil der Liebesszenen nicht allzu hoch, obwohl mich auch hier das Altbewährte ein wenig aufregt.
    In den Ladythrillern dieser Autorin finden die Hauptpersonen stets die Liebe ihres komplizierten Lebens und haben gemeinsam den allerbesten Sex, den man sich nur vorstellen kann. Doch irgendwann nutzt sich auch das beste Konzept ab... Trotz aller Kritikpunkte ist Karen Rose eine Meisterin ihres Fachs und versteht es, ihre LeserInnen mit einem spannungsgeladenen Schreibstil und unterhaltsamen Dialogen zu fesseln, sodass die 624 Seiten des Wälzers wie im Flug vergehen.


    Fazit
    Der 2. Band der Hat Squads-Reihe ist sicher der allerbeste Ladythriller von Karen Rose, lässt sich aber dank einer spannenden Geschichte, die einige Irrwege, sympathische Protagonisten sowie eine packende Schreibweise beinhaltet, schnell lesen. Für "Feuer" vergebe ich feurige 8 Punkte.

    Inhalt - in eigenen Worten
    Eine Juwelendiebin, die wegen ihrer bisherigen Raubzüge von der Presse "Hello Kitty" genannt wird, entkommt mit ihrer Beute aus dem Haus der steinreichen, quietschlebendigen Casey Dowling nur mit knapper Not und erfährt später aus den Medien, dass Casey ermordet wurde. Lindsay Boxer und ihr Partner Rich Conklin übernehmen die Ermittlungen, als plötzlich ein anderer, besonders brutaler Fall San Francisco erschüttert. Auf dem Parkplatz eines Einkaufszentrums wurden eine junge Mutter und ihr Baby bestialisch getötet, der Täter hinterlässt mit Lippenstift die Initialen FKZ. Dieser Fall geht Lindsay besonders an die Nieren und versetzt die Bewohner von San Francisco in Angst und Schrecken...


    Meine Meinung
    "Das 9. Urteil" ist der 9. Band der Woman´s Murder Club-Reihe und knüpft an den Vorgängerband "Das 8. Geständnis" an. Als Handlungsschauplatz dient erneut San Francisco. Der Prolog erzählt uns von der raffinierten Juwelendiebin, während wir im 1. Teil Zeuge eines kaltblütigen Doppelmordes werden. Insgesamt besteht die Handlung aus 4 Teilen und endet mit einem interessanten Epilog.


    Der Woman´s Murder Club bekommt abermals viel zu tun... Sergeant Lindsay Boxer ist seit kurzem mit Joe verlobt, obwohl sie sich nicht ganz sicher ist, ob diese Entscheidung richtig war. Die hochgewachsene Blondine fühlt sich nämlich noch immer zu ihrem charmanten Partner Rich Conklin hingezogen, der indessen mit der Polizeireporterin Cindy Thomas eine Liaison begonnen hat. Cindy, mit großer Beharrlichkeit und einem scharfen Verstand ausgestattet, ist für Lindsay fast wie eine kleine Schwester... Staatsanwältin Yuki Castellano möchte endlich einen Prozess gewinnen bzw. ihre Karriere vorantreiben und die Gerichtsmedizinerin Dr. Claire Washburn hat von ihrer Schwangerschaft ein paar Pfunde zurückbehalten und muss die Leichen der Mutter und ihres Babys untersuchen, was ihr schwer fällt...


    Leider erfährt man diesmal nicht sehr viel über das Privatleben der vier Freundinnen, die sich -ebenso wie im Vorgängerband- im 9. Band nicht sehr oft im "Susie´s" treffen, um bei Maragarithas Neuigkeiten auszutauschen und sich gegenseitig zu helfen - dennoch habe ich das Ermittlerinnen-Kleeblatt nach nunmehr 9 Bänden ins Herz geschlossen. Die ansprechenden Protagonisten sind generell gut ausgearbeitet, obwohl sie manchmal eine gewisse Klischeehaftigkeit aufweisen und nicht immer 100%ig überzeugen.


    James Patterson präsentiert die Story so schonungslos & unerbittlich, dass ich stellenweise Gänsehaut bekommen habe. Auch wenn die Geschichte ein paar Längen birgt und gelegentlich etwas konstruiert wirkt, fliegen die Seiten durch den spannungsgeladenen Plot und die kurzen Kapitel (117 Kapitel auf 352 Seiten) nur so dahin. In "Das 9. Urteil" gibt es mehrere Handlungsstränge, die sich im Handlungsverlauf vereinen und am Ende ein schlüssiges Bild ergeben. Geschildert werden die rasanten Begebenheiten größtenteils von Ich-Erzählerin Lindsay, während einige Nebenfiguren in der 3. Person über die Ereignisse berichten.


    Durch die unterschiedlichen Erzählperspektiven und dadurch, dass wir gemeinsam mit dem Täter der Polizei immer einen Schritt voraus sind, erscheint die Geschichte sehr abwechslungsreich. Wie erwartet, hat James Patterson erneut verwirrende Irrwege und unerwartete Wendungen in den Plot eingebaut, um so die Spannung zu erhöhen, was ihm auch meistens gelingt. Trotz kleiner Mankos überzeugt der 9. Thriller dieser Buchserie mit der typisch actionreichen Handlung sowie mit der gewohnt spannungsgeladenen Schreibweise dieses Autors.



    Fazit
    Auch der 9. Band der Woman´s Murder Club-Reihe ist nicht der allerbeste Teil dieser Buchserie, hat mich aber dennoch gut unterhalten. Durch die interessante Handlung, die liebenswerten Hauptpersonen und den fesselnden Schreibstil lassen sich die 352 Seiten sehr schnell lesen. "Das 9. Urteil" (den Buchtitel finde ich nicht wirklich passend) bekommt deshalb von mir 8 Punkte.

    Inhalt
    Jacob Hunt ist anders als Gleichaltrige: Der 18-jährige leidet am Asperger-Syndrom, einer Form von Autismus, bei der ein fester Tagesablauf ohne Überraschungen unerlässlich ist. Er hasst Orange, jeder Wochentag steht im Zeichen einer anderen Farbe (so gibt es an jedem Tag z.B. nur gelbe, rote oder blaue Lebensmittel und Klamotten) und sein allerliebstes Hobby ist Forensik. Unter seiner Krankheit leiden auch seine Mutter Emma und der jüngere Bruder Theo, denn sollte es zu einer Abweichung seines Tagesplans kommen, flippt Jacob komplett aus oder zieht sich vollkommen zurück. Um den sozialen Umgang zu lernen, bekommt er Unterricht von seiner Tutorin, der Studentin Jess. Obwohl Jacob keine menschlichen Emotionen deuten kann und alles wörtlich nimmt, hat er seine Sozialtherapeutin in sein Herz geschlossen. Und als Jess plötzlich spurlos verschwindet, gerät Jacob unter Verdacht - denn er war angeblich der Letzte, der die Studentin lebend gesehen hat. Außerdem hat sich der Schüler ein großes Fachwissen an Kriminaltechnik durch seine Lieblingssendung "CrimeBusters" angeeignet und ist auch schon öfters an Tatorten aufgetaucht. Für Inspector Rich Matson ist der Fall klar: Jacob hat etwas mit Jess Verschwinden zu tun...


    Meine Meinung
    Seit "Beim Leben meiner Schwester" bin ich ein großer Fan der Jodi Picoult-Romane. Wie so oft in Picoults Romanen geht es auch hier um eine Familie, die eine große Bürde in Form einer besonderen Krankheit zu tragen hat und diese bemerkenswert meistert. Den Handlungsschauplatz hat die Autorin in die Kleinstadt Townsend, Vermont verlegt.


    Der 18-jährige Jacob Hunt ist am Asperger-Syndrom erkrankt und rastet aus, wenn etwas nicht seiner gewohnten Ordnung entspricht. Wegen seiner Krankheit genießt der dunkelhaarige Schüler in der Schule Sonderprivilegien, nimmt alles wortwörtlich und ist zudem sehr ordentlich. Jacob liebt alles, was mit Forensik zu tun hat und stellt daheim Tatortszenen nach. Täglich sieht er sich pünktlich um 16.30 Uhr seine Lieblings-Fernsehsendung "CrimeBusters" an, auch wenn er alle Folgen schon unzählige Male gesehen hat. Sein 3 Jahre jüngerer Bruder Theo Hunt leidet unter der Krankheit seines Bruders, da er in der Schule nur als Bruder des "Spastis" bekannt ist und zu Hause immer Jacob an erster Stelle steht. Mit seinen blonden Haaren, dem chaotischen Zimmer und der Liebe zu seinem Skateboard ist Theo das Gegenteil seines Bruders. Emma Hunt, die Mutter von Jacob und Theo, ist schon seit vielen Jahren alleinerziehende Mutter und möchte nur das Beste für ihre Söhne, auch wenn das nicht immer ganz leicht ist. Die 40-jährige arbeitet als Kummerkastentante bei der Burlington Free Press und ist sich selbst nicht ganz sicher, ob Jacob etwas mit Verschwinden seiner Sozialtherapeutin, der 23-jährigen Jess Ogilvy zu tun hat... So engagiert sie einen Anwalt, den 28-jährigen Oliver Bond, der Jacobs Unschuld beweisen soll - dagegen ist Inspector Rich Matson von Jacobs Schuld vollkommen überzeugt...


    Die mitwirkenden Protagonisten sind vielschichtige, interessante Persönlichkeiten, die mit ihren Ecken & Kanten überzeugen. Jacob ist wohl der reizvollste Charakter, denn man weiß bei ihm nie, woran man ist oder wie er im nächsten Augenblick reagieren wird. "In den Augen der anderen" beschäftigt sich mit dem Asperger-Syndrom bzw. wie sich diese Krankheit auf Jacob und seine Familie auswirkt. Während des Lesens bekommt man das Gefühl, dass die Autorin zu diesem Thema sehr ausführlich recherchiert hat und ihre Ergebnisse für Laien wie mich verständlich beschrieben hat.


    "In den Augen der anderen" beginnt richtig fesselnd, doch spätestens im letzten Drittel lässt die Handlung, trotz einiger Irrwege und ungeahnter Wendungen, deutlich an Spannung nach.

    Natürlich will man wissen, ob bzw. wie die Schuldfrage geklärt wird und so muss man fast wie unter Zwang weiterlesen, auch wenn es einen die detaillierten Beschreibungen sowie die häufigen Wiederholungen mit der Zeit gewaltig nerven... Die rasanten Geschehnisse werden aus der Sicht verschiedener Ich-Erzähler geschildert. Neben Emma, Theo und Jacob Hunt berichten auch der Anwalt Oliver Bond sowie der Ermittler Rich Matson über die Ereignisse aus ihrer eigenen Warte. So erhalten wir einen tiefen Einblick in die Gefühls- und Gedankenwelt des jeweiligen Erzählers und können ihre Handlungen bzw. Taten durchwegs nachvollziehen, auch wenn die Begebenheiten teilweise viel zu ausführlich geschildert wurden. Der Schreibstil präsentiert sich emotional & sensibel zugleich und hätte Jodi Picoult die knapp 690 Seiten ein wenig gekürzt, würde meine Bewertung besser ausfallen. ;-)



    Fazit
    Jodi Picoult hat erneut ein außergewöhnliches Thema aufgegriffen und das Asperger-Syndrom in einen spannenden Roman verpackt. Leider birgt "In den Augen der anderen" neben einem interessanten Plot, hervorragend ausgearbeiteten Protagonisten und einem gefühlsbetonten, bildhaften Schreibstil auch viele Längen bzw. überflüssige Passagen. Dafür vergebe ich ergreifende 7 Punkte.