Beiträge von Sabine73

    Der Autor
    Michael Northrop wuchs in einer kleinen Stadt in den Berkshire Mountains auf. Viele Jahre später zog er nach New York, dem er seitdem treu geblieben ist. Dort arbeitete er als Stand-up-Comedian und Redakteur bei verschiedenen Zeitschriften, bis er 2009 seinen ersten Jugendroman veröffentlichte, der auf der Stelle zum Erfolg wurde. Seither heimst er eine Auszeichnung nach der anderen ein und hat das Schreiben zum Beruf gemacht.


    Produktinformation lt. Amazon
    Broschiert: 256 Seiten
    Verlag: Loewe Verlag (15. August 2012)
    Sprache: Deutsch
    ISBN-10: 3785574282
    ISBN-13: 978-3785574287
    Vom Hersteller empfohlenes Alter: 13 - 16 Jahre
    Größe und/oder Gewicht: 18,4 x 12,6 x 2,8 cm


    Inhalt - in eigenen Worten
    Tattawa Regional Highschool: Ein außergewöhnlich starker Schneesturm legt den gesamten Highschoolbetrieb lahm, weshalb die Schüler früher nach Hause dürfen. Aus unterschiedlichen Gründen bleiben sieben Schüler, darunter auch zwei hübsche Mädchen, und der Lehrer Mr. Gossell übrig - abgeschnitten von der Umwelt, denn nicht einmal ihre Handys funktionieren wegen des Unwetters. Zuerst verschwindet der Lehrer, der sich draußen umsieht, spurlos und dann fällt plötzlich auch noch der Strom aus. Doch das ist nur der Anfang einer riesigen Katastrophe und nun wird auch allen Übriggebliebenen klar, dass sie wohl noch länger in der Schule bleiben werden und dabei ganz auf sich allein gestellt sind..


    Meine Meinung
    Paradoxerweise erscheint ein Buch namens "Kälte" im Hochsommer, doch da mich die Thematik interessiert, habe ich mich an diesen Roman sogar bei 36°C Hitze gewagt. :) Den Schauplatz hat der Autor nach Tattawa, Neuengland verlegt, wobei die Beschreibungen so bildhaft sind, dass einen sogar während der Hitze das Frösteln überkommt. Die Handlungsdauer umfasst ein paar Tage, in denen die Jugendlichen in der abgelegenen Highschool festsitzen.


    Der 15-jährige Scotty Weams ist leidenschaftlicher Basketballspieler und möchte unbedingt seine Spielfähigkeiten verbessern. Seine besten Freunde heißen Pete Dubois und Jason Gillespie - die drei unterschiedlichen Zehntklässer sind seit langem unzertrennlich. Während Pete durch nichts besonders auffällt, bastelt Jason im Werkunterricht ein Gokart namens Flammenwerfer. Da Jason das Gokart fertig bekommen will, bleiben die Freunde nach dem verfrühten Schulschluss in der Highschool. Gemeinsam mit dem Trio sitzen auch noch der aggresive Les(lie) Goddard, der in der Schule Angst und Schrecken verbreitet, der eigenbrötlerische Goth Elijah James sowie die beiden Neuntklässlerinnen Krista O´Rea und Julie Anders, die auch noch beste Freundinnen sind, fest und begreifen nach und nach, in welcher schier ausweglosen Lage sie sich befinden... Die mitwirkenden Protagonisten sind zwischen 14 und 16 Jahre jung und decken das Spektrum der verschiedenen Schülertypen ab, wodurch sich jugendliche LeserInnen mit einigen Charakteren gewiss identifizieren werden. Die Teenager kämpfen ums nackte Überleben und agieren dabei durchwegs authentisch, obwohl es mir bei der Gestaltung der Figuren etwas an Tiefe und Facettenreichtum fehlt. Außerdem wäre es schön gewesen, mehr über die eingeschneiten Schüler bzw. vielleicht ein paar ihrer Geheimnisse zu erfahren.


    "Kälte" ist ein ansprechender Jugendroman, der die Geschichte von sieben amerikanischen Teenagern erzählt, die während eines Schneesturms in ihrer Schule von der Umwelt abgeschottet werden und über Tage hinweg in einer Extremsituation auf sich allein gestellt sind. Dieses Werk beinhaltet eine reizvolle Grundidee, bei deren Umsetzung das Potential -meiner Meinung nach- leider nicht ganz ausgeschöpft wurde. Ich-Erzähler Scotty schildert die abenteuerlichen Geschehnisse aus seiner Persepektive und gewährt uns einen tiefen Einblick in seine Gefühle und Gedanken, die sich während des unfreiwilligen Aufenthalts förmlich überschlagen. Schade, dass man die Ereignisse nur aus Scottys Blickwinkel erlebt, denn verschiedene Erzählperspektiven hätten die Handlung sicherlich noch abwechslungsreicher gestaltet. "Kälte" beinhaltet so plastische Schilderungen, dass sogar im Hochsommer ein Gefühl der Kühle aufkommt und man die Schneemassen förmlich vor seinem inneren Auge sieht.


    Leider birgt die Story auch sehr ausgeschmücktete Szenen und kleine Längen, was den Lesefluss zwischendurch bremst und das Lesevergnügen schmälert. Überdies hatte ich mir den Handlungsverlauf anders vorgestellt und mir ein paar gruselige, spannende und/oder mysteriöse Elemente sowie eine beklemmende bzw. dramatischere Atmosphäre gewünscht. Schade, dass Michael Northrop nicht mehr aus dieser interessanten Geschichte gemacht hat, denn meine (zugegeben) hohen Erwartungen kann der amerikanische Autor mit der Geschichte rund um den Mega-Schneesturm nicht restlos erfüllen. Zwischendurch zieht sich die Handlung ein wenig dahin, dafür kommt mir der Abschluss zu schnell und leicht konstruiert daher. Bedauerlicherweise bleiben zum Ende hin einige Fragen offen, was ich bei einer abgeschlossenen Geschichte nicht so gerne mag. Durch die ausdrucksvolle Schreibweise, die Kapitel in angenehmer Länge sowie die jugendliche, der Zielgruppe angepasste, Sprache lassen sich die 256 Seiten trotz der kleinen Mankos schnell lesen.



    Fazit
    "Kälte" wartet neben kleinen Schwächen mit einer wunderbaren Romanidee samt großartigen Schauplatzbeschreibungen, sympathischen, leicht blassen Protagonisten sowie mit einem flüssigen Schreibstil auf. Für dieses beachtenswerte Jugendbuch vergebe ich bescheidene 8 Punkte und hoffe auf einen milden Winter mit wenig Schnee.

    Die Autorin
    Bettina Belitz, an einem sehr sonnigen Spätsommertag 1973 beinahe in einer Heidelberger Bäckerei zur Welt gekommen, wuchs zwischen unzähligen Büchern auf und verliebte sich schon früh in die Magie der Buchstaben. Lesen alleine genügte ihr dabei nicht nein, es mussten auch eigene Geschichten aufs Papier fließen. Nach dem Studium der Geschichte, Literaturwissenschaft und Medienwissenschaft arbeitete Bettina Belitz als Redakteurin und freie Journalistin, bis sie ihre Leidenschaft aus Jugendtagen zum Beruf machte. Heute lebt Bettina Belitz umgeben von Pferden, Schafen, Katzen und Hühnern als freie Autorin in einem 400-Seelen-Dorf im Westerwald.


    Produktinformation lt. Amazon
    Gebundene Ausgabe: 512 Seiten
    Verlag: Script5 (10. September 2012)
    Sprache: Deutsch
    ISBN-10: 3839001390
    ISBN-13: 978-3839001394



    Inhalt - in eigenen Worten
    Ganze fünf Jahre hat Linna ihre ehemaligen Bandkollegen Simon, Maggie, Falk und Jules nicht mehr gesehen, bis die eigentlich aufgelöste Band "Linna singt" für einen Auftritt engagiert wird. In ihrer Heimatstadt Speyer treffen die ehemaligen Bandkollegen wieder aufeinander, bevor sie sich gemeinsam mit Neuzugang Tobias zum intensiven Proben auf eine einsame Berghütte ohne Komfort begeben - nur wissen die Anderen nicht, dass die exotisch aussehende Linna seit der Trennung keinen einzigen Ton mehr gesungen hat. Und auch sonst brodeln unausgesprochene Gefühle und Beschuldigungen unter der Oberfläche, die Linna immer wieder als Lügnerin dastehen lassen, sodass die junge Frau am liebsten abreisen würde, doch da spielen das Wetter und ihre Mitbewohner nicht mit...


    Meine Meinung
    Bettina Belitz ist Lesern von Fantasy-Jugendliteratur spätestens seit der Splitterherz-Trilogie (zu deren Fans ich mich zähle) ein Begriff und hat nun mit "Linna singt" ihren ersten Roman für (junge) Erwachsene veröffentlicht, wofür ich der sympathischen Autorin dankbar bin. Die Story spielt sich im Winter, größtenteils in den Alpen, ab, wobei die Handlungsdauer 8 nervenaufreibende Tage umspannt. Die Kapitelüberschriften tragen die Namen von Mike Oldfield-Songs, die sich auch im Roman wiederfinden.


    Linna, die eigentlich Lavinia heißt, verdient sich ihren Lebensunterhalt unter dem Pseudonym Lissy Sommer als Kinderbuchillustratorin. In ihrer Freizeit liebt es die rebellische 24-jährige mit der mongolischen Abstammung, an Boxkämpfen teilzunehmen, wo sie sich abreagieren kann. Seit der Trennung der Band hat Linna, die eine wunderbare Sängerin mit dem absoluten Gehör ist, keinen einzigen Ton gesungen, wofür der Grund in der Vergangenheit zu finden ist. Zu ihren ehemaligen Bandkollegen zählen der 23-jährige abenteuerlustige Gitarrist Falk, der inzwischen ausgewandert ist und mit seiner Hündin Luna Englisch spricht; der 25-jährige Drummer Jules, der inzwischen total spießig geworden ist und sich seine Brötchen als Außenhandelskaufmann verdient. Obendrein hat er Maggie geheiratet, die in der Band für das Keyboard und den Background-Gesang zuständig war. Maggie, inzwischen 24, spielt beruflich Geige im Orchester und ist außerdem Vegetarierin. Mit ihrem Zwillingsbruder Simon verbindet sie seit jeher ein enges Verhältnis. Der Bassist studiert Jura und benimmt sich total kleinkariert und spießig. Zu dem unterschiedlichen Quintett hat sich nun Tobi(as) gesellt, der sich als Roadie der Reuinion von "Linna singt" sieht und die Bandmitglieder eingeladen hat, ein paar intensive Probentage auf der Almhütte seines Onkels zu verbringen


    Die mitwirkenden Protagonisten sind interessante Persönlichkeiten mit vielen Facetten, Ecken & Kanten, deren Absichten sich nicht durchschauen lassen, was auch den Reiz der Geschichte ausmacht. Denn während des Handlungsverlaufs wird die Sechsergruppe eingeschneit und muss sich in der Abgeschiedenheit ohne jegliche Annehmlichkeiten zurechtfinden, wodurch sie auch näher zusammenrücken und nun einige Bekenntnisse bzw. längst verschüttete Erinnerungen an die Oberfläche geraten. Doch irgendjemand ist Linna nicht freundlich gesinnt und tut alles, um die Showkampf-Boxerin mit der großen Klappe ins schlechte Licht zu rücken...


    "Linna singt" erzählt von der ehemaligen gleichnamigen Band, die sich 5 Jahre nach der Auflösung wieder für einen Revival-Auftritt zum Einstudieren verschiedener Songs trifft. Doch das Singen und Musizieren steht hier nicht im Vordergrund, viel eher sind es die dunklen Geheimnisse & Lebenslügen von Linna, Falk, Maggie, Jules und Simon, die in diesen bewegten 8 Tagen, die sie in den Bergen gemeinsam verbringen, zutage treten. Denn was sich auf der abgeschiedenen Hütte abspielt, übertrifft die kühnsten Erwartungen aller Anwesenden und natürlich auch der Leser - denn ständig fragt man sich, was wohl als nächstes passieren wird und wartet darauf, dass Linna den Grund preisgibt, warum sie nicht mehr singt. Diese Frage hat mich während des Lesens ständig beschäftigt und die Auflösung bzw. das Ende haben mich echt überrascht... Wer sich vielleicht denkt, dass die Romanidee -eine Gruppe alter Freunde mitten in die Einöde zu verfrachten, um sie dort Seelen-Striptease begehen zu lassen- ausgereizt ist, hat nicht mit Bettina Belitz gerechnet. Denn die Autorin hat sich frischer Ideen bedient und es geschafft, etwas ganz Neues daraus zu machen. Man weiß nie genau, in welche Richtung sich die Story entwickelt und lässt sich immer wieder von falschen Fährten und unerwarteten Wendungen überraschen. "Linna singt" beinhaltet keinerlei Längen oder überflüssige Passagen, sondern garantiert spannende Unterhaltung von der ersten bis zur letzten Seite.


    Ich-Erzählerin Linna berichtet schonungslos über die unfassbaren Geschehnisse, die auf der Brandalm geschehen. Sie lässt die Vergangenheit Revue passieren und sammelt neue Eindrücke von ihren früheren Bandkollegen. Da wir an Linnas Gedanken und Gefühlen teilhaben dürfen, identifiziert man sich schnell mit der außergewöhnlichen Hauptperson und fühlt, fiebert & leidet gemeinsam mit ihr. Musik (vor allem die Songs von Mike Olfield und Sade) spielt hier eine große Rolle, denn unsere Charaktere sind ja allesamt Musiker und überdies ist Musik ja unweigerlich mit Emotionen verbunden, was sich in der Story widerspiegelt. "Linna singt" geht stark in Richtung Psychothriller gepaart mit einer gehörigen Portion Dramatik und vermag dank der mitreißenden, ausdrucksstarken Schreibweise samt anschaulichen Schauplatzbeschreibungen zu fesseln. Dennoch sollte man sich für diese emotionale Geschichte genug Zeit nehmen, denn dieser Roman ist keine Lektüre, die man schnell nebenher liest, sondern benötigt die ungeteilte Aufmerksamkeit des Lesers. Mich hat dieses Buch so begeistert, dass ich die 512 Seiten innerhalb eines Tages ausgelesen hatte. :)


    FAZIT
    Lest ihr gern Bücher mit einer temporeichen, unvorhersehbaren Handlung vereint mit Spannung, einem Hauch Romantik und einem eindrucksvoll gestaltetem Setting, facettenreichen Figuren mit Tiefgang sowie einem emotionalen und flüssigen Schreibstil? Dann seid ihr hier genau richtig, denn "Linna singt" vereint all diese Vorzüge in einem Roman, die das neueste Werk von Bettina Belitz zu einem wahren Lese-Erlebnis machen. Nachdem mich "Linna singt" auf wunderbare Art & Weise unterhalten hat, bekommt dieser spannende Roman von mir ganze 10 Punkte.

    Die Autorin
    Jennifer Estep ist immer auf der Suche nach der nächsten Idee für einen Fantasy-Roman. Neben der »Mythos Academy« für Young Adults schreibt sie auch Paranormal Romance und Urban Fantasy für erwachsene Leser. Ihre Bücher wurden bereits in den USA zu Bestsellern.


    Produktinformation lt. Amazon
    Gebundene Ausgabe: 416 Seiten
    Verlag: ivi (20. August 2012)
    Sprache: Deutsch
    ISBN-10: 3492702481
    ISBN-13: 978-3492702485
    Vom Hersteller empfohlenes Alter: 14 - 17 Jahre
    Größe und/oder Gewicht: 21,4 x 13,4 x 3,8 cm



    Inhalt - in eigenen Worten
    Gwen Frost ergeht es an der elitären Mythos Academy alles andere als gut: Ihr Schwarm Logan Quinn hat ihr vor ein paar Wochen einen Korb gegeben bzw. turtelt nun mit einer Amazone herum, außerdem gibt ihr Jasemines Familie -allesamt gefährliche Schnitter- die Schuld an dem Tod der Walküre und sinnt nun auf Rache. Deshalb muss das Mädchen mit den Purpuraugen, die im Zweikampf eine volle Niete ist, nun täglich Kampftraining mit den Spartanern absolvieren und dabei auch Logan begegnen, was zusätzlich Salz in ihre Wunde streut. Abwechslung bietet da der jährliche Winterkarneval, der im idyllischen Wintersportort Powder stattfindet, wo das Gypsy-Mädchen den süßen Preston von der New Yorker Mythos Academy kennenlernt, der sie auf Anhieb bezaubert und mit ihr flirtet. Kann Gwen dadurch Logan und auch eine Zeitlang die Schnitter vergessen?


    Meine Meinung
    "Frostfluch: Mythos Academy 2" ist, wie bereits der Titel sagt, der 2. Band der Mythos Academy-Buchreihe und beginnt ein paar Wochen nach Ende des Vorgängers "Frostkuss". Wie schon erwähnt, lese ich gern Jugendbücher über magisch angehauchte Internate, weshalb man an dieser faszinierenden Bücherserie nicht vorbei kommt. Die Story beginnt im Winter und endet kurz vor den Weihnachtsferien, den Handlungsschauplatz hat die Autorin größtenteils nach Cypress Mountain, Asheville in North Carolina verlegt.


    Die 17-jährige Gwen(dolyn) Frost geht seit einigen Monaten auf die Mythos Academy, da sie eine besondere Gabe namens Psychometrie besitzt, die sie trainieren soll. Das "Gypsy-Mädchen" kann die Gefühle derer sehen, die einen bestimmten Gegenstand berührt haben und sogar verlorene Gegenstände wiederfinden. Gwen leidet noch immer unter dem vorzeitigen Tod ihrer Mutter und besucht ihre Oma, die im Ort lebt und leckere Kekse bäckt, so oft wie möglich. Das intelligente Mädchen mit den purpurfarbenen Augen und den braunen Locken jobbt in der Bibliothek, liebt noch immer ihre Comics und ihr sprechendes Schwert Vic, das sie von der Göttin Nike bekommen hat. Die Göttin des Sieges hat Gwen zu ihrem Champion erklärt, was der Teenager gar nicht versteht, denn sie kann doch nicht mal ordentlich kämpfen und ist auch sonst nichts Besonderes... Und anscheinend sieht das auch der Spartaner Logan Quinn so, denn der attraktive Krieger hat sich von Gwen zurückgezogen. Doch sie ist noch immer in den Jungen mit den eisblauen Augen verliebt und kann ihre Gefühle auch nur schwer verbergen. Wie gut, dass es ihre beste Freundin Daphne Cruz gibt. Die hübsche, starke Walküre ist die beste Bogenschützin der Schule, beliebt und steht Gwen, gemeinsam mit ihrem Keltenfreund Carson, immer zur Seite.


    Gwen Frost muss man einfach mögen, denn der sympathische Teenager ist eine äußerst interessante Protagonistin mit vielen Facetten sowie schrägen Vorlieben, Ecken und Kanten. Das Mädchen mit der Gypsy-Gabe agiert durchwegs glaubwürdig und macht eine ansprechende Weiterentwicklung durch. Auch die mitwirkenden Nebenfiguren, die zum Großteil aus Schülern und Lehrern der Mythos Academy bestehen, sind gut gestaltete Charaktere mit viel Potential. Die Bösewichte heißen in diesem Fall "Schnitter des Chaos", die Loki dienen und alles tun, um den Chaosgott aus seinem Gefängnis zu befreien, auch wenn sie dafür die Champions (so eine Art auserwählte Superkrieger, die vom jeweiligen Gott selbst gewählt werden) anderer Götter töten müssen. Allerdings weiß man nicht so genau, wer ein Schnitter ist, denn diese verbergen ihr wahres Wesen vor ihren Mitmenschen - und genau diese Tatsache macht die Geschichte noch reizvoller...


    Die Romanidee, eine Hauptperson, die nicht an Götter glaubt, in eine Schule vollgepackt mit Magie, Mythen, Krieger und Gottheiten zu verpflanzen, finde ich nach wie vor brillant und erfrischend anders. Die Mythos Academy ist ein Eliteinternat für magisch begabte Krieger mit unterschiedlichen Fähigkeiten. Das Schulgebäude ist von hohen Mauern umgeben und wird durch diverse Zaubersprüche geschützt, was Gwen allerdings nicht abhält, ihre Großmutter regelmäßig zu besuchen. Auf Mythos werden vor allem Amazon, Walküren, Spartaner, Wikinger, Römer und Kelten in "normalen" Fächern, aber auch in Mythengeschichte und verschiedenen Kampfsportarten unterrichtet, um im eventuell bevorstehenden Kampf gegen den Chaosgott Loki gewinnen zu können. Da Gwen allerdings keine Kriegerin mit Superkräften ist, fühlt sie sich in der Mythos Academy noch immer fehl am Platz.


    "Frostfluch" steht seinem Vorgänger "Frostkuss" in nichts nach, denn die rasante Story zieht einen sofort in seinen Bann, was sich dank des durchgehenden Spannungsbogens bis zum großartig gestalteten Ende nicht ändert. "Frostfluch" beinhaltet viel Action, etliche gut beschriebene Kampfszenen sowie einen Hauch Romantik, der die turbulente Geschichte abrundet. Der 2. Band rund um die Mythos Academy beinhaltet keine Längen oder überflüssige Passagen, bietet jedoch Unmengen an Irrwegen und ungeahnten Wendungen, die unmöglich erkennen lassen, in welche Richtung sich die Geschichte entwickeln könnte. Das Ende ist zwar abgeschlossen, lässt aber doch noch Raum für eine Fortsetzung - allerdings wirft die anschließende Leseprobe des 3. Bandes einige Fragen auf und lässt mich nun ungeduldig auf eine Fortsetzung warten.


    Ich-Erzählerin Gwen Frost schildert die unglaublichen Begebenheiten mit ihrer liebenswerten Art & einer gehörigen Portion trockenem Humor. Dadurch schließt man den Teenager schnell ins Herz, fühlt, leidet & fiebert mit ihr mit. Die sympathische Hauptperson zweifelt oftmals an ihren Fähigkeiten und leidet noch immer unter dem Tod ihrer Mutter, an dem sie sich die Schuld gibt. Weiters erfahren wir mehr über ihre Mitschüler wie z.B. Oliver Hector, Kenzie Tanaka und Logan Quinn und tauchen immer wieder in die Vergangenheit der Familie Frost ab, wodurch wir einige Dinge besser verstehen.


    Dank der fesselnden, emotionsgeladenen Schreibweise von Jennifer Estep gepaart mit einer, der jugendlichen Zielgruppe angepassten, angenehmen Sprache sowie unterhaltsamer Dialoge lassen sich die 416 Seiten wunderbar flüssig und rasend schnell lesen. Besonders hervorheben möchte ich die wunderbaren Schauplatzbeschreibungen, die so plastisch dargestellt wurden, dass mein Kopfkino zu tun bekommt und das Geschehene wie ein Film vor dem inneren Auge abläuft. Im Anhang (ab Seite 375) finden sich allerhand nützliche Extras, wie eine Erklärung zu den Kriegern und ihrer Magie, mehr über die Mythos Academy und die Protagonisten & zu guter Letzt eine Leseprobe des 3. Bandes, die Lust auf mehr Mythos Academy macht.


    Fazit
    Wie bereits der 1. Band hat es nun auch der Nachfolger "Frostfluch: Mythos Academy 2" geschafft, mich zu Begeisterungsstürmen hinzureißen. Der 2. Teil rund um das elitäre Krieger-Internat präsentiert seinen Lesern neben einer sympathischen Protagonistin einen fantasievollen Plot, der in einer interessanten Welt voller Krieger, mystischen Wesen und Gottheiten spielt sowie eine gelungene Mischung aus Magie, Action, Spannung und etwas Romantik. "Frostfluch" hat es ebenfalls in meine Highlight-Liste geschafft und erhält aus diesem Grund von mir grandiose 10 Punkte.

    Die Autorin
    Marie Lu wurde 1984 in Shanghai geboren und lebte für einige Zeit in Texas, bevor sie an der University of South California studierte. Vor ihrem Erfolg als Autorin arbeitete sie als künstlerische Leiterin bei einem Unternehmen, das Videospiele produziert.


    Produktinformation lt. Amazon
    Gebundene Ausgabe: 368 Seiten
    Verlag: Loewe Verlag (10. September 2012)
    Sprache: Deutsch
    ISBN-10: 3785573944
    ISBN-13: 978-3785573945
    Vom Hersteller empfohlenes Alter: 14 - 17 Jahre
    Originaltitel: Legend


    Leseprobe
    Quelle: Loewe Verlag *klick*



    Inhalt - in eigenen Worten
    Amerika im Jahre 2130: Die Vereinigten Staaten, wie wir sie kannten, haben sich durch Umweltkatastrophen und Krieg zwischen der reichen Republik im Westen und den armen Kolonien im Osten zum Negativen hin verändert. June, das militärische Wunderkind der Republik Amerika, gehört zu den Priveligierten und soll für ihre Ausbildung den berüchtigten Verbrecher Day fassen, was noch niemandem vorher gelungen ist, denn Day verschleiert gekonnt seine Identität. Außerdem will June den Tod ihres Bruders Metias rächen, der bei einem Anschlag auf das Krankenhaus durch Days Hand gestorben ist. Doch dann rettet ihr Day während eines Undercover-Einsatzes das Leben, June verbringt gemeinsam mit dem meistgesuchtesten Verbrecher einige Zeit im Untergrund, wobei sie den unbestechlichen, jungen Mann mit dem ausgeprägten Gerechtigkeitssinn näher kennenlernt und sich immer öfter fragt, ob Day tatsächlich der Mörder ihres großen Bruders ist...

    Meine Meinung
    "Legend 01. Fallender Himmel" heißt der Auftakt der Legends-Trilogie, der schon viele Leser und Blogger zu Begeisterungsstürmen hingerissen hat - und ich darf mich trotz kleiner Kritikpunkte in die Riege der Legend-Fans einreihen. :) Die Republik Amerika hat im Jahr 2130 insgesamt 20.174.282 Einwohner, der Handlungsschauplatz wurde nach Los Angeles in Kalifornien verlegt. Die Geschichte gliedert sich in Teil 1 (Der Junge, der im Licht wandelt) und Teil 2 (Das Mädchen, das das Glas zerschmettert).

    Day alias Daniel Altan Wing führt ein einsames Leben auf der Straße: Bis auf seine 2 Jahre jüngere Weggefährtin Tess und seinem älteren Bruder John weiß aus seiner Familie sonst niemand, das er noch lebt, doch Day beobachtet das Wohlergehen seiner Mutter, des 19-jährigen John und des 9-jährigem Nesthäkchen im Geheimen und unterstützt sie mit dem Nötigsten fürs Überleben. Der 15-jährige wird wegen vieler Vergehen gesucht und hat den Großen Test nicht bestanden. Dagegen hat June Iparis den Großen Test als einzige Person mit den vollen 1500 Punkten bestanden, weshalb sie für die Republik Amerika ein Wunderkind mit außergewöhnlichen Fähigkeiten ist. Die Familie der 15-jährigen Vollwaise besteht nur aus ihrem 27-jährigen Bruder, Captain Metias Iparis und als dieser durch Days Hand stirbt, schwört sie Rache. June bereitet sich gerade für ihren Abschluss an der Drake-Universität vor und ist wegen ihrer außerordentlichen Intelligenz für eine Karriere beim Militär vorgesehen.

    Day & June sind interessante, facettenreiche Protagonisten, die mit Ecken, Kanten & Macken versehen wurden und durchwegs authentisch agieren. Während June das System nie in Frage stellt, stellt sich Day täglich gegen die Republik und wird wegen seiner Vergehen gesucht. Auch die Nebencharaktere wurden reizvoll gestaltet und fügen sich gut in die Handlung ein. Die jugendlichen Hauptpersonen sind mir innerhalb der kurzen Zeit ans Herz gewachsen und so freue ich mich schon auf ein Wiedersehen in der Zukunft.

    Anfangs hatte ich leichte Probleme, mich in die Welt des Jahres 2130 einzufinden, doch es lohnt sich durchzuhalten. Denn die Geschichte von "Fallender Himmel" lässt einen dank vieler falscher Fährten und ungeahnten Wendungen so schnell nicht mehr los. Das actionreiche Finale lässt ein paar Fragen offen, die Lust auf eine Fortsetzung machen. Leider beinhaltet die Story neben einer ansprechend umgesetzten Romanidee samt unterhaltsamen, überraschenden Ereignissen auch einige Längen und oftmals sehr ausgeschmückte Schilderungen, was dem Lesevergnügen allerdings keinen Abbruch tut. In der dystopischen Welt, die uns Marie Lu hier präsentiert, gibt es neben Fortschritt wie Hightech-Waffen, Luftschiffen, von Soldaten bewachten Sektoren der Stadt auch absolute Kontrolle, Seuchen, Arbeitslager, Armut und Hunger. Alle Kinder müssen sich mit 10 Jahren dem Großen Test stellen, mit dessen Ergebnis der weitere Lebensweg bestimmt wird, wie es bei June und Day deutlich gezeigt wird. Dadurch wirkt die Atmosphäre manchmal recht düster und bedrückend.

    Abwechselnd schildern die Ich-Erzähler June und Day die rasanten Geschehnisse aus ihrer Sicht und gewähren uns einen tiefen Einblick in ihre Gedanken- und Gefühlswelt, wodurch man bald mit den Protagonisten mitfühlt und mitleidet. Durch die wechselnden Erzählperspektiven und Handlungsstränge, die miteinander verweben, gestaltet sich die Geschichte abwechslungsreich. Der Trilogie-Auftakt hat es mit zunehmender Seitenanzahl geschafft, mich vollends zu faszinieren und zu begeistern, obwohl ich in der hier gezeichneten Welt nicht leben möchte.

    Nach der Überwindung kleiner Startschwierigkeiten hat sich die Geschichte von "Fallender Himmel" praktisch von selbst gelesen und ich hätte noch gern mehr über die unterschiedlichen Hauptpersonen erfahren. "Legend 01. Fallender Himmel" ist für mich eine gelungene Mischung aus Dystopie, Abenteuer & Action gepaart mit einem Hauch Romantik. Dank der spannungsgeladenen, flüssigen Schreibweise, der -der jugendlichen Zielgruppe- angepassten Sprache sowie lebendiger Beschreibungen verfliegt die Zeit beim Lesen der 368 Seiten rasend schnell.

    FAZIT
    Wer gern abenteuerliche Dystopien mit einer Spur Romantik liest, wird "Legend 01. Fallender Himmel" sicherlich lieben, denn der Auftakt der Legend-Trilogie bietet jugendlichen & junggebliebenen Lesern einen spannungsreichen Plot inklusive vieler Überraschungen, sympathische Hauptpersonen sowie einen fesselnden Schreibstil. Wegen der Anfangsschwierigkeiten und klitzekleiner Längen vergebe ich "Legend 01. Fallender Himmel" eindrucksvolle 9 Punkte und freue mich schon jetzt auf den 2. Band, der 2013 im Original erscheinen wird.



    PS: Da es keine Kategorie "Dystopie" gibt, habe ich die Rezension unter "Fantasy" eingestellt.

    Die Autorin
    Andrea Schneeberger wurde 1981 in Luzern geboren. Aufgewachsen ist sie in Hochdorf und Stansstad. Sie schreibt, seit sie neun Jahre alt ist. Ihr erster Roman «Der Kuss der Nacht» erschien 2002, als sie gerade mal 21 Jahre alt war. «Zwischen Licht und Dunkelheit – Die Entscheidung» ist ihr zweites Buch. Andrea lebt heute in Zürich.


    Produktinformation lt. Amazon
    Taschenbuch: 186 Seiten
    Verlag: Tempus Logus; Auflage: 1 (Oktober 2011)
    Sprache: Deutsch
    ISBN-10: 3033030610
    ISBN-13: 978-3033030619




    Inhalt - in eigenen Worten
    Als die junge Natalie Lysander kennenlernt, ist die Buchhalterin von dem charismatischen Fremden hin und weg. Doch weshalb leidet Natalie unter Schlaflosigkeit, Schlappheit und Appetitlosigkeit? Hängt es damit zusammen, dass sie Lysander in der ersten gemeinsam verbrachten Nacht in einem Augenblick der Leidenschaft gebissen hat? Ist Lysander ein Vampir und hat nun auch Natalie infiziert?


    Meine Meinung
    Wahrscheinlich wäre ich auf dieses Buch nicht so schnell aufmerksam geworden (das Cover schreckt leider etwas ab), hätte mir nicht die sympathische Autorin ein Leseexemplar angeboten - und es wäre schade gewesen, denn "Zwischen Licht und Dunkelheit: Die Entscheidung" ist etwas Besonderes. Die Story beginnt im Mai und dauert schätzungsweise ein paar Wochen, als realer Handlungsschauplatz dient Vaaela, obwohl ein Teil auch in einer eindrucksvoll gestalteten Fantasywelt spielt.

    Natalie Valo arbeitet als Buchhalterin gemeinsam mit ihrer besten Freundin Pamela in einem Büro. Die junge elternlose Frau ist Single und freut sich, als der geheimnisvolle Lysander Interesse an ihr zeigt. Der charmante Mann ist Künstler und Besitzer des Mondscheincáfes, wo sie sich auch kennenlernen und schnell näher kommen. Und dann gibt es auch noch Lyell, Natalies neuen attraktiven Nachbarn, der sie nach einem Schwächeanfall umsorgt... Die Protagonisten sind interessante, facettenreiche Charaktere, deren Absichten sich nicht immer durchschauen lassen, was die Geschichte noch reizvoller macht. Natalie ist eine glaubwürdige Hauptfigur, die herauszufinden versucht, weshalb es ihr plötzlich körperlich so schlecht geht und sich etwas unschlüssig ist, ob Lysander der Richtige für sie ist. Denn Lysander verhält sich manchmal etwas eigenartig und ist auf den neuen Nachbarn eifersüchtig, weshalb mir der hilfsbereite Lyell lieber ist.


    Ich möchte nicht zu viel von der Handlung verraten bzw. wer Lysander wirklich ist - wenn euch die Kurzbeschreibung anspricht, müsst ihr diesen ungewöhnlichen Urban Fantasy-Roman unbedingt selbst lesen! Ausgestattet mit abwechslungsreichen Fantasy-Elementen, Irrwegen und überraschenden Wendungen wird die Story rund um Natalie niemals langweilig, denn die Handlung lässt sich nicht vorhersehen. Man hat keine Ahnung, was einen auf den 186 Seiten erwartet und welchen Ausgang "Zwischen Licht und Dunkelheit: Die Entscheidung" nimmt. Allerdings sind mir ein paar Passagen etwas zu dramatisch geraten, was dem Lesevergnügen jedoch keinen Abbruch tut. Die enthaltenen Romantik-Szenen wurden ebenfalls sehr schön geschildert und driften nicht ins Kitschige ab.


    Neben der faszinierenden Romanidee finde ich auch Fantasy-Welt, die Andrea Schneeberger hier erschaffen hat, grandios und wunderbar ausgefeilt. Ich-Erzählerin Natalie schildert die Geschehnisse aus ihrer Warte und lässt uns an ihren Träumen, Gedanken & Gefühlen teilhaben. Man freundet sich schnell mit Natalie an, so dass man mit der sympathischen Hauptperson mitfiebert, mitfühlt & mitleidet. Man erfährt einiges aus Natalies Leben, über ihre Vergangenheit und was sie bewegt. Dank der ausdrucksvollen, fesselnden Schreibweise, der angenehmen Sprache sowie durch die unterhaltsamen Dialoge fliegt man fast durch die knapp 190 Seiten.


    Fazit
    Wer gern gutgemachte Fantasyromane liest, die mit frischen Ideen, interessanten Charakteren und einer aufregenden Handlung punkten, wird "Zwischen Licht und Dunkelheit: Die Entscheidung" lieben. Dieser Roman von Andrea Schneeberger hat mich wunderbar unterhalten, weshalb ich gern fantasievolle 10 Punkte vergebe und mich über eine Fortsetzung sehr freuen würde.

    Die Autorin
    Maggie Stiefvater, geboren im November 1981 in Virginia, verlebte eine nach eigenen Worten sehr chaotische aber sehr kreative und musisch geprägte Kindheit und Jugend. Nach dem College versuchte sie u.a. als Kellnerin, Zeichenlehrerin beruflich Fuß zu fassen. Doch sehr bald schon meldeten sich ihre kreativen Talente und verlangten, ausgelebt zu werden - zunächst als Musikerin und Songwriterin, dann zunehmend als bildende Künstlerin. Seit 2007 hat sich Stiefvater aufs Schreiben konzentriert und zählt inzwischen zu den erfolgreichsten Autorinnen der Romantasy.


    Produktinformation lt. Amazon
    Gebundene Ausgabe: 496 Seiten
    Verlag: Script5 (15. August 2012)
    Sprache: Deutsch
    ISBN-10: 3839001269
    ISBN-13: 978-3839001264
    Größe und/oder Gewicht: 22 x 14,4 x 4,4 cm



    Inhalt - in eigenen Worten
    Inzwischen hat der Frühling Einzug in Mercy Falls gehalten und es sind 7 Wochen vergangen, seit Grace aus dem Krankenhaus verschwunden ist und in sich in einen Wolf verwandelt hat. Da mit dem Frühjahr die Werwölfe ihren Pelz abstreifen, kommt auch Grace irgendwo, weit weg von ihrer Heimatstadt, als Mensch zu sich. Nachdem Grace passende Kleidung und ein Telefon gefunden hat, ruft sie Sam an, der sie abholen soll. Als Sam, der nun mit seiner menschlichen Haut fest verbunden ist und bereits sehnsüchtig auf seine Freundin gewartet hat, zu dem vereinbarten Treffpunkt kommt, fehlt von Grace jede Spur... Außerdem muss sich Sam auch noch mit dem Neuzugang Cole, der Selbstversuche unternimmt und mit dessen Freundin Isabel, die Grace sehr vermisst und auf Cole wütend ist, herumschlagen... Und zu allem Überfluss wird ein, von Wölfen getötetes Mädchen, im Wald gefunden, was eine Hysterie in Mercy Falls auslöst. Diese Situation führt dazu, dass auf die Wölfe, angeführt von Isabels Vater, Jagd gemacht werden soll... Kann Sam, der die Rolle des Rudelführers übernommen hat, die Wölfe von Mercy Falls retten?



    Meine Meinung
    "In deinen Augen" heißt der 3. Band der "Die Werwölfe von Mercy Falls"-Trilogie, der an seinen Vorgänger "Ruht das Licht" anknüpft. Nimmt man alle 3 Buchtitel zusammen, lautet der schöne Satz, der dabei herauskommt: "Nach dem Sommer ruht das Licht in deinen Augen." Die Story beginnt nach dem Prolog aus der Sicht von Shelby im Frühjahr und endet im Oktober, als Handlungsschauplatz dient abermals die Kleinstadt Mercy Falls in Minnesota..


    Seit "Ruht das Licht" ist viel geschehen, denn mittlerweile hat sich die 17-jährige Grace Brisbane in einen Wolf mit dunkelgrauem Fell verwandelt. Ihre Verwandlungen vollziehen sich so schnell, dass Grace und ihr Freund Sam sich immer wieder verpassen, was der Geschichte einen traurigen Touch verpasst, denn während der 18-jährige sensible Sam(uel) Roth sich nie mehr in einen Wolf verwandeln wird, verbringt Grace (ungewollt) immer mehr Zeit in Wolfsform, statt sich als Mensch um die Schule und ihre Freunde zu kümmern. Sam jobbt weiterhin im Buchladen, liebt noch immer Lyrik und faltet Papierkraniche, die er im Haus aufhängt, das ihm ohne seine große Liebe Grace seltsam leer erscheint. Gäbe es da nicht noch den exzentrischen Ex-Rockstar und frischgebackenen Wolf Cole St. Clair, der gemeinsam mit Sam in Becks Haus wohnt. Der chaotische, arrogante Cole macht Sam das Leben schwer und fühlt sich trotz verschiedener Differenzen weiterhin zu Isabel Culpeper hingezogen, die allerdings nichts mehr von ihm wissen will. Die hübsche Blondine leidet noch immer unter Grace Verschwinden bzw. unter dem Tod ihres Bruders Jack, der vor einiger Zeit von Wölfen getötet wurde. Da hilft es der verwöhnten, schlagfertigen Schülerin auch nicht, dass Cole ihr unzählige Nachrichten auf ihrer Mailbox hinterlässt...


    Nach nunmehr 3 Bänden habe ich die unterschiedlichen, wunderbar gestalteten Protagonisten in mein Herz geschlossen und ich weiß auch nicht, wen ich lieber mag: Die pragmatische, lebenstüchtige Krimiliebhaberin Grace, die sich nun in einen Wolf gewandelt hat, den empfindsamen Sam mit seinen Papierkranichen und seiner tiefen Liebe zu Grace oder die vorlaute Isabel mit ihren ironischen Bemerkungen, die meiner Meinung nach die beachtlichste Weiterentwicklung durchgemacht hat. Cole ist mir zwar sympathischer als im Vorgängerband, konnte mein Herz aber nicht ganz erobern, dazu wirkt sein Verhalten zu rücksichtslos und eigennützig, obwohl er auch seine guten Seiten hat. Die Protagonisten wurden facettenreich, liebevoll & authentisch gestaltet, denn auch sie müssen sich mit diversen Ängsten, Sorgen und Schwierigkeiten herumschlagen. Die Jugendlichen wirken erwachsener und reifer, auch wenn sie sich nicht immer so verhalten. Es ist schön mitanzusehen, wie sich die einzelnen Personen weiterentwickelt haben und die außergewöhnlich tiefe Liebe der reizvollen Hauptpersonen Sam & Grace kann man zwischen den Zeilen durchgehend spüren. Die mitwirkenden Nebenfiguren, wie z.B. Graces kapriziöse Eltern, ihre beste Freundin Rachel, der Rudelführer Beck oder die eifersüchtige Wölfin Shelby fügen sich harmonisch in die Handlung ein.


    Kaum hat man die ersten Zeilen des Trilogie-Abschlusses gelesen, wird man förmlich in die rasante Geschichte hingezogen und fühlt, leidet & fiebert mit Grace, Sam, Isabel und Cole mit. "In den Augen" birgt so viele unterschiedliche, mitreißende Emotionen, dass das Lesen dieses Romans einer Achterbahnfahrt der Gefühle gleicht und meinen Taschentuchverbrauch beachtlich gesteigert hat. Selten schafft es ein Buch, mich gleichzeitig zum Lachen und zum Weinen zu bringen, doch der amerikanischen Autorin ist dieses Kunststück geglückt - selbst beim Schreiben dieser Rezension durchlebe ich all diese Empfindungen ein weiteres Mal. Erzählt werden die Geschehnisse von verschiedenen Ich-Erzählern, wobei jeder Abschnitt anzeigt, ob die Geschehnisse aus der Sicht von Sam, Grace, Isabel oder Cole erzählt werden. Durch die wechselnden Erzählperspektiven sowie die verschiedenen Handlungsstränge, die im Handlungsverlauf miteinander verweben, wirkt der Plot noch abwechslungsreicher.


    "In deinen Augen" ist ein grandioser Trilogie-Ausklang, der berührt und fasziniert. Es gibt keine einzige langatmige, vorhersehbare Stelle, dafür aber eine Vielzahl an ungeahnten Wendungen, Überraschungen und verschiedenen Emotionen. Der wunderschöne, fast schon poetisch wirkende Schreibstil sowie die ausdrucksvolle Sprache, die mit vielen Gefühlen versehen wurde, machen dieses Buch bzw. die gesamte Trilogie zu etwas Besonderem. Dazu trägt auch die tolle Idee samt hervorragender Umsetzung sowie die faszinierende Grundstimmung bei, weiters sind die Beschreibungen sind so fantastisch und bildhaft gelungen, dass man meint, die Wälder von Mercy Falls vor sich zu sehen oder mitzuerleben, wie es sich für Grace anfühlt, ein Wolf zu sein.


    Fazit
    Maggie Stiefvater ist das Kunststück gelungen, ihre Leser in "In deinen Augen" an die Seiten zu fesseln, denn die Geschichte von Sam & Grace lässt einen bis zur letzten Seite und lange danach nicht mehr los! "In deinen Augen" lässt sich als traurig-schönes Finale beschreiben, das mich wunderbar unterhalten hat, denn ich habe gelacht, mich amüsiert, zwischendurch geweint und wurde recht aufgewühlt zurückgelassen. Wenngleich ich das Ende dieser großartigen Trilogie seit Monaten herbeigesehnt habe, bin ich sehr traurig, dass ich an dieser Stelle von Mercy Falls und seinen Wölfen Abschied nehmen muss. Für dieses überaus bewegende Finale vergebe ich liebend gern eindrucksvolle 10 Punkte mit Extrasternchen.

    Die Autoren
    Bastian Zach, geboren 1973 in Leoben. Grafik-Designer, seit 2007 Schnitt- & Synchronregisseur. Matthias Bauer, geboren 1973 in Lienz. Studium der Geschichte und Volkskunde, Tätigkeiten im Verlags- und Ausstellungsbereich sowie in der Erwachsenenbildung. Gemeinsam schreiben Bastian Zach und Matthias Bauer Drehbücher und Romane.


    Produktinformation lt. Amazon
    Broschiert: 362 Seiten
    Verlag: Haymon Verlag; Auflage: 1 (4. Juni 2012)
    Sprache: Deutsch
    ISBN-10: 3852188792
    ISBN-13: 978-3852188799
    Größe und/oder Gewicht: 19 x 11,4 x 3,4 cm



    Inhalt
    Österreich im Jahre 1704: Mitten im Winter sind Johann List und Elisabeth Karrer ihrem Dorf in Tyrol bzw. der mysteriösen Krankheit entflohen und machen sich deshalb auf den mühevollen Weg nach Wien. Doch Elisabeths Großvater und der Hund Vitus sterben kurz nach dem Aufbruch und so erscheint es dem Liebespaar fast wie ein Wunder, dass sie auf ihrer Reise Hilfe von Pater von Freising und seinem Novizen Blasius, der ein Schweigegelübde abgelegt hat, erhalten, da die beiden ohne Papiere reisen. Endlich in Wien angekommen, holt Johann seine Vergangenheit ein, denn in der Kaiserstadt wohnt nicht nur sein Freund Heinz Kramer, sondern auch sein früherer Vorgesetzter, Ferdinand von Prankh - seit Johanns Flucht vor der Armee hat von Prankh Rache geschworen und nun könnte der Deserteur entlarvt werden, denn auch in Wien gibt es Spione...



    Meine Meinung
    Nachdem ich ja bereits von "Die Ankunft", dem 1. Band der Morbus Dei-Trilogie, recht angetan war, musste ich natürlich auch die Fortsetzung "Inferno" lesen. Die Handlung, die an den Vorgänger anknüpft, beginnt erneut im Jahre 1704 und führt uns von Tyrol über Lienz nach Wien, wo sich der Großteil der Geschichte abspielt. Sehr anschaulich werden die Handlungsschauplätze des frühen 18. Jahrhunderts dem Leser näher gebracht. Die Handlungsdauer umfasst ein paar Monate, der Plot gliedert sich in die Teile namens Abitus, Morbus und Inferno.

    Johann List, der ein Geheimnis verbirgt, hat ein bewegtes Leben hinter sich: Im Kloster Altmarienberg aufgewachsen hat er sich in jungen Jahren seinen Lohn als Schmied verdient, wurde danach zum Soldaten ausgebildet und später als Deserteur gejagt, wobei ihn das Schicksal ihn in die Tyroler Berge verschlagen hat. Dort hat er die bildhübsche Elisabeth Karrer kennen und lieben gelernt, doch in dem Bergdorf ist so viel Unfassbares geschehen, dass sie Tyrol verlassen. Auf dem beschwerlichen Weg in eine gemeinsame Zukunft, die sie zusammen mit dem Jesuitenpater Konstantin von Freising und seinem Novizen Basilius Sovino vorerst nach Wien führt, verändert sich Elisabeth unmerklich, denn nicht nur Johann hat ein Geheimnis - auch die junge Frau verheimlicht ihrem Geliebten etwas...


    Die Protagonisten sind vielschichtige, lebendig wirkende Persönlichkeiten, die mit Ecken & Kanten versehen wurden und durchwegs authentisch agieren. Diesmal erfahren wir auch mehr über Johanns Vergangenheit und die Gründe, warum er die Armee verlassen hat. Auch die Nebencharaktere, wie z.B. "der Preuße" Heinz Kramer, seine lebenslustige Frau Josefa, Johanns alter Widersacher Ferdinand von Prankh diverse Gottesdiener und Soldaten, wurden reizvoll gestaltet und fügen sich ansprechend in die Handlung ein. Die Absichten vieler Mitwirkenden bleiben lange verborgen, was die Geschichte noch interessanter macht. Besonders toll finde ich auch, dass Elisabeth und Josefa ihre eigene Meinung haben und diese auch vertreten, was für dieses Zeitalter sehr fortschrittlich wirkt und damals sicher nicht üblich war.


    Auch wenn ich normalerweise gar keine historischen Romane mag, haben die Morbus Dei-Bücher etwas an sich, das mich diese "Abneigung" vergessen lässt. "Inferno" schließt an seinen Vorgänger nahtlos an, lässt sich von Anfang an spannend lesen und zieht einen sofort in seinen Bann. Man fühlt sich sofort in das winterliche Österreich des Jahres 1704 zurückversetzt, fühlt & fiebert mit dem Pärchen Johann und Elisabeth mit. Der Mittelteil "Morbus" beinhaltet neben unterschiedlichen Erzählperspektiven ebenso viele Handlungsstränge, die im Handlungsverlauf miteinander verweben und am Ende ein schlüssiges Bild ergeben. Leider endet der 2. Band mit einem Cliffhanger, der jedoch die Vorfreude auf die 2013 erscheinende Fortsetzung "Morbus Dei: Im Zeichen des Aries" steigert.

    Vorwiegend berichtet Elisabeth über die packenden Begebenheiten aus ihrer Sicht, die restlichen Ereignisse schildern Johann, Pater von Freising, der Preuße sowie weitere Nebenfiguren (alle in der 3. Person) aus ihrem jeweiligen Blickwinkel. Weitere Abwechslung bieten auch Elisabeths Albträume und Tagebucheinträge, die das Geschehen auflockern. Die Atmosphäre ist, wie bereits im Vorgängerband, düster und oftmals beklemmend, obwohl die Grundstimmung des 1. Bandes noch etwas gruseliger rüberkommt.

    Mit einer genialen Idee samt hervorragender Umsetzung ausgestattet, präsentiert dieser Trilogie-Mittelteil dem Leser eine gelungene Mischung aus historischem Thriller und Mystery-Elementen, die mit vielen unterschiedlichen Emotionen durchzogen ist. Ungeachtet klitzekleiner Längen lässt sich "Inferno", mit vielen ungeahnten Wendungen und Überraschungen versehen, rasend schnell lesen. Denn kaum hat man diesen bemerkenswerten Thriller aufgeschlagen, wird man förmlich in die Geschichte hineingezogen und von der rasanten Story gefangen genommen. Hier kommen Fans von Spannung & Blutvergießen voll auf ihre Kosten!

    Durch die ausdrucksstarke, atmosphärisch dichte Schreibweise des sympathischen Autorenteams Matthias Bauer & Bastian Zach, die der Zeit angepassten Sprache sowie durch die bildhaften Schilderungen fühlt man sich fast so, als würde man gemeinsam mit Elisabeth und Johann die gefahrenvolle Reise und diverse Abenteuer bestehen. Ein besonderes Augenmerk möchte ich auch die beeindruckenden Schauplatz- und Ortsbeschreibungen lenken, die so plastisch dargestellt wurden, dass man sich die einzelnen Orte und Gebäude wunderbar vorstellen kann.


    FAZIT:
    Hochspannung, Abenteuer, Mystery und Emotionen - das alles bietet "Inferno". Der 2. Band der Morbus Dei-Trilogie garantiert -dank der exzellent ausgearbeiteten Story mit interessanten Wendungen, der eindrucksvoll gestalteten, facettenreichen Protagonisten sowie des mitreißenden Schreibstils- Lesevergnügen von der ersten bis zur letzten Seite. Wenn es ein historisches Buch bzw. Trilogie es schafft, mich als Verweigerer von historischen Romanen zu begeistern, kommt das einem Wunder nahe und deshalb hat sich "Morbus Dei: Inferno" auf alle Fälle hervorragende 10 Punkte verdient.

    Inhalt - in eigenen Worten
    Vanessa "Michael" Munroe wird immer wieder engagiert, wenn es gilt, heikle Informationen zu beschaffen. Ihr neuester Auftrag führt sie auf den schwarzen Kontinent, wo sie Emily Burbank finden soll, die vor vier Jahren bei einer Reise durch Afrika verschwunden ist. Alle bisherigen Rettungsmissionen sind gescheitert und so setzt Emilys Vater, ein steinreicher Unternehmer, alle Hoffnungen auf Munroe und ihre vielfältigen Fähigkeiten...

    Meine Meinung
    "Mission Munroe - Die Touristin" heißt der 1. Band der Munroe-Reihe, der uns nach Afrika verschlägt. Wegen einiger positiver Rezensionen musste ich mir diesen Thriller unbedingt haben & lesen, obwohl sich meine (hohen) Erwartungen nicht ganz erfüllt haben. Den Titel finde ich passend, da die Hauptperson Vanessa Munroe die Mission hat, die Touristin Emily zu finden, die seit vier Jahren verschollen ist, womit nach dem vielversprechenden Prolog auch die Geschichte beginnt.


    Hauptperson Vanessa "Michael" Munroe ist ein menschliches Chamäleon, das sich je nach Situation an ihre Umgebung anpasst und es vorzüglich versteht, die menschliche Psyche zu durchleuchten. Die außergewöhnliche junge Frau mit der androgynen Figur spricht 22 Sprachen inkl. diverse afrikanische Dialekte und besitzt das nötige Know how & Equipment, um sich durch den afrikanischen Dschungel zu schlagen, ohne viel abzubekommen... Vanessa Munroe, die brisante Informationen im Austausch gegen viel Geld besorgt, wirkt auf mich wie ein weiblicher Superheld und tut immer das Richtige, um sich aus jeder noch so brenzligen Situation zu retten. Mit von der Partie ist der smarte Ex-Söldner Miles Bradford, der ebenfalls von Burbank engagiert wurde und Munroe zur Seite stehen wird. Außerdem machen wir die Bekanntschaft des zwielichtigen Geschäftsmanns Francisco Beyard, der in Afrika lebt und Vanessa ebenfalls bei der Suche helfen soll...


    Obwohl ich alles versucht habe, bin ich mit "Superwoman" Vanessa Munroe, die trotz aller Superkräfte recht farblos erscheint, nicht richtig warm geworden und auch wenn die Autorin nach und nach enthüllt, woher die Protagonistin ihre Talente hat, so wurde die Figur der Vanessa Munroe etwas unrealistisch und übertrieben dargestellt. Die Nebenfiguren wirken oftmals ebenso unglaubwürdig, fügen sich aber dennoch gut in die Handlung ein, obwohl es ihnen an Tiefe fehlt. Ebenso überspitzt wie die Hauptperson ist auch die Handlung, denn von der Hochspannung eines Thrillers bemerkt man hier wenig. Dafür werden wahrscheinlich alle Fans von Abenteuer- und Action-Literatur begeistert sein, denn an Kampfpassagen und abenteuerlichen Szenarien hat die Autorin nicht gespart. Erzählt werden die Begebenheiten hauptsächlich aus der Sicht von Vanessa Munroe, die alles tut, um ihren Auftrag positiv abzuschließen - selbst wenn sie dafür über Leichen gehen muss... Leider werden einige Szenen nur kurz angerissen, es verlaufen manche Handlungsstränge ins Nirwana und man muss sich anscheinend deren Ausgang selbst ausdenken.


    Die Romanidee gefällt mir ganz gut, die Umsetzung finde ich allerdings weniger gelungen, was auch zum Teil an den klischeehaften Schilderungen des Landes liegt, denn in diesem Buch bekommt gegen Geld alles & auf die Schnelle und Korruption steht hier auch an der Tagesordnung. Wegen der ausführlichen Schauplatzbeschreibungen lässt sich "Die Touristin" nicht wirklich flüssig lesen, da man sich teilweise echt konzentrieren muss, um ja alles mitzubekommen, auch wenn die Story seitenweise dahinplätschert bzw. nichts Aufregendes passiert und die Suche nach Emily Burbank teilweise sehr in den Hintergrund rückt. Spannung will in "Die Touristin" für meinen Geschmack nicht recht aufkommen. Dank des ausdrucksstarken Schreibstils lässt sich dieser Pseudo-Thriller trotz aller Mankos recht schnell lesen, obwohl mich vor allem die Hauptperson mit zunehmender Seitenanzahl immer mehr genervt hat. Ich mag lieber Charaktere, mit denen man sich identifizieren kann und die mit Ecken & Kanten ausgestattet sind und Vanessa Munroe meistert jede noch so schwierige Situation bravourös...


    Fazit
    Wer hier einen rasanten Thriller erwartet, wird (so wie ich) enttäuscht sein, denn statt Hochspannung erwartet den Leser viel Action & Abenteuer gepaart mit einem Hauch Romantik. Trotz der tollen Idee kann die Story wegen der abstrusen Handlung, der unglaubwürdigen Hauptperson (wer bitte spricht 22 Sprachen fließend, beherrscht Kampfkunstarten, kann mit Waffen umgehen, ist eine Koryphäe in der Informationsbeschaffung und passt sich den Gegebenheiten in Sekundenschnelle perfekt an??) sowie der ausschweifenden Beschreibungen nicht überzeugen. Sorry, aber meine Erwartungen wurden hier nicht erfüllt und so gibt es an dieser Stelle nur 4 Punkte.

    Inhalt - in eigenen Worten
    Ein Missgeschick ändert das weitere Leben von Madeline und Jonathan. Bei einem Zusammenstoß in der Cafeteria des New Yorker Flughafen vertauschen die beiden unabsichtlich ihr Handy. Und so fliegt Madelines Handy mit Jonathan nach San Francisco, während Jonathans Handy sich auf die Reise nach Paris macht. Von Neugier getrieben, versuchen die zwei unterschiedlichen Menschen mehr über den anderen Handybesitzer zu erfahren und tauchen dabei tief in die intimsten Geheimnisse des anderen ein...


    Meine Meinung
    Nachdem es so viele begeisterte Meinungen zu diesem Roman gibt und die Bücher von Guillaume Musso zauberhaft finde, musste ich natürlich auch "Nachricht von dir" lesen. Nach dem Prolog startet die Geschichte 1 Woche vor Weihnachten im Jahre 2010, jedes Kapitel beginnt mit einem passenden (Roman-)Zitat. Neben dem Ausgangspunkt New York dienen als Schauplätze San Francisco und Paris, die Wohnorte der Hauptpersonen.


    Madeline Greene ist 33, verlobt, lebt und arbeitet in Paris als Floristin. Am JFK Flughafen hat sie eine schicksalshafte Begegnung mit Jonathan Lempereur. Der 36-jährige ist geschieden, sieht seinen Sohn Charly leider nicht so oft wie er gern möchte und führt mit seinem Freund Marcus in San Francisco eine französische Brasserie. Die Protagonisten Jonathan und Madeline verfügen über eine bewegte Vergangenheit bzw. einige dunkle Geheimnisse und wurden sehr authentisch und interessant gestaltet. Ebenso reizvoll wurden die Nebencharaktere ausgearbeitet, die sich harmonisch in die Handlung einfügen.


    Wer in "Nachricht von dir" eine seichte Liebesgeschichte vermutet, liegt falsch, denn dieser Roman ist so viel mehr. Das neueste Werk von Bestsellerautor Guillaume Musso enthält jede Menge ungeahnter Wendungen, Überraschungen am laufenden Band und beinhaltet sogar eine Kriminalgeschichte, die neben dem Seelen-Striptease von Madeline & Jonathan für zusätzlich Spannung sorgt.


    Vorwiegend werden die Geschehnisse abwechselnd (in der 3. Person) aus der Sicht von Madeline und Jonathan erzählt, wobei wir in Rückblenden mehr über ihr bisheriges Leben erfahren und an den Gedanken & Gefühlen der beiden Hauptpersonen teilhaben dürfen. Zwischendurch berichten mehrere Nebenfiguren über die Ereignisse aus ihrer Warte, was die Story noch abwechslungsreicher macht. Toll finde ich auch, dass mit Jonathan und Madeline zwei grundverschiedene Welten und Menschen aufeinanderprallen - und statt das Handy des jeweils anderen zurückzuschicken, können sie es nicht lassen, mehr über den Besitzer des fremden Handys zu erfahren und bringen so den Stein ins Rollen... Jedenfalls hat mich "Nachricht von dir" vollkommen begeistert, wobei ich hoffe, dass der Autor noch weitere Bücher in dieser Art schreibt. Durch den fesselnden, mitreißenden Schreibstil, der mit einer schönen Sprache und zauberhaften Schauplatzbeschreibungen punktet, fliegt man fast durch die 464 Seiten, die sich rasant und flüssig lesen lassen.


    Fazit
    "Nachricht von dir" hat mich dank der ansprechenden Idee, der brillanten Umsetzung samt vieler überraschender Wendungen, der sympathischen Protagonisten sowie der ausdrucksstarken, emotionsgeladenen Schreibweise so wunderbar unterhalten, dass ich den Roman in einem Rutsch durchgelesen habe und völlig von der Geschichte rund um Madeline & Jonathan gefangen genommen wurde. Da ich keinerlei Kritikpunkte finden kann, vergebe ich liebend gern bezaubernde 10 Punkte.

    Inhalt
    Mia ist eine Romantikerin und glaubt an die große Liebe mit Happy End. Auf einer Hochzeit, denn sie schleicht sich gern zu Trauungszeremonien von wildfremden Ehepaaren ein, lernt sie den charismatischen Marko kennen, der zum Thema Liebe ganz andere Ansichten als Mia hat. Als ihr Verflossener nicht zu ihr zurückkehren möchte, zweifelt sie allmählich an der wahren Liebe... Außerdem beginnt Mias biologische Uhr laut zu ticken und sie will unbedingt ein Baby - und das soll ganz ohne Liebe & Romantik über die Bühne gehen...


    Meine Meinung
    Jana Voosens neuestes Werk trägt den witzigen "Liebe mit beschränkter Haftung". Als großer Fan ihrer Bücher habe ich auch alle 8 erschienenen Jana Voosen-Romane gelesen. Die Geschichte beginnt an Silvester im Waschsalon "Schleuderei" und dauert ein paar Monate. Als Handlungsschauplatz dient erneut Hamburg, der Wohnort der Autorin... Mia Sommer ist 36, sehr hübsch und eine wahre Dramaqueen, die Emotionen und kitschige Fernsehschnulzen a´la Rosamunde Pilcher über alles liebt. Von ihrem besten Freund & Seelentröster Daniel, einem verkappten Schriftsteller, wird sie wegen ihres Aussehens "Schneewittchen" genannt. Während einer fremden Hochzeit lernt sie den 38-jährigen gutaussehenden Marko Graf kennen, der nicht an die Liebe glaubt und den Mia trotzdem faszinierend findet.


    Die reizvollen Hauptpersonen sind (wie so oft) total attraktiv, aber trotzdem vielschichtig und so problemhaftet, dass sie schon wieder glaubhaft wirken. Allerdings verhält sich Mia trotz ihrer 36 Jahre manchmal leicht naiv und etwas selbstsüchtig, dass ich sie am liebsten schütteln möchte. ;-) Dagegen wurden die Nebencharaktere, wie z.B. Mias beste Freunde Kati und Daniel oder Mias Hund Idefix, der unter psychisch bedingten Blähungen leidet, so authentisch gestaltet, dass man sie einfach mögen muss.


    Hat frau erst einmal mit dem Roman angefangen, lässt sich "Liebe mit beschränkter Haftung" nur sehr schwer aus der Hand legen und man würde das Buch am liebsten in einem Rutsch durchlesen. Auch wenn der Leser ahnt, wie die kurzweilige Story ausgeht, so legt die Autorin ihren Charakteren immer wieder Steine in den Weg und spickt die amüsante Handlung mit vielen überraschenden Wendungen. Für das Plus an Unterhaltung sorgen der pupsende Jack Russel Terrier Idefix und Mias alltägliche Dramen. Ich-Erzählerin Mia Sommer schildert die unterhaltsamen Geschehnisse frisch von der Leber weg und lässt uns an ihren Ängsten, Problemen, Gedanken & Gefühlen teilhaben, wobei man sich schnell mit der Hauptperson identifiziert. Dank vieler erheiternder Szenen, kombiniert mit einem locker-leichten Schreibstil sowie amüsanten Dialogen sind die 320 Seiten recht schnell & flüssig gelesen und nun heißt es auf den nächsten Roman von Jana Voosen warten...


    Fazit
    "Liebe mit beschränkter Haftung" besitzt großen Unterhaltungswert und lässt sich (trotz gewisser Vorhersehbarkeit und ein paar kitschiger Szenen) angesichts der witzigen Idee, der interessanten Story mit einer liebenswerten Hauptperson samt locker-flockigen Schreibweise rasant lesen. Dieser gelungene Frauenroman bekommt von mir von höchst vergnügliche 9 Punkte.

    Die Autorin
    Brigitte Kanitz, Jahrgang 1957, hat nach ihrem Abitur in Hamburg viele Jahre in Uelzen und Lüneburg als Lokalredakteurin gearbeitet. Die Heide und ihre Menschen hat sie dabei von Grund auf kennen- und lieben gelernt. Sie tanzte auf Schützenfesten, interviewte Heideköniginnen, begleitete einen Schäfer mit seinen Heidschnucken über die lilarote Landschaft und trabte mit der berittenen Polizei durch den Naturschutzpark rund um Wilsede. Inzwischen lebt und schreibt sie in Italien.


    Produktinformation lt.Amazon
    Taschenbuch: 320 Seiten
    Verlag: Blanvalet Taschenbuch Verlag (8. Juni 2012)
    Sprache: Deutsch
    ISBN-10: 3442378699
    ISBN-13: 978-3442378692
    Größe und/oder Gewicht: 18,6 x 11,8 x 2,4 cm



    Inhalt - in eigenen Worten
    Als Herrmann Lüttjens ohne Vorwarnung seine Enkelin in München besucht, bricht der 94-jährige Mann im Treppenhaus von Neles Wohnbau zusammen und stirbt. Gemäß seinen letzten Worten lässt Nele ihren Opa einäschern und macht sich schweren Herzens auf den Weg in die Lüneburger Heide, wo ihre Familie lebt. Alles läuft nach Plan, bis die Hotelangestellte Opas Asche, verpackt in einer Tupperdose, im ICE nach Hamburg vergisst. In Nordergellersen, ihrem ursprünglichen Wohnort, wird Nele wieder daran erinnert, wie sie von ihrer Jugendliebe Karl Küpper sitzen gelassen wurde und deshalb vor 13 Jahren die Flucht nach München angetreten hat. Wie wird Karl auf die erwachsene Nele reagieren? Und welche Rolle spielt Paul Liebling, der gutaussehende Anwalt von Opa Herrmann?


    Meine Meinung
    Nachdem ich von der Autorin nett gefragt wurde, ob ich ihren Roman rund um die Lüttjens-Sippe lesen/rezensieren möchte und ich eine Schwäche für interessante Geschichten & schräge Charaktere habe, musste ich natürlich zusagen - und habe es nicht bereut. :) Den Handlungsschauplatz hat Brigitte Kanitz in das idyllische Dörfchen Nordergellersen in der Lüneburger Heide verlegt. Durch die anschaulichen Landschafts- und Schauplatzbeschreibungen taucht die malerische Landschaft sofort vor dem inneren Auge auf und man meint, selbst dort zu sein.


    Die 33-jährige Nele Lüttjens arbeitet als erste Hausdame im Nobelhotel "Kiefers" und ist mit ihrem Leben in München sehr zufrieden. Doch das zierliche Persönchen mit den dunklen Haaren muss die Asche ihres kürzlich verstorbenen Großvaters in die alte Heimat Nordergellersen bringen. Diese Reise reißt bei Nele alte Wunden auf, denn seit mehr als 10 Jahren hat Nele die Lüneburger Heide nicht mehr gesehen und muss sich nun ihrer schrulligen Familie bzw. ihrer Vergangenheit stellen. Zu den Lüttjens gehören neben Vater Olaf und Mutter Heidi auch noch Bruder Jan, Oma Grete und ihre Schwester, Großtante Marie. Ihr bodenständiger Vater und ihre freiheitsliebende Mutter führen in Nordergellersen eine Pension und Neles Vater hätte gern, dass seine einzige Tochter die Pension weiterführt. Bruder Jan ist schwul, lebt und arbeitet im Hamburger Schanzenviertel als Friseur. Komplettiert wird die Familie durch die resolute Oma Grete, die ständig im Clinch mit ihrer jüngeren Schwester Marie liegt.


    Im Verlauf der Geschichte ist mir die außergewöhnliche Familie Lüttjens ans Herz gewachsen, denn die Sippschaft, allen voran die sympathische Hauptperson Nele, überrascht mit vielen Facetten, Macken & Ecken und wirkt geradezu lebendig bzw. kommt authentisch rüber. Auch die Nebencharaktere, wie z.B. Jugendliebe Karl und Anwalt Paul, wurden reizvoll gestaltet und fügen sich harmonisch in die Geschichte ein. Die Idee, die wunderbar umgesetzt wurde, gefällt mir sehr und es ist einem natürlich von Anfang an klar, dass die Leser hier, gemeinsam mit Nele, etliche Wirrungen und Irrwege beschreiten werden. In "Immer Ärger mit Opa" wird Familie(nsinn) groß geschrieben und wir lernen die außergewöhnlichen Lüttjens kennen. So erfahren wir auch, was die Großstadtpflanze Nele in der Zeit bis zu Opas Trauerfeier in Nordergellersen alles erlebt, was es mit dem Storchennest auf dem Hausdach auf sich hat und ob Opas Asche wieder auftaucht...


    Die amüsante, mit Unmengen von witzigen & unterhaltsamen Szenen ausgestattete, Geschichte rund um den skurrilen Lüttjens-Clan kommt ganz ohne Längen oder unnötige Passagen aus und unterhält bestens. Obwohl man ahnt, welchen Ausgang die Story nimmt, gibt es bis zum Ende hin viele ungeahnte Wendungen und Überraschungen am laufenden Band... Ich-Erzählerin Nele schildert die turbulenten Geschehnisse mit ihrer humorvollen Art und lässt uns an ihren Gedanken & Gefühlen teilhaben, wodurch man sich schnell mit der Hauptperson identifiziert und hautnah mit dabei ist, wenn die "verlorene Tochter" nach vielen Jahren wieder in Elternhaus zurückkehrt und verblüffende Einsichten gewinnt. "Immer Ärger mit Opa" bezaubert neben bildhaften Schilderungen mit einer locker-leichten Schreibweise, massenhaft Humor, Wortwitz & Situationskomik sowie mit unterhaltsamen Dialogen.


    Fazit
    "Immer Ärger mit Opa" präsentiert eine herzerfrischende Geschichte, die in der Lüneburger Heide spielt und mit einer herrlich eigenwilligen Familie, überraschenden Wirrungen und einem mitreißenden, sehr humorvollen Schreibstil aufwartet. Da sich die 320 Seiten quasi von selbst lesen und mich die Story oft zum Schmunzeln bzw. Lachen gebracht hat, vergebe ich gern unterhaltsame 10 Punkte und freue mich auf weitere Lüttjens-Romane.



    ZITAT Seite 15:
    "Zum Beispiel konnte ich mich nicht daran erinnern, wie mir die Urne mit Opas Asche übergeben worden war. Sicherlich mit feierlichen Mienen, aber - keine Ahnung. Danach hatte ich mir im Hotel freigenommen und mein Zugticket nach Lüneburg gekauft. Mir war klar, dass Opa nicht in Bayern, sondern in heimischem sandigem Heideboden hatte beerdigt werden wollen. Und ich musste ihn hinbringen. Eine Erlebnisreise nach Kabul hätte ich vorgezogen, aber da musste ich nun durch." (Nele)


    ZITAT Seite 51:
    "Ich lag in meinem früheren Zimmer, trug ein geblümtes Nachthemd, das mir niemals gehört hatte, und schaute direkt auf ein Bravo-Poster von Take That. Mit einem sehr jungen Robbie Williams. Auf meinem alten Bücherregal stapelten sich Herrmann Hesse, Jack Kerouac und J.D. Salubger. Na gut, Nora Roberts, Wilbur Smith und Wolfang Hohlbein hatten sich da auch noch reingeschmuggelt. Und in zweiter Reihe tobten bestimmt noch Hanni und Nanni mit dem doppelten Lottchen und Benjamin Blümchen durch alle möglichen Abenteuer." (Nele)

    Die Autorin
    Kim Winter, geboren 1973 in Wiesbaden, lebt mit ihrer Familie im Taunus. Nach einer Ausbildung zur Sozialarbeiterin, arbeitete sie im Pflegekinderdienst und in einem Waldkindergarten. Dann widmete sie sich voll und ganz ihrer Leidenschaft, die sie selbst als Schreibsucht bezeichnet. Dem Wald ist Kim Winter übrigens noch immer sehr verbunden, weil sie dort neben einem Café in Wiesbaden am liebsten schreibt, und das immer mit Musik im Ohr. Außerdem spielt sie Theater, engagiert sich umweltpolitisch und kann es nicht lassen, Dinge zu hinterfragen. Bei Ungerechtigkeiten weggucken, geht gar nicht.


    Produktinformation lt. Amazon
    Gebundene Ausgabe: 592 Seiten
    Verlag: Planet Girl; Auflage: 1. (22. Mai 2012)
    Sprache: Deutsch
    ISBN-10: 3522503090
    ISBN-13: 978-3522503099
    Vom Hersteller empfohlenes Alter: 13 - 16 Jahre
    Größe und/oder Gewicht: 22 x 14,8 x 4,8 cm



    INHALT - in eigenen Worten
    Inzwischen leben die Loduuner seit ungefähr 9 Monaten auf der Erde und es ist ein wenig Ruhe eingekehrt. Mia und Iason sind ein Paar, obwohl es in der Beziehung nicht immer harmonisch zugeht. Auf dem weit entfernten Planeten regiert noch immer Krieg & Zerstörung und auch auf der Erde herrscht Aufregung, denn seit geraumer Zeit verschwinden junge Frauen, darunter auch Gretas Freundin Barbara. Mia, die bei Barbaras Entführung dabei war, kann sich an nichts mehr erinnern. Doch wem gehört die geheimnisvolle Stimme, die seit Barbaras Verschwinden immer wieder in Mias Kopf auftaucht und zu ihr spricht? Als loduunische Wächter auf der Erde landen, fällt ein furchtbarer Verdacht auf Mia und Iason muss eine schwere Entscheidung treffen. Und schon bald weiß Mia nicht mehr, wem sie trauen kann...


    Meine Meinung
    Da ich vom Auftakt der Trilogie rund um Mia & Iason recht angetan war, wollte ich natürlich wissen, wie es mit ihnen weiter geht. "Sternensturm" heißt der 2. Band der einer Jugend-Science Fiction-Trilogie, die in der fernen Zukunft auf der Erde spielt. Die Geschichte, die an "Sternenschimmer" anknüpft, wird in 3 Teile gegliedert, startet nach dem interessanten Prolog im November und endet im darauffolgenden Jänner. Neben dem reizvollen Inhalt ist der Trilogie-Mitteilteil mit der zauberhaften Buchgestaltung eine richtige Augenweide.


    Mia Wiedemann wohnt mit ihrer Mutter Ariane auf der Erde und hat etwas gegen Ungerechtigkeit, weshalb sie sich auch für die Loduuner im Haus Tulpenweg einsetzt. Die 17-jährige Schülerin ist großherzig, sehr impulsiv und handelt manchmal unüberlegt, was sie oftmals in Schwierigkeiten bringt. Wenn das zierliche Persönchen mit den kastanienbraunen Locken glücklich ist, muss sie niesen. Und glücklich ist sie mit dem Loduuner Iason Santo auf alle Fälle. Der 18-jährige gehört dem "Clan des Stolzes" an und schimmert zartblau (jeder Clan hat seine eigene Farbe). Der gutaussehende Wächter geht jetzt mit seinem Freund Finn zur Uni, wobei er dort seine Freundin Mia und seine kleine Schwester Hope vermisst. Es gibt ein Wiedersehen mit den zauberhaften loduunischen Kindern aus dem Tulpenweg, was mich sehr freut, da mir Tony, Hope, Silas und Luna schon seit "Sternenschimmer" ans Herz gewachsen sind, aber auch über Frank und Heimleiter Bert dürfen wir uns freuen, da Bert diesmal eine größere Rolle zuteil wird. Weiters werden ein paar neue Figuren aus Loduun eingeführt, so z.B. Mias neue Mitschülerin Taria, die aus dem Clan der Betrachtung kommt und magentafarben schimmert sowie die Wächter Skyto, Taria, Lyra, Demian, Krahja, Elai, Aiton und Ophra. Für meinen Geschmack wurden zu viele Nebenpersonen eingesetzt, da nicht alle eine tragende Rolle spielen und ich teilweise Schwierigkeiten hatte, die Wächter auseinanderzuhalten. ;-)


    Die mitwirkenden Figuren, allen voran die sympathischen Hauptpersonen Mia & Iason, aber auch die restlichen Nebencharaktere wie z.B. Heimleiter Bert, Mias Freunde oder die Loduuner, wurden vielschichtig und durchaus realistisch gestaltet, obwohl es hier eigentlich um ein Jugendbuch mit Science Fiction-Elementen handelt. Alle Charaktere haben ihre Ängste, Probleme, Träume und Macken, was sie authentisch macht. Die Absichten einiger Figuren sind undurchschaubar, wodurch man rätselt, wer wohl zu den Guten und wer zu den Bösen gehört... Auch wenn sich die Story nach einem vielversprechenden Start im Mittelteil etwas in die Länge zieht, bietet der Plot sehr viel Spannung, Romantik und Abwechslung. Hat man im 1. Band reichlich über das Leben auf der Erde gelernt, so erfahren wir diesmal Wissenswertes über die Loduuner, über ihre Lebensweise und den Krieg. Weiters stellt man sich die Frage, wer hinter den Entführungen steckt, was die loduunischen Wächter vorhaben und ob Iason wirklich der Richtige für Mia ist... Denn jeder Loduuner hat einen Sinn, für den er geboren wurde und auch stirbt - der von Iason ist Mia, doch gleichzeitig ist sie auch der Sinn von Bösewicht Lokondra, was dem ungleichen Paar sehr zu schaffen macht.


    "Sternensturm" wirkt viel düsterer als sein Vorgänger, was durch die beklemmende Situation von Barbaras Entführung sowie das Erscheinen der Wächter samt zahlreicher Kampf- und Action-Szenen unterstrichen wird. Besonders interessant finde ich, wie Kim Winter die Erde in der Zukunft darstellt: Wegen diverser Umweltkatastrophen haben sich die Erdbevölkerung sowie der Lebensraum drastisch reduziert und die Erdenbürger leben unter einer riesigen Glaskuppel, die nur hin und wieder geöffnet wird. Die Menschen sprechen nur noch eine Sprache, es gibt Flugschiffe, Hologramm-Bildschirme und iCommplete (statt iPhone), aber leider auch noch Ausländerfeindlichkeit, die sich gegen die Loduuner richtet. Die "Außerirdischen" sind um ein vielfaches intelligenter als die Menschen, denn sie lernen, indem sie etwas sehen oder lesen, zudem beherrschen sie die Kunst der Telekinese, nennen Menschen Irden und sind Vegetarier. Außerdem hat die loduunische Rasse ihre Bestimmung, für die sie leben und wenn sie ihren Lebenzweck erfüllt haben, sterben.


    Die faszinierende Romanidee wurde ansprechend umgesetzt und zeigt uns eine Welt, wie sie in ein paar Jahrzehnten sein könnte. Natürlich übt die Romanze zwischen der Irden Mia und dem Loduuner Iason einen besonderen Reiz aus und schafft es, dasss der Leser mit dem ungleichen Pärchen mitfühlt und mitfiebert. Abgesehen von ein paar langatmigen, leicht verwirrenden Stellen und einigen überaus detaillierten Ausführungen lässt sich "Sternensturm" flüssig lesen. Daran hat natürlich die mannigfaltige Story, die mit allerlei Überraschungen und falschen Fährten gespickt wurde, großen Anteil. Auch wenn die Handlung kleine Schwächen birgt, so hat mich diese außergewöhnliche Geschichte erneut beeindruckt und mit vielen schönen, humorvollen & einigen traurigen Szenen wunderbar unterhalten.


    Ich-Erzählerin Mia schildert die emotionsgeladenen Geschehnisse aus ihrer Perspektive und lässt uns an ihren Gedanken & Gefühlen teilhaben. Durch ihre ungestüme Handlungsweise kommt es allerdings vor, dass Mia manchmal nervt, was allerdings nicht weiter stört. Zwischendurch berichten einige der loduunischen Wächter, wie z.B. Iason, Finn und Lyra, über die Begebenheiten aus ihrem jeweiligen Blickwinkel. Durch die wechselnden Erzählperspektiven und Handlungsstränge wirkt die Handlung abwechslungsreich und kurzweilig. "Sternensturm" ist keine leichte Lektüre, die man schnell zwischendurch liest. Um alle Zusammenhänge, muss man sich beim Lesen manchmal ganz schön konzentrieren, doch es lohnt sich! Dank der ausdrucksvollen Schreibweise von Kim Winter, die mit unterschiedlichen Emotionen versehen wurde sowie wegen der angenehmen Sprache und der wundervollen Schauplatzbeschreibungen sich die knapp 600 Seiten durchwegs flüssig lesen und kurbeln das Kopfkino der Leser an.



    Fazit
    In "Sternensturm" führt uns Kim Winter ein weiteres Mal in die ferne Zukunft und spinnt die reizvolle Geschichte rund um Iason & Mia weiter. Der atmosphärisch dichte Trilogie-Mittelteil wartet mit einer spannenden Story gepaart mit ein wenig Romantik, reizvollen Charakteren & einem durchwegs fesselnden Schreibstil auf. Für den 2. Band dieser Science Fiction-Trilogie, der trotz kleiner Mankos mein Leserherz erfreut hat, vergebe ich wundervolle 8 Punkte.

    Die Autorin
    Hanna Winter wurde in Frankfurt am Main geboren und arbeitete nach dem Publizistikstudium als Redakteurin. Ihr erster Thriller Die Spur der Kinder landete auf Anhieb auf den Bestsellerlisten. Heute lebt sie als freie Autorin in Berlin.


    Produktinformation lt. Amazon
    Taschenbuch: 320 Seiten
    Verlag: Ullstein Taschenbuch (17. Februar 2012)
    Sprache: Deutsch
    ISBN-10: 3548283667
    ISBN-13: 978-3548283661
    Größe und/oder Gewicht: 18,8 x 12 x 2,6 cm



    Inhalt
    Eine schreckliche Mordserie erschüttert Berlin: Junge Frauen werden betäubt, bei vollem Bewusstsein amputiert und danach bestialisch getötet. Nachdem die Mordkommission bei den Ermittlungen nicht mehr weiter kommt, zieht sie die die angesehene Kriminalpsychologin Lena Peters zu Rate. Doch kurz darauf leistet sich Lena einen Fehler und wird von ihrem neuen Chef von diesem Fall abgezogen. Doch die Profilerin gibt nicht auf und ermittelt gemeinsam mit Wulf Belling, der ursprünglich die Fälle der verstümmelten Frauenleichen bearbeitet hat, weiter...


    Meine Meinung
    "Opfertod" heißt der Auftakt einer neuen Reihe rund um die Kriminalpsychologin Lena Peters und ist gleichzeitig mein erstes Buch von Hanna Winter. Der Nachfolger trägt den vielversprechenden Titel "Seelenriss" und wird im Februar 2013 erscheinen. Den Schauplatz hat die Autorin in ihre Heimatstadt Berlin verlegt, die Handlungsdauer umspannt den Zeitraum vom 8. bis 20. Mai.


    Lena Peters ist erst vor kurzem nach Berlin gezogen und hat sich auch beruflich verändert. Die junge Frau mit den hellgrünen Augen und der androgynen Figur arbeitet als Kriminalpsychologin bzw. Profilerin für die Kripo Berlin und hilft den Polizeibeamten, einen gefährlichen Mörder zu jagen. Dabei ist sie sehr ehrgeizig und verbeißt sich in die Ermittlungen. Lena fährt außerdem Vespa und versucht noch immer, ein Trauma aus ihrer Kindheit zu verarbeiten. Zum Team der Kriminalpolizei gehört Volker Drescher, der Leiter der Mordkommission, der nebenbei erfolgreicher Schriftsteller ist, außerdem die sympathische Polizistin Rebecca Brandt und der intrigante Ben Vogt, der Lena die Stellung im Team neidet. Kurz nach ihrem Ausschluss durch Volker Drescher lernt Lena den eigenbrötlerischen Ex-Kommissar Wulf Belling, der ursprünglich die Ermittlungen gegen den "Stümmler" geleitet hat und nun gemeinsam mit Lena auf eigene Faust ermittelt. Der Serienkiller nennt sich Artifex und sieht sich selbst als Künstler an, der seine blutige Kunst mit der Menschheit teilen möchte...


    Die Protagonisten, allen voran Lena, sind unglaublich interessante Charaktere mit vielen Facetten, Ecken & Kanten, die dadurch fast lebendig wirken. Weiters sind die Figuren weder wunderschön noch perfekt, was sie sympathisch und authentisch macht. Außerdem lässt die Vergangenheit von Lena und Wulf Spekulationen zu, wodurch man selbst zum Miträtseln angeregt wird. Auch wenn die Grundidee zu diesem Thriller sicherlich nicht ganz neu ist, wurde der Plot großartig umgesetzt. Langatmige Stellen oder unnötige Passagen sucht man hier vergebens, denn in "Opfertod" ist alles genau auf den Punkt gebracht.


    Kaum hat man die ersten paar Seiten dieses Thrillers gelesen, nimmt einen die Story vollends gefangen und lässt einen nicht mehr los. Der Spannungsbogen wird durchgehend gespannt gehalten und die Handlung jagt von einer unglaublich fesselnden Szene zur nächsten. Die Geschehnisse werden -in der 3. Person- vorwiegend aus dem Blickwinkel von Lena Peters erzählt, zwischendurch schildert der Killer seine unglaublich kranken Fantasien und zeigt uns, wie einige seiner Opfer die letzten Stunden vor ihrem Tod verbracht haben. Hin und wieder berichten auch ein paar Nebenfiguren über die rasanten Ereignisse und lassen uns an ihrer Sicht der Dinge teilhaben. "Opfertod" bleibt durch die Wechsel der Erzählperspektiven, die ineinander verwebenden Handlungsstränge sowie durch die schlüssige Auflösung von der ersten bis zur letzten Seite spannend. Hanna Winter versteht es, ihre Leser dank der packenden Schreibweise mit Hochspannung am laufenden Band und der überaus bildhaften, teilweise ekligen Beschreibungen, die mein Kopfkino auf Touren bringen, an die Geschichte zu fesseln. Abgerundet wird alles durch die Kapitel in angenehmer Länge und die mitreißende Sprache.


    Fazit
    Hanna Winter hat mich mit "Opfertod" und ihrer neuen Heldin Lena Peters vollends begeistert. Dieser rasante Thriller verfügt über eine reizvolle Protagonistin mit einem interessanten Beruf, eine Story voller Blut, Leichen & Spannung sowie einen ausdrucksvollen, flüssigen Schreibstil. Dieser rundum gelungene Serienauftakt, der zum Nägelkauen animiert, erhält von mir deshalb hervorragende 10 Punkte.

    Der Autor
    Michael Hübner, Jahrgang 1968, arbeitete als Keramiker, Logistiker und freiberuflicher Webdesigner, bevor er das Schreiben für sich entdeckte. Sein erster Thriller, »Stigma«, war ein großer Lesererfolg und wurde in zahlreichen Foren und Blogs gelobt. Hübners zweite Leidenschaft gilt der Fotografie und dem digitalen Bearbeiten von Bildern. Er lebt mit seiner Frau und drei Töchtern in der Nähe von Koblenz.


    Produktinformation lt. Amazon
    Taschenbuch: 448 Seiten
    Verlag: Goldmann Verlag (15. Mai 2012)
    Sprache: Deutsch
    ISBN-10: 3442474183
    ISBN-13: 978-3442474189
    Größe und/oder Gewicht: 18,8 x 11,9 x 3,2 cm



    Inhalt - in eigenen Worten
    An seinem freien Tag wird Kommissar Sven Becker zu einem Tatort gerufen. Das Opfer ist der 19-jährige Erik Jensen, der durch ein fahrendes Auto vorsätzlich getötet wurde. Das Notizbuch, das bei dem Toten gefunden wird, enthält kryptische Aufzeichnungen, die die Polizei vor ein Rätsel stellt. Die Ermittlungen führen Sven Becker und seinen Partner Dennis Bergmann an den Arbeitsplatz des Mordopfers - in das Senioren- und Pflegeheim Waldesruh, wo augenscheinlich dubiose Dinge vor sich gehen... Als die Polizisten den Leiter dieses Instituts nochmal befragen wollen, ist Peter Hofer plötzlich spurlos verschwunden. Becker und Bergmann sowie der ehrgeizige Reporter Walter Koschny stechen mit ihren Nachforschungen in ein Wespennest und locken damit skrupellose Gegner an, für die ein Menschenleben nichts zählt...


    Meine Meinung
    Nachdem ich schon von Michael Hübners Debüt "Stigma" total begeistert war, musste ich natürlich auch das 2. Werk "Sterbestunde" lesen. Toll finde ich auch, dass der deutsche Autor in sich abgeschlossene Bücher schreibt, denn Einzelbücher findet man inzwischen viel zu selten... Der Prolog führt uns 2 Jahre zurück und erzählt, wie Sven Becker die erhängte Leiche eines verdächtigen Kindermörders gefunden und die Ermittlungen in den Sand gesetzt hat, wobei ihn diese Tatsache auch noch Jahre später verfolgt. Die eigentliche Geschichte startet am Donnerstag, 26. Juli und endet ein paar Tage später. Der Handlungsschauplatz wurde nach Koblenz verlegt.


    Diesmal steht der 35-jährige Sven Becker im Mittelpunkt, der als Kommissar bei der Kripo Koblenz arbeitet. Der eigenbrötlerische Polizist handelt oft intuitiv und bringt sich dadurch gern in Schwierigkeiten. Da er, wie die meisten Polizisten, für seinen Beruf lebt, steht es mit seiner Ehe nicht zum Besten, denn seine Frau Sandra ist bereits aus der gemeinsamen Wohnung ausgezogen und auch von Scheidung ist schon die Rede. Wie gut, dass es Dennis Bergmann gibt, der nicht nur Svens Partner, sondern auch sein bester Freund ist. Der 33-jährige unterstützt seinen Kollegen bei den Ermittlungen und liebt sein Singledasein, das sich mit vielen Dates und wechselnden Frauenbekanntschaften abwechslungsreich gestaltet. Zum Leidwesen von Kommissar Becker mischt sich der ehrgeizige Journalist Walter Koschny gern in laufende Ermittlungen ein, denn die beiden unterschiedlichen Männer können sich nicht ausstehen...


    Mit diesem ungleichen Ermittlerduo und dem nervigen Journalisten hat Michael Hübner interessante, facettenreiche Protagonisten erschaffen, die authentisch agieren und mit allerlei Macken, Ecken & Kanten aufwarten. Durch die privaten Probleme von Sven Becker wirkt der Polizist sehr menschlich. Auch die ansprechend gestalteten Nebenfiguren überzeugen und fügen sich gut in die Handlung ein. Als interessantes Setting wurde ein Altenheim gewählt, wobei dort einige rätselhafte Vorkommnisse aufzudecken sind, was Kommissar Becker auf den Plan ruft. Wer diesen Thriller noch lesen möchte, sollte sich die Kurzbeschreibung (im Buch bzw. im Internet) besser nicht durchlesen, da sie meiner Meinung zu viel verrät! Größtenteils werden die rasanten Begebenheiten in der 3. Person aus der Sicht von Sven und Dennis erzählt, zwischendurch berichten unzählige Nebenfiguren aus ihrem Blickwinkel über die Ereignisse, was mich teilweise leicht verwirrt hat. Ebenso zahlreich wie die Erzählperspektiven sind auch die Handlungsstränge, die sich mit zunehmender Seitenanzahl wie Puzzleteile zusammensetzen und am Ende ein schlüssiges Bild ergeben.


    Der Plot wirkt glaubhaft und gut recherchiert, wobei die Handlung für meinen Geschmack für einen Thriller zu unblutig ist. Hat mich "Stigma" wegen der originellen Grundidee samt genialer Umsetzung und wegen der durchgehenden Hochspannung umgehauen, so beinhaltet "Sterbestunde" eine bereits dagewesene Idee, die ganz ordentlich in die Tat umgesetzt wurde. Auch wenn dieser Thriller kleine Längen und viele ausgeschmückte Beschreibungen (die wie Lückenfüller anmuten) birgt, so unterhält die spannende Story mit überraschenden Wendungen und falschen Fährten. Natürlich fragt man sich auch, wer die mysteriösen Gegenspieler und warum der junge Pfleger sterben musste, allerdings ist die Handlung ab der Hälfte mit so vielen rasanten Geschehnissen durchzogen, dass ich manche Passagen 2 Mal lesen musste, um alles mitzubekommen. Dennoch lassen sich die knapp 450 Seiten dank Michael Hübners ungemein fesselndem Schreibstil und der flüssigen Sprache wunderbar schnell lesen.


    Fazit
    Wer gern Thriller mit sympathischen Ermittlern, einer interessanten Geschichte mit relativ wenig Blut & viel Spannung sowie einer packenden Schreibweise liest, wird "Sterbestunde" lieben. Obwohl mir "Stigma" noch besser gefallen hat, unterhält dieser Thriller trotz kleiner Schwächen seine Leser bestmöglich, weshalb ich eindrucksvolle 8 Punkte vergebe.

    Der Autor
    Chris Carter, geboren 1965, studierte in Michigan forensische Psychologie und beriet viele Jahre die Staatsanwaltschaft. Dann zog er nach Los Angeles, dem Schauplatz seiner Thriller-Serie um Detective Robert Hunter.


    Produktinformation lt. Amazon
    Taschenbuch: 416 Seiten
    Verlag: Ullstein Taschenbuch (11. Mai 2012)
    Sprache: Deutsch
    ISBN-10: 3548284213
    ISBN-13: 978-3548284217
    Originaltitel: The Night Stalker
    Größe und/oder Gewicht: 18,8 x 12 x 3,4 cm



    Inhalt
    Bei der Obduktion einer unbekannten Frauenleiche, deren Mund und Vagina mit groben Stichen zusammengenäht wurden, macht der Gerichtsmediziner Dr. Jonathan Winston eine schreckliche Entdeckung, die er niemanden mehr mitteilen kann, da kurz darauf die Pathologie durch eine Bombe in die Luft fliegt. Robert Hunter und sein Partner Carlos Garcia werden neben der grausam entstellten Leiche mit diesen Ermittlungen betraut, was Hunter zu schaffen macht, da er mit Dr. Winston befreundet war. Parallel dazu wird die Privatdetektivin Whitney Myers von einem besorgten Vater engagiert, um die vermisste Katia Kudrow zu finden, die der unbekannten Toten ähnelt. Hängen die beiden Fälle vielleicht zusammen?


    Meine Meinung
    "Der Knochenbrecher" ist der 3. Band der Buchreihe rund um Detective Robert Hunter, der an den Vorgängerband "Der Vollstrecker" anknüpft, wobei der Titel mit dem Inhalt überhaupt nichts gemeinsam hat. Das gut gestaltete Cover passt leider optisch nicht zu den beiden ersten Thrillern dieser Serie. Als Handlungsschauplatz dient erneut Los Angeles.


    Robert Hunter ist mit seinen 42 Jahren längst zum ranghöchsten Detective im Morddezernat des Los Angeles Police Department aufgestiegen und gilt als beruflicher Überflieger, denn dank seines Doktortitels in Kriminalpsychologie schafft es der scharfsinnige Detective immer wieder, sich in die Täter und deren Denkweise hineinzuversetzen. Da der Single seit langem unter chronischer Schlaflosigkeit leidet, schläft er sehr wenig und hat eine Schwäche für guten Scotch. Sein jüngerer Partner, der gebürtige Brasilianer Carlos Garcia, hat kein Studium vorzuweisen, dafür besitzt er sehr gute Instinkte und unterstützt seinen Kollegen auf jede erdenkliche Weise. Der große Detective mit den blauen Augen ist seit 3 Jahren Hunters Partner und mit seiner großen Liebe Anna verheiratet. Dagegen arbeitet Whitney Myers, eine 36-jährige erfolgreiche Privatdetektivin, auf eigene Rechnung und versucht mit allen Mitteln, die verschwundene Tochter ihres Auftraggebers zu finden...


    Neben dem Ermittlerduo Hunter und Garcia treffen wir alte Bekannte, wie Captain Barbara Blake, aber auch Neuzugänge wie Whitney Myers, die alle eine wichtige Rolle spielen. Die mitwirkenden Protagonisten sind vielschichtige, interessante Persönlichkeiten mit einigen Macken sowie Ecken & Kanten. Schade finde ich nur, dass man diesmal nicht viel von der Weiterentwicklung der Protagonisten spürt und wenig über das Privatleben der Ermittler erfährt. Kaum hat man "Der Knochenbrecher" aufgeschlagen und die ersten Seiten gelesen, nimmt einen die unfassbare Geschichte gefangen und lässt den Leser nicht mehr los. Auch wenn der 3. Band nicht ganz mit seinem Vorgänger mithalten kann (im 2. Band war die Hochspannung noch ausgeprägter und die Protagonisten haben mehr von sich preisgegeben), hat mich die rasante Story überaus gefesselt. Es gibt auf den knapp 420 Seiten keinerlei Längen oder überflüssige Szenarien - jedes der angenehm kurzen Kapitel endet mit einem kleinen Cliffhanger, was die Spannung natürlich dramatisch erhöht. Die Grundidee ist sicherlich nicht ganz neu, wurde aber dennoch originell umgesetzt. "Der Knochenbrecher" beinhaltet einen nervenzerreißenden Plot, der die Leser mit vielen falschen Fährten und Irrwegen gekonnt in die Irre führt.


    Erzählt werden die rasanten Begebenheiten (in der 3. Person) größtenteils aus dem Blickwinkel von Robert Hunter, zwischendurch schildern Carlos Garcia, Whitney Myers und andere Nebenfiguren die mitreißenden Ereignisse aus ihrer jeweiligen Warte. Durch die unterschiedlichen Erzählperspektiven wirkt dieser Thriller abwechslungsreich und unterhält zu 100 Prozent. Mehrere Handlungsstränge verweben im Handlungsverlauf allmählich miteinander, während der Spannungsbogen durchgehend gehalten wird und die Story auf ein dramatisches Finale zusteuert, das einem schier den Atem raubt. Durch Chris Carters spannungsgeladenen, flüssigen Schreibstil, die angenehm kurzen Kapitel (115 Kapitel auf 416 Seiten) und die packende Sprache fliegt man fast durch die Seiten. Wegen der ausführlich beschriebenen, teilweise auch unappetitlichen, Schilderungen des Mordopfers kann ich "Der Knochenbrecher" zartbesaiteten Lesern mit schwachen Nerven nicht empfehlen - außerdem wäre es empfehlenswert, die Reihenfolge einzuhalten.


    Fazit
    Chris Carter versteht es zum 3. Mal, seine Leser mit einer ausdrucksvollen Geschichte voller blutiger Details & Spannung sowie mit einem reizvollen Ermittler-Gespann an die Seiten zu fesseln. Wer gern Thriller voller Blut & grausam zugerichteter Leichen liest, ist hier richtig und wird den 3. Band dieser grandiosen Buchreihe verschlingen. "Der Vollstrecker" erhält von mir ausgezeichnete 10 PUNKTE und lässt mich sehnsüchtig auf einen weiteren Hunter-Thriller hoffen.

    Wieso muss man daraus ein machen?
    Ich nutze die Punktvergabe-Funktion normalerweise schon, nur habe ich sie diesmal vergessen....


    Zitat

    Original von maikaefer
    "Für den ersten Roman von Emma Sternberg vergebe ich gern unterhaltsame 8 Punkte."


    Warum TUST du es denn nicht auch?
    Die Anzeige oben weist noch auf NULL!
    Ich finde es immer wieder schade, dass so wenig Eulen diese Funktion auch wirklich nutzen...

    Die Autorin
    Michelle Rowen wurde in Toronto, Kanada, geboren. Als Kind nahm sie sich vor, Stewardess, Juwelendiebin und Schriftstellerin zu werden. Inzwischen konzentriert sie sich voll auf den letzten der drei Berufe. Michelle Rowen ist bekennende Suchtleserin, Frauchen einer launischen Katze namens Nikita und großer Fan von allem, was mit Buffy – Im Bann der Dämonen zu tun hat.


    Produktinformation lt. Amazon
    Taschenbuch: 381 Seiten
    Verlag: Blanvalet Taschenbuch Verlag; Auflage: 1. (15. November 2010)
    Sprache: Deutsch
    ISBN-10: 3442376289
    ISBN-13: 978-3442376285
    Originaltitel: Tall, Dark & Fangsome
    Größe und/oder Gewicht: 18,2 x 11,6 x 3,4 cm


    Inhalt
    Da Sarahs Blut durch das Blut von 2 Meistervampiren hochkonzentriert ist, will der Milliardär Gideon Chase von Sarah Dearly in der nächsten Vollmondnacht in einen Vampir verwandelt werden, da der Ex-Vampirjäger-Anführer durch das Höllenfeuer furchtbar aussieht und kurz dafür ist, zu sterben. Sollte Sarah seinem Plan nicht zustimmen, will Gideon all ihre Freunde töten, deshalb musste sich die "Schlächterin der Schlächter" auch von ihrem Freund, dem Meistervampir Thierry de Bennicoeur, trennen. Doch der gibt sich nicht so leicht geschlagen...


    Meine Meinung
    "Verliebt, verlobt, verbissen" heißt der 5. und letzte Band der Immortality Bites-Reihe. Die Handlung beginnt im Feber und dauert ein paar Tage. Als bewährter Handlungsschauplatz dient erneut Toronto in Kanada. Sarah Dearly, zum Zeitpunkt ihres Todes 28 Jahre jung, ist nun seit 3 Monaten ein Vampir und hat sich noch immer nicht ganz an das Vampirdasein gewöhnt. Neben der Jobsuche muss sie sich auch noch mit ihrem Fluch, Gideon Chase, der wahren Identität des Roten Teufels und den Problemen ihrer besten Freundin Amy herumschlagen. Außerdem musste sie sich zum Schein von ihrem sexy aussehenden Freund, dem Meistervampir Thierry de Bennicoeur, trennen. Wieder mit von der Partie sind Sarahs beste Freundin Amy, ihr Ehemann Barry, Thierrys Gemahlin Veronique, der geheimnisvolle Rote Teufel, Vampir Michael Quinn und Vampirkellner George. Die reizvoll ausgearbeiteten, mit liebenswerten Macken versehenen, Protagonisten haben sich ansprechend weiterentwickelt und sorgen immer wieder für Überraschungen.


    Wie ich bereits in der Rezension des 4. Bands erwähnt habe, gefällt mir die Sarah Dearly-Reihe viel besser als die Betsy Taylor-Reihe von Mary Janice Davidson und ist auch kein Abklatsch der Betsy Taylor-Bücher. Michelle Rowen lockt ihre Leser im Abschlussband dieser humorvollen Buchserie auf etliche Irrwege und falsche Fährten, sodass der 5. Teil (auch wenn er kleine Längen beinhaltet) durchwegs spannend und unterhaltsam ist. Ich-Erzählerin Sarah schildert die turbulenten Begebenheiten aus ihrer Perspektive mit einer gehörigen Portion Humor und wirkt dabei so sympathisch, dass man die Hauptperson einfach ins Herz schließen muss. Man spürt Sarahs inneren Zwiespalt zwischen der "normalen" Vampirin und der bösen Nachtwandlerin, zu der Sarah durch einen Fluch geworden ist, wobei manche Szenen für meinen Geschmack viel zu übertrieben dargestellt wurden. Auch der gewohnt trockene Humor kommt in "Verliebt, verlobt, verbissen" nicht ganz durch. Angesichts Michelle Rowens locker-leichtem Schreibstil sowie den amüsanten Dialogen lassen sich die 381 Seiten innerhalb kürzester Zeit lesen.


    Fazit
    "Verliebt, verlobt, verbissen" bietet dem Leser, ebenso wie seine Vorgängerbände, einen reizvoller Mix aus Action, Abenteuer & ein wenig Romanze gepaart mit viel Wortwitz. Dank der interessanten Geschichte mit der sympathischen Vampirin Sarah Dearly fliegt man nur so durch die Seiten des 5. Bands der Immortality Bites-Reihe. Dafür vergebe ich äußerst unterhaltsame 8 PUNKTE und finde es schade, dass diese Buchreihe schon zu Ende ist.

    Inhalt
    Inzwischen ist die Dark Academy nach New York übersiedelt, wo nach den Weihnachtsferien für die Schüler des Elite-Internats ein neues, aufregendes Trimester beginnt. Cassies Dasein hat sich während der letzten Wochen von Grund auf geändert - sie gehört nun den "Auserwählten", die sich einem Leben voller Schönheit, Reichtum und Macht verschrieben haben. Ihre gewaltigen Fähigkeiten bringen Cassie in mächtige Schwierigkeiten, denn die Schülerin hat Schwierigkeiten, ihren Geist Estelle zu kontrollieren und bedroht dadurch sogar Cassies Liebe zu Ranjit...


    Meine Meinung
    "Verborgene Macht" heißt der 2. Band der Dark Academy-Trilogie. Die Story beginnt in den Weihnachtsferien und umspannt ein paar Wochen Handlungsdauer. Den Schauplatz hat die Autorin nach New York verlegt, wo wir uns auf wunderbare Beschreibungen freuen dürfen.


    Die 17-jährige Cassie Bell besucht die elitäre Dark Academy und gehört nun der Gruppe der "Auserwählten" an. Diese tragen uralte Geister in sich, die ihnen Schönheit und Macht verleihen, ihren menschlichen Bewohnern allerdings dafür Lebenskraft entziehen. Cassies Körper beheimatet den exzentrischen Geist von Estelle Azzedine und kann sogar mit ihr kommunizieren. Die Stipendiantin muss aber noch lernen, mit der Situation zurecht zu kommen, wobei ihr ihr Freund Ranjit Singh hilft, denn der hübsche Inder gehört ebenfalls zu den Auserwählten. Ihre beste Freundin und Mitbewohnerin, die Argentinierin Isabella Caruso scheint nur aus einem Grund auf der Schule zu sein, was ihren Freund Jack besonders auf die Palme bringt... Cassie wird als interessante, facettenreiche Protagonistin mit Potential dargestellt, ebenso wie die reizvoll gestalteten, vielseitigen Nebenfiguren.


    Besonders toll finde ich -neben dem Setting der Dark Academy, die jedes Trimester in einer anderen Stadt ihre Pforten öffnet- die Idee mit den Auserwählten - das ist etwas ganz anderes als Vampire, Werwölfe & was sich sonst so in vielen Fantasybüchern tummelt. Gabriella Poole versteht es wunderbar, viele Geheimnisse, Irrwege und ein paar offene Fragen in die Geschichte einzubauen, was zusätzlich zum Lesevergnügen natürlich Lust auf die Fortsetzung macht. Leider birgt die Story auch kleine Längen und allzu ausgeschmückte Schilderungen. Erzählt werden die rasanten Geschehnisse (in der 3. Person) aus Cassies Perspektive, wobei Cassies Zwiespalt bzw. der Kampf mit ihrem Geist eindrucksvoll beschrieben wurde. Denn die 17-jährige Schülerin muss sich an ihren neuen Status als Auserwählte erst gewöhnen und lernen, wie sie mit ihrer Fähigkeit richtig umgeht. Durch die durchwegs mitreißende Schreibweise, die große Schrift und die Kapitel in angenehmer Länge lassen sich die 304 Seiten rasend schnell lesen.


    FAZIT:
    Mit "Dark Academy - Verborgene Macht" hat Gabriella Poole eine originelle Romanidee in eine packende Story verpackt und diese mit einer sympathischen Hauptperson sowie einem ausdrucksvollen Schreibstil garniert. Der Mittelteil der Dark Academy-Trilogie hat mich trotz der kleinen Schwächen ansprechend unterhalten und erhält deshalb wundervolle 8 PUNKTE.