Beiträge von Sabine73

    Die Autorin
    Krystyna Kuhn, 1960 als siebtes von acht Kindern in Würzburg geboren, studierte Slawistik, Germanistik und Kunstgeschichte, zeitweise in Moskau und Krakau. Sie arbeitete als Redakteurin und Herausgeberin und schrieb EDV-Fachbücher, Gedichte und Kurzgeschichten.


    Produktinformation lt. Amazon
    Broschiert: 239 Seiten
    Verlag: Arena (November 2013)
    Sprache: Deutsch
    ISBN-10: 3401067281
    ISBN-13: 978-3401067285
    Vom Hersteller empfohlenes Alter: 12 - 15 Jahre
    Größe und/oder Gewicht: 21,4 x 13,6 x 3,4 cm


    Inhalt - in eigenen Worten:
    Der Weltuntergang scheint greifbar zu sein, denn rund um den Globus nehmen Umweltkatastrophen wie Überschwemmungen und Erdbeben stetig zu. Und auch die Bewohner des Grace College werden evakuiert, doch während alle anderen das Tal verlassen, bleiben Katie, Rose, Julia, Debbie, Robert, Chris, David und Benjamin in den kanadischen Rocky Mountains, denn die acht Studenten wissen, dass sie sich dem Tal stellen müssen und dass es für sie kein Zurück gibt. Nichts wird mehr so sein, wie es war und in dem Labyrinth unter dem Lake Mirror stellen sich die acht Studenten des Grace College der Wahrheit...


    Meine Meinung:


    "Die Entscheidung" ist der letzte Teil der Das Tal-Reihe und da ich diese Buchreihe seit nunmehr 3 Jahren begleite, war ich auf das Finale extrem gespannt. Die rostroten Buchcover von Season 2 gefallen mir noch immer nicht, da waren die grauen Cover von Season 1 noch schöner. Die Story beginnt am 20. März 2013 mit einer Prophezeiung sowie einer "Breaking News"-Meldung und endet am selben Tag. Eine Totentafel findet sich im letzten Tal-Band nicht.


    Im 8. Band steht ein weiteres Mal Katie West im Mittelpunkt. Die junge Katie stammt auch einem wohlhabenden Elternhaus, liebt das Bergsteigen bzw. den damit verbundenen Adrenalin-Kick und fühlt sich noch immer an dem Unfall ihres Freundes Sebastien schuldig. Auch der etwas eigenbrötlerische Robert Frost spielt im finalen Band eine große Rolle, denn das Mathematik-Genie weist seinen Mitschülern mit seiner Kombinationsgabe immer wieder den richtigen Weg und scheint auch diesmal den richtigen Riecher zu haben.

    Meiner Meinung nach kommen die Protagonisten im 8. Band nicht richtig zur Geltung, obwohl sie interessante Persönlichkeiten mit vielen Facetten, Ecken & Kanten sind. Nach nunmehr 8 Tal-Romanen haben wir die Hauptpersonen Katie West, Robert und Julia Frost, Chris Bishop, Rosie Gardner, David Freeman, Debbie Wilder und Benjamin Fox und deren Geheimisse näher kennengelernt, weshalb es mich diesmal nicht so sehr stört, dass die restlichen Protagonisten (außer den Erzählern) eher im Hintergrund bleiben.

    Die Spannung baut sich zwar schnell auf, so dass man rasch in die Geschichte eintaucht, verliert sich aber zwischendurch und wartet dann mit einem konstruierten Ende auf, was ich sehr schade finde, denn aus dieser Mystery-Serie hätte man noch viel mehr herausholen können. So hatte ich mir das Ende ganz und gar nicht ausgemalt, weshalb mir nun ein wenig die Worte fehlen...


    Nachdem uns Krystyna Kuhn so lange auf die Folter gespannt hat, lässt mich dieses Finale ein wenig unzufrieden zurück und ich frage mich nun, ob es das nun gewesen sein soll, worauf ich 3 Jahre lang gewartet habe, denn eigentlich hatte ich mir ein gigantisches Finale vorgestellt. Das liegt wahrscheinlich auch daran, dass der letzte Tal-Band an nur einem Tag spielt und mir die hier dargestellte Endzeitstimmung etwas unglaubwürdig und an den Haaren herbeigezogen vorkommt. Denn warum sollten die Ereignisse des Tals mit den Katastrophen auf der ganzen Welt zusammenhängen bzw. weshalb sollte das geheimnisvolle Tal in den Rocky Mountains so viel Macht über den Rest der Welt haben?


    Auch wenn die Handlung von "Die Entscheidung" durchwegs fesselnd zu lesen ist und mit einigen Irrwegen & kleinen Überraschungen versehen wurde, stören mich der leicht unglaubwürdige Plot und die teilweise sehr ausgeschmückten Schilderungen doch etwas. Noch immer finde ich die Romanidee und den Entschluss, das Setting in ein Tal bzw. in ein College mit dunklen Geheimnissen, genial. Und die verwendeten Handlungsschauplätze wurden erneut so lebendig gestaltet, dass man die Geschehnisse förmlich vor seinem inneren Auge sieht.


    Erzählt werden die temporeichen Begebenheiten abwechselnd aus der Sicht von Katie und Robert (in der 3. Person), wobei uns die beiden Studenten Einblick in ihre Gefühls- und Gedankenwelt gewähren. Aufgelockert werden die Schilderungen durch Briefe von Dave Yellad aus den Jahren 1915 bis 1934 und Nachrichten von Breaking News, die über verschiedene Katastrophen auf der ganzen Welt berichten.


    Leider muss ich gestehen, dass "Die Entscheidung" für mich der schwächste Tal-Band ist, dennoch beinhaltet der 8. Teil dieser spannenden Jugend-Mystery-Buchreihe eine mitreißende, emotionsgeladene Schreibweise, eine jugendliche Sprache und kurze Kapitel. Schade, dass auch der letzte Band nur 239 Seiten umfasst und somit trotz aller Mankos schnell ausgelesen ist.



    FAZIT:
    Leider hat mich "Das Tal Season 2.4 Die Entscheidung" etwas enttäuscht zurückgelassen, da meine Erwartungen an den Abschluss dieser tollen Buchserie sehr hoch waren. Auch wenn die Protagonisten nicht ganz zur Geltung kommen und mich die Auflösung nicht umgehauen hat, wartet der letzte Tal-Band neben kleinen Schwächen mit einer interessanten Geschichte, reizvollen Charakteren sowie einem packenden Schreibstil auf. Dafür vergebe ich äußerst bescheidene 8 PUNKTE und lägen mir die restlichen Tal-Bände nicht so am Herzen, wäre die Bewertung sicherlich noch schlechter ausgefallen.

    Die Autorin
    Cassandra Negra ist der Künstlername einer in der Nähe von Weimar geborenen, promovierten Wissenschaftlerin. Sie ist Geschäftsführerin eines Familienunternehmens und lebt in Zürich.


    Produktinformation lt. Amazon
    Broschiert: 476 Seiten
    Verlag: Jerry Media; Auflage: 1. Aufl. (30. April 2013)
    Sprache: Deutsch
    ISBN-10: 3952390607
    ISBN-13: 978-3952390603
    Größe und/oder Gewicht: 13,5 x 3 x 21 cm



    Inhalt - in eigenen Worten
    Gleich ihr erster Fall verlangt der jungen Fallanalytikerin Lea Lands einiges ab. In Hitlers altem Fahrerbunker, in der Unterwelt Berlins, wird eine grausam zugerichtete Frauenleiche gefunden, um sie herum wurden achtzehn Rosenblätter drapiert. Kurze Zeit später wird eine zweite Tote aufgefunden und die Parallelen zum ersten Fall sind unübersehbar. Die Spur führt die Ermittler Lea Lands und ihren Kollegen Max Hofmann zur Nationalpartei und dessen Chef Jack Braun, der Lea auf Anhieb fasziniert. Hat der charismatische Jack etwas mit den bestialischen Morden zu tun?


    Meine Meinung
    "Die Lust des Bösen" heißt der 1. Band rund um Lea Lands, wobei ich hoffe, dass noch viele weitere Bücher von Cassandra Negra erscheinen, da ich diese Art von Thrillern sehr gern mag. Als Schauplatz dient Berlin und die Schauplatzbeschreibungen sind so lebendig beschrieben, dass man meint gemeinsam mit Lea vor Ort zu sein. Eine Fortsetzung sowie eine Verfilmung könnte ich mir fabelhaft vorstellen.


    Lea Lands hat gerade ihren Abschluss als Fallanalytikerin gemacht und eine heiß begehrte Stelle in der Abteilung Sonderermittlungen beim LKA Berlin bekommen. Die toughe Profilerin versteht es hervorragend, sich in die Täter hineinzuversetzen und lebt für ihre Arbeit. Privat ist die hübsche, junge Frau Single, fährt eine Harley und wohnt mit ihrem Hund Arthur in einer kleinen Wohnung. Gemeinsam mit ihrem 55-jährigen Kollegen Max Hofmann, der durch die jahrelange Polizeiarbeit schon abgestumpft ist, seiner Pensionierung entgegensieht und gern dem Alkohol zuspricht, fahndet Lea nach einem kaltblütigen Mörder. Als sie bei einem Konzert einen gutaussehenden Mann kennenlernt und sich in eine leidenschaftliche Affäre stürzt, ahnt die Profilerin noch nicht, dass der rätselhaft wirkende Jack Braun (was für ein Name) in seiner Funktion als Chef der Nationalpartei zum Kreis der Verdächtigen gehören wird.


    Lea ist eine interessante und toughe Hauptperson mit liebenswerten Schwächen, Ecken & Kanten, neben der ihr Kollege Max ein wenig farblos wirkt. Auch die Nebenfiguren wie z.B. Leas Chef Holger Harms, Nationalpartei-Oberhaupt Jack Braun, sein Chauffeur Hans Wenger und diverse Parteikollegen sowie Opfer wurden durchaus reizvoll gestaltet, dennoch wurden für meinen Geschmack zu viele Nebencharaktere verwendet, die nur unnötig für Verwirrung sorgen und meinen Lesegenuss ein wenig trüben.


    In diesem Thriller von Cassandra Negra jagen die LKA-Beamten einen sadistischen Killer, der seine Opfer in alten Gemäuern ablegt, die für Hitler und die Nationalsozialisten von Bedeutung waren. Der Täter geht sehr raffiniert vor, um an seine Opfer zu gelangen und seine kranken Fantasien auszuleben - und dabei ist ihm jedes Mittel recht... "Die Lust des Bösen" bietet Liebhabern von Spannungsliteratur eine vielleicht etwas weit hergeholte, aber reizvolle Romanidee samt ansprechender Umsetzung.


    Die Story wartet mit reichlich unerwarteten Wendungen, einigen Überraschungen und raffiniert gelegten falsche Fährten sowie einigen klitzekleinen Längen und ausgeschmückten Beschreibungen auf. Für zartbesaitete Gemüter mit schwachen Nerven ist "Die Lust des Bösen" allerdings nicht geeignet, da dieser Thriller viele Szenen voller Gewalt, Blut und Leichen enthält, bei denen sich einem der Magen umdrehen könnte. Manche Passagen, auch die enthaltenen Sex-Szenen waren sogar mir schon fast zu viel, aber das ist wohl Geschmackssache.


    Die rasanten Geschehnisse werden vorwiegend aus der Perspektive von Lea Lands und Max Hofmann (in der 3. Person) erzählt, wobei uns die Berliner Fallanalytikerin einen tiefen Einblick in ihre Gefühls- und Gedankenwelt gewährt. Zwischendurch schildern diverse Nebenfiguren und sogar der Täter, der uns an seinen grauenvollen Fantasien teilhaben lässt, die Begebenheiten aus ihrer jeweiligen Warte. Allerdings konnte ich mit dem Täter, dessen Identität dem Leser bald bekannt ist, wenig anfangen und seine Motive bzw. den Bezug zum Nationalsozialismus nicht ganz nachvollziehen.


    Leider wirkt die Geschichte durch die unzähligen Erzählperspektiven und miteinander verwebenden Handlungssträngen stellenweise recht sprunghaft und leicht verwirrend. Manche Szenen sind mir ein wenig zu abgedreht geraten, doch im Großen & Ganzen ist "Die Lust des Bösen" ein packender Thriller, der einen in die Irre führt und atemlos zurücklässt. Abgerundet wird die Story durch den packenden, emotionsgeladenen Schreibstil von Cassandra Negra, abwechslungsreiche Dialoge und eine beklemmende Atmosphäre, weshalb man praktisch durch die knapp 476 Seiten fliegt.


    FAZIT
    "Die Lust des Bösen" unterhält seine Leser mit einem spannungsgeladenen Plot samt überraschenden Wendungen voller Leichen & Blut, einer überaus sympathischen Protagonistin sowie einer fesselnden Schreibweise. Bis auf ein paar Kleinigkeiten hat mich dieser rasante Thriller wunderbar unterhalten, weshalb dieses Debüt Negra von mir bemerkenswerte 8 Punkte erhält.

    Die Autorin
    Amanda Frost war viele Jahre weltweit im Marketing und der Logistik großer Unternehmen tätig und lebte lange in der Schweiz, bevor es sie nach München zog. Und obwohl Amandas männliche Protagonisten allesamt über außerirdische Wurzeln verfügen, ist der Mann an ihrer Seite ihres Wissens nach von dieser Welt. Mit der Veröffentlichung ihres ersten Romans erfüllte sie sich einen lang gehegten überirdischen Traum.

    Produktinformation lt. Amazon
    Taschenbuch: 376 Seiten
    Verlag: Amanda Frost; Auflage: 1 (27. Mai 2013)
    Sprache: Deutsch
    ISBN-10: 3000412689
    ISBN-13: 978-3000412684
    Größe und/oder Gewicht: 20,2 x 12,8 x 2,6 cm



    Inhalt - in eigenen Worten
    Um das Fortbestehen des Planeten Siria zu sichern, da seit einem Meteoreinschlag alle Frauen unfruchtbar sind, muss sich ein Sirianer mit einer Erdenbewohnerin fortpflanzen. Dieser wird dann auf die Erde gebeamt und muss dort mithilfe des Magiers David Chesterfield, der seit vielen Jahren unerkannt auf der Erde lebt, sein Glück versuchen. Die Wahl fällt auf die wunderschöne deutsche Schauspielerin Angelina Russo und den chaotischen Sirianer Rafael, der seine Mission unbedingt erfüllen möchte und deshalb einen Job als Angelinas Fahrer ergattert. Angelinas Assistentin Valerie ist vom neuen Chauffeur mit den strahlend blauen Augen auf Anhieb fasziniert. Doch die Rettung seines Heimatplaneten gestaltet sich nicht so einfach, wie sich Rafael das vorgestellt hatte, denn Angelina ist sehr zickig und hasst Kinder...

    Meine Meinung
    Angetan vom auffälligen Cover und dem vielversprechenden Buchtitel, musste ich den Auftakt der Siria-Trilogie "Gib mir meinen Stern zurück" unbedingt lesen und wurde nicht enttäuscht. Der Prolog beginnt auf dem Planeten Siria, die Geschichte startet auf der Erde, dauert ein paar Monate, um mit dem Epilog 6 Monate später zu enden. Der Handlungsschauplatz wurde größtenteils auf die Erde, aber auch auf Siria verlegt, wobei die Unterschiede zwischen den beiden Planeten groß sind. Siria ist gegen die Erde sehr sauber und hochtechnisiert. Es gibt nur dunkelhaarige Sirianer, die gegen die Erdenbewohner sehr reaktionsschnell bzw. stark sind und rasch lernen. Deshalb beherrschen sie verschiedene Sprachen, obwohl Rafael mit den umgangssprachlichen Begriffen seine Schwierigkeiten hat, was auch zu Verwechslungen führt.

    Rafael ist mit seinen 30 Jahren das jüngste Mitglied des Regierungsrates auf Siria und leidet noch immer unter dem Tod seiner Frau. Um seinen Heimatplaneten Siria zu retten, stellt sich der gutaussehende, unzuverlässige Raketentechniker mit den strahlend blauen Augen widerwillig zur Verfügung. In Hollywood trifft der charmante Kindskopf den sirianischen Magier David Chesterfield, der seit langem in Amerika lebt und zum Mentor für Rafael wird. Denn das Leben auf der Erde unterscheidet sich in vielen Dingen, wie z.B. in der Sprache, der Kleidung oder der Nahrung, da es auf Siria nur Nahrung in Tablettenform und Tee gibt. Vom Regierungsrat wurde die exzentrische Schauspielerin Angelina Russo als perfekte Partnerin für Rafael ausgesucht, da sie wunderschön und zudem das Ebenbild von Rafaels verstorbener Frau Cara ist. Allerdings ist die 26-jährige Berühmtheit sehr launisch und divenhaft, was vor allem ihre Angelinas Assistentin und Ex-Stuntfrau Valerie Graf zu spüren bekommt. Die hübsche Blondine ist etwas tollpatschig und studiert nebenbei BWL, da sie nicht ewig für Angelina arbeiten möchte.

    Rafael und Vanessa sind so sympathisch, dass man sie einfach ins Herz schließen muss. Dagegen nervt die zickige Angelina mit ihrem Diven-Gehabe, aber dieser Kontrast ist auf alle Fälle interessant. Die reizvollen Hauptpersonen sind zwar wunderschön anzusehen, haben aber trotzdem Fehler, Probleme, Ecken & Kanten. Die mitwirkenden Nebencharaktere sind ebenfalls interessante Figuren, die sich gut in die Handlung einfügen. Besonders hat es mir der Mondbär Tizian, Rafaels außerirdisches Haustier, angetan.

    "Gib mir meinen Stern zurück" beinhaltet eine reizvolle Romanidee, die mir in dieser Form noch nicht untergekommen ist und hervorragend umgesetzt wurde. Auch wenn man bald ahnt, wer die perfekte Frau für Rafael ist bzw. welchen Ausgang die Geschichte nimmt, so birgt der Weg dorthin viele Überraschungen und unterhaltsame Stolpersteine. Ein paar leicht kitschige Szenen sind zwar enthalten, aber die Geschichte ist so zauberhaft, dass dies nicht wirklich stört.


    Die temporeichen Geschehnisse werden vorwiegend aus der Sicht von Rafael und Valerie erzählt, aber auch von Angelina geschildert (in der 3. Person). Die Protagonisten gewähren Einblick in ihre Gefühle und Gedanken, weshalb man mit ihnen mitfühlen, mitleiden und mitfiebern kann. Vor allem Rafael hat mich immer wieder überrascht, obwohl er lange davon überzeugt ist, dass Angelina die "Richtige" für ihn ist und dabei in allerlei Fettnäpfchen tritt. Mehrere Erzählperspektiven und miteinander verwebende Handlungsstränge führen den Leser durch die turbulente Story, die mit etlichen Liebes- und Sex-Szenen garniert ist. Der locker-leichte Schreibstil von Amanda Frost, amüsante Dialoge und eine angenehme Sprache runden diese Geschichte ab, wodurch sich die 376 Seiten rasend schnell lesen lassen. Außerdem mag ich den hier verwendeten Humor sehr und musste beim Lesen oft lachen.


    FAZIT
    "Gib mir meinen Stern zurück" ist ein übersinnlicher Liebesroman, der mich wunderbar unterhalten hat, denn es hat mir großen Spaß bereitet, Rafael auf seiner Mission zu begleiten. Dieser Roman von Amanda Frost wartet mit einem unterhaltsamen Plot samt frischen Einfällen, reizvollen Protagonisten sowie einer flüssigen Schreibweise auf und bietet den Lesern ein paar amüsante Lesestunden. Da ich von dieser übernatürlichen Geschichte total begeistert bin, vergebe ich dafür 10 Punkte.

    Die Autorin
    Jennifer Estep ist immer auf der Suche nach der nächsten Idee für einen Fantasy-Roman. Neben der »Mythos Academy« für Young Adults schreibt sie auch Paranormal Romance und Urban Fantasy für erwachsene Leser. Ihre Bücher wurden bereits in den USA zu Bestsellern.


    Produktinformation lt. Amazon
    Broschiert: 432 Seiten
    Verlag: ivi; Auflage: 2 (1. Oktober 2013)
    Sprache: Deutsch
    ISBN-10: 3492703046
    ISBN-13: 978-3492703048
    Vom Hersteller empfohlenes Alter: 14 - 19 Jahre
    Originaltitel: Crimson Frost
    Größe und/oder Gewicht: 21,4 x 13,4 x 4 cm



    Inhalt - in eigenen Worten
    Mitten in ihrem ersten richtigen Date mit Logan, wird Gwen vom Protektorat, der mythologischen Polizei, verhaftet - und zu allem Überfluss gehört Logans Vater dem Protektorat an. Wegen der Befreiung von Chaosgott Loki soll Gwen der Prozess gemacht werden, obwohl sie daran keine Schuld trägt, sondern Lokis Champion Vivian Holler. Während der Ermittlungen darf Gwen weiter auf der Mythos Academy bleiben, jedoch unter Aufsicht von Alexei Sokolov, eines Protekorats-Anwärters. Ihre Mitschüler verhalten allerdings sich so, als wäre das Gypsy-Mädchen schuldig und machen Gwendolyn das Leben schwer. Wie gut, dass das Mädchen mit den purpurfarbenen Augen Freunde hat, die zu ihr halten und ihrer Freundin helfen, herauszufinden, wer hinter den Verleumdungen steckt...


    Meine Meinung
    Der 4. Band der Mythos Academy-Buchreihe trägt den Titel "Frostglut: Mythos Academy 4" und knüpft an seinen Vorgänger "Frostherz" an. Wie gewohnt, hat Jennifer Estep den Handlungsschauplatz nach Cypress Mountain, Asheville in North Carolina verlegt. Ein weiteres Mal möchte ich die lebendigen Schauplatz- und Ortsbeschreibungen besonders hervorheben, die so plastisch dargestellt wurden, dass das Geschehene wie ein Film vor meinem inneren Auge abläuft. Diese Buchreihe könnte ich mir wunderbar als Verfilmung vorstellen.

    Die 17-jährige Gwen(dolyn) Frost hat sich bereits auf der Mythos Academy eingelebt und soll an der Eliteschule ihre Psychometrie-Gabe und diverse Kampfsport- und Waffenarten trainieren. Das Gypsy-Mädchen kann die Gefühle derer sehen, die einen bestimmten Gegenstand berührt haben und dadurch sogar verlorene Gegenstände wiederfinden, womit sie sich ihr Taschengeld aufbessert. Die erfindungsreiche Schülerin mit den braunen Locken und purpurfarbenen Augen jobbt in der Bibliothek der Altertümer, liebt Omas Backkünste, ihre Comics und ihr sprechendes Schwert Vic, das sie von Nike bekommen hat. Noch immer kann Gwen nicht verstehen, warum ausgerechnet sie von der Göttin der Sieges als Champion ausgewählt wurde, da sie nicht gerade die beste Kämpferin ist und Lokis Befreiung durch die Schnitter des Chaos nicht verhindern konnte.


    Endlich haben es Gwen Frost und Logan Quinn -der attraktive Spartaner mit den eisblauen Augen- geschafft, sich zu verabreden. Doch dann läuft ihr erstes Date mit dem besten Kämpfer der Academy komplett aus dem Ruder, als Gwen festgenommen wird... Mit von der Partie sind auch wieder Gwens beste Freundin Daphne Cruz, ihr Musiker-Freund Carlson Callahan und Bibliothekar Nickamedes. Ein ausführliches Personenregister findet sich am Ende des Romans (Seite 408-413).


    Gwen Frost ist eine äußerst sympathische und reizvolle Hauptperson mit vielen schrägen Vorlieben, Macken, Ecken & Kanten, die man einfach mögen muss. Das Mädchen mit der Gypsy-Gabe hat bisher eine beachtliche Weiterentwicklung durchgemacht und agiert durchwegs glaubwürdig. Auch die mitwirkenden Nebenfiguren, die zum Großteil aus Schülern und Lehrern der Mythos Academy bestehen sowie aus Lokis Anhängern, die "Schnitter des Chaos", sind interessante Charaktere.


    Die Romanidee mit der Mythos Academy finde ich nach nunmehr 4 Bänden noch immer sehr originell und erfrischend. Die Mythos Academy ist ein Eliteinternat für magisch begabte Krieger mit unterschiedlichen Fähigkeiten. Auf Mythos werden verschiedene Krieger wie Walküren, Amazonen, Spartaner und Römer neben "normalen" Fächern auch in Mythengeschichte und verschiedenen Kampfsportarten unterrichtet, um im Kampf gegen den Chaosgott Loki gewinnen zu können. Da Gwen allerdings keine Kriegerin mit Superkräften ist, fühlt sie sich in der Schule noch immer ein wenig fehl am Platz.


    "Frostglut: Mythos Academy 4" nimmt einen sofort gefangen und zieht den Leser in seinen Bann. Ebenso wie die Vorgängerbände beinhaltet auch "Frostglut" eine gelungene Mischung aus Mythologie, Action & Spannung gepaart mit einem Hauch Romantik. Die Geschichte wartet mit vielen unerwarteten Wendungen und einigen Überraschungen auf, ohne Längen oder überflüssige Passagen zu beinhalten. Das Ende ist zwar abgeschlossen, lässt jedoch Raum für eine -sehnsüchtig erwartete- Fortsetzung.


    Ich-Erzählerin Gwen Frost schildert die temporeichen Begebenheiten mit einer gehörigen Portion trockenem Humor und gewährt uns einen tiefen Einblick in ihre Gedanken- und Gedankenwelt. Dadurch schließt man die sympathische Hauptperson schnell ins Herz und fühlt, leidet & fiebert mit ihr mit, denn man möchte natürlich wissen, wer die Schuld an Gwens Verhaftung trägt, wie es mit Gwen und Logan weitergeht und ob es wirklich zu einem Prozess kommt...


    Komplettiert wird der neueste Mythos Academy-Band durch die fesselnde, mitreißenden Schreibweise von Jennifer Estep, die jugendliche Sprache, die leicht düstere Atmosphäre sowie durch die unterhaltsamen Dialoge. So lassen sich die 432 Seiten sehr schnell und flüssig lesen. Im Anhang (ab Seite 399) finden sich allerlei Extras, wie ein Brief von Gwen an Logan, eine Erklärung zu den Kriegern und ihrer Magie, eine Führung durch das Schulgelände, mehr über die Protagonisten & abschließend eine Leseprobe des 5. Bandes, die Lust auf mehr Mythos Academy macht.


    FAZIT
    "Frostglut: Mythos Academy 4" garantiert beste Urban Fantasy-Unterhaltung von der ersten bis zur letzten Seite und wer gern Jugendbücher über magische Internate liest, kommt an dieser Bücherserie einfach nicht vorbei. Der 4. Band rund um Gwen Frost wartet mit einer fantasievolle Geschichte in einer interessanten Welt voller Krieger, mystischen Wesen & Gottheiten, einer liebenswerten Hauptperson und einem packenden Schreibstil auf. "Frostglut" hat mir ein paar wundervolle Lesestunden beschert und erhält deshalb von mir ganze 10 Punkte.

    Band 3 der Morbus Die-Trilogie


    Die Autoren
    Bastian Zach, geboren 1973 in Leoben. Grafik-Designer, seit 2007 Schnitt- & Synchronregisseur. Matthias Bauer, geboren 1973 in Lienz. Studium der Geschichte und Volkskunde, Tätigkeiten im Verlags- und Ausstellungsbereich sowie in der Erwachsenenbildung. Gemeinsam schreiben Bastian Zach und Matthias Bauer Drehbücher und Romane.


    Produktinformation lt. Amazon
    Taschenbuch: 400 Seiten
    Verlag: Haymon Verlag; Auflage: 1 (8. September 2013)
    Sprache: Deutsch
    ISBN-10: 3852189519
    ISBN-13: 978-3852189512
    Größe und/oder Gewicht: 19 x 11,4 x 3,2 cm



    Inhalt - in eigenen Worten
    Österreich im Jahre 1704: Elisabeth wurde von General Gamelin, einem Sondergesandten der französischen Armee, gefangen genommen und weggebracht, um in Turin sein finsteres Vorhaben in die Tat umzusetzen. Unterdessen hat sich Johann List (gemeinsam mit dem Preußen und einigen Freunden) auf den Weg gemacht, um seine geliebte Elisabeth aus den Fängen des Franzosen zu befreien und die Ausgestoßenen in Tyrol vor einem Unglück zu bewahren, das ihnen in Form eines geistlichen Abgeordneten aus Rom droht, weshalb sich bald die Wege der Gefährten trennen. Johann und Leutnant Wolf begeben sich nach Turin, während sich der Preuße und seine Kameraden auf den Weg in die Tyroler Berge machen...


    Meine Meinung
    Auch wenn ich eigentlich gar keine historischen Romane lese, hat die Morbus Dei-Trilogie etwas an sich, das mich diese "Abneigung" vergessen lässt, weshalb ich natürlich wissen wollte, wie die Morbus Dei-Trilogie endet. "Im Zeichen des Aries" knüpft an seinen Vorgänger "Inferno" nahtlos an, führt uns von Wien nach Turin bzw. nach Tyrol und wartet ein weiteres Mal mit überaus lebendigen Handlungsschauplätze auf, die mein Kopfkino zum Laufen bringen. Die Handlungsdauer umfasst ein paar Wochen im Jahre 1704, nach dem Prolog gliedert sich die Geschichte in 3 namens Persecutio, Morbus und Aries.


    Die junge Elisabeth Karrer wurde von dem grausamen Maréchal Gamelin verschleppt, der mit der mit der Kranken seine eigenen Pläne hat, die schreckliche Auswirkungen für das gesamte Reich haben könnte. Inzwischen weiß Elisabeth auch, dass sie ein Kind erwartet und so drehen sich ihre Gedanken ständig um Johann und ihr ungeborenes Kind sowie um ihre Krankheit, die immer schlimmer wird und eine Flucht schier unmöglich macht. Gleichzeitig schmiedet der ehemalige Soldat und Deserteur Johann List Pläne, wie er seine geliebte Elisabeth retten kann und wird dabei von seinem Freund, dem "Preußen" Heinz Wilhelm Kramer tatkräftig unterstützt. Unerwartete Hilfe bekommen sie von Leutnant Wolf, der vom Wiener Bürgermeister den Auftrag erhalten hat, Gamelin zu stoppen.


    Die Hauptpersonen Johann und Elisabeth sind facettenreiche, authentisch wirkende Persönlichkeiten, die mit vielen Ecken & Kanten versehen wurden und durchwegs glaubwürdig agieren. Ganz toll finde ich, dass Elisabeth eine starke Frau ist, die ihre eigene Meinung hat und diese auch vertritt, was zu Beginn des 18. Jahrhunderts sicher nicht üblich war. Auch die Nebencharaktere, wie z.B. Johanns Freund "der Preuße" Heinz Wilhelm Kramer, Leutnant Georg Maria Wolf, Jesuitenpater Konstantin von Freising sowie ihre Widersacher Francois Antoine Gamelin und der Vatikan-Abgesandte Antonio Sovino wurden reizvoll gestaltet und fügen sich wunderbar in die Handlung ein.


    Abwechselnd berichten Elisabeth und Johann die packenden Begebenheiten aus ihrer Sicht, zwischendurch schildern einige Nebencharaktere wie General Gamelin, Wiens Bürgermeister Jakob Tesper und Leutnant Wolf (alle in der 3. Person) die Geschehnisse aus ihrem jeweiligen Blickwinkel. Man fühlt sich sofort nach Österreich bzw. in das Jahr 1704 zurückversetzt, fühlt, leidet & fiebert mit dem sympathischen Paar Johann & Elisabeth mit.


    "Im Zeichen des Aries" garantiert Spannung von der ersten bis zur letzten Seite, denn kaum hat man diesen historischen Thriller aufgeschlagen, wird man förmlich in die Geschichte hineingezogen und von der temporeichen Story, die ganz ohne Längen oder unnötige Passagen auskommt, gefangen genommen. Hier kommen Fans von Spannung und Blutvergießen in historischen Romanen voll auf ihre Kosten! Das Finale von "Morbus Dei" beinhaltet neben verschiedenen Erzählperspektiven ebenso viele, miteinander verwebende Handlungsstränge, die am Ende ein schlüssiges Bild ergeben.


    Die Atmosphäre ist durchwegs düster, obwohl es leider nicht ganz an die gruselige, unheimliche Grundstimmung des 1. Bandes heranreicht. Mit einer originellen Romanidee samt exzellenter Umsetzung ausgestattet, präsentiert dieser Trilogie-Abschluss eine wirklich gelungene Mischung aus historischem Thriller und Mystery-Elementen, die mit vielen unterschiedlichen Emotionen durchzogen ist.


    "Im Zeichen des Aries" wurde mit raffiniert gelegten falschen Fährten und Überraschungen versehen, die in ein atemberaubendes Finale gipfeln, das mich zufrieden zurückgelassen hat. Dank der fesselnden, ausdrucksstarken Schreibweise des sympathischen Autorenduos Matthias Bauer & Bastian Zach, der zeitgemäßen Sprache und der lebendigen Schilderungen fliegt man förmlich durch die 400 Seiten und kann kaum den Ausgang der Geschichte erwarten. Diese Trilogie könnte ich mir auch gut als Verfilmung vorstellen.


    FAZIT
    "Morbus Dei: Im Zeichen des Aries" hat es geschafft, mich zu begeistern und verspricht dank des großartigen ausgearbeiteten Plots mit überraschenden Wendungen, der reizvollen Protagonisten sowie der mitreißenden Schreibweise von Bastian Zach und Matthias Bauer spannendes Lesevergnügen vom Anfang bis Ende. Ich liebe die Morbus Dei-Trilogie (weshalb die Rezension auch so lang geworden ist) und bin ein wenig traurig, dass die Abenteuer rund um Elisabeth und Johann nun zu Ende sind. Zu kritisieren gibt es von meiner Seite nichts, weshalb ich nur beindruckende 10 Punkte vergeben kann.


    Edit: Autorennamen im Threadtitel ergänzt. LG JaneDoe

    Die Autorin
    Brigitte Kanitz, Jahrgang 1957, hat nach ihrem Abitur in Hamburg viele Jahre in Uelzen und Lüneburg als Lokalredakteurin gearbeitet. Die Heide und ihre Menschen hat sie dabei von Grund auf kennen- und lieben gelernt. Sie tanzte auf Schützenfesten, interviewte Heideköniginnen, begleitete einen Schäfer mit seinen Heidschnucken über die lilarote Landschaft und trabte mit der berittenen Polizei durch den Naturschutzpark rund um Wilsede. Inzwischen lebt und schreibt sie in Italien.


    Produktinformation
    Taschenbuch: 320 Seiten
    Verlag: Blanvalet Taschenbuch Verlag (8. Juni 2012)
    Sprache: Deutsch
    ISBN-10: 3442378699
    ISBN-13: 978-3442378692
    Größe und/oder Gewicht: 18,6 x 11,8 x 2,4 cm



    Inhalt - in eigenen Worten
    Auf dem Hof der Lüttjens in Nordergellersen ist endlich Ruhe eingekehrt: Opa Herrmanns Asche befindet sich nun in einem Urnengrab, Tochter Nele ist wieder in die Arme ihrer Familie zurückgekehrt und sogar die Störche haben ihren angestammten Platz auf dem Dachfirst eingenommen. Alles könnte so schön sein, doch dann taucht plötzlich die erfolgreiche Hamburger Geschäftsfrau Irene Wedekind mit ihrem riesigen Hund Rüdiger bei den Lüttjens auf und bringt die komplette Sippschaft durcheinander...


    Meine Meinung
    Nachdem ich bereits von "Immer Ärger mit Opa" recht angetan war, musste ich unbedingt wissen, wie es mit den Lüttjens weitergeht. Den Handlungsschauplatz hat die Autorin in das idyllische Dörfchen Nordergellersen in der Lüneburger Heide sowie in die süditaliensche Region Apulien verlegt. Durch die wunderbar lebendigen Schauplatz- und Landschaftsbeschreibungen taucht die malerische Landschaft sofort vor dem inneren Auge auf und man fühlt sich selbst in die Lüneburger Heide bzw. nach Italien versetzt. Die Story beginnt (knapp 2 Monate nach dem Ende des Vorgängerbandes) Anfang November und dauert ca. 2 Wochen.


    Die 33-jährige Nele Lüttjens nennt inzwischen den halben Ferienhof "Storchennest" ihr Eigen, weshalb sie ihr früheres Leben in München aufgegeben hat. Doch das Landleben bietet auch Vorteile, wie z.B. die frische Luft und Neles Freund, den attraktiven Anwalt Paul Liebling. Zur eigenwilligen Familie Lüttjens gehören neben Vater Olaf und Mutter Heidi auch noch Bruder Jan, Oma Grete und Großtante Marie sowie diverse Tiere. Neles bodenständiger Vater und ihre Mutter, die einen Hang zur Esoterik hat, führen in Nordergellersen eine Pension, wobei nun Nele einen Großteil der Arbeit macht. Neles Bruder Jan ist schwul, arbeitet im Hamburger Schanzenviertel als Friseur und überlegt ebenfalls einen Umzug aufs Land. Komplettiert wird die Familie durch die resolute 88-jährige Oma Grete, die ständig mit ihrer jüngeren Schwester, der ruhigen Marie zankt.


    Bereits im Vorgängerband ist mir Neles Familie ans Herz gewachsen, denn die außergewöhnliche Sippschaft -allen voran die liebenswerte Hauptperson Nele, die eine blühende Fantasie hat und zeitweise ziemlich chaotisch und tollpatschig sein kann- überrascht mit vielen Ecken, Kanten & Facetten und wirkt dabei authentisch. Auch die Nebencharaktere, wie z.B. Neles Freund Paul, Irene Wedekind und ihr Hund Rüdiger wurden reizvoll gestaltet und fügen sich harmonisch in die Geschichte ein. Vor allem der süßigkeitsliebende Rüdiger, eine riesige dänische Dogge, ist oft für einen Lacher gut und passt so richtig gut zu dieser "schrecklich netten" Familie.


    In "Oma packt aus" setzt Brigitte Kanitz erneut auf frische Einfälle und eine interessante Romanidee, die wunderbar umgesetzt wurde. So erfahren wir im Handlungsverlauf, warum genau Irene Wedekind die Lüttjens in der Lüneburger Heide besucht hat und weshalb sich alle so plötzlich in einem Hippiebus auf die Reise nach Süditalien machen... Die temporeiche Geschichte rund um den skurrilen Lüttjens-Clan enthält etliche Überraschungen, Irrwege und geballte Situationskomik, die sich in den vielen unterhaltsamen & amüsanten Szenarien widerspiegelt. "Oma packt aus" kommt ganz ohne Längen oder unnötige Passagen aus und unterhält bestens. Das Einzige, was mir nicht so gut gefallen hat, war, dass in dieser Geschichte der Alkohol in Strömen fließt bzw. dass die Handlung hin und wieder leicht ins Unrealistische abdriftet.


    Auch wenn die Story manchmal einen Tick zu übertrieben daherkommt, so habe ich mich doch köstlich amüsiert und bin nur so durch die 320 Seiten geflogen. Es ist einfach herrlich, die Lüttjens zu begleiten. Der verwendete plattdeutsche Dialekt und die verwendeten Ausdrücke wie bannig, pretsch oder Sperenzchen passen hervorragend in dieses Buch. Diesmal hatte ich gar keine Ahnung, wie die Geschichte ausgehen könnte und wurde angenehm überrascht. Ich-Erzählerin Nele schildert die turbulenten Begebenheit mit einer gehörigen Portion Humor aus ihrem Blickwinkel. Die sympathische Hauptperson tritt gern mal ins Fettnäpfchen und lässt uns dabei an ihrem Gefühlschaos teilhaben, wodurch man sich schnell mit ihr identifiziert und mitfühlt. Abgerundet wird diese erheiternde Story mit einem locker-leichten Schreibstil, einer angenehmen Sprache sowie amüsanten Wortgefechten mit viel Wortwitz und Humor.



    Fazit
    "Oma packt aus" hat mich dank des interessanten Plots, überraschenden Wendungen, der herrlich schrulligen Familie Lüttjens und einer mitreißenden, humorvollen Schreibweise samt bildhaften Schilderungen wunderbar unterhalten. Wegen der klitzekleinen Mankos verleihe ich dem 2. Lüttjens-Roman bescheidene 10 Punkte und freue mich auf weitere Romane von Brigitte Kanitz.

    Die Autorin
    Kristin Harmel hat bereits einige Romane veröffentlicht. Mit "Solange am Himmel Sterne stehen" erfüllt sie sich den Wunsch, eine große Geschichte von Liebe und Verlust über Generationen hinweg zu erzählen. Es ist ihr erster Roman, der in deutscher Sprache erscheint, und er wird derzeit in dreizehn Sprachen übersetzt. Kristin Harmel lebt in Orlando, Florida.


    Produktinformation lt. Amazon
    Broschiert: 480 Seiten
    Verlag: Blanvalet Taschenbuch Verlag (15. April 2013)
    Sprache: Deutsch
    ISBN-10: 3442381215
    ISBN-13: 978-3442381210
    Originaltitel: The Sweetness of Forgetting
    Größe und/oder Gewicht: 18,6 x 12,4 x 4,2 cm

    Leseprobe
    Quelle: bic-media.com *lies mich*


    Inhalt - in eigenen Worten
    Obwohl Hope für ihr Leben eigentlich andere Pläne hatte, führt sie nach dem Tod ihrer Mutter, ihrer Scheidung von Matt und der Alzheimererkrankung ihrer geliebten Großmutter "Mamie" das Familienunternehmen -die Nordstern-Bäckerei- auf der malerischen Halbinsel Cape Cod weiter. In einem klaren Moment gibt "Mamie" Rose McKenna ihrer Enkelin eine Namensliste ihrer Verwandten, die sie als junges Mädchen 1942 in Frankreich zurückgelassen hat und bittet sie, diese Personen ausfindig zu machen. Und so fliegt Rose nach einigen Überlegungen nach Paris und erfährt dort von dem gut gehüteten Geheimnis ihrer Großmutter...

    Meine Meinung
    Angetan vom schön gestalteten Cover, dem vielversprechenden Buchtitel und dem interessanten Klappentext musste ich "Solange am Himmel Sterne stehen" unbedingt lesen. Die Story beginnt im September und endet am Silvesterabend des gleichen Jahres. Als Handlungsschauplätze dienen die amerikanische Halbinsel Cape Cod und die französische Hauptstadt Paris. Die Schauplätze und Orte wurden so lebendig beschrieben, dass man alles vor seinem inneren Auge sieht und am liebsten vor Ort wäre.

    Nach dem Scheitern ihrer Ehe lebt die 36-jährige Hope McKenna-Smith mit ihrer 12-jährigen Tochter Annie auf Cape Code und führt dort die Familienbäckerei, die kurz vor der Pleite steht. Hope weiß nicht, wie es mit dem Traditionsunternehmen weitergehen soll und sucht verzweifelt nach einer Lösung ihres Problems. So oft es geht, besucht sie ihre demenzkranke Großmutter Rose McKenna, die sie nur Mamie nennt, im Heim, denn Hope steht ihrer Großmutter näher als ihrer Mutter, die zu Lebzeiten sehr gefühlskalt war.

    Hope ist eine sympathische Protagonistin mit vielen Facetten, Ecken & Kanten, der man die Rolle als Mutter, Enkelin und Bäckerin abnimmt. Man identifiziert sich schnell mit der liebenswerten Mittdreißigerin, die alles tut, um die Bäckerei zu retten und Mamies letzten Wunsch zu erfüllen. Auch die Nebencharaktere wie die demenzkranke Rose, der pubertierenden Annie und Handwerker Gavin sind interessante Figuren und fügen sich wunderbar in die Handlung ein.


    Dieser Roman glänzt mit einer beeindruckenden Romanidee samt hervorragender Umsetzung. Dem Backen wird hier eine große Rolle zugeschrieben und so finden sich als Besonderheit die Rezepte von süßem Backwerk, das in der Nordstern-Bäckerei verkauft wird zwischen den Kapiteln wieder. Bei Nordstern-Vanilleküchlein, Cape Cod-Keksen, Zitronen-Trauben-Käsekuchen, Zimt-Mandel-Keksen, Über-Nacht-Baisers und Sternetörtchen läuft einem das Wasser im Mund zusammen - ich liebe Koch- und Backanleitungen in Romanen und werde sicherlich das ein oder andere Rezept ausprobieren.

    "Solange am Himmel Sterne stehen" handelt von einem Familiengeheimnis, das Rose über viele Jahre hinweg für sich behalten hat, außerdem erzählt der Plot von Verlust sowie von der wahren Liebe, die alles überdauert. Kristin Harmels Roman schafft es, verschiedene Emotionen zum Leben zu erwecken, ohne kitschig oder klischeehaft zu wirken. Die Story ist zu keiner Zeit langatmig oder gar langweilig und hat es geschafft, mich von der ersten Seite an in ihren Bann zu ziehen.

    Neben Ich-Erzählerin Hope lässt uns ihre Großmutter immer wieder an ihren Gedanken, Gefühlen und den Erinnerungen an ihr bisheriges Leben teilhaben, Dadurch erfährt man viel über Mamie, ihre Nachfahren und das gut gehütete Geheimnis, weshalb wir mit den McKenna-Frauen schnell mitfiebern, mitfühlen & mitleiden können. Denn die Bitte von Mamie bringt Hope an ihre Grenzen und hält eine beachtliche Entdeckung bereit...


    Die zwei unterschiedlichen Erzählperspektiven und Handlungsstränge führen den Leser durch die gefühlsbetonte Geschichte und verweben miteinander, bis sie am Ende ein schlüssiges Bild ergeben. Ein sensibler, ausdrucksstarker Schreibstil, unterhaltsame Dialoge und viele Emotionen runden diese Geschichte ab, wodurch sich die 480 Seiten rasend schnell lesen lassen.


    FAZIT
    Diese bewegende Familiengeschichte wurde so gefühlvoll verfasst, dass sie einen zu Tränen rührt (ihr solltet auf alle Fälle Taschentücher bereithalten), auch wenn man eigentlich nicht übermäßig nah am Wasser gebaut ist (so wie es mir der Fall ist). "Solange am Himmel Sterne stehen" bietet Liebhabern von Familien- und (zarten) Liebesgeschichten dank des erstklassigen Plots gepaart mit vielen überraschenden Wendungen, reizvollen Charakteren sowie einer gefühlsintensiven Schreibweise fesselndes Lesevergnügen. Da mich "Solange am Himmel Sterne stehen" wunderbar unterhalten hat, verleihe ich diesem Roman großartige 10 Punkte und freue mich auf weitere Romane von Kristin Harmel.

    Die Autorin
    Jennifer Estep ist immer auf der Suche nach der nächsten Idee für einen Fantasy-Roman. Neben der »Mythos Academy« für Young Adults schreibt sie auch Paranormal Romance und Urban Fantasy für erwachsene Leser. Ihre Bücher wurden bereits in den USA zu Bestsellern.

    Produktinformation
    Broschiert: 432 Seiten
    Verlag: ivi (12. März 2013)
    Sprache: Deutsch
    ISBN-10: 3492702856 / ISBN-13: 978-3492702850
    Vom Hersteller empfohlenes Alter: 14 - 17 Jahre
    Originaltitel: Dark Frost
    Größe und oder Gewicht: 21,4 x 13,6 x 4,2 cm



    Inhalt - in eigenen Worten
    Als Nikes Champion hat Gwen Frost die schwierige Aufgabe, den Helheim-Dolch (ein wertvolles Artefakt), den Gwens Mutter vor ihrem Tod versteckt hat, zu finden. Nur so kann die Befreiung des Chaos-Gottes Loki durch die gefährlichen Schnitter des Chaos verhindert werden. Die einzigen Hilfsmittel, die dem Mädchen zur Verfügung sind ihre Gypsy-Gabe und ein altes Tagebuch ihrer Mutter. Doch die Suche gestaltet sich alles andere als einfach, denn auch die Schnitter und allen voran Lokis Champion sind ebenfalls hinter dem Dolch her...

    Meine Meinung
    "Frostherz: Mythos Academy 3" ist, wie man dem Titel entnehmen kann, der 3. Band der Mythos Academy-Buchreihe und knüpft an seinen Vorgänger "Frostfluch". Wer gern Jugendbücher über magisch angehauchte Internate liest, kommt man an dieser Bücherreihe einfach nicht vorbei. Die Story beginnt ein paar Tage nach Silvester, den Handlungsschauplatz hat die Autorin erneut nach Cypress Mountain, Asheville in North Carolina verlegt. Besonders hervorheben möchte ich die wunderbar realistischen Schauplatzbeschreibungen, die so plastisch dargestellt wurden, dass mein Kopfkino zu tun bekommt und das Geschehene wie ein Film vor meinem inneren Auge abläuft.


    Die 17-jährige Gwen(dolyn) Frost geht seit einigen Monaten auf die Mythos Academy, da sie mit einer seltenen Gabe namens Psychometrie gesegnet wurde, die sie auf der Eliteschule trainieren soll. Das "Gypsy-Mädchen" kann die Gefühle derer sehen, die einen bestimmten Gegenstand berührt haben und dadurch sogar verlorene Gegenstände wiederfinden. Gwen leidet noch immer unter dem vorzeitigen Tod ihrer Mutter und besucht ihre Oma, die im Ort lebt, so oft wie möglich. Das neugierige Mädchen mit den purpurfarbenen Augen und den braunen Locken jobbt in der Bibliothek, liebt Omas Backkünste, ihre Comics und ihr sprechendes Schwert Vic, das sie von Nike bekommen hat. Noch immer kann Gwen nicht verstehen, warum ausgerechnet sie von der Göttin der Sieges als Champion ausgewählt wurde, doch sie tut ihr Bestes, um den wertvollen Dolch vor den Schnittern des Chaos zu finden.

    Mit Logan Quinn läuft es auch nicht so, wie es sich Gwen vorgestellt hat. Denn obwohl der Teenager in den gutaussehenden Spartaner verliebt ist, lässt der Krieger mit den eisblauen Augen Gwen nicht immer an sich heran. Und auch ihre beste Freundin Daphne Cruz hat Probleme, denn eine magische Fähigkeit der hübschen Walküre erwacht... Gwen Frost ist eine reizvolle Hauptperson mit vielen Facetten sowie schrägen Vorlieben, Ecken & Kanten, die man einfach mögen muss. Das Mädchen mit der Gypsy-Gabe hat bisher eine beachtliche Weiterentwicklung durchgemacht und agiert durchwegs glaubwürdig. Auch die mitwirkenden Nebenfiguren, die zum Großteil aus Schülern und Lehrern der Mythos Academy bestehen sowie Lokis Anhänger, die "Schnitter des Chaos", sind interessante Charaktere mit viel Potential.


    Die Romanidee, eine Hauptperson, die nicht an Götter glaubt, in eine Schule voller Mythen, Magie, Krieger und Gottheiten zu verpflanzen, finde ich nach wie vor hervorragend und originell. Die Mythos Academy ist ein Eliteinternat für magisch begabte Krieger mit unterschiedlichen Fähigkeiten. Auf Mythos werden verschiedene Krieger wie Walküren, Amazon, Spartaner und Römer neben "normalen" Fächern auch in Mythengeschichte und verschiedenen Kampfsportarten unterrichtet, um im Kampf gegen den Chaosgott Loki gewinnen zu können. Da Gwen allerdings keine Kriegerin mit Superkräften ist, fühlt sie sich in der Mythos Academy noch immer fehl am Platz, auch wenn sich dieser Zustand schon gebessert hat.


    Auch der 3. Teil zieht einen sofort in seinen Bann und lässt den Leser bis zum bitteren Ende nicht mehr los. Ebenso wie seine Vorgänger beinhaltet "Frostherz" eine gelungene Mischung aus Action, Mythologie & Spannung gepaart mit einem Touch Romantik. Obwohl der 3. Band rund um die Mythos Academy anfangs eine Zusammenfassung über die vergangenen Geschehnisse gibt, birgt die Story keinerlei Längen oder unnötige Passagen. Die Geschichte bietet jedoch Unmengen an Überraschungen und ungeahnten Wendungen, die nur schwer erkennen lassen, in welche Richtung die Geschichte geht. Das Ende ist zwar abgeschlossen, lässt jedoch Raum für eine -sehnsüchtig erwartete- Fortsetzung.


    Ich-Erzählerin Gwen Frost schildert die turbulenten Begebenheiten temporeich und mit einer gehörigen Portion trockenem Humor, was mir sehr gefällt. Die sympathische Hauptperson gewährt uns einen tiefen Einblick in ihre Gedanken- und Gedankenwelt sowie in das Chaos ihrer Emotionen. Dadurch schließt man den Teenager schnell ins Herz - fühlt, leidet & fiebert mit ihr mit. Außerdem erfahren wir mehr über ihre Mitschüler wie z.B. Daphne, Logan oder Savannah und tauchen immer wieder in die Vergangenheit der Familie Frost ein.


    Abgerundet wird der Urban Fantasy-Roman durch die rasante, ausdrucksstarke Schreibweise von Jennifer Estep, die angenehme Sprache, die der jugendlichen Zielgruppe angepasst wurde, sowie durch die unterhaltsamen Dialoge. Dadurch lassen sich die 432 Seiten sehr flüssig und schnell lesen. Im Anhang (ab Seite 395) finden sich allerlei nützliche Extras, wie eine Führung durch das Schulgebäude, ein Aufsatz von Gwen, eine Erklärung zu den Kriegern und ihrer Magie, mehr über die Protagonisten & abschließend eine Leseprobe des 4. Bandes, die Lust auf mehr Mythos Academy macht.


    Fazit:
    Wie bereits die ersten beiden Bände hat es nun auch "Frostherz: Mythos Academy 3" geschafft, mich vollends zu begeistern. Der 3. Band rund um das elitäre Internat präsentiert seinen Lesern eine fantasievolle Geschichte in einer Welt voller Krieger, mystischen Wesen und Gottheiten, eine liebenswerte Protagonistin und einen mitreißenden Schreibstil. "Frostherz" hat mich überzeugt und erhält deshalb von mir großartige 10 Punkte.

    Inhalt - in eigenen Worten
    Leon leidet seit einem Kindheitstrauma unter Somnambulie und hat die Schlafstörung mithilfe eines Therapeuten in den Jugendjahren in den Griff bekommen, doch anscheinend ist er nicht davon geheilt. Denn eines Morgens wacht der Architekt neben seiner schrecklich zugerichteten Frau auf und er soll an Natalies Zustand schuld sein! Daraufhin verschwindet sie aus der gemeinsamen Wohnung verschwindet und Leon macht dieser Umstand schwer zu schaffen und kauft sich deshalb eine bewegungs- und nachtaktive Stirnkamera, mit der er seine nächtlichen Ausflüge filmen möchte. Als er sich die Aufnahmen am nächsten Tag ansieht, macht er eine Entdeckung, die ihn an seine Grenzen bringt...


    Meine Meinung
    Als Sebastian Fitzek-Fan der ersten Stunde musste ich natürlich auch sein neuestes Werk lesen und habe es nicht bereut... Der Prolog beginnt ein paar Tage vor Silvester, die eigentliche Geschichte startet einige Tage davor und endet mit dem Epilog ein paar Monate später. Der Handlungsschauplatz (ich bin davon ausgegangen, dass diese Story in Berlin spielt) tut eigentlich nichts zur Sache, da sich die Geschichte schauplatzmäßig auf das Wesentliche beschränkt.

    Leon Nader ist ein Nachtwandler, der nach dem Aufwachen nicht mehr weiß, was er im Schlaf getan hat. Der 28-jährige Architekt, der mit seiner Frau Natalie in einer schönen Altbauwohnung lebt, begibt sich auf eine Reise in die dunkelsten Winkel seines Gehirns... Leon ist ein interessanter Protagonist mit vielen Ecken & Kanten, der mir auf Anhieb sympathisch war und dem man seine Handlungen & Taten auch abnimmt. Die Anzahl der Nebencharaktere ist überschaubar und sie kommen neben der starken Hauptfigur nicht ganz zur Geltung, was der Spannung allerdings keinen Abbruch tut.

    "Der Nachtwandler" nimmt einen sofort gefangen und lässt den Leser so schnell nicht mehr los. Man fühlt, fiebert & leidet mit Leon mit und macht sich gemeinsam mit dem wissbegierigen Protagonisten auf die Suche nach der Wahrheit. Das neueste Werk von Sebastian Fitzek hat mir Herzrasen und einen Albtraum der Sonderklasse beschert, was bedeutet, dass mich Leons Geschichte sogar bis in den Schlaf verfolgt hat. So muss ein Psychothriller sein!

    Wie gewohnt, weiß man bei diesem Autor nie genau, was real ist und was der Fantasie entspringt, was für mich den Reiz der Story immens erhöht. "Der Nachtwandler" präsentiert uns eine reizvolle Romanidee, die hervorragend umgesetzt wurde, ein paar klitzekleine klischeehafte Stellen beinhaltet und mit raffiniert gelegten Irrwegen sowie ungeahnten Wendungen für Nervenkitzel & Hochspannung sorgt.


    Erzählt werden die unglaublichen Ereignisse aus der Sicht von Leon, der immer wieder einen inneren Kampf mit sich ausfechtet und uns an seinem Gedanken- und Gefühlschaos teilhaben lässt. Dadurch wird man praktisch in die Geschichte hineingezogen und versucht gemeinsam mit Leon zu ergründen, was in den Nachstunden mit der Hauptperson passiert.


    Dank der mitreißenden, emotionsgeladenen Schreibweise und der ausdrucksstarken Sprache fliegt man fast durch die 320 Seiten. Die Geschichte rund um Leon macht einfach so süchtig, dass ich das Buch einfach nicht beiseitelegen konnte und es innerhalb von 3 Stunden in einem Rutsch durch hatte.


    FAZIT:
    Mit "Der Nachwandler" hat sich Sebastian Fitzek (wieder einmal) selbst übertroffen, auch wenn "Der Seelenbrecher" und "Splitter" noch immer zu meinen Favoriten des Berliner Autors zählen. Echt genial, wie man hier in die Irre geführt wird, sodass man bald selbst nicht mehr weiß, was wahr ist und was nicht. "Der Nachtwandler" bietet grandiose Unterhaltung und hat mich so sehr begeistert, dass ich diesem Psychothriller einfach 10 Punkte verleihen muss.

    Die Autorin
    Agnes Hammer wurde 1970 geboren und wuchs zusammen mit fünf Geschwistern im Westerwald auf. Später studierte sie Germanistik und Philosophie in Köln. Seit 1998 arbeitet sie mit sozial benachteiligten Jugendlichen in einem großen Berufsbildungszentrum. Außerdem ist sie seit 2005 Anti-Aggressivitäts-Trainerin.

    Produktinformation
    Broschiert: 160 Seiten
    Verlag: Loewe Verlag; Auflage: 1 (März 2013)
    Sprache: Deutsch
    ISBN-10: 3785577060
    ISBN-13: 978-3785577066
    Vom Hersteller empfohlenes Alter: 12 - 15 Jahre
    Größe und/oder Gewicht: 18,4 x 12,4 x 1,8 cm


    Inhalt - in eigenen Worten
    Da Julies älterer Bruder Noah für ein Jahr als Austauschschüler nach England geht, sucht die Band "Jase Noju", allen voran Leadsängerin Julie, einen Schlagzeuger. Nach dem Vorspielen bleiben Außenseiterin Lisa und Marek, dessen Vater eine Werbeagentur gehört, übrig - also fällt die Wahl auf Marek, obwohl eigentlich Julie eigentlich für Lisa gestimmt hatte. Kurze Zeit bekommt Julie beleidigende E-Mails von einem Strüpp7, doch die talentierte Sängerin mit der wunderschönen Stimme misst den Mails keine große Bedeutung bei, bis plötzlich ein gefaktes Profil im Internet auftaucht, das Julie als eingebildete Zicke darstellt. Und plötzlich lästern alle über Julie, die sich in der Opferrolle sehr unwohl fühlt und herauszufinden versucht, wer hinter den Mobbingattacken steckt...


    Meine Meinung
    Zufällig hat "Ich blogg dich weg!" den Weg zu mir gefunden und ich muss gestehen, dass ich nach "Nacht, komm!" (die Autorin hat wohl eine Vorliebe für Buchtitel, die mit einem Ausrufezeichen enden) positiv von Agnes Hammers neuestem Werk sehr positiv überrascht bin. Den Buchtitel finde ich allerdings nicht sehr passend, da das Mobbing nicht in einem Blog, sondern per E-Mail und Social Media stattfindet.


    Julie ist hübsch, beliebt, selbstbewusst und kann toll singen, was sie als Leadsängerin der Schülerband Jase Noju immer wieder zeigt. Ihre beste Freundin Jasmina spielt in der Band Bass und steht ein wenig in Julies Schatten, obwohl sie ebenfalls sehr hübsch und begabt ist. Jasminas Zwillingsbruder Sebastian ist der Gitarrist der Band und seit Jahren mit Julie befreundet, weshalb er die Hetzkampagne gegen die liebenswerte Sängerin nicht fassen kann. Ela, die in Sebastian verliebt ist, benimmt sich Julie gegenüber immer zickig und hasserfüllt. Könnte es sein, dass sich Ela hinter dem Namen Strüpp7 verbirgt? Oder vielleicht das Goth-Mädchen, das es nicht in die Band geschafft hat?

    Mit Julie hat die Autorin eine Protagonistin erschaffen, die nicht in die typische Opferrolle passt, denn Julie ist kein schüchternes Mäuschen und versucht, den Dingen auf den Grund zu gehen. Die jugendlichen Charaktere, allen voran Hauptperson Julie, sind vielschichtig und mit Ecken & Kanten versehen worden, wodurch man sich schnell mit ihnen identifizieren kann.


    Cyber-Mobbing ist ein aktuelles Thema, das die Autorin aufgegriffen und ansprechend umgesetzt hat. Agnes Hammer hat auf die Gefahren, die soziale Netzwerke bergen, aufmerksam gemacht und diese unterhaltsam in einen Roman verpackt. Als Mutter eines Teenagers interessiert mich diese Thematik sehr und in meiner Schulzeit gab es ja noch kein Internet & Co. Mich hat erschreckt, welche Eigendynamik die Mobbingattacke angenommen hat und wie leicht es einem eigentlich gemacht wird, hinter der Fassade der Anonymität Gehässigkeiten von sich zu geben...

    Wäre "Ich blogg dich weg!" (ein Titel wie z.B. "Ich mag dich fertig!" hätte mir besser gefallen) etwas spannender gewesen, so hätte der Roman durchaus als Jugendthriller durchgehen können. Dennoch bietet das neueste Werk von Agnes Hammer trotz kleiner Klischees & Längen sowie einiger recht dramatischer Szenen etliche interessante Irrwege und Überraschungen. Leider hat sich mein Verdacht im Hinblick auf den Mobber bestätigt, aber das ist wahrscheinlich das Los der Vielleser.

    Verschiedene Ich-Erzähler wie Julie, ihre beste Freundin Jasmina, der neue Drummer Marek, Goth-Girl Lisa, Zicke Ela und Jasminas Zwillingsbruder Sebastian schildern die ereignisreichen Geschehnisse aus ihrem jeweiligen Blickwinkel und gewähren uns Einblick in ihre Gefühle & Gedanken. Vor allem mit der sympathischen Julie habe ich mitgelitten und mitgefühlt. Die unterschiedlichen Erzählperspektiven und miteinander verwebenden Handlungsstränge sorgen für Abwechslung und unterhaltsame Lesestunden. Dank der flüssigen, mit vielen Emotionen durchzogenen Schreibweise sowie der jugendliche Sprache lassen sich die 160 Seiten rasend schnell lesen.

    Fazit
    "Ich blogg dich weg!" eignet sich hervorragend als Schullektüre und bietet sicherlich genug Diskussionsstoff, denn (Cyber-)Mobbing betrifft wahrscheinlich etliche Jugendliche. Auch wenn die Story kleine Schwächen birgt, so ist der aktuelle Jugendroman ein unterhaltsames Buch, das man gelesen haben sollte. Für den gelungenen Plot, die liebenswerte Hauptperson und den ausdrucksstarken Schreibstil vergebe ich gern 8 Punkte.

    Die Autorin
    Katja Brandis wurde 1970 geboren, wuchs im Rhein-Main-Gebiet auf und studierte Amerikanistik, Germanistik und Anglistik. Bereits als Jugendliche produzierte sie stapelweise Manuskripte und publiziert seit 2002 erfolgreich Bücher für Jugendliche und junge Erwachsene. Heute lebt sie mit ihrem Mann, ihrem Sohn und drei Katzen in der Nähe von München und arbeitet als freie Autorin, Lektorin und Journalistin.


    Produktinformation lt. Amazon
    Gebundene Ausgabe: 368 Seiten
    Verlag: ivi (1. Oktober 2012)
    Sprache: Deutsch
    ISBN-10: 3492702767
    ISBN-13: 978-3492702768
    Vom Hersteller empfohlenes Alter: 14 - 17 Jahre
    Größe und/oder Gewicht: 21,6 x 13,6 x 4,2 cm



    Inhalt - in eigenen Worten
    Niemand von ihren Freunden weiß, dass die 17-jährige Ricky Mayer im Gefängnis zur Welt gekommen ist und dort die ersten paar Lebensjahre verbracht hat, denn am liebsten würde die intelligente Schülerin ihre Vergangenheit vergessen. Doch als ihre Mitschülerin Antonia vor ihren Augen in der Disco stirbt, glaubt niemand außer Ricky an einen unnatürlichen Tod. Denn wer sollte der schönen Antonia etwas Böses wollen und welche Rolle spielen die Libellenflügel, die Ricky plötzlich überall findet? Mithilfe ihres Schulkollegen Marek, der bei Ricky Wiederbelebungsversuchen dabei war, stürzt sie sich in die Nachforschungen - und gerät dabei in das Visier des Täters....

    Meine Meinung
    "Libellenfänger" hat mir der IVI Verlag überraschend zur Verfügung gestellt, wofür ich sehr dankbar bin, denn sonst wäre ich wahrscheinlich nicht (so schnell) darüber gestolpert. Das knallgelbe Cover mit der Libelle passt zum Inhalt und ist ein optischer Hingucker. "Libellenfänger" ist mein erstes Buch von Katja Brandis, aber sicherlich nicht mein letztes. Den Schauplatz hat die Autorin nach Neustadt bei Coburg verlegt, die Handlungsdauer umfasst schätzungsweise 2 - 3 Wochen.

    Ricarda "Ricky" Mayer hat die ersten 4 Jahre ihres Lebens mit ihrer Mutter im Gefängnis gelebt und wohnt nun bei ihren Großeltern. Die 17-jährige Schülerin ist zurückhaltend, dickköpfig und liebt Taekwondo, ihren Moderatorenjob beim Schulfernsehen sowie die Serie "How I Met Your Mother" über alles. Als Ricky versucht, ihre Mitschülerin Antonia zu reanimieren, bekommt sie unerwartet Hilfe von Marek Kaminski, der ebenfalls das Arnold-Gymnasium besucht, mit seinen buntgefärbten Haaren auffällt und bei den "KidsNews" von nec.tv als Kameramann tätig ist. Ricky ist eine interessante, facettenreiche Hauptperson, die authentisch agiert und trotz ihrer Jugend mit einer bewegten Lebensgeschichte aufwartet, denn normalerweise verbringt man seine ersten Lebensjahre nicht in der JVA. Dadurch kennt die eigensinnige Schülerin, die ihre Ziele ehrgeizig verfolgt, auch die Russin Valentina, die mit ihrem Sohn ebenfalls in der Mutter-Kind-Abteilung Aichach inhaftiert war und für Ricky eine Art Mutterersatz darstellt. Auch die restlichen Nebencharaktere wie z.B. Rickys Mutter, ihre Großeltern, Marek und diverse Schulfreunde sind reizvolle Figuren, die sich harmonisch ins Geschehen einfügen.

    Ich hatte keine besonderen Erwartungen an dieses Buch und wurde angenehm überrascht. Denn neben der fundierten Recherche wartet "Libellenfänger" mit einer großartigen Romanidee auf, die hervorragend umgesetzt wurde. Katja Brandis hat großes Augenmerk auf das professionell wirkende Schulfernsehen nec.tv gelegt und zudem ein paar esoterische Elemente wie Wahrsagungen und Engel in ihren Jugendthriller verpackt, was der Geschichte noch zusätzlichen Charme verleiht. Schön finde ich auch, dass die Autorin den gefühlsintensiven Song "Set Fire To The Rain" von Adele in die Handlung eingebaut hat und dabei viel Fingerspitzengefühl beweist. Denn die packende Story, die ganz ohne Längen oder überflüssige Passagen auskommt, bringt viele verschiedene Emotionen & Gefühle ans Tageslicht, die sich im Handlungsverlauf widerspiegeln. Ihr seht: "Libellenfänger" hat sehr viel zu bieten und es geschafft, mich vollends zu begeistern. Wen die leicht übersinnlichen Elemente und eine ordentliche Portion Romantik nicht stören, ist mit diesem Werk sehr gut beraten.

    Natürlich möchte man, genauso wie Ricky und Marek, wissen, warum die allseits beliebte Antonia Kreisler sterben musste und was es mit den Libellenflügeln, die seit Antonias Tod überall auftauchen, auf sich hat. Für einen Jugendthriller ist "Libellenfänger" erstaunlich spannend und wurde mit vielen falschen Fährten bzw. Irrwegen ausgestattet. Ich hatte bis zum Ende keine Ahnung, wer der Täter ist und warum die bildhübsche Schülerin sterben musste, was bei mir bei einem Jugendthriller nicht oft vorkommt. Ich-Erzählerin Ricky schildert die rasanten Geschehnisse aus ihrer Sicht und gewährt uns einen tiefen Einblick in ihre Gefühle & Gedanken, wodurch man die sympathische Protagonistin schnell ins Herz schließt und mit ihr mitfiebert, fühlt & leidet.


    Gemeinsam mit Ricky begeben wir uns auf die Suche nach Antonias Mörder, was sich ziemlich schwierig gestaltet, denn außer Marek glaubt ihr niemand - doch durch ihre unbequemen Nachforschungen kommt Ricky dem Täter gefährlich nahe... Komplettiert wird die spannende Story durch den mitreißenden Schreibstil von Katja Brandis samt lebendigen Beschreibungen und unterhaltsamen Dialogen sowie eine, der jugendlichen Zielgruppe angepassten Sprache. Am liebsten möchte man das Buch gar nicht mehr beiseitelegen und fliegt nur so durch die knapp 370 Seiten. Zu der Genrezuordnung möchte ich noch etwas sagen: Auf dem Buchcover steht zwar "Thriller", aber für mich geht "Libellenfänger" eindeutig in die Richtung Jugendthriller und wird deshalb auch in diese Schublade gesteckt. ;-)

    Fazit
    "Libellenjäger" hat mich dank des erstklassigen Plots (der mit frischen Ideen, vielen Emotionen und überraschenden Wendungen besticht), der liebenswerten Hauptperson, die nicht aufgibt sowie durch die ausdrucksstarke Schreibweise an die Seiten gefesselt. Da ich von diesem Jugendthriller sehr angetan bin, gibt´s von meiner Seite ganze 10 Punkte.

    Die Autorin
    Sophie Jordan wuchs im Hügelland von Texas auf, das sie schon früh zu Geschichten über Drachen, Kämpfer und Prinzessinnen inspirierte. Neben Literatur für Jugendliche verfasst die ehemalige High School-Lehrerin auch historische Romane. Wenn sie nicht gerade schreibt, verbringt sie ihre Zeit gerne mit der Aufnahme von zuviel Koffein (am liebsten in Form von Latte macchiato und Cherry Cola) und bespricht Handlungsstränge mit jedem, der zuhört ihre Kinder eingeschlossen. Heute lebt die Autorin mit ihrer Familie in Houston.

    Produktinformation lt. Amazon
    Gebundene Ausgabe: 336 Seiten
    Verlag: Loewe Verlag (November 2012)
    Sprache: Deutsch
    ISBN-10: 3785570465
    ISBN-13: 978-3785570463
    Vom Hersteller empfohlenes Alter: 13 - 16 Jahre



    Inhalt - in eigenen Worten
    Um das Leben des Drakijägers Will zu retten, hat sich Jacinda vor den Augen von Menschen in einen Feuerdraki verwandelt und damit das bestbehütetste Geheimnis und sämtliche Gesetze der Draki verletzt. Jacinda wird sie in die Siedlung des Rudels gebracht, um dort über ihr Verhalten nachzudenken und auf ihre Strafe zu warten. Und obwohl sie sich -ebenso wie ihre Zwillingsschwester Tamra, die sich inzwischen zum Wächterdraki verwandelt hat- auf unerklärliche Weise zu dem Drakiprinzen Cassian hingezogen fühlt, kann die Feuerdraki den rätselhaften Will nicht ganz vergessen. Und plötzlich scheint sich Jacindas sehnlichster Wunsch zu erfüllen, doch sie muss eine schwere Entscheidung treffen...


    Meine Meinung
    "Firelight. Flammende Träne" heißt der 2. Band der grandiosen Firelight-Trilogie, knüpft an den Vorgängerband "Brennender Kuss" an und entführt uns abermals in die fantastisch gestaltete Welt der Drakis, die sich vorwiegendend im vom Nebel verborgenen Dorf des Rudels abspielt. Erneut passen das zauberhaft gestaltete Cover sowie der Titel sehr gut zur Geschichte. :) Die 16-jährige Jacinda Jones ist kein normales Mädchen, sondern seit langem der einzige Feuerdraki in ihrem Rudel, was sie sehr wertvoll macht. Wenn sich Jacinda in einen Draki verwandelt, schimmert ihre Haut bernsteinfarben und die Flügel sehen wie flüssiges Gold aus. Gemeinsam mit ihrer Mutter und ihrer Schwester Tamra lebt sie nun wieder gezwungenermaßen im Dorf des Rudels, hoch oben in den Bergen. Jacindas Zwillingsschwester Tamra hat sich vor kurzem in einen Wächter-Draki (die ebenfalls sehr selten und wichtig für das Rudel sind) verwandelt und rechnet sich nun Chancen bei Cassian, dem Prinz des Rudels aus - doch der hat nur Augen für Jacinda... Allerdings ist die Feuerdraki noch immer in den 18-jährigen Will Rutledge verliebt und begibt sich für den geheimnisvollen Drakijäger aus Chaparral in große Gefahr...


    Neben Jacinda, Tamra, Onyxdraki Cassian und Will spielen auch noch Jacindas Mutter, diverse Drakis aus dem Rudel und Wills Verwandtschaft, allesamt Drakijäger, eine wichtige Rolle. Alle mitwirkenden Protagonisten sind interessante, wunderbar ausgearbeitete Charaktere mit vielen Ecken, Kanten & Facetten, die durchwegs eine ansprechende Weiterentwicklung hinter sich haben. Tamra z.B. wirkt hier weniger nervig und egoistisch, obwohl sie mir noch immer nicht ganz sympathisch ist. Auch wenn Jacinda -neben Will- noch immer meine Lieblingsfigur ist, konnte ich diesmal nicht alle Handlungen und Taten der eigensinnigen Feuerdraki nachvollziehen, was für mich jedoch nicht allzu sehr ins Gewicht fällt. Wie bereits in der Rezension von "Brennender Kuss" erwähnt, finde ich die Idee, Draki in einen Fantasyroman zu verpacken, außergewöhnlich und innovativ, denn über diese Spezies von Gestaltwandlern habe ich "Firelight" noch nie gelesen. Draki stammen von den Drachen ab und können sich in Menschen verwandeln. Es gibt verschiedene Draki-Arten mit unterschiedlichen Fähigkeiten, sie fliegen nur im Schutz der Dunkelheit und leben in einer Stadt, die vom Nebel verborgen wird. Außerdem benötigen Jacinda und ihr Rudel den Nebel und die Kühle, um ihren inneren Draki am Leben zu erhalten. Sie werden bis zu 300 Jahren alt, können Edelsteine aufspüren und haben purpurfarbenes Blut, das für die Jäger sehr wichtig ist.


    Kaum hat man die ersten Zeilen von "Flammende Träne" gelesen, zieht einen die Story auch schon in ihren Bann. Der 2. Band der Firelight-Trilogie darf als gelungene Mischung aus Fantasy, Abenteuer & Romantik bezeichnet werden. Trotzdem hat mich der Trilogie-Mittelteil auf der Gefühlsebene nicht ganz so berührt, wie es "Brennender Kuss" geschafft hat - irgendwie hat mir hier das "Tüpfelchen auf dem i" gefehlt. Allerdings ist "Flammende Träne" zu keiner Zeit langweilig oder klischeehaft und bietet dem Leser viel Abwechslung & Unterhaltung. Leider endet der Trilogie-Mittelteil mit einem fiesen Cliffhanger, der mir das Warten auf den letzten Band unerträglich macht, denn am liebsten würde ich schon jetzt wissen, wie es mit Jacinda und Will weitergeht...


    Ich-Erzählerin Jacinda schildert gefühlsbetont die unfassbaren Geschehnisse aus ihrem Blickwinkel. Die junge Draki erzählt, in welchem inneren Zwiespalt sie sich befindet, was sie denkt & fühlt. Einerseits weiß sie, dass sie nie ein "normales" Leben mit Will führen kann und bei ihrem Rudel bleiben muss, andererseits kann sie ihre Gefühle für den gutaussehenden Drakijäger nicht unterdrücken. Es ist wirklich interessant, Jacindas Gefühlsleben und ihre Schritte und Taten zu verfolgen, obwohl ich mit ihren Handlungen nicht immer 100%ig einverstanden bin. Sophie Jordan nennt einen mitreißenden Schreibstil voller Emotionen & Leidenschaft ihr Eigen und verzaubert damit die Firelight-Fans. Nicht zuletzt wegen der wundervoll bildhaften Beschreibungen gepaart mit einfallsreichen Dialogen und einer angenehmen, der jugendlichen Zielgruppe angepassten, Sprache lässt sich "Flammende Träne" herrlich schnell und flüssig lesen und garantiert über 336 Seiten hinweg kurzweilige Urban Fantasy-Unterhaltung für junge und junggebliebene Leser.


    Fazit
    "Firelight. Flammende Träne" ist zwar ein eindrucksvoller Mittelteil, reicht aber nicht ganz an den Trilogie-Auftakt "Brennender Kuss heran, da mir hier das "gewisse Etwas" aus dem 1. Band gefehlt hat. Dennoch besticht der 2. Firelight-Band mit einem spannenden Plot samt ungeahnten Irrwegen & überraschungen Wendungen, reizvollen Protagonisten sowie mit einer ausdrucksstarken, Kopfkino-anregenden Schreibweise. Ein Extrasternchen kann ich diesmal leider nicht vergeben und so bekommt "Firelight. Flammende Träne" von mir zauberhafte 10 Punkte.

    Inhalt - in eigenen Worten
    Alljährlich am 1. November wird die kleine Insel Thisby Schauplatz eines einzigartigen Spektakels: Im Skorpio-Rennen treten die Capaill Uisce -sehr gefährliche und schnelle Meereswesen in der Gestalt wunderschöner Pferde- mit ihren mutigen Reitern gegeneinander an. Auch Sean Kendrick, der viermalige Gewinner des Rennens und Favorit, fiebert dem November wieder entgegen. Doch in diesem Jahr ist alles anders, denn erstmalig hat es die junge Puck Connolly gewagt, sich bei diesem tückischen Pferderennen anzumelden, bei dem schon viele Reiter ihr Leben verloren haben, auch wenn die Chancen auf einen Gewinn für das temperamentvolle Connolly-Mädchen nicht allzu gut stehen. Doch dadurch gewinnt sie die Anerkennung von Sean, der Puck beim Training hilft, obwohl sie eigentlich seine Rivalin ist...


    Meine Meinung
    "Rot wie das Meer" heißt das neueste, wunderschön aufgemachte Werk von Maggie Stiefvater, in dem sich alles um die Insel Thisby und die gefährlichen Wasserpferde dreht, die mit dem Blut ihrer Opfer das Meer rot färben. Der Prolog berichtet, was 9 Jahre zuvor geschehen ist, die eigentliche Geschichte beginnt in der Gegenwart im Oktober und endet einige Wochen später, am 1. November. Den Schauplatz hat die Autorin auf die karge Insel Thisby verlegt. Die Orts- und Schauplatzbeschreibungen sind so bildhaft und lebendig ausgearbeitet, dass man die kleine Insel förmlich vor sich sieht.


    Der 19-jährige Sean Kendrick wohnt seit dem Tod seiner Eltern auf dem Malvern-Hof und verdient sich dort seinen Lebensunterhalt als Pferdetrainer, denn "Pferdeflüsterer" Sean versteht es besonders gut, mit den Capaill Uisce umzugehen. Gemeinsam mit seinem Lieblingshengst Corr hat er bereits vier Mal das Skorpio-Rennen gewonnen und will auch das bevorstehende Rennen am 1. November wieder für sich entscheiden. Doch in diesem Jahr bekommt er einen nicht zu unterschätzenden Gegegner: Denn erstmalig meldet sich eine junge Frau bei dem Skorpio-Rennen an, das jährlich einige Menschenleben fordert. Puck Connolly, die eigentlich Kate heißt, lebt mit ihren zwei Brüdern ebenfalls auf der Insel Thisby. Um den Hof der Familie zu erhalten, will die rothaarige, mutige Vollwaise, gemeinsam mit ihrer Stute Dove, unbedingt das grausame Rennen gewinnen - doch Puck ahnt nicht, worauf sie sich da einlässt...


    Mit Sean und Puck hat Maggie Stiefvater zwei interessante, problembehaftete Protagonisten mit vielen Facetten, Ecken & Kanten erschaffen, wobei es bei Sean einige Zeit gedauert hat, bis ich ihn ins Herz geschlossen habe; Puck/Kate dagegen mochte ich dagegen von Anfang an. Und obwohl die beiden Gegner im wohl gefährlichsten Pferderennen sind, lernen sie sich während des Trainings besser kennen und mögen. Die Entwicklung der Beziehung zwischen Puck und Sean wurde faszinierend dargestellt und auch die mitwirkenden Nebenfiguren sind reizvolle Personen. In Maggie Stiefvaters Werwölfe habe ich mich verliebt, dagegen kann ich mit den wilden Wasserpferden weniger anfangen, obwohl ich die Romanidee rund um die Legenden dieser Geschöpfe aus der keltischen Mythologie originell und frisch finde. Vielleicht liegt es auch ein wenig daran, dass ich mit Pferden überhaupt nichts am Hut habe und nicht mal als junges Mädchen in diese Vierbeiner vernarrt war. Allerdings haben Capaill Uisce (gesprochen: Kappl Ischke) mit "normalen" Pferden nichts gemeinsam, denn die mythischen Gestalten aus alten Legenden sind überaus gefährliche Wesen, die sich angeblich von Blut ernähren, vom Salz der See angezogen werden und an Land kommen, um ihre Beute in das tiefe Wasser zu entführen.


    Und so fließt im Handlungsverlauf viel Blut, was stellenweise ein bisschen an einen Horrorfilm erinnert. Außerdem kommt es immer wieder zu grausamer Tierquälerei, was ich persönlich (auch in einer erfundenen Geschichte) nicht gutheiße. "Rot wie das Meer" behandelt das alljährlich stattfindende Rennen der Capaill Uisce auf Thisby, das mit viel Blut und Gewalt verbunden ist, denn diese ungewöhnlichen Wesen in Pferdegestalt sind alles andere als harmlos... Interessant ist auch die Tatsache, dass das Skorpio-Rennen eine reine Männerdomäne ist, in die nun Puck/Kate eindringt und mit diversen Schwierigkeiten zu kämpfen hat. Anfangs hatte ich einige Schwierigkeiten, mich in die ungewöhnliche Welt der Capaill Uisce einzufinden. Aber nach einer Weile nimmt die abenteuerliche Story auch Leute, die (wie ich) nichts mit Pferden nichts anfangen können, gefangen und zieht sie in ihren Bann.


    Obwohl die Geschichte sehr detailliert beschrieben wird und mich einige Stellen nicht überzeugt haben, übt "Rot wie das Meer" eine besondere Faszination aus, der man sich als Leser unmöglich entziehen kann. Gerne hätte ich noch mehr von Sean & Puck, über die Wasserpferde bzw. deren Herkunft sowie über das Zusammenleben von Mensch und Capaill Uisce erfahren. Erzählt werden die rasanten Geschehnisse abwechselnd aus der Sicht von Puck und Sean (in der 3. Person), die den Lesern einen tiefen Einblick in ihre Gedanken und Gefühle gewähren. Allerdings kann ich mich nicht 100%ig mit den Protagonisten identifizieren bzw. nicht alle ihrer Handlungen und Taten nachvollziehen. Dank der ausdrucksstarken, mitreißenden Schreibweise von Maggie Stiefvater, der Kapitel in angenehmer Länge sowie der oftmals unterhaltsamen Dialoge lassen sich die 400 Seiten sehr schnell und flüssig lesen.


    Fazit
    "Rot wie das Meer" ist ein reizvolles Buch, das meiner Meinung nach allerdings nicht mit der "Die Wölfe von Mercy Falls"-Trilogie mithalten bzw. auch nicht damit verglichen werden kann. Trotz der außergewöhnlichen Romanidee samt gelungener Umsetzung, interessanten Geschöpfen aus der Mythologie, reizvollen Charakteren und einem flüssigen Schreibstil hat es "Rot wie das Meer" nicht ganz geschafft, mich vollkommen zu überzeugen. Das hat mit meinem Desinteresse an Pferden, den ausführlich beschriebenen Gewaltszenen sowie den manchmal recht schwierigen Hauptpersonen zu tun. Dennoch hat mich "Rot wie das Meer" erstaunlich gut unterhalten, weshalb ich bescheidene 8 PUNKTE vergebe.

    Die Autorin
    Deborah C. Winter ist ein Pseudonym, unter dem die Autorin Fantasyromane schreibt. Sie ist 1984 im Ruhrgebiet geboren und lebt als Film- und Serienjunkie mit über 500 DVDs, skurril vielen Kuscheltieren und sagenhaften 5 Büchern in Hamburg.


    Produktinformation lt. Amazon
    Broschiert: 168 Seiten
    Verlag: tredition Gmbh (18. Juli 2012)
    Sprache: Deutsch
    ISBN-10: 3849116883
    ISBN-13: 978-3849116880
    Größe und/oder Gewicht: 21,8 x 17 x 1,4 cm


    Inhalt - in eigenen Worten
    2027: Seit dem Jahr 2012 leben Vampire nicht länger im Verborgenen, sondern in "Cold Belts" - das sind Lebensräume für die Untoten, die zur eigenen Sicherheit von Menschen nicht betreten werden können. Doch das Zusammenleben von Mensch & Vampir funktioniert nicht immer, da sich nicht alle an die Spielregeln halten und manche Vampire es satt haben, nur in den Sicherheitsreservaten leben zu müssen. Da Lillys Vater wegen der Wirtschaftskrise seinen Job verloren hat, übersiedelt die ganze Familie von New York nach Harts, wo er Arbeit gefunden hat. Die 17-jährige Lilly ist wegen des Umzugs in dieses Kaff alles andere als begeistert - bis sie dem charismatischen Caleb begegnet, der sie von Anfang an fasziniert...


    Meine Meinung
    Angezogen vom tollen Cover und dem vielversprechenden Klappentext wollte ich unbedingt wissen, was es mit dieser Geschichte auf sich hat. Der Prolog vom 21.12.2012 zeigt uns den Beginn eines neuen Zeitalters, wo nach dem Ende des 3. Weltkrieges Vampire und Menschen friedlich nebeneinander leben möchten. Die Story beginnt am 04.06.2027 mit dem Umzug der Familie Hawk und dauert ein paar Wochen. Als Schauplatz hat die Autorin die 5.700 Einwohner-Kleinstadt Harts in West Virginia gewählt, wo Lillys Vater einen Job in einem Cold Belt bekommt. Cold Belts sind Reservate für Vampire, von denen es allein in Harts 9 gibt. Außerdem gibt es in der Welt von "Cold Belt - Feuerblut" umweltfreundliche Elektroautos, vollektronische Klassenzimmer und kaum mehr Bücher in Papierform - was mir im Hinblick auf die eBooks-Entwicklung gar nicht so abwegig erscheint.


    Die 17-jährige Lilly Hawk liebt ihre Violine und ihre umfangreiche Büchersammlung. Über den Umzug in die Kleinstadt ist die kluge Schülerin nicht begeistert, denn hier hat sie keine Freunde und fühlt sich einsam. Und kurz darauf lernt sie Caleb, einen geheimnisvollen jungen Mann kennen, zu dem sie sich hingezogen fühlt. Doch ist Caleb der, für den ihn Lilly hält? Die Protagonisten, allen voran Hauptperson Lilly, sind facettenreiche Charaktere mit Macken, Ecken & Kanten. Die ebenso reizvoll gestalteten Nebenfiguren spielen hier leider keine große Rolle (was sich hoffentlich ändert), denn der Fokus liegt auf Lilly und Caleb, mit denen man sich schnell identifizieren kann. Sehr nervig finde ich dagegen das Verhalten von Maria, der Mutter von Lilly und ihrem kleinen Bruder Leonard. Denn Maria schnüffelt überall herum und mischt sich in Sachen ein, die sie nichts angehen...


    Kaum hat man "Feuerblut" aufgeschlagen, zieht einen die ungewöhnliche Vampir-Story in ihren Bann. Denn natürlich möchte man die etwas schüchterne Lilly besser kennen lernen und erfahren, wie sich ihre Familie in Harts einlebt, ob das Miteinander von Mensch & Vampir wirklich funktioniert und was genau sie mit dem attraktiven Caleb verbindet. Natürlich werden im Handlungsverlauf jede Menge Fragen aufgeworfen, wobei die Geschichte mit einem Cliffhanger endet und ein paar Fragen offen bleiben. Nun müssen wir auf eine Fortsetzung warten, die hoffentlich bald erscheint. Ausgestattet mit einer faszinierenden Romanidee samt gelungener Umsetzung, vielen verschlungen Wendungen und Überraschungen lässt sich der Cold Belt-Auftakt schnell lesen. Interessant sind auch die einzelnen Absätze, die dem jeweiligen Mondstand zugeordnet sind. Allerdings finde ich die geschichtlichen Hintergründe bzw. die ganzen Daten, mit denen der Leser hier konfrontiert wird, ein wenig langatmig bzw. zu detailliert geschildert, aber durchaus spannend gestaltet.


    Wer hier an "Twilight" denkt, liegt falsch, denn in "Cold Belt - Feuerblut" hat Deborah C. Winter eine Welt erschaffen, die nur wenig mit Stephanie Meyers glitzernden Vampiren gemeinsam hat. Denn bei "Feuerblut" handelt es sich um einen Vampirroman, der Fantasie und Realität mit dystopischen Elementen mischt, was der Geschichte eine besondere Note verleiht. Am Ende des Buches finden sich einige Extras, wie eine Weltkarte aus dem Jahre 2027 und ein Glossar mit den Begriffen, die im Roman vorkommen. Ich-Erzählerin Lilly schildert die unglaublichen Begebenheiten aus ihrer Perspektive und lässt uns an ihren Gedanken & Gefühlen teilhaben. Man fiebert schnell mit der sympathischen Protagonistin mit, denn Lilly denkt, fühlt und agiert wie ein wissbegieriges, mutiges Mädchen. Dank der mitreißenden, ausdrucksstarken Schreibweise sowie der unterhaltsamen Dialoge lässt sich "Feuerblut" durchwegs flüssig lesen, auch wenn die ausgeschmückten Beschreibungen manchmal ein klein wenig den Lesefluss bremsen.


    Fazit
    "Cold Belt - Feuerblut" ist für mich eine gelungene Mischung aus Urban-Fantasy, Romantik & Dystopie, die sich gut lesen lässt. Schade, dass "Feuerblut" nicht mehr beworben wird, denn die Geschichte rund um Lilly und Caleb hat Potential und unterhält -bis auf winzige Schwächen- dank des reizvollen Plots samt überraschender Wendungen, der interessanten Welt und der jugendlichen Protagonistin wunderbar. Deshalb erhält dieser Trilogie-Start von mir sehr gute & fantasievolle 8 Punkte.

    Gerne doch. Und du hast für dieses Buch sogar den richtigen Nickname. :grin
    Gabriella Engelmann hat noch mehr moderne Märchen geschrieben - wie du hier (unter E wie Engelmann) nachlesen kannst: *klick*



    Zitat

    Original von Holle
    Vielen Dank für diesen interessanten Tipp!
    Diese Autorin war mir bisher unbekannt, und ich denke, dass ihre Arbeiten eine schöne Bereicherung für meinen märchenzentrierten Bücherfundus darstellen werden.

    Die Autorin
    Die gebürtige Münchnerin entdeckte in Hamburg ihre Freude am Schreiben. Nach Tätigkeiten als Buchhändlerin, Lektorin und Verlagsleiterin genießt sie die Freiheit des Daseins als Autorin von Romanen, Kinder- und Jugendbüchern.

    Produktinformation lt. Amazon
    Broschiert: 271 Seiten
    Verlag: Arena (August 2012)
    Sprache: Deutsch
    ISBN-10: 3401067265
    ISBN-13: 978-3401067261
    Vom Hersteller empfohlenes Alter: 12 - 15 Jahre
    Größe und/oder Gewicht: 20,4 x 13,6 x 2,8 cm


    Inhalt - in eigenen Worten
    Das Leben hat es mit Marie Goldt nicht gut gemeint: Ihre Mutter ist seit vielen Jahren spurlos verschwunden, ihr Vater längst verstorben und so lebt die unsportliche Schülerin mit ihrer Stiefmutter Kathrin Pechstein und ihrer Stiefschwester Lykke in einer kleinen Wohnung auf dem Hamburger Kiez und muss sogar jobben, um etwas zum Lebensunterhalt beizutragen. Wie gut, dass es wenigstens ihre beste Freundin Julia gibt, die Marie immer wieder aufheitert und auch der Jugendpsychologe Dr. Hahn möchte helfen, den Grund für Maries Ohnmachtsanfälle herauszufinden. Und als die hilfsbereite Schülerin durch Zufall einen Job im Laden von Nives Hulda ergattert und dort den smarten Dylan O'Noonan kennenlernt, scheint es, als ob Marie endlich einmal auf der Sonnenseite des Lebens stehen würde...


    Meine Meinung
    Da ich Gabriella Engelmanns Märchenbücher allesamt liebe, musste ich natürlich auch das neueste Werk "Goldmarie auf Wolke 7" lesen. Vorweg kann ich euch schon mal verraten, dass es gemeinsam mit "Cinderella Undercover" Platz 1 meiner Lieblings-Engelmann-Märchen bestreitet. Als Handlungsschauplatz dient erneut die schöne Stadt Hamburg, der Wohnort von Gabriella Engelmann. Die Geschichte startet am Montag, 7. November 2011 und endet am Donnerstag, 5. Januar 2012. Natürlich beginnt die Story mit dem obligatorischen Personenregister, was ich sehr hilfreich finde.


    Marie Goldt ist 16, ein wenig schüchtern und geht noch zur Schule, wobei sie den Turnunterricht hasst. Sie fällt oft aus ungeklärter Ursache in Ohnmacht, weshalb sie nun regelmäßig einen Therapeuten aufsuchen muss. Ansonsten hat die Vollwaise mit den rotblonden Locken & grünen Augen ein ausgeprägtes Helfersyndrom und wohnt seit dem Tod ihres Vaters, einem Musiker, mit ihrer arbeitslosen Stiefmutter Kathrin und ihrer 17-jährigen Stiefschwester Lykke Pechstein in einer kleinen Hamburger Wohnung. Weil dort oft dicke Luft herrscht, besucht Marie gern ihre beste Freundin Julia von Menkwitz sowie deren liebenswert-chaotische Familie. Lykke sieht wie ein Goth aus und ist von Maries netter Art oft genervt. Ihre Sorgen, Ängste & Probleme vertraut sie ihrem Tagebuch an... Marie ist eine sympathische Hauptperson, die man schnell ins Herz schließt und mit der es sich hervorragend mitfühlen und mitfiebern lässt. Neben all den typischen Teenagerproblemen wie Schule, Jungs & Jobben wirkt Marie, die schon in jungen Jahren ihre Eltern verloren hat, erwachsener als gleichaltrige Teenager. Die Protagonisten, allen voran Marie, sind reizvoll gestaltete, vielschichtige Charaktere, die mit Macken, Ecken & Kanten versehen wurden und sich wunderbar in die Handlung einfügen. Die beachtlichste Weiterentwicklung macht Pechmarie Lykke durch, obwohl Marie auch viel dazulernt.


    Die herzerwärmende Geschichte rund um Marie ist so zauberhaft, dass ich dieses moderne Märchen inzwischen schon 2 Mal gelesen habe. Gemeinsam mit "Cinderella Undercover" führt "Goldmarie auf Wolke 7" die Spitze meiner liebsten Engelmann-Märchen an. Wie im wahren Leben geht hier es neben Freundschaft und Liebe auch um Verlust und Trauer, was Gabriella ansprechend in ihr neuestes Märchen verpackt hat. Wunderbar finde ich, dass alle Protagonisten der früheren Märchenbücher in die Handlung eingebunden wurden. So gibt es ein kurzes Wiedersehen mit den Zwergen, Sarah, Rosalie, Cynthia, GG & Pippa und wir erleben ihren weiteren Werdegang mit. Es werden auch immer wieder solche Leckereien wie z.B. Holundermilch, Himmelszauber-Tee, Zimtsterne, Scones, Vanillekipferl erwähnt, am Ende findet sich das bewährte Rezept, diesmal können wir eine Apfel-Holunder-Suppe mit Schneeklößchen nachkochen. Wie schon der Untertitel "Eine himmlische Liebesgeschichte" verrät, kommt hier die Romantik auch nicht zu kurz.


    Weiters wurden die bekannten Märchenfiguren aus Frau Holle eindrucksvoll in die heutige Zeit verlegt. Ich-Erzählerin Marie schildert die turbulenten Begebenheiten vorwiegend aus ihrer Warte, während Lykke sich ihrem Tagebuch anvertraut. Zwischendurch erfahren wir mehr über eine Feenkönigin, die das Leben von Marie und ihrer Stiefschwester interessiert mitverfolgt und das Schicksal der Menschen lenkt. Die fantasievolle Goldmarie-Story enthält keinerlei Längen oder überflüssige Szenen und wartet mit einer hervorragend gelungenen Märchen-Neuadaptierung sowie überraschenden Wendungen am laufenden Band auf. "Goldmarie auf Wolke 7" wirkt durch die Anwendung von Patchwork-Familie, Nebenjobs und Therapeuten zeitgemäß. Der locker-leichte, herzerfrischende Schreibstil, die amüsanten Dialoge sowie die kurzen Kapitel runden dieses moderne Märchen ab, sodass man praktisch durch die 271 Seiten fliegt. Ein weiteres Highlight sind die Orts- und Schauplatzbeschreibungen, die so überaus bildhaft beschrieben wurden, dass man sich alles im Kopfkino wunderbar vorstellen kann. Schade nur, dass Gabriella Engelmann keine weiteren Märchenbücher schreiben wird.


    Fazit
    "Goldmarie auf Wolke 7" ist eine himmlische Geschichte voller Überraschungen & einer liebenswerten Hauptperson, die es versteht, einen zu verzaubern und den Leser aus dem Alltag in eine unterhaltsame Welt voller Glück & Pech entführt. Mich hat diese Geschichte total begeistert und kann "Goldmarie auf Wolke 7" jedem Märchen-Fan nur wärmstens empfehlen. Deshalb vergebe ich vergebe liebend gern zauberhafte 10 Punkte mit Extrasternchen.

    Der Autor
    Unter dem Künstlernamen Jando gelang dem Autor Jens Koch mit seinem ersten Buch „Windträume …eine wundersame Reise zu sich selbst“, das er zunächst im Eigenverlag veröffentlichte, ein beachtlicher Debüterfolg. Nach einem längeren Aufenthalt in seiner zweiten Heimat Köln, lebt Jando heute wieder in der Nähe der Nordsee. Er engagiert sich ehrenamtlich für die Kinderhilfsorganisation „Ein Herz für Kinder“ und unterstützt die Robbenkampagnen der Tierrechtsorganisation „PETA“.


    Produktinformation lt. Amazon
    Gebundene Ausgabe: 131 Seiten
    Verlag: Koros Nord (24. Juli 2012)
    Sprache: Deutsch
    ISBN-10: 3981486315
    ISBN-13: 978-3981486315
    Größe und/oder Gewicht: 18,6 x 14,8 x 1,4 cm



    Inhalt - in eigenen Worten
    Mats ist ein Workaholic der schlimmsten Sorte - statt seine Abende und Wochenenden mit seiner Frau Kerstin und seinen Kindern Ben und Björn zu verbringen, gibt es immer ein neues Projekt, das seine ganze Aufmerksamkeit und Zeit erfordert. Eines Abends wird er angefahren und in das Krankenhaus am Rande des Meeres gebracht. Nach fast einem Monat im Koma wacht Mats auf und erfährt, dass er sehr viel Glück hat, noch am Leben zu sein. Nun hat der sonst so vielbeschäftigte Mann viel Zeit zum Nachdenken und trifft im Krankenhaus auf einen kleinen Jungen, der sein Leben bzw. seine bisherhige Sichtweise völlig auf den Kopf stellt...


    Meine Meinung
    Ich bin wirklich froh, dass dieses wundervolle Werk den Weg zu mir gefunden hat, denn sonst hätte ich wirklich etwas verpasst. Den Titel und die Buchgestaltung finde ich sehr schön und auch die im Buch enthaltenen Illustrationen von Antjeca haben es mir angetan. Nach dem Prolog und zwei Kapiteln folgen zwölf Einträge aus dem Krankenhaus am Rande des Meeres, den Abschluß bildet ein zufriedenstellender Epilog.

    Mats ist der Inbegriff eines erfolgreichen Angestellten, der nur für seine Arbeit lebt und alles andere vernachlässigt. Erst die Nahtoderfahrung und die Begegnung mit dem altklugen Jungen, der in einem runden Bett schläft und einen großen Wunsch hat, lassen ihn erkennen, was im Leben von Bedeutung ist. Die Protagonisten sind interessante, gut gezeichnete Charaktere und agieren überzeugend. Die Umsetzung der Romanidee finde ich großartig gelungen und kann keinerlei Mankos erkennen. "Sternenreiter: Kleine Sterne leuchten ewig" ist ein Buch, das zum Nachdenken anregt, denn haben wir nicht selbst unsere Träume oft schon vergessen und jagen materiellen Dingen nach? Diese fantastische Geschichte zeigt, dass wir auf unser Herz hören bzw. uns an den kleinen Dingen des Lebens erfreuen sollen.


    "Sternenreiter: Kleine Sterne leuchten ewig" erzählt eine besondere Geschichte über einen Mann, der seine Träume bereits vor langer Zeit vergessen hat und über einen kranken Jungen, der für seinen Traum lebt. Beim Lesen habe ich mir öfters gedacht, dass der kleine Junge mit seinen Interpretationen eigentlich recht hat und wir uns auf die wahren Werte bzw. dass was uns wichtig ist, besinnen sollten. So wie z.B. auf Seite 57: "Große Menschen sind komisch. Ihr seht nur das, was ihr sehen wollt. Die kleinen wichtigen Dinge verdrängt ihr. Kinder sind vielen Erwachsenen einen Schritt voraus. Sie sehen, fühlen, handeln und sprechen aus ihrem Herzen heraus."


    Ich-Erzähler Mats schildert die bewegenden Ereignisse aus seiner Perspektive und lässt uns an seinen Gefühlen & Gedanken teilhaben. Wunderschön finde ich die Weisheiten des kranken Jungen, der Mats auf den rechten Weg bringt. Ein klein wenig erinnert mich die Geschichte an das Buch "Der kleine Prinz", das mich ebenfalls sehr berührt hat. Der Schreibstil von Jando lässt sich schon fast poetisch nennen und bezaubert mit seinen Lebensweisenheiten. Auch wenn diese Geschichte mit 131 Seiten nicht besonders lang ist, so hat mich "Sternenreiter: Kleine Sterne leuchten ewig" vollends gefesselt und ich hätte gern noch mehr von Mats und seinem kleinen Freund erfahren.


    Fazit
    Wer gern tiefgründige, mit schönen Zitaten und Illustrationen versehene Bücher liest, wird "Sternenreiter: Kleine Sterne leuchten ewig" von Jando lieben. Auch als Geschenk eignet sich dieses reizvoll gestaltete Buch in Hardcover-Ausgabe wunderbar. Mich hat "Sternenreiter" vollkommen begeistert, weshalb ich gern 10 Punkte vergebe.

    Die Autorin
    Nicht erst während des Studiums zur Online Redakteurin entdeckte Mirjam H. Hüberli die Liebe zum Schreiben. Seit Kindertagen begleiten sie Ideen zu Geschichten. Vor zwei Jahren beschloss sie, den Schritt aus dem stillen Schreibkämmerchen in die aktive Szene zu wagen, um das zu machen, wovon sie mein Leben lang geträumt hatte: Geschichten schreiben.


    Produktinformation lt. Amazon
    Taschenbuch: 120 Seiten
    Verlag: Merquana Verlag und Mediadesign (August 2012)
    Sprache: Deutsch
    ISBN-10: 3943882004
    ISBN-13: 978-3943882001


    Inhalt - in eigenen Worten
    Theobald, der Kater von Familie Berger ist bereits seit drei Tagen verschwunden und schön langsam macht sich der Familienhund Plampi Sorgen, denn dass Theobald sein Futter verschmäht, sieht dem gefräßigen Kater gar nicht ähnlich. Und so macht sich der Hund mit den Plampiohren auf die Suche nach Theobald und hat dafür nur eine Nacht Zeit, denn schließlich sollen die Bergers nichts von Plampis Abwesenheit mitbekommen...


    Meine Meinung
    Seit längerem verfolge ich die Abenteuer von Plampi, da der süße Hund vergangenen Dezember eine abenteuerliche Reise gemacht hat und sogar eine eigene Facebook-Seite namens Plampis Welt besitzt. Die Geschichte beginnt um 19:32 Uhr und endet am nächsten Tag um 05:02 Uhr - dauert also wirklich nur eine Nacht, wie es der Untertitel bereits verrät.


    Zur vierköpfigen Familie Berger, wohnhaft in der Wacholderstraße 17, gehören die Hunde Plampi und Blacky sowie Kater Theobald - und eben dieser ist nun verschwunden. Plampi, der eigentlich Napoleon heißt und ein Jahr alt ist, kann nicht glauben, dass der besserwisserische Kater einfach so sein Fressen stehen lässt. Und so macht sich der abenteuerlustige, aufgeweckte Hund auf die Suche nach Theobald - dabei bekommt er unerwartet Hilfe von der quirligen Fliege Mucky und dem gefährlich wirkenden Kater Balz... Hauptfigur Plampi, der gern mal ins Fettnäpfchen tritt, muss man einfach mögen. Auch die restlichen, teilweise eigenwilligen Charaktere wurden so gestaltet, dass sie sich wunderbar in die Handlung einfügen.


    Kaum hat man die ersten Zeilen gelesen, wird man direkt in die Handlung hingezogen und erlebt mit, was dem unterschiedlichen Trio während dieser Nacht passiert und wem sie begegnen. Vor allem jüngere Leser werden gemeinsam mit Plampi, Mucky & Balz mitfiebern und hoffen, dass sie Kater Theobald finden. Leider ist die Story sehr kurz und dementsprechend schnell ausgelesen. Im Anschluss an die Geschichte findet eine Vorstellungsrunde der tierischen Protagonisten statt. Ich-Erzähler Plampi schildert die gefahrenvollen Abenteuer, die ihm in dieser Nacht widerfahren, aus seinem Blickwinkel. Es ist mal etwas anderes, die Geschehnisse aus der Sicht eines Hundes zu lesen, denn diese Erzählperspektive hat durchaus ihren Reiz.


    Besonders toll finde ich den Humor, der sich dank witziger Dialoge und Wortgefechte durch den ganzen Roman zieht und wunderbar unterhält. Abgerundet werden die ereignisreichen Begebenheiten durch liebevolle Illustrationen von Mirjam H. Hüberli und einen ausdrucksstarken Schreibstil. Allerdings geht "Plampi: Nur eine Nacht" für mich stark in Richtung Kinderbuch - ein Genre, dem ich bereits entwachsen bin, auch wenn mich diese Geschichte oft erheitert hat und es für mich keine Kritikpunkte gibt.


    Fazit
    "Plampi: Nur eine Nacht" ist eine abenteuerliche Geschichte für Groß & Klein, die aus der Sicht eines Hundes erzählt wird. Diese Geschichte, vollgepackt mit tollkühnen Abenteuern, liebenswerten Charakteren und einer mitreißenden Schreibweise wird vor allem Kinder begeistern. Auch mich hat Plampi mit seinen Schlappohren und seinem treuherzigen Blick um den kleinen Finger gewickelt, weshalb ich gern 10 Punkte vergebe.

    Inhalt - in eigenen Worten
    Das beschauliche Leben von Kathrin wird plötzlich auf den Kopf gestellt. Zuerst verschwinden Gegenstände in der Wohnung und tauchen an unmöglichen Stellen wieder auf, ein Bild wird verrückt aufgefunden und dann erzählt ihre kleine Tochter Mia, dass sie im Kindergarten einen Mann namens Erik getroffen hat, der sich als alter Freund von Kathrin vorgestellt hat. Die Ärztin ist erschüttert, denn Erik ist schon seit vielen Jahren tot und sie fühlt sich deshalb schuldig. Und nun scheint es, als würde die Vergangenheit Kathrin einholen...



    Meine Meinung
    Nachdem ich bereits von "Vater, Mutter, Tod" angetan war, darf natürlich auch das neueste Werk dieses Autors nicht in meinem Regal fehlen. Nach dem Prolog erzählt uns Siegfried Langer, was "Damals" und "Heute" in Kathrins Leben geschehen ist. Der Schauplatz wurde in die deutsche Hauptstadt Berlin verlegt.

    Dr. Kathrin Voss ist Ende 30 und Mutter der 4-jährigen Mia, die sie über alles liebt. Da die hübsche Ärztin eine rational denke Frau ist, kann sie sich die Geschehnisse lange Zeit nicht erklären und sucht nach sachlichen Argumenten. Eine große Rolle spielt hier auch Schuld & Rache, was uns in die Vergangenheit zu Kathrins alter WG führt. Denn gemeinsam mit Heinrich Denk und Amelie Stutzkeis will Kathrin Licht ins Dunkel bringen. Und auch der engstirnige, mit vielen Vorurteilen behaftete Polizeioberkommissar Theo Kron ermittelt im Mordfall Erik Stein und will unbedingt herausfinden, wie der Regiestudent gestorben ist. Kathrin wird als sympathische, facettenreiche Hauptperson dargestellt, die wie die reizvoll ausgearbeiteten Nebenfiguren über einige Macken, Ecken & Kanten verfügt. Dadurch wirken die Charaktere lebensnah, sodass man mit ihnen mitfühlt und mitleidet.

    Erzählt werden die rasanten Geschehnisse vorwiegend aus der Sicht von Kathrin (in der 3. Person), die uns einen tiefen Einblick in ihre Gefühle und Gedanken gewährt, wodurch man sich schnell mit der Protagonistin identifiziert. Zwischendurch schildern Nebenfiguren wie Heinrich Denk und Oberkommissar Kron die Begebenheiten aus ihrer eigenen Warte. Durch Rückblenden in die Vergangenheit, wechselnde Erzählperspektiven und Handlungsstränge gestalten die Geschichte abwechslungsreich, obwohl die Story klitzekleine Längen beinhaltet. Allerdings wurde mir schon kurz nach der Hälfte klar, wer versucht, Kathrin und ihre früheren Freunde in den Wahnsinn zu treiben.


    Diese Tatsache hat die Spannung für mich leider drastisch reduziert - da hätten es ruhig noch mehr verschlungene Irrwege und falsche Fährten sein dürfen, auch wenn ich an der Romanidee bzw. deren Umsetzung Gefallen gefunden habe. Abgesehen von ein paar Mankos und der frühzeitigen Auflösung meinerseits hat mich die Story rund um Kathrin wirklich gut unterhalten - echt klasse, wie Siegfried Langer seine Leser häppchenweise an die Auflösung heranführt und welche Psychospielchen hier ablaufen. "Sterbenswort" wird durch eine fesselnden Schreibweise sowie Kapitel in angenehmer Länge abgerundet, so dass man die 336 Seiten in kürzester Zeit durch hat.

    Fazit
    Mit "Sterbenswort" hat Siegfried Langer einen hochwertigen Psycho-Thriller geschrieben, der mich trotz kleiner Schwächen überzeugen konnte. Daran haben natürlich der reizvolle, gut ausgearbeitete Plot, die authentische Hauptperson Kathrin sowie der ausdrucksvolle Schreibstil großen Anteil. Dafür vergebe ich gern spannungsgeladene, beachtliche 8 Punkte.

    Die Autoren
    Jennifer Crusie gehört in Amerika zu den erfolgreichsten Autorinnen romantischer Komödien. Die New-York-Times-Bestsellerautorin begeistert auch in Deutschland seit langem mit ihren Romanen Leser und Kritiker gleichermaßen. Jennifer Crusie unterrichtet Literatur an der Ohio State University. Bob Mayer gehörte früher den Green Berets, einer Spezialeinheit des US-Militärs, an. Heute ist er erfolgreicher Bestsellerautor. Er hat 32 Romane unter seinem eigenen Namen und eine Vielzahl anderer Bücher unter verschiedenen Pseudonymen veröffentlicht.

    Produktinformation lt. Amazon
    Taschenbuch: 512 Seiten
    Verlag: Goldmann Verlag (16. Juli 2012)
    Sprache: Deutsch
    ISBN-10: 3442476879
    ISBN-13: 978-3442476879
    Originaltitel: Wild Ride
    Größe und/oder Gewicht: 18,6 x 11,8 x 3,8 cm

    Inhalt - in eigenen Worten
    Da Mab sich auf das Restaurieren von alten Karussells und Rummelplatzfiguren spezialisiert hat, nimmt sie das Angebot ihres Onkels Ray gern an, seinen Vergnügungspark wieder aufzupolieren. Mit Dreamland verbindet die rothaarige Restauratorin schöne Erinnerungen und so nimmt sie den Auftrag gern an. Doch in dem Freizeitpark scheint es nicht mit rechten Dingen zuzugehen, was Mab bald am eigenen Leib zu spüren bekommt...


    Meine Meinung
    Vor einigen Jahren habe ich die Bücher von Jennifer Crusie reihenweise verschlungen und wollte wieder mal einen Roman der amerikanischen Autorin versuchen. Wie es der Klappentext sowie der Titel vermuten lassen, bekommt man es hier mit einer übersinnlichen Komponente zu tun, was mich persönlich nicht stört. Als Handlungsschauplatz dient der Vergnügungspark Dreamland im ländlichen Ohio und wurde mit lebendigen Schauplatzbeschreibungen versehen. Die Story beginnt im Oktober und endet ein paar Wochen später.

    Die zierliche 39-jährige Mary Alice alias Mab Brannigan hat sich dem Restaurieren alter Figuren, Zirkuswägen und Karussells verschrieben und geht nicht gern unter Menschen. Doch da hat die hübsche Rothaarige nicht mit dem Personal des Freizeitparks Dreamland gerechnet, denn die weise Wahrsagerin Delpha, die mütterliche Angestellte Glenda und ihr mürrischer Sohn, der Ex-Soldat Ethan; Mabs nette Mitbewohnerin Cindy, die die allerbeste Eiscreme zaubert, der lustige Young Fred und der alte Gus machen ihr die Eingewöhnung leicht. Und dann macht Mab die Bekanntschaft des umwerfenden Joe, der ihr Herz höher schlagen lässt... Mab ist eine sympathische Hauptperson mit einigen Macken, die man einfach gern haben muss, die sich und ihr Äußeres nicht zu wichtig nimmt und meistens in einem alten Malerkittel herumrennt. Die Nebenfiguren sind interessante Charaktere, die allerdings oft übertrieben gezeichnet wurden und, sogar in Anbetracht der Fantasy-Komponente, recht unglaubwürdig agieren.

    Neben der netten Romanidee, deren Umsetzung für meinen Geschmack nicht wirklich gelungen ist, ich das Setting des Vergnügungsparks wunderbar gestaltet. Auf dem Areal befinden sich neben dem Lokal Dream Cream, wo man Cindys legendäre Eiscreme käuflich erwerben kann, auch der gut frequentierte Bier-Pavillon, das Wahrsagerzelt, ein Doppel-Riesenrad, das Piratenschiff, ein interessanter Wahrsager-Automat, die riesige Drachen-Achterbahn, der rosafarbene Liebestunnel und sogar eine Meerjungfrau-Kreuzfahrt. Das Autorenduo versteht es wirklich, den Park so bildhaft zu beschreiben, dass man Dreamland förmlich vor sich sieht und das Kopfkino angekurbelt wird. Der Schauplatz ist neben der liebenswerten Hauptperson das Beste an der Geschichte. Anfänglich habe ich mich beim Lesen noch amüsiert, doch spätestens ab der Mitte des 512 Seiten-Romans vergeht einem das Lachen. Die ganze Story ist nämlich so abstrus und unausgegoren, dass man meint, den Plot hätte ein 10-jähriger Junge mit viel Fantasie zusammengeschustert.


    Ich will nicht zu viel verraten, doch Leser, die hier eine humorvolle Liebesgeschichte vermuten, werden enttäuscht sein, denn vor lauter übersinnlichen Elementen kommt die Romantik fast zu kurz, was ich schade finde. Erzählt werden die abenteuerlichen Begebenheiten größtenteils von Mab (in der 3. Person), die uns einen Einblick in ihre Gedanken- und Gefühlswelt gewährt. Zwischendurch schildern Nebencharaktere wie z.B. Ethan oder Ray die Ereignisse aus ihrer Warte, was die Geschichte etwas auflockert. Neben unnötigen Szenen und vielen ausgeschmückten Schilderungen hat man versucht, neben der erwarteten Liebesgeschichte und der Fantasy auch noch Abenteuer & Action in die Handlung zu verpacken - diese Mischung hat bei mir keinen großen Anklang gefunden. Der sonst so locker-leichte Schreibstil von Jennifer Crusie wirkt hier verkrampft und konnte mich nicht wirklich überzeugen.

    Fazit
    "Von allen guten Geistern geküsst" hat meine Erwartungen an einen amüsanten, leicht zu lesenden Chick Lit-Roman nicht erfüllt, denn der ganze Roman wirkt trotz der netten Hauptperson und der wunderbaren Schauplatz-Beschreibungen wie "Ich will, aber ich kann nicht". Die Story rund um Mab und den Vergnügungspark lässt sich bestenfalls als hölzern und vollkommen wirr beschreiben, weshalb ich beim besten Willen nur 4 Punkte vergeben kann.